Freizeit und Kriminalität bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund
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- Katja Kohl
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1 Freizeit und Kriminalität bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund Brigitta Goldberg Ruhr-Universit Universität t Bochum, Lehrstuhl für f r Kriminologie 1
2 Freizeit und Kriminalität Blickwinkel auf das Thema: Kriminalität t in der freien Zeit (= Freizeit) Kriminalität t zur Befriedigung von Freizeitwünschen Kriminalität t als Freizeitbeschäftigung Zusammenhänge nge zwischen Freizeitverhalten und Kriminalität 2
3 Freizeit und Kriminalität Warum Warum interessieren die Zusammenhänge? nge? Freizeit als... Ursache oder Folge von Kriminalität t?! Prognosefaktor für f r Kriminalität t?! Präventionsma ventionsmaßnahme nahme gegen Kriminalität t?! Turning-Point für r den Abbruch einer kriminellen Karriere?! 3
4 Freizeitbereiche Freizeitbeschäftigungen Freizeit-Orte Substanzmissbrauch Cliqueneinbindung (insbes. delinquente peers) Verfügbarkeit von Freizeit 4
5 Erforschung der Thematik Messung Messung durch Dunkelfeldstudien: selbst berichtete Delinquenz/Viktimisierungen sozio-ökonomische und -ökologische Variablen Familie Schule Persönlichkeitsvariablen Freizeit ethnische Herkunft 5
6 offene Forschungsfragen verstärkte rkte Beschäftigung mit audiovisuellen Medien Untersuchung neuerer Deliktsformen Differenzierung nach ethnischer Zugehörigkeit Wirkrichtungen zwischen Freizeit und Kriminalität Wirksamkeit von Präventionsma ventionsmaßnahmennahmen 6
7 Die Bochumer Studie Anlass: : Evaluation eines polizeilichen Präventionsprojektes der Bochumer Polizei ( Ohne( Gewalt stark ) Zielgruppe: AchtklässlerInnen aller Schulformen; Totalerhebung aller TeilnehmerInnen am Projekttag aus Bochum und Herne schriftliche Befragungen im Klassenverband hier: Auswertungen für f r Teilstichprobe (n = 3.823) 7
8 Selbst berichtete Delinquenz Spaßkloppe 46% 44% 49% 51% Körperverletzung*** 14% 11% 15% 22% Schlägerei*** 9% 12% 12% 19% Nötigung Raub* Waffennutzung 10% 9% 10% 13% 8% 8% 7% 9% 5% 4% 4% 8% insgesamt deutsch türkisch polnisch 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 8
9 Selbst berichtete Viktimisierungen Spaßkloppe 38% 44% 45% 47% Körperverletzung Schlägerei*** 7% 7% 5% 6% 14% 12% 15% 14% insgesamt deutsch türkisch polnisch Nötigung 6% 10% 10% 11% Raub 9% 9% 7% 10% Waffennutzung 6% 6% 5% 6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 9
10 Täter, Opfer, Täter+Opfer, Unauffällige Unauffällige : : weder Täter T noch Opfer Opfer : : Opfer, aber kein Täter T Täter : : Täter, T aber kein Opfer Täter und Opfer : : Täter T und Opfer 10
11 Täter, Opfer, Täter+Opfer, Unauffällige 80% 70% 60% Täter Opfer Täter+Opfer Unauffällige 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mädchen Junge Mädchen Junge Mädchen Junge Mädchen Junge insgesamt*** deutsch*** türkisch*** polnisch** 11
12 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Häufigkeit Computerspiele 12 täglich 1-2h 1x/Woche mehrm./woche täglich<1h täglich 1-2h täglich>2h 1x/Woche mehrm./woche täglich<1h täglich 1-2h täglich>2h 1x/Woche mehrm./woche täglich<1h täglich 1-2h täglich>2h 1x/Woche mehrm./woche täglich<1h täglich 1-2h täglich>2h 1x/Woche mehrm./woche täglich<1h täglich 1-2h täglich>2h 1x/Woche mehrm./woche täglich<1h täglich>2h Mädchen Junge Mädchen Junge Mädchen Junge deutsch türkisch polnisch
13 PC-Spieldauer und Delinquenz 80% 70% Täter Opfer Täter+Opfer Unauffällige 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 13 insgesamt bis 1x/Woche mehrmals/woche täglich bis 2h täglich >2h insgesamt bis 1x/Woche mehrmals/woche täglich bis 2h täglich >2h insgesamt bis 1x/Woche mehrmals/woche täglich bis 2h täglich >2h deutsch*** türkisch*** polnisch***
14 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Häufigkeit des Sporttreibens 14 mehrmals/woche seltener einmal/woche mehrmals/woche täglich seltener einmal/woche mehrmals/woche täglich seltener einmal/woche mehrmals/woche täglich seltener einmal/woche mehrmals/woche täglich seltener einmal/woche mehrmals/woche täglich seltener einmal/woche täglich Mädchen Junge Mädchen Junge Mädchen Junge deutsch*** türkisch*** polnisch***
15 Sport und Delinquenz Der Sport hat einen hohen Bildungswert, integriert problemlos Randgruppen der Gesellschaft. Vereinsmitglieder sind keine Radaubrüder der und keine Extremisten, Sportler werfen keine Brandsätze auf Flüchtlingsheime, gehören auch keiner Drogenszene an. (Wolf-Rüdiger Umbach,, Präsident des Landessportbundes Niedersachsen) 15
16 Sport und Delinquenz Integration in die Gruppe, sinnvolle Freizeitgestaltung, Umgehen mit Enttäuschungen und inneren Spannungen, Regelorientierung, Lernen Regeln zu verstehen und zu akzeptieren, Konfliktbearbeitung sind fünf f faszirende Facetten der Kultivierungsmöglichkeiten glichkeiten von Aggressivität t durch den Sport. (Klaus Hurrelmann, Gewalt- und Jugendforscher) 16
17 Sport und Delinquenz Sport Sport ist die preiswerteste Sozialarbeit. (Heiner Bartling,, ehemaliger Niedersächsischer Innenminister) Gerade Gerade der Sport kann über die persönlichen und aktiven Begegnungen der Jugendlichen dazu beitragen, vorhandene Vorurteile und Angst vor Fremden abzubauen. (Otto Schily, ehemaliger Bundesinnenminister) 17
18 Sport und Delinquenz ALLES FALSCH?! 18
19 Fußball und Delinquenz 70% 60% Täter Opfer Täter+Opfer Unauffällige 50% 40% 30% 20% 10% 0% insgesamt Fußball ja insgesamt Fußball ja insgesamt Fußball ja deutsch*** türkisch*** polnisch 19
20 Prävention im Sport Sensibilisierung von Trainern, Betreuern und Schiedsrichtern bessere bessere Integration ausländischer Jugendlicher in deutsche Sportvereine Anerkennung eigenethnischer Vereine als selbstverständlichen Teil der Freizeitinfrastruktur Vernetzung von Jugendhilfe, Schulsport und Sportvereinen 20
21 Vielen Dank für f r die Aufmerksamkeit! Ein ausführlicher Aufsatz zu diesem Thema wird im Frühjahr in der Festschrift für f r Hans-Dieter Schwind erscheinen 21
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