Menschen mit Asthma und COPD in Apothekenpotheken -VITA -
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- Emma Reuter
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1 Verbesserung der Inhalationstechnik von Menschen mit Asthma und COPD in Apothekenpotheken -VITA - Dr. Andrea Hämmerlein, Dr. Uta Müller, MPH, Prof. Dr. Martin Schulz Zentrum für Arzneimittelinformation und Pharmazeutische Praxis (ZAPP) der ABDA, Berlin Pressegespräch 13. Dezember 2007, Berlin 1 Magdalene Linz Präsidentin der Bundesapothekerkammer
2 Gliederung Bedeutung der Inhalation Welche Rolle spielen die Apotheken? Die VITA-Untersuchung Zusammenfassung 2
3 Bedeutung der inhalativen Therapie Die Therapie von Asthma und COPD erfolgt in in der Regel mit inhalativen Arzneimitteln. Hohe lokale Wirkstoffkonzentration in der Lunge bei geringer systemischer Belastung Einsatz niedrigerer Wirkstoffmengen Günstiges Wirkungs-/Nebenwirkungsverhältnis Rascher Wirkungseintritt (bronchialerweiternde Substanzen) 3 COPD: chronisch obstruktive Lungenerkrankung (engl. chronic obstructive pulmonary disease)
4 Inhalationssysteme Etwa 20 verschiedene Inhalationssysteme stehen heute zur Verfügung: Dosieraerosole Diverse Suspensions-, Lösungsaerosole Autohaler, Easybreath Pulverinhalatoren z.b. Aerolizer, Diskus Hinzu kommen verschiedene Vernebler. 4
5 Inhalationstherapie heute... Die Wirksamkeit der inhalierten Arzneimittel hängt stark von ihrer korrekten Anwendung ab. Untersuchungen zeigen hohe Fehlerquote (50 80 %) Mangelnde Wirksamkeit der Arzneimittel Verstärktes Auftreten von Nebenwirkungen (z. B. Mundpilz) Beeinträchtigung der Lebensqualität des Patienten Kosten durch ineffektive Pharmakotherapie 5
6 Korrekte Arzneimittelanwendung...??? Der Arzt hat gesagt, ich soll die Tropfen in Wasser nehmen.
7 Asthma / COPD in Zahlen 5 % (ca. 3,4 Mio.) der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland sind an einem Asthma bronchiale erkrankt Nationale Versorgungsleitlinie Asthma. März 2007: 15 % (ca. 6,7 Mio.) der über 40jährigen sind in Deutschland an COPD erkrankt (BOLD-Studie) BOLD-Studie. Informationen unter: Nationale Versorgungsleitlinie COPD. Februar 2006: 7
8 Rolle der Apotheken Sind Beratungen zur Verbesserung der Inhalationstechnik in Apotheken... a) notwendig? b) effektiv? 8
9 Die VITA-Untersuchung Verbesserung der Inhalationstechnik von Menschen mit Asthma und COPD in Apotheken 9
10 Ziele von VITA Detektion von Fehlern bei der Anwendung inhalativer Arzneimittel bei Menschen mit Asthma oder COPD Reduktion der Anzahl Patienten, die Fehler bei ihrer Inhalationstherapie machen Reduktion der Fehleranzahl je Patient (durch strukturierte Anleitungen in der Apotheke!) 10
11 Methodik Einschlusskriterien Für Apotheken: Asthmakompetenz (Zertifikatfortbildung der Bundesapothekerkammer) Für PatientInnen: Dauerhafte Anwendung inhalativer Arzneimittel Alter mindestens 18 Jahre Abgabe einer qualifizierten Einverständniserklärung 11
12 Ablauf der Untersuchung Von August bis Oktober 2007 In bundesweit 55 Apotheken Identifizierung potentieller Projektteilnehmer anhand ihrer verordneten Medikation (z. B. Patientendatei) Zwei Termine in der Apotheke im Abstand von etwa 4 Wochen Dokumentation der Inhalation durch den Patienten Vorher-Nachher-Vergleich der Durchführung 12
13 Stichprobenbeschreibung (N = 757) Items Alter Kenngrößen 61 Jahre (18 94 J.) Geschlecht Männlich: 298 (39,4 %) Schulbildung 10 Jahre Krankheitsdauer Anwendungsdauer inhalativer AM 14 Jahre 11 Jahre DMP-Teilnahme Ja: 65 (8,6 %) Anzahl verwendeter unterschiedlicher inhalativer AM 1: 292 (38,6 %) 2: 330 (43,6 %) 3: 107 (14,1 %) 4 (+): 26 (3,4 %)
14 Erkrankungsverteilung (N = 746) Mischform (n=109) Unbekannt Sonstiges (n=66) (n=7) COPD (n=184) Asthma (n=380)
15 Gesamtergebnis (N = 757) 100% % 160 (21 %) 543 (72 %) nicht fehlerfreie AM-Anwendung fehlerfreie AM- Anwendung 15 0% VOR apothekerlicher Intervention (t1) NACH apothekerlicher Intervention (t2)
16 Anzahl Fehler zu t 1 und t 2 Bezugspopulation Anzahl Patientenzahl mit korrekter Durchführung t 1 t 2 t 1 t 2 Ø Fehlerzahl Alle 757 (100 %) 160 (21,1 %) 543 (71,7 %) 2,5 0,5 Die Veränderungen von t 1 zu t 2 sind statistisch signifikant (p < 0,001) Die Patienten haben alle - unabhängig von Ihrer Schulungserfahrung - von einer Nachschulung in der Apotheke profitiert! 16
17 Fallbericht: Anwendung eines Dosier-Aerosols Der Patient steigt in seinen Wagen, schließt die Fenster, setzt 2 Hübe aus seinem Dosier-Aerosol frei und atmet 15 Minuten lang tief ein! Int. Pharm. J. 1999; 13(2): 47 17
18 Die häufigsten Fehler (prozentual) Fehler zu t 1 und t 2 ; N variiert je nach Grundgesamtheit Kopf nach hinten neigen 20,5 74,2 Atemanhalten nach Inhalation 8,3 35,8 Mundstück von Speichelresten säubern (PI) 9,2 33,6 Rasch Ausatmen (Lippenbremse, Nase) 6,6 30,1 Spray schütteln 2,4 28,9 Mundspülung/Essen nach Kortikoid 3,4 26,9 Fehlerquote t1 Fehlerquote t2
19 Einige Reaktionen auf VITA Zahlreiche Patienten waren begeistert, wie viel besser das Arzneimittel wirkt, wenn die Inhalation richtig durchgeführt wird. Patient hat das Gefühl nach der Schulung viel leistungsfähiger zu sein. Patient benötigt jetzt weniger Notfallspray. Beschwerden im Mundbereich sind weg. Patienten hat jetzt keine Angst mehr vor der Inhalation. Gute Akzeptanz bei Ärzten. 19
20 Zusammenfassung Die Untersuchung hat gezeigt, dass fast 80 % der Asthma- bzw. COPD-Patienten Fehler bei der Anwendung inhalativer Arzneimittel machen Nach der Intervention machten nur noch 28 % der Patienten Fehler Die durchschnittliche Fehleranzahl je Patient sank von 2,5 auf 0,5. 20
21 Rolle der Apotheken? Beratungen zur Verbesserung der Inhalationstechnik in Apotheken sind a) notwendig und b) effektiv! 21
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