Willkommen zum Workshop 3 Prävention für Kinder und Jugendliche Power Child
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- Theodor Fried
- vor 7 Jahren
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1 Willkommen zum Workshop 3 Prävention für Kinder und Jugendliche Power Child Dipl.-Psych. Katrin Holzwarth Christian Burk Dipl.-Päd. Ablauf des Workshops I. Entwicklung von POWER CHILD II. Standards (inkl. kurzes Puppenspiel) IV. Erfahrungen /Ausblick V. Fragen 1
2 I. Entwicklung von POWER CHILD - entstanden aus den Angeboten des offenen Jugendtreffs - seit 1993 Bestandteil der Präventionsarbeit - Vorbild war das aus den USA stammende CAPP (Child Abuse Protection Program), das seit 1986 durchgeführt wird - Fokus liegt auf Übergriffen im sozialen Nahraum - erste Durchläufe an den Gymnasien der Nachbarschaft - seit Programmstart hohe Nachfrage, v.a. von Grundschulen I. Entwicklung von POWER CHILD - seit 1994 empfohlener Lehrplaninhalt in der Grundschule Gründung des Fördervereins - seit 1995 fast ausschließlich Durchführung in Grundschulen wissenschaftliche Begleitung vier Mitarbeiter = zwei Teams (320%) Kooperationsvereinbarungen mit der LPD Stuttgart - seit 2004 verbindlicher Bestandteil des Lehrplans 2
3 I. Entwicklung von POWER CHILD - seit 2006 erfolgt die Vergabe des Programms anhand einer Warteliste, auf der alle interessierten Schulen stehen (zuvor erfolgte Anmeldung i.d.r. individuell über die Klassenlehrer/-innen) - Finanzierung über Spenden, Patenschaften, Bußgelder, städtischen Zuschuss und Beitrag der Schule (aktuell 250 pro Durchlauf) - über 80 interessierte Klassen Durchläufe pro Schuljahr II. formale Standards Zielgruppen Kinder: 5 Vormittage = 15 h (KOBRA) 1 Vormittag = 1 1/2h (POLIZEI) Eltern: Elternabend 2h & Besuch bei KOBRA 2h Lehrer: 5 Vormittage & Vor- Nachgespräch mit KOBRA = +/-17 h 3
4 II. formale Standards - weibliche und männliche Mitarbeiter - akademischer Abschluss der Mitarbeiter - durch verbindliche Anmeldung der Schulleitung ist POWER CHILD eine Schul- und damit eine Pflichtveranstaltung - Durchführung möglichst in neuen Einrichtungen/ mit neuen Lehrkräften - Angebot für den gesamten Jahrgang - Einbindung von Jugendsachbearbeitern / Präventionsbeamten des LPD Stuttgart - Interventionsmöglichkeit durch Anbindung an Fachstelle II. inhaltliche Standards Der Ansatz des Programms ist: - altersgemäß - lebensweltorientiert - geschlechtsspezifisch - ressourcenorientiert - sexualpädagogisch - gewaltpräventiv Ziel: Kinder handlungsfähig machen 4
5 II. inhaltliche Standards - Inhalte seit 2004 abgesichert durch den verbindlichen Lehrplan BAWÜ - Rückmeldungen durch Lehrkräfte, Kinder und Eltern - Vermittlung missbrauchsspezifischer Hintergrundinformationen z.b. über Täterstrategien / Verbreitung / Übergriffsformen - Konzept für Multiplikation 1.Tag: Kennenlernen, Sexualität & Körperlichkeit Einstieg, Regeln Vorstellungsrunde Einsammeln der Schimpfwörter Puppenspiel und Gruppenarbeit: Unterschiede von Mädchen und Jungen Intimität, Scham Erstellung von Wortlisten: Sammlung von Bezeichnungen für Geschlechtsteile und Geschlechtsverkehr 5
6 Getrennte Kleingruppen: Einschätzung der Wörter mit den Symbolen Herz-, wörter ok Blitz-, wörter verletzend? Schmunzel-, wörter Nebelwörter zu witzig unklar Gesprächsrunde: Vergleich der Ergebnisse Beispiele für Wortlisten der Kinder 6
7 2. Tag: Körperlichkeit/Gefühle zeigen, Grenzen setzen Aufklärungsrunde: Pubertät & Fragen der Kinder KOBRA - Briefkasten Puppenspiel: Peggy mag Hans, Hans mag Peggy Lied vom Küssen Getrennte Kleingruppen: Aufklärung, Fragen Fragen aus dem KOBRA-Briefkasten 7
8 3. Tag: Erpressung - Gute und schlechte Geheimnisse Gesprächsrunde: Fragen aus dem KOBRA Briefkasten Rollenspiel: Charlie erpresst den kleinen Klaus! Getrennte Kleingruppen: Erpressung, Gute Geheimnisse - Schlechte Geheimnisse Was ist passiert? Wer ist schuld? Was kann ich tun? Weitererzählen - Hilfe holen Lösungsspiel: Rollenspiel mit der Lehrkraft als Vertrauensperson Lied vom Nein- Sagen 8
9 4. Tag: Sexueller Übergriff Gesprächsrunde: Klären der Schimpfwörter Puppen-Theater: eine Übergriffssituation Getrennte Kleingruppen: Was ist passiert? Wer ist schuld? Was kann ich tun? Weitererzählen - Hilfe holen Lösungsspiel: Rollenspiel mit der Lehrkraft Aufarbeitung und Auswertung Raum für Wut und Empörung Lied vom Nein- Sagen Sprechstunde: Die Kinder können in Einzelgesprächen Probleme, Fragen und Sorgen ansprechen. 9
10 5. Tag: Besuch bei KOBRA Kinder und Eltern lernen die Beratungsstelle kennen Rückschau und Ergebnissicherung der letzten 4 Programmtage Klärung noch offener Fragen Film für die Kinder: Wo komm ich eigentlich her? parallel dazu Elterncafé: Raum für Fragen und Austausch mit den Eltern Freispielphase: Tischkicker, Verkleiden... Abschluss: Peggy und Hans verteilen Visitenkarten 10
11 6. Tag: Besuch der POLIZEI Der Präventionsbeamte oder Jugendsachbearbeiter des örtlich zuständigen Polizeireviers beantwortet Fragen und gibt Verhaltenshinweise. Inhalte laut Kooperationsvereinbarung mit dem LPD Stuttgart. IV. Erfahrungen/Ausblick Erfahrungen: 1. gute Kooperation mit Polizei insb. Kriminalprävention und Fachdezernaten nach Klärung der berufsimmanenten Aufträge (Strafverfolgungsauftrag/Opferschutz) 2. Veränderte öffentliche Wahrnehmung durch verbesserte Berichterstattung 3. Berührungsängste, Widerstände und Unsicherheiten bleiben 11
12 IV. Erfahrungen/Ausblick 4. Je rigider die Erziehungshaltung des Elternhauses in Bezug auf Sexualität, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Widerstände gegen das Programm. 5. Auch bei Lehrkräften muss man mit Unsicherheiten und Grenzen zum Thema Sexualität rechnen. 6. Die Vielzahl belastender Lebenssituationen von Kindern macht eine Kenntnis der Hilfelandschaft unabdingbar. IV. Erfahrungen/Ausblick 7. Der Austausch in regionalen und überregionalen Fachkreisen ist für eine Weiterentwicklung und die Überprüfung eigener Standpunkte und zur Selbstreflexion sinnvoll. 12
13 IV. Erfahrungen/Ausblick Weiterentwicklung/Praxisabgleich hinsichtlich: 8. des Verständnisses von sexuellen Übergriffen 9. deren Erscheinungsformen z.b. im Rahmen von Cyber Mobbing (Übergriffe via "neue Medien" ) 10. der Kenntnis über kindliche Lebenswelten 11. der Epidemiologie/Wortwahl/Definitionen 12. der Veränderung der Rechtslage z.b. Kindeswohlgefährdung, Klärung und Einschätzung bzgl. neuer Übergriffsformen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 13
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