KONJUNKTUR 2009 FAKTEN, HINTERGRÜNDE UND PROGNOSEN UNTERLAGE ARBEITSGEMEINSCHAFT WIRTSCHAFT UND SCHULE

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1 aktuelle UNTERLAGE ARBEITSGEMEINSCHAFT WIRTSCHAFT UND SCHULE W I R B R I N G E N D I E W I R T S C H A F T I N S K L A S S E N Z I M M E R KONJUNKTUR 2009 FAKTEN, HINTERGRÜNDE UND PROGNOSEN Ideelle und materielle Unterstützung erhalten wir von unseren Projektpartnern: 62 APRIL 2009

2 aktuelle UNTERLAGE INHALT (DATENSTAND: MÄRZ 2009) Mag. Gerhard Fenz/Dr. Martin Schneider 1 Was ist überhaupt Konjunktur? Wirtschaftswachstum und Konjunktur Konjunkturphasen Warum gibt es überhaupt Konjunkturschwankungen? Konjunkturzyklen in der Realität 8 2 Finanzkrise führt zu weltweitem Konjunkturabschwungs Der Anfang:Was ging der Krise voraus? Neue Finanzinstrumente führen zu globaler Verteilung der Risiken Wie konnte die US-Subprime-Krise zu einer globalen Finanzkrise führen? Wie griff die Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft über? Einbruch der Weltwirtschaft im vierten Quartal Wie stark ist die Wirtschaft in Österreich von der Krise betroffen? Gibt es eine Kreditklemme in Österreich? Antworten der Wirtschaftspolitik 18 3 Der Blick in die Zukunft: Konjunkturprognose Wie entsteht eine Konjunkturprognose? Gesamtwirtschaftliche Modelle: Das wichtigste Werkzeug für Konjunkturprognosen Vier Schritte zur Konjunkturprognose Warum sind Prognosen falsch? Darstellung von Prognoserisiken 24 4 Prognose der österreichische Wirtschaft Wachstumsprognosen für 2009: Abwärtsrevisionen in einem noch nie gesehenen Ausmaß Wachstumsprognosen für 2009:Tiefe und Länge der Rezession noch nicht absehbar Die schwerste Rezession seit der Weltwirtschaftskrise 30 Glossar 31 Wichtige Quellen 33 Didaktik Mag. Gerhard Fenz/Dr. Martin Schneider/Mag. Josef Wallner Übungsblätter 34 Ausgewählte Lösungsvorschläge 42 Kopiervorlagen 46 Hinweise: Im Sinne einer leichten Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen in der Sachinformation nur in ihrer männlichen Form angeführt. Die mit * gekennzeichneten Begriffe werden im Glossar erklärt. Aktuelle Pressetexte zum Thema finden Sie unter Zu den Autoren: Mag. Gerhard Fenz und Dr. Martin Schneider, Oesterreichische Nationalbank, Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen. 2

3 1 WAS IST ÜBERHAUPT KONJUNKTUR? 62 APRIL WAS IST ÜBERHAUPT KONJUNKTUR? Nach einer dreijährigen Phase mit starkem Wirtschaftswachstum befindet sich die österreichische Wirtschaft wie auch die Mehrzahl der industrialisierten Länder in einer Schrumpfungsphase. Dieser durch die Finanzmarktkrise ausgelöste globale Konjunkturabschwung führt uns derzeit deutlich und schmerzhaft vor Augen, wie wichtig eine stabile Entwicklung der Wirtschaft für uns alle ist. Um die Bedeutung von Konjunkturschwankungen für unser tägliches Leben zu illustrieren, wollen wir mit einem einfachen Beispiel beginnen. In einem Konjunkturaufschwung weiten die Unternehmen ihre Produktion aus. Dazu benötigen sie zusätzliche Arbeitskräfte. Jobsuchende finden nun viel einfacher einen neuen Job. Da Arbeitskräfte knapper werden, können diese leichter Lohnsteigerungen durchsetzen. Aber auch die Unternehmensgewinne steigen. Die Aktienkurse legen in der Regel zu. Dies kommt nicht nur Aktienbesitzern zugute, sondern auch Personen, die eine private Pensionsvorsorge besitzen, da die Pensionsfonds einen Teil der ihnen zur Verfügung gestellten Mittel in Aktien anlegen. Die Steuereinnahmen sprudeln und geben dem Finanzminister Spielraum zur Ausweitung der Staatsausgaben oder zur Senkung von Steuersätzen. Weiters führt ein Boom in der Regel dazu, dass Grundstückspreise und Mieten steigen. Dadurch profitieren zwar Grundstückseigentümer, Mieter müssen jedoch monatlich einen höheren Betrag für ihre Wohnung bezahlen. Wie wir an diesem Beispiel gesehen haben, sind praktisch alle Menschen in irgendeiner Form von der aktuellen konjunkturellen Lage abhängig. 1.1 Wirtschaftswachstum und Konjunktur Was ist mit dem Begriff Konjunktur überhaupt gemeint? Dazu müssen wir etwas ausholen und uns ansehen, wie wirtschaftliche Aktivität überhaupt gemessen wird. Die gebräuchlichste Maßzahl für die wirtschaftliche Aktivität ist das Bruttoinlandsprodukt oder abgekürzt BIP. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und für den Wohlstand der Bevölkerung. Das BIP gibt die Summe aller Güter und Dienstleistungen an, die in einem Land im Laufe eines Jahres hergestellt werden und denen ein Geldstrom gegenübersteht. Eine gute Konjunktur ist jedoch nicht unbedingt für alle gleich vorteilhaft. So veranlassen die steigenden Preise in einem Boom die Zentralbank dazu, die Zinsen anzuheben, um so die Inflation zu dämpfen. Höhere Zinsen bringen zwar mehr Erträge auf Spareinlagen, belasten aber die Nettoschuldner, da diese nun höhere Kreditrückzahlungen zu leisten haben. Unter Wirtschaftswachstum versteht man die Veränderung des Bruttoinlandsprodukts im Zeitablauf. Wenn Ökonomen über Wirtschaftswachstum sprechen, unterscheiden sie dabei zwischen langfristigem Trendwachstum und kurzfristigen Schwankungen um diesen Trend. Diese Schwankungen werden als Konjunktur oder Konjunkturschwankungen bezeichnet. 3

4 aktuelle UNTERLAGE 1 WAS IST ÜBERHAUPT KONJUNKTUR? Unter Konjunkturschwankungen versteht man die Schwankungen des BIP um das langfristige Trendwachstum. Warum macht eine derartige Unterscheidung überhaupt Sinn? Deswegen, weil sich sowohl die Ursachen als auch die wirtschaftspolitischen Möglichkeiten zur Beeinflussung des kurzfristigen und des Trendwachstums unterscheiden. Kurzfristig sind die den Unternehmen zur Verfügung stehenden Produktionskapazitäten konstant. Kapazitäts- erweiterungen wie der Bau eines neuen Fabrikgebäudes, der Kauf neuer Maschinen oder die Einschulung neuer Mitarbeiter benötigen Zeit. Da die Produktionskapazitäten kurzfristig nicht veränderbar sind, kann eine Veränderung der Nachfrage nur durch eine Veränderung der Auslastung der vorhandenen Produktionskapazitäten befriedigt werden. So kann einer Nachfrageerhöhung durch erhöhten Arbeitsdruck, einer Ausweitung der Überstunden oder durch die Einlegung von Sonderschichten begegnet werden. Weiters besteht die Möglichkeit, die Nachfrage aus Lagerbeständen zu decken. WIRTSCHAFTSPOLITIK Konjunkturpolitik Wachstumspolitik kurzfristig wirkende Maßnahmen zb Konjunkturpakete langfristig wirkende Maßnahmen zb Bildungspolitik Abbbildung 1:Wirtschaftspolitik Langfristig wird das Wachstum nicht durch eine unterschiedliche Auslastung der vorhandenen Kapazitäten bestimmt, sondern durch die Schaffung neuer Produktionskapazitäten durch Investitionen und durch den technischen Fortschritt. Daher unterscheiden sich auch die Maßnahmen, mit denen die Wirtschaftspolitik versuchen kann, das Wachstum positiv zu beeinflussen. Konjunkturpolitik versucht die konjunkturellen Schwankungen durch staatliche Nachfragepolitik (Fiskalpolitik) zu dämpfen. Dabei versucht der Staat die gesamtwirtschaftliche Nachfrageschwäche zu kompensieren. So gab es beispielsweise in Österreich in den Jahren 2001 und 2002 zwei Jahre mit sehr schwachem Wirtschaftswachstum Konjunkturpakete, die vor allem Infrastrukturinvestitionen enthielten. Neben staatlicher Nachfrage kann die Geldpolitik über Änderungen der Zinsen die Nachfrage beeinflussen. Wachstumspolitik hingegen versucht Faktoren zu beeinflussen, die den technischen Fortschritt bestimmen. Dazu zählen in erster Linie Bildung sowie Forschung und Entwicklung. 1.2 Die Konjunkturphasen Die konjunkturellen Schwankungen um den langfristigen Trend folgen idealtypisch vier Phasen (Abbildung 1, links): Aufschwung (Expansion), Hochkonjunktur (Boom), Abschwung, Tiefstand (Rezession). 4

5 1 WAS IST ÜBERHAUPT KONJUNKTUR? 62 APRIL 2009 Im Aufschwung beschleunigt sich das BIP-Wachstum. Die Unternehmen beginnen, Arbeitskräfte einzustellen. Die Arbeitslosigkeit ist jedoch zunächst noch hoch und sinkt nur allmählich. Die Lohn- und Preisentwicklung ist noch mäßig. Die Zinsen sind in der Regel noch niedrig. In der Hochkonjunktur (Boom) ist ein starkes Beschäftigungswachstum festzustellen, die Arbeitslosigkeit sinkt. Arbeitskräfte werden knapp, es kommt daher zu stärkeren Lohnerhöhungen. Dies führt zu stärkeren Preissteigerungen. Die Zentralbank bekämpft diese Preissteigerungen, indem sie die Zinsen anhebt. Dies verteuert Kredite und dämpft damit die Investitionstätigkeit. Andererseits wird durch die höheren Zinsen Sparen attraktiver. Dadurch werden die privaten Haushalte mehr sparen und gleichzeitig ihre Konsumausgaben einschränken. Beide Faktoren dämpfen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Im Abschwung schwächt sich das Wachstum der Produktion ab. Die Unternehmen beginnen, Arbeitskräfte zu entlassen, die Arbeitslosigkeit nimmt zu. Die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer bei den Lohnverhandlungen nimmt ab, das Lohnwachstum schwächt sich daher ab. Dadurch geht die Inflation zurück. Im Tiefstand hat sich das Wirtschaftswachstum noch weiter abgeschwächt oder ist sogar negativ geworden. Die Arbeitslosigkeit erreicht den Höchststand. Den Arbeitnehmern gelingt es nur schwer, Lohnerhöhungen durchzusetzen. Die Inflation ist sehr niedrig. Die Zentralbank versucht die Konjunktur durch Zinssenkungen anzukurbeln. IDEALTYPISCHER KONJUNKTURZYKLUS UND KONJUNKTURVERLAUF IN ÖSTERREICH Abbildung 2: Idealtypischer Konjunkturzyklus (a) und Konjunkturverlauf (b) in Österreich; *Q1 = 1. Quartal 5

6 aktuelle UNTERLAGE 1 WAS IST ÜBERHAUPT KONJUNKTUR? 1.3 Warum gibt es überhaupt Konjunkturschwankungen? Man konnte in der Vergangenheit immer schon Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität beobachten. Diese werden häufig durch äußere Ursachen hervorgerufen. Daneben gibt es Kräfte im Wirtschaftsgeschehen wie fehlerhafte Erwartungen, Wirkungsverzögerungen oder Änderungen im Kreditvergabeverhalten der Banken, die von sich heraus zu Wachstumsschwankungen führen können. GRÜNDE FÜR KONJUNKTURSCHWANKUNGEN äußere Ursachen fehlerhafte Erwartungen Wirkungsverzögerungen Kreditvergabe Abbildung 3: Gründe für Konjunkturschwankungen Äußere Ursachen Zu den frühesten Ursachen von Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität zählen Kriege, Missernten oder Naturkatastrophen. In der heutigen global vernetzten Wirtschaft kommen eine Reihe weiterer Ursachen wie Energiepreise, Wechselkurse, Aktienkurse usw. dazu. Kommt es zu starken unerwarteten Änderungen einer dieser Größen, so spricht man von einem Schock. Unter einem Schock versteht man in der Volkswirtschaftslehre eine unvorhergesehene Veränderung einer wirtschaftlichen Größe, die die Wirtschaftsentwicklung von außen beeinflusst. Dabei ist es unerheblich, ob sich diese Größe positiv oder negativ auf das Wachstum auswirkt. Diese Schocks bewirken, dass die Wirtschaftsentwicklung laufend von außen gestört wird und das Wachstum daher vom Trendwachstum abweicht. Die Weltwirtschaft wurde in den siebziger Jahren durch zwei Ölpreisschocks getroffen. Dabei stiegen die Rohölpreise binnen kurzer Zeit stark an. Beide Ölpreisschocks wurden maßgeblich durch Kriege hervorgerufen. Der erste Ölpreisschock 1973/74 wurde durch den Konflikt zwischen Ägypten, Syrien und Israel (Jom-Kippur-Krieg) ausgelöst. Die arabischen Erdölproduzenten erhöhten die Ölpreise massiv und übten dadurch politischen Druck aus. Der zweite Ölpreisschock 1979/80 steht in einem engen zeitlichen Zusammenhang mit der iranischen Revolution Ende 1978 und dem Ausbruch des Krieges mit dem Irak im Oktober Die politischen Entwicklungen führten zu massiven Verunsicherungen bezüglich der zukünftigen Versorgung mit Erdöl. Fehlerhafte Erwartungen Erwartungen spielen in der Wirtschaft eine wesentliche Rolle. Ein Unternehmen, das in eine neue Maschine investiert und damit Güter produziert, geht von Absatzerwartungen aus. Ein junges Ehepaar, das einen Kredit für eine gemeinsame Wohnung aufnimmt, geht von bestimmten Einkommenserwartungen aus. Die Regierung,die ein Budget für das nächste Jahr erstellt, geht von bestimmten Erwartungen über Steuereinnahmen und Ausgaben aus. Es liegt auf der Hand, dass diese Erwartungen in der Realität nicht exakt eintreffen. Hat das Unternehmen den Absatz als zu hoch eingeschätzt, bleibt es auf Teilen seiner Produktion sitzen. In der nächsten Periode wird es daher seine Produktion drosseln, um die bisher auf Lager produzierten Güter abzusetzen. Nimmt der Staat bei 6

7 1 WAS IST ÜBERHAUPT KONJUNKTUR? 62 APRIL 2009 fixen Ausgaben weniger Steuern als geplant ein, so muss er irgendwann in der Zukunft seine Ausgaben reduzieren. Dies zeigt deutlich, wie die wirtschaftliche Entwicklung durch falsche Erwartungen gestört wird. Die New-Economy-Bubble: Die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Allgemeinen und des Internets im Speziellen führte in den neunziger Jahren vor allem in den USA zu einer regelrechten Goldgräberstimmung. Viele Computerhersteller erhöhten ihre Produktionskapazitäten. Es wurden unzählige Internetfirmen gegründet. Diese kamen ohne eigenes Kapital aus, da sie sich leicht über die Finanzmärkte finanzieren konnten. Die Anleger an den Börsen waren voll Vertrauen auf grenzenloses Wachstum und trieben die Aktienkurse steil nach oben, bis diese schließlich nichts mehr mit dem Wert des Unternehmens zu tun hatten.im Jahr 2000 kam es allerdings zu einem Kippen der Stimmung. Es stellte sich heraus, dass in den letzten Jahren viel zu viel investiert wurde.die Unternehmen schränkten ihre Investitionen massiv ein oder gingen überhaupt pleite. Diese führten rasch dazu, dass die Börsenkurse fielen. Die Krise schwappte rasch auf andere Bereiche der Wirtschaft über und löste die Rezession 2001 aus. Wirkungsverzögerungen Viele wirtschaftliche Vorgänge sind mit Wirkungsverzögerungen (Lags) verbunden. So hinkt die Produktion aufgrund der Produktionsdauer hinter der Nachfrage nach. Die Löhne sind in der Regel durch Tarifverträge für die Dauer eines Jahres oder länger gebunden. Wird beispielsweise in einem Jahr mit starkem Wachstum eine starke Lohnerhöhung vereinbart, so kann dies bei einem Abschwung im nächsten Jahr die Gewinne der Unternehmen belasten und so zu einer Verstärkung der Schwankungen führen. Preise werden ebenfalls mit Verzögerungen angepasst, da Preisänderungen mit Kosten verbunden sind. Im Fall von Preisänderungen müssen Preislisten, Speisekarten etc. neu erstellt werden. Wirtschaftspolitische Eingriffe wirken ebenfalls zeitverzögert. Entschließt sich die Regierung beispielsweise, eine schwache Konjunkturlage durch öffentliche Investitionen zu stützen, so gibt es drei Lags. Ein Informations-Lag tritt auf, da es Zeit dauert, bis die relevanten Wirtschaftsdaten erhoben und ausgewertet werden. Da politische Entscheidungen bis zur Beschlussfassung im Parlament Zeit benötigen, gibt es ein Entscheidungs-Lag. Da es Zeit dauert, bis die Investition tatsächlich umgesetzt wird, gibt es weiters noch ein Umsetzungs-Lag. Das wohl bekannteste Beispiel zu Schwankungen, die durch Lags hervorgerufen werden, ist der so genannte Schweinezyklus. Darunter versteht man Schwankungen der angebotenen Menge an Schweinefleisch. Bei hohen Schweinefleischpreisen erscheinen Investitionen in Schweinezucht lukrativ. Die Produzenten beginnen, vermehrt Ferkel aufzuziehen. Durch die für die Aufzucht benötigte Zeit bleibt die angebotene Menge und damit auch der Preis lange Zeit unverändert. Es werden daher immer mehr Züchter dazu verlockt, in Schweineaufzucht zu investieren. Wenn die Ferkel aufgezogen sind, herrscht plötzlich ein Überangebot. Die Preise für Schweinefleisch purzeln in den Keller. Viele Schweinezüchter gehen entweder bankrott oder schränken ihre Produktion ein. Dies führt zu einer Verknappung des Angebots und damit zu steigenden Preisen. Der nächste Zyklus kann also beginnen. Kreditvergabe Konjunkturschwankungen können auch durch Änderungen des Kreditvergabeverhaltens von Banken ausgelöst werden. Im Aufschwung gewähren die Banken großzügig Kredite. Treten nun größere Probleme mit der Kreditrückzahlung auf können die Banken die Kreditvergabekonditionen verschärfen bzw. das Kreditangebot verknappen und damit einen Abschwung auslösen. Die durch die globale Finanzkrise ausgelöste aktuelle Rezession ist ein besonders dramatisches Beispiel, das jedoch über einen normalen Konjunkturabschwung deutlich hinausgeht. Die Notenbank hat über die bereitgestellte Geldmenge und die dafür von den Banken verlangten Zinsen Einfluss auf die Kreditkonditionen der Banken und kann damit derartige Konjunkturschwankungen dämpfen oder aber verstärken. 7

8 aktuelle UNTERLAGE 1 WAS IST ÜBERHAUPT KONJUNKTUR? 1.4 Konjunkturzyklen in der Realität In der Realität halten sich Konjunkturzyklen jedoch nicht an diese strenge mathematische Form (Abbildung 1).Wenn wir den rechten Teil von Abbildung 1 betrachten, sehen wir, dass die konjunkturelle Komponente eine sehr unregelmäßige Entwicklung aufweist. Der wichtigste Grund dafür sind die immer wieder auftretenden wirtschaftlichen Schocks, die die idealtypischen Konjunkturphasen überlagern. In der Praxis werden zudem meist Wachstumszyklen betrachtet, dh. Abweichungen der Wachstumsraten vom Trendwachstum. Der Grund dafür ist, dass in den letzten Jahrzehnten Rezessionen, in denen das BIP längere Zeit gesunken ist, selten geworden sind. Gemäß dieser Definition wird dann von Abschwung bzw. Rezession gesprochen, wenn das Wachstum unterdurchschnittlich ausfällt und von Boom, wenn die Wachstumsraten überdurchschnittlich sind. Weiters fällt noch auf, dass das Trendwachstum nicht konstant ist, sondern im Zeitablauf schwankt. Diese spiegelt das unterschiedliche Wachstum der verfügbaren Produktionskapazitäten wider. 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG 2.1 Der Anfang: Was ging der Krise voraus? Die Immobilienkrise in den USA wird allgemein als der Auslöser der globalen Krise gesehen. Der Immobilienkrise ging eine mehrjährige Boomphase der Weltwirtschaft voraus, in der die Grundlagen für die Krise gelegt wurden. Zu diesen zählen ein historisch niedriges Zinsniveau, eine leichtsinnige Kreditvergabe, neue komplexe Finanzinstrumente sowie eine mangelhafte Risikoanalyse. Nach dem Wirtschaftsabschwung im Jahr 2001 hat in erster Linie die US-amerikanische Notenbank die Zinsen stark gesenkt. Diese Senkungen wurden auch während der wirtschaftlichen Erholung beibehalten. Das historisch niedrige Zinsniveau führte dazu, dass die Investoren auf der Suche nach Renditen immer mehr Risiko in Kauf nahmen. Besonders ausgeprägt war dieses Verhalten am US- Immobilienmarkt. Die niedrigen Zinsen führten dazu, dass die Nachfrage nach Immobilien und damit deren Preise stark anstiegen. Die steigenden Preise wiederum führten dazu, dass die Banken bei der Kreditvergabe extrem leichtsinnig wurden und nicht auf die sonst üblichen Kreditstandards achteten. Es entwickelte sich ein eigenes Marktsegment, der so genannte Sub-Prime Market. Damit sind Kredite an Personen geringer Bonität* gemeint. Als Haftung für den Kredit diente nur die erworbene Immobilie, sonst übliche Kriterien wie feste Anstellung, regelmäßiger 8

9 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG 62 APRIL 2009 Verdienst oder sonstige Vermögenswerte spielten oftmals keine Rolle. Für diese Kredite wurde auch der Name Ninja-Kredite (No Income, No Job, no Assets*) geprägt. Die gewährten Kreditsummen überstiegen oftmals den Kaufpreis der Immobilie. Dies führte dazu, dass die Schuldner nun sogar zusätzliches Geld für den Privatkonsum zur Verfügung hatten. Die Banken lockten die Kunden mit extrem günstigen Einstiegskonditionen. Die Kreditnehmer waren in den ersten zwei Jahren oft von Kapitalrückzahlungen befreit und bezahlten nur die Zinsen, die in diesem Zeitraum extrem niedrig waren. In manchen Kreditverträgen waren die Schuldner in den ersten beiden Jahren sogar von Zinszahlungen befreit. Danach stiegen die Zinsen jedoch stark an, was viele Schuldner (auch schon in Zeiten vor der Krise) in Zahlungsschwierigkeiten brachte. Die Banken hatten dieses Ausfallsrisiko jedoch schon einkalkuliert und beabsichtigten von Anfang an, sich durch den Verkauf der Kreditforderung davon zu trennen. Dies passierte durch den Verkauf der Forderung an Immobilienfinanzierer wie Fannie Mae und Freddie Mac oder an eigens gegründete Zweckgesellschaften. dass es vielen institutionellen Anlegern nicht gestattet ist, in riskante Anlageformen zu investieren. Diese dürfen nur in topgeratete ( AAA ) Finanzprodukte investieren. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Investoren wie Hedgefonds, spezielle Investmentbanken ua., die keinen Regulierungen unterliegen und die gegen eine entsprechende Rendite bereit sind, auch in hochriskante Anlageformen zu investieren. Abbildung 4 zeigt anhand eines Mortgage-Backed-Security* (MBS) also eines durch Hypothekarkredite* unterlegten Wertpapiers, wie diese Techniken funktionieren. Eine Bank teilt ein Portfolio von Hypothekarkrediten* in mehrere Tranchen. Wichtig ist dabei, dass nicht einzelne Kredite einer Tranche zugeordnet sind, sondern dass diese Zuordnung nach Ausfallwahrscheinlichkeiten erfolgt. Die so genannte Equity-Tranche (oder First-Loss-Tranche ) trägt dabei das höchste Ausfallsrisiko. Kommt es zu Kreditausfällen, müssen die Verluste von den Inhabern der Papiere dieser Tranche getragen werden. Erst wenn das Volumen der Ausfälle ein bestimmtes Ausmaß übersteigt, wird die nächste Tranche belangt. Die oberste Tranche ( Senior- Tranche ) wird bei Verlusten als letzte Tranche belastet und trägt daher das geringste Risiko. 2.2 Neue Finanzinstrumente führen zu globaler Verteilung der Risiken Zur Finanzierung des US-Immobiliensektors wurden in einem hohen Ausmaß neue Finanzinstrumente eingesetzt, die zu einer starken Erhöhung des verfügbaren Kreditvolumens führten. Diese teilweise sehr komplexen und intransparenten Finanzinstrumente führten dazu, dass die Instabilität des Finanzsystems erhöht wurde. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Techniken der Verbriefung* und Tranchierung*. Die Technik der Verbriefung ermöglicht es, aus Kreditforderungen handelbare Wertpapiere zu schaffen. Mit der Technik der Tranchierung ist es möglich, ein Kreditportfolio in einen Teil mit niedrigem Risiko (und auch niedriger Rendite) und einen Teil mit hohem Risiko und entsprechender Rendite aufzuteilen. Ausgangspunkt für die Tranchierung ist die Überlegung, 9

10 aktuelle UNTERLAGE 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG VERBRIEFUNG VON KREDITFORDERUNGEN BANK SIV (SPECIAL INVESTEMENT VEHICLE) AAA-Tranche ( Senior Tranche ) Risiko und Ertrag SUB-PRIME-KREDIT AA-Tranche A-Tranche BBB-Tranche Equity-Tranche ( First Loss ) Mortgage-Backed Securities (MBS) ANDERE KREDITE Collateralized Debt Obligations (CDO) Abbildung 4:Verbriefung von Kreditforderungen Die Papiere dieser Tranche werden von den Ratingagenturen als sehr sichere Anlage eingestuft und erhalten daher zumeist das höchste Rating ( AAA ). Erst dieses Rating ermöglicht es, dass diese Papiere international handelbar sind. Da allfällige Verluste von einer Stufe zur anderen durchgereicht werden, wird diese Konstruktion auch als Wasserfall-Struktur bezeichnet. Die so erstellten Papiere werden oftmals mit anderen Kreditforderungen von zb Kreditkartenforderungen, Autokrediten oder sonstige Konsumkrediten zu noch komplexeren Wertpapieren gebündelt. Dabei bedient man sich der gleichen Form der Tranchierung. Die so konstruierten Papiere werden als Collateralized Debt Obligations (CDO)*, also Anleihen, die durch ein diversifiziertes Schulden-Portfolio besichert sind, bezeichnet. Zur Durchführung der Verbriefung wurden die Kreditforderungen von den Banken zumeist an eigene Zweckgesellschaften ( Structured Investment Vehicle, SIV*) verkauft. Diese unterliegen nicht den selben strengen Vorschriften wie die Banken. Derart verbriefte Kreditforderungen haben für die Finanzmarktakteure eine Reihe von Vorteilen: Für die Banken ist eine größere Risikostreuung möglich. Durch die Verbriefung und die Trennung in mehrere Tranchen mit unterschiedlichem Risiko hat eine größere Gruppe von Investoren, die aufgrund von Regulierungen nicht direkt Kreditforderungen kaufen dürfen, Zugang zu diesen Märkten und den entsprechenden Verdienstmöglichkeiten. Dadurch steht auch mehr Kapital zur Kreditvergabe zur Verfügung. Die Ratingagenturen finden mit der Erstellung der Ratings ein breites Geschäftsfeld vor. 10

11 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG 62 APRIL 2009 Allerdings bergen derartige Konstruktionen eine Reihe von Fehlanreizen und Risiken: Die Banken haben durch den Weiterverkauf des Risikos einen Anreiz, ihre Kreditvergabestandards zu senken und die Bonität des Kreditnehmers weniger streng zu prüfen. Das am kurzfristigen Erfolg orientierte Entlohnungsschema der Bankvorstände setzte ebenfalls eklatante Fehlanreize:Weil die Vorstände das Risiko längerfristiger Verluste auf andere abwälzen konnten, gingen sie zu hohe Risiken ein, um den kurzfristigen Gewinn (und damit ihre eigenen Bonuszahlungen) zu maximieren. Zwischen der Bank und dem Käufer, der das Wertpapier letztendlich erwirbt, besteht eine starke Informationsasymmetrie. Die Bank ist sehr gut über das Risiko informiert, während sich der Käufer des Risikos nicht im vollen Ausmaß bewusst ist. Da die Durchführung der Verbriefung in eigenen Zweckgesellschaften und damit außerhalb der Bankbilanz stattfindet, können die Aktionäre der Bank das Risiko der Geschäftstätigkeit nur schwer einschätzen. Schließlich ist das Verhältnis zwischen dem Ersteller der Wertpapiere und der mit der Erstellung des dazu erforderlichen Ratings beauftragten Ratingagentur problematisch. Die Ratingagenturen haben einerseits auf ihren Ruf zu achten, der sie zu einer möglichst kritischen Einschätzung der Risiken verpflichtet. Allerdings ist die Erstellung der Ratings eine wichtige Einnahmequelle für die Ratingagenturen. Dies führt zu dem Anreiz, die Wertpapiere zu unkritisch zu bewerten. Diese Fehlanreize haben maßgeblich dazu beigetragen, die Anfälligkeit des Finanzsystems für Schocks zu erhöhen. 2.3 Wie konnte die US-Subprime-Krise zu einer globalen Finanzkrise führen? Für den Boom am US-Immobilienmarkt waren also eine Reihe von Faktoren verantwortlich:niedrige Zinsen führten in Kombination mit komplexen Finanzierungsinstrumenten und einem hohen Ausmaß an globaler Liquidität zur Bereitstellung eines hohen Kreditvolumens. In Zeiten ständig steigender Immobilienpreise funktionierte das Zusammenspiel dieser Faktoren klaglos. Bis ins Jahr 2006 stiegen die Immobilienpreise und das Bauvolumen stetig an (Abbildung 5). ENTWICKLUNGEN AM US-IMMOBILIENMARKT Abbildung 5: Entwicklungen am US-Immobilienmarkt 11

12 Im Laufe des Jahres 2006 gab es jedoch die ersten Anzeichen der Krise. Die US-Notenbank hatte im Lauf des Jahres 2004 begonnen, das Zinsniveau langsam anzuheben. So stieg der Leitzins von 1 % zu Beginn des Jahres 2004 bis auf 5 1/2 % im Jahr Bedingt durch die Konstruktion vieler Kreditverträge nahm die Belastung nach einer Anfangsphase mit extrem niedrigen Zinsen plötzlich schlagartig zu. Dadurch kam es im Jahr 2006 zu einer Welle an Zwangsversteigerungen. Gleichzeitig übte das zunehmende Angebot an Immobilien einen weiteren Druck auf die Preise aus. Die Immobilienpreise stiegen zwar weiter, aber die Zunahme erfolgte bedeutend langsamer. Als die Risiken im Immobiliensektor bekannt wurden, kam es zu einer Herabstufung der verbrieften Immobilienwertpapiere durch die Ratingagenturen. Die Immobilienwertpapiere verloren dramatisch an Wert. Zunächst waren nur die nicht-topgerateten Wertpapiere betroffen, deren Wert im Februar 2007 um gut 20 % einbrach. Mit rund einem halben Jahr Verzögerung begann dann der Einbruch bei AAA-Papieren. Bei den Käufern dieser Papiere (Banken, Versicherungen, Fonds) entstand ein hoher Abschreibungsbedarf. Dadurch verloren deren Anleihen an Wert. Im Juli 2007 wurden die ersten Probleme bei US-Hedgefonds bekannt. Im Herbst 2007 kam es schließlich zur ersten Welle von Abschreibungen und Wertberichtigungen. In Großbritannien konnte das englische Finanzunternehmen Northern Rock nur durch Verstaatlichung gerettet werden. Die ursprünglichen Probleme wurden dabei durch eine Reihe von Mechanismen verstärkt: Die zum Zweck der Verbriefung gegründeten Zweckgesellschaften besitzen praktisch kein Eigenkapital, sondern finanzieren sich neben Krediten der Mutterbank zum größten Teil am Kapitalmarkt. Diese Finanzierung erfolgt in der Regel sehr kurzfristig. Dies stellt in normalen Zeiten kein Problem dar. Nach Ausbruch der Krise war diese Art der Finanzierung aber nicht mehr möglich. Die strengen internationalen Rechnungslegungsvorschriften (US-GAAP*,IFRS*) verlangen,dass die Aktiva eines Unternehmens zu aktuellen Marktpreisen zu bewerten sind. Wenn es nun zu starken Wertberichtigungen kommt, so schlagen diese voll auf die Bankbilanzen durch und schmälern das Eigenkapital. Die Höhe des Eigenkapitals stellt für eine Bank jedoch eine entscheidende Größe dar, da das maximale Kreditvolumen, das eine Bank vergeben kann, von der Höhe des Eigenkapitals abhängt. Nach Basel II* müssen die Banken ihre Kredite mit bis zu 8 % Eigenkapital hinterlegen.ein Eigenkapitalrückgang von zb einermrd.euro schlägt sich daher in einem Rückgang des Kreditvolumens von mindestens 12,5 Mrd. Euro nieder. Ein wesentlicher Mechanismus zur Ausbreitung der Krise war der völlige Vertrauensverlust zwischen den Banken. Normalerweise leihen sich die Banken untereinander Gelder in hohem Ausmaß. Dieser so genannte Interbankenmarkt* kam aber völlig zum Erliegen. Aufgrund der Unsicherheit über die Solvenz anderer Banken und aus Angst, eigene kurzfristige Liquiditätserfordernisse nicht abdecken zu können, horteten die Banken ihr Geld, anstatt es an andere Banken auszuleihen. Im Frühjahr 2008 kam es zum Zusammenbruch von Bear Stearns, einer US-amerikanischen Investmentbank, die in weiterer Folge übernommen wurde. Nachdem der Sommer 2008 relativ ruhig verlief, kam es im Herbst zu einer dramatischen Zuspitzung der Situation. Die beiden Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac konnten nur durch massive staatliche Hilfe vor dem Konkurs gerettet werden. Mitte September 2008 kam es zum Konkurs von Lehman Brothers,einer der weltgrößten Investmentbanken. Die Tatsache, dass die US-Regierung diesen Konkurs zuließ, führte zu einem dramatischen Vertrauenseinbruch im gesamten Finanzsektor und wird als Hauptgrund für die Zuspitzung der Krise gesehen. Im Oktober 2008 kam es zu massiven Aktienkurseinbrüchen. So verlor zb der DAX innerhalb von zehn Tagen gut 20 % seines Werts. 12

13 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG 62 APRIL Wie griff die Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft über? Die Jahre 2004 bis 2007 waren von einem starken Weltwirtschaftswachstum gekennzeichnet. Dieses Wachstum wurde vor allem von den Schwellenländern (allen voran China) getrieben. Als Folge kam es zu massiven Anstiegen der Rohstoffpreise. Dass diese Anstiege nicht zu einem stärkeren Inflationsanstieg führten, lag vor allem daran, dass die Schwellenländer als globale Werkbank die Weltmärkte mit billigen Produkten überschwemmten. Dieser Konjunkturzyklus wäre auch ohne die Finanzmarktkrise abgeklungen. Die steigenden Rohstoffpreise haben die real verfügbaren Haushaltseinkommen belastet. Die starke Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar belastete die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Exporteure. Die Finanzkrise hat den Abschwung zwar nicht alleine ausgelöst, dessen Intensität und Dauer jedoch erheblich beschleunigt. Bei Bekanntwerden der ersten Probleme am US-Immobilienmarkt im Jahr 2006 betrachtete man dies in Europa als rein amerikanisches Problem ohne nennenswerte Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft. Auch mit der ersten großen Welle an Abschreibungen ab Herbst 2007 dachte man noch nicht an starke Übertragungen auf die Realwirtschaft. Erst als es mit dem Konkurs von Lehman Brothers im September 2008 zum Zusammenbruch wichtiger Teile des globalen Finanzsystems kam, wurde man sich der Tragweite der Entwicklungen bewusst. Die Übertragung der Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft erfolgte dabei über verschiedene Kanäle. Ein zentraler Übertragungsmechanismus ist ein Rückgang im Vertrauen und eine Veränderung der Erwartungen. Das praktisch nicht mehr vorhandene Vertrauen der Banken untereinander hat zu einem Zusammenbruch des Interbankenmarktes geführt. Der drohende Totalzusammenbruch des Finanzsystems konnte nur durch massive Liquiditätszufuhr durch die Notenbanken abgewendet werden. Gesunkene Gewinnerwartungen veranlassen die Unternehmen dazu, geplante Investitionsprojekte aufzuschieben oder überhaupt einzustellen. Hohe Risikoaufschläge verteuern die Außenfinanzierung von Investitionsvorhaben zusätzlich. Die Übertragung erfolgt auch über Vermögenseffekte: Die privaten Haushalte haben durch den Einbruch der Aktienkurse erhebliche Einbußen erlitten. Fallende Aktienkurse belasten auch die Bilanzen der Banken und Unternehmen. Banken müssen ihrer Kreditvergabe drosseln, Unternehmen ihre Investitionspläne zurückschrauben. Schließlich wird der Wirtschaftsabschwung auch durch eine rückläufige Exportnachfrage auf andere Regionen der Welt übertragen. 2.5 Einbruch der Weltwirtschaft im vierten Quartal 2008 Im ersten Halbjahr 2008 schwächte sich die globale Konjunktur wenn auch noch moderat bereits ab. Im zweiten Halbjahr beschleunigte sich der Rückgang jedoch rasant. Im vierten Quartal 2008 ist das Wachstum in den wichtigsten Volkswirtschaften der Welt synchron eingebrochen. Gemäß der Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Jänner 2009 befindet sich die Weltwirtschaft 2009 in der Rezession*, sie wird heuer nur um 0,5 % wachsen. Im Jahr 2007 betrug das Weltwirtschaftswachstum noch 5,2 %. In den USA ging die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2008 um 3,8 % zurück (annualisierte Quartalswachstumsrate,siehe Tabelle 1).Dies stellt den stärksten Rückgang seit Beginn der Achtzigerjahre dar. Damit hat sich der Rückgang der Wirtschaftsleistung gegenüber dem dritten Quartal 2008 (-0,5 %) deutlich beschleunigt. Der Rückgang ist bei allen BIP-Komponenten sichtbar (siehe Tabelle 1). Besonders stark ist der Einbruch bei den Investitionen die um 20,2 % (annualisierte Quartalswachstumsrate) zurückgingen und bei den Exporten. Der positive Wachstumsbeitrag der Lagerinvestitionen deutet darauf hin, dass die Unternehmen nicht rasch genug auf den Einbruch der Nachfrage reagieren konnten. Dies lässt einen weiteren Einbruch des BIP in den USA im ersten Quartal 2009 befürchten. 13

14 aktuelle UNTERLAGE 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG BIP-WACHSTUM IN DEN USA Veränderung zum Vorquartal in % (annualisiert) Wachstumsbeiträge gegenüber Vorquartal in Prozentpunkten 2008Q2 2008Q3 2008Q4 2008Q2 2008Q3 2008Q4 Bruttoinlandsprodukt 2,8-0,5-3, Privater Konsum 1,2-3,8-3,5 0,9-2,8-2,5 Staatsausgaben 3,9 5,8 1,9 0,8 1,1 0,4 Anlageinvestitionen -1,7-5,3-20,2-0,3-0,8-3,1 Ausrüstungsinvestitionen -5-7,5-27,8-0,4-0,6-2,2 Gewerbebauinvestitionen 18,4 9,6-1,7 0,6 0,4-0,1 Wohnungsbauinvestitionen -13,3-16,1-23,6-0,5-0,6-0,9 Exporte 12,3 3-19,8 1,5 0,4-2,8 Importe -7,3-3,5-15,7 1,4 0,7 2,9 Lagerinvestitionen x x x -1,5 0,8 1,3 Tabelle 1: BIP-Wachstum in den USA, Quelle: Bureau of Economic Analysis Die Fed (Federal Reserve System) hat als Reaktion auf die Krise die Zinsen massiv gesenkt. Die Leitzinsen sind von 5 1/2 % im September 2007 auf praktisch Null (0 bis 0,25 %) gefallen. Weiters hat die Fed die Wirtschaft massiv mit zusätzlicher Liquidität versorgt. Dazu hat sie ihre Vergabepraxis geändert.während in normalen Zeiten nur US-Staatsanleihen als Sicherheit für Zentralbankgeld von den Banken akzeptiert werden, ging die Fed dazu über, nunmehr auch minderwertigere Papiere als Sicherheit zu akzeptieren. Dies erleichtert den Banken einerseits die Refinanzierung bei der Fed. Andererseits soll dadurch der ausgetrocknete Interbankenmark wieder in Schwung gebracht werden, da die Banken mehr erstklassige Wertpapiere zur Besicherung von Interbankenkrediten zur Verfügung haben. DARSTELLUNG VON VERÄNDERUNGSRATEN DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS Veränderungsraten von makroökonomischen Reihen wie dem Bruttoinlandsprodukt werden in drei verschiedenen Arten dargestellt. Am häufigsten verbreitet ist der Vergleich im Jahresabstand. Dabei wird der Wert eines Quartals (Y t ) mit dem entsprechenden Werte des Vorjahresquartals (Y t-4 ) verglichen (y t = 100 x (Y t /Y t-4 1)). Diese Darstellung hat den Vorteil, dass saisonale Schwankungen automatisch herausgefiltert werden. Der Nachteil liegt darin, dass Wendepunkte erst mit Verzögerung erkannt werden, da ein im Jahresabstand dargestellter Wert die Entwicklungen aller vier Quartale seit dem entsprechenden Vorjahresquartal enthält. Daher ist eine Reihe im Jahresabstand entsprechend glatt. Deshalb betrachtet man in der Konjunkturanalyse hauptsächlich Veränderungsraten zum Vorquartal (y t = 100 x (Y t /Y t-1 1)). Diese haben den großen Vorteil, Entwicklungen am aktuellen Rand ohne Verzögerung anzuzeigen. Allerdings müssen für eine derartige Betrachtung saisonale Schwankungen und die Effekte der zumeist unterschiedlichen Anzahl von Arbeitstagen aus der Zeitreihe herausgefiltert werden. Hauptsächlich in den USA verbreitet ist die Darstellung als annualisierte Quartalswachstumsrate. Dabei wird die Veränderungsrate zum Vorquartal auf eine Jahresveränderungsrate hochgerechnet (y t = 100 x (Y t /Y t-1 ) 4 1). Diese Zahl gibt an, um wie viel die Wirtschaft in vier Quartalen wachsen würde, wenn ein gleichbleibendes Wachstum wie im aktuellen Quartal angenommen wird. 14

15 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG 62 APRIL 2009 Die im Jänner 2009 veröffentlichten Prognosen der Europäischen Kommission (EK) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) wurden gegenüber den jeweils letzten Prognosen deutlich nach unten revidiert. Beide Prognosen erwarten für das Jahr 2009 ein Schrumpfen der US-Wirtschaft um 1,6 %. Für 2010 wird ein Wachstum von 1,7 % (EK) bzw. 1,6 % (IWF) erwartet. Japan ist von allen Industrienationen bislang am härtesten von der Finanzkrise betroffen. Die japanische Wirtschaft befindet sich seit dem zweiten Quartal 2008 in der Rezession. Gegen Jahresende 2008 verschlimmerte sich die Lage dramatisch. Die Exporte brachen im Jänner 2009 Jahresabstand um mehr als 45 % ein. Dies ist für die stark auf Exporte spezialisierte japanische Volkswirtschaft besonders schmerzhaft. Neben dem globalen Nachfragerückgang ist Japan noch durch die starke Aufwertung des Yen betroffen, die japanische Produkte am Weltmarkt spürbar verteuert. Weiters hat Japan mit Deflationsgefahren* zu kämpfen. Die Prognosen für das japanische Wirtschaftswachstum für 2009 fallen mit 2 1/2 % dementsprechend pessimistisch aus. Wachstum durchschnittlich rund 10 %. Die Hoffnung, dass China in der Krise die Weltwirtschaft oder zumindest die asiatische Region stabilisieren könnte, ist jedoch eine trügerische. Zwar wird China auch im Krisenjahr 2009 voraussichtlich noch um 6 bis 7 % wachsen, jedoch reicht dieses Wachstum nicht aus, um den auf den chinesischen Arbeitsmarkt strömenden Menschen Beschäftigung zu bieten. Zu stark ist die Abhängigkeit Chinas von den Exporten. China hat in den letzten Jahren riesige Produktionskapazitäten aufgebaut, die jetzt nicht mehr ausgelastet werden können. Als Folge sind massive Preissenkungen zu erwarten. Die für Österreich wichtigen Exportmärkte in Osteuropa sind mehrfach unter Druck gekommen. Neben dem Einbruch ihrer Exportmärkte haben sie zum Teil mit hohen Leistungsbilanzdefiziten zu kämpfen. Die Finanzierung dieser Defizite gestaltet sich angesichts der Finanzkrise zunehmend schwieriger. Ein weiteres Problem ist der hohe Anteil von Fremdwährungskrediten in der Verschuldung von Unternehmen und Haushalten. Die Abwertungen der meisten Währungen haben daher zu einem Anstieg der Auslandsverschuldung geführt. Das bevölkerungsreichste Land der Erde, China, befindet sich seit geraumer Zeit in einem beispielslosen Aufholprozess. In den letzten Jahren erreichte das BIP- Die österreichischen Banken haben in vielen osteuropäischen Ländern eine dominante Marktstellung erreicht. Während in den letzten Jahren hohe Gewinne erzielt wurden, stellt diese Geschäftspolitik aufgrund gestiegener Kreditausfallsrisiken derzeit ein nicht unerhebliches Risiko dar. In der EU insgesamt verlief die Konjunktur bis zum Frühjahr 2008 noch relativ robust. Seither sind jedoch so gut wie alle Länder vom globalen Konjunktureinbruch betroffen. Besonders prekär ist die Lage in den Ländern, die zusätzlich mit Problemen am Immobilienmarkt zu kämpfen haben. Dazu zählen Irland, Großbritannien und Spanien. Aber auch die übrigen Länder ohne spezifische inländische Probleme wie Deutschland oder Frankreich können sich der internationalen Konjunkturabkühlung nicht entziehen. Deutschland als stark exportabhängige Volkswirtschaft ist hier besonders betroffen. So ist das deutsche BIP ist im vierten Quartal 2008 um 2,1 % gegenüber dem dritten Quartal zurückgegangen. 15

16 aktuelle UNTERLAGE 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG PROGNOSE DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION FÜR DAS REALE BIP-WACHSTUM IN AUSGEWÄHLTEN LÄNDERN VOM JÄNNER 2009 Veränderung zum Vorjahr in % Welt 3,3 0,5 2,7 USA 1,2-1,6 1,7 Japan -0,1-2,4-0,2 China 9,3 6,8 8,0 EU-27 1,0-1,8 0,5 Euroraum 0,9-1,9 0,4 Deutschland 1,3-2,3 0,7 Frankreich 0,7-1,8 0,4 Italien -0,6-2,0 0,3 Spanien 1,2-2,0-0,2 Irland -2,0-5,0 0,0 Tabelle 2:Prognose der Europäischen Kommission für das reale BIP-Wachstum in ausgewählten Ländern,Jänner 2009,Quelle:Europ.Kommission Für das Jahr 2009 erwartet die Europäische Kommission einen Rückgang des BIP im Euroraum um 1,9 %.Am stärksten betroffen von der Krise ist Irland,dessen Wirtschaftsleistung 2009 voraussichtlich um 5 % schrumpfen wird. Für die drei großen Volkswirtschaften des Euroraums Deutschland, Frankreich und Italien liegt der Rückgang der Wirtschaftsleistung bei rund 2 %. 2.6 Wie stark ist die Wirtschaft in Österreich von der Krise betroffen? Die österreichische Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2008 um 0,2 % gegenüber dem Vorquartal gesunken. Damit fällt der Rückgang deutlich schwächer als in den meisten anderen EU-Ländern aus. Ursache dafür ist einerseits der vergleichsweise schwache Rückgang der Exporte und andererseits ein relativ robustes Wachstum des privaten Konsums. Hier dürften sich das in den Jahren 2007 und 2008 außerordentlich kräftige Beschäftigungswachstum und die rückläufige Inflation positiv bemerkbar machen. Das Jahr 2008 stand in Österreich im Zeichen der ausklingenden Hochkonjunktur der Jahre 2005 bis In diesen drei Jahren wuchs die österreichische Wirtschaft um jeweils gut 3 %. Im Verlauf des Jahres 2008 schwächte sich das Wirtschaftswachstum in Österreich deutlich ab. Österreich schnitt jedoch besser als seine beiden wichtigsten Handelspartner Deutschland und Italien ab, die bereits im zweiten und dritten Quartal des Jahres 2008 einen Rückgang ihrer Wirtschaftsleistung aufgewiesen haben. Die Finanzierung der österreichischen Staatsschulden ist in der letzten Zeit empfindlich teurer geworden. Die internationalen Finanzmärkte schätzen österreichische Staatsanleihen im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen als zunehmend riskanter (und weniger liquide) ein.als Ursache dafür wird allgemein die starke wirtschaftliche Verflechtung mit Osteuropa und das daraus resultierende Risiko gesehen. Dies hat zu höheren Risikoaufschlägen und damit höheren Zinsen geführt. 16

17 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG 62 APRIL 2009 ERGEBNISSE DER VOLKSWIRTSCHAFTLICHEN GESAMTRECHNUNG FÜR ÖSTERREICH privater öffentl. Bruttanlage- BIP Konsum Konsum investitionen Exporte Importe Veränderung zur Vorperiode in % 2007Q1 0,7 0,1 0,1 0,9 2,2 1,7 2007Q2 0,6-0,1-0,1 0,8 1,9 1,4 2007Q3 0,7 0,2 1,6 0,9 1,8 1,9 2007Q4 0,7 0,4 0,8 0,7 1,3 1,3 2008Q1 0,5 0,1-2,3 0,5 0,5-0,3 2008Q2 0,2 0,2 2,5 0,4-0,2 0,6 2008Q3 0,0 0,4-1,0 0,1-1,0-1,1 2008Q4-0,2 0,2 1,0 0,1-0,8-0, ,3 2,6 1,5 2,5 6,4 6, ,3 2,5 2,2 2,8 7,3 5, ,0 0,9 1,8 3,8 8,5 7, ,6 0,9 0,6 2,1 2,0 1,8 Tabelle 3: Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für Österreich 2.7 Gibt es eine Kreditklemme* in Österreich? Die ausreichende Verfügbarkeit von Krediten ist eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft. Eine Verknappung des Kreditangebots von Seiten der Banken wird als Kreditklemme bezeichnet.während die Medien voll sind von Berichten über eine Kreditverknappung, ist diese in den Kreditdaten (noch) nicht sichtbar. Abbildung 6 zeigt das Wachstum der von österreichischen Banken im Inland vergebenen Kredite. Das Wachstum des gesamten Kreditvolumens (Kredite an private Haushalte und an Unternehmen) ist mit fünf bis sechs Prozent relativ stabil. Das Wachstum der Kreditvergabe an private Haushalte schwächt sich seit seinem Höhepunkt zu Beginn des Jahres 2005 kontinuierlich ab. Im Dezember 2008 war mit +2,8 % immer noch ein positives Wachstum zu verzeichnen. Die vom Österreichischen Kreditschutzverband von 1870 (KSV 1870) erhobene Anzahl der abgeschlossenen Kreditverträge nimmt jedoch für das vierte Quartal 2008 bereits um 14 % (im Jahresabstand) ab. Das Wachstum der Kredite an Unternehmen hingegen hat sich im Laufe der Jahre 2007 und 2008 noch deutlich beschleunigt. Dies widerspricht auf den ersten Blick einer Kreditklemme. Allerdings muss bei der Interpretation dieser Zahlen bedacht werden, dass das starke Kreditwachstum einen Ersatz für andere Finanzierungsarten darstellen könnte. Neben Bankkrediten (die rund ein Drittel der Außenfinanzierung der Unternehmen ausmachen) finanzieren sich (vor allem größere) Unternehmen auch über die Emission von Aktien oder Anleihen. Diese beiden Finanzierungsarten stellen rund die Hälfte der Außenfinanzierung der österreichischen Unternehmen. Bedingt durch die Finanzmarktkrise sind jedoch die Emissionen von Aktien oder Anleihen praktisch vollständig zum Erliegen gekommen. Weiters kann die allgemeine Zunahme der Unsicherheit dazu geführt haben, dass Unternehmen den mit ihrer Bank vereinbarten Kreditrahmen voll ausschöpfen, obwohl sie die Liquidität vielleicht gar nicht dringend benötigen. Die Kreditvergabekonditionen haben sich hingegen spürbar verschärft. Die österreichischen Banken geben in einer viermal jährlich von der Oesterreichischen Nationalbank durchgeführten Befragung (Bank Lending 17

18 aktuelle UNTERLAGE 2 FINANZKRISE FÜHRT ZU WELTWEITEM KONJUNKTURABSCHWUNG ENTWICKLUNG DER KREDITE IN ÖSTERREICH Abbildung 6: Entwicklung der Kredite in Österreich, Quelle: EZB, Kreditschutzverband 1870 Survey) an, seit Mitte des Jahres 2007 ihre Kreditvergabekonditionen restriktiver gestaltet zu haben. Die Banken verlangen nun höhere Sicherheiten als früher. Insgesamt betrachtet ergibt sich damit das Bild, dass sich die Finanzierung für die Unternehmen zwar erschwert hat,aber keine allgemeine angebotsseitige Verknappung des Kreditvolumens zu beobachten ist. Die Finanzmarktkrise hat jedoch in Form höherer Risikoaufschläge zu höheren Refinanzierungskosten geführt. 2.8 Antworten der Wirtschaftspolitik Angesichts der Tiefe der aktuellen Finanzkrise versuchen die Wirtschaftspolitiker rund um den Globus diese unter maximaler Ausschöpfung der zur Verfügung stehenden Mittel zu bekämpfen. Die Geldpolitik wurde seit Anfang Oktober 2008 weltweit deutlich gelockert. Die Leitzinsen sind stark gesenkt worden. Die US-amerikanische Notenbank hat mit den Zinssenkungen bereits im Herbst 2007 begonnen und den Leitzins schrittweise von 5 1/2 % auf 0 bis 0,25 % im Februar 2009 gesenkt. Die Europäische Zentralbank hingegen hat mit den Zinssenkungen länger gewartet und die Zinsen sogar im Sommer 2008 noch leicht angehoben. Grund dafür waren die durch die hohen Ölpreise ausgelösten hohen Inflationsraten im Sommer 2008 und der Umstand, dass die Wahrung der Preisstabilität im Mandat der EZB eine wesentlich stärkere Rolle spielt als bei der Fed. Dafür erfolgten die Zinssenkungen danach umso kräftiger bis auf 1 1/2 % im März Die Regierungen der meisten Länder haben umfangreiche Pakete zur Stimulierung der Konjunktur beschlossen. Neben traditionellen Konjunkturpaketen wurden spezielle Bankenhilfspakete beschlossen. In Österreich besteht das Konjunkturpaket aus einer Mischung aus Infrastrukturinvestitionen, Investitionsanreizen und diversen kleineren Ausgabengruppen. Darüber hinaus enthält die Steuerreform 2009 eine Tarifreform sowie ein spezielles Familienpaket. Das österreichische Bankenhilfspaket verfolgt das Ziel der Wiederherstellung des Vertrauens am Interbankenmarkt. Es umfasst drei Bereiche, ein Liquiditätsclearinghaus mit Staatsgarantie (max. 75 Mrd. Euro), eine Staatsbeteiligung an Banken (max. 15 Mrd. Euro) sowie eine Einlagensicherung zur Sicherung von Bankeinlagen (max. zehn Mrd. Euro). 18

19 3 DER BLICK IN DIE ZUKUNFT: DIE KONJUNKTURPROGNOSE 62 APRIL DER BLICK IN DIE ZUKUNFT: DIE KONJUNKTURPROGNOSE Prognosen sind eine unsichere Sache.Vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. (Mark Twain, , US-Schriftsteller)) 3.1 Wie entsteht eine Konjunkturprognose? Konjunkturprognosen sind unverzichtbare Entscheidungshilfen für Unternehmen und Wirtschaftspolitiker. Der Entscheidung über das Zinsniveau durch die europäische Zentralbank liegt neben anderen wichtigen Informationen ebenso eine Konjunkturprognose zugrunde wie dem Budgetentwurf des Finanzministers. Auch Unternehmen treffen ihre Investitionsentscheidungen nicht zuletzt auf Basis von Nachfrageerwartungen, also auf Basis einer Wachstumsprognose. 3.2 Gesamtwirtschaftliche Modelle: Das wichtigste Werkzeug für Konjunkturprognosen Viele nationale und internationale Entscheidungsträger erstellen ihre Konjunkturprognosen mit Hilfe von gesamtwirtschaftlichen Modellen. So unterhält auf internationaler Ebene beispielsweise die Europäische Kommission, die EZB, der Internationale Währungsfond oder die OECD gesamtwirtschaftliche Modelle, auf nationaler Ebene das WIFO, das IHS und die OeNB. Ein gesamtwirtschaftliches oder makroökonometrisches Modell bildet die ökonomischen Wirkungszusammenhänge einer Volkswirtschaft ab. Es basiert einerseits auf theoretischen Überlegungen betreffend die ökonomischen Zusammenhänge und andererseits auf empirischen Beobachtungen der Vergangenheit, die so die zugrunde liegende Annahme auch in Zukunft Gültigkeit haben. Das Verhalten der verschiedenen Wirtshaftakteure wird in Form von mathematischen Gleichungen beschrieben. Ein gesamtwirtschaftliches Modell besteht daher aus einem System von untereinander abhängigen Gleichungen, die mittels mathematischer und statistischer Methoden geschätzt werden. Gesamtwirtschaftliche Modelle können für Konjunkturprognosen ebenso eingesetzt werden wie zur Abschätzung der Wirkungen wirtschaftpolitischer Maßnahmen oder Änderungen wichtiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wie der Ölpreise oder der Wechselkurse. Kurzfristig, das heißt, über einen Zeithorizont von ein bis zwei Jahren, ist das BIP in vielen Modellen nachfrageseitig bestimmt. Langfristig (länger als zwei, drei Jahre) werden die Ergebnisse hingegen angebotsseitig, dh. durch die zur Verfügung stehenden Produktionsfaktoren (Kapital und Arbeit) und den technischen Fortschritt bestimmt. In einem gesamtwirtschaftlichen Modell wird eine Volkswirtschaft in einzelne Sektoren unterteilt. Die drei wichtigsten Sektoren sind der Unternehmenssektor, der Sektor der privaten Haushalte und der Sektor Staat. Neben den Sektoren werden noch verschieden Märkte wie zb der Arbeitsmarkt, der Gütermarkt oder der Kreditmarkt abgebildet. Die Modellstruktur folgt dabei stark der Methodik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) bietet einen umfassenden Überblick über das wirtschaftliche Geschehen einer Volkswirtschaft. Sie ist ein wirtschaftstatistisches System, das ex-post also nach Abschluss einer Wirtschaftsperiode (Jahr oder Quartal) alle Güter- und Einkommensströme kontenmäßig erfasst. Man kann die VGR daher auch als eine Art volkswirtschaftliche Buchhaltung bezeichnen. Der Aufbau der VGR folgt dem Kreislaufgedanken wirtschaftlicher Zusammenhänge wie er in Abbildung 7 schematisch dargestellt wird. Zentrales Ergebnis der VGR ist die 19

20 aktuelle UNTERLAGE 3 DER BLICK IN DIE ZUKUNFT: DIE KONJUNKTURPROGNOSE quantitative Erfassung der Entstehung, Verwendung und Verteilung des Bruttoinlandsproduktes. Als wichtigstes statistisches Instrument der Wirtschaftsbeobachtung ist die VGR eine wesentliche Grundlage für wirtschaftspolitische und unternehmerische Entscheidungen. Sie findet in der volkswirtschaftlichen Analyse und Prognose Verwendung und ist Grundlage für zahlreiche internationale Vergleiche. Abbildung 7 zeigt die vielfachen Wirkungszusammenhänge, die bereits in einem einfachen gesamtwirtschaftlichen Modell abgebildet werden. Der dargestellte Wirtschaftskreislauf kann noch um zusätzliche Märkte wie zb den Geldmarkt oder den Immobilienmarkt erweitert werden. Unumgänglich insbesondere für kleine offene Volkswirtschaften wie zb Österreich ist auch die Berücksichtigung des Auslands als zusätzlichen Sektor, der aus Darstellungsgründen in der Abbildung 7 ausgeblendet wurde. Das Verhalten der Wirtschaftsakteure in jedem Sektor wird durch Gleichungen dargestellt. Beispielhaft sei eine einfache Gleichung für die Konsumausgaben der privaten Haushalte angeführt. SCHEMATISCHE DARSTELLUNG DES INLÄNDISCHEN WIRTSCHAFTSKREISLAUFS Abbildung 7: Schematische Darstellung des inländischen Wirtschaftskreislaufs 20

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