Umgang mit herausforderndem Verhalten. Grundschule am Schloss Tauberbischofsheim
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- Babette Thomas
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1 Umgang mit herausforderndem Verhalten
2 I. Ausgangslage- Rahmenbedingungen der Schule Angebotene Bildungsgänge Zweizügige Grundschule Grundschulförderklasse Ganztagesschule Ganztagesschule in offener Angebotsform von 7:30 16:00 Uhr (an vier Tagen) Betreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule von 7:30 13:30 Uhr Unterricht am Vormittag Am Nachmittag von Montag bis Donnerstag Lernzeit und Arbeitsgemeinschaften LRS und Dyskalkulie-Stützpunktschule
3 Zusammensetzung der Schülerschaft Insgesamt 168 Schülerinnen und Schüler Davon 81 Schülerinnen und 87 Schüler Migrationsanteil ca. 17 % 31 Fahrschülerinnen und schüleraus den Ortsteilen Dienstadtund Dittwar Zusammensetzung der Klassen Anzahl der Klassen: insgesamt 9 Klassen, davon eine Grundschulförderklasse Durchschnittliche Klassengröße der Klassenstufen 1 bis 4: 19 Kinder Intergrative Vorbereitungsklasse: Sprachförderung
4 Zusammensetzung des Personals 16 Lehrkräfte, davon 1 männlich, 15 weiblich 1 Pädagogische Assistentin Nicht lehrendes Personal: 6 Betreuungspersonen im Ganztagesbetrieb Ehrenamtliche Kräfte: 13 Lesepatinnen und paten, 5 Vorlesefreundinnen, 1 Chorleiterin Hausmeister und Sekretärin, beide in Teilzeit
5 Gebäude und Räume Zweigeschossiges Schulhaus mit Dachgeschoss und Keller Klassenzimmer verteilt auf die beiden Stockwerke und das Dachgeschoss Im Dachgeschoss zusätzlich zwei Betreuungszimmer, Esszimmer und Küche Die Klassen-und Betreuungszimmer werden am Nachmittag für Lernzeit, Arbeitsgemeinschaften, Betreuung, sowie von der Gruppe Soziales Lernen genutzt.
6 Schulgelände Schule im Stadtkern Von Zäunen und Gebäuden begrenzter Schulhof mit Klettergerüst Schulhof wird durch geteilte Pausen voll für Bewegungsangebote genutzt Angebaute Sporthalle wird nachmittags für AG- Angebote genutzt
7 II. Präventionsarbeit an der Grundschule am Schloss Thema schwierige Schüler herausforderndes Verhalten brannte uns unter den Nägeln Verhaltensauffälligkeiten/Verhaltensstörungen, Fälle von Rückzug/Introvertiertheit, ADS, ADHS, AspergerSyndrom/Autismus in unserer Schule. Schüler ticken aus (auch am Nachmittag bei der HA- Betreuung) Zu viele Störungen im Unterricht -Frustration im Kollegium Zu wenig effektive Unterrichtszeit Wir waren ständig und übergebührend Streitschlichter von aggressivem Schülerverhalten Wir spürten deutlich Es muss sich etwas verändern Ziel: Störungsfreier Unterricht und Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag. Dieses Ziel/Grundrecht gilt für Lehrer, Schüler und Betreuungskräfte!
8 Prozessverlauf FOBI-Partner: Caritasverband im Taubertal 2010/2011 Planung der FOBI-Reihe mit soz.-päd. Bernhard Bopp, Caritas (Erwartungen, Wünsche, Zielformulierungen Planungen weit über das Schuljahr hinaus Schulentwicklungsplan danach ausrichten Alle Lehrer und GTB-Betreuungskräfte nehmen gemeinsam an einer FOBI- Reihe teil Finden von gemeinsamen Regelungen Fokus unserer Grundschule: Wir brauchen noch mehr
9 Weiterer FOBI-Partner: Sonderpädagogischer Dienst Kontakt: Förderschule für Erziehungshilfe, Nardini-Schule- Tauberbischofsheim (Schulleiter kannten sich von Einzelfällen, runden Tischgesprächen als Kooperationspartner über 2 Jahre hinweg) schulischer Blick Angebot: FOBI im Bereich sozial-emotionales Lernen Parallel zur FOBI formiert sich der Arbeitskreis soziales Lernen an der GS am Schloss, eine Koordinierungsgruppe. Thema Schulentwicklung Teilbereich soziales Lernen ist in jeder GLK thematisiert Förderung verhaltensauffälliger Schüler und Unterstützung deren Eltern
10 III. Ziel: Eine präventive Schule 1. Maßnahmen auf Schulebene: Aufsicht (ruhiges Ankommen um 8.00 Uhr/ 8.15 Uhr Unterrichtsbeginn, Pausen-und U-Zeiten... verändern/optimieren, zusätzliche Bewegungspause, Ampel in jedem Klassenzimmer, darauf aufbauend Klassenregeln..) Fortbildungen Implementierung im Schulprogramm 2. Maßnahmen auf Klassenebene: Classroom-Management, sozialkognitive Präventionsprogramme 3.Maßnahmen auf persönlicher Ebene: Ernsthafte Gespräche mit Schülern/u. Eltern, Hilfen für den familiären Bereich, sonderpädagogischer Dienst, Beratungsstellen (Caritas, Diakonie, schulpsychologische Beratungsstelle..) 4.Partizipation der Eltern: Elternabend, Gespräche mit Klassenlehrerinnen/Klassenlehrer und Maßnahmen auf Schulebene
11 IV. Fortbildung/Inhalte (über 2 Schuljahre) Theoretische Grundlagen(bio-psycho-soziales Entwicklungsmodell dissozialen Verhaltens; Prozess der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung; Erarbeitung von Förderzielen, Grundlagentraining, Emotionsregulationstraining Transfer-und Problemlösetraining) Lehrerkompetenz: Prävention von Unterrichtsstörungen; effektives Classroom-Management Praktische Umsetzung: AHA (=Alle Handeln Angemessen); handlungsorientiertes Vorgehen; Selbst- und Fremdgefährdung) Rechtliche Aspekte: Schutz der Lehrkräfte Diese FOBIs fanden im Rahmen von Pädagogischen Nachmittagen statt Materialien: Luboaus dem All! 1. und 2. Klasse Bei STOP ist Schluss Schwierige Schüler im Unterricht/Was wirklich hilft
12 V. Umsetzung/Implementierung im Schulprogramm Integration in den Schulentwicklungsplan ab 2010/2011 Informationen an den Elternbeirat und Vorstellen in der Schulkonferenz Lubo aus dem All - Alle 1. Klassen beteiligt (2011/2012) Vorklasse (Grundschulförderklasse 1F), Klassen 1 und 2 ab 2012/2013 beteiligt Elternabend zum Schuljahresbeginn 2012 Weiterleiten der Informationen durch Kooperationslehrkräfte GS-KITA: Luboaus dem All Arbeit mit Lubo in einer KITA in TBB ab 2013
13 Luboaus dem All Ein Programm zur Förderung der sozial-emotionalen Kompetenz Entwickelt von der Arbeitsgruppe um Prof. Hillenbrand, Köln Konzipiert für GS Kl. 1 und 2, sowie KITA Umfasst 34 Sitzungen a` 40 Minuten in 5 aufeinander folgenden Inhalten: Schwerpunkt 1: Förderung von Aufmerksamkeit und Wahrnehmung von Personen und Situationen: Was ist passiert? (Stunde 4 9) Schwerpunkt 2: Wahrnehmung, Erkennen und Verstehen von Emotionen und Förderung der Emotionsregulation: Was fühle ich? (Stunde 10 20) Schwerpunkt 3: Emotionsregulation: Strategien zum angemessenen Umgang mit Gefühlen und bei emotional belastenden Situationen: Was kann ich tun? (Stunde 21 25) Schwerpunkt 4: Verhaltensregulation: Strategien für ein angemessenes Verhalten in sozialen Situationen: Was kann ich tun? (Stunde 25 34) Aufbauend für Klasse 3 und 4, sowie Sekundarstufe 1: Klasse-Kinder-Spiel
14 Was hat es bewirkt? Sozialkompetenz ist die Basis für Lernen Lehreräußerungen: Es hat sich gelohnt!mehr effektive Unterrichtszeit! Stärkt unser Kollegium. GTB-Kräfte und Pädagogische Assistentin nennen Steigerung der Empathiefähigkeit bei den Kindern ist feststellbar. Schüleräußerungen: Luboist toll! Er hilft mir in Streitsituationen! Ich erinnere mich an das Stimmungsherz und verstehe andere Kinder! Ich kann mit der Problemlöseformel von Luboeinen guten Weg/eine gute Entscheidung finden! Die STOP-Regel wende ich an. Sie hilft mir in der Pause, beim Spiel, eigentlich immer! Das Sternenstaubplakat wird über das gesamte Schuljahr geführt. Jeder Schüler bekommt individuelle Rückmeldung über sein Verhalten nach der Lubo-Stunde (Staubkörner Stern..) Belohnungssystem. Positives Verhalten der klasse wird in Plus-Minuten verbucht und gesammelt für Spielminuten in der Klasse!
15 Info-Stellwand Lubo aus dem All Handpuppe Lubo aus dem All mit gebasteltem Raumschiff Lehrerhandbuch und Schülerhefte Plakat: Lubo-Regeln: Fotos Die Problemlöseformel Fühl-Herz Literatur: Hillebrand/Hennemann/Hens: Luboaus dem All! - 1. und 2. Klasse, Verlag Ernst Reinhardt, GmbH & Co. KG, München 2010 Klasse-Kinder-Spiel Grundschule aktuell Zeitschrift des Grundschulverbandes Heft 120: Verhalten auffällig? November 2012 Grundschulverband e.v. Frankfurt/Main; Danke, für Ihre Aufmerksamkeit.
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