Erfolgreich auf Professuren bewerben: Wie präsentiere ich mich am besten im Berufungsverfahren?
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- Franka Hafner
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1 Erfolgreich auf Professuren bewerben: Wie präsentiere ich mich am besten im Berufungsverfahren? Manfred Nettekoven RWTH Aachen 10. GAIN-Jahrestagung für deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Nordamerika 11. September 2010 Boston
2 Anzahl Studierende Das Ende des Dornröschenschlafs Exzellenz BOLOGNA Globalhaushalt Iniative Jahr Eröffnung als Königlich Rheinisch- Westphälische Polytechnische Schule ( ) Hochschulfreiheitsge setz Unabhängigkeit von Landesregierung, Rechtsformänderung
3 Verfassungsreform von 2006 Bildung wird ausschließlich Ländersache Die Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau wird gestrichen (Wegfall Artikel 91a GG) Bund kümmert sich nur noch um Forschungsinvestitionen (Art 91 b GG) Und es gibt eine Übergangsregelung bis 2013/2019 (Art 143 c GG)
4 Führt zu großen Problemen bei den Investitionen, der Wissenschaftsrat nennt die unten stehende Konstellation Finanzierungsfalle
5 Investitionen deutschlandweit, aus 1,9 mach 1,3 Milliarden
6 Mit der Deregulierung kam auch die Veränderung im Haushaltsbereich Betroffen sind drei Säulen : 1. Aufgabenbedarf 2. Leistungsbelohnung 3. Innovation Budgetierung beginnt in der Regel bei den Sachmitteln, später folgen Personalmittel, zuletzt Flächen
7 Mit der Deregulierung kam auch die Veränderung im Haushaltsbereich II Zunehmende Abwendung von der Inputsteuerung Kosten- und Leistungsrechnung als Vehikel, genau diesen (output-orientierten) Wandel zu unterstützen Diskretionäre Mittel der Steuerung, vor allem die Ziel- und Leistungsvereinbarung Kennzahlen-Modelle der Steuerung Controlling zur Validierung der Budgetierungsmodelle Und die kaufmännische statt der kameralistischen Buchführung
8 Derzeitige Grenzen der neuen Steuerung Unabhängig von den gesetzgeberischen Regeln (die anderes suggerieren könnten) Sind derzeit nur Sachmittel erfasst, seltener Personalmittel (Ausnahme: Poolstellen) Flächen werden an einigen Stellen systematisch bewirtschaftet, haben aber allenthalben die Eigenschaft der final frontier
9 Aber Gott sei Dank gibt es ja zusätzliche Gelder im Wettbewerb! Internationaler Vergleich Zwei Möglichkeiten Internationaler Trend Evaluationsbasierte Grundfinanzierung universitärer Forschung breitet sich aus. Aber: quantitative Indikatoren und peer review sind mit Problemen behaftet. (Bsp: Großbritannien, Australien) Alternativ: Selektive ad hoc-finanzierungen, die das Regime der Grundfinanzierung nicht berühren, aber punktuelle Qualitätsverbesserungen der Forschung erreichen können ( Exzellenzinitiativen ). Initiativen dieses Typs gab es z.b. in Kanada, Japan und den Niederlanden und neuerdings auch Deutschland (ExIni).
10 Wettbewerb und die Folgen Über die Effekte von Exzellenzinitiativen gibt es noch sehr wenig begleitende Forschung. Es kann lediglich vermutet werden, dass sie die existierenden Stratifikationen des Universitätssystems verstärken bzw. eine solche Stratifikation erstmals herstellen.
11 Das alles hat Auswirkungen auf s Personal Rektoren bzw. Präsidentinnen immer häufiger von außen zum Teil über Headhunter Kanzlerinnen und Kanzler werden an vielen Orten zu Vizepräsidenten, befristet, Juristenprivileg ist abgeschafft (1999) Hauptamtliche Dekaninnen und Dekane werden gefordert (Hamburgisches Hochschulgesetz, Hochschulmedizingesetz NRW)
12 Und erst recht Auswirkungen auf die Strategie Portfolio-Management, Hybrid-Universitäten, SWOT-Analysen Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen, Beispiele: KIT (Karlsruhe) JARA (Aachen) Professionalisierung von Steuerung und von strategisch relevanten Geschäftsprozessen (Berufungen) SAP und Datenlotsen, die Unternehmensführungssoftware wird immer relevanter
13 Schlussfolgerungen für Ihre eigene wissenschaftliche Karriere in Deutschland Berufungsverfahren bekommen so viel Aufmerksamkeit wie seit langem nicht mehr Information ist wichtig Strategische Positionierung aber noch wichtiger 13
14 Die Schritte im Bewerbungsverfahren 1. Freiwerden oder Schaffung einer (neuen) Professur 2. Entscheidung über die zukünftige Verwendung der Professorenstelle 3. Ausschreibung in Zeitschriften 4. Berufungsvorschlag der Berufungskommission 5. Prüfung des Vorschlags über die Fakultät AUFBAU.PPT 14
15 Die Schritte im Bewerbungsverfahren 6. Weiterleitung des Vorschlags an die Hochschulleitung 7. Ruferteilung an die Erstplazierte / den Erstplatzierten durch die Hochschulleitung 8. Berufungsverhandlung mit der Hochschule 9. Berufungsvereinbarung, schriftliche Fixierung der Absprache 15
16 1. DAS BERUFUNGSVERFAHREN Wesentliche Kritik (WR, CHE, u.a.) (z.b. Empfehlungen zur Ausgestaltung von Berufungsverfahren des WR v ) fehlende Qualitätssicherung überlange Verfahren fehlende Transparenz Empfehlungen zur Ausgestaltung von Berufungsverfahren des WR v
17 Tage Verfahrensdauer Entwicklung der Dauer der Berufungsverfahren 700 von Zuweisung bis zum 1. Ruf Jahr Berufungsdatenbank
18 Verfahrensdauer Berufungsverfahren ab 2004 (ohne Medizin) Jahr Anzahl der Verfahren davon "in time" in % Anzahl der Verfahren davon "in time" Jahr Berufungsdatenbank
19 Berufungsverfahren Häufigste Fehler bei Berufungsverfahren Strategie der Hochschule ist nicht bekannt Kandidat beschäftigt sich zu sehr mit der Kandidatenliste als mit seinem neuen Arbeits- und Forschungsumfeld Zu wenig Fokussierung auf das Angebot, dass der Kandidat der HS machen kann (Leistung- Gegenleistung) Zu wenig Kenntnis über die Neuerungen an deutschen Hochschulen (Hochschulfreiheitsgesetz, Hochschulrat, Exzellenzinitiative, ) 19
20 Vorbereitungsphase Ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Wissenschaftsbetrieb!!! 1. Umfassende Informationen sammeln: über den Fachbereich, Institut, Hochschule, Berufungskommission Personelle Besetzung Wieviele WM und NWM, Frauenquote, Internationales Personal (RWTH Durchschnitt) Forschungsschwerpunkte auf ING und NW ausgerichtet? Projekte und Kooperationen - Studienangebot Grad der Internationalisierung Beteiligung der Professur an Studiengängen Profil der Hochschule/Institut/Fachbereich Besondere Attraktivitätsmerkmale Über die Stadt und neuen Wohnort 20
21 Bewerbung und Gespräche 3. Besondere Eignung für die Professur Wie ergänzt Ihr Forschungsprofil das vorhandene Forschungsspektrum? Gibt es Anschlussmöglichkeiten zu bestehenden Projekten? Lehre: Welche Themen decken Sie ab? Welche zusätzliche Erfahrung bringen Sie mit? Entwicklung von Studiengängen, Organisation von Praktikumsprogrammen, Koordination eines SFBs, Graduiertenkolleges, Sprecher/Leiter von (internationalen) Forschungsgruppe(n) Außeruniversitäre Berufserfahrungen, die Sie für die Professur zusätzlich qualifizieren 21
22 Gespräch mit Berufungskommission 4. Konzept zur künftigen Profilbildung der Professur Konkrete Vorstellungen darüber, wie Sie die Professur gestalten möchten (Profilbildung) Forschungsschwerpunkte Profilierung in der Lehre (z.b. durch Anwerbung internationaler Studierender) Projekte, Konferenzen, Vorträge in Planung Auswirkung auf Ihr Umfeld: Stadt/Region Ausstattung der Professur Programme: Emmy-Noether! 22
23 Berufungsmonitor 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 24
25 Wo steht Deutschland in der Welt, Vergleich mit den USA Durchschnittlich verfügt eine deutsche Universität über 11 T pro Studentin oder Student (in Kaufkraft 12 T$) In den USA sind es derzeit 26 T$ bei den staatlichen und 38 T$ bei den privaten Universitäten pro Studierendem
26 Die Exzellenzinitiative setzt sich explizit auf das Thema Forschung In Deutschland gibt es rund 25 tausend Hochschullehrerinne n und Hochschullehrer Im DFG-System gibt es (inklusive Post Docs) etwa 9000 Antragstellerinnen und Antragsteller
27 Großwetterlage: Die Politik ist vor allem durch schwindende Ressourcen bestimmt: Freiheit und Geld bekommt man nur alternativ, nicht kumulativ Ausgabenerhöhungen nach Aussage des WR (in diesem Zeitraum war der entscheidende Knick ) Universitäten + 153,0 % Kliniken + 247,0 % Ausgaben pro Studierenden - 15,4 %
28 Bologna /Konsequenzen und Herausforderungen für deutsche Hochschulen Berufstätigkeit Bachelor 6-8 Semester Berufstätigkeit konsek. Master 2-4 Sem. Master 2-4 Sem. Master 2-4 Sem. Promotion Promotion B. Berufstätigkeit Berufstätigkeit Nicht-konsek. Master 2-4 Sem. Berufstätigkeit Eignungsfeststellungspr g Promotion Berufstätigkeit Potenziale gestufter Studiengänge: vielfältige Ausbildungswege RWTH Aachen 05/06, Bild 28 HRK
29 Modul-IT Was ist Modul-IT? zentrales, durchgängig online-unterstütztes und transparentes System von der Anmeldung zu einer Veranstaltung über die Erfassung von Prüfungsleistungen bis zur Ausstellung des Abschlusszeugnisses CAMPUS Dozenten/ 1. Anmelden Fachbereiche 2. Zuteilen? Studierende Dozenten Lücke zwischen Veranstaltungs- und Prüfungssicht HISPOS Studierende Dozenten Veranstaltungssicht Studienleistungssicht 4. Bescheinigen 3. Benoten Zentrales Prüfungsamt 29
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