Unterricht für Mittelköpfe? (Trapp, 1810)
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- Klemens Kuntz
- vor 7 Jahren
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1 Unterricht für Mittelköpfe? (Trapp, 1810)
2 Heterogenität und Binnendifferenzierung Wie können Schülerinnen und Schüler in ihren unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten besser gefördert werden?
3 Gliederung Heterogenität eine Bestandsaufnahme Wege der Binnendifferenzierung von der Diagnose zum Angebot eine Bitte
4 Heterogenität - bedeutet Unterschiedlichkeit/ Uneinheitlichkeit - darf als Grundmerkmal aller Lerngruppen gelten LP-Entürfe: je länger Sie eine Lerngruppe unterrichten, desto schärfer nehmen Sie die Unterschiede wahr.
5 Heterogenität ist n Fakt b.w.
6 Das Handout zeigt, wie weit das Feld der Heterogenität ist und welch facettenreiches Bild entsteht, wenn man konsequent weiterfragt zeigt auch den Grund hierfür: Wer die Heterogenität einer Lerngruppe ernst nimmt, nähert sich der Individualität ihrer Teilnehmer an.
7 gelangweilt? irritiert? beunruhigt?
8 Zur Beruhigung: Äußere Differenzierung......versucht der Leistungsheterogenität zu begegnen: gegliedertes Schulsystem, Abschulung: 11,2 % der Gymnasialschüler (Pisa- Konsortium 2001, 476f.) Kurssystem im Wahlpflichtbereich Lks und GKs in der Oberstufe unter der Annahme einer horizontalen Durchlässigkeit, die aber oft nur eine vertikale ist
9 ABER: Gymnasium als Haupt-schule : Übergangsquoten - in Universitätsstädten >50%, Tendenz?? - in RLP-Durchschnitt: 39,7%, TR: 44% Köller, 19: von homogenen Lerngruppen kann im Gymnasium keine Rede sein, weder prinzipiell noch empirisch. Heterogenität auf hohem <kognitiven> Niveau
10 Die Zuspitzung: PISA (2000) zeige das niederschmetternde Ergebnis, dass wir im Umgang mit dem Problem der Heterogenität nahezu Weltspitze im negativen Stil sind. (nach v.d.groeben, Pädag.09/03, S.7) PISA E (2003), S.76ff. mit dem steigenden Schulbesuch an Gymnasien wachsen die Schwierigkeiten, im untersten Leistungsbereich angemessen zu fördern, um gymnasiale Mindeststandards zu sichern. Die Sicherung dieser Mindeststandards sei ein Problem der Förderung und des professionellen Umgangs mit Leistungsheterogenität im Unterricht.
11 Der ministerielle Appell - liegt seit (!) vor: Innere Differenzierung muss wegen der Vielfalt der Lernvoraussetzungen durchgängiges Unterrichtsprinzip sein. (Rundschreiben des MfBK von 10. April 1992, Empfehlungen für die Arbeit in der SEK I, 4)
12 Schulgesetz (III, 2004) 10 (1) Jede Schulart und jede Schule ist der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler verpflichtet. Alle Maßnahmen der Leistungs- und Neigungsdifferenzierung in innerer und äußerer Form tragen diesem Ziel Rechnung. 25 (2): Lehrkräfte haben die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern sowohl im Hinblick auf die individuelle Entwicklung und Förderung als auch im Hinblick auf die Schullaufbahn zu beraten.
13 Schulordnung (VI, 2009) 2 (1) Jede Schulart und jede Schule ist der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler verpflichtet. 49 (1) Unterricht zielt auf die ganzheitliche Förderung der Schülerinnen und Schüler; Jede Schülerin und jeder Schüler ist entsprechend der individuellen Lernvoraussetzungen und Entwicklungsmöglichkeiten zu fördern.
14 QualitätsRahmen Schulentwicklung: IX: Unterrichtsqualität, 6. Umgang mit Heterogenität, Differenzierung
15 Aktionismus? WAS ALSO TUN? euphorische Formeln VIELFALT statt EINFALT, VIELFALT als CHANCE, WERDET FINNEN!???
16 eine Antwort: Pragmatismus
17 Binnendifferenzierung wächst immer stärker in den Unterrichtsalltag hinein. (Meisters 100 Wege, Ahlrings Muster und Module der Differenzierung ) beginnt im Bereich der Didaktik will die latent vorhandenen Differenzierungspotenziale eines Themas erfassen und wirksam werden lassen will zumindest das Mögliche nicht unterlassen
18 Wege der Differenzierung von der Diagnose zum Angebot
19 1) Phasen lehrerzentrierter Unterrichtsformen Differenzierung durch Methodenvarianz (kurze EA/ PA mit der Möglichkeit einer persönlichen Betreuung/ Ansprache/ Hilfestellung auf Augenhöhe ) Differenzierung nach Lernzugängen (Medieneinsatz: Sehen, Hören; Produkt-/Handlungsorientierung: Tun; Auftaktseiten, Begriffs-, Methodenglossar im Lehrbuch nutzen!) Differenzierung nach Lernhilfen Strukturierungshilfen und Arbeitstechniken nach Diagnose der Lernmöglichkeiten und Leistungsgrenzen der S&S vorschnelle Etikettierungen vermeiden, möglichst im Team!
20 3) Offene Unterrichtsformen Differenzierung durch Individualisierung (Lernkartei, Lernprogramme; Freie Wahl der Arbeit, Wochenplan; Lernstationen, Lernwerkstätten) Differenzierung durch Gruppenunterricht: ausgehend vom Oberthema des Unterrichts erfolgt im Plenum nur die Strukturierung, Steuerung und Präsentation der Ergebnisse; über mehrere Wochen arbeiten die S&S an dem Unterthema ihrer Wahl, für die Umfang, Materiallage und Komplexität des Themas, vor allem aber individuelles Interesse ausschlaggebend sein sollten. Differenzierung durch projektorientiertes Arbeiten (freiere Themenfindung, individuelle Bestimmung des Lernortes, der Sozialform, des Niveaus und des Umfanges des Produktes)
21 2) Phasen der Übung und des Übergangs zu offeneren Unterrichtsformen Differenzierung durch Zusatzangebote (Quantität) Fundamentum/Additum (Lernschleife) Differenzierung durch Niveauunterschiede (Qualität) Differenzierung nach dem Grad der Selbstständigkeit: eine Gruppe arbeitet still, eine andere mit Lehrer; Experten als Helfer, Tandemlernen
22 Differenzierung nach Niveauunterschieden als AUFTRAG GA nach Fächern/Domänen: D, E, NW, GW, Sp Aufgabe: Beispiel für Differenzierung nach Niveauunterschieden Voraussetzungen? pädagogische Fragen?
23 BITTE: ÜBERFORDERN SIE SICH NICHT! MUT zum ANFANGEN/ AUSPROBIEREN: Verschiebung der Perspektive: was bislang der Perfektionierung des Lehr/Lernbetriebes galt, in den Dienst der PLURALITÄT stellen! MUT zu KLEINEN SCHRITTEN, die größer werden: ~ fachliche Sicherheit/Überblick ~ klare Zeitvorgaben ~ Vertrauen zur Lerngruppe (die ja nicht im kontrollfreien Raum agiert) ~ Team (z.b. Zweiersituation des angeleiteten Unterrichts) MUT RÄUME ZU SCHAFFEN, und ZU NUTZEN, d.h. das weite Feld der schülerzentrierten Unterrichtsphasen und offenen Unterrichtsformenformen durch Binnendifferenzierung zu gestalten und abzusichern, indem gerade den schwächeren bzw. nicht leistungsbereiten, mit dieser Arbeitsform oft zu sehr geforderten S&S. ein Angebot gemacht wird.
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