Hundert Grüntöne der Blätter oder zwölf Sorten Schnee INNERE LEITBILDER FÜR HIRNENTWICKLUNG WICHTIG

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1 ThemenDienst Schule Wissen Bildung PÄDAGOGIK Hundert Grüntöne der Blätter oder zwölf Sorten Schnee INNERE LEITBILDER FÜR HIRNENTWICKLUNG WICHTIG Hirnforschern und Entwicklungspsychologen ist es in den letzten zehn Jahren gelungen nachzuweisen, welch nachhaltigen Einfluss frühe Bindungserfahrungen darauf haben, wie und wofür ein Kleinkind sein Gehirn benutzt. Außerdem haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass das Gehirn während der gesamten Jugendphase durch die Art seiner Nutzung gewissermaßen programmiert wird. Gerald Hüther, Neurobiologe an der Universität Göttingen, fasst den aktuellen Forschungsstand zusammen. Die lange Zeit aufrecht erhaltene und bis heute vorgenommene Trennung zwischen der Hirnentwicklung und der Entwicklung des Verhaltens, Denkens und Fühlens, ja selbst des Gedächtnisses, hat sich inzwischen ebenso als Irrtum erwiesen wie die Vorstellung, dass der Prozess der strukturellen Ausreifung des menschlichen Gehirns gegen Ende des dritten Lebensjahres weit gehend abgeschlossen sei. Inzwischen ist deutlich geworden, wie eng die Entwicklung dieser Funktionen an die Ausformung und Reifung cerebraler Strukturen gebunden ist. Um diese Strukturen ausbilden zu können, suchen und brauchen bereits Neugeborene die lebendige Interaktion mit anderen Menschen. Die bereits intrauterin entstandenen neuronalen Verknüpfungen bilden nur ein vorläufiges Muster für einen noch Kontext- und Nutzungsabhängig herauszuformenden späteren Zustand. Durch neue Wahrnehmungen werden die dabei synchron aktivierten neuronalen Netzwerke miteinander verknüpft. Immer dann, wenn später die gleichen neuronalen Netze erneut aktiviert werden, kommt es zum Wiedererkennen der betreffenden Wahrnehmung. Erst in den letzten zehn Jahren ist es den Hirnforschern und Entwicklungspsychologen vor allem mit Hilfe der sog. bildgebenden Verfahren gelungen nachzuweisen, welch nachhaltigen Einfluss frühe Bindungserfahrungen darauf haben, wie und wofür ein Kind sein Gehirn benutzt, und welche Verschaltungen zwischen den Milliarden Nervenzellen deshalb besonders gut gebahnt und stabilisiert, und welche nur unzureichend entwickelt und ausgeformt werden. Diese Erkenntnis beginnt Prof. Dr. Gerald Hüther ist Neurobiologe und leitet die Abteilung für Neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen. Schwerpunkte seiner gegenwärtigen Tätigkeit: Einfluss psychosozialer Faktoren und psychopharmakologischer Behandlungen auf die Hirnentwicklung, Auswirkungen von Angst und Stress und Bedeutung emotionaler Bindungen. Hüther ist Mitbegründer von Win-future.de, einem Netzwerk für Erziehung und Sozialisation, sowie Mitorganisator der Göttinger Kinderkongresse. privat 11 Presseabdruck von Texten honorarfrei / Beleg erbeten

2 sich jetzt erst allmählich unter Kinderärzten, Psychiatern und Erziehern auszubreiten. Bis sie in allen Schichten der Bevölkerung und bei allen Eltern angekommen ist, werden wohl noch Jahre vergehen. Kulturspezifische Leistungen erlernen Nicht viel anders verhält es sich mit der zweiten wichtigen Erkenntnis, die sich zwangsläufig aus der Tatsache ergibt, dass die frühkindlichen Bindungen nur der erste Schritt eines langen und komplizierten Sozialisationsprozesses sind. Im Verlauf dieses Prozesses lernt jedes Kind, sein Gehirn auf eine bestimmte Weise zu benutzen, indem es dazu angehalten, ermutigt oder auch gezwungen wird, bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten stärker zu entwickeln als andere, auf bestimmte Dinge stärker zu achten als auf andere, bestimmte Gefühle eher zuzulassen als andere, also sein Gehirn allmählich so zu benutzen, dass es sich damit in der Gemeinschaft, in die es hineinwächst, zurechtfindet. In unterschiedlichen Kulturen aufwachsende Kinder erwerben dabei zum Teil sehr unterschiedliche kulturell tradierte Fähigkeiten. Die Kinder der Eingeborenen des amazonischen Regenwaldes lernen auf diese Weise bis zu einhundert verschiedene Grüntöne zu unterscheiden und die der Inuit im Medien-Tipps nördlichen Polarkreis ein Dutzend verschiedene Formen von Schnee auseinander zu G. Hüther, H. Bonney: Neues vom Zappelphilipp. Walter Verlag, Düsseldorf, 2002 halten. Auch unsere Kinder erwerben im G. Hüther, K. Gebauer: Kinder brauchen Wurzeln, Verlauf dieses Prozesses all jene Fähigkeiten Walter Verlag, Düsseldorf, 2001 und Fertigkeiten, auf die es eben für das G. Hüther: Bedienungsanleitung für ein menschliches Leben in unserem Kulturkreis ganz besonders ankommt. Und indem sie das tun, wer- Gehirn, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2001 G. Hüther: Biologie der Angst, Vandenhoeck & den auch die dabei immer wieder aktivierten neuronalen Verschaltungen stärker und Ruprecht, Göttingen, 1997 intensiver benutzt, ausgebaut und entwickelt. Alles, was auf diese Weise erst im Verlauf der ersten Lebensjahre gelernt werden muss, wird von anderen Menschen übernommen. Keine dieser kulturspezifischen Leistungen ist angeboren. Alles, worauf wir später stolz sind, was uns als Persönlichkeit ausmacht, was wir wissen und können ebenso wie das, was wir denken und fühlen, ja sogar das, was wir wünschen und träumen und nicht zuletzt das, was wir als unsere Muttersprache bezeichnen, verdanken wir dem Umstand, dass es andere Menschen gab, die uns bei der Benutzung und Ausformung der für diese Leistungen erforderlichen Verschaltungsmuster in unserem Gehirn geholfen haben. Ohne sie hätten wir womöglich noch nicht einmal aufrecht zu gehen gelernt, wir wären nicht in der Lage, uns in einer bestimmten Sprache auszudrücken, wir wüssten nicht, was essbar und was giftig und gefährlich ist. Die Hirnregion, in der all diese komplexen, nutzungsabhängigen neuronalen Verschaltungen letztendlich zusammenlaufen, ist eine Region, die sich beim Menschen zuletzt und am langsamsten entwickelt, und die auch bei unseren nächsten tierischen Verwandten weitaus kümmerlicher ausgebildet ist. Anatomisch heißt sie Frontal- oder Stirnlappen. 12 Presseabdruck von Texten honorarfrei / Beleg erbeten

3 ThemenDienst Schule Wissen Bildung Es ist diejenige Hirnregion, die in besonderer Weise daran beteiligt ist, aus anderen Bereichen des Gehirns eintreffende Erregungsmuster zu einem Gesamtbild zusammenzufügen, und auf diese Weise von unten, aus tiefer liegenden und früher ausgereiften Hirnregionen eintreffende Erregungen und Impulse zu hemmen und zu steuern. Ohne Frontalhirn kann man keine zukunftsorientierten Handlungskonzepte und inneren Orientierungen entwickeln, kann man nichts planen, kann man die Folgen von Handlungen nicht abschätzen, kann man sich nicht in andere Menschen hineinversetzen und deren Gefühle teilen, auch kein Verantwortungsgefühl empfinden. Unser Frontalhirn ist die Hirnregion, in der wir uns am deutlichsten von allen Tieren unterscheiden. Und es ist die Hirnregion, die in besonderer Weise durch den Prozess strukturiert wird, den wir Erziehung und Sozialisation nennen. Altersbedingte, strukturelle Veränderungen des Gehirns nachweisbar Wie wenig wir über die Bedeutung nutzungsabhängiger Plastizität für die Hirnentwicklung wissen, wie rasch und wie unerwartet alte, bislang für richtig gehaltene Theorien ins Wanken geraten sind, machen neuere Untersuchungen über die mit bildgebenden Verfahren nachweisbaren entwicklungsabhängigen strukturellen Veränderungen des menschlichen Gehirns deutlich. Bei Kindern von drei bis sechs Jahren kommt es insbesondere in den frontocortikalen Hirnbereichen, die die Planung und Organisation von Handlungen sowie die Konzentrationsfähigkeit auf bestimmte Aufgaben steuern, zu einer deutlichen Volumenzunahme. Bei Jugendlichen von sechs bis zwölf Jahren lässt sich insbesondere eine verstärkte Ausformung und Vergrößerung in solchen cortikalen Regionen nachweisen, die eine besondere Bedeutung für räumliches Vorstellungsvermögen und abstraktes Denken besitzen. Kurz vor der Pubertät kommt es dann zu einer zweiten Phase des weiteren Ausbaus neuronaler Verschaltungen im frontalen Kortex, der erneut mit einer messbaren Volumenzunahme einhergeht. Eine weitere Umstrukturierungsphase beginnt nach der Pubertät. Was während dieser Phase geschieht, wird wesentlich von der Regel use it or lose it bestimmt. Das alles heißt, dass nicht nur die frühe Kindheit, sondern die gesamte Jugendphase eine entscheidende Entwicklungsphase darstellt, in der das Gehirn durch die Art seiner Nutzung gewissermaßen programmiert wird. Das Ausmaß und die Art der Vernetzung neuronaler Verschaltungen, insbesondere im frontalen Kortex, hängt also ganz entscheidend davon ab, womit sich Kinder und Jugendliche besonders intensiv beschäftigen, zu welcher Art der Benutzung ihres Gehirns sie im Verlauf des Erziehungs- und Sozialisationsprozesses angeregt werden. Konsequenterweise muss dann zumindest dieser Bereich des menschlichen Gehirns als soziales Produkt angesehen werden. 13 Presseabdruck von Texten honorarfrei / Beleg erbeten

4 Emotionale Beziehungen ermutigen Kinder Ernst Klett Verlag Kinder, die sichere emotionale Beziehungen haben, entwickeln schneller eigene Aktivitäten. Diese hoch komplexen Verschaltungsmuster innerhalb des Frontalhirns wie auch zwischen dem Frontalhirn und den anderen Bereichen der Hirnrinde und den tiefer liegenden sog. subkortikalen Netzwerken können nur dann ausgebildet werden, wenn Kindern bereits im Säuglingsalter vielfältige Gelegenheiten geboten bekommen, sich selbst und ihre Wirkungen auf andere Menschen wahrzunehmen. Die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung erwirbt ein Säugling zunächst durch passives Bewegtwerden, wie Schaukeln und Wiegen über die damit verbundene Stimulation seines Gleichgewichtsinns. Bereits hier werden die ersten prägenden Erfahrungen über die Verlässlichkeit der Beziehung zu den Eltern gemacht. Im Schutz des so entstandenen Sicherheitsgefühls kann sich das Kind im weiteren Verlauf seiner Entwicklung immer weiter vorwagen und eigene Aktivitäten entwickeln: Kriechen, Krabbeln, Sitzen, Stehen, Laufen, Klettern, Springen, Balancieren sind Stationen dieser Welterkennung, die sich in ähnlicher Weise auch in anderen Bereichen (Fühlen, Sehen, Hören) vollzieht. Das wachsende Gefühl von Selbstwirksamkeit ermöglicht es dem Kind, sich allmählich aus der ursprünglichen Abhängigkeit von seinen primären Bezugspersonen zu lösen. Voraussetzung für diese Entwicklung sind sichere emotionale Beziehungen, die es dem Kind gestatten, sich immer weiter in eigene, selbst erkundete und selbst gestaltete Bereiche vorzuwagen. Im Alter von drei bis sechs Jahren erbringen die Kinder eine ganz besondere Entwicklungsleistung. Bei Eintritt in den Kindergarten, mit etwa drei Jahren, arbeiten sie noch intensiv an der Entwicklung ihres Ichbewusstseins. Sie lernen gerade, dass sie etwas anderes sind als die anderen. Zwei- bis Vierjährige entdecken, dass sie etwas wollen können, und dass das etwas anderes sein kann, als ihre Eltern oder ihre Betreuer wollen. Ihren neu entdeckten Willen demonstrieren diese Kinder dann oft mit dem ganzen Körper und ihrer vollen Stimmkraft. Deshalb wird das Alter Trotzalter genannt. Kinder in diesem Alter zu erziehen ist anstrengend. Die Kinder brauchen vernünftige Verbote, die sie vor Gefahren, auch vor der Verfestigung eines hemmungslosen Egoismus schützen, ebenso wie den für ihre Aktivitäten erforderlichen Freiraum zur Selbstbestimmung. Für Erziehungsangebote, die ihnen Verhaltensalternativen aufzeigen, sind Kinder in diesem Alter aber auch noch besonders offen. Dass Eltern ihnen bestimmtes Verhalten erlauben, anderes verbieten, wird von ihnen umso leichter akzeptiert je sicherer die emotionale Beziehung zwischen ihnen und ihren Eltern ist. Kinder müssen Probleme gemeinsam mit anderen lösen Wenn die Eltern alle Probleme beiseite räumen, hindern sie ihre Kinder daran, die Erfahrung machen zu können, dass es möglich ist, Probleme mit Hilfe anderer (der Eltern) zu lösen. Kinder, denen diese wichtige Erfahrung vorenthalten wird, richten sich nur nach ihren eigenen Wün- 14 Presseabdruck von Texten honorarfrei / Beleg erbeten

5 ThemenDienst Schule Wissen Bildung schen, Vorstellungen und Bedürfnissen. Sie bleiben selbstbezogen, trotzig, tyrannisch. In fataler Weise unterstützt wird diese Entwicklung durch alles, was Kinder daran hindert, mit anderen Menschen in eine aktive Interaktion zu treten, ihre bisher erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erproben und weiterzuentwickeln. So geht es beispielsweise Kindern, die täglich viele Stunden vor einem Fernsehgerät zubringen. Auf ihre Fragen bekommen sie keine Antworten, ihre Vorschläge hört niemand, sie können nichts ändern, nichts verhindern und auch nicht helfend eingreifen. Was in ihnen zurückbleibt, ist die Erfahrung, dass es auf ihr eigenes Denken und Handeln nicht ankommt, dass ihre selbstständige Suche nach Lösungen nutzlos ist. Sie sind und bleiben allzu leicht allein, finden keine Freunde, können sich nicht in Beziehungen weiterentwickeln und sind ohne sichere emotionale Bindungen schutzlos ihren Ängsten ausgeliefert. Unsicherheit und Angst stören die Integration und Organisation komplexer Wahrnehmungen und Reaktionsmuster. Sie zwingen das Kind zu raschen, eindeutigen Entscheidungen und damit zum Rückgriff auf ältere, bereits gebahnte Bewältigungsstrategien. Was unter diesen Bedingungen nicht stattfindet und auch nicht gelingen kann, ist eine über die bereits vorhandenen Möglichkeiten hinausgehende Fortentwicklung der eigenen Fähigkeit zur Integration, Bewertung und Filterung komplexer Wahrnehmungen. Ihre Wahrnehmungen können Kinder nur dann integrieren, wenn diese in einem zusammenhängenden Kontext erlebt werden. Neue Wahrnehmungen müssen an bereits vorhandene Erfahrungen anknüpfbar sein. Ein Zustand, bei dem zu viele Wahrnehmungen ungeordnet auf einen Menschen hereinprasseln, ist selbst für Erwachsene unerträglich, für Kinder erst recht. Er macht Angst und setzt gewissermaßen all das außer Kraft, was normalerweise vom Frontalhirn geleistet werden muss, aber angesichts des dort herrschenden Durcheinanders nicht geleistet werden kann. Kinder brauchen Reizschutz und Orientierungshilfen Selbst Erwachsene reagieren unter solchen Bedingungen kopflos, beginnen hektisch umherzurennen oder sinnlos mit dem Bein zu wippen, können sich auf nichts mehr richtig konzentrieren, wissen nicht, womit sie eigentlich anfangen sollen, werden immer unzufriedener, bis sie sich womöglich gar in einem impulsiven Wutausbruch entladen. Und Kindern geht es mit ihrem noch sehr beschränkten Reper- Die multimediale Reizüberflutung im Kinderzimmer schreitet immer weiter voran: Knapp 60% der 6-16-Jährigen können, so eine Studie des Stuttgarter Instituts für angewandte Kindermedienforschung, allein oder zusammen mit Geschwistern ein eigenes TV-Gerät nutzen. Der Medienpädagogische Forschungsbund Südwest hat festgestellt, dass Kinder mit eigenem TV-Gerät täglich 118 Minuten fernsehen, während Kinder ohne eigenes Gerät es nur auf 93 Minuten bringen. Ernst Klett Verlag 15 Presseabdruck von Texten honorarfrei / Beleg erbeten

6 toire an eigenen Bewältigungsmöglichkeiten erst recht so. Wenn ein Erwachsener seine komplexen Verschaltungen im Vorderhirn zur adäquaten Lösung von Problemen eine Zeit lang wegen Überlastung, Angst und Stress nicht benutzen kann, so bleiben sie ihm doch immerhin erhalten, und er kann später, wenn das Trommelfeuer vorbei ist, wieder darauf zurückgreifen. Ein Kind muss diese Verschaltungen jedoch erst entwickeln. Aber es kann sie nur dann in seinem Frontalhirn ausbilden, festigen und bahnen, wenn ihm auch die Möglichkeit geboten wird, diese komplexen Verschaltungen erfolgreich zur Lösung seiner Probleme und zur Bewältigung neuer Anforderungen zu nutzen. Dazu braucht jedes Kind je kleiner es ist, umso mehr Reizschutz (in Form sicherer emotionaler Beziehungen) und Orientierungshilfen (in Form kompetenter, Orientierungbietender Erzieher und Erziehungshilfen, z. B. in Form von Ritualen, Geschichten, Märchen und Spielen). Findet ein solches Kind auch später niemanden, der ihm hilft, dieses Defizit zu überwinden, wird es sich auch dann, wenn es erwachsen geworden ist, nicht anders gegen Überlastung, Angst und Stress wehren können, als durch sinnlose Hektik, sprunghafte Aufmerksamkeitswechsel und gelegentliche Wutausbrüche. Die ersten Anzeichen derartiger Fehlentwicklungen werden bereits früh sichtbar. Bereits als Kleinkinder können solche Kinder nicht richtig spielen. Sie sind dauernd in Bewegung, leicht ablenkbar und finden nur schwer eine konstruktive Beziehung zu anderen Kindern. Unfähig, sich längere Zeit auf eine gestellte Aufgaben zu konzentrieren, kommt es spätestens mit der Einschulung zu gravierenden Problemen. Am deutlichsten treten diese Defizite zu Tage, wenn die Anforderungen gesteigert werden, wenn Menge und Komplexität der zu verarbeitenden Information anwächst, wenn Geschwindigkeit, Ausdauer und Gründlichkeit gefordert werden. Lehrer mit langjähriger Schulerfahrung berichten, dass die Schüler in den letzten Jahren allgemein unruhiger und nervöser geworden sind. Die Gründe dafür sind komplex. Einig sind sich die Fachleute, dass der zunehmende Medienkonsum (Fernsehen, Video, Computergames, Musik) die Kinder unruhig macht. Der Inhalt dieser Medienprodukte ist oft wenig sinnvoll. Ein weiterer Faktor, der nach Ansicht mancher Experten zur Unruhe vieler Kinder beiträgt, sind die modernen Unterrichtsformen. Bei offenem Unterricht ohne klare Führung werden problemanzeigende Kinder besonders anfällig für störende Verhaltensweisen, während dieselben Kinder bei konventionellen Lehrern, die gut strukturiert unterrichten und klar anleiten, oft ruhiger und konzentrierter arbeiten können. Die Tatsache, dass mehr Knaben Ansprechpartner als Mädchen extrovertierte Verhaltensstörungen entwickeln, scheint u. a. auch mit der gegenwärtigen Rolle der Prof. Dr. Gerald Hüther Psychiatrische Klinik der Väter zusammenzuhängen. Viele Väter sind offenbar Universität Göttingen unfähig, ihren Söhnen brauchbare Orientierungen und Entwicklungsperspektiven zu bieten und vorleben zu können. Leiter der Abt. f. Neurobiologische Grundlagenforschung Gerald Hüther Göttingen Der Beitrag ist ein Auszug aus dem im Herbst 2002 im Walter-Verlag erscheinenden Buch Internet: Kinder suchen Orientierung (Hrsg. Karl Gebauer und Gerald Hüther). 16 Presseabdruck von Texten honorarfrei / Beleg erbeten

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