Qualitätsanalyse von Unterrichtsmaterialien anhand des Materialkompass Verbraucherbildung
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- Busso Sternberg
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1 Qualitätsanalyse von Unterrichtsmaterialien anhand des Materialkompass Verbraucherbildung Stand: Mai 2012 Inhalt Informationen zum Materialkompass...2 Eckdaten...2 Auswertung...3 Verteilung der Themengebiete...3 Verteilung der Anbieter...4 Gesamtnotenspiegel...4 Notenspiegel der Anbieterkategorien...6 Gegenüberstellung der Anbieter bei der Note sehr gut...7 Gegenüberstellung der Anbieter bei der Note ausreichend...7 Notenspiegel der Anbieterkategorie Öffentliche Hand...8 Notenspiegel der Anbieterkategorie Wirtschaft...9 Notenspiegel der Anbieterkategorie NGO Notenspiegel der Anbieterkategorie Verlag Zusammenfassung der Ergebnisse und Interpretation Kontakt... 12
2 InformationenzumMaterialkompass Der Materialkompass Verbraucherbildung ( ist eine Online-Datenbank mit Unterrichtsmaterialien zur Verbraucherbildung, in der Lehrerinnen und Lehrer geeignetes Material für die Themengebiete Finanzen, Gesundheit & Ernährung, Medien, Nachhaltiger Konsum und Verbraucherrecht recherchieren können. Die Materialien stammen von verschiedenen Anbietern aus Öffentlicher Hand, Wirtschaft, Verbänden und Verlagen. Alle Materialien werden auf Grundlage eines wissenschaftlichen Bewertungsrasters von einem 20- köpfigen, unabhängigen Expertenteam geprüft und bewertet. In die Benotung fließen folgende Aspekte ein: Fachliche Qualität Methodisch-didaktische Qualität Gestalterische Qualität Näheres dazu finden Sie unter Eckdaten Konzeption und Erstellung des Materialkompass Verbraucherbildung: Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. im Rahmen des BMELV-geförderten Projektes Bildungsinitiative Konsumkompetenz stärken Launch des Materialkompass: Materialstamm: Derzeit 220 Materialien (Stand: Mai 2012) für die Sekundarstufe. Die Bewertungen werden fortlaufend weitergeführt. Die Ausweitung der Materialien um die Primarstufe folgt ab Herbst Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 2 von 12 Stand: Mai 2012
3 Auswertung Die Auswertung bezieht sich auf den Materialstamm mit Stand Mai VerteilungderThemengebiete Einige Materialien sind mehreren Themengebieten zugeordnet, da sie themen- und/oder fächerübergreifend konzipiert sind. Die Darstellung bezieht sich auf das jeweilige Hauptthemengebiet. Themengebiete Nachhaltiger Konsum 25% Finanzen 26% Ernährung 22% Medien 22% Verbraucherrecht 5% Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 3 von 12 Stand: Mai 2012
4 VerteilungderAnbieter Die bewerteten Materialien stammen von verschiedenen Anbietern. Die Anbieterkategorien sind folgendermaßen zu verstehen: Öffentliche Hand : Behörden (Ministerien, Ämter, Anstalten) sowie bund- oder länderfinanzierte Institutionen Wirtschaft : Wirtschaftsunternehmen und wirtschaftsnahe Stiftungen, Verbände, Institutionen NGO : unabhängige Verbände, Institutionen und Nicht-Regierungsorganisationen, die keine kommerziellen Interessen verfolgen Verlage : Es wurden keine Schulbücher bewertet, sondern nur Publikationen, die keine Prüfung durch die Kultusministerien erhalten. Sonstige : Autorenmaterial von Einzelpersonen Verteilung der Anbieter Sonstige 2% NGO 11% Verlag 15% Öffentliche Hand 51% Wirtschaft 21% Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 4 von 12 Stand: Mai 2012
5 Gesamtnotenspiegel Übersicht über die Notenvergabe aller bewerteten Materialien Gesamtnotenspiegel Mangelhaft 2% Ausreichend 13% Sehr gut 33% Befriedigend 22% Gut 30% Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 5 von 12 Stand: Mai 2012
6 NotenspiegelderAnbieterkategorien Vergleich der Notenspiegel der einzelnen Anbieterkategorien Der Gesamtnotenspiegel zeigt: Ca. 2/3 sämtlicher Materialien konnten mir Sehr gut und gut bewertet werden. Es gibt also eine Vielzahl empfehlenswerter Materialien für die Verbraucherbildung, die jetzt schon direkt im Unterricht eingesetzt werden können. 40,80 39,29 Vergleich der Notenspiegel (Angaben in %) 29,73 32,00 32,43 26,92 28,57 32,69 24,32 25,00 17,60 17,86 13,46 8,00 13,51 10,71 1,601,92 3,57 0 Sehr gut Öffentliche Hand Wirtschaft NGO Verlag Gut Öffentliche Hand Wirtschaft NGO Verlag Befriedigend Öffentliche Hand Wirtschaft NGO Verlag Ausreichend Öffentliche Hand Wirtschaft NGO Verlag Mangelhaft Öffentliche Hand Wirtschaft NGO Verlag Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 6 von 12 Stand: Mai 2012
7 GegenüberstellungderAnbieterbeiderNote sehrgut 40,8 % 39,2 % Note "Sehr gut" 29,7% 13,4 % Öffentliche Hand Wirtschaft NGO Verlag GegenüberstellungderAnbieterbeiderNote ausreichend 25,0 % Note "Ausreichend" 8,0 % 10,7 % 13,5 % Öffentliche Hand Wirtschaft NGO Verlag Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 7 von 12 Stand: Mai 2012
8 NotenspiegelderAnbieterkategorie ÖffentlicheHand ¾ aller Materialien von Anbietern aus Öffentlicher Hand können mit sehr gut und gut beurteilt werden, weniger als 10% erhielten die Noten ausreichend und mangelhaft. Es ist festzustellen, dass diese Materialien die Fachinhalte überwiegend korrekt und im richtigen Kontext darstellen. Strittige Positionen werden genannt. Oft wird die Perspektive der Verbraucher eingenommen. Sie sind größtenteils gut didaktisch aufbereitet. Notenspiegel "Öffentliche Hand" (Angaben in %) 40,80 32,00 17,60 8,00 1,60 Sehr gut gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 8 von 12 Stand: Mai 2012
9 NotenspiegelderAnbieterkategorie Wirtschaft Nur 40% konnten mit sehr gut und gut beurteilt werden, aber über ¼ der Materialien erhielt die Noten ausreichend und mangelhaft. Defizite zeigen sich bei den Fachinhalten vor allem in der interessengeleiteten Darstellung von Sachverhalten, dem Weglassen von für den Verbraucher wichtigen Informationen und in der oft schlechten didaktischen Aufbereitung. Ein gutes Drittel bewegt sich qualitativ im Mittelfeld und wurde mit befriedigend benotet. Notenspiegel "Wirtschaft" (Angaben in %) 32,69 26,92 25,00 13,46 1,92 Sehr gut gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 9 von 12 Stand: Mai 2012
10 NotenspiegelderAnbieterkategorie NGO Ähnlich wie bei den Materialien aus Öffentlicher Hand punkten die Materialien durch ausgewogene Fachinformation und durchdachte didaktische Vermittlung. Mehr als 2/3 können mir sehr gut und gut bewertet werden, weniger als 15% erhalten die Noten ausreichend und mangelhaft. 39,29 Notenspiegel "NGO" (Angaben in %) 28,57 17,86 10,71 3,57 Sehr gut gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 10 von 12 Stand: Mai 2012
11 NotenspiegelderAnbieterkategorie Verlag Über 60% der Medien sind sehr gut und gut, ca. ¼ erhält die Note befriedigend und nur ca. 13% mussten mit ausreichend benotet werden. Die Gründe für die Auf- und Abwertung in dieser Anbieterkategorie sind sehr unterschiedlich. Es können keine signifikanten Gründe genannt werden. Notenspiegel "Verlag" (Angaben in %) 29,73 32,43 24,32 13,51 0 Sehr gut gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 11 von 12 Stand: Mai 2012
12 ZusammenfassungderErgebnisseundInterpretation Insgesamt konnte mit Hilfe des Materialkompass Verbraucherbildung gezeigt werden, dass es viele gute und sehr gute Materialien auf dem Markt gibt, die für den Einsatz im Verbraucherbildungsunterricht zu empfehlen sind. Der größte Teil davon (3/4) stammt aus Institutionen, die von öffentlicher Hand finanziert werden. Das verwundert nicht, da diese Anbieter oft im Auftrag von Kultusministerien oder anderen öffentlichen Institutionenhandeln, die keine interessenspolitischen oder kommerziellen Ziele verfolgen. Die Gründe für das signifikant schlechter abschneidende Material von Wirtschaftsunternehmen liegen oft in verkürzten oder tendenziösen Darstellung von Fachinhalten und einer unzureichenden didaktischen Aufbereitung. Letzteres lässt sich vielleicht damit erklären, dass Didaktik in der Regel nicht zu den Kernkompetenzen von Wirtschaftsunternehmen zählt. Ersteres lässt vermuten, dass hinter dem Vertrieb von (kostenlosen) Unterrichtsmaterialien letztlich doch direkte oder indirekte kommerzielle Interessen stehen. Diese äußern sich z.b. in Versuchen, das Image bestimmter Produktlinien oder ganzer Branchen zu verbessern oder Ansichten zu propagieren, die bestimmten ökonomischen Denkschulen verpflichtet sind. Das geht dann zu Lasten umfassend dargestellter Fachinformation. Interessant ist hingegen das gute Abschneiden von NGOs. Obwohl diese schon qua Definition Interessensverbände sind, die bestimmte politische oder gesellschaftliche Ziele verfolgen, gelingt es ihnen dennoch, ausgewogene Sachinformationen zu geben und diese aus verschiedenen Perspektiven darzustellen, die eine kritische Betrachtung zulassen. Vergleicht man die Darstellung der Fachinhalte in den Materialien von Wirtschaftsunternehmen und NGOs, lässt sich feststellen, dass es NGOs mehrheitlich wesentlich besser gelingt, kontroverse Inhalte entsprechend darzustellen. Offenbar ist die Gefahr größer, dass die fachliche Qualität leidet, sobald kommerzielle Interessen ins Spiel kommen. Kontakt Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Markgrafenstraße Berlin Ansprechpartnerin: Tatjana Bielke Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Seite 12 von 12 Stand: Mai 2012
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