Gender Budgeting in der Österreichischen HochschülerInnenschaft Bundesvertretung Projektbericht
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- Sebastian Günther
- vor 8 Jahren
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1 Gender Budgeting in der Österreichischen HochschülerInnenschaft Bundesvertretung Projektbericht
2 Agenda Gender Budgeting in der ÖH wer, was, wie warum? Innenansicht: Arbeitsprozesse und politische Kultur Zeiterfassung Das Budget Personal, Referate, Projekte Maßnahmen und Möglichkeiten SEITE 2
3 Gender Budgeting und ÖH Wer, was, warum?
4 ÖH was ist das? Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft Bundesvertretung = Körperschaft öffentlichen Rechts, wählt ihre Vertretung im 2-Jahres-Rhythmus Bundesvertretung Exekutive = Inhalt des Berichts, sie besteht sowohl aus ehrenamtlichen (ca ) als auch hauptamtlichen MitarbeiterInnen (ca ) 2010/11: Bilanzsumme: EUR ,73 Mittelaufbringung durch Beiträge der Studierenden und Subventionen des BMWF SEITE 4
5 Gender Budgeting was ist das? Budgetprozesse sind stets Ausdruck politischer Zielsetzungen, die durch wirtschaftspolitische Instrumente wie Verteilung, Steuerung und Kontrolle durchgesetzt werden können Grundlegendes Ziel ist es, öffentliche Gelder im Sinne einer Förderung von Gleichstellung einzusetzen. Hierbei geht es nicht um die Erstellung separater Budgets für Frauen, sondern um die Erweiterung traditioneller Budgetgestaltung um die Geschlechterperspektive (Mader 2010: 44) SEITE 5
6 Warum Gender Budgeting in der ÖH? Themenkonjunktur durch Haushaltsrechtsreform Externe Analyse der eigenen Organisation Handlungsableitungen SEITE 6
7 Projektziel im Arbeitsumfeld der ÖH Bundesvertretung mehr Transparenz, Partizipation, Nachvollziehbarkeit und forcierte Gleichstellung im Zuge des Budgetprozesses zu schaffen SEITE 7
8 Analysierte Bereiche Bereich Innensicht: Wie läuft der Budgeterstellungsprozess und welche Auswirkungen hat er auf Gleichstellung in der ÖH? Budget: Wer zieht in welcher Weise einen Nutzen oder keinen Nutzen aus dem Budget der ÖH Bundesvertretung? Zeiterfassung: Wer arbeitet wie viel unbezahlt bzw. ehrenamtlich? Methode Leitfadengestützte Interviews, Feinstrukturanalyse Geschlechtsdisagreggierte (NutzerInnen)analyse (BASS- Methode) Erhebung SEITE 8
9 Innensicht Arbeitsweise und politische Kultur zwischen Anspruch und Realität
10 Anspruch und Realität Wunsch: Transparente, Partizipative Arbeitsweise Faktischer Arbeitsablauf gibt Regeln vor (informelle Ebene) Ehrenamt: Alles passiert freiwillig oder gar nicht -> einseitige Maßnahmenverordnung nicht möglich, mittel- und langfristige Projekte schwierig (Ablaufdatum ÖH-Wahl) SEITE 10 FUßZEILE
11 Gleichstellung ÖH BV versucht auf mehreren Ebenen einen feministischen Ansatz zu verfolgen finanziell: diverse Fördertöpfe strategisch: Koalitionsverträge Historisch gewachsen, aber einheitliche Regelungen und messbare Kriterien fehlen. SEITE 11
12 Gleichstellung: ungeschriebenes Gesetz Das ungeschriebene Gesetz Gleichberechtigung wurde so zu einem selbstverständlichen Teil der Arbeit in der ÖH BV, ohne dass jedoch klar wäre, was dieses Gesetz überhaupt zu bedeuten habe. Es sei im Zuge der Übung passiert, dass man auf Geschlechtergerechtigkeit achte, bemerkte ein Interviewter [ ] Und auf dieses Gesetz verlässt man sich, um geschlechtergerechte Arbeit zu garantieren. Eine Sicherheit, dass es befolgt wird, besteht ohne Formalisierung jedoch nicht, und die Sicherstellung von gleichberechtigten Arbeitsweisen und geschlechtergerechter Mittelverwendung in der ÖH BV über eine Exekutivperiode hinaus ist unmöglich. SEITE 12
13 Budgetprozess Wahrnehmung ist ambivalent und vielschichtig, im Alltag spielt er für den Großteil der Interviewten keine Rolle Den Prozess der Erstellung des JVA können die meisten korrekt umreißen, halten ihre Beschreibung aber im seltensten Fall für akkurat Budget und der Budgetprozess an sich werden als komplexe Phänomene wahrgenommen, über die in der Selbsteinschätzung fast aller InterviewpartnerInnen zu wenig Wissen herrscht, um eine kompetente Aussage dazu zu machen Hier wird deutlich, dass Budgetfragen zwar einerseits als relevant und wichtig wahrgenommen werden, diesen aber in der alltäglichen Praxis ohne zwingende Notwendigkeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. SEITE 13
14 Budgetprozess: Wünsche Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Hilft wenig informierten und jenen, die den Vorwurf der Intransparenz und Packelei zu spüren bekommen gleicher Maßen. Zu beachten: Politisch unsicheres Umfeld vs. Anforderung nach Planbarkeit als Spannungsfeld SEITE 14
15 Zeiterhebung Messung und monetäre Bewertung der ehrenamtlichen Arbeit
16 Ehrenamtliche Arbeit Zeiterfassung 21 Personen erhoben über eine Woche ihre Arbeitszeit (ca. 1/3 der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen) Davon waren 11 Frauen, 10 Männer 7 ReferentInnen (4 Frauen, 3 Männer), 14 SachbearbeiterInnen (7 Frauen, 7 Männer) SEITE 16
17 Wöchentliche Arbeitszeit SEITE 17
18 Budgetanalyse
19 Leitfragen Welche Auswirkung haben die Ausgaben der ÖH Bundesvertretung auf Frauen und Männer und die Gleichstellung der Geschlechter? Analyse einzelner Budgetposten und Einteilung in Kategorien je nach Größe der Auswirkungen auf Frauen/Männer bzw. neutrale Budgetposten Wie viele Frauen, wie viele Männer profitieren direkt von Zahlungen, kommt eine Ausgabe eher Frauen oder Männern zugute? SEITE 19
20 Kategorisierung ff: stark frauendominiert (Frauenanteil %) f: mittel frauendominiert (55-74%) o: neutral (45-54%) m: mittel männerdominiert (25-44%) mm: stark männerdominiert (0-24%) Über einige Budgetposten ist keine Aussage bezüglich ihrer geschlechtsspezifischen Wirkung möglich, diese werden mit (x) kategorisiert. SEITE 20
21 Ausgaben der ÖH BV (ca. 4,5 Mio. EUR)
22 Ausgaben der ÖH BV ohne Reserven und Abschreibungen, FHs und PHs (ca. 2,85 Mio. EUR)
23 Beispiel: Studien- und MaturantInnenberatung (0)
24 Maßnahmen
25 Budgetprozess Grundlagen-Know-How zu Budgeterstellung stärken (Workshop, neue MitarbeiterInnen) Wirkungsanalyse von Projekten Wen erreichen wir? Wem nützt das Projekt? Richtlinien: transparent, nachvollziehbar, formalisiert SEITE 25
26 Projektvergabe Soziale Beschaffung: Richtlinien Frauenförderung als soziale Bedingung für die Auftragsausführung der Stadt Wien als Orientierung Frauenförderung sollte Berücksichtigung bei externen Förderungen finden Honorare: auf 50/50 achten SEITE 26
27 Interne Organisation Überlastung eindämmen, (externe) Unterstützung zumindest bei Arbeitsspitzen des WiRef (JVA und Jahresabschluss) sowie im Personalbereich dringend anzuraten. Herausforderung: Bessere interne Kontrolle und Dokumentation, gut abgestimmtes internes Finanz- und Projektcontrolling umsetzen. Spannungsfeld: langfristige Budgetplanung bei gleichzeitig schnelllebigem politischen Umfeld SEITE 27
28 Frauenförderung Verbindliche Richtlinien: Mindeststandards, Code of Conduct Keine men-only Referate/Arbeitsbereiche, wenn Referent, dann mindestens 50% Frauen Forcierte interne Weiterbildungsangebote und Zieldiskussionen Evaluierung (was passiert z.b. mit Gender- Statistik am Interref?) Frauenvernetzung SEITE 28
29 Fazit Organisationen mit ehrenamtlichen Charakter brauchen gut abgestimmtes Finanz- und Projektcontrolling, um Gender Budgeting umsetzen zu können Gemeinsame Standards müssen erarbeitet und regelmäßig vermittelt/diskutiert werden (Mindeststandards zu Frauenförderung etc.), um längerfristig wirksam zu bleiben Verankerung von Gender Budgeting in Satzung bzw. Gesetz als mögliche Option Fehlt die Formalisierung, garantiert niemand die Umsetzung von Gender Budgeting über eine Exekutivperiode hinaus SEITE 29 FUßZEILE
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