Lückenloses Sonographie Hüft-Screening in der 1. Lebenswoche: Reevaluation von Inzidenz und Risiko-Faktoren
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- Justus Beckenbauer
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1 Lückenloses Sonographie Hüft-Screening in der 1. Lebenswoche: Reevaluation von Inzidenz und Risiko-Faktoren Kolb A. 1, Schweiger N. 2, Kaider A. 4, Mailath-Pokorny M.³, Windhager R. 1, Chiari C. 1 Einleitung 1 Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Orthopädie 2 Medizinisch Universität Wien ³ Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Frauenheilkunde 4 Medizinische Universität Wien, Institut für Klinische Biometrie Die Hüftsonographie nach Graf1 hat in Österreich seit langem eine unbestrittene Bedeutung in der Diagnostik und damit in der Behandlung der angeborenen Hüftdysplasie. Der Zeitpunkt der Erstuntersuchung war hingegen einigen Änderungen unterworfen, ein möglichst früher Diagnosezeitpunkt ist speziell bei hochgradigen, also zumindest luxationsgefährdeten Gelenken von großer Bedeutung. Wir zeigen die Ergebnisse von 5360 Kindern, die im Rahmen des univeralen (lückenlosen) Hüftsonographiescreenings aller im AKH-Wien geborenen Kinder in den Jahren 2007 bis 2008 untersucht wurden. Material und Methoden Zwischen März 2007 und Dezember 2008 wurde das sonographische Hüftdysplasie-Screening innerhalb der ersten Lebenswoche bei 2680 Kindern an der Univ. Klinik für Orthopädie, MUW durchgeführt. Informationen über die Schwangerschaftsanamnese wurden in Kooperation mit der Universitätsklinik für Frauenheilkunde erhoben. Unter Verwendung von univariaten und multiplen linearen Regressionsmodellen wurde analysiert, in welchem Umfang Schwangerschaftswoche, Lage, Geburtsgewicht und Körpergröße bei Geburt, sowie das Vorliegen von familiären und anamnestischen Risikofaktoren einen Einfluss auf die Größe des Alpha-Winkels haben. Für diese Studie liegt ein positives Votum der Ethikkommission der MU Wien vor. Ergebnisse Wir fanden im untersuchten Kollektiv eine Rate primäre Behandlungsindikation (Hüfttyp D, IIc, III und IV) bei 0,24% und eine Hüftreifungsverzögerung bei 10,2% (Abb. 1 und 2). Ein signifikater Einfluss auf den Alpha-Winkel fand sich bei Geburtsgewicht, Geschlecht, Geburtslage und positiver Familienanamnese (Abb. 3 bis 6).
2 Hüftscreening Kinder Ia/b IIa 89,59 D, IIc, III, IV 10,17 0,24 Abb. 1: Häufigkeitsverteilung der Hüfttypen nach R. Graf
3 Hüfttypverteilung gesamt (rechts und links), 2680 Säuglinge Hüfttypverteilung rechts, 2680 Säuglinge Hüfttypverteilung links, 2680 Säuglinge
4 Hüfttypen rechts, 2680 Säuglinge Hüfttypen links, 2680 Säuglinge
5 Boxplot: Alpha-Winkel bei männlichem und weiblichem Geschlecht Häufigkeitsverteilung der Schwangerschaftswochen
6 Häufigkeitsverteilung des Geburtsgewichts Alpha-Winkel bei Beckenendlage (BEL), Querlage (QL), Schräglage (S) und Schädellage (SL)
7 Alpha-Winkel bei positiver und negativer Familienanamnese Minimaler Alpha-Winkel bei Sectio und Nicht-Sectio
8 Alpha-Winkel bei Mehrlingsschwangerschaft und Nicht-Mehrlingsschwangerschaft Alpha-Winkel bei Oligohydramnion und Nicht-Oligohydramnion
9 Abbildung 1: Boxplot: Alpha-Winkel bei Frühgeburt, Termingeburt und Übertragung Zur statistischen Analyse wurden die Neugeborenen in drei Gruppen eingeteilt: In die Gruppe 1 fielen die Hüfttypen Ia und Ib. In die Gruppe 2 der physiologische Hüfttyp IIa. Und die Gruppe 3 macht die Gruppe der therapiebedürftigen Hüfttypen aus (IIc, D und IIIa/b und IV). Dabei wurden die Kinder nach der Hüfte mit dem kleineren Alpha-Winkel eingeteilt.
10 Geburtsgewicht bei Gruppe 1, Gruppe 2 und Gruppe 3 Schwangerschaftswoche bei Gruppe 1, Gruppe 2 und Gruppe 3
11 Regressionsanalyse Die Analyse des Einflusses des Geburtsgewichtes auf den minimalen Alphawinkel erbrachte das signifikante Ergebnis (p < 0,0001), dass eine Erhöhung des Geburtsgewichtes einen geringen Einfluss auf den Alpha-Winkel ausübt. (bei 100g Erhöhung: Verringerung des Alphawinkels um 0, ). Nicht signifikant (p = 0,2383) war das Resultat bei der Untersuchung der Schwangerschaftswoche in Bezug auf den Alphawinkel. Der Alphawinkel ist bei weiblichen Säuglingen laut des Schätzungswertes der Regressionsanalyse um 1,69249 kleiner als jener bei männlichen Säuglingen. Diese Schätzung ist mit einem p-wert von <0,0001 signifikant. Im Vergleich zu Kindern, die aus einer Schädellage geboren wurden, hat ein aus Beckenendlage geborenes Baby einen um 0,67961 kleineren Alphawinkel. Dieses Ergebnis ist mit einem p-wert von 0,0109 signifikant. Säuglinge mit negativer Familienanamnese haben im Vergleich zu jenen mit positiver einen um 0,68704 höheren Alphawinkel. Mit einem p-wert von 0,0015 ist dieses Ergebnis signifikant.
12 Die Schätzungswerte der Analyse zeigten, dass ein Kind, das nicht durch Sectio geboren wurde, einen um den Faktor 0,35210 kleineren Alphawinkel hat als ein durch Sectio geborenes Kind. Diese Schätzung ist aber mit einem p-wert von nur 0,9011 nicht signifikant. Diskussion Die lückenlose Hüftsonographie in der ersten Lebenswoche ist zur Diagnosesicherung bei luxierten oder luxationsgefährdeten Gelenken aufgrund der insgesamt geringen Aussagekraft von Risikofaktoren und klinischer Untersuchung empfehlenswert 1,2. Literatur 1: Graf, R. Ultrasonography-guided therapy. Orthopade. 26(1):33-42., 1997 Jan. 2: Grill F, Müller D. Results of hip ultrasonographic screening in Austria. Orthopade. 26(1):25-32, 1997 Jan
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