Ökolandbau ein Überblick und Möglichkeiten für Kasachstan
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- Etta Kraus
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1 Ökolandbau ein Überblick und Möglichkeiten für Kasachstan Dr. Andreas Gramzow Kasachisch-Deutscher Agrarpolitischer Dialog On behalf of:
2 Gliederung I II III IV V VI VII Kurzer Überblick Ökolandbau in Kasachstan Überblick Ökolandbau in Deutschland und der EU Staatliche Stützung des Ökolandbaus in der EU Potentielle Absatzmärkte für Ökoprodukte aus Kasachstan Importbedingungen für Ökoprodukte aus Drittländern in die EU SWOT-Analyse Mögliche nächste Schritte für den Ökolandbau in Kasachstan
3 I Kurzer Überblick über den Ökolandbau in Kasachstan Derzeit acht zertifizierte Ökobetriebe in Kasachstan mit insgesamt knapp ha Anbaufläche Erzeugnisse Anbaufläche in ha Erntemenge in t Weizen Hartweizen Reis Raps Sonnenblumen Sojabohnen Sechs Kontrollstellen von der EU für Zertifizierung in Kasachstan akkreditiert
4 I Kurzer Überblick über den Ökolandbau in Kasachstan Inlandsnachfrage: Mehr als Hälfte der Befragten in einer Umfrage sind bereit, 10-30% mehr für ökologische Produkte auszugeben ABER: fehlendes Verständnis für Ökostandards Begriffe wie bio oder eco nicht an gesetzliche Standards geknüpft Potential in Almaty und Astana Märkte mit Ökosortiment existieren bereits Export: Ökologischer Weizen, Raps und Sojabohnen in EU und USA bereits exportiert Kasachstan exportierte t Öko-Weizen (2009) und über t Sojabohnen Fehlende Angaben zu anderen Produkten (Raps, )
5 II Überblick zum Ökolandbau in Deutschland und der EU Einige Fakten zur Produktion: Anzahl der Ökobetriebe: (Deutschland); (Europa) Fläche: 1,05 Mio. ha (6% der LF in Deutschland); 10 Mio. ha in Europa; 1,9 Mio. ha in der USA; 37 Mio. ha weltweit Umsatz: 6 Mrd. (Deutschland); 19,6 Mrd. (Europa); 20,2 Mrd. (USA); 44 Mrd. (Welt) Anteil der Ökoproduktion an bestimmten Produkten in Deutschland: Anteil am Lebensmittelmarkt gesamt: 3,7% (2011) Ackerland: ha (5,7% der Gesamtanbaufläche) Gemüseanbaufläche: ha (6,1 % der Gemüseanbaufläche) Rindfleisch: t (0,3 % der Gesamterzeugung) Milchproduktion: t (2,0 % der Gesamterzeugung)
6 Entwicklung der Anzahl von Ökobetrieben in Deutschland ( )
7 Entwicklung der ökologischen Anbaufläche in Deutschland ( )
8 Anzahl der Tiere Entwicklung der ökologisch gehaltenen Tierbestände in der EU ( ) Bio-Rinderhaltung in der EU Bio-Milchkuehe in der EU Bio-Schafe in der EU Bio-Mastschweinehaltung in der EU
9 Consumption of organic food products in Germany (in Mio. ; 1.3 billion in 2011) Milk 240 Cereals Vegetables Beef Eggs fruits 94 Potatoes Porc Wine Legumes Chicken Sugar beets Sheep meat Oil seeds 13 Others in Mio.
10 Consumption of organic food products in Germany (in Mio. ; 1.3 billion in 2011) Germany Per capita consumption (in /year) 55,8 64,4 71,2 70,7 73,6 80,6 Switzerland Denmark 142,9 152,5 Austria 117,7 Sweden Germany 80,6 86,1 USA 64,3 France 52,3 EU 32,2 Russia Consumption per capita (in Euro per year) in 2010 or 2011
11 III Staatliche Stützung des Ökolandbaus in der EU/Deutschland Angebotene Stützungen für alle Landwirte Flächenprämien pro Hektar ( /ha) Investitionsförderprogramme (25-40% der Investitionssumme) Agrarumweltprogramme Zuschuss für Erzeugergemeinschaften/Genossenschaften Umstellungsbeihilfen und Beibehaltungsprämie für Ökobetriebe (Zahlungen je Hektar) Ackerland Grünland Gemüseanbaufläche Dauerkulturen Umstellung (1.-2. Jahr) Umstellung (3.-5. Jahr) Beibehaltung (nach 5. Jahr) Zuschuss zu Kontrollkosten (35 Euro/ha), maximal 530 Euro/Betrieb
12 IV Potentielle Absatzmärkte für Ökoprodukte aus Kasachstan Produkte Importe (in t) Deutsche Produktion (in t) Importanteil (in %) Hauptlieferländer 2009/ / /10 Getreide Weizen Italien, Kasachstan, Russland, Rumänien, Ungarn, Slowakei Mais Rumänien, Slowakei, Italien Dinkel Italien, Slowakei, Ungarn Futtererbse Litauen, Russland, Slowakei Sojabohnen Italien, Rumänien, Kasachstan, Indien, Argentinien, Brasilien Sonnenblumen Rumänien, Brasilien, Argentinien, China Leinsaat Kanada, Argentinien, China, Russland Raps Rumänien, Russland, Kasachstan, Ungarn Möhren Niederlande, Israel, Italien Tomaten Spanien, Niederlande, Italien Paprika Spanien, Israel, Niederlande Gurken Spanien, Niederlande, Bulgarien Äpfel Italien, Österreich, Argentinien, Neuseeland Schweinefleisch Niederlande, Österreich, Dänemark, Italien Milch Dänemark, Österreich
13 Lieferländer der EU mit größter Öko-Weizenproduktion (in t, 2009)
14 Importe von ökologischen Sojabohnen nach Deutschland (2009/2010) (1.520 t)
15 Erzeugerpreise in /t Erzeugerpreise für Weizen, Soja und Sonnenblumen (ökologisch und konventionell; Euro/t) Weizen (Öko) Sonnenblume (Öko) Sojabohne (Öko) Weizen (konv.) Sonnenblume (konv.) Sojabohne (konv.)
16 in /kg Schlachtgewicht Erzeugerpreise für Schweinefleisch und Rindfleisch (ökologisch und konventionell; Euro/kg) 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Öko-Jungbullen Öko-Schweinefleisch konv. Jungbullen konv. Schweinefleisch
17 IV Potentielle Absatzmärkte für Ökoprodukte aus Kasachstan Europäische Union Weiterhin steigende Nachfrage nach Ökogetreide (Hartweizen, Dinkel); Ölsaaten (insbesondere Sojabohne und Raps) Beschränktem Umfang: Trockenfrüchte, Nüsse, Honig, Spirituosen Eher schwierig für: Rindfleisch, Schaffleisch, Milchprodukte Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Türkei Markt für Rindfleisch und Schaffleisch (festes Ökomarktsegment für Rindfleisch, Preise doppelt so hoch wie in der EU) Asiatische Länder: China, Japan Nachfrage nach Ökoprodukten in China und Japan ansteigend, nicht genügend Fläche für umfangreiche Produktion Vorhandene Kaufkraft für tierische und pflanzliche Produkte
18 V Importbedingungen für Ökoprodukte aus Drittländern in die EU Europäische Union (zwei Verordnungen) Öko-Basisverordnung (EG) Nr. 834/2007 Durchführungsverordnung (EG) Nr. 889/2008 Zwei Wege für die Einfuhr aus Drittländern A) Einfuhr konformer Erzeugnisse Rechtsrahmen, Kontrollbehörden und Kontrollsystem werden von EU als konform anerkannt Einfuhr in EU sind ohne Auflagen möglich (Kanada, USA, Argentinien, Australien, Israel, Costa Rica, Schweiz, Tunesien, Neuseeland, Japan, Indien) B) Einfuhr von Erzeugnissen mit gleichwertigen Garantien Sicherstellung von Kontrollmaßnahmen in den Produktionsbetrieben, die der Öko-Basisverordnung (EG) Nr. 834/2007 entsprechen Kontrolle tierischer und pflanzlicher Erzeugung/Verarbeitung durch von der EU akkreditierte Kontrollstellen (sechs für Kasachstan)
19 VI SWOT-Analyse Stärken - Großes Flächenpotential insbesondere für extensive Tierhaltung - Aufgrund geringen Einsatzes von mineralischen Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln geringere Ertragsrückgänge durch Umstellung als in EU - Existierender Marktzugang für Öko-Getreide, Sojabohnen und Raps auf den europäischen Markt - Durchschnittlich höhere Preise für ökologisch erzeugte Produkte reduzieren den Anteil der Transportkosten am Produktpreis konventionelle Produkte, die derzeit aufgrund zu hoher Transportkosten nicht auf dem europäischen Markt angeboten werden können, hätten möglicherweise in der EU als ökologisch erzeugte Produkte bessere Marktchancen Schwächen - Kein gesetzlicher Rahmen für Ökolandbau Nutzung der Begriffe Eco oder Bio für Produkte, nicht definiert - Keine kasachische Kontrollstelle, deshalb höhere Zertifizierungskosten für kasachische Produzenten - Keine existierenden Verbands- und Beratungsstrukturen für Ökobetriebe - Lange Transportwege verringern Wahrscheinlichkeit für den Absatz von Frischprodukten in der EU - Inländischer Markt für Ökoprodukte noch nicht analysiert - Fehlende Aufklärung der Bevölkerung über Eigenschaften von ökologischen und konventionellen Produkten - Ökomarkt ist Nischenmarkt Produktion in Kasachstan sollte sich unbedingt an Nachfrage orientieren Chancen - Absatz von ökologisch erzeugtem Getreide und Ölsaaten (insbesondere Sojabohnen und Raps) auf dem EU-Markt - Absatz von ökologisch produzierten Rind- und Schaffleisch in arabischen Ländern und der Türkei - Absatzpotential in kasachischen Großstädten wie Almaty und Astana - Implementierung eines konformen rechtlichen Rahmen für Ökolandbau wie in der EU und den USA würde unproblematischen Zugang zu diesen Märkten eröffnen - Asiatischer Märkte: China und Japan - Etablierung einer Marktforschungs- und Marketingeinheit für ökologische Produkte könnte Kasachstans internationale Präsens für Ökoprodukte aufbauen - Einheitliches Ökosiegel könnte auch den Bekanntheitsgrad Kasachstans bspw. für Tourismuszwecke erhöhen Risiken - Nur geringer Absatzmarkt in Kasachstan vorhanden - Hohe Transportkosten verteuern Ökoprodukte aus Kasachstan, so dass sie auf dem EU-Markt oder in anderen Ländern nicht mehr wettbewerbsfähig sind
20 VII Mögliche nächste Schritte für den Ökolandbau in Kasachstan Rechtlicher Rahmen Rechtsrahmen notwendig - EU konformer Rechtsrahmen? Definition von Begriffen wie eco und bio Aufbau einer Kontrollbehörde berücksichtigen Aufbau einer Agentur für Ökolandbau Beratung und Schulung landwirtschaftlicher Produzenten Analyse der in- und ausländischen Märkte Marketing, Aufklärung von Verbrauchern Staatliche Unterstützung Unterstützung des Aufbaus eines Ökoverbandes oder Agentur Zuschuss zu Kontrollkosten (insbesondere bei ausländischen Kontrollstellen) Subventionen im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen (aber: Mindeststandards notwendig)
21 VII Mögliche nächste Schritte für den Ökolandbau in Kasachstan Mögliche Unterstützung durch den APD Organisation einer Study Tour Besichtigung von Öko-Betrieben und Verarbeitung Verbände und Beratungsdienste Zertifizierung und Kontrolle Staatliche Förderung Unterstützung bei der Gesetzgebung Organisation eines Seminars zum rechtlichen Rahmen und Zertifizierung Unterstützung bei der Analyse des EU-Ökomarktes Praktikum in einem Ökoverband für kasachische Mitarbeiter???
22 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!!!
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