Umgang mit Sprachproblemen und Fehlerkorrektur
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- Reiner Brinkerhoff
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Prof. Josef Leisen Umgang mit Sprachproblemen und Fehlerkorrektur Vortrag in Bozen am
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3 Sprachliche Stolpersteine des Textes sehr langer Satz Komposita Einschübe sehr viele Nominalisierungen komplexe AEribute übertragene Bedeutung Homonym viele AEribute viele Fachbegriffe
4 Wie Migrantenkinder sprechen Ategül kurdisch, 16 Jahre, 5 Jahre in Deutschland älteste Tochter von 4 Geschwistern alle in der Hauptschule keine Deutschkenntnisse bei der Einschulung so gut wie keinen Schulbesuch vorher 2 Jahre Fördergruppe, ca. 12 Stunden pro Woche
5 Ategül diagnosvziert sich selbst Ich kann das nicht so gut sagen Meine Schwester, die haben so alleine gemacht, können das so gut wie Deutsch. Vielleicht, weil ich nie eine deutsch Freund haben. Mein kleiner Bruder geht in den Kindergarten, der kann besser Deutsch als ich, der kann perfekt alles... Wir machen auch GrammaDk. Das versteh ich gar nicht. Ich muss immer auswendig lernen. Ich kann nie Aufsatz schreiben. Rechtschreibung hab ich auch, aber ich kann so Wörter nicht alles zusammen schreiben, Ich habe noch ein Problem: Wenn ich einen Text lese in der Schule, dann lachen die anderen, ich schäm mich so. Ich habe nie gemeldet, dass ich auch einmal lesen darf. Förderunterricht war immer gut, das war leichter, da schreiben wir nicht so schwer Arbeiten, da haben wir nicht Geschichte, Erdkunde, nur Deutsch.
6 Ategül diagnosvziert sich selbst Ich kann das nicht so gut sagen (Ausdruck) Meine Schwester, die haben so alleine gemacht, können das so gut wie Deutsch. Vielleicht, weil ich nie eine deutsch Freund haben. (kein Lernen im Sprachbad) Mein kleiner Bruder geht in den Kindergarten, der kann besser Deutsch als ich, der kann perfekt alles... (keine Frühförderung) Wir machen auch GrammaDk. Das versteh ich gar nicht. Ich muss immer auswendig lernen. (GrammaDk) Ich kann nie Aufsatz schreiben. (TextprodukDon) Rechtschreibung hab ich auch, aber ich kann so Wörter nicht alles zusammen schreiben, (Rechtschreibung) Ich habe noch ein Problem: Wenn ich einen Text lese in der Schule, dann lachen die anderen, ich schäm mich so. Ich habe nie gemeldet, dass ich auch einmal lesen darf. (Lesen) Förderunterricht war immer gut, das war leichter, da schreiben wir nicht so schwer Arbeiten, da haben wir nicht Geschichte, Erdkunde, nur Deutsch. (Fachunterricht)
7 ArbeitsauWrag (AB2) NoVeren Sie die Merkmale der Schreibproben und diagnosvzieren Sie die Sprach- und Schreibprobleme der Schüler.
8 Wie Migrantenkinder schreiben (2. GeneraVon) Hi! Réne, ich habe misch jetz endschieden, was für ein Beruf ich mache will, unzwar Einzelhandelskaufmann und habe mich gut darüber informiert, und glaube das es dir auch gefallen wird. Unzwar die Kaufleute im Einzelhandel verkaufen unterschiedliche Sachen, von Autos über Kleidung, NahrunbgsmiZel, Unterhaltungselektronik und Wohnbedarf. Also in diesem Job geht es ja um Einzelhandel, Kaufen und Verkaufen in manchen Firmen ist das so: wenn man eine WarenpräsentaDon zeigt in einem Selbstbedienungsgeschä\, muß man den Kunden gut beraten können und glaubha\ machen das man gute Waren hat. Und man muß informiert sein über die Produktmerkmale, wie technische Details damit man dem Kunden gut informieren kann. Sowie du es drauf hast Rene oder nicht? Aber noch aufgepasst Réne...
9 Serkans Schreibprobe zeigt folgende Merkmale SituaVonsgebundene Schilderung (Entscheidung für einen Beruf) Gesprächscharakter mit einem konkreten Gesprächspartner ( Sowie du es drauf hast Rene oder nicht? Aber noch aufgepasst René.) narravv, berichtend mit eingefügten InformaVonen (... und habe mich gut darüber informiert ) Gesprochene Sprache mit Versatzstücken aus der Fachsprache (Datenerfassungsgeräte, Bestandkontrolle) Verstöße gegen die Regeln der Sprache (falsche ArDkel, falsche Pluralbildung, DaDvfehler, falsche Modalverben, Rechtschreibfehler)
10 Ist Sprachvereinfachung die Lösung? Sprachvereinfachung kann eingesetzt werden: in der Lehrersprache (Gesprächsführung) beim Medieneinsatz (z.b. bei ArbeitsbläEern) und im Rahmen der Aufgabenstellungen) bei Fachtexten Wie einfach darf Sprache sein? Wie einfach muss Sprache sein? Wie einfach soll Sprache sein?
11 Elemente der Sprachvereinfachung Verwendung kurzer Sätze, die nur wenige Aussageelemente enthalten; Verdeutlichung von Sprache an Beispielen und an konkreten Gegenständen (was sich in den Sachfächern, die zumeist Vorzeigbares aufweisen, in der Regel leicht umsetzen lässt); Nutzung rhetorischer MiEel (z.b. rhetorische Zwischenfragen, passende IntonaVon, unterstützende GesVk, verlangsamtes Sprechen).
12 Elemente der Sprachvereinfachung Verzicht auf Nominalisierungen (z.b. Legt man... an stae Das Anlegen der Spannung... ), Verzicht auf Mehrfachkomposita (z.b. Gesetz zur Überwachung der EVkegerung von Rindfleisch stae RindfleischeVkegerungsüberwachungsgesetz ), Verzicht auf verkürzte Nebensätze (z.b. Wenn man... nebeneinander stellt stae beim Nebeneinanderstellen... ), Verzicht auf aeribuvve ParVzipien (z.b. Menschen, die zuschauen stae zuschauende Menschen ) Verzicht auf unübliche Ausdrücke überall dort, wo sie vermieden werden können.
13 Die SituaVon ist wie sie ist Es gibt offensichtliche Sprachprobleme einen eindeuvgen Förderbedarf keine oder verspätete Konzepte eine unterentwickelte DidakVk und Methodik unvorbereitete LehrkräWe viele berechvgte Fragen und die Zeit drängt.
14 Fachlehrer berichten über Sprachprobleme Die Lerner ringen um (Fach)Begriffe haben einen begrenzten Wortschatz mischen Alltags- und Fachsprache geben Einwort- Antworten und vermeiden ganze Sätze sprechen und schreiben unstrukturiert und unpräzise lesen und sprechen stockend, holprig und verstummen sprechen und schreiben in einfachsten Satzstrukturen sprechen und hören lehrerzentriert verstoßen gegen die Regeln der deutschen Sprache verstehen (Fach)Texte und Darstellungsformen nicht (Lesen) haben Schwierigkeiten beim Schreiben, Beschreiben,...
15 Manche Sprachprobleme... Sind ganz normal im Lernprozess (z.b. Vermischung von Alltags- und Fachsprache, fehlende Fachbegriffe) haben nur besvmmte Lernergruppen (z.b. begrenzter Wortschatz, Aussprache, Satzstellung) sind hausgemacht und vermeidbar (z.b. Einwort- Antworten, fehlende Diskursivität) sind überwindbar mit Methoden- Werkzeugen (z.b. sprechen unstrukturiert)
16 Professionelle Sprachförderung Sprachförderung muss professionell gestaltet sein Gut gemeint reicht nicht Sprachförderung kann auch misslingen, aber das ist vermeidbar, wenn einige Prinzipien berücksichvgt werden
17 Sprachförderung kann auch misslingen! (1) Lehrer: Lies mal Deinen Satz bize vor, Imelda! Imelda: Zum Glück hazen wir beide keine ernsten Unfall. Lehrer: Moment, mach doch noch mal bize den Satz! Imelda: Zum Glück hazen wir beide kein ernsten Unfall Lehrer: Aha, ich schreib mal an (schreibt) : Zum Glück hazen wir beide keineee ernsten Unfall. Gibt es dazu was zu sagen? Paul: Das heißt: Verletzungen! Lehrer: Nein ich möchte erstmal dazu (zeigt auf die Tafel) etwas wissen, ist das richdg? Mengü: Zum Glück hazen wir beide keine ernsten Unfälle Lehrer: Ja, aber wie muss es heißen, wenn du Unfall nimmst? Imelda! Imelda: Verletzungen! Lehrer: Nein, ich möchte nochmal das mit dem Unfall hören!
18 Sprachförderung kann auch misslingen! (2) Lehrer: Welche Größe messen wir? Serkan: Spannung Lehrer: Sprich in einem ganzen Satz. Serkan (mit genervtem Unterton): Wir messen die Spannung. Lehrer: Welche Spannung? Serkan: Hm, Spannung halt. Lehrer (betont das Wort elektrisch): Die elektrische Spannung. Also noch mal, im ganzen Satz. Serkan (genervt; betont dabei elektrisch unverhältnismäßig stark): Wir messen die elektrische Spannung.
19 Sprachförderung kann auch misslingen! (3) Ismael: Wenn ich von oben gucke, dann ist das ein gerader Laserstrahl. Wenn ich von der Seite gucke, dann ist er geknickt. Lehrer: Knicken heißt das nicht. Wie heißt es beim Licht? Ismael: äh, äh, weiß nicht mehr. Lehrer: Licht wird gebrochen. Wie wird es gebrochen? Ismael:... wie geknickt. Lehre (lacht): Nee, beim Licht sagt man doch gebrochen, bei einem Stock z.b. sagt man geknickt. Also wie denn? Ismael: Egal.
20 Sprachförderung kann auch misslingen! (4) Lehrer: Warum gibt es in dem Gerät eine Sicherung? MarDn: Sonst gibt es zuviel Volt. Lehrer: Du meinst, die Spannung ist zu hoch. MarDn: Ja. Lehrer: Nein, du musst mit der Stromstärke argumenderen. MarDn: Mein ich ja, die Voltzahl ist zu hoch. Lehrer: Was messen wir in Volt und was in Ampere? MarDn: Strom. Murat: Nee, ist doch dasselbe, oder? Volt und Ampere ist Strom? Sagen Sie noch mal den Unterschied zwischen Volt und Ampere.
21 Sprachförderung kann auch misslingen! (5) (Die Schüler sollen selbstständig das Teilchenmodell im Transfer anwenden) Lehrer: Daniel, erklär mal die Druckweiterleitung mit dem Teilchenmodell. Daniel: Wenn man eine Druck auf das Membran ausübt, dann werden alle Lu\teilchen verschoben bis Wasser, die auch verschoben wird und wird nach oben verschoben. Der Höhe des Wassers zeigt uns im Skala der Druck die man in dem Membran gemacht hat. Lehrer: Daniel, das haben wir nicht verstanden. Wiederhole es noch mal. Daniel: Nee, kann ich nicht.
22 Eine gute ModeraVon 1. unterstützt gelingende KommunikaVon (Imelda) 2. scham KommunikaVonssituaVonen, die umfangreiche Äußerungen veranlassen (Serkan) 3. erfasst die MiEeilungsabsicht und reagiert in erster Linie semanvsch und nicht syntakvsch (Ismael) 4. setzt an besvmmten Stellen fachdidakvsch und nicht sprachdidakvsch an (MarDn) 5. zielt in kognivv anspruchsvollen und sprachlich überfordernden SituaVonen zunächst auf die gelingende MiEeilung ab und nimmt Sprachfehler in Kauf (Daniel)
23 Zwei ModeraVonen Modera'on A Modera'on B Wer sagt was zum Experiment in eigenen Worten? Beschreibe das Experiment und verwende mindestens drei Fachwörter an der Tafel. Das war noch nicht so ganz richdg. Wiederhole es noch mal. Du hast richdg gedacht und jetzt sag es noch mal in der Sprache des Biologen und nutze... Wer kann das richdg sagen? Ich gebe Euch drei Minuten Zeit, dort sind Sprechhilfen und dann hören wir die...
24 Zwei ModeraVonen Modera'on A Modera'on B Wer traut sich zu präsenderen? PräsenDert euer Lernprodukt und nutzt die Mindmap zur PräsentaDon. Hat eine Gruppe was herausgefunden? So jetzt bin ich gespannt welche Ideen ihr in den Partnergruppen entwickelt habt. Ich höre zu. So sagt mal, was ihr rausgefunden habt. Ihr löst das fachliche Problem zunächst in Gruppen und dann helfe ich bei der Formulierung.
25 Zwei ModeraVonen Modera'on A fragt unverbindlich nennt nicht Ziel und Erwartungen gibt keine Formulierungshilfen meldet inhaltlich nicht zurück ermuvgt kaum bietet keine Fachbegriffe an lässt kaum Zeit bietet keine Sprechhilfen an fordert soforvges Sprechen unterstützt wenig legt keine Regeln fest Modera'on B nutzt Operatoren nennt Ziel und Erwartungen gibt Formulierungshilfen meldet inhaltlich zurück ermuvgt zur Spracherweiterung bietet Fachbegriffe an lässt Zeit bietet Sprechhilfen an schaltet Partneraustausch vor unterstützt vertrauensvoll legt klare Regeln fest
26 Sprachliche StandardsituaVonen moderieren 1. Etwas (Gegenstand, Experiment, ) darstellen und beschreiben 2. Darstellungsformen (Tabelle, Diagramm, Skizze, ) verbalisieren 3. Fachtypische Sprachstrukturen anwenden 4. Sachverhalte präsenveren und strukturiert vortragen 5. Hypothesen, Wissenserwerb Vorstellungen, Ideen, sprachlich Überlegungen, begleiten äußern 6. Beschreibe InformaVonen das nutzen und Du Fragen hast richdg stellen Ich gebe Euch drei Experiment und gedacht und jetzt sag 7. Sachverhalte erklären und erläutern Minuten Zeit, dort es noch mal in der 8. Fachliche Probleme lösen und mündlich oder schriwlich sind Sprechhilfen verbalisieren und Sprache des Biologen Wissen mit andern sprachlich verhandeln dann hören wir die der Auf Tafel. Argumente eingehen und nutze Sachverhalte... diskursiv erörtern 10. Einen Fachtext lesen 11. Einen Fachtext verfassen Inhaltlich / fachlich Zeit lassen Text- und Sprachkompetenzen rückmelden ausbauen Sprechhilfen anbieten 12. Sprachkompetenz sichern und ausbauen verwende mindestens drei Fachwörter an Klare Aufgabenstellung Ziel und Erwartungen nennen Formulierungshilfen geben Ermuntern zur Spracherweiterung Fachbegriffe anbieten Partneraustausch vorschalten
27 Sprachliche StandardsituaVonen PräsenDert euer Lernprodukt und nutzt die Mindmap So jetzt bin ich moderieren gespannt welche Ideen ihr in den Partnergruppen Ich gebe Euch drei Minuten Zeit, dort sind Sprechhilfen und 1. Etwas (Gegenstand, Experiment, ) darstellen und beschreiben dann hören wir wir zur PräsentaDon. entwickelt habt. Ich 2. Darstellungsformen (Tabelle, Diagramm, Skizze, ) verbalisieren eure Fragen. Wissen sprachlich höre zu. darstellen 3. Fachtypische Sprachstrukturen anwenden 4. Sachverhalte präsenveren und strukturiert vortragen 5. Hypothesen, Vorstellungen, Ideen, Überlegungen, äußern 6. InformaVonen nutzen und Fragen stellen 7. Sachverhalte erklären und erläutern 8. Fachliche Probleme lösen und mündlich oder schriwlich verbalisieren Wissen mit andern sprachlich verhandeln 9. Auf Argumente eingehen und Sachverhalte diskursiv erörtern 10. Einen Fachtext lesen 11. Einen Fachtext verfassen Zeit du Raum geben Zeit lassen Text- und Sprachkompetenzen zur Vorbereitung ausbauen Sprechhilfen anbieten 12. Sprachkompetenz sichern und ausbauen Klare Aufgabenstellung Ziel und Erwartungen nennen Formulierungshilfen geben ErmuVgend zuhören, nicht kommenveren anschließende Sprachkorrektur Partneraustausch vorschalten
28 Sprachliche StandardsituaVonen moderieren 1. Etwas (Gegenstand, Experiment, ) darstellen und beschreiben Ihr löst das fachliche 2. Darstellungsformen (Tabelle, Diagramm, Skizze, ) verbalisieren Ategül, wir hören Bildern und Wissen sprachlich Problem zunächst darstellen deine Argumente, ich 3. Fachtypische Sprachstrukturen einmal anwenden in helfe dir und die Partnergruppen und 4. Sachverhalte präsenveren und strukturiert vortragen Klasse argumendert das Phänomen dann helfe ich bei der 5. Hypothesen, Vorstellungen, Ideen, Überlegungen, äußern dann dagegen. erklären. Wissenserwerb Formulierung. sprachlich begleiten 6. InformaVonen nutzen und Fragen stellen 7. Sachverhalte erklären und erläutern 8. Fachliche Probleme lösen und mündlich oder schriwlich verbalisieren 9. Auf Argumente eingehen und Sachverhalte diskursiv erörtern 10. Einen Fachtext lesen 11. Einen Fachtext verfassen Inhaltlich / fachlich Lehrer unterstützt Text- und Sprachkompetenzen rückmelden ausbauen vertrauensvoll 12. Sprachkompetenz sichern und ausbauen Ihr habt eine Liste mit Formulierungshilfen und damit könnt ihr Klare Aufgabenstellung Ziel und Erwartungen nennen Formulierungshilfen geben Ermuntern zur Spracherweiterung Fachbegriffe anbieten Sprechhilfen anbieten klare Regeln festlegen
29 Strategien zur Gesprächsführung in den einzelnen Lernphasen Problemstellung entdecken Vorstellungen entwickeln Lernmaterial bearbeiten Lernprodukt diskuveren Lernzugewinn definieren Vernetzen und transferieren Zeit geben, KommunikaVonssituaVon öffnen, Zuversicht ausstrahlen, ggf. Starthilfe geben GesprächsbereitschaW signalisieren, öffnen, Zeit geben, zuhören, ggf. Beiträge gewichten, In Einzelgesprächen beraten, Denk- und Sprachimpulse geben, Sprachprobleme merken öffnen, vorentlasten, Beiträge aufgreifen, gewichten Ergebnisse sichern, strukturieren, kategorisieren Inhalte ausschärfen, strukturieren und kategorisieren, Phasen miteinander vernetzen Beiträge wieder aufgreifen, Ergebnisse sichern, Phasen miteinander vernetzen
30 Zehn Strategien zur guten Gesprächsführung 1. Zuhören 2. Öffnen 3. Zeit geben 4. Beiträge wieder aufgreifen 5. Rückmeldung geben 6. Strukturieren und Kategorisieren 7. Gewichten 8. Inhalte ausschärfen 9. Phasen miteinander vernetzen 10. Ergebnisse sichern
31 Sprachförderung und Sprachlernen Sprachförderung ist nicht der Kampf gegen Defizite (keine Defizitsicht) Sprachförderung ist ein Element des Sprachlernens im Fach Sprachlernen im Fach ist eine originäre Aufgabe im Fachunterricht Sprachlernen gelingt im sprachsensiblen Fachunterricht
32 Wie ein sprachsensibler Fachunterricht nicht aussieht Sprich in einem ganzen Satz! Das kann doch nicht so schwer sein!
33 Szenen aus dem DFU an der Deutschen Schule Barcelona DFU- Geschichte 1. Ein Bild beschreiben 2. Lernprodukte präsenveren 3. Lernprodukte diskuveren DFU- Mathema'k Den Wortschatz üben Begriffe üben Aufgaben stellen Lernprodukt präsenveren Erklärungen geben
34 Transskript der Szene MathemaVk Etwas erklären Lehrer: Während Erika schreibt, erklärt mir ein anderer: Was hat Erika gemacht. Fran: Erweitern? Paula: ProporVonal (Lehrer macht Geste zum Weiterreden) Lehrer:... gerechnet.... Was heißt das proporvonal rechnen? Paula. Paula: Du musst äh,... mal 42 mulvplizieren... und... und... und... Lehrer: Du musst mal 42 mulvplizieren auf der einen Seite... Paula: und auf die andere auch. Lehrer:... und auf der anderen Seite auch. Paula:... auf der anderen Seite auch, auch. (Lehrer macht Geste zum Wiederholen) Lehrer: Also auf beiden Seiten mit der gleichen Zahl mulvplizieren.
35 Abschni9 1: Transskript der Szene Geschichte: Fragen zum Text beantworten Lehrer: Wissen wir eigentlich wie alt Anna ist... in dieser Nähstubenzeit? Marina: Dreizehn Jahre Lehrer: Dreizehn Jahre und arbeiten, wie kommt Dir das vor? Marina: Schlimm Lehrer: Du bist? Marina: Fünfzehn
36 Transskript der Szene Geschichte: Fragen zum Text beantworten Abschni9 2: Lehrer: Wissen wir eigentlich wie alt Anna ist... in dieser Nähstubenzeit? Marina: Dreizehn Jahre Lehrer: Dreizehn Jahre und arbeiten, wie kommt Dir das vor? Marina: Schlimm Lehrer: Du bist? Marina: Fünfzehn Lehrer: Fünfzehn, ok. Sie arbeitet mit dreizehn. mmh, Warum muss sie arbeiten? Das habt ihr glaube ich,... konnt man auch erfahren. Mehrere Schüler zeigen auf Lehrer zeigt auf eine Schülerin: Ja! Schülerin: Früher war nicht... äh...heute was wir arbeitet haben genug Geld, alles was wir wollen zu kaufen. Vorher bekam sehr wenig Geld. Lehrer: Früher Schülerin: Früher wenn man auch viel arbeitete... und deshalb mussten auch die Kinder arbeiten.
37 Transskript der Szene Geschichte: Fragen zum Text beantworten Abschni9 3: Lehrer: Du hast ne sehr, eine allgemeine Erklärung gegeben, warum es Kinderarbeit gab. Haben wir im konkreten Fall von Anna noch eine andere Erklärung.? Jan: Weil sie nicht zur Schule gehen kann,... weil sie wohnt in einem Dorf und nicht in einer Schule einer Stadt.... nicht in einer Stadt. Lehrer: Noch ein anderer, vielleicht ein wichvgerer Grund, noch? Schüler: Seine MuEer ist gestorben. Lehrer: Wir haben erfahren, dass ihre MuEer gestorben ist. Genau. Also wenn wir diese Gründe zusammennehmen, dann haben wir eine der zahlreichen Erklärungen, warum es zur Kinderarbeit kommen kann. Haben wir noch was WichVges vergessen zu den Arbeitsbedingungen? Schüler: Ja, also sie arbeitet mit ihren Geschwistern... und ich glaube die sind kleiner und sie muss sie also... auch mehr Geld verdienen, weil sie eine Familie hat.
38 Abschni9 4: Transskript der Szene Geschichte: Fragen zum Text beantworten Lehrer: Genau! Abschlusskommentar, CrisVna. CrisVna:... und also sie arbeitete auch zuhause. Weil sie musste, also sie brauchte mehr Geld und dann haee sie insgesamt keine Freizeit. Lehrer: Ja, also wir können, das hat Hanna auch schon gesagt,... doch nee nee... eine Doppelbelastung. Sie arbeitet in der Fabrik und sie nimmt noch Arbeit mit nachhause.
39 Deutsch an der Imbissbude
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