Université Nice- Sophia- Antipolis, Rechtwissenschaften, WS 08/09 Inhalt

Transkript

1 Université Nice- Sophia- Antipolis, Rechtwissenschaften, WS 08/09 Inhalt I. Vorbereitungen in Deutschland Bewerbung Sprache Weiteres... 1 III. Wohnen Wohnheim Von Privat Wohngeld... 3 IV. Uni Immatrikulation Vorlesungen Klausuren Learning Agreement/ Credit Points Bibliothek Mensa... 5 V. Alltag Konto Telefon Verkehrsmittel Sonstiges... 6 VI. Reisen... 7 VII. Fazit... 7

2 I. Vorbereitungen in Deutschland 1. Bewerbung Bevor ich mich beworben habe, hatte ich ein Gespräch mit dem zuständigen Berater im Fachbereich Rechtswissenschaften, Prof. Dr. Hagen Lichtenberg. Dies ist nicht nur notwendig, sondern auch sehr aufschlussreich. Die Wahl war getroffen, nur ein Semester ins Ausland zugehen. Mit meinem Erstwunsch Genève hat es nicht geklappt, daher kann ich nur raten, sich auch gut die Zweit- und Drittwünsche auszuwählen. Die Bewerbung erfolgte online unter: http// Wenn alles klappt, dann bekommt man den Bescheid von der Uni Bremen. Man hat dann nochmal das Angebot anzunehmen. Um sich über den Semesterbeginn der Uni Nizza zu informieren dient die folgende website: 2. Sprache Um mich sprachlich vorzubereiten, habe ich einen Kurs am Institut Français besucht, dies ist auch wirklich zu empfehlen. Die Kosten für einen Kurs kann man nach erfolgreichem Abschluss des Auslandssemesters von der Uni Bremen zurückfordern. 3. Weiteres Bei der weiteren Vorbereitung für das Auslandssemester sollte man nicht die Krankenversicherung vergessen. Sich um eine Wohnmöglichkeit rechtzeitig zu kümmern, ist natürlich auch ratsam. Dazu ausführlicher unter III. II. Ankunft Zur Ankunft kann ich nur für diejenigen, die mit dem Flieger anreisen, raten, viel Bargeld mitzunehmen, denn Taxis sind in Frankreich ein wahrer Luxus. Anhand der 1

3 Gepäckbestimmungen innerhalb Europas, ist es eh ratsam, wenn möglich mit dem Auto anzureisen. Dann sollte man sich bereits einige Tage vor Vorlesungsbeginn beim CROUS melden. Das CROUS ist in etwa mit dem Studentenwerk vergleichbar, man kann an einigen Tagen auch dort Auskünfte über Wohngeld etc. erhalten. Zudem muss man sich noch bei der Ansprechpartnerin des Fachbereichs melden. Sie klärt einen über das Einschreiben auf, und über die Zusammenstellung des Stundenplans. Wenn Fragen auftauchen, sollte man sich unbedingt an sie wenden. III. Wohnen 1. Wohnheim Bereits in Deutschland erhält man mit einem Schreiben der CROUS, die Möglichkeit sich für einen Wohnheimplatz zu bewerben. Die Mietpreise für ein Zimmer im Wohnheim liegen unter 200 monatlich. Bei der Bewerbung kann man meines Erachtens nicht beeinflussen, welcher Residenz man zugewiesen wird. Dies ist insofern unpraktisch, da einige weiter von der Fakultät liegen oder auch nicht funktionstüchtige Heizungen haben. An der Fac de droit liegt die Residenz Collinette. Einkaufsmöglichkeiten befinden sich auch in der Nähe. Sie ist sehr sauber und auch im Winter warm. Die Portiers sind dort am strengsten, ohne Studentenausweis oder ähnlichem, kommen keine Gäste mit auf die Zimmer, deren Nummern auch immer notiert werden. Jedoch fühlt man sich dadurch auch vor Diebstählen sicher. Wie in allen Residenzen ist Übernachtungsbesuch untersagt. Außerdem gibt es nur Gemeinschaftsduschen und die Küche hat nichts weiter außer Tisch, Stühle, Steckdosen und Waschbecken. Kühlschränke und Kochmöglichkeiten gibt es in den Wohnheimen nicht. Gegen einen geringen Betrag von unter 10 monatlich, erhält man innerhalb der Residenz Internet Zugang (mit dem eigenen PC). 2. Von Privat Ich habe mir ein WG- Zimmer gemietet, welches ich auf der Seite ausfindig gemacht habe. Ich habe dann innerhalb von zwei Telefonaten direkt von der Vermieterin die Zusage bekommen und per e- mail den Vertrag einsehen 2

4 können. Unterschrieben wurde er dann bei meiner Ankunft. Die ersten Monate habe ich auch mit zwei Französinnen zusammen gewohnt, was praktisch war, wenn man Land und Leute kennen lernen will. Die Mietpreise für WG- Zimmer und Appartements von privat sowie Wohnen in privaten Wohnheimen kostet ab ca. 400 aufwärts. Dafür ist in einer Wohnung dann aber auch eigentlich alles vorhanden, inkl. Küchenausstattung sowie Waschmaschine. Jedoch sollte man das natürlich individuell mit seinem Vermieter klären. 3. Wohngeld Wenn man einen Mietnachweis hat, dann kann man mit diesem und einem Antrag, den man online ausfüllen kann, Wohngeld beim CAF beantragen. Je nach Miete und Art der Wohnung- Wohnheime und Appartements werden WG- Zimmern leider bevorzugt- bekommt man dann einen gewissen monatlichen Betrag. Im Prinzip kann auch eine bourse, also BaföG den Satz erhöhen, jedoch haben sie meinen deutschen Bescheid nicht anerkannt, den müsste man eventuell noch übersetzen lassen. Das Wohngeld bekommt man grundsätzlich erst zum zweiten Monat, die erste Miete bleibt unbeachtet. IV. Uni 1. Immatrikulation Einschreiben muss man sich vor Ort. Zunächst wendet man sich an die Erasmusbeauftragte im Fachbereich, die bereitet dann die erforderlichen Unterlagen vor und mit Passfotos bewaffnet, kann man dann ins Immatrikulationsbüro, wo noch ein Foto geschossen wird und man seinen Studentenausweis bekommt. 2. Vorlesungen Die Vorlesungen beginnen Ende September. Der Stundenplan steht erst unmittelbar vor Vorlesungsbeginn fest und Änderungen stehen beinahe an der Tagesordnung. Dafür wurde auch von den Erasmusstudenten nicht sofort erwartet seinen Stundenplan bei Vorlesung komplett aufgestellt zu haben. Vielmehr wurde uns geraten, erst mal drei Wochen überall reinzuschnuppern. Dann musste man sich 3

5 aber auch entschieden haben und für jeden Kurs eintragen, zudem musste man sich auch noch extra für die Klausuren eintragen. Man bekommt auch von der französischen Uni die Möglichkeit Kurse anderer Semester zu belegen, was ich sehr praktisch fand. Eine Vorlesung dauert drei Zeitstunden, wobei jeder Professor einige Pausen anders legt. Es wird meistens diktiert, natürlich mit Unterbrechungen, wo dann weiter ausgeholt und erklärt wird, aber grundsätzlich heißt es drei Stunden mitschreiben. Das ist frustrierend, man wird sich gleich sprachlicher Defizite bewusst, zumindest erging mir das so, abgesehen davon passiert das Diktieren in einem selbst für Franzosen schnellen Tempo. Am besten versucht man sich da gleich zu integrieren, und mit Hilfe der französischen Studenten seine Unterlagen zu vervollständigen. Versuchen sollte man das Mitschreiben natürlich schon, denn man sieht bald Steigerungen und damit wächst das Vertrauen in sich und die Fremdsprache. Ich hatte jedoch auch Glück und hatte mehrere Professoren, die von der typisch französischen Lernmethode abwichen und denen konnte man dann auch gut folgen. Es ist ratsam, wovor viele deutsche Erasmusstudenten zunächst zurückschreckten und auch ich nicht so begeistert war, einen TD zu belegen. Das sind begleitende AGs, die jeweils 2 Stunden die Woche stattfinden. Man bekommt dafür auch 2 Credits, man muss jede Woche Hausaufgaben machen, mündliche Mitarbeit wird gefragt und ein Abschlusstest findet statt. Gerade mündlich, dauert es natürlich bis man einsteigen kann. Anstatt unendlich viele Fächer zu wählen, ergänzen die AGs eben Fächer, die man schon hat und bereiten durch Hausaufgaben etc. für die Klausur vor und dienen dem Verständnis und der Vertiefung. Ansonsten bekommt man nämlich von vielen Professoren keine Unterlagen, in der AG werden sie einem natürlich bereit gestellt. Ich hatte leider nur eine AG in Droit International Privé, aber darin fühlte ich mich dann auch relativ sicher. 3. Klausuren Wichtig bei den Klausuren ist, dass man sich angemeldet hat. Und bis zu den Klausuren sollte man sich an die etwas chaotische Organisation gewöhnt haben. Denn es kann sein, dass erst ein Tag vor der Prüfung Raum und Ort bekannt gegeben werde. Die Termine hängen dann in der Uni aus und man sollte sich da noch mal vergewissern, auf der Liste zu stehen, denn am Tag der Klausur wird man 4

6 namentlich aufgerufen. Dazu kommt noch, dass alle Klausuren in Form einer Dissertation geschrieben werden. Dies war sehr ungewohnt. Nur in den Kursen, deren AGs man auch belegt hatte, werden Cas Pratiques gestellt, also Fälle, die zu lösen sind. Die Klausuren können mangelnder Kongruenz nicht anerkannt werden. 4. Learning Agreement/ Credit Points Wenn man sich für die Kurse entschieden hat, dann sollte man diese in das Learning Agreement eintragen und nach Bremen senden. Jedoch gibt es pro Kurs an der Uni Nizza vergleichsweise mit anderen Universitäten wenig Punkte, so dass man im International Office Bremen erfragen sollten, ob man die geforderten 30 Credit Points auch reduzieren darf. 5. Bibliothek Die Bibliothek ist hell und hat neben der Literatur auch ausreichend Sitzplätze. Alle Kopierer befinden sich hier, für die man Kopierkarten am Automaten kaufen kann. Zudem kann man sich hier ein Internetzugang einrichten und auch die Computer der Uni benutzen. Der Studentenausweis dient gleichzeitig als Bibliotheksausweis. Die Öffnungszeiten der Bibliothek sind nicht enorm, aber ich denke ausreichend. Vor den Klausuren kann man an der Auskunft nach sämtlichen Klausuren der vorigen Jahren verlangen, was vielleicht eher früh geschehen sollte, damit man sich diesen Eindruck auch zunutze machen kann. 6. Mensa Die Mensa ist ähnlich günstig wie bei uns. Und man wird dort satt. Besonders an Vorlesungstagen ist sie daher zu empfehlen. Die Mensa an der Fac de Lettre hat sogar abends auf und befindet sich nur ca. 10 Gehminuten entfernt. V. Alltag 1. Konto Man sollte ein Konto eröffnen, falls man Wohngeld beantragt. Diese sind meist für Studenten kostenlos, jedoch fallen für Überweisungen auch im Inland Gebühren an, 5

7 so dass ich das Konto tatsächlich nur für das Wohngeld nutzte und ansonsten Transaktionen weiterhin vom deutschen Konto getätigt habe. Mit einer Karte der Deutschen Bank kann man zudem noch bei allen BNP Paribas Automaten kostenlos Geld abheben. Nicht zu empfehlen ist die Postbank, denn da steht man oft in der gleichen Schlange wie die Postkunden und die kann ziemlich lang werden. 2. Telefon Bei einem Aufenthalt von mindestens vier Monaten, lohnt es sich eine französische Handykarte zu kaufen und auch in Frankreich gibt es Prepaid. Empfehlen kann ich den Weg in ein Internet Cafe, die könnten die günstigsten no- name Anbieter führen. Von den großen Marktführern sind nämlich alle teuer und je nach Option verfällt das Guthaben relativ schnell. Welche da der günstigste ist, sollte man am besten selbst erforschen. 3. Verkehrsmittel In Nizza und Umgebung fährt die Ligne d Azur in Form von Bussen und einer Straßenbahn. Die Anbindungen sind gut und lassen nur nachts zu wünschen übrig. Zudem sind sie preiswert. Für Vielfahrer eignet sich auch eine Monatskarte, die es zum Studententarif gibt. Die Linien fahren auch in die Städte Cannes und Monaco, sowie in das Skigebiet. Wenn auch insbesondere die Fahrt nach Cannes lieber mit der Bahn (TGV) unternommen werden sollte, da es wesentlich schneller geht. 4. Sonstiges Insgesamt ist Frankreich ein bisschen teurer. Wie bereits beschrieben ist es bei der Miete so und geht über Lebensmittel, Schreibwaren und Hygieneartikel so weiter. Nachtleben hat Nizza natürlich auch zu bieten, zudem kulturelle Angebote und wie viele französischen Städte eine sehr schöne Altstadt, wo sich auch etliche Cafés und Bars befinden. 6

8 VI. Reisen Bevor man sich Frankreich genauer anguckt, sollte man sich eine Carte zulegen, die gibt es am Bahnhof und man fährt auf fast allen Strecken zum Studentenpreis. Sie lohnt sich wirklich, auch wenn nicht jedes Wochenende verreist wird. Was neben Cannes, Monaco, Montpellier und Marseille auch noch eine Reise wert ist, ist Italien. Man ist innerhalb einer Stunde Fahrt da. Bis nach Mailand sind es nur vier Stunden und die Stadt ist sehenswert. Wenn man Lust hat kann man mit der Fähre nach Korsika reisen. Man kann aber auch abgesehen davon das Mittelmeer von Nizza aus genießen. VII. Fazit Erasmus war eine einmalige Chance, Studium und Reise miteinander zu verbinden. Land und Leute in Frankreich waren wundervoll und haben diese Reise noch versüßt. Besonders sprachlich und kulturell war dies eine Erfahrung, die mir keiner nehmen kann. Das einzige was ich im Nachhinein anders gemacht hätte, wäre ein ganzes Jahr dort zu bleiben. Ich denke sowohl für das Verständnis für französische Gesetze und vor allem für die Sprache, ist ein Aufenthalt von einem Jahr zu empfehlen. 7