Lebendig bleiben in Beziehungen? Partnerschaft und Sexualität im Alter
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- Fritzi Thomas
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1 Lebendig bleiben in Beziehungen? Partnerschaft und Sexualität im Alter Prof Dr. phil. Astrid Riehl-Emde Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie Salzburg,
2 Überblick 1. Gemeinsam alt werden, ein historisch relativ neues Phänomen für Paare 2. Lebendige Paarbeziehung 3. Lebendige Sexualität 4. Fazit zur Lebendigkeit in Paarbeziehung und Sexualität 5. Für immer jung (und lebendig)?
3 Italienische Darstellung der Lebensalter
4 Blaumeier-Atelier Bremen: Foto aus der Maskenproduktion Dem Himmel so nah
5 Differenzierung Differenzierung meint die Fähigkeit, im engen emotionalen Kontakt mit anderen ein stabiles Selbst zu bewahren. Dabei gilt es, zwei elementare Lebenskräfte in Einklang zu bringen: das Bedürfnis nach Individualität und das Bedürfnis nach dem Miteinander, der emotionalen Verbundenheit. Menschen, die in ihrem Prozess der Differenzierung weit fortgeschritten sind, können mit anderen einig sein, ohne das Gefühl zu haben, sich zu verlieren oder zu verschmelzen, oder aber anderer Meinung sein, ohne das Gefühl zu haben, sich dabei zu isolieren oder gekränkt zu sein. (Kerr & Bowen 1988)
6 Differenzierung Ein Prozess "höherer Ordnung" (nach Schnarch 2006) Differenzierung emotionale Verbundenheit Differenzierung Individualität emotionale Verbundenheit
7 Zwei Arten der Intimität (nach Schnarch 1997) Die durch den anderen bestätigte Intimität (other validated intimicy) Beispiel: Ich sage Dir etwas über mich, aber dann solltest Du auch etwas über Dich sagen. Und ich muss die Gewissheit haben, dass Du es akzeptierst. Ich brauche zunächst eine Vertrauensbasis, um mich wirklich zu zeigen. Die durch einen selbst bestätigte Intimität (self validated intimicy) Beispiel: Du brauchst dem, was ich jetzt sage, nicht zuzustimmen. Mir ist es aber wichtig, dass Du es weißt. Ich will mit Dir zusammen sein, aber ich will auch, dass Du weißt, wer ich bin.
8 Differenzierungskonzept (nach Schnarch 1997) Eine differenzierte Person verfügt über die folgenden Beziehungskompetenzen: Ein klares Selbstbewusstsein bei gleichzeitiger emotionaler Nähe zu wichtigen Personen. Ein durchlässiges Selbst, das sich auf andere bezieht, aber sich nicht durch andere definiert. Die Fähigkeit zu eigener Angstregulation (self-soothing), ohne den Partner zur eigenen Angstregulation zu manipulieren. Sich selbst durch die Angst des Partners nicht manipulieren zu lassen, ohne gegenüber der Angst des Partners indifferent zu sein. Die Bereitschaft, für die persönliche Entwicklung zu leiden.
9 Differenzierung "... ist die Fähigkeit, im engen Kontakt zu einem Menschen, der Sie möglicherweise zur Angleichung an seine Bedürfnisse und Fähigkeiten drängt, sich selbst treu zu bleiben. Deshalb ist Differenzierung die Grundlage für die Intimität innerhalb einer festen Paarbeziehung. Das übliche Muster ist freilich, dass die Partner eine emotionale Verschmelzung eingehen und einander umzumodeln versuchen, damit sie mit ihren Ängsten besser zurechtkommen und das eigene Identitätsempfinden stabil halten. Dagegen setzt echte Intimität voraus, dass Sie 'an sich festhalten'. (Schnarch 2006, S.129)
10 Intimität die unbeständige subjektive Seite einer Beziehung, das Teilen gemeinsamer persönlicher Gefühle, Phantasien und bedeutsamer Erfahrungen. Diese Prozesse vollziehen sich zwischen Personen,, jedoch nicht unbedingt symmetrisch. Sie schließen gefühlsbetonte verbale oder nicht-verbale Selbst-Öffnung mit ein, wobei der Sprecher davon ausgeht, dass er vom anderen akzeptiert wird. Er vertraut darauf, dass dieser ihn weder verrät noch ausbeutet, obwohl ihm dies ohne weiteres möglich wäre. Im Sinne dieser Definition kann also Intimität eine höchst machtvolle, bedeutungsvolle, tief menschliche Erfahrung sein, subtil und emotional kompliziert, verlockend, aber auch Furcht erregend. (Wynne 1985, S.134)
11 Fazit zu altersbedingten hormonellen Veränderungen Männer erleben weniger dramatische Hormonumstellungen als Frauen, sie sind jedoch anfälliger für Störungen. Frauen erleben größere Hormonumstellungen als Männer, psychosoziale Faktoren stehen aber im Vordergrund Der Umgang mit den Veränderungen ist in der Regel wichtiger als die Veränderungen selbst!
12 Paardynamische Gründe für eine auffällige Reduktion der Sexualität Vermeidungsmuster bestehend aus der Angst des Mannes vor seiner nachlassenden Potenz in Kombination mit der Angst der Frau vor ihrer nachlassenden Attraktivität Emotionale Zerrüttung der Beziehung, obwohl beide Partner sexuell interessiert sind Probleme, sexuelle Wünsche auszudrücken bzw. eine schweigende Erwartungshaltung Erkrankung eines oder beider Partner
13
14 Janus-Statue
David Schnarch. koerperpsychotherapie-berlin.de
u Differenzierung beschreibt die Fähigkeit, Bindungs- und Autonomiebestrebungen auszubalancieren u Ansatz entwickelt von Murray Bowen (1913-1990) u von David Schnarch angewendet auf die Paarund Sexualtherapie
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