Auftaktveranstaltung der Gemeinschaftsaktion Achtung für Musikschulen
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- Viktoria Thomas
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 FG Musik LBM Auftaktveranstaltung der Gemeinschaftsaktion Achtung für Musikschulen
2 Protest-Konzert Berliner Musikschullehrer-Orchester am Samstag, am Neptunbrunnen
3 Es war zu hören: Antonin Dvořak ( ) Sinfonie Nr. 9 e-moll op. 95 Aus der Neuen Welt 1. Adagio - Allegro molto 2. Largo 3. Scherzo: Molto vivace 4. Allegro con fuoco
4 Berliner Musikschullehrer-Orchester Leitung: Stefan Meinecke
5 Aus unserer Arbeit: 1. Vivace con spirito
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10 Die musikalische Erziehung ist von höchster Bedeutung, weil Rhythmus und Harmonie am tiefsten in das Innere der Seele eindringen und sie am stärksten ergreifen, die schöne Form schon mit sich bringen und der Seele die Schönheit mitteilen. Platon
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14 Musikschulen schaffen: Zusammenarbeit Interaktionen Netzwerke Teamwork
15 Musikschulen benötigen: Zusammenarbeit Interaktionen Netzwerke Teamwork
16 Von unseren Arbeitsbedingungen: 2. Andante non troppo
17 z.b. hier am Cello: Ricarda Baubkus zwei Jahre Musikschulausbildung acht Jahre Spezialschule für Musik (Internat) sechs Jahre Musikstudium seit 2003 Honorarlehrerin in Reinickendorf und Potsdam mit 22 Unterrichtsstunden zusätzliche Konzerte
18 z.b. hier am Cello: Ricarda Baubkus Begeisterte Anhängerin der kinderlosen Ehe, denn: kein Mutterschutz kein Krankengeld bei Krankheit über sechs Wochen
19 z.b. hier am Kontrabass: Alexander Procop sechs Jahre Musikschulausbildung sechs Jahre Spezialschule für Musik vier Jahre Musikstudium seit 1993 Honorarlehrer in Pankow mit 29 Unterrichtsstunden zusätzlich ca. 50 Konzerte pro Jahr
20 z.b. hier am Kontrabass: Alexander Procop Glühender Verfechter der Rente mit 89, denn: Rentenerwartung mit 65: 436,-
21 z.b. hier an der 1. Flöte: Stefan Klemm zehn Jahre Musikschulausbildung sieben Jahre Musikstudium (2 Hochschulabschlüsse) war Honorarlehrer an der Musikschule Tempelhof zusätzlich ca. 50 Konzerte pro Jahr Fortbildung zum Logopäden
22 z.b. hier an der 1. Flöte: Stefan Klemm Liebhaber des Laienmusizierens, denn: von seiner Arbeit kann er nicht leben.
23 z.b. hier an der 1. Violine: Ludwig Heumann elf Jahre Musikschulausbildung fünf Jahre Musikstudium seit 1998 Honorarlehrer in Pankow mit 29 Unterrichtsstunden zusätzlich ca. 40 Konzerte pro Jahr
24 z.b. hier an der 1. Violine: Ludwig Heumann Burn-Out-Spezialist, denn er rast am Wochenende von einem Konzert zum nächsten, um seine fünfköpfige Familie zu ernähren.
25 Wir betrachten dies als Ausdruck mangelnder Achtung. Deshalb:
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27 Das Leistungsniveau der Musikschulen ist durch das gegenwärtig praktizierte Finanzmittelzuweisungssystem gefährdet. Quelle: Leistungs- und Qualitätsentwicklungsbericht über das Berliner Musikschulwesen (SenBWF)
28 Die Beschäftigung von freiberuflichen Lehrkräften ist um durchschnittlich 40 % kostengünstiger. Quelle: Leistungs- und Qualitätsentwicklungsbericht über das Berliner Musikschulwesen (SenBWF)
29 Der Anteil der Freien Mitarbeiter liegt in Berlin bei: 91 % bundesweit bei: 28 % Quelle: Leistungs- und Qualitätsentwicklungsbericht über das Berliner Musikschulwesen (SenBWF)
30 Der öffentliche Zuschuss je Jahreswochenstunde lag in Berlin 2006 um 61,8 % unter dem Durchschnitt der Musikschulen der anderen Großstädte. Quelle: Leistungs- und Qualitätsentwicklungsbericht über das Berliner Musikschulwesen (SenBWF)
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32 Das alles bedeutet: Arbeiten in sozial und wirtschaftlich prekären Beschaftigungsverhältnissen ohne vollständige Honorarfortzahlung im Krankheitsfall, ohne Mutterschutz, ohne Alterssicherung, mit Kündbarkeit ohne Angabe von Gründen, nahezu ohne arbeitsrechtlichen Schutz, mit erheblich schlechterer Bezahlung gegenüber angestellten Lehrkräften, mit oft monatelangen Honorarausfällen bei Aufnahmestopps, mit chronischer Arbeitsüberlastung letztlich zu Lasten unserer Schüler.
33 Wir betrachten dies als Ausdruck mangelnder Achtung. Deshalb:
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35 Politisch verantwortlich ist der Berliner Senat. Bewirkte Verbesserungen in der letzten Legislatur: null
36 Von unseren Aussichten: 3. Grave morendo
37 Ausweitung der Behandlung als selbstständige Unternehmer
38 Gefahr!
39 Vermeidung der Gefahr von Scheinselbständigkeit Warum ist sowas eigentlich entstanden? ;-)
40 Zusammenhangstätigkeiten (z.b. Prüfungsabnahmen) mit Vergütung unterhalb des geforderten gesetzlichen Mindestlohnes (kein Gag!) > 8,50 /h
41 Keine Arbeitsmaterialien mehr von der Musikschule Keine Nutzung mehr von Technik und IT der Musikschulen
42 Und einfach so tun, als wäre man gar kein Lehrer dieser Musikschule mehr
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44 Statt zu bedenken, was Schüler, Lehrer und Musikschulen benötigen: Kostenneutrales Abdrängen ins verschärfte Prekariat!
45 Wir betrachten dies als Ausdruck mangelnder Achtung. Deshalb:
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47 Dazu Rebecca (9 Jahre): Wenn man die Musikschule zu machen würde, wäre das ein bischen doof, weil ich das Klavier ja schon gekauft habe. Aber dann muss man es sich selber beibringen, das geht ja auch.
48 Lena (10 Jahre): Das wäre überhaupt nicht gut, wenn man die zu machen würde, weil man dann keine neue Musik mehr lernen kann.
49 Und Christopher (15 Jahre): Ich mache das jetzt viele Jahre. Es ist auch einfach mal eine Abwechslung vom Schulalltag, wo jedes Jahr was dazu kommt. Da hat man einen seelischen Ausgleich.
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51 Halbes Krankengeld und Urlaubsentgelt: auch schon in Gefahr?
52 sei bildungsnot sei musikschultod sei berlin
53 Von unseren Forderungen: 4. Moderato con spirito
54 Achtung für unsere kulturelle Bildungsarbeit, Achtung für unsere bildungsbereiten Schülerinnen und Schüler
55 Normale soziale Absicherung! Normale, qualifikationsgerechte Bezahlung!
56 Festanstellungen für freie Mitarbeiter, die von Angestellten kaum zu unterscheiden sind Ein Tarifvertrag für alle anderen arbeitnehmerähnlichen Lehrkräfte,
57 damit keine juristischen Tricks und Verrenkungen mehr nötig sind und
58 damit Lehrkräfte arbeiten können, wie ordentliche Musikschularbeit es erfordert:
59 gemeinsam und koordiniert in Projekten, Vorspielen und Konzerten
60 gemeinsam und koordiniert in der Betreuung von Ensembles, Bands und Orchestern
61 gemeinsam und koordiniert in der musikalischen Früherziehung und in Kursen
62 effektiv organisiert mit moderner Logistik einer modernen Musikschule
63 Dazu die Landes-Arbeitsgemeinschaft der Berliner Musikschulleiterinnen und -leiter:
64 Die LAG ist der Auffassung, dass unter Qualitätsgesichtspunkten die Vertragssituation in eine ganz andere Richtung geführt werden muss.
65 Die pädagogische Arbeit an den Musikschulen erfordert eine weit intensivere Einbindung der Lehrkräfte in den Betrieb, als das bisher zugestanden ist.
66 dazu Barack Obama
67 Ein Defizitabbau durch Drosselung unserer Investitionen in Innovation und Bildung ist so, als wolle man ein überladenes Flugzeug durch Entfernen des Motors leichter machen. Barack Obama
68 Dazu die Landeselternvertretung der Berliner Musikschulen:
69 Musikschulen sind ein fester Bestandteil der Berliner Bildungslandschaft.
70 Sie brauchen eine gesicherte Ausstattung und eine sichere Zukunft.
71 Dies geht nur mit Lehrpersonal, das entsprechend bezahlt, sozial abgesichert und fest in den Musikschulen verankert ist.
72 Die Landeselternvertretung der Berliner Musikschulen unterstützt deshalb:
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74 Dazu der Verband Deutscher Musikschulen (VdM):
75 Dazu der Verband Deutscher Musikschulen (VdM): Mit Hilfe eines Tarifvertrages für arbeitnehmerähnliche Beschäftigte ließe sich erfolgreich nach einer Lösung des Problems "Scheinselbständigkeit" suchen.
76 Dazu der Verband Deutscher Musikschulen (VdM): Zum Beispiel in den Rundfunkanstalten wird dies bei den sogenannten "festen" Freien Mitarbeitern seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert.
77 Ein Musikschüler kostet das Land Berlin ca. 1000,- PRO JAHR Die Sozialarbeit für einen prügelnden Jugendlichen kostet ca. 1000,- PRO WOCHE
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79 Kulturhauptstadt Berlin Schlusslicht der deutschen Musikschul-Landschaft
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81 Fachgruppe Musik LBM
82 Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung! Johannes Brahms
Beispiel 6.1: C.Ph.E. Bach, Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen, Bd. II, Kap. 30 Von den Schlusscadenzen,. 11, S.
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