Vorarbeit ~ 1 ~ Aus: (der persönliche Australien-Blog der Studentin), entnommen am

Transkript

1 Aus: (der persönliche Australien-Blog der Studentin), entnommen am Vorarbeit Beschreibung eines teilweise holprigen Weges. Wenn ich zurückdenke, bin ich mir gar nicht mehr so sicher, wie ich auf die Idee gekommen bin, mein Praktikum in Australien zu machen. Zwar war der Wunsch, noch einmal nach Australien zurückzukehren schon seit meiner Rückkehr 2009 vorhanden, doch hatte ich seit Beginn meines Studiums mindestens zehn verschiedene Zukunftspläne, von denen ich anfangs begeistert war, sie nach einigen Wochen jedoch wieder verwarf, nur um mit Begeisterung einer neuen Idee nachzugehen. Ende des letztens Jahres besuchte ich in der Uni eine Veranstaltung zum Praktikum im Ausland, bei dem ich mich erstmals mit der Idee eines Praktikums anfreundete. Kurz darauf begab ich mich zum Career Center der Uni Bremen um meine Idee vorzustellen und mich zu informieren. Ich fing an ein Motivationsschreiben für ein Stipendium zu verfassen, suchte nach möglichen Arbeitgebern, freundete mich mehr und mehr mit der Idee an und als Mitte März ein Brief in der Post lag, der mir ein Stipendium zusagte, gab es kein Zurück mehr. Noch hatte ich die ganze Geschichte für mich behalten und nur einige eingeweiht, konnte mich jedoch trotzdem noch nicht dazu durchringen, meine Pläne öffentlich zu machen, da ich noch immer nicht glauben konnte, dass ich wirklich die nächste Reise nach Australien antreten würde. [ ] ~ 1 ~

2 Abschlussbericht: Praktikum in Sydney Sydney, als größte Stadt Australiens mit Einwohnern, mit seinem natürlichen Hafen, bekannten Merkmalen wie der Harbour Bridge und dem Opera House, sowie unzähligen Stränden, die teilweise nur einige Busminuten entfernt liegen, wird zu einem Traumziel vieler Reisender. Und in dieser wunderschönen Stadt hatte ich das Glück mein viermonatiges Praktikum zu absolvieren! Um zu verstehen, warum ich den weiten und teilweise beschwerlichen Weg eines Praktikums am anderen Ende der Welt auf mich genommen habe, lässt sich Folgendes sagen. Im Jahre 2008/2009 war ich für neun Monate als Backpacker in Australien und hatte seitdem den Wunsch noch einmal zurückzukehren. Da in meinem Studiengang Kulturwissenschaften ein Praxissemester vorgegeben ist, nutzte ich diese Gelegenheit und setzte meine anfängliche Idee mit großer Hilfe des Career Centers der Uni Bremen in die Tat um. Ich wollte Australien dieses Mal nicht nur als Backpacker bereisen, sondern auch Einblicke in den Alltag erhalten und die Erfahrung machen wie es ist in einer Weltstadt wie Sydney zu leben und zu arbeiten. Eine weitere Motivation nach Australien zu gehen war die Sprache. Da ich English-Speaking Cultures im Nebenfach studiere, bot ein Auslandsaufenthalt die Gelegenheit meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Da ich bei meinem letzten Aufenthalt mit einer Freundin gereist bin und dadurch viel Deutsch gesprochen habe, wollte ich diesen Aufenthalt nutzen um: 1.) alleine Erfahrungen in einem fremden Land zu sammeln und 2.) mehr Englisch zu sprechen. Wie lässt sich das besser vereinbaren als mit einem Praktikum in einer australischen Firma. ~ 2 ~

3 Anfangs hatte ich keine genauen Vorstellungen in welchem Bereich ich mein Praktikum machen könnte und habe mich daher bei unterschiedlichen Betrieben wie Verlagen, PR Agenturen und Museen beworben. Die Bewerbungen habe ich sowohl auf dem Postweg, als auch per verschickt. (wobei ich im Nachhinein sagen kann, dass Bewerbungen, die per Post eingehen heutzutage nicht mehr beantwortet werden und die meisten Firmen s bevorzugen) Der Plan war nun, einige Wochen eventuelle Rückmeldungen abzuwarten und dann persönlich in Australien anzurufen, zum einen um Interesse zu zeigen, zum anderen um mich und meine Bewerbungen wieder in Erinnerung zu rufen. Erste Antworten kamen nach wenigen Tagen. Unter anderem eine Absage und eine Mail von arinex, welche nach Informationen bezüglich meines Visums und meiner Reisekrankenversicherung fragten. Informationen zum Visum konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geben und habe lediglich geschrieben, dass ich mich um eine zweites Working Holiday Visum kümmern würde. Da sich die Beantragung bezüglich des Visa in die Länge zog, blieb mir am Ende nichts anderes übrig, als ohne Praktikum und mit der Hoffnung schnell etwas zu finden nach Australien zu reisen. Ich hatte Glück, denn der Freund eines Bekannten in Australien sagte mir, ich könne mein Praktikum in seinem Betrieb absolvieren, unbezahlt als Volontär. Nur kurze Zeit später bekam ich allerdings wieder eine Absage, da es Probleme aufgrund der Volontärposition gab und so nahm ich erneut Kontakt zu arinex auf. Nach einem weiteren Monat wurde ich zum Interview eingeladen und bekam nur einen Tag später die Zusage, dass ich am kommenden Montag mein Praktikum beginnen könnte. Die Eventagentur arinex ( architecs of inspring experiences ) hat Büros in Melbourne, Brisbane, Perth, sowie Sydney und ist mit 120 Angestellten eine der größten Eventagenturen Australiens. Die Spezialisierung der Events liegt bei Konferenzen im Bereich Medizin, Umwelt und Logistik. Mein Praktikum ging über einen Zeitraum von vier Monaten. Begonnen habe ich am 10. Oktober 2011 und hatte meinen letzten Tag am 10. Februar Die Agentur ist in die folgenden acht Bereiche unterteilt: Finance Business Development IT Conference Organising Delegate Services Special Events Accommodation Sponsorship & Exhibition ~ 3 ~

4 Ich habe mein Praktikum im Sponsorship & Exhibition Department gemacht. SPONEX, wie es die Leute von arinex abkürzen, ist für die teilnehmenden Sponsoren und Austeller der Konferenzen verantwortlich und wiederum in zwei Bereiche aufgeteilt. Das Sponsoring Team kümmert sich um den Kontakt zu den Sponsoren, die Aufstellung der einzelnen Sponsorenpakete und deren Verkauf. Das Exhibition Team kontaktiert die Aussteller, Zulieferer und sorgt dafür, dass der Ablauf flüssig über die Bühne geht. Hierunter fällt unter anderem der Verkauf und Entwurf von Messeständen, die Erstellung des Grundrisses der Ausstellungsfläche und Verteilung der Stände, das Versenden von wichtigen Dokumenten an Kunden, die Erstellung von Word und Excel Dokumenten, welche der Organisation dienen, die Errechnung und Verwaltung der Kosten und vieles mehr. An all diesen Aufgaben durfte ich mithelfen und bekam eine Vielzahl von diversen und abwechslungsreichen Aufgaben zugeteilt. Ich wurde als Teammitglied aufgenommen, anerkannt und habe mich sehr willkommen gefühlt. Zudem nahm ich an allen Aktivitäten, die in der Firma stattfanden teil, hatte eine Menge Spaß und kann etliche unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause nehmen. mein Team Sponsorship & Exhibition ~ 4 ~

5 Auch außerhalb meines Praktikums habe ich viele neue Erfahrungen gesammelt. Die ersten vier Monate habe ich bei Bekannten etwas außerhalb der Innenstadt gewohnt und habe viele Gebiete Sydneys kennengelernt, die man als normaler Tourist nicht zu sehen bekommt. Ich habe am typischen australischen Barbecue teilgenommen, ein Wochenende außerhalb Sydneys verbracht, ein australisches Weihnachtsfest erlebt, Silvester an der Harbour Bridge bestaunen können und vieles, vieles mehr. Im Dezember bin ich in eine Wohngemeinschaft inmitten der Innenstadt gezogen und habe die Wohnung mit fünf Leuten aus aller Welt geteilt. Das Leben in den Vororten ist sehr ruhig, wohingegen in der Innenstadt immer etwas los ist. Es wimmelt von Menschen, die in Cafe`s und in Australien sehr häufig Pubs ihre Freizeit genießen, jedes Wochenende gibt es irgendwo eine Veranstaltung und vor allen an den Verkehr und die Hektik, welche in der Stadt herrschen, muss man sich gewöhnen. Ich habe beide Seiten Sydneys genießen können und kann sagen, dass ich das Beste aus meinem Aufenthalt herausgeholt habe. In Bezug auf mein Praktikum lässt sich sagen, dass mir der Bereich des Eventmanagements sehr gut gefallen hat und ich würde gerne ein weiteres Praktikum in diesem Gebiet abschließen. Allerdings in einem anderen Sektor, welcher sich weniger mit der Organisation von medizinisch orientierten Konferenzen beschäftigt. Zudem würde ich mir wünschen, dass mein späterer Beruf mehr praxisnahe Anteile aufweist und ich meine Zeit nicht nur vor dem Computer verbringen muss. Die Arbeit mit Word und Excel, das Verschicken von s und der Kontakt zu den Klienten hat mir Spaß gemacht, doch an manchen Tagen hat mein Kopf geraucht und ich habe mir gewünscht aus dem Büro herauszukommen. Am Anfang meines Praktikums war alles neu und ich hatte genug Arbeit. Am Ende ist es leider des Öfteren vorgekommen, dass ich mich an einigen Tagen gelangweilt habe, da nicht genug Arbeit vorhanden war. Viele Aufgaben, die mir zugeteilt wurden, habe ich in kurzer Zeit beendet und musste auf neue Arbeitsaufträge warten. ~ 5 ~

6 Der Aufenthalt in Australien hat mir geholfen mein Englisch zu verbessern und mich in der Sprache sicherer zu fühlen. Ich habe einen besseren Einblick in die australische Kultur, die Lebens- sowie Arbeitsweise erhalten, als bei meinem ersten Aufenthalt. Zwar habe ich noch nie in einem deutschen Betrieb gearbeitet, kann mir aber sehr gut vorstellen, dass ich bei einem weiteren Praktikum große Unterschiede zu meinen australischen Arbeitserfahrungen feststellen werde. Welche Hinweise würde ich künftigen Studierenden geben? Es ist nicht einfach ein Praktikum in Sydney zu finden und aus eigener Erfahrung und den Gesprächen mit anderen Praktikanten kann ich sagen, dass bezahlte Praktika in Australien eine Seltenheit sind. Es ist wichtig, sich vor dem Aufenthalt um finanzielle Unterstützung zu kümmern, Geld zu sparen oder sich, wenn es das Praktikum als auch das Visum zulässt, vor Ort um einen Job zu kümmern. In meinem Falle konnte ich mich auf finanzielle Unterstützung von zu Hause verlassen, da auch das Stipendium nicht ausreichend war, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Sydney ist eine der teuersten Städte der Welt. Die Mieten in der Innenstadt sind extrem hoch, ebenso Lebensmittel und Transportkosten. Da ich die letzten drei Monate in einem der viel geschäftigsten Stadtteile lebte, fiel es zudem schwer nicht der Versuchung zu unterliegen das Geld in einem der vielen Cafés, Kneipen oder Restaurants auszugeben. Für die Organisation eines solchen Auslandsaufenthaltes gilt es immer an der Sache dran zu bleiben, egal wie viele Steine man während der Planung in den Weg gelegt bekommt. Ich hatte einige Momente, in denen ich am liebsten alles hingeworfen hätte, doch durch die Unterstützung von Familie, Freunden und dem Career Center der Uni Bremen bekam ich genügend Motivation, um bei der Sache zu bleiben und alle Probleme, die ich während der Organisation hatte, haben sich gelohnt!! ~ 6 ~