Die neue Wohnungsfrage

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1 theorie + entwerfen magazin N 3/4 Die neue Wohnungsfrage 14,00

2 dokumente Die neue N 1 : hoher Wohnungsfrage standard [MA 3.3_SS12] Editorial Stefan Rettich 3 Projekte Sozialer Wohnungsbau 5 Maxi Elen Kochskämper, Anna-Lena Morisse, Mareike Zabel Die Haushaltsfrage 8 Pawel Kubish, Ishan Tunc, Christian Wilm Milieuforschung 11 Saskia Hellbusch, Frederike Just, Laura Kempf, Olga Sosnovski Lebensstilgruppen 16 Isabel Carrera, Ema Sauramo Vom Leben in Bremen 22 Sheila Frederichs, Christina Freese, Sebastian Meier, Ilknur Rustemeyer, Holger Schoefer Wohnraum als Ware 27 Jens Foth, Stephan Hartman, Pablo Peters Recht auf Wohnen 34 Birthe Keller, Anna-Maria Schulte Regionale Polarisierung 43 Thies Hogrefe, Danielle Kettelhage, Mirjam Teberatz

3 3 Die neue Wohnungsfrage Editorial Stefan Rettich Deutschland steht vor einer neuen Wohnungsfrage: Die Menschen drängen aus den ländlichen Gebieten und aus den Stadtregionen in die Kernbereiche der Großstädte und dort steigen die Mieten. Es fehlen rund Wohnungen. Längst hat das Thema den Fachdiskurs verlassen und der totgesagte Soziale Wohnungsbau erlebt eine Renaissance, als Titelthema in den Leitmedien und als politisches Handlungsfeld: Wohnungsbau wird wieder Wahlkampfthema. Rein quantitativ wird sich diese neue Wohnungsfrage aber nicht lösen lassen, dafür sind die Gründe und gesellschaftlichen Mechanismen, die hinter dieser Entwicklung stehen zu komplex. Dieser erste Teil der aktuellen Doppelausgabe von theorie+entwerfen, mit Beiträgen von Studierenden der School of Architecture Bremen, zeigt einen Überblick zur Geschichte des Sozialen Wohnungsbaus in Deutschland. Daneben werden die Hintergründe von Themen wie der regionalen Polarisierung untersucht, denn nicht überall fehlen Wohnungen: Von den etwa Städten in Deutschland wachsen nur noch etwa 10%. Die übrigen Kommunen sind von Einwohnerverlusten geprägt und geplagt. Ohnehin erscheint nicht die Einwohnerentwicklung die entscheidende Größe bei der Bewältigung dieser neuen Tendenz zu sein, sondern die Haushaltsentwicklung. Schon im Jahr 2011 gab es in Deutschland 40% Einpersonenhaushalte und in den Stadtstaaten war sogar schon jede zweite Wohnung ein Singlehaushalt. Hinzukommt die Flucht der Anleger ins Betongold und damit der Einfluss der anhaltenden Finanzkrise auf Mieten und Immobilienpreise. Auch die Ausdifferenzierung der Gesellschaft in Milieus und Lebensstilgruppen sowie deren Wechselwirkung mit Wohnlage und Wohnformen sind wesentliche Themen dieser neuen Wohnungsbaudebatte. Hinter all dem steht eine qualitative Frage: Für wen und in welchen Lagen sollten die fehlenden Wohnungen heute errichtet werden?

4 5 Sozialer Wohnungsbau Wohnungsnot ist kein neues Phänomen. Sie geht einher mit der Sozialen Frage, die sich im Zuge der Industrialisierung und dem rasanten Bevölkerungswachstum in den Großstädten stellte. In Reaktion darauf entstanden Wohnungsgenossenschaften, die erschwinglichen Wohnraum und ein Mindestmaß an Hygiene anboten. Staatliches Anliegen wird der soziale Wohnungsbau in Deutschland erst in der Weimarer Republik. Hier manifestiert sich der politische Wille, der Wohnungsnot mit staatlichen bzw. öffentlichen Mitteln entgegenzuwirken. Selbst im Nationalsozialismus wurden Ansätze für einen sozialen Wohnungsbau entwickelt, um das Volk an das diktatorische Regime zu binden. Wegen der Kriegsereignisse wurde dies letztlich nicht realisiert. In der Nachkriegszeit setzte die DDR auf Planwirtschaft und auf das städtebauliche Modell von Trabantenstädten auf der grünen Wiese. In der Bundesrepublik bildete das erste und zweite Wohnungsbaugesetz (1950/ 1994) die Rahmenbedingungen für den sozialen Wohnungsbau, in den auch private Investoren involviert waren: Für den Bau und für das zeitlich beschränkte Vorhalten von Sozialwohnungen erhielten diese staatliche Unterstützung. Im Zuge von Korruptionsaffären und der Herausbildung von sozialen Brennpunkten kam das Modell ab den 1970er Jahren in Verruf und spielte in der politischen Diskussion nur noch eine untergeordnete Rolle. Seit der Föderalismusreform von 2007 ist die Förderung von Sozialwohnungen Ländersache. Zudem gibt es heute rund ein Drittel weniger Sozialwohnungen als Das liegt an den zeitlich befristeten Belegrechtsbindungen, die ausgelaufen sind und in nächster Zeit weiter auslaufen werden. Es zeigt sich, dass sozialer Wohnungsbau stark von politischen Interessen und - Schwerpunkten einer Periode abhängt. Hinzukommen gesellschaftliche Megatrends und ökonomische Belange, die sich auf die Wohnungsfrage auswirken. Die nachfolgende Grafik führt die verschiedenen Einzelaspekte und Entwicklungslinien zusammen und bietet einen Überblick über die Geschichte des Sozialen Wohnungsbaus. Dass dieses bereits abgeschriebene Modell heute eine Neubetrachtung erfährt, ist eine interessante Entwicklung, die in dieser Form kaum vorherzusehen war. Die Wohnraumfrage M E Kochskämper, A-L Morisse, M Zabel

5 Wohnhäuser in der Hederstraße 6 POLITIK 1848: Die Bürgerrevolution erreichte ihren Höhepunkt. In der Märzrevolution wurde die Verabschiedung einer Verfassung gefordert. Es wurde eine Abgeordnetenversammlung einberufen. Im Mai 1848 fanden in allen deutschen Staaten Wahlen zu deutschen Nationalversammlung statt. 1870/1871: Deutsches Kaiserreich wird gegründet. Mit dem Deutsch Französischen Krieg endete die Zeit des Norddeutschen Bundes und das deutsche Kaiserreich wird gegründet. Im Verlauf machte sich die sozialistisch, kommunistische Arbeiterbewegung stark. 1919: Die Weimarer Verfassung tritt in Kraft. Durch diese wurde das Deutsche Reich zur Republik, repräsentativen parlamentarischen Demokratie und zum Rechtsstaat. Die SPD ging aus den Wahlen zur Nationalversammlung als stärkste Partei hervor. Außerdem wurde 1919 der Friedensvertrag, der Versailler Vertrag, unterschrieben. GESETZE 1848: Bürgerrevolution Durch die Bürgerrevolution wurden eine Presse-und Versammlungsfreiheit liberalisiert. Die Städteordnung von 1853 bestimmte, dass die Hälfte der Stadtverordneten, Hausbesitzer sein mussten. 1867: Die Verfassung führte das allgemeine Wahlrecht für Männer ein wurde auch das 1. Genossenschaftsgesetz verabschiedet, das eine unbegrenzte Haftung vorsah. 1875: Das Fluchtliniengesetz vom regelte die Anordnung von Straßen und Plätzen, um die Ausbreitung von Feuer und Seuchen zu verhindern. 1889: Das Genossenschaftsgesetz wurde zu gunsten der beschränkten Haftung am 1.Mai 1889 verändert. 1890: Das Sozialistengesetz wurde verabschiedet. Die Weimarer Verfassung reformierte das Wahlrecht. Sie legte fest, dass die Abgeordneten nur durch allgemeine und geheimer Wahl von den über zwanzig Jahre alten Männern und Frauen gewählt werden sollten. Somit erhielten auch die Frauen ihr Wahlrecht. Im März wurde das Preußische Wohnungsgesetz erlassen. WIRTSCHAFT Reales jährliches prozentuales Wirtschftswachtum 4% 2% 0% 1750 und 1850 Industrielle Revolution 1850: Es bildete sich mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise in der Industrie ein gemeinsames Wirtschaftsleben innerhalb des deutschen Zollvereins. 1860: In der Zeit des Norddeutschen Bundes entwickelte sich die Wirtschaft sprunghaft. Vor allem Maschinenfabriken und auch der Handel wuchs durch den Ausbau der Eisenbahnlinien. 1880:Die Folgen der rasanten Urbanisierung waren unübersehbar: In den schnell wachsenden Metropolen wurden die ersten Kraftwerke errichtet, Straßenbahnen und Straßenbeleuchtung wurden elektrifiziert, Eisenbahnen transportierten in großer Menge Fisch und Getreide in die Städte, Großmärkte und Kaufhäuser übernahmen die Versorgung mit frischen Lebensmitteln. Die ersten Automobile kündigten eine neue Form von Mobilität an. 1910: Der Versailler Vertrag verpflichtet zu hohen Reparaturzahlungen, die eine Weltwirtschaftskrise bedingte. Zudem musste Deutschland Elsaß Lothringen an die Franzosen abtreten und somit 70 % der gesamten deutschen Erzförderung. Firmen gingen bankrott und somit herrschte am Ende der Weimarer Republik eine hohe Arbeitslosigkeit. WOHNEN Obernstraße Neue Bremer Börse Am Geeren Nr Marktplatz Böttcherstraße Arbeiterwohnungen "Am Syndikushof" Privates Wohnhaus Wohnhäuser in Bremen GENOSSENSCHAFTEN GESELLSCHAFT Land- Stadt- Wanderung Folge Industrialisierung Erste Wohnungsgenosse nschaften Reaktion auf zunehmende Wohnungsnot Anzahl Genossenschaft: 1 1. Wohnungsgenossenschaft "Häuserbau- Genossenschaft zu Hamburg" Genossenschaftsgesetz zentrales Ziel das Förderprinzip im Mittelpunkt des genosssenschaftlich en Handelns - unbegrenzte Haftung :Wilhelm Haas und Friedrich Wilhelm Raiffeisen gelten als Begründer der Genossenschaftsbewegung. Die ersten selbsthilfegestützden Genossenschaften gab es schon vor Hochurbanisierung und der stark dahinter bleibende Bau von preiswerten Kleinwohnungen führte zu einer hohen Wohnraumnot. Um dieser entgegen zu wirken, wurde der Bautypus des dreigliedrigen Berliner Mietshauses entworfen. Aufgestellt wurden die Mietskasernen um einen Hof, in dicht bebauten Quartieren. Zu dieser Zeit gab es 1400 Baugenossenschaften. Erst in der Weimarer Republik wurde die Wohnraumfrage sozial. Auch die Regierung machte es sich zur Aufgabe diese zu lösen. Bis 1928 stieg die Anzahl der Wohnungsbaugenossenschaften auf 4000 Stück. Anzahl Genossenschaft: 3 "Häuderbau- Genossenschaft zu Hamburg" "Flensburger Arbeiter- Bauverein" "Spar- und Bauverein" in Hannover Durch die Industrialisierung ergaben sich Veränderungen in der Bevölkerung. Der soziale Wandel zerstörte Verhaltens- und Denkweisen. Mit dem Begriff der Sozialen Frage wurden Arbeits-, Lebens- und Versorgungansprüche der Menschen diskutiert. Novellierung 1890 Reichsgesetze Einführung einer beschränkten Haftung der Mitglieder Das städtisches Leben bedeutete die Trennung von Wohnen und Arbeiten. Die Auswirkungen des Arbeiterschutzes und der Sozialgesetzgebung führten zu einem Anstieg der Lebensqualität. Die Arbeiterbewegung und der Sozialismus wurden zu zentralen Begriffen. Mit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) 1863 nahm dieser Wunsch konkrete Gestalt an. Darauf folgte 1869 die Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP). Anzahl Genossenschaft: 1400 Wohungsraumversorg ung nach Weltkrieg auch durch freie Träger realisiert Neues Bauen - Neues Wohnen sind zwei Schlagwörter dieser Zeit und beziehen sich vor allem auf die neuen Wohnanlagen. In den 1920er- Jahren entstanden neue Siedlungen, die insbesondere Bevölkerungsgruppen mit kleinem Einkommen ein gesundes Wohnumfeld bieten sollten. Ein berühmtes Beispiel findt sich in Berlin, etwa die Hufeisensiedlung im Stadtteil Britz. Quellen Literatur: Die Deutsche Bibliothek, Drei Wege deutscher Sozialstaatlichkeit - NS Diktatur, Bundesrepublik und DDR im Vergleich, Oldenbourg Verlag GmbH, München, Axel Schildt, Wohnungspolitik, 1998; Prof. Dr. Andreas Tönnesmann, Politische Intention und städtebauliche Entwicklung städtischer Wohnungspolitik in der Weimarer Republik dargestellt an den Bespielen Berlin, Frankfurt am Main und Köln, Kunsthistorisches Institut, Universität Bonn, 2000; Prof. Dr. Hans-Joachim Gutjahr, Geschichte - Basiswissen Schule, Paetec Verlag für Bildungsmedien Berlin, Dudenverlag Mannheim, 2003; Schneider, Dieter, Selbsthilfe Staatshilfe Selbstverwaltung - Ein Streifzug durch Theorie und Praxis der Wohnungspolitik, Nassauischen Heimstätte, Frankfurt am Main, 1973 Statistisches Bundesamt (Statist. Jahrbücher ); Wohnungswirtschaftliches Jahrbuch 1975/76 Monatsberichte der deutschen Bundesbank Landeshaushaltsplan Bremen Mitt. des Senats zum Wohnungsbau im Lande Bremen vom (Landtagsdrucksache 10/453). Wolfgang Voigt: Nach der Demontage des sozialen Wohnungsbaus - Drückt sich der Staat um die Nachsubvention? in: ARCH+ 42, 1979, S. 7tt.Telegraf (Berlin) Die Wohnraumfrage M E Kochskämper, A-L Morisse, M Zabel

6 1933: Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, Machtergreifung der NSDAP. 1938: Reichsprogromnacht, Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben 1939: Beginn 2. Weltkrieg 1945: Hitler begeht Selbstmord im Bunker der Reichskanzlei 1949: Ende 2. Weltkrieg Gründung BRD/ DDR 1955: Pariser Verträge / Warschauer Pakt DDR 1963: Adenauer tritt ab Adenauers Politik steht für Westintegration, man kann seine fast auf eine Fromel bringen: Westintegration + Aufrüstung = Sicherheit + Wiedervereinigung 1989: Mauerfall In der Nacht vom zum fiel die Mauer in Berlin. Die Vorbereitung eines kontrollierten Mauerfalls begann bereits im Oktober. 1990: Wiedervereinigung Nach 45 Jahren Teilung geht ein Wunschtraum vieler Ost- und Westbürger in Erfüllung, die deutsche Einheit : Die Regierung Hitler erhält für vier Jahre das Gesetzbefugnis In diesem Jahr werden noch etliche Gesetze erlassen, gegen das Wohl der Bevölkerung 1965: 1.Wohngeldgesetz In den 1960er Jahren hatten steigende Mieten zur Liberalisierung des Wohnungsmarktes geführt. 1973: Gastarbeiterstopp Es wurde ein Anwerber- Stopp für Gastarbeiter beschlossen der formal immernoch in Kraft ist. 2001: Gesetz zur Reform des Wohnungsbaurechts. Dieses Gesetz löste das ll. Wohnungsbaugesetz ab. 2005: Hartz lv Die Hartz lv Reform wird eingeführt und führt die Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammen Börsencrash Dow Jones Index stieg in den Jahren 1920 bis 1926 an. 1926/1927 kam es zum Crash und einem jahrelangen Rückgang auf unter 15 % Kubakrise Die eigentliche Kubakrise dauert 13 Tage an, mit ihr erreicht der Kalte Krieg eine neue Bedeutung. Massenanwerbung südeuropäischer Arbeitskräfte- Der Bedarf an Arbeitskräften ist so groß, dass er durch die einheimische Bevölkerung nicht gedeckt werden kann Ölkrise Die Exportländer verknappen das Öl um die ölkaufenden Länder unter Druck zu setzen Schwarzer Montag Am war der erste Börsenkrach nach dem zweiten Weltkrieg. Alter Postweg Hamburger Straße Neue Vahr Bremer Häuser Vegesack Stephaniviertel Bremer Häuser Scharnhornstr Vionvillestraße : Ehestandsdarlehn Das Wohnungsdefiziet wirkt sich auf die gesamte Wirtschaft aus. 1940: Fortsetzung der Planung Führerstädte Einen Monat vor Kriegsbeginn erfolgt ein befristeter Stop für alle neuen Projekte, im Februar der absolute Baustop für die Dauer des Krieges. DDR 1972: Das staatliche Wohnprogramm Jedem eine eigene Wohnung lautet das ergeizige Programm um die Wohnungsnot bis 1990 zu beseitigen 1982: Neue Heimat Skandal 2009: Novellierung des Wohngeldes Das Wohngeld wurde ab von durschnittlich 90 auf 140 Euro monatlich erhöht. Der Spiegel veröffentlichte am einen Artikel in dem aufgedeckt wurde, dass mehrere Vorstandsmitglieder sich an den Mieten bereichtert hatten. 1988: Abschaffung von Privilegien und Bindungen der Wohnungsgemein-nützigkeit. Anzahl Genossenschaft: Gleichschaltung der nationalsozialistischen Führungsebenen durch nationalsozialistische Personen ersetzt Fusionen Zwangsfusionen von Genossenschafte n Wohnungsbaugesetz 1950 Wohnungen für breite Schicht der Bevölkerung zur Zeit des Wiederaufbaus 1933: Erste Konzentrationslager entstehen. 1940: Einführung des Judensterns im Deutschen Reich. BRD - DDR staatlicher Massenwohnung sbau in der DDR, massenhaften Plattenbau in Neubaugebieten Wohnungsbaugesetz 1973 soziale Wohnungsbau der Bundesrepublik als Lückenschließung von Kriegsbrachen, später aus Neubau auf der Grünen Wiese 1961: Fluchbewegung Flüchtlinge pro Jahr, vor allem Fachkräfte. Länderprogramme zunehmend für private Investoren geöffnet - 80-er Jahre 1968: Studentenbewegung Diese Zeit war von Umbrüchen geprägt, die jungen Leuten strebten nach Idealen über das Materielle hinaus. BRD - DDR Sozialer Wohnungsbau - Ersatzneubau in Stadterneuerungsge bieten durchgeführt - 70-er Jahre Subvent ionen Einführung Eigenheimzulage1996 Sozialer Wohnungsbau durch Fördermittel des Bundes und der Länder abgelöst : Protestbewegung: Fluchtbewegung über Ungarn, im September 1989 wird die Ungarische Grenze geöffnet, gleichzeitig Montagsdemonstration in Leipzig, immer mehr Menschen demonstrieren Novellierung 2006 Abschaffung der Eigenheimzulage durch Missbrauch,, g ( ) Internet: Quelle: Graph Wirtschaftswachstum haus-metallischen-schl-ssel-konzept-von-immobilien.jpg; Die Wohnraumfrage M E Kochskämper, A-L Morisse, M Zabel

7 11 Milieuforschung Die Milieuforschung untersucht den Einfluss, den die Umwelt und die Umgebung eines Menschen auf dessen Entwicklung haben. Darunter fallen ethische Normen und Gesetze ebenso wie das wirtschaftliche und politische Umfeld. Auch die soziale Lage des Einzelnen, dessen Lebensziele und Wertorientierungen sind wichtige Faktoren, auf deren Basis eine Milieuzuordnung erfolgen kann. Im Gegensatz zur herkömmlichen Gesellschaftsanalyse, die sich auf ein einziges oder wenige Merkmale, wie zum Beispiel die Schichtzugehörigkeit, fokussiert, zielt die Milieuforschung auf den ganzen Menschen ab. Sie versucht alle Merkmale empirischer Analyse, sowohl die subjektiven als auch die objektiven, zusammenzuführen und so die soziokulturelle Identität des Einzelnen zu klären und in Milieus typisierend zu verdichten. Heute findet das Konzept der sozialen Milieus vor allem in der Wahlforschung oder in der Marktforschung Anwendung, um Wahlverhalten oder Konsumorientierungen einschätzen - und darauf reagieren zu können. Zu diesem Zweck haben sich Einrichtungen, wie das Sinus-Institut, auf jenes Feld spezialisiert und bieten auf den jeweiligen Kunden zugeschnittene Studien an. Auch für Architekten und Städteplaner ist die Milieuforschung ein interessantes Feld, da sie als Planer für den Menschen idealerweise auf dessen Lebensorientierung eingehen. Milieuforschung S Hellbusch, F Just, L Kempf, O Sosnovski

8 12 Die soziale Ungleichheitsforschung Milieuforschung ist die ganzheitliche Erfassung des Alltagslebens. Diese ergibt sich für den Einzelnen aus dem Zusammenspiel der subjektiven Wahrnehmung seines Umfeldes und seinen individuellen Deutungsmustern in tagtäglichen Handlungen, die sowohl durch eine bestimmte Werteorientierung als auch durch eine grundlegende Lebensmaxime gelenkt werden können. Daraus leiten sich Prinzipien der Lebensführung ab, die in der Wissenschaft als Milieus bezeichnet werden. Diese stellen einen Zusammenhang von Einstellungen und Verhaltensweisen her. Neben Bourdieu und der Sinus Milieuforschung gab es bereits im 16. Jahrhundert erste Theorien zur sozialen Ungleichheit. Auch Marx und Weber versuchten die Gesellschaft in Gruppen zu unterteilen und diesen charakteristische Eigenschaften zuzuweisen. Dies geschah allerdings auf rein kapitalistischer Grundlage. Die Milieuforschung, die sich auf dieser Basis entwickelt hat, versucht die vielfältigen Einflüsse auf soziologische Grundfragen und auf die Alltagswelt miteinzubeziehen. GESELLSCHAFT ERFASSUNG DES ALLTAGSLEBENS MILIEUZUGEHÖRIGKEIT Das Klassenmodell von Karl Marx Karl Marx ( ) begründete Mitte des 19. Jahrhunderts die Theorie des Klassenmodells. Die kapitalistische Gesellschaft besteht nach Marx Lehre aus zwei Klassen, die zueinander in einem Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnis stehen. Diese Spaltung der Gesellschaft rührt von einer ungleichen Verteilung des Kapitals her. Der Bourgeoisie, die über Kapital und Produktionsmittel verfügt, steht das Proletariat gegenüber, das zur Sicherung des Lebensunterhalts seine Arbeitskraft einsetzt. Durch die Ausbeutung der Arbeiter wächst das Kapital und damit die ökonomische und gesellschaftliche Macht der Bourgeoisie. Arbeit und Kapital stehen also in einem wechselseitigen Verhältnis, welches zu sozialer, materieller und politischer Unterdrückung führt. Karl Marx beschreibt damit die kapitalistische Gesellschaft zur Zeit des 19. Jahrhunderts. Die nachfolgenden Entwicklungen sind mit seiner Theorie aber nicht mehr zu erklären, da sich eine Mittelklasse herausgebildet hat. Das Klassenmodell von Max Weber Im Unterschied zu Marx ist die Theorie von Max Weber ( ) differenzierter und vielschichtiger. Zur Charakterisierung der Sozialstruktur und MILIEUGESELLSCHAFT Machtverteilung erweitert er das Zwei-Klassenmodell um zusätzliche Klassen und Stände, die er rein ökonomisch betrachtet: Er unterscheidet in Besitz-, Erwerbs- und Sozialklasse, die die Grundlage gemeinschaftlichen Handelns bilden. Die Besitzklasse klärt die Besitzunterschiede und die Klassenlage. Dazu gehören Menschen die ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch ihren Besitz erwirtschaften, z.b. durch Vermietung von Häusern, Verpachtung von Boden, etc.. In der Erwerbsklasse wird zwischen den besten Gütern und Leistungen differenziert. Es wird nach Klassen von Handwerkern, Unternehmern, aber auch Bauern und Arbeiter unterschieden. Bei Weber ergibt die Erwerbs- und die Besitzklasse aber noch keine soziale Einheit. Deshalb gibt es eine weitere Unterscheidung, die der sozialen Klasse. Diese beschäftigt sich mit der Gesamtheit der Lebensbedingungen. Dabei ist ein Wechsel des sozialen Standes einer Person und dem ihrer Nachkommen relativ leicht und häufig möglich. Es kommt zur sozialen Mobilität, d.h. der Beruf kann den sozialen Beziehungsraum verändern. Es wird unterschieden in Arbeiterschaft, Kleinbürgertum, Ungebildete und Fachgeschulte. Auf Grund desselben sozialen Standes können charakteristische Gemeinsamkeiten des Denkens und Handelns vorhanden sein. Milieuforschung S Hellbusch, F Just, L Kempf, O Sosnovski

9 Pierre Félix Bourdieu 13 FELD DER WIRTSCHAFT FELD DER KULTUR FELD DER BILDUNG DAS SOZIALE FELD HABITUS HABITUS FELD DER POLITIK FELD DER KUNST KAPITAL KAPITAL EXTERNE PRAXISFORMEN ÖKONOMISCHES KAPITAL SOZIALES KAPITAL KULTURELLES KAPITAL SYMBOLISCHES KAPITAL Der französische Soziologe Pierre Félix Bourdieu ( ) entwickelte aufbauend auf empirischen Studien über das Berbervolk der Kabylen in Algerien eine kultursoziologische Theorie. Er konnte dabei den Einfluss von objektiven, sozial ungleichen Strukturen, wie zum Beispiel Bildung oder familiäre Herkunft, auf subjektive Denk- und Handlungsmuster belegen. Durch die unbewusste Verinnerlichung strukturell vorgegebener Grenzen, entwickelt demnach jede Person einen individuellen Habitus, der klassenspezifisch ist und ihr Handeln beeinflusst. Der Habitus ist sozialstrukturell bedingt, d.h. durch die spezifische Stellung, die ein Akteur - und die soziale Klasse, der man ihn zurechnen kann - innerhalb der Struktur gesellschaftlicher Relationen innehat; er formt sich im Zuge der Verinnerlichung der äußeren gesellschaftlichen [ ] Bedingungen des Daseins. Diese Bedingungen sind, zumindest in modernen, differenzierten Gesellschaften, ungleich, nämlich klassenspezifisch verteilt. (1) Jeder Mensch ist also ein gesellschaftlich geprägter Akteur, der durch die unbewusste Präsenz früherer Erfahrungen seine Umwelt durch einen Filter von Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata sieht. Auf diese Weise entwickelt er Klassifikationsmuster und ethische Normen, die seinen Handlungsspielraum eingrenzen. Dem subjektiven, internen Aspekt des Habitus wird nun das objektive, externe Pendant des sozialen Feldes gegenübergestellt, aus deren Zusammenspiel die externe Praxis resultiert. Die Gesellschaft setzt sich nach Bourdieu aus zahlreichen, differenzierten Feldern (z.b. Politik, Wirtschaft, Militär oder Kunst) zusammen, in denen Akteure um Kapital und die feldspezifischen Regeln streiten. Das soziale Feld ist einem permanenten Wandel ausgesetzt, da sich die Akteure in einem ständigen Kampf um die Definitionsmacht des Feldes befinden. Die Verfügungsgewalt über das vorherrschende Kapital, welches vom jeweiligen Feld vorgeschrieben wird, entscheidet über die Handlungs- und Profitchancen des Einzelnen. Man unterscheidet vier Kapitalsorten: das ökonomische Kapital, das kulturelle Kapital, das soziale Kapital und das symbolische Kapital. Materieller Reichtum ist mit dem ökonomischen Kapital gleichzustellen. Das kulturelle Kapital kann drei verschiedene Formen haben. In objektiviertem Zustand können es zum Beispiel Bücher oder Gemälde sein, in inkorporiertem Zustand können es kulturelle Fähigkeiten sein, wie zum Beispiel das Beherrschen eines Instruments und in institutionalisierter Form kann es beispielsweise ein Bildungstitel sein. Das soziale Kapital spiegelt sich in Beziehungen zu anderen Akteuren oder in der Zugehörigkeit zu einer Gruppe wieder. Anerkennung, Ansehen oder Prestige wird als symbolisches Kapital bezeichnet. Es spielt eine übergeordnete Rolle: Soziales Kapital und institutionalisiertes kulturelles Kapital können immer auch als symbolisches Kapital gesehen werden, da sie von der Anerkennung einer anderen Person abhängig sind. Milieuforschung S Hellbusch, F Just, L Kempf, O Sosnovski

10 16? Lebensstilgruppen Entwicklung und Forschung von Lebensstilgruppen 1922 verwendet Max Weber erstmals den Begriff der Lebensführung unter dem er charakteristische Merkmale eines Standes versammelt. Der heute diskutierte Begriff der Lebensstile basiert darauf und ist der Versuch, soziostrukturelle Kategorien zu definieren, mit denen die erwachsene Bevölkerung in charakteristische Gruppen eingeteilt werden kann. Auslöser für diesen Entwicklungsprozess von der Ständegesellschaft über die Klassengesellschaft bis zu den heutigen Lebensstilgruppen waren vor allem die allgemeine Erhöhung des Bildungsniveaus und - des materiellen Wohlstands sowie die Auflösung industrialisierter Berufsstrukturen und Arbeitsprozesse in der Nachkriegszeit. Die Möglichkeit zur individuellen Wahlfreiheit bezüglich der eigenen Lebensgestaltung weitete sich auf fast alle Gesellschaftsschichten aus. Die neuere Sozialforschung geht deshalb davon aus, dass sich die heutige Gesellschaft nicht mehr in Form von unterschiedlichen Einkommens- und berufsspezifischen Gesellschaftsklassen wie Arbeiter, Unternehmer, Beamte oder Unter-, Mittel- und Oberschicht beschreiben lässt. Denn, diese haben sich seit den 1970er-Jahren in eine Vielzahl von Lebensstil- oder Milieugruppen aufgespaltet: Die zehn dargestellten Lebensstile stehen stellvertretend für das Prinzip, die gesamte Gesellschaft in möglichst wenige, charakteristische Gruppen einzuteilen, die intern möglichst homogen sind, sich aber von den anderen Gruppen möglichst deutlich unterscheiden. Ein Rückblick vom Mittelalter bis zur Gegenwart veranschaulicht diese Entwicklung. So wird der Unterschied zwischen den damaligen Sozialstrukturen und den heutigen Lebensstilgruppen erkennbar. Lebensstilgruppen I Carrera, E Sauramo

11 Die Entstehung der Lebensstilforschung Inspiriert durch Soziologen des frühen 20. Jahrhunderts wie P. Bourdieu, schlugen Forscher wie H.-P. Müller, H.Lüdtke, A.Spellerberg oder G.Schulze in den 1980er Jahren vor, die Sozialstrukturanalyse als Lebensstilforschung zu entfalten. Es sollte ein gewisser Determinismus in der Sozialforschung vermieden werden und die Gesellschaftsmitglieder sollten als Konstrukteure der Gesellschaftsordnung betrachtet werden. Auch der Begriff Milieu gewann im Zusammenhang mit der Lebensstilforschung an Bedeutung. P.Bourdieu war der Meinung, dass der Raum sowohl als Produkt als auch Bedingung menschlichen Handelns zu betrachten ist und somit eine große Rolle in der Entwicklung des Individuums und dessen Lebensstil spielt. Seit dem hat sich die Gesellschaft in eine Vielzahl von Lebensstil- oder Milieugruppen aufgespaltet. Auslöser für diesen Entwicklungsprozess von Ständegesellschaft über Klassengesellschaft zu Lebensstilgruppen waren vor allem die allgemeine Erhöhung des Bildungsniveaus und des materiellen Wohlstands sowie die Auflösung industrialisierter Berufsstrukturen und Arbeitsprozesse in der Nachkriegszeit. Die Möglichkeit zur individuellen Wahlfreiheit bezüglich der eigenen Lebensgestaltung weitete sich auf fast alle Gesellschaftsschichten aus. Das Individuum kann nun eher einen Lebensstil wählen, zumindest in den mittleren und oberen sozialen Lagen, oder bleibt in einem bestimmten sozialen Milieu haften, beispielsweise in den unteren und untersten sozialen Lagen. Die neuen Sozialgruppen Die beiden Zitate der Soziologen Hradil und Müller schildern im groben Umfang, was unter Lebensstil gemeint ist. Hradil sagt: Der Begriff Lebensstil impliziert ein bestimmtes Maß an Wahl- und Gestaltungsfreiheit der eigenen Lebensweise. (1996). Laut Müller sind Lebensstile: Raum-zeitlich strukturierte Muster der Lebensführung, die von materiellen und kulturellen Ressourcen, der Familien- und Haushaltsform und Wertehaltung abhängen. (1992). Es gibt noch zahlreiche andere Soziologen, die sich mit dem Thema befasst haben. Diese haben jeweils verschiedene Kriterien und Anhaltspunkte anhand dessen sie einen Lebensstil bzw. eine Lebensstilgruppe festlegen. Man spricht auch von Bildung verschiedener Lebensstilgruppen durch die Clusteranalyse. Also das Zusammenfassen mehrerer Personen zu möglichst wenigen Gruppen, die intern möglichst ähnlich und gegeneinander möglichst unterschiedlich sind. Die Gründe für unterschiede oder Innovationen bei den diversen empirischen Lebensstilstudien sind unter anderem die Art 17 und Anzahl der gemessenen sozialen Merkmale, die Clusteranzahl (Lebensstilgruppenanzahl), der forschungstechnische Ansatz und die statistischen Merkmale, raumstrukturell bedingte Unterschiede oder die theoretische Voreingenommenheit der Forscher. Charakteristisch für die neuen Sozialgruppen ist, dass individuelle Werthaltungen, Geschmacksrichtung, Freizeitgestaltung und Verhaltensmuster zusätzlich zur sozialen Schichtzugehörigkeit zu mitbestimmenden oder sogar manchmal zu den dominanten Faktoren werden. Es heißt allerdings noch lange nicht, dass sich alle Soziologen und Forscher einig sind über die Lebensstilforschung als neues Paradigma der Sozialstrukturanalyse. So betont zum Beispiel R.Geißler, dass in der Lebensstilanalyse von Lüdtke oder Schulze die kontinuierliche Relevanz der klassischen Variablen, insbesondere des Bildungsniveaus und des Alters, eine weiterhin zu prägnante Rolle spielen würden. Diese Debatte ist bis heute unter den Fachleuten nicht beendet. Lebensstile 2012 Das frühere industrielle Biographiemodell ist in drei Abschnitte zu differenzieren: Kindheit, Erwerbsoder Famielienarbeit und Ruhestand. Das Aktuelle Biographiemodell ist viel kleinteiliger. Es besteht aus einer zeitlich viel kürzeren Fragmentierung. Kindheit, Jugend, Postadolesenz, Bildung, Beruf, Bildung, Beruf, Familie, Beruf, Ruhestand, Weisheit. Mit Hilfe dieser Erkenntnis können neue Megatrends und Lebensstilgruppen entwickelt und erforscht werden. Quellen Literaturverzeichnis van Dülmen,Richard, (2001): Entdeckung des Ich. Die Geschichte der Individualisierung vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Böhlau, Köln/Weimar/Wien Hilpert, Markus/Steinbühl, David (1998): Lebensstile in der Stadt, Eine empirische Studie am Beispiel Augsbutg; Mering: Rainer Hampp Verlag, München Bourdieu, Pierre (1997): Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraftl, 9.Auflage, Suhrkamp, Frankfurt am Main Hradil, Stefan (1996): Sozialstruktur und Kultur. Fragen und Antworten zu einem schwierigen Verhältnis.Opladen: Leske + Budrich Spellerberg, Annette (1996): Soziale Differenzierung durch Lebensstile: eine empirische Untersuchung zur Lebensqualität in West- und Ostdeutschland,Ed. Müller, H.-P. (1992): Sozialstruktur und Lebensstile, Der neuere theorethische Diskurs über soziale Ungleichheit.Frankfurt am Main Zweite_Moderne-Homepage_Kompatibilitaetsmodus.pdf Wahrnehmung+sozialen+Wandels+im+Denken+des+Mittelalters+und+das+Pro blem+ihrer+deutung.&source=bl&ots=fx6kzcvpx_&sig=jzkpe5jskv60a3mud ma2cfjm_v8&hl=de&sa=x&ei=o0-auj_dl9hnswben4hqcw&ved=0cciq6a EwAA#v=onepage&q=Die%20Wahrnehmung Jetzkowitz.pdf Lebensstilgruppen I Carrera, E Sauramo

12 18 GRAFISCHE ERGÄNZUNG DER HISTORIE Die Folgenden Erläuterungen und Zitate können als kleine Meilensteine in der Lebensstilforschung verstanden werden. Sie versuchen die Kernaussage der Epochen oder der jeweiligen Soziologen wieder zu geben Jh mittelalter agrargesellschaft soziale frage industrialisierung im mittelalter gab es eine klare trennung der gesellschaft. die so genannte ständegesellschaft Bestehend aus adel, klerus & Bauern. charakteristisch für diese epoche war die klare soziale rangordnung zwischen dienenden und herrschenden. die idee einer sozialen ungleichheit existierte nicht, da die zugehörigkeit zu einer gewissen kategorie von geburt an so dahingenommen wurde. die menschen LeBen hier oft in grossfamilien. freizeit und arbeitszeit verschmelzen oft. das zusammenleben ist häufig von einer gemeinsamen religion, veralteten sitten, Bräuchen, traditionen und gewohnheiten geprägt. die entdeckung und entwick- Lung des ich steht nicht im vordergrund. viel wichtiger ist die zugehörigkeit zu einer gemeinde. der Begriff soziale frage Bezeichnet die sozialen missstände, die mit der industriellen revolution einhergingen, das heisst die sozialen BegLeit- und folgeprobleme des übergangs von der agrar- zur sich urbanisierenden industriegesellschaft. durch die industrialisierung im 19. Jh. verändert sich die gesellschaftliche trennung nach adel, klerus und Bauern und es entsteht eine kapita- Listische gesellschaft auch als klassengesellschaft Bekannt. entscheidend für die einordnung in oberschicht, mittelschicht oder unterschicht ist die stellung im produktionsprozess.begleitet von zahlreichen protest- Bewegungen der arbeitergesellschaft anfang des 20. Jh. entstand der versuch des einzelnen durch LeBensstiL eine identität zu finden. karl marx Je weniger du Bist, Je weniger du dein LeBen äusserst, um so mehr hast du, um so grösser ist dein entäussertes LeBen schulze Bourdieu max weber f.tönnies Le play die existenz alltagsästhetischer schemata Liesse sich durch ein einfaches experiment nachweisen, Bei welchem den versuchspersonen die aufgabe gestellt wird, weit verbreitete angebote unseres erlebnismarktes zu zusammengehörigen gruppen zu sortieren. nehmen wir etwa das folgende ensemble von erlebnisangeboten: ein klavierkonzert von mozart, ein unterhaltungsabend mit den oberkrainern, eine ausstellung von Josef Beuys und ein arztroman aus dem Bastei verlag. was passt wozu? der soziale raum ist so konstruiert, dass die verteilung der akteure oder gruppen in ihm der position entspricht, die sich aus ihrer statistischen verteilung nach zwei unterscheidungsprinzipien ergibt, (...), nämlich das ökonomische kapital und das kulturelle kapital. eine empiristische wissenschaft vermag niemanden zu Lehren, was er soll, sondern nur was er kann und unter umständen was er will. gemeinschaft Beruht darauf, dass die individuen aus ihrem eigenen willen heraus BestandteiL dieser sind und sie als selbstzweck auffassen. sie wird von gefühlsmässigen und innigen sozialen Beziehungen gekennzeichnet. gesellschaft Beruht mehr als gemeinschaft auf einem zweck-mittel-denken, die menschen schliessen sich des eigenen vorteils wegen zusammen. noch weniger glücklich sind die statistiker Bei solchen untersuchungen gewesen, ( ) sie rechnen weder mit der Besonderen natur des individuums, noch mit dem milieu, in dem es LeBt; ( ) die methode der statistiker ist nicht die der BeoBachtung direkter tatsachen geissler spellerberg hilpert de haan hradil welche LeBenschancen menschen haben, wächst ihnen nicht aufgrund ihrer eigenen wahl zu, sondern aufgrund gesellschaftlicher strukturen. Letztere sind fraglos vielfältiger geworden, aufgelöst haben sie sich aber nicht. zum einen wird der zusammenhang zwischen LeBenssti- Len, sozialer schichtung und LeBensquaLität in west- und ostdeutschland untersucht. es stellt sich die frage, in wie weit das gefüge von LeBensstiLgruppen ausdruck von klassenverhältnissen oder aber von individualisierungsvorgängen sind. der schwerpunkt Liegt Bei der verknüpfung mehrerer geistes- und naturwissenschaften, wie die soziologie, sozialgeographie oder die humanistische geographie um einen möglichst interdisziplinären Befund zu erreichen. typologien sind komplexitätsreduzierend und hand- Lungsreduzierend. ein LeBensstiL ist [...] der regelmässig wiederkehrende gesamtzusammenhang der verhaltensweisen, interaktionen, meinungen, wissensbestände und Bewertenden einstellungen eines menschen Lebensstilgruppen I Carrera, E Sauramo

13 GRAFISCHE ERGÄNZUNG DER LEBENSSTILGRUPPEN: 19 Im Hinblick auf die Ergebnisse der Untersuchung der Lebensstilgruppen sind verschiedene Faktoren zusammengefasst worden, die zehn unterschiedliche Lebensstile grafisch darstellen können. Auf den folgenden Seiten werden verschiedene Themengebiete dargestellt wie etwa die Wohnsituation, der finanzielle Hintergrund, das soziale Verhalten oder die Mobilitätsformen. Wohnsituation Finanzieller Hintergrund Soziales Verhalten Freizeitinteressen Mobilitätsformen Konsumverhalten EMPTY NESTER (Soziologischer Begriff) Die Lebensstilgruppe der Empty Nester zeichnet sich damit aus, dass sie eine Menge an Zeit und Geld haben, nach dem der Nachwuchs aus dem Haus gegangen ist. Sie reisen gerne, gönnen sich den einen oder anderen Luxus und organisieren ihr Leben neu. Oft kommt es dazu, dass sie Renovierungsarbeiten im Haus tätigen, da der leerstehende Platz des Kindes nun als Atelier oder Gästezimmer genutzt werden kann. LOVOS (Lifestyles Of Voluntary Simplicity, Soziologischer Begriff) Diese Lebensstilgruppe fordert ein starkes Durchhaltevermögen. Sie verzichten auf jegliche Konsumgüter, Transportmittel und Luxusgüter. Sie leben vom Minimum und im Einklang mit der Natur. Es sind gebildete und auch ungebildete Menschen, die für ihren Lebensstil leben aber dadurch auch finanziell schwach sind. Lebensstilgruppen I Carrera, E Sauramo

14 20 SILKS (Single Income Lots of Kids, Soziologischer Begriff) Diese Lebensstilgruppe steht im Schatten der Gesellschaft, da sie meist Sozialfälle sind. Sie gehören zu einer schwächeren sozialen Schicht und sind finanziell schwach. Man redet hier vielleicht nicht von einem Lebensstil sondern von einer Lebenssituation. Durch die schlechte finanzielle Lage und die Vielzahl an Kindern verzichtet diese Lebensstilgruppe auf Vieles und muss ständig sparen. LOHAS (Lifestyles Of Health and Sustainability, Soziologischer Begriff) Bestehen auf ein gesundes Leben. Bewusster Konsum und gesunde Ernährung sind wesentliche Anlehnungen dieser Lebensstilgruppe. Sport, wie Yoga oder Meditation gehören zu deren täglichen Aktivitäten. Es sind meist gebildete Menschen mit einem starken, finanziellen Hintergrund. YUPPIES (Young Urban Professional, Gesellschaftlicher Begriff) So wie die Beschreibung es schon sagt: Junge profesionelle Menschen, die Erfolg im Leben haben, finanziellen Überschuss verfügen und im Luxus leben. Es sind gebildete Menschen, die Karriere anstreben und im Jet Set leben. Geld spielt in dieser Lebensstilgruppe keine Rolle. Sie konsumieren ohne es bewusst wahrzunehmen. MODS (Modernists, Gesellschaftlicher Begriff / Subkultur) Sie sind ende der 1970er anfang der 1980er in England entstanden. Sie stammen aus der Arbeiterklasse und zeichnen sich durch ihr schlichtes Kleiden und durch ihr exzessives Leben aus. In der Gruppe fuehlen sie sich stark und sind in sogenannten Vespa-Gangs unterwegs. Heute sind sie weltweit verbreitet. Lebensstilgruppen I Carrera, E Sauramo

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