Einführung in die politische Theorie und Ideengeschichte. Vorlesung IX: Politischer Liberalismus, Gleichheit

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Einführung in die politische Theorie und Ideengeschichte. Vorlesung IX: Politischer Liberalismus, Gleichheit"

Transkript

1 Einführung in die politische Theorie und Ideengeschichte Vorlesung IX: Politischer Liberalismus, Gleichheit Prof. Dr. Peter Niesen Wintersemester

2 Heute: a) Die Methode des Politischen Liberalismus b) Grundbegriff III: Gleichheit Achtung: Vorlesung kommende Woche ( ): bis h, ohne Diskussion

3 Wie demokratisch ist Rawls Liberalismus? Gar nicht; es gibt keine interne Beziehung zwischen Liberalismus und Demokratie. Ein wenig, denn zu den Grundfreiheiten gehört auch das Wahlrecht. Sehr, denn unter dem ersten Gerechtigkeitsgrundsatz ist auch der gleiche Wert der politischen Freiheit geschützt

4 Rawls Liberalismus und Demokratie Vorrang der Grundfreiheiten, darunter politische Freiheit Fairer, d.i. gleicher Wert der politischen Freiheit Begründung des Liberalismus Kontraktualismus, Politischer Liberalismus: demokratiefreundliche Methode

5 Methodenfragen in Rawls Kontraktualismus Beide Hauptwerke verwenden das Darstellungsmittel Urzustand. Die richtigen ( gerechten ) Prinzipien sozialer Ordnung sind die, auf die sich Personen als Freie und Gleiche unter bestimmten Verfahrensbedingungen einigen würden Eine Theorie der Gerechtigkeit(dt. 1975): Schicksalsegalitaristische Lesart möglich Politischer Liberalismus (dt. 1998) reagiert auf die bestehende politische Beziehung

6 Eine Theorie der Gerechtigkeit(dt. 1975): Schicksalsegalitarismus (luckegalitarianism) als mögliche Interpretation? Moralisch irrelevante Faktoren dürfen nicht zur Ungleichbehandlung führen. Personen dürfen wegen Umständen, die sie nicht zu verantworten haben, nicht ungleich behandelt werden. Rawls: Für Folgen moralisch willkürlicher Unterschiede schuldet man Personen mindestens eine Rechtfertigung. -> abgeschwächter Schicksalsegalitarismus -> strikt universalistische Auslegung (globaler Urzustand) erscheint möglich

7 Politischer Liberalismus(dt. 1998) als Methodenrevision Kernproblem der Politischen Theorie (vgl. Vorlesung I): Die politische Beziehung ist eine unfreiwillige und zwingende Beziehung, die normalerweise auf lange Sicht besteht und die Lebenschancen aller prägt. In der Demokratie ist die politische Beziehung dadurch gekennzeichnet, dass wir über einander Zwang ausüben. Moderne liberaldemokratische Gesellschaften sind durch einen permanenten Pluralismus gekennzeichnet, d.h. dass über das, was im Leben wichtig ist, vernünftige Meinungsverschiedenheiten verbleiben werden

8 Übergreifender Konsens (overlapping consensus) Eine öffentliche Gerechtigkeitskonzeption und die Prinzipien einer demokratischen Verfassung sollen auf der Basis einer Vielzahl von Weltanschauungen ( umfassender Lehren ) akzeptiert werden können. Differenzen sollen im öffentlichen Gebrauch der Vernunft bearbeitet werden, der auf den Appell an partikulare ( sektiererische ) Lebensideale verzichtet

9 Zusammenfassung: Der Geltungsbereich von Rawls Theorie (1998) geschlossene, d.i. innerstaatliche Gesellschaft: Gerechtigkeit als Eigenschaft einer Grundstruktur für eine demokratische Gesellschaft : 1. zu realisieren mittels der Institutionen einer demokratischen Gesellschaft: Verfassung, parlamentarische Gesetzgebung, Verfassungsgerichtsbarkeit 2. gültig für eine demokratische Gesellschaft: die fundamentalen Ideen werden der gemeinsamen politischen Kultur einer demokratischen Gesellschaft entnommen -> Zwei Fragen: was gilt für nicht-demokratische geschlossene Gesellschaften? Was gilt für die Weltgesellschaft?

10 Grundbegriff III: Gleichheit 1. Gleichheitsverständnisse der Französischen Revolutionsverfassungen (1791/93) 2. Heutige Diskussion 3. Chancengleichheit 4. (Faire Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit)

11 Französische Verfassung v. 1791, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte: Art. 1: Die Menschen sind und bleiben von Geburt frei und gleich an Rechten. Soziale Unterschiede dürfen nur im gemeinen Nutzen begründet sein

12 Französische Verfassung v. 1791, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte: Art. 6: Das Gesetz ist der Ausdruck des allgemeinen Willens. Alle Bürger haben das Recht, persönlich oder durch ihre Vertreter an seiner Formung mitzuwirken. Es soll für alle gleich sein, mag es beschützen, mag es bestrafen. Da alle Bürger in seinen Augen gleich sind, sind sie gleicherweise zu allen Würden, Stellungen und Beamtungennach ihrer Fähigkeit zugelassen ohne einen anderen Unterschied als den ihrer Tugenden und ihrer Talente

13 Französische Verfassung v. 1791: was ist im Gleichheitsverständnis nicht enthalten? Gleichheit vor dem Gesetz Allgemeinheit des Gesetzes: Gleichheit im Gesetz Gleichheit in der Beteiligung an der Gesetzgebung Chancengleichheit Materielle Ungleichheiten sind inakzeptabel, wenn sie unverschuldet sind

14 Französische Verfassung v. 1793, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte Art. 21 Die öffentliche Unterstützung ist eine heilige Schuld. Die Gesellschaft schuldet ihren unglücklichen Mitbürgern den Unterhalt, indem sie ihnen entweder Arbeit verschafft oder denen, die außerstande sind, zu arbeiten, die Mittel für ihr Dasein sichert. Art. 22 Der Unterricht ist für alle ein Bedürfnis. Die Gesellschaft soll mit aller Macht die Fortschritte der öffentlichen Aufklärung fördern und den Unterricht allen Bürgern zugänglich machen

15 Französische Verfassung v. 1793, Gleichheitsverständnis Gleichheit - vor dem Gesetz, im Gesetz - aber auch durch dasgesetz: gleicher Anspruch auf staatliche Leistungen (Recht auf Unterstützung und Bildung) erwächst aus gleicher Bedürftigkeit und soll zu sozial egalitären Positionen führen (Statusgleichheit, nicht vollständige materielle Gleichheit)

16 Heutige Diskussion: luckegalitarianism(zufalls-oder Schicksalsegalitarismus) Moralisch irrelevante Faktoren dürfen nicht zur Ungleichbehandlung führen. Personen dürfen wegen Umständen, die sie nicht zu verantworten haben, nicht ungleich behandelt werden

17 T. M. Scanlon: Humanitäre vs. egalitäre Gründe Beispiele: 1. Lebenserwartung Deutschland(74,3) Malawi(37,1) 2. Schulausbildung: wohlhabende vs. Arme Bezirke innerhalb und über Staatsgrenzen(Massachussetts/Mississippi) hinweg 3. Gehälter für Arbeiterinnen vs. Managerinnen 1:37-> 1:1000 (Scanlon 2005)

18 Welcher Differenz liegt ein Gleichheitsproblem zugrunde? 1. Lebenserwartung Deutschland(74,3) Malawi(37,1) 2. Schulausbildung: wohlhabende vs. Arme Bezirke innerhalb und über Staatsgrenzen(Massachussetts/Mississippi) hinweg 3. Gehälter für Arbeiterinnen vs. Managerinnen 1:37-> 1:

19 Woran erkennt man egalitäre Gründe? Humanitäre Gründe vs. Egalitäre Gründe an absolutem Ausmaß interessiert ausmaßunspezifisch, vergleichend

20 Woran erkennt man egalitäre Gründe (2)? Test: wie wird das Herunternivellieren des höheren Lebensstandards bewertet? (Levelling down) A) B) 74,2 37,1 37,1 37,

21 Chancengleichheit bei Rawls, Eine Theorie der Gerechtigkeit a) Jede Person hat ein Anrecht auf ein angemessenes System von Grundfreiheiten (natürlich gleiche Freiheiten). b) Gesellschaftliche Ungleichheiten müssen zwei Bedingungen genügen: b1) sie dürfen nicht verhindern, dass Ämter und Positionen allen Individuen offenstehen (faire Chancengleichheit), b2) sie müssen sich zum Vorteil der am Schlechtesten Gestellten auswirken (Differenzprinzip)

22 Was ist Chancengleichheit? a) Statistische Gleichwahrscheinlichkeit Gesellschaftliche Ungleichheiten dürfen nicht verhindern, dass Ämter und Positionen allen Individuen offenstehen -> Lotterie der Studienplätze, Arbeitsplätze, politischen Führungspositionen?

23 b) Chancengleichheit nach Rawls Vorteilhafte gesellschaftliche Positionen sollten auf der Basis von Talenten und Fleiß erreicht werden können. Gleiche Achtung und Berücksichtigung kann hier heißen a) Die bestqualifizierten Kandidaten sollen berücksichtigt werden. oder: b) Gleich Talentierte und Motivierte sollten gleiche Lebenschancen haben

24 Chancengleichheit (2) a) formale Chancengleichheit (Nichtdiskriminierung), b) faire Chancengleichheit (strebt Gleichheit der Startbedingungen an), c) kompensatorische Chancengleichheit (strebt Ausgleich für natürliche Benachteiligungen an)

25 Angenommen, Sie setzen sich für eine Quotenregelung für eine bestimmten Bereich ein: Welches Verständnis von Chancengleichheit legen Sie Ihrem Argument zugrunde? a) formale Chancengleichheit, b) faire Chancengleichheit, c) kompensatorische Chancengleichheit

26 Probleme mit Chancengleichheit als Bildungsgerechtigkeit Talent ist kein Verdienst -> aus zufallsegalitaristischer Perspektive irrelevant für die Besetzung begehrter Positionen nur der Auswahlcharakter des Bildungssystems wird berücksichtigt Unterstützung für Benachteiligte soll zur Konkurrenzfähigkeit beitragen, hat aber keinen intrinsischen Wert

27 Alternative: Bildung und Qualifikationen als Grundgüter Hinzufügung zu Freiheit, Chancen, Wohlstand, Grundlagen der Selbstachtung Verteilung im Urzustand nach dem Gleichheits-oder nach dem Differenzprinzip?

28 Probleme mit Bildungsgleichheit als Bildungsgerechtigkeit Gesellschaftliche Funktionalität levellingdown-argument: auch sehr niedriger Standard für alle muss in Kauf genommen werden, wenn er dazu dient, Gleichheit materialer Bildungsausstattung zu realisieren Verbesserung der Position der am schlechtesten Ausgebildeten bei gleichzeitigem Aufgehen der Schere ist unzulässig

29 Verteilung von Bildungsgütern nach dem Differenzprinzip materielle Voraussetzungen: bereits bei Rawls vorgesehen ungeklärtes Verhältnis zu Chancengleichheit -> lexikalische Priorität fairer Chancengleichheit gegenüber der Verteilung von Bildungsgütern nach dem Differenzprinzip erscheint unhaltbar

30 Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Thomas Scanlon, *

31 Literatur Arneson, Richard, Stichwort Egalitarianism, Stanford Encyclopedia, online. Niesen, Peter, Die politische Theorie des Politischen Liberalismus. In A. Brodocz, G.S. Schaal (Hg.), Politische Theorien der Gegenwart II, Opladen 2006, Ozouf, Mona, Gleichheit, in dies./f. Furet(Hg.), Kritisches Wörterbuch der Französischen Revolution, Frankfurt/M. 1996, Bd. II, 1136ff. Scanlon, Thomas, Warum ist Gleichheit wichtig? Berlin Abb. Scanlon aus the-utopian.org

Gerechtigkeit in der liberalen Demokratie: John Rawls

Gerechtigkeit in der liberalen Demokratie: John Rawls Gerechtigkeit in der liberalen Demokratie: John Rawls Dr. phil. Jörg Schaub Lehrstuhl für internationale politische Theorie und Philosophie (Goethe Universität Frankfurt/M). Eine Frage der Gerechtigkeit.

Mehr

Theoretische Grundorientierung II: Gleichheit

Theoretische Grundorientierung II: Gleichheit Theoretische Grundorientierung II: Gleichheit Gleiche Freiheit der Individuen und Vereinbarungen zum gegenseitigen Vorteil Der Kontraktualismus Referat am 22. November 2006 von Maria Engelke Inhaltsverzeichnis:

Mehr

John Rawls Politischer Liberalismus

John Rawls Politischer Liberalismus John Rawls Politischer Liberalismus Übersetzt von Wilfried Hinsch Suhrkamp Inhalt Einleitung (1992) 9 Einleitung (1995) 33 ERSTER TEIL POLITISCHER LIBERALISMUS: GRUNDELEMENTE 1. Vorlesung Grundlegende

Mehr

Theorien der Gerechtigkeit

Theorien der Gerechtigkeit Bernd Ladwig Theorien der Gerechtigkeit 1. Vorlesung: Zum Begriff der Gerechtigkeit 1. Jedem das seine 1.1 Ulpians Formel 1.2 Formal allgemeine Standards 2. Gleiches gleich behandeln 2.1 Die Binde vor

Mehr

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit Obersetzt von Hermann Vetter Suhrkamp Vorwort........... 11 Teil I THEORIE Kapitel I Gerechtigkeit als Fairneß............ I. Die Rolle der Gerechtigkeit.............

Mehr

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit Übersetzt von Hermann Vetter Suhrkamp Inhalt Vorwort n Teili THEORIE Kapitel i Gerechtigkeit als Fairneß 19 1. Die Rolle der Gerechtigkeit 19 2. Der Gegenstand

Mehr

Von: Wolfgang Melchior

Von: Wolfgang Melchior Von: Wolfgang Melchior http://www.wmelchior.com Tutorium: Rawls Theorie der Gerechtigkeit Relevante Textpassagen: Kap. 1, S. 19-39 Kap. 2, S. 81-129 Kap. 3, S.145-180 Thematische Schwerpunkte: 1.) Die

Mehr

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit Obcrsctzt von Hermann Vetter Suhrkamp Inhalt Vorwort n Teili THEORIE Kapitel i Gerechtigkeit als Fairnefi 19 1. Die Rolle der Gerechtigkeit 19 2. Der Gegemtand

Mehr

Moderne vertragstheoretische Konzeptionen der Gerechtigkeit: John Rawls vs. James Buchanan

Moderne vertragstheoretische Konzeptionen der Gerechtigkeit: John Rawls vs. James Buchanan Moderne vertragstheoretische Konzeptionen der Gerechtigkeit: John Rawls vs. James Buchanan Rawls - Gerechtigkeit als Fairness Ausgangspunkt: intuitive Überzeugungen. Gerechtigkeit = erste Tugend sozialer

Mehr

John Rawls: Die Konzeption der Gerechtigkeit Eine Zusammenfassung

John Rawls: Die Konzeption der Gerechtigkeit Eine Zusammenfassung John Rawls: Die Konzeption der Gerechtigkeit Eine Zusammenfassung Referat für das Seminar "Theorie des Liberalismus" Leitung: Dr. Thumfart vorgelegt von Olav Teichert Sisyphos@gmx.at http://mitglied.tripod.de/olav_teichert

Mehr

John Rawls A Theory of Justice. Thomas Schmidt

John Rawls A Theory of Justice. Thomas Schmidt John Rawls A Theory of Justice Thomas Schmidt John Rawls 1921 2002 1971 Was ist eine gerechte politische Ordnung? Platon Platon Aristoteles Platon Aristoteles Hobbes Platon Aristoteles Locke Hobbes Platon

Mehr

Gerechtigkeit für Menschen mit Behinderung

Gerechtigkeit für Menschen mit Behinderung Campus Forschung 940 Gerechtigkeit für Menschen mit Behinderung Ethische Reflexionen und sozialpolitische Perspektiven von Johannes Eurich 1. Auflage Gerechtigkeit für Menschen mit Behinderung Eurich schnell

Mehr

Von: Wolfgang Melchior

Von: Wolfgang Melchior Von: Wolfgang Melchior Datum: 1997 Rawls Inhalt: I. Tutorium: Rawls Theorie der Gerechtigkeit II. Das Vorgehen bei Rawls im Vierschrittmodell: ############################################ I. Tutorium:

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Politische Theorien - Grundlegende Ansätze für das gesellschaftliche Zusammenleben von Platon bis Friedman Das komplette Material

Mehr

Vom individuellen Glück zum sozialen Wohlergehen zur Gerechtigkeit

Vom individuellen Glück zum sozialen Wohlergehen zur Gerechtigkeit Vom individuellen Glück zum sozialen Wohlergehen zur Gerechtigkeit Ringvorlesung «Glück, Gerechtigkeit und gutes Leben» am 08.01.2014 Lukas H. Meyer Univ.-Prof. Dr. Dekan der Geisteswissenschaftlichen

Mehr

-> Die drei Argumentationsformen u. ihr jeweiliges Kriterium

-> Die drei Argumentationsformen u. ihr jeweiliges Kriterium Gliederung -> Die drei Argumentationsformen u. ihr jeweiliges Kriterium -> Worauf rekurriert eine Naturrechtstheorie? -> Kurzer Einstieg: Der naturrechtliche Ansatz Martha C. Nussbaums in der modernen

Mehr

Politische Philosophie

Politische Philosophie MICHAEL BECKER/JOHANNES SCHMIDT/REINHARD ZINTL Politische Philosophie 3., aktualisierte Auflage FERDINAND SCHÖNINGH Vorwort der Herausgeber 11 Vorwort 13 I. Einleitung (Michael Becker) 17 II. Gesellschaftsvertrag

Mehr

RESOLUTION DER GENERALVERSAMMLUNG

RESOLUTION DER GENERALVERSAMMLUNG RESOLUTION DER GENERALVERSAMMLUNG verabschiedet am 20. November 1963 1904 (XVIII). Erklärung der Vereinten Nationen über die Beseitigung aller Formen der Rassendiskriminierung Die Generalversammlung, in

Mehr

Soll es ein Menschenrecht auf Demokratie geben?

Soll es ein Menschenrecht auf Demokratie geben? Soll es ein Menschenrecht auf Demokratie geben? ASAE Alumni Ethik-Höck im Zentrum Karl der Grosse Zürich, 8. Februar 2016 Anita Horn (anita.horn@philos.uzh.ch) 2/9/16 Page 1 Ablauf ² Demokratische Übung

Mehr

I. Aufgabe der Theorie der Gerechtigkeit

I. Aufgabe der Theorie der Gerechtigkeit Einfu hrung: U berblick u ber RawlsßTheorie der Gerechtigkeit I. Aufgabe der Theorie der Gerechtigkeit Es gilt Grundsa tze der sozialen Gerechtigkeit zu finden, die (a) die Zuweisung von Rechten und Pflichten

Mehr

Ist es unfair arm zu sein? Kinder und soziale Gerechtigkeit

Ist es unfair arm zu sein? Kinder und soziale Gerechtigkeit Ist es unfair arm zu sein? Kinder und soziale Gerechtigkeit 16. Oktober 2018 Gottfried Schweiger Kinder und Erwachsene Kinder und Erwachsene Normativ relevante Unterschiede sagen uns etwas über die gebotene/erlaubte

Mehr

Freihandel und Gerechtigkeit

Freihandel und Gerechtigkeit Sebastian Schreiber Freihandel und Gerechtigkeit Eine Theoriegeschichte des Verhältnisses von Tausch, Verteilung und Gerechtigkeit vor dem Hintergrund der Nord-Süd-Beziehungen PETER LANG Europäischer Verlag

Mehr

Idiotentest für Verteilungsfragen

Idiotentest für Verteilungsfragen Idiotentest für Verteilungsfragen A. Was ist Gerechtigkeit? 1. Gerechtigkeit ist, wenn ich bekomme, wonach ich ein starkes Bedürfnis habe. 2. Gerechtigkeit ist, wenn ich das bekomme, was meiner Leistung

Mehr

I. Biografie. II. Eine Vertragstheorie der Gerechtigkeit. 1. Allgemeines

I. Biografie. II. Eine Vertragstheorie der Gerechtigkeit. 1. Allgemeines John Rawls Eine Vertragstheorie der Gerechtigkeit I. Biografie geboren am 21.02.1921 in Baltimore, verstorben am 24.11.2002 in Lexington studierte Philosophie 1939 bis 1943 an der Princeton University

Mehr

Politische Ethik und Menschenbild

Politische Ethik und Menschenbild Christoph Seibert A2005/5105 Politische Ethik und Menschenbild Eine Auseinandersetzung mit den Theorieentwürfen von John Rawls und Michael Walzer Verlag W. Kohlhammer Inhaltsverzeichnis Vorwort XI Einleitung:

Mehr

Aufbaumodul Prakt. Philos. Philosophiegeschichte. S: Rawls: Gerechtigkeit als

Aufbaumodul Prakt. Philos. Philosophiegeschichte. S: Rawls: Gerechtigkeit als Aufbaumodul Prakt. Philos. Philosophiegeschichte S: Rawls: Gerechtigkeit als Fairness 11.10.2011 Programm heute 1. Organisatorisches - Seminarlektüre/ Semesterapparat 2. Einführung zum Seminar 3. Termine/

Mehr

Norbert Hoerster Was ist eine gerechte Gesellschaft? Eine philosophische Grundlegung

Norbert Hoerster Was ist eine gerechte Gesellschaft? Eine philosophische Grundlegung Unverkäufliche Leseprobe Norbert Hoerster Was ist eine gerechte Gesellschaft? Eine philosophische Grundlegung 143 Seiten, Paperback ISBN: 978-3-406-65293-6 Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.chbeck.de/12214661

Mehr

Gerechtigkeit in der politischen Philosophie der internationalen Beziehungen

Gerechtigkeit in der politischen Philosophie der internationalen Beziehungen Gerechtigkeit in der politischen Philosophie der internationalen Beziehungen Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der Philosophie (Dr. phil.) am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften

Mehr

I. Die Schweiz in der internationalen Gemeinschaft

I. Die Schweiz in der internationalen Gemeinschaft Staatsrecht I (Gruppe 1, Gächter) Übersicht 4.10. und 7.10.2016 I. Die Schweiz in der internationalen Gemeinschaft II. Staat Recht Gerechtigkeit III. Der Staat im Spektrum der Wissenschaft Seite 1 I. Die

Mehr

Wie viel Gleichheit ist gerecht?

Wie viel Gleichheit ist gerecht? Wie viel Gleichheit ist gerecht? Gastvorlesung an der Ludwig Maximilians Universität München von Prof. Markus Vogt Gliederung Einführung: Leitthesen, Gliederung und Aktualität des Themas 1 Der normative

Mehr

и verlag moderne industrie Recht, Gesetzgebung und Freiheit Band 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Prof. Dr. F. A.

и verlag moderne industrie Recht, Gesetzgebung und Freiheit Band 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Prof. Dr. F. A. Prof. Dr. F. A. von Hayek Recht, Gesetzgebung und Freiheit Band 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Eine neue Darstellung der liberalen Prinzipien der Gerechtigkeit und der politischen Ökonomie

Mehr

DIE POLITISCHE PHILOSOPHIE DES GESELLSCHAFTSVERTRAGS

DIE POLITISCHE PHILOSOPHIE DES GESELLSCHAFTSVERTRAGS WOLFGANG KERSTING DIE POLITISCHE PHILOSOPHIE DES GESELLSCHAFTSVERTRAGS WISSENSCHAFTLICHE BUCHGESELLSCHAFT DARMSTADT INHALTSVERZEICHNIS Vorwort XI I. Politischer Aristotelismus, Naturrecht und Kontraktualismus

Mehr

Richard J.Arnesons 'paternalism' und seine Position zu Grundfreiheiten

Richard J.Arnesons 'paternalism' und seine Position zu Grundfreiheiten Jura Malte Koppe Richard J.Arnesons 'paternalism' und seine Position zu Grundfreiheiten Studienarbeit Westfälische Wilhelms-Universität Rechtswissenschaftliche Fakultät Wintersemester 06/07 Lehrstuhl

Mehr

Thomas Kessel ring. Ethik der Entwicklungspolitik. Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung

Thomas Kessel ring. Ethik der Entwicklungspolitik. Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung Thomas Kessel ring Ethik der Entwicklungspolitik Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung j C.H.Beck Inhalt Vorwort 9 Einleitung 11 Erster Teil Gerechtigkeit und Entwicklung Philosophische Debatten

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Einleitung 1. A. Das Thema 1 B. Die Bedeutung 4 C. Gang der Untersuchung 8

Inhaltsverzeichnis. Einleitung 1. A. Das Thema 1 B. Die Bedeutung 4 C. Gang der Untersuchung 8 Inhaltsverzeichnis Einleitung 1 A. Das Thema 1 B. Die Bedeutung 4 C. Gang der Untersuchung 8 Erster Teil: Rechtliche und methodologische Prolegomena 11 I. Allgemeine Hinweise zur Regelung der Immigration

Mehr

ich bin frei. Artikel 1: 60 JAHre MeNSCHeNreCHte ich SCHütze Sie Sie SCHützeN MiCH www. w amnesty.yde/60jahre

ich bin frei. Artikel 1: 60 JAHre MeNSCHeNreCHte ich SCHütze Sie Sie SCHützeN MiCH www. w amnesty.yde/60jahre ICH bin frei. Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen. ICH bin ANDERS.

Mehr

EINFÜHRUNG IN DIE RECHTS UND STAATSPHILOSOPHIE

EINFÜHRUNG IN DIE RECHTS UND STAATSPHILOSOPHIE HASSO HOFMANN EINFÜHRUNG IN DIE RECHTS UND STAATSPHILOSOPHIE WISSENSCHAFTLICHE BUCHGESELLSCHAFT DARMSTADT Inhalt Vorwort IX ERSTER TEIL DAS RECHT UND DAS RECHTE Erstes Kapitel: Was ist Recht? 3 1 Die Verdoppelung

Mehr

START. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

START. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte START Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Sie wurde am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Die Erklärung umfasst ein Vorwort und 30 Artikel. Die bürgerlichen,

Mehr

Der Hauptgedanke der Theorie der Gerechtigkeit

Der Hauptgedanke der Theorie der Gerechtigkeit 9.2 John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit (1971) Der Hauptgedanke der Theorie der Gerechtigkeit Wir wollen uns (... ) vorstellen, dass diejenigen, die sich zu gesellschaftlicher Zusammenarbeit vereinigen

Mehr

Paul. Was ist Demokratie? Geschichte und Gegenwart. Verlag C.H.Beck

Paul. Was ist Demokratie? Geschichte und Gegenwart. Verlag C.H.Beck Paul Was ist Demokratie? Geschichte und Gegenwart Verlag C.H.Beck INHALT I Einleitung: Fragen an Demokratie 9 II Anfänge Nicht wir: Die Erfindung der Demokratie in Athen 26 2 Herrschaft des Volkes: Funktionsweisen

Mehr

Ethik der Entwicklungspolitik

Ethik der Entwicklungspolitik 2008 AGI-Information Management Consultants May be used for personal purporses only or by libraries associated to dandelon.com network. T h om as Kessel ri n g Ethik der Entwicklungspolitik Gerechtigkeit

Mehr

Liebe zur Natur als Grundfähigkeit des Menschen

Liebe zur Natur als Grundfähigkeit des Menschen Liebe zur Natur als Grundfähigkeit des Menschen Dr. Lieske Voget-Kleschin Universität Greifswald Vortrag im Rahmen der Tagung: Klugheit, Glück, Gerechtigkeit: Warum Ethik für die konkrete Naturschutzarbeit

Mehr

Adam Smith und die Gerechtigkeit

Adam Smith und die Gerechtigkeit Geisteswissenschaft Patrick Weber Studienarbeit ADAM SMITH und die GERECHTIGKEIT Historisches Seminar der Universität Zürich Seminar: Gouvernementalität und neue Theorien der Macht Wintersemester 2006/2007

Mehr

Thomas Kesselring. Ethik der Entwicklungspolitik. Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung. C.H.Beck

Thomas Kesselring. Ethik der Entwicklungspolitik. Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung. C.H.Beck Thomas Kesselring Ethik der Entwicklungspolitik Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung C.H.Beck Inhalt Vorwort 9 Einleitung 11 Erster Teil Gerechtigkeit und Entwicklung Philosophische Debatten aus

Mehr

9: Gleichbehandlung und Gleichberechtigung

9: Gleichbehandlung und Gleichberechtigung 9: Gleichbehandlung und Gleichberechtigung A. Der allgemeine Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1 GG) I. Allgemeine Bedeutung und Struktur des Grundrechts II. Die Adressaten des Grundrechts Der Gesetzgeber >

Mehr

Prof. Dr. Simone Dietz, Wintersemester 2010/11 Vorlesung: Einführung in die Ethik

Prof. Dr. Simone Dietz, Wintersemester 2010/11 Vorlesung: Einführung in die Ethik Prof. Dr. Simone Dietz, Wintersemester 2010/11 Vorlesung: Einführung in die Ethik 1. (18.10.) Einführung: Regeln, Normen, Werte 2. (25.10.) Tugendethik I: Platon, Aristoteles 3. (8.11.) Tugendethik II:

Mehr

Moral und Ethik - Rechtfertigung und Motivation

Moral und Ethik - Rechtfertigung und Motivation Michael Kühler Moral und Ethik - Rechtfertigung und Motivation Ein zweifaches Verständnis von Moralbegründung mentis PADERBORN Inhaltsverzeichnis Vorwort 13 1 Einleitung 15 1.1 Warum Moral? 15 1.1.1 Einleitende

Mehr

Bildungsgerechtigkeit aus sozialphilosophischer Sicht

Bildungsgerechtigkeit aus sozialphilosophischer Sicht Bildungsgerechtigkeit aus sozialphilosophischer Sicht Prof. Dr. Detlef Horster 22. Mai 2014 Gemeinwesen Mensch Tugenden 1. Lehrstand 1. Kopf 1. Weisheit 2. Wehrstand 2. Herz 2. Tapferkeit 3. Nährstand

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Klassiker des politischen Denkens - Von Platon bis John Locke

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Klassiker des politischen Denkens - Von Platon bis John Locke Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Klassiker des politischen Denkens - Von Platon bis John Locke Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de SCHOOL-SCOUT

Mehr

Das Politische System Deutschlands

Das Politische System Deutschlands Das Politische System Deutschlands Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft Geschwister-Scholl-Institut Vierte Sitzung: Die Verfassungsprinzipien des Grundgesetzes Pflichtvorlesung im Wintersemester

Mehr

Demokratieprinzip. (Art. 20 Abs. 1; Abs. 2 S. 1 GG; s.a. Art. 79 Abs. 3 GG) Abstimmungen: Entscheidung des Volkes über Sachfragen, zu unterscheiden

Demokratieprinzip. (Art. 20 Abs. 1; Abs. 2 S. 1 GG; s.a. Art. 79 Abs. 3 GG) Abstimmungen: Entscheidung des Volkes über Sachfragen, zu unterscheiden Demokratieprinzip (Art. 20 Abs. 1; Abs. 2 S. 1 GG; s.a. Art. 79 Abs. 3 GG) Wahlen und Abstimmungen: Abstimmungen: Entscheidung des Volkes über Sachfragen, zu unterscheiden sind: o Bürgerbegehren => Antrag

Mehr

Exposé. Titel der Dissertation. Behinderung und Gerechtigkeit. Verfasserin. Mag. iur. Karoline Kumptner. angestrebter akademischer Grad

Exposé. Titel der Dissertation. Behinderung und Gerechtigkeit. Verfasserin. Mag. iur. Karoline Kumptner. angestrebter akademischer Grad Exposé Titel der Dissertation Behinderung und Gerechtigkeit Verfasserin Mag. iur. Karoline Kumptner angestrebter akademischer Grad Doktorin der Rechtswissenschaften (Dr. iur.) Wien, 2011 Studienkennzahl

Mehr

Jahrgang 10. Thema + Leitfrage Kategorien: Erdkunde = E Politik = P Geschichte = G Wirtschaft = W. Projekte Medien Methoden

Jahrgang 10. Thema + Leitfrage Kategorien: Erdkunde = E Politik = P Geschichte = G Wirtschaft = W. Projekte Medien Methoden - stellen am Beispiel des Grundgesetzes die Prinzipien einer demokratisch strukturierten Gesellschaft dar. - beschreiben Formen der Demokratie (direkte und repräsentative Demokratie, Pluralismus, Zivilgesellschaft).

Mehr

Menschenrechte als Grundpfeiler einer nachhaltigen Entwicklung. Prof. Christine Kaufmann, Institut für Völkerrecht

Menschenrechte als Grundpfeiler einer nachhaltigen Entwicklung. Prof. Christine Kaufmann, Institut für Völkerrecht Menschenrechte als Grundpfeiler einer nachhaltigen Entwicklung, Institut für Völkerrecht Überblick Begriff der Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit und Menschenrechte Was sind Menschenrechte und wie werden sie

Mehr

Besondere Gleichheitsrechte

Besondere Gleichheitsrechte Besondere Gleichheitsrechte Spezialregelungen gegenüber Art. 3 Abs. 1 GG: o Art. 3 Abs. 2, 3 o Art. 6 Abs. 5 o Art. 33 Abs. 1-3 o Art. 38 Abs. 1 S. 1 GG Die Dogmatik ist aber durchaus verschieden: Gleiches

Mehr

Befähigungsgerechtigkeit angesichts von Verteilungskonflikten im Gesundheitswesen

Befähigungsgerechtigkeit angesichts von Verteilungskonflikten im Gesundheitswesen Befähigungsgerechtigkeit angesichts von Verteilungskonflikten im Gesundheitswesen Evangelische Akademie Tutzing Eine Frage der Gerechtigkeit. Verteilung im Sozialstaat 13. Dezember 2009 Peter Dabrock Fachgebiet

Mehr

Einführung in die praktische Philosophie

Einführung in die praktische Philosophie Einführung in die praktische Philosophie Vorlesung 12 (28.6.2011). Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? Rawls' Theorie der Gerechtigkeit Claus Beisbart Sommersemester 2011 Bundestagswahl 2009 Unsere

Mehr

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit Proseminar: : Leitung: W. Zitterbarth Wintersemster 2009/10 Eine Theorie der Gerechtigkeit Einführung in die Entscheidungs- und Spieltheorie Gliederung 1. Einführung in die Entscheidungs- und Spieltheorie

Mehr

WARUM GERECHTE GESELLSCHAFTEN FÜR ALLE BESSER SIND RICHARD WILKINSON UND KATE PLCKETT

WARUM GERECHTE GESELLSCHAFTEN FÜR ALLE BESSER SIND RICHARD WILKINSON UND KATE PLCKETT TOLKEMITT VERLAG BEI ZWEITAUSENDEINS Aus dem Englischen von GLEICHHEIT IST Edgar Peinelt GLÜCK und WARUM GERECHTE GESELLSCHAFTEN FÜR ALLE BESSER SIND RICHARD WILKINSON UND KATE PLCKETT Klaus Binder Inhalt

Mehr

Anhang Menschenrechte

Anhang Menschenrechte 1 Anhang Rundenmodell Weil s gerecht ist, fairändern wir die Welt! Anhang Menschenrechte Die internationalen Menschenrechte umfassen: 1. Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.

Mehr

Erklärung zu den sozialen Rechten und den industriellen Beziehungen bei LEONI

Erklärung zu den sozialen Rechten und den industriellen Beziehungen bei LEONI Erklärung zu den sozialen Rechten und den industriellen Beziehungen bei LEONI Präambel LEONI dokumentiert mit dieser Erklärung die grundlegenden sozialen Rechte und Prinzipien. Sie sind Grundlage des Selbstverständnisses

Mehr

Über die (Un-)Möglichkeit der Legitimation offener Gesellschaften. Ein Diskurs anhand von John Rawls und Jürgen Habermas Tectum Verlag Marburg, 2010

Über die (Un-)Möglichkeit der Legitimation offener Gesellschaften. Ein Diskurs anhand von John Rawls und Jürgen Habermas Tectum Verlag Marburg, 2010 David Karl Friedrich Mielchen Über die (Un-)Möglichkeit der Legitimation offener Gesellschaften. Ein Diskurs anhand von John Rawls und Jürgen Habermas Tectum Verlag Marburg, 2010 ISBN 978-3-8288-5277-8

Mehr

D R I HUMAN AND GLOBAL DEVELOPMENT RESEARCH INSTITUTE

D R I HUMAN AND GLOBAL DEVELOPMENT RESEARCH INSTITUTE HUMAN AND GLOBAL DEVELOPMENT RESEARCH INSTITUTE Wiener Friedrich von Hayek Seminar Mai 2014 Human and Global Development Research Institute (DRI) Linking Human and Global Development www.development-institute.org

Mehr

ARTIKEL 2 DISKRIMINIERUNGSVERBOT ARTIKEL 1 MENSCHENWÜRDE

ARTIKEL 2 DISKRIMINIERUNGSVERBOT ARTIKEL 1 MENSCHENWÜRDE ARTIKEL 1 MENSCHENWÜRDE Wenn Kinder geboren werden, gleich, wie verschieden sie sind, sollen sie gleiche Würde und gleiche Rechte haben. Sie sollen immer gerecht behandelt werden, damit sie lernen, wie

Mehr

Schullehrplan Sozialwissenschaften BM 1

Schullehrplan Sozialwissenschaften BM 1 Schullehrplan Sozialwissenschaften BM 1 1. Semester Wahrnehmung Emotion und Motivation Lernen und Gedächtnis Kommunikation - den Begriff der Wahrnehmung und ihre verschiedenen Dimensionen erklären (Sinneswahrnehmung,

Mehr

6. Einheit Wachstum und Verteilung

6. Einheit Wachstum und Verteilung 6. Einheit Wachstum und Verteilung Wirtschaftswachstum und Wohlstand (1) Wachstum: Wirtschaftswachstum = Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts real = zu konstanten Preisen Beispiele (2006): Österreich:

Mehr

Assistierte Freiheit. Gleiche Würde und gleiche Rechte für Menschen mit Behinderung? Sigrid Graumann

Assistierte Freiheit. Gleiche Würde und gleiche Rechte für Menschen mit Behinderung? Sigrid Graumann Assistierte Freiheit Gleiche Würde und gleiche Rechte für Menschen mit Behinderung? Sigrid Graumann Vorgehen 1. Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik: Von einer Behindertenpolitik der Wohltätigkeit

Mehr

Braunschweig inklusiv. Die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Prof. Dr. Albrecht Rohrmann

Braunschweig inklusiv. Die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Prof. Dr. Albrecht Rohrmann Braunschweig inklusiv Die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen Prof. Dr. Albrecht Rohrmann Braunschweig inklusiv Gliederung 1. Die UN-Behindertenrechtskonvention der Vereinten

Mehr

Kritische Theorie (u.a. Horkheimer, Marcuse, Adorno..., Habermas)

Kritische Theorie (u.a. Horkheimer, Marcuse, Adorno..., Habermas) Kritische Theorie (u.a. Horkheimer, Marcuse, Adorno..., Habermas) Anlehnung an Marxismus, insbesondere Geschichtsinterpretation. Theorie ist Form gesellschaftlicher Praxis. Historische Analyse Grundlage

Mehr

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.

Mehr

03-BA Soz-NF-1 Grundlagen der Soziologie 1. Sem 9 CP

03-BA Soz-NF-1 Grundlagen der Soziologie 1. Sem 9 CP 7.35.04 Nr.1 S. 1 03-BA Soz-NF-1 Grundlagen der Soziologie 1. Sem 9 CP Modulbezeichnung Grundlagen der Soziologie Modulcode 03 BA Nebenfach Soziologie Modul 1 FB / Fach / Institut FB03 / BA Social Sciences

Mehr

Qualität der Arbeit ein internationaler Indikatorenrahmen Ausgewählte Ergebnisse für Nordrhein- Westfalen

Qualität der Arbeit ein internationaler Indikatorenrahmen Ausgewählte Ergebnisse für Nordrhein- Westfalen Qualität der Arbeit ein internationaler Indikatorenrahmen Ausgewählte Ergebnisse für Nordrhein- Westfalen Lars Stegenwaller 1 Gliederung: I. Entwicklung II. Zielsetzung III. Struktur IV. Ausgewählte Ergebnisse

Mehr

DIE 30 UNGEKÜRZTEN ARTIKEL DER ALLGEMEINEN ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE.

DIE 30 UNGEKÜRZTEN ARTIKEL DER ALLGEMEINEN ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE. DIE 30 UNGEKÜRZTEN ARTIKEL DER ALLGEMEINEN ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE. Artikel 1 Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen

Mehr

Emanzipation und Kontrolle? Zum Verhältnis von Demokratie und Sozialer Arbeit

Emanzipation und Kontrolle? Zum Verhältnis von Demokratie und Sozialer Arbeit Emanzipation und Kontrolle? Zum Verhältnis von Demokratie und Sozialer Arbeit Thomas Geisen Übersicht Demokratie und Moderne Soziale Arbeit und Demokratie Vier Fragen zum Verhältnis von Sozialer Arbeit

Mehr

1.9. Postrevolutionäre Ernüchterung und das Erstarken der Reformer Zweite Ernüchterungsphase Auswahl der Autoren

1.9. Postrevolutionäre Ernüchterung und das Erstarken der Reformer Zweite Ernüchterungsphase Auswahl der Autoren Inhaltsverzeichnis I. Einleitung... 17 1. Universalität der Menschenrechte und der Islam: Umrisse einer Debatte... 17 1.1. Universalität der Menschenrechte und multikulturelle Gesellschaften... 17 1.2.

Mehr

Seminar: Ethiktypen

Seminar: Ethiktypen Seminar: Ethiktypen 24.10.2011 Programm heute 1. Wiederholung: Kontraktualismus (Ende) 1.1 Allgemeine Definition 1.2 Unterscheidung Staatsphil. moralphil. Kontrakt. 1.3 Rawls: Theorie der Gerechtigkeit

Mehr

Sozialismus/Staatsbürgerkunde

Sozialismus/Staatsbürgerkunde Sozialismus/Staatsbürgerkunde DDR-Schüler müssen kennen: - Marx und Engels Theorie: Wirtschaft und Gesellschaft besteht aus materiellen Kräften und finanziellen Mitteln -> ungerechte Verteilung (Klassenunterschiede)

Mehr

Einführung in die Rechtsphilosophie Prof. Dr. Pierre Hauck

Einführung in die Rechtsphilosophie Prof. Dr. Pierre Hauck Einführung in die Rechtsphilosophie Prof. Dr. Pierre Hauck Prof. Dr. Pierre Hauck, LL.M. (Sussex) SS 2015 26.03.2015 1 I. Gegenstand und Aufgaben der Rechtsphilosophie Rechtswissenschaften Dogmatische

Mehr

BESCHLUSS Nr TAGESORDNUNG DES IMPLEMENTIERUNGSTREFFENS ZUR MENSCHLICHEN DIMENSION 2012

BESCHLUSS Nr TAGESORDNUNG DES IMPLEMENTIERUNGSTREFFENS ZUR MENSCHLICHEN DIMENSION 2012 PC.DEC/1045 Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Ständiger Rat GERMAN Original: ENGLISH 922. Plenarsitzung StR-Journal Nr. 922, Punkt 2 der Tagesordnung BESCHLUSS Nr. 1045 TAGESORDNUNG

Mehr

Arbeitsblatt 184. Gerechtigkeit und Tugend

Arbeitsblatt 184. Gerechtigkeit und Tugend Arbeitsblatt 184 Gerechtigkeit und Tugend Für Aristoteles (384-322 v.chr.) gehörte die Gerechtigkeit zu den Tugenden. Als Tugend begreift er damit generell die Fähigkeit, in bestimmter Hinsicht zwischen

Mehr

UniversitätsSchriften

UniversitätsSchriften UniversitätsSchriften Recht 915 Michal Kramer Arbeit gerecht verteilt? Eine Analyse der arbeitsrechtlichen Regulierung anhand der Philosophien von John Rawls und Amartya Sen Nomos Nomos Universitätsschriften

Mehr

UMFRAGE: DIE BEDEUTUNG DER MENSCHENRECHTE IN DEUTSCHLAND

UMFRAGE: DIE BEDEUTUNG DER MENSCHENRECHTE IN DEUTSCHLAND UMFRAGE: DIE BEDEUTUNG DER MENSCHENRECHTE IN DEUTSCHLAND Anlass: 70. Jahrestag der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember 1948 STUDIENDESIGN Datenerhebung durch: hopp

Mehr

Politikwissenschaft im Fach Sozialkunde an Grund- und Mittelschulen sowie Gymnasien

Politikwissenschaft im Fach Sozialkunde an Grund- und Mittelschulen sowie Gymnasien Politikwissenschaft im Fach Sozialkunde an Grund- und Mittelschulen sowie Gymnasien Modulhandbuch mit Modulbeschreibungen ab Studienbeginn WS 2012/13 Stand: Sommersemester 2015 Inhalt Basismodul Politikwissenschaft:

Mehr

Faire Verteilung oder absoluter Schutz des Eigentums? Eine klassische Alternative in der neueren Diskussion: John Rawls und Robert Nozick Andrea Esser

Faire Verteilung oder absoluter Schutz des Eigentums? Eine klassische Alternative in der neueren Diskussion: John Rawls und Robert Nozick Andrea Esser Faire Verteilung oder absoluter Schutz des Eigentums? Eine klassische Alternative in der neueren Diskussion: John Rawls und Robert Nozick Andrea Esser Hat sich der Staat nur um den Schutz der Rechte seiner

Mehr

Heinz Eduard Tödt Menschenrechte - Grundrechte

Heinz Eduard Tödt Menschenrechte - Grundrechte Heinz Eduard Tödt Menschenrechte - Grundrechte TÃ dt, Heinz Eduard Menschenrechte, Grundrechte 1982 digitalisiert durch: IDS Luzern Menschenrechte - Grundrechte 7. Menschen- und Grundrechte im Rechtsbewußtsein

Mehr

Basismodul I: Vorlesung Theorien der Kommunikationswissenschaft WS 2013/ Öffentlichkeit

Basismodul I: Vorlesung Theorien der Kommunikationswissenschaft WS 2013/ Öffentlichkeit 06-05-1001-1 Basismodul I: Vorlesung Theorien der Kommunikationswissenschaft WS 2013/14 12. Öffentlichkeit Dr. Denise Sommer Lehrstuhl für Historische und Systematische Kommunikationswissenschaft 14. Januar

Mehr

Bildungsgerechtigkeit in Zahlen, Daten, Fakten

Bildungsgerechtigkeit in Zahlen, Daten, Fakten Bildungsgerechtigkeit in Zahlen, Daten, Fakten IMST-Tagung 2015 Klagenfurt, 22. September 2015 Dr. Claudia Schreiner Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen

Mehr

Das politische System Österreichs und die EU

Das politische System Österreichs und die EU i mini in nun um um IIIII im111 u min IIIII in«iiiii im im A 2009/8288 Karl Ucakar Stefan Gschiegl Das politische System Österreichs und die EU facultas.wuv Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 Politik - Recht

Mehr

Kinder haben Rechte haben Kinder Rechte? /// Rechte der Kinder Kinder im Recht

Kinder haben Rechte haben Kinder Rechte? /// Rechte der Kinder Kinder im Recht Kinder haben Rechte haben Kinder Rechte? /// Rechte der Kinder Kinder im Recht Kinderrechte allgemein Der Umgang mit Kindern hat mit pädagogischen Anerkennungsverhältnissen zu tun. Diese Verhältnisse orientieren

Mehr

Deontologie Die Bausteine der Kantischen Ethik

Deontologie Die Bausteine der Kantischen Ethik Deontologie Die Bausteine der Kantischen Ethik Der gute Wille Ohne Einschränkungen gut ist allein der gute Wille. Alle anderen Dinge wie Talente oder Tugenden sind nicht an sich, sondern nur relativ gut

Mehr

Ungleichheit, soziale Mobilität

Ungleichheit, soziale Mobilität Norbert Berthold, Klaus Gründler Ungleichheit, soziale Mobilität und Umverteilung Verlag W. Kohlhammer Prolog: Zwerge und Riesen 9 Kapitel 0 Ungleichheit, was ist das? 13 Welche Form der Ungleichheit wollen

Mehr

Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie

Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie 1 Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie Einführungsphase EPH.1: Einführung in die Philosophie Was ist Philosophie? (Die offene Formulierung der Lehrpläne der EPH.1 lässt hier die Möglichkeit,

Mehr

Teil III: Politikfelder die inhaltliche Dimension der Politik

Teil III: Politikfelder die inhaltliche Dimension der Politik Teil III: Politikfelder die inhaltliche Dimension der Politik Policy: bezeichnet den inhaltlichen (den materiellen) Teil von Politik, wie er im Deutschen üblicherweise durch verschiedene Politikbereiche

Mehr

Christentum und freiheitliche Demokratie

Christentum und freiheitliche Demokratie Christentum und freiheitliche Demokratie Prof. Hristo Todorov (NBU) Die Demokratie ist älter als das Christentum. Ihre frühesten historischen Manifestationen sind rund fünf Jahrhunderte vor Christus im

Mehr

BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG. Universität Tübingen

BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG. Universität Tübingen BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG Institut für Politikwissenschaft Universität Tübingen Karl-Ulrich Templ Bildungsstandards Die Bildungsstandards sollten gemäß Pressemitteilung

Mehr

DIE HEILSARMEE INTERNATIONALE STELLUNGNAHME DIE HEILSARMEE UND DER STAAT

DIE HEILSARMEE INTERNATIONALE STELLUNGNAHME DIE HEILSARMEE UND DER STAAT IS DIE HEILSARMEE INTERNATIONALE STELLUNGNAHME DIE HEILSARMEE UND DER STAAT IS STELLUNGNAHME Die Heilsarmee ist politisch neutral. Sie versucht zwar auf staatliche und öffentliche Belange einzuwirken,

Mehr

Nachhaltigkeit und neoklassische Ökonomik

Nachhaltigkeit und neoklassische Ökonomik Lars Holstein Nachhaltigkeit und neoklassische Ökonomik Der homo oeconomicus und die Begründung intergenerationeller Gerechtigkeit A 237750 Metropolis Verlag Marburg 2003 Ausführliches Inhaltsverzeichnis

Mehr

Dr. Thomas Schmitz WS 2004/05 STAATSRECHT III (Bezüge zum Völker- und Europarecht) Gliederung

Dr. Thomas Schmitz WS 2004/05 STAATSRECHT III (Bezüge zum Völker- und Europarecht) Gliederung Dr. Thomas Schmitz WS 2004/05 STAATSRECHT III (Bezüge zum Völker- und Europarecht) Gliederung 1 Einführung I. Der geteilte Planet und seine völkerrechtliche Weltordnung II. Die herausragende Stellung des

Mehr

Die "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" von Olympe de Gouges

Die Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin von Olympe de Gouges Die "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" von Olympe de Gouges Die "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" von Olympe de Gouges (7. September 1791)* Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte

Mehr