Landkreis Friesland Fortschreibung des Landschaftsrahmenplans

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1 Landkreis Friesland Fortschreibung des Landschaftsrahmenplans Biotoptypenkartierung Erhebung der gesetzlich geschützten Biotope Überprüfung der vorliegenden Wallheckenkartierung Im Auftrag des Landkreis Friesland Lindenallee 1, Jever Bürogemeinschaft Landschaftsplanung März 2013 von der Mühlen & Dietrich Bismarckstraße Wilhelmshaven

2 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation INHALT 1. Biotoptypen Vorinformationen Methodik Kartierschlüssel, Charakterisierung der Biotoptypen Kartengrundlage, Maßstab, Datenstruktur Luftbildinterpretation Übernahme von Kartierungen Dritter Geländeerhebungen Ergebnisse Festgestellte Biotoptypen im Landkreis Friesland Verbreitung von Biotoptypen (Größenordnungen) Ergebnisse zu einzelnen Haupteinheiten Bewertung der Biotoptypen: Wertstufen Rote Liste der Biotoptypen Geschützte Landschaftsbestandteile Biotoptypen mit Priorität nach NSAB Geschützte Biotope Methodik Geländebegehung Kartierschlüssel, Charakterisierung der geschützten Biotope Einstufung als geschützter Biotop Digitale Erfassung, Datenstruktur Ergebnisse Flächenbilanz Geschützte Biotope der einzelnen Obergruppen Bereits gelistete und zusätzlich festgestellte geschützte Biotope Nicht mehr als geschützt eingestufte Biotope...50

3 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 3. Wallhecken Methodik Geländeerfassung Digitale Erfassung, Datenstruktur Bewertung der Wallhecken Ergebnisse Aktueller Wallhecken-Bestand Verluste / Neuanlagen Zustand der Wallhecken Sonstige Beeinträchtigungen Ergebnisse für die Insel Wangerooge (Kapitel folgt Mitte 2013) Quellen:...66 ANHANG Karte 1: Biotoptypenkartierung (Nordteil, Südteil), M: 1 : Karte 2: Gesetzlich Geschützte Biotope und geschützte Landschaftsbestandteile, M: 1 : Karte 3: Wallhecken, M: 1 :

4 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 1 Auftrag: Im Juni 2011 wurde durch den Landkreis Friesland die Biotoptypenkartierung auf der Grundlage einer Luftbildinterpretation, die Erfassung der gesetzlich geschützten Biotope sowie die Überprüfung der vorliegenden Wallheckenkartierung von 1987 / 88 an die Bürogemeinschaft Landschaftsplanung von der Mühlen & Dietrich in Auftrag gegeben. Auftrag war es, eine für das Kreisgebiet flächendeckende Biotoptypenkarte unter Berücksichtigung der gesetzlich geschützten Biotope ( 30 BNatSchG) als Grundlage für die Fortschreibung des Landschaftsrahmenplanes des Landkreis Friesland zu erstellen. Ausgenommen von den Erhebungen waren die Flächen des Nationalparks "Niedersächsisches Wattenmeer", da für diese Flächen die Nationalparkverwaltung als untere Naturschutzbehörde zuständig ist, und die Flächen nach einem eigenständigen Kartierschlüssel für Habitattypen gemäß dem Trilateral Monitoring and Assessment Program (TMAP) erfasst werden. Die Flächen der Insel Wangerooge, die nicht im Nationalpark liegen (vor allem der Ortskern), wurden zunächst nicht in die laufenden Kartierungen einbezogen. Hier erfolgen die entsprechenden Erfassungen im Laufe des Jahres Vorgehensweise und Ergebnisse der Bestandserhebungen werden in diesem Fachbeitrag beschrieben. Die Ergebnisse der Kartierungen für die nicht zum Nationalpark gehörenden Flächen auf der Insel Wangerooge werden nach Fertigstellung in einem gesonderten Kapitel diesem Fachbeitrag angehängt.

5 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 2 1. Biotoptypen 1.1. Vorinformationen Zu den vorbereitenden Leistungen für die Fortschreibung des Landschaftsrahmenplanes gehörte gemäß Auftrag auch die Erfassung ergänzender Informationen zu natürlichen Grundlagen, Nutzungen, Planungen etc. im Landkreis Friesland und ihre Bewertung dahingehend, ob und in welchem Umfang sie im Rahmen der Fortschreibung des Landschaftsrahmenplanes in den einzelnen Bearbeitungsschritten Berücksichtigung finden können. Für die Biotoptypenkartierung konnten die vorhandenen Informationen vielfach als ergänzende Interpretationshilfe für die Luftbildauswertung herangezogen werden. Bei laufenden Planungen und Bauvorhaben (z.b. Ortsumgehung Schortens, Bodenabbau Wangermeer) liefern sie Daten für die exakte Abgrenzung der noch nicht in den Luftbildern abgebildeten Landschaftsveränderungen sowie Hinweise für erforderliche Aktualisierungen im Gelände. In einzelnen Teilgebieten konnten jüngere Biotop- oder Vegetationskartierungen unmittelbar übernommen bzw. in den aktuellen Kartierschlüssel (Drachenfels 2011) überführt werden. Die bis März 2012 gesammelten Arbeiten und Informationen mit den entsprechenden Hinweisen zu ihrer Berücksichtigung wurden in einem Bericht in tabellarischer Übersicht dargestellt. Im Laufe der Bearbeitung der Biotoptypenkartierung kamen seitdem weitere Arbeiten Dritter hinzu, die ebenfalls berücksichtigt wurden (s.a. Quellenangaben 1.2.4) Methodik Kartierschlüssel, Charakterisierung der Biotoptypen Die Erhebung der Biotoptypen erfolgte nach dem Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen mit Stand in der Regel bis zur Ebene der Haupteinheiten. Der jeweilige Biotoptyp wird mit dem im Kartierschlüssel vorgegebenen Code aus Großbuchstaben benannt (Hauptcode). Für die weitere Charakterisierung von Flächen wurden je nach Erkennbarkeit auch Nebencodes sowie Zusatzmerkmale gemäß Kartierschlüssel verwendet. Der Hauptcode gibt an, dass die bezeichnete Fläche diesem Typ zugeordnet wurde. Bei Biotopkomplexen, die aus Maßstabsgründen oder aufgrund ihrer nicht abgrenzbaren mosaikartigen Verteilung zusammengefasst dargestellt wurden, sind die Flächenanteile des jeweiligen Typs als Hauptcode 1, Hauptcode 2 usw. in dem kartierten Bereich in Prozent (ca.-größen) eingetragen. Zur Unterscheidung von Nebencodes werden in den Attributtabellen zusätzliche Hauptcodes durch // abgesetzt. 1 DRACHENFELS, O. v. (2011): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter besonderer Berücksichtigung der gesetzlich geschützten Biotope sowie der Lebensraumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie, Stand März Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. H. A/4, Hannover

6 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 3 Der Nebencode wurde entsprechend den Empfehlungen des Kartierschlüssels in folgenden Fällen vergeben: a) Zur weiteren Charakterisierung des Haupttyps, z.b. OVS / HBA (Straße mit jüngerer Allee / Baumreihe) oder UHM / BE (Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte mit Einzelsträuchern); b) bei Überlagerung von Biotoptypen, z.b. UHT [OVE] (Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener Standorte an Bahnanlagen), c) bei fließenden Übergängen von einem zum anderen Biotoptyp, z.b. WQ (WC) (Bodensaurer Eichenmischwald mit Übergängen zu Eichen- und Hainbuchenmischwald nährstoffreicher Standorte), d) bei sehr kleinflächigem Vorkommen (nicht kartographisch abgrenzbar) eines weiteren Biotoptyps in der Fläche, z.b. UHF (UNG) (Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte mit kleinflächigem Vorkommen von Goldruten-Beständen). Zur Kennzeichnung, in welchem der o.g. Sinne der Nebencode vergeben wurde, dienen die jeweiligen Trennzeichen: Schrägstrich /, eckige [..] und runde (..) Klammer, mit denen der Nebencode vom Hauptcode abgesetzt wird. Die Zusatzmerkmale dienen der weiteren Differenzierung der Typen, überwiegend nach strukturellen und standörtlichen Kriterien (kleine Buchstaben) sowie einer qualitativen Bewertung (Zeichen + und -). Die Bedeutung der Zusatzzeichen kann je nach Obergruppe differieren und ist im Kartierschlüssel jeweils am Anfang einer Obergruppe erläutert. Beispiele: - GI d (Artenarmes Intensivgrünland auf Deich) - HBA d (Allee / Baumreihe, dichter, weitgehend geschlossener Bestand) - GI + (Artenarmes Intensivgrünland mit einzelnen mesophilen Kennarten, aber Anzahl der Kennarten nicht ausreichend (Kriterium: 5 mesophile Kennarten in zahlreichen Exemplaren) für die Einstufung als mesophiles Grünland Kartengrundlage, Maßstab, Datenstruktur Die Biotoptypen wurden auf Basis der digitalen Flurkarte des Landkreis Friesland 2 kartiert. Die Darstellung erfolgt im GIS (Arc GIS 10) als Flächenshape (Polygone), Linienshape (z.b. Gräben, Hecken) und Punktshape (z.b. sehr kleine Stillgewässer, Windkraftanlagen, größere Einzelbäume). 2 Landkreis Friesland: Flurstuecke.shp

7 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 4 Flächenshape: Die Attributtabelle des Flächenshapes enthält folgende Informationen: Kopfdaten Es werden die vom Landkreis Friesland zur Verfügung gestellten Flurstücks-Identifikationsdaten (aus Flurstuecke.shp, Landkreis Friesland) übernommen: Feldname Beispiel FID Shape Polygon INFOTEXT FS GEMARKUNG 0754 FLUR 013 ZAEHLER NENNER 052 Um keine Flurstücks-Identifikationsdaten zu verlieren, wurden Flurstücke auch bei gleichem Biotoptyp nicht im GIS zusammengeführt, sondern jeweils einzeln benannt. Dagegen war eine Teilung von Flurstücken zur Abgrenzung unterschiedlicher Biotoptypen innerhalb des Flurstücks möglich, weil hierbei die Flurstücks-Identifikationsdaten erhalten bleiben. Sehr kleine Flurstücke, die im Maßstab der Ergebniskarte nicht erkennbar sind, wurden nicht benannt sofern sie Teile größerer einheitlicher Flächen sind. Erwähnenswerte Biotoptypen geringer Ausdehnung wie Gehölze oder Gewässer sind in den Linien- oder Punktshapes (s.u.) repräsentiert. So sind z.b. Flurstücke innerhalb von Bachläufen nicht dargestellt, bei Flüssen (Breite 10 m) dagegen zusätzlich zum Linienshape benannt.

8 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 5 Biotoptypendaten Die Felder für die Biotoptypendaten sind dem Kartierschlüssel (Drachenfels 2011) eng angelehnt: II I Feldname Inhalt Beispiele BTHauptco1 Hauptcode GI BNR OVS BTNebenco1 Nebencode /HBA BTZusatzm1 Zusatzmerkmale t BTProzent1 ca. Prozentanteil des Biotoptyps in einer zusammenhängenden Fläche Schutz ggf. geschützter Biotop / Landschaftsbestandteil (, n, ö) FFH ggf. FFH-Lebensraumtyp BTHauptco2 //HBE BTNebenco2 BTZusatzm2 Ggf. entsprechende Angaben für weitere Biotopty- BTProzent BTHauptco3 pen, wenn eine kartografische Abgrenzung aus //WNW BTNebenco3 BTZusatzm3 Maßstabsgründen nicht 1 BTProzent3 praktikabel ist 0 10 BTHauptco4 //SEA BTNebenco4 BTZusatzm4 BTProzent4 0 5 Begehung Datum bei vor Ort kartierten Flächen (kein Eintrag bei reiner Luftbildinterpretation) Bemerkg_ ggf. Besonderheiten Wertstufe Werteinstufung gem. BIERHALS 3 und DRA- V CHENFELS 4 Gefährdung Rote-Liste-Kategorie gem. DRACHENFELS 5 3d 3 Linienshape: Die Attributtabelle des Linienshapes enthält folgende Informationen: Kopfdaten wie beim Flächenshape sind nicht enthalten, da sich lineare Biotope (Gräben, Hecken) oft über mehrere Flurstücke erstrecken. 3 BIERHALS, E., O. V. DRACHENFELS & M. RASPER (2004): Wertstufen und Regenerationsfähigkeit der Biotoptypen in Niedersachsen. Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 20.Jg, Nr. 3, Hildesheim 4 DRACHENFELS, O. V. (2012): Einstufungen der Biotoptypen in Niedersachsen - Regenerationsfähigkeit, Wertstufen, Grundwasserabhängigkeit, Nährstoffempfindlichkeit, Gefährdung - Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 32.Jg, Nr. 1, Hannover 5 s.o. DRACHENFELS, O. V. (2012)

9 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 6 Biotoptypendaten Feldname Inhalt Beispiele FID Automatische Nummerierung Shape Polyline BTHauptco1 Hauptcode HF FBS FG BTNebenco1 Nebencode /WM ü /BE BTZusatzm1 Zusatzmerkmale d + BTProzent1 ca. Prozentanteil des Biotoptyps in einer zusammenhängenden Fläche Schutz ggf. geschützter Biotop / Landschaftsbestandteil ( n) (, n, ö) FFH ggf. FFH-Lebensraumtyp BTHauptco2 BTNebenco2 BTZusatzm2 BTProzent BTHauptco3 BTNebenco3 BTZusatzm3 BTProzent BTHauptco4 BTNebenco4 BTZusatzm4 BTProzent Begehung Datum bei vor Ort kartierten Flächen (kein Eintrag bei reiner Luftbildinterpretation) Bemerkg_ ggf. Besonderheiten Wertstufe Werteinstufung gem. BIERHALS und DRA- III V IV CHENFELS Gefährdung Rote-Liste-Kategorie gem. DRACHENFELS 3(d) 2(d) 3 Wallhecken sind nicht in diesem, sondern einem gesonderten Linienshape (s.u.) verzeichnet! Punktshape: Die Attributtabelle des Punktshapes enthält folgende Informationen: Kopfdaten wie beim Flächenshape sind nicht enthalten.

10 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 7 Biotoptypendaten Feldname Inhalt Beispiele FID Automatische Nummerierung Shape Punkt BTHauptco1 Hauptcode OKW SEZ HBE BTNebenco1 Nebencode /VERS BTZusatzm1 Zusatzmerkmale (Ei) BTProzent1 ca. Prozentanteil des Biotoptyps in einer zusammenhängenden Fläche Schutz ggf. geschützter Biotop / Landschaftsbestandteil (, n, ö) FFH ggf. FFH-Lebensraumtyp BTHauptco2 BTNebenco2 BTZusatzm2 BTProzent BTHauptco3 BTNebenco3 BTZusatzm3 BTProzent BTHauptco4 BTNebenco4 BTZusatzm4 BTProzent Begehung Datum bei vor Ort kartierten Flächen (kein Eintrag bei reiner Luftbildinterpretation) Bemerkg_ ggf. Besonderheiten Luftbildinterpretation Die flächendeckende Biotoptypenkartierung wurde als Luftbildinterpretation von Echtfarben- Luftbildern aus dem Jahr (Bildflugdatum und , Bodenauflösung eines Pixels: 20 cm)durchgeführt. Die technische Qualität sowie der Aufnahmezeitpunkt der Bilder waren hinsichtlich der Interpretationsmöglichkeiten sehr gut geeignet. In Bereichen mit flächenmäßig ins Gewicht fallenden Landschaftsveränderungen, die zum Zeitpunkt der Befliegung noch nicht existierten bzw. noch nicht vollständig sichtbar waren und die auch in der zugrundeliegenden ALK noch nicht verzeichnet waren, z.b. Ortsumgehung Schortens und Bodenabbau bei Hohenkirchen (Wangermeer), wurden die neuen Flächenzuschnitte und Inhalte (z.b. Straße, Abbaugewässer, Grünfläche) aus den Verfahrensunterlagen der jeweiligen Projekte entnommen. 6 HRSG: LANDESAMT FÜR GEOINFORMATION UND LANDENTWICKLUNG NIEDERSACHSEN, Digitale Orthophotos, Bildflug 2008, LGN

11 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 8 Interpretationsabstimmung: Die Luftbildinterpretation wurde durch zwei Bearbeiter, die in ständigem Austausch standen, durchgeführt. Zur Angleichung der Interpretationsergebnisse wurden zwischen den Bearbeitern folgende Abstimmungen getroffen: Biotoptyp Abstimmung zwischen den Bearbeitern Shape-Typ HBE / HEB Nur Bäume ab ca. 10 m Kronendurchmesser; bei Baumgruppen, in denen die einzelnen Kronen nicht exakt voneinander getrennt werden können, muss nicht jeder einzelne Baum markiert werden. Durch mehrere Punkte wird deutlich gemacht, dass es sich um eine Gruppe (z.b. Hofgehölze) handelt, nicht um einen Einzelbaum Punktshape HBA / HEA Nur Bäume ab ca. 10 m Kronendurchmesser Linienshape HBA Baumreihen / Alleen an Straßen etc. aus Bäumen mit weniger als 10 m Kronendurchmesser ggf. als Nebencode (z.b. OV / HBA; FG / HBA) angeben BE BE HP HP G GI + GI (GM) GA A OD OD Große Einzelbüsche ab ca. 4 m Durchmesser nur in sonst gehölzarmen Bereichen (Marsch etc.) Einzelbüsche an Gräben oder auf Flächen ggf. als Nebencode (z.b. FG / BE; UHM / BE) angeben Breitere lineare Gehölzstreifen an Straßen (Autobahnen) als Nebencode (z.b. OVA / HP) angeben Größere flächige Gehölzanpflanzungen (z.b. im Bereich von Abund Auffahrten an Straßen) als Polygon abgrenzen und als Hauptcode benennen Nur Angabe der Obergruppe, wenn nach Luftbild nicht sicher dem artenarmen Intensivgrünland zuzuordnen, und keine Geländebegehung zur Überprüfung möglich war Zusatzmerkmal + wird nur im Gelände (mit Datum) vergeben, wenn im Bestand 3 Kennarten des mesophilen Grünlands vorhanden sind Nebencode (GM) wird nur im Gelände (mit Datum) vergeben, wenn im Bestand 4 Kennarten des mesophilen Grünlands vorhanden sind: = artenarmes Intensivgrünland mit Übergängen zu mesophilem Grünland Wird nur im Gelände vergeben (mit Datum); nach Luftbild je nach Ausprägung zu GI oder A Ein Zusatzmerkmal für Mais (m) oder Getreide (g) etc. wird nur im Gelände eingetragen (mit Datum) OD umfasst nicht nur die landwirtschaftlichen Gebäude selbst, sondern auch unmittelbar in Verbindung stehende und zum Ensemble gehörende Freiflächen wie Gärten, kleine Weideflächen (Kälberweide o. Ä.), Lagerflächen, kleinere Reitplätze etc. Im ländlichen Bereich werden einzelne Häuser und kleine Siedlungen als OD eingetragen, wenn noch ländliche Bauformen erhalten sind, auch wenn nur noch Wohnfunktion und Ziergärten vorhanden sind. In der Regel sollten aber auch andere charakteristische ländliche Reststrukturen erhalten sein, z.b. alter Baumbestand, Deichreihenbebauung. Einzelne ländliche Anwesen innerhalb oder am Rande größerer zusammenhängender Neubaugebiete werden in die Neubaugebiete einbezogen Poygonshape u. Linienshape Punktshape Linienshape, Polygonshape Polygonshape Polygonshape Polygonshape Polygonshape Polygonshape Polygonshape Poygonshape Polygonshape Polygonshape

12 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 9 S Kleingewässer nach Luftbild nur S Punktshape, vereinzelt Polygon- oder Linienshape W Nur Angabe der Obergruppe (evtl. Zusatzmerkmal für Baumart), Polygonshape wenn nach Luftbild nicht sicher einem Waldtyp (Haupteinheit) zuzuordnen, und keine Geländebegehung zur Überprüfung möglich war Übernahme von Kartierungen Dritter Für einige Bereiche im Landkreis liegen hinsichtlich Aktualität und Qualität geeignete Biotoptypenbzw. Vegetationskartierungen Dritter vor. Die Ergebnisse dieser Kartierungen wurden übernommen und in die Biotoptypenkarte eingepasst. Lagen die Ergebnisse als Flächenshape vor, wurden dessen Attribute der Struktur der eigenen Attributtabelle angepasst und durch Verschneiden mit der Flurkarte die Flurstücksnummern übertragen. Der Autor der jeweiligen übernommenen Kartierung ist im Feld Bemerkungen als Quelle benannt. Es wurden folgende Kartierungen unmittelbar übernommen: - FFH-Gebiet NI Nr. 9 "Neuenburger Holz". Nds. Forstplanungsamt Wolfenbüttel; ca. 650 ha, Biotopkartierung [2008]. 7 - FFH-Gebiet NI Nr. 184 "Upjever (Forst)". Nds. Forstplanungsamt Wolfenbüttel, Biotopkartierung [2009] 8 - Ehemaliger Standortübungsplatz Friedrichsfeld. KüFOG GmbH, ca. 251 ha, Biotopkartierung [2011] 9 - NSG "Driefeler Wiesen". Roßkamp, Büro für Biologie und Umweltplanung [2012] Geländeerhebungen Geländeerhebungen wurden in folgenden Fällen durchgeführt: - Während der Luftbildinterpretation zur "Eichung" einzelner Kartiereinheiten: Z.B. Farbton oder Kronenform im Luftbild und Baumart vor Ort oder Farb-/Strukturausprägung im Luftbild und Moordegenerationsstadien in Mooren. - Gezielt in ausgewählten Bereichen, die nach der Luftbildinterpretation vielfältiger oder interessanter erschienen (z.b. Aufspülflächen um das Hooksmeer, Poolflächen, Kompensationsflächen, Waldbereiche). Die Auswahl der gezielt aufzusuchenden Bereiche erfolgte in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber. 7 NDS. FORSTPLANUNGSAMT WOLFENBÜTTEL (2011): Erhaltungs- und Entwicklungsplan für das FFH-Gebiet Nr. 9 "Neuenburger Holz" 8 NDS. FORSTPLANUNGSAMT WOLFENBÜTTEL (HRSG) (2011): NI Nr. 184 "Upjever (Forst)", Biotoptypen und FFH- Lebensraumtypen 9 KÜFOG GMBH (2011): Kompensationsfläche Standortübungsplatz Friedrichsfeld, Biotoptypen, Avifauna und Fledermäuse 10 ROßKAMP, T. (Büro für Biologie und Umweltplanung) (2013): Monitoring "Driefeler Wiesen - Kronshörn"

13 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 10 - In Flächen oder Bereichen, für die Hinweise aus den Vorinformationen (s. Erfassung ergänzender Informationen) vorlagen (z.b. Landschaftspläne, ältere floristische / vegetationskundliche Kartierungen). - Im Rahmen der zeitgleich erfolgten Geländekartierungen zur Erfassung der gesetzlich geschützten Biotope und zur Geländekartierung der Wallhecken wurden "am Wege liegende" Biotoptypen aufgenommen. Alle Biotoptypen, die vor Ort erhoben wurden, sind in der Attributtabelle durch das Datum der Begehung gekennzeichnet. Der Umfang der vor Ort kartierten Flächen liegt bei rund 82 km² Ergebnisse Festgestellte Biotoptypen im Landkreis Friesland Bis zur Haupteinheit wurden 113 Biotoptypen auskartiert (siehe nachfolgende Liste). Vor allem im Rahmen von Geländebegehungen wurde bei zahlreichen Haupteinheiten auch bis zur Untereinheit differenziert. Liste der festgestellten Biotoptypen (Haupteinheiten) im Landkreis Friesland Nr. * * nach Drachenfels WÄLDER Haupteinheit * * nach Drachenfels 2011 BT Code * * nach Drachenfels BNatSch 22 (4) NAGB- NatSchG FFH Wertstufe 11 Gefährdungsgrad Mesophiler Buchenwald WM 9130 V (IV) (2) Bodensaurer Buchenwald WL 9110 / 9120 V (IV) Bodensaurer Eichenmischwald WQ ( ) (9190) V (IV) (1) Eichen- u. Hainbuchenmischwald nährstoffreicher Standorte 1.10 Erlen- u. Eschenwald der Auen u. Quellbereiche WC ( ) 9160 / (9170) V (IV) 2 WE 91E0* V (IV) 2 (3) 1.11 Erlen-Bruchwald WA (91E0*) V (1) Birken- und Kiefern-Bruchwald WB (91D0*) V 2 11 BIERHALS, E., O. V. DRACHENFELS & M. RASPER (2004): Wertstufen und Regenerationsfähigkeit der Biotoptypen in Niedersachsen. Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 20.Jg, Nr. 3, Hildesheim 12 DRACHENFELS, O. V. (2012): Einstufungen der Biotoptypen in Niedersachsen - Regenerationsfähigkeit, Wertstufen, Grundwasserabhängigkeit, Nährstoffempfindlichkeit, Gefährdung. Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 32.Jg, Nr. 1, Hannover

14 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 11 Nr. * * nach Drachenfels 2011 Haupteinheit * * nach Drachenfels 2011 BT Code * * nach Drachenfels BNatSch 22 (4) NAGB- NatSchG FFH Wertstufe 11 Gefährdungsgrad Sonstiger Sumpfwald WN (V) IV 2 (d) 1.14 Erlenwald entwässerter Standorte WU (IV) III 1.15 Birken- u. Kiefernwald entwässerter Moore 1.19 Sonstiger Pionier- und Sukzessionswald WV ( ) (91D0*) (IV) III (3d) WP (IV) III 1.21 Sonstiger Laubforst WX III (II) 1.22 Sonstiger Nadelforst WZ III (II) 1.23 Wald-Jungbestand WJ III (II) 1.24 Strukturreicher Waldrand WR ( ) V (IV, III) (2) Waldlichtungsflur UW III (II) (3) 2 GEBÜSCHE UND GEHÖLZBESTÄNDE 2.2 Mesophiles Gebüsch BM ( ö,n) (IV) III Bodensaures Laubgebüsch BS ( ö,n) (IV) III Schmalblättriges Weidengebüsch der Auen und Ufer BA ( ) (V, IV) III (2) 2.6 Moor- und Sumpfgebüsch BN V (IV) (2) Sonstiges Feuchtgebüsch BF ( ö,n) IV (III) 3 (d) 2.8 Ruderalgebüsch / Sonstiges Gebüsch BR ( ö) III (II) 2.9 Wallhecke HW ( w) IV (III) 2 (3d) 2.10 Feldhecke HF ( n) (IV) III 3 (d) 2.11 Naturnahes Feldgehölz HN ( n) IV (III) Standortfremdes Feldgehölz HX II (I) 2.13 Einzelbaum / Baumbestand HB ( ö,n) ohne (2) Einzelstrauch BE ( ö,n) ohne 2.15 Streuobstbestand HO ( n) (V) IV (III) 2.16 Sonstiger Gehölzbestand / Gehölzpflanzung 3 MEER UND MEERESKÜSTEN HP 3.3 Salz- / Brackwasserwatt KW 1140 V (IV) (2) Küstensalzwiese KH 1330 V 3 (d) 3.7 Röhricht der Brackmarsch KR (1330, 1130) 3.8 Sandplate / -strand KS V (IV) Küstendünen-Grasflur und -Heide KD V (IV) (2) Küstendünen-Gebüsch und -Wald KG (2170, 2160, 2180) II (2) 3 3 V (IV, III) (3)

15 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 12 Nr. * * nach Drachenfels 2011 Haupteinheit * * nach Drachenfels Gehölzfreies / -armes nasses Küstendünental 3.12 Gebüsch / Wald nasser Küstendünentäler 3.15 Anthropogene Sand- und Spülfläche mit Küstenvegetation 3.16 Künstliches Hartsubstrat der Küsten und Übergangsgewässer 3.17 Sonstiges naturfernes Salz- und Brackgewässer im Küstenbereich 4 BINNENGEWÄSSER BT Code * * nach Drachenfels BNatSch 22 (4) NAGB- NatSchG FFH Wertstufe 11 Gefährdungsgrad 12 KN 2190 V (IV, III) 1 (2, 3(d)) KB 2170, 2180, 2190 (V) IV 3 (3(d)) KV ( ) (V) IV (2) KX KY Untergruppe: Fließgewässer des Binnenlandes 4.4 Naturnaher Bach FB (3260) V (1) Mäßig ausgebauter Bach FM (3260) (IV) III 3d 4.6 Stark ausgebauter Bach FX (III) II (I) 4.8 Mäßig ausgebauter Fluss FV (3260, 3270) I (II) I (IV) III 4.9 Stark ausgebauter Fluss FZ (III) II (I) 4.13 Graben FG (IV) II (3) 4.14 Kanal FK II (3) 4.15 Ufer- / Querbauwerk an Fließgewässern Untergruppe: Stillgewässer des Binnenlandes 4.16 Naturnahes nährstoffarmes Stillgewässer 4.17 Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer 4.18 Naturnahes nährstoffreiches Stillgewässer 4.19 Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer OQ SO 3110, 3130, 3160 I (2d) 3d V (IV) (1) 2 (3) VO V (IV) 2 (3d) SE (3130, 3150) V, IV, III 2, 3, 3d VE (3150) V (IV) 2, Temporäres Stillgewässer ST ( ) IV, III 2, 3, 3d 4.22 Naturfernes Stillgewässer SX (III) II (I) 4.23 Pionierflur trockenfallender Stillgewässer SP ( ) (3130, 3110, 3150) 5 GEHÖLZFREIE BIOTOPE DER SÜMPFE und NIEDERMOORE 5.1 Sauergras-, Binsen- und Staudenried V (IV) (III) 1, 2, 3 NS V (IV) 2 (3) 5.2 Landröhricht NR V (IV) (III) (2) 3

16 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 13 Nr. * * nach Drachenfels 2011 Haupteinheit * * nach Drachenfels HOCH- UND ÜBERGANGSMOORE 6.1 Naturnahes Hochmoor des Tieflands 6.3 Wollgrasstadium von Hoch- und Übergangsmooren 6.4 Moorheidestadium von Hochmooren BT Code * * nach Drachenfels BNatSch 22 (4) NAGB- NatSchG FFH Wertstufe 11 Gefährdungsgrad 12 MH 7110* V 1, 2 MW 7120, 7140 MG (7120, 4010) 6.5 Pfeifengras-Moorstadium MP ( ) ( ö) (V) IV (III) 6.7 Anmoor- und Übergangsmoorheide 6.9 Sonstiges Moordegenerationsstadium 7 FELS-, GESTEINS- UND OFFENBODENBIOTOPE 7.8 Abtorfungsbereich / offene Torffläche V 2 (2d) V, IV 2d MZ (4010) V 1 MD ( ) ( ö) (IV) III (II) DT 7.9 Sonstiger Offenbodenbereich DO (V) II (I) (3) I (II) 3d 8 HEIDEN UND MAGERRASEN 8.2 Borstgras-Magerrasen RN (6230*) V (IV) 1 (2d) 8.3 Sandtrockenrasen RS (2130) V Artenarmes Heide- oder Magerrasen-Stadium 9 GRÜNLAND RA ( ) ( ö,n) (IV) III 3d 9.1 Mesophiles Grünland GM ( n) (6510) V (IV) Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Nasswiese 9.4 Sonstiges artenreiches Feuchtund Nassgrünland GN (6410) V (IV) 1, 2 GF ( n) (V) IV (III) 9.5 Artenarmes Extensivgrünland GE ( n) III (II) 3d 9.6 Artenarmes Intensivgrünland GI (III) II 3d 9.7 Grünland-Einsaat GA (II) I 9.8 Sonstige Weidefläche GW (II) I 10 TROCKENE BIS FEUCHTE STAUDEN- UND RUDERALFLUREN Untergruppe: Naturnahe bis halbnatürliche Staudenfluren 10.1 Gras- und Staudenflur trockener, magerer Standorte 10.2 Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte 2 (d) UT ( ) ( n) V, IV, III 2 UM ( n) III (II) 10.3 Feuchte Hochstaudenflur UF ( n) (6430) V, IV, III Halbruderale Gras- und Staudenflur UH ( ö,n) IV, III, II (3d)

17 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 14 Nr. * * nach Drachenfels 2011 Haupteinheit * * nach Drachenfels 2011 Untergruppe: Ruderal- und Neophytenfluren BT Code * * nach Drachenfels BNatSch 22 (4) NAGB- NatSchG FFH Wertstufe 11 Gefährdungsgrad Ruderalflur UR ( ö) III (II) (2, 3) 10.6 Artenarme Neophytenflur UN (II) I 11 ACKER- UND GARTENBAU-BIOTOPE 11.1 Acker A (III) I (2, 3) 11.2 Krautige Gartenbaukultur EG I 11.3 Sonstige Gehölzkultur EB I 11.4 Obstplantage EO I 12 GRÜNANLAGEN Untergruppe: Vegetationsbestimmte Biotope der Grünanlagen 12.1 Scher- und Trittrasen GR II, I 12.2 Ziergebüsch / -hecke BZ I 12.3 Gehölz des Siedlungsbereichs HS III, II (3) 12.4 Einzelbaum / Baumbestand des Siedlungsbereichs HE ohne 3 Untergruppe: Vegetationsbestimmte Biotopkomplexe und Nutzungstypen der Grünanlagen 12.6 Hausgarten PH (III, II), I 12.7 Kleingartenanlage PK (III, II), I 12.8 Parkanlage PA (IV) III, I 12.9 Friedhof PF III (II, I) Sport- / Spiel- / Erholungsanlage PS (II), I Sonstige Grünanlage PZ III, II, I 13 GEBÄUDE, VERKEHRS- UND INDUSTRIEFLÄCHEN Untergruppe: Biotope und Nutzungstypen der Verkehrs- und sonstigen befestigten Flächen 13.1 Verkehrsfläche OV I 13.2 Sonstige befestigte Fläche OF I Untergruppe: Biotopkomplexe und Nutzungstypen der Siedlungen, Ver- und Entsorgungsanlagen sowie sonstigen Hochbauten 13.3 Innenstadtbereich OI (II) I 13.4 Block- und Blockrandbebauung OB I 13.5 Zeilenbebauung OZ I 13.6 Hochhaus und Großformbebauung 13.7 Einzel- und Reihenhausbebauung OE I 13.8 Dorfgebiet / landwirtschaftliches Gebäude 13.9 Historischer / Sonstiger Gebäudekomplex Gebäudekomplex von Verkehrsanlagen OH OD III, II, I (2) ON (III) I (2) OA I I

18 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 15 Nr. * * nach Drachenfels 2011 Haupteinheit * * nach Drachenfels 2011 BT Code * * nach Drachenfels BNatSch 22 (4) NAGB- NatSchG FFH Wertstufe Industrie- und Gewerbekomplex OG I Entsorgungsanlage OS I Gebäudekomplex der Energieversorgung Wasserwirtschaftliche Anlage OW I Funktechnische Anlage OT I Sonstiges Bauwerk OY I Baustelle OX I OK I Gefährdungsgrad 12 Die Liste der festgestellten Biotoptypen lässt eine große Bandbreite erkennen, welche die im Landkreis vertretenen Naturraumeinheiten - Marsch, Geest und Moor - widerspiegeln. Da sich die Biotopkartierung ausschließlich auf Flächen außerhalb des Nationalparks "Niedersächsisches Wattenmeer" bezog und auch die Insel Wangerooge nicht eingeschlossen war, können spezifische Wattenmeer- oder Inselbiotoptypen fehlen, die aber selbstverständlich zum Gesamtinventar an Biotoptypen im Landkreis gehören Verbreitung von Biotoptypen (Größenordnungen) Flächenmäßig dominierender Biotoptyp ist "Artenarmes Intensivgrünland (GI)". Es nimmt gut die Hälfte der erfassten Landkreisfläche ein. Auch wenn bei der Luftbildinterpretation einzelne Flächen mit anderen Grünlandtypen (z.b. mesophiles Grünland) nicht erkannt wurden, ändert sich grundsätzlich nichts an der absoluten Flächendominanz des artenarmen Intensivgrünlands. Mit weitem Abstand folgen als weitere vom Menschen stark geprägte bzw. beeinflusste Biotoptypen die Äcker (A), die Siedlungstypen (OE, OD, OG etc.) sowie Verkehrsflächen (OV). Insgesamt werden über 85 % der kartierten Landkreisfläche von den oben genannten und ähnlich stark vom Menschen geprägten und beeinflussten (z.b. strukturarme Nadelforste) Biotoptypen eingenommen.

19 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 16 Flächenanteile verschiedener Biotoptypen im Landkreis Friesland Wald Acker Sonstige Verkehrsflächen Bebauungstypen artenarmes Grünland Ergebnisse zu einzelnen Haupteinheiten Grünland: Artenarmes Intensivgrünland (GI): Das kreisweit dominierende und prägende Wirtschaftsgrünland ist durch eine frühe erste Mahd, eine hohe Nutzungshäufigkeit (mehrere Silageschnitte, Nachbeweidung) und reichliche Düngung (Gülle u.a.) gekennzeichnet. Der in der Regel sehr frühe erste Mahdtermin konnte im Rahmen der Luftbildinterpretation belegt werden. So war im gesamten Wangerland zum Zeitpunkt der Befliegung am 01. Mai 2008 der überwiegende Teil der Grünlandflächen bereits gemäht. Auch in den Kreisgebieten, in denen die Befliegung am 01. Juni 2008 stattfand, kann großflächig ein solch früher Mahdtermin angenommen werden, da die gemähten Flächen zum Zeitpunkt der Befliegung bereits wieder deutlichen neuen Aufwuchs zeigten. Grünland-Einsaat (GA): Die extrem artenarmen Gras-Neueinsaaten wurden nur vor Ort bestimmt. Insgesamt könnte der Flächenanteil des durch häufigen Umbruch und Neueinsaat gekennzeichnetes GA noch höher sein, da im Rahmen der Luftbildinterpretation nicht deutlich von GI unterscheidbar und daher möglicherweise öfter als GI benannt. Mesophiles Grünland (GM): Größere zusammenhängende Bereiche mit mesophilem Grünland sind auf Sonderstandorte, z.b. am ehemaligen Standortübungsplatz Varel-Friedrichsfeld mit > 50 ha und am Flughafen Mariensiel mit fast 30 ha zusammenhängender Fläche oder auf Bereiche mit gezielter Nutzungsextensivierung, z.b. im Kompensationspool Cleverns mit > 30 ha zusammen-

20 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 17 hängender Fläche beschränkt. In den großräumig intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsräumen tritt mesophiles Grünland nur mehr oder weniger zerstreut auf Einzelflächen auf, z.b. auf abgelegenen, schwer zugänglichen Restflächen oder im Umfeld von Siedlungsgebieten (z.b. Middelsfähr / Roffhausen), öfter auch auf Flächen mit privater Tierhaltung (Pferde, Schafe etc). Ein deutlicher Verbreitungsschwerpunkt im Landkreis ist aufgrund der insgesamt geringen Fläche nicht zu erkennen. Artenarmes Extensivgrünland (GE): Der Biotoptyp tritt fast ausschließlich auf mehr oder weniger mageren, nassen und feuchten Standorten in den Moor- und Moormarsch-Gebieten des Landkreises auf. Die größten zusammenhängenden Flächen mit > 60 ha finden sich im NSG "Driefeler Wiesen" (Moormarsch) und im Jeverschen Moorland (Niedermoor) mit rund 26 ha. In den Hochmoorgebieten (Stapeler Moor, Bockhorner Moor, Dangaster Moor, Jethauser Moor) ist der Biotoptyp überall gehäuft anzutreffen, aber mehr oder weniger zerstreut und mit geringeren Größen zusammenhängender Fläche. Seggen- binsen- oder hochstaudenreiche Nasswiese (GN): Die geschützten Nassgrünlandflächen wurden im Rahmen der Kartierung der geschützten Biotope vor Ort erfasst und näher beschrieben (s. Kapitel 2) Code Bezeichnung Größenordnung Bemerkungen ha GI Artenarmes Intensivgrünland GA Grünland-Einsaat 927 nur vor Ort benannt GM Mesophiles Grünland 355 GE Artenarmes Extensivgrünland 324 nur vor Ort benannt GN Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Nasswiese 120 : nur vor Ort benannt Wälder: Mit rund ha Waldfläche (~ 7 % der untersuchten Landkreisfläche) gehört der Landkreis Friesland zu den sehr waldarmen Landschaften in Niedersachsen und liegt weit unter dem für ganz Niedersachsen ermittelten Waldanteil von 24,3 %. Größere zusammenhängende Waldbereiche sind nur in den zentralen Gebieten der Zeteler-, Bockhorner- und Vareler Geest sowie im südwestlichen Randbereich der Jeverschen Geest (Upjeverscher Forst) vorhanden. Mehr als die Hälfte der Waldbestände sind strukturarme Nadel- und Laubforste. Unter den Laub-Mischwaldbeständen nehmen die Typen aus der Gruppe der Eichen- und Hainbuchenmischwälder nährstoffreicher Standorte (WC) den größten Flächenanteil ein. Bodensaurer Eichenmischwald auf ärmeren Standorten (WQ) sowie die Anflugwälder aus Birke und Kiefer auf entwässerten Moorstandorten sind in wesentlich geringerem Umfang vorhanden. Größere zusammenhängende Bestände mit sonstigen Pionier- und Sukzessionswaldtypen (WP) sind auf Sonderstandorte, z.b. auf den ehemaligen Standortübungsplatz Varel-Friedrichsfeld, im Bereich des Bahngeländes Sande und im Freizeitgelände nördlich des Hooksmeeres beschränkt.

21 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 18 Code Bezeichnung Größenordnung ha WZ Nadelforst 1877 WX Laubforst 345 WC Eichen- und Hainbuchenmischwald 766 nährstoffreicher Standorte WV Birken- und Kiefernwald entwässerter 259 Moore WQ Bodensaurer Eichenmischwald 212 WP Sonstiger Pionier- und Sukzessionswald 164 Bemerkungen Stillgewässer Sowohl in den Marsch- als auch in den Geestbereichen sind zahlreiche größere Abbaugewässer vorhanden, die in der Mehrzahl einer intensiven Freizeit- und Erholungsnutzung unterliegen und keine naturnahen Strukturen bzw. naturnahe Verlandungsbereiche ausgeprägt haben. Sofern naturnahe Strukturen bzw. Verlandungsbereiche zu erkennen waren, wurden solche Gewässer im Rahmen der Kartierung der geschützten Biotope genauer erfasst. Dies gilt nicht für die zahlreichen Kleingewässer (vor allem Weideteiche), da diese aufgrund der starken Abhängigkeit von der Bewirtschaftung der umgebenden Flächen und der Unterhaltung einem häufigen Wandel unterliegen. Diese in der Luftbildinterpretation der Obergruppe S zugeordneten Punkt-Features erreichen eine Gesamtanzahl von mehr als Objekten. Code Bezeichnung Größenordnung ha Bemerkungen SX Naturfernes Stillgewässer 566 häufig intensive Erholungsnutzung (einschließlich Angelnutzung) SE Naturnahes nährstoffreiches Stillgewässer 137 SO Naturnahes nährstoffarmes Stillgewässer 53 überwiegend Torfstichgewässer in den Moor- Schutzgebieten Fließgewässer Bäche und Flüsse: Die Bäche (< 10 m Breite) und Flüsse ( 10 m Breite) besitzen infolge Ausbau oder Unterhaltung ausnahmslos eine deutlich eingeschränkte Naturnähe ihres Verlaufs und Profils. Häufig ist der Verlauf jedoch nur mäßig bis gering begradigt und vereinzelt sind naturnahe Strukturen sowie Wasservegetation vorhanden. Derartige Fließgewässer wurden als "Mäßig ausgebauter Bach" (FM) bzw. "Mäßig ausgebauter Fluss" (FV) kartiert. Nur Fließgewässer mit voll-

22 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 19 ständig begradigten Verläufen auf längeren Strecken und / oder künstlich befestigten Ufern bzw. Sohlen wurden als "Stark ausgebauter Bach" (FX) bzw. "Stark ausgebauter Fluss" (FZ) kartiert. Gräben: Im Landkreis ist ein außerordentlich dichtes Grabennetz vorhanden. Die Gräben sind in der weitaus überwiegenden Mehrzahl dem Grabentyp "Nährstoffreicher Graben" (FGR) zuzuordnen. Vor allem in den Bereichen mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung erweisen sich die Gräben oftmals als einzige Strukturen mit einem höheren Naturnähegrad und entsprechend höherer Bedeutung als Lebensraum wild lebender Tiere und Pflanzen. Diese höhere Bedeutung ergibt sich u.a. aus folgenden Merkmalen: - Geringere Nutzungs- / Bearbeitungshäufigkeit gegenüber Landwirtschaftsflächen (Grabenräumung der Verbandsgewässer maximal 1 x pro Jahr außerhalb der Vegetationsperiode, bei kleineren Gräben häufig nur sporadische Räumung. - Differenziertere Standortbedingungen gegenüber den Landwirtschaftsflächen (nass, feucht, trockenfallend), wodurch zusätzlicher Lebensraum für andere wildlebende Tierarten, z.b. Amphibien, zur Verfügung gestellt wird. - Die hochwachsende Vegetation (z.b. von Schilfgräben) bietet Nistmöglichkeiten, Nahrungsund Überwinterungsraum und ganzjährig Deckung für wildlebende Tiere. - Wuchsraum für wildwachsende Pflanzen, mit der Möglichkeit zum Blühen, Fruchten, Reifen. - Sehr hoher Vernetzungsgrad (siehe nachfolgende Abbildung). Code Bezeichnung Größenordnung Streckenlänge in km FG Graben 4285 FM Mäßig ausgebauter Bach 124 FX Stark ausgebauter Bach 86 FV Mäßig ausgebauter Fluss 66 FZ Stark ausgebauter Fluss 12 Bemerkungen

23 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 20 Fließgewässernetz im Landkreis Friesland

24 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Bewertung der Biotoptypen: Wertstufen Für Bewertungsverfahren im Rahmen von Landschaftsplanung und Eingriffsregelung wurden den Biotoptypen in Niedersachsen landesweit einheitlich 5 Wertstufen (I - IV) zugeordnet Bewertung der Biotoptypen V Biotoptyp mit sehr hoher Bedeutung IV Biotoptyp mit hoher Bedeutung III Biotoptyp mit mittlerer Bedeutung II Biotoptyp mit geringer Bedeutung I Biotoptyp mit sehr geringer Bedeutung Einem Teil der Biotoptypen sind unterschiedliche Wertstufen zuzuordnen, da ihre konkreten Ausprägungen eine mehr oder weniger große qualitative Bandbreite haben können. In den veröffentlichten Biotoptypenlisten wird jeweils der Wert der durchschnittlichen, mit Abstand vorherrschenden Ausprägung angegeben (ohne Klammern). Maximal- oder Minimalwerte für konkrete, besser oder schlechter ausgeprägte Vorkommen des Biotoptyps werden in Klammern stehend angegeben: Artenarmes Intensivgrünland (GI) = Wertstufe (III) II Nährstoffreicher Graben (FGR) = Wertstufe (IV) II Von dieser Möglichkeit einer Höherstufung oder Herunterstufung wurde im Rahmen der vorliegenden Biotoptypenkartierung in bestimmten Fällen Gebrauch gemacht: Beispiel 1: Für Flächen, die im konkreten Fall (vor Ort) als GI + oder GI (GM) kartiert wurden: GI + oder GI (GM) = Wertstufe III 13 BIERHALS, E., O. V. DRACHENFELS & M. RASPER (2004): Wertstufen und Regenerationsfähigkeit der Biotoptypen in Niedersachsen. Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 20.Jg, Nr. 3, Hildesheim 14 DRACHENFELS, O. V. (2012): Einstufungen der Biotoptypen in Niedersachsen - Regenerationsfähigkeit, Wertstufen, Grundwasserabhängigkeit, Nährstoffempfindlichkeit, Gefährdung - Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 32.Jg, Nr. 1, Hannover

25 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 22 Beispiel 2: Für Gräben (FG) und mäßig ausgebaute Bäche (FM) bzw. Flüsse (FV) generell: Die Lebensraumfunktionen des dichten Gewässernetzes werden in der durch intensive Landwirtschaft geprägten Landschaft so hoch (siehe oben: Erläuterungen zu Gräben) eingestuft, dass den Biotoptypen Graben (FG), mäßig ausgebauter Bach (FM) und mäßig ausgebauter Fluss (FV) generell der Maximalwert zugeordnet wird: FG = Wertstufe IV, FM = Wertstufe IV, FV = Wertstufe IV Die nachfolgende Abbildung zeigt die Verteilung der Wertstufen ausschließlich für die flächigen Biotope (Polygone). Entsprechend der unter dargestellten flächenmäßigen Dominanz der vom Menschen stark geprägten bzw. beeinflussten Biotoptypen dominieren kreisweit die Wertstufen II (mit geringer Bedeutung) und I (mit sehr geringer Bedeutung).

26 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 23 Übersicht über die Verteilung der Wertstufen der flächigen Biotoptypen

27 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Rote Liste der Biotoptypen In DRACHENFELS 15 wird auf der Basis einer Bewertung der Bestandssituation auch eine Einstufung der Gefährdung der Biotoptypen vorgenommen. Die Einstufung beruht auf den Kriterien Seltenheit, Fläche (Abnahme / Zunahme) und Qualität sowie auf dem neu hinzugekommenen Kriterium aktueller Bestandstrend. Die Gesamteinstufung der Gefährdung (Rote-Liste-Kategorie) ergibt sich aus einer Verknüpfung der Gefährdungskriterien Flächenverlust und Qualitätsverlust unter Berücksichtigung der Seltenheit der Biotoptypen. Eine Einstufung erfolgt nur für Biotoptypen der Wertstufen III bis V. Einige Biotoptypen werden durch ein d hinter dem Gefährdungsgrad gekennzeichnet. Hierdurch wird deutlich gemacht, dass es sich um entwicklungsbedürftige Degenerationsstadien handelt, z.b. bei allen Untereinheiten der Moorheidestadien von Hochmooren (MG): RL = 2d. Im Landkreis Friesland gehören zu den am stärksten gefährdeten Biotoptypen (Gefährdungsgrad 1 = von vollständiger Vernichtung bedroht bzw. sehr stark beeinträchtigt) die sehr kleinflächig auftretenden Typen: - Anmoor- und Übergangsmoorheide (MZ) ca. 0,18 ha - Naturnahes Hochmoor des Tieflands (MH) ca. 1,08 ha - Borstgras-Magerrasen (RN) ca. 0,26 ha und die - Mäßig nährstoffreiche Nasswiese (GNM) aus der Hauptgruppe "Seggen-, binsen- und hochstaudenreiche Nasswiese" (GN) ca. 10,62 ha Zu den Biotoptypen mit starker Gefährdung (Gefährdungsgrad 2 = stark gefährdet bzw. stark beeinträchtigt) gehören: - alle naturnahen Waldtypen (WC, WQ etc.) - nährstoffarme Stillgewässer (SO) - die Moordegenerationsstadien (MW, MG) - Sandtrockenrasen (RS) und - Mesophiles Grünland (GM) Geschützte Landschaftsbestandteile Die gemäß 22 Abs. 3 NAGBNatSchG geschützten Wallhecken (siehe Kapitel 3.: Wallhecken) wurden im Rahmen einer eigenständigen Kartierung vor Ort erhoben. 15 DRACHENFELS, O. V. (2012): Einstufungen der Biotoptypen in Niedersachsen - Regenerationsfähigkeit, Wertstufen, Grundwasserabhängigkeit, Nährstoffempfindlichkeit, Gefährdung - Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 32.Jg, Nr. 1, Hannover

28 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 25 Gemäß 22 Abs. 4 unterliegen Flächen, die im Außenbereich im Sinne des 35 des Baugesetzbuches gelegen sind und 1. keiner wirtschaftlichen Nutzung unterliegen (Ödland) oder 2. deren Standorteigenschaften bisher wenig verändert wurden (sonstige naturnahe Flächen), ab einer Mindestgröße von fünf Hektar zusammenhängender Fläche als geschützte Landschaftsbestandteile einem Genehmigungsvorbehalt für die Umwandlung in Ackerland oder Intensivgrünland. Die geschützten Landschaftsbestandteile sind von der Naturschutzbehörde in das Verzeichnis nach 14 Abs. 9 NAGBNatSchG zu übernehmen. Die Eintragung in das Verzeichnis ist den Eigentümern und Nutzungsberechtigten der Grundstücke mitzuteilen. - Fachliche Einschätzung zum Bestand geschützter Landschaftsbestandteile im Landkreis Friesland Die fachlichen Vorgaben zu den geschützten Landschaftsbestandteilen sind u.a. der Veröffentlichung des NLWKN 16 entnommen worden. Bei der praktischen Anwendung verblieben dennoch Unsicherheiten, nicht hinsichtlich der entsprechend einzustufenden Biotoptypen, sondern bezüglich der rechtlichen Rahmenbedingungen. Recherchen (mündl. Frau Schröder, UNB Wilhelmshaven) haben ergeben, dass den Naturschutzbehörden ein gewisser Ermessensspielraum offen steht. Die nachfolgenden Aussagen geben die fachliche Meinung der Bearbeiter wieder. Vor der praktischen Umsetzung ist eine rechtliche Überprüfung der Inhalte durch die Naturschutzbehörde erforderlich. Folgende Biotoptypen sind im Außenbereich bei entsprechender Flächengröße als geschützter Landschaftsbestandteil einzustufen: Ödland: - Von Pfeifengras dominierte Degenerationsstadien von Mooren, die keine Vorkommen anderer typischer Moorarten aufweisen und auch nicht im Verbund mit naturnäheren Moorflächen liegen (MP), - spärlich bewachsener Gesteinsschutt, Reitgrasfluren oder Brombeergebüsche, z.b. in aufgelassenen Flächen des Bodenabbaus (RA, BR, UH) - sonstige trockene bis feuchte Brachflächen mit Ruderalvegetation, Staudenfluren, artenarmen Grasfluren, Pioniergehölzen usw. (BM, BS, BF, BR, RA, UR, MD) 16 NLWKN (2010): Gesetzlich geschützte Biotope und Landschaftsbestandteile in Niedersachsen - Beschreibung der nach 30 BNatSchG und 24 (2) NAGBNatSchG geschützten Biotope sowie der Nach 22 (3) und (4) NAGBNatSchG landesweit geschützten Landschaftsbestandteile -. In: Inform.d.Naturschutz Niedersachs. 30. Jg. Nr. 3, Hannover

29 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 26 Sonstige naturnahe Flächen: - Extensiv (d.h. ohne bzw. mit geringer Düngung und ohne starke Veränderungen von Wasserhaushalt und Boden) genutztes Dauergrünland mäßig trockener bis feuchter Standorte (GM, GF, GE, RA), - Gras- und Staudenfluren auf trockenen bis feuchten, nicht oder wenig anthropogen veränderten Standorten (UT, UM, UF, UH) - Gehölzbestände wie Gebüsche, Feldgehölze und Hecken mit naturnaher Artenzusammensetzung im Offenland (BM, BS, BF, HO, HN, HF, HB, BE) Zu den Ödlandflächen mit entsprechender Größe gehören im Landkreis Friesland die Pfeifengras- Moordegenerationsstadien in den Naturschutzgebieten Bockhorner und Spolsener Moor. Diese sind bereits durch entsprechende Veränderungsverbote in den jeweiligen Naturschutzverordnungen vor jeglicher Nutzungsintensivierung geschützt. Zu den sonstigen naturnahen Flächen entsprechender Größe gehört vor allem extensiv genutztes Dauergrünland. Neben dem Grünlandkomplex "Driefeler Wiesen", der bereits als Naturschutzgebiet einen adäquaten Schutz genießt, fallen einige Grünlandbereiche außerhalb von Naturschutzgebieten unter den Schutz des 22 Abs. 4 NAGBNatSchG, z.b. südlich Middelsfähr, westlich Schweinebrücker Fuhrenkämpe, Clevernser Sietwendung, Jeversches Moorland. Auch die großflächig (> 50 ha) zusammenhängenden mesophilen Grünlandflächen auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Varel-Friedrichsfeld werden dazu gerechnet, da der Bereich nach Wegfall der früheren militärischen Nutzung zum Außenbereich im Sinne des 35 Baugesetzbuch zu rechnen ist und die Standorteigenschaften, aufgrund derer sich das mesophile Grünland entwickeln konnte, bisher wenig verändert wurden (z.b. durch Düngung und Änderungen am Wasserhaushalt). Ein größerer Bereich mit Gras- und Staudenfluren und Gehölzbeständen mit naturnaher Artenzusammensetzung ist im Freizeitgelände nördlich des Hooksmeeres vorhanden. Einen Überblick über die Verbreitung geschützter Landschaftsbestandteile im Landkreis Friesland gibt nachfolgende Karte.

30 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 27 Verteilung der geschützten Landschaftsbestandteile im Landkreis Friesland

31 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Biotoptypen mit Priorität nach NSAB Im Rahmen der Umsetzung der Niedersächsischen Strategie zum Arten- und Biotopschutz (NSAB) wurden durch den NLWKN Prioritätenlisten der Arten und Lebensraum- / Biotoptypen mit besonderem Handlungsbedarf aufgestellt. Für die in der Liste der höchst prioritären Arten bzw. Lebensraum- / Biotoptypen aufgeführten Objekte besteht vorrangiger Handlungsbedarf, in der Liste der prioritären Arten bzw. Lebensraum- / Biotoptypen sind diejenigen aufgeführt, für die dringender Handlungsbedarf besteht. Die Liste mit höchster Priorität für Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen beinhaltet ausschließlich FFH-Lebensraumtypen (LRT) mit besonderer Verantwortung von Niedersachsen für den Bestand in Deutschland (insbesondere in der atlantischen Region) und - ungünstigem Erhaltungszustand bei anhaltend starker Gefährdung oder - günstigem Erhaltungszustand, aber starker Tendenz zur Verschlechterung. Im Landkreis Friesland sind folgende dazugehörige FFH-Lebensraumtypen vertreten: Liste der FFH-Lebensraumtypen mit höchster Priorität FFH-Lebensraumtyp Code Biotoptyp Code Feuchte Dünentäler der Küstendünen Gehölzfreies / -armes nasses Küstendünental KN Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Strandlingsund/oder Zwergbinsenvegetation Naturnahes nährstoff- und kalkarmes Abbaugewässer mit Strandlings-Vegetation - Sonstiges naturnahes nährstoffarmes Stillgewässer mit Strandlings-Vegetation SOA m SOZ m Feuchte Heiden mit Glockenheide Feuchteres Glockenheide-Hochmoordegene rationsstadium - Trockeneres Glockenheide-Hochmoordegene rationsstadium (siehe aber Drachenfels: ggf. zu LRT 7120) MGF MGT Lebende Hochmoore 7110* - Naturnahes Hochmoor des Tieflands MH Übergangs- und Schwingrasenmoore Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen - Sonstiges Torfmoos-Wollgras-Moorstadium Feuchter Eichen- und Hainbuchen Eichen- und Hainbuchenmischwald nasser, Mischwald nährstoffreicher Standorte - Eichen- und Hainbuchenmischwald feuchter, mäßig basenreicher Standorte MWS MWT WCN WCA

32 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 29 Die Liste mit Priorität für Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen umfasst: - stark gefährdete FFH-Lebensraumtypen mit geringerer Verantwortung von Niedersachsen, - FFH-Lebensraumtypen mit besonderer Verantwortung von Niedersachsen, aber geringerer Gefährdung, - FFH-Lebensraumtypen, für die Maßnahmen der Naturschutzverwaltung weniger dringend bzw. erst mittel- bis langfristig wirksam sind, - sonstige landesweit stark gefährdete Biotoptypen. Im Landkreis Friesland gehören folgende FFH-Lebensraumtypen bzw. sonstigen Biotoptypen dazu: Liste der FFH-Lebensraumtypen und sonstigen Biotoptypen mit Priorität FFH-Lebensraumtyp Code Biotoptyp Code Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und 1140 Salz- / Brackwasserwatt KW Mischwatt Atlantische Salzwiesen 1330 Küstensalzwiese KH Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften Nährstoffreiches Stillgewässer mit Verlandungsbereich aus submersen Laichkraut- Gesellschaften oder mit Froschbiss- Gesellschaften - Nährstoffarmes bis mäßig nährstoffreiches, naturnahes Stillgewässer mit nährstoffarmer oder mäßig nährstoffreicher Pionierflur aus Zwergbinsen SE mit VEL oder VEH SO / SE mit SPA oder SP M Renaturierungsfähige degradierte Hochmoore Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen - Sonstiges Torfmoos-Wollgras-Moorstadium - Feuchteres Glockenheide-Hochmoordegene rationsstadium - Trockeneres Glockenheide-Hochmoorde generationsstadium (siehe aber Drachenfels: ggf. zu LRT 4010) MWS MWT MGF MGT Seggenriede, Sümpfe, Landröhrichte nährstoffreicher Standorte - Sauergras-, Binsen- und Staudenried - Landröhricht Sandtrockenrasen Artenreiches Nass- und Feuchtgrünland Magere Flachland-Mähwiesen 6510 Artenreiche Mähwiesen des mesophilen Grünlands Artenreiches Weidegrünland mittlerer Standorte Bodensaurer Buchenwald: Hainsimsen-Buchenwälder 9110 Bodensaurer Buchenwald mit geringen Ilex- Anteilen Atlantische bodensaure Buchen Bodensaurer Buchenwald mit hohen Ilex- Eichenwälder mit Stechpalme Anteilen - Bodensaurer Eichenmischwald NS NR RS GN, GF GM m GM w WLA, WLM WLA i, WLM i WQ i Waldmeister-Buchenwald 9130 Mesophiler Buchenwald WM

33 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 30 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden mit Stieleiche Moorwälder 9190 Bodensaurer Eichenmischwald WQ 91D0* - Birken- und Kiefern-Bruchwald - Birken- und Kiefernwald entwässerter Moore WB WV - Erlen-Bruchwälder - Erlen-Eschen-Sumpfwälder WA WNE Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern 91D0 Erlen- und Eschen-Auwald der Talniederungen Alte Hecken, Wallhecken, Baumreihen / Alleen WET HF, HW, HBA Ein Großteil der nach NSAB besonders zu berücksichtigenden Flächen liegt in FFH-Gebieten bzw. in Naturschutzgebieten, für die entsprechende Maßnahmen- und Entwicklungspläne vorliegen. Außerhalb dieser bereits geschützten Bereiche sind mehr oder weniger kleinflächig weitere Vorkommen vorhanden.

34 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Geschützte Biotope 2.1. Methodik Zeitgleich mit der flächendeckenden Biotoptypenkartierung per Luftbildinterpretation (s.o.) erfolgte eine detaillierte Erhebung der nach 30 BNatSchG / 24 NAGBNatSchG geschützten Biotope im Rahmen einer Geländebegehung. Begangen wurden 1. Verdachtsflächen für geschützte Biotope, die sich aus der Luftbildinterpretation ergaben (jedoch ohne Kleingewässer), 2. geschützte Biotope, die bereits im Verzeichnis gem. 14 Abs. 9 NAGBNatSchG des Landkreis Friesland gelistet waren. (ohne gelistete Kleingewässer, die nicht alle überprüft wurden). 3. Verdachtsflächen aus der Auswertung zusätzlicher Informationen, wie der landesweiten Erfassung der für den Naturschutz wertvollen Bereiche in Niedersachsen (NLWKN), frühere Kartierungen für den Landschaftsrahmenplan Geländebegehung Die Begehungen fanden in den für die jeweiligen Biotoptypen günstigsten Zeiträumen statt. Ausnahmen von einer Ortsbegehung waren: Kleingewässer: Die vollständige Geländekartierung von Kleingewässern war nicht Teil des Auftrags. Diese Gewässer sind, vor allem in der Marsch, in sehr großer Zahl vorhanden. Ihr Zustand kann sich abhängig von Nutzung und Sukzession (Viehtritt, Verlandung, Wiederherstellung von Viehtränken) in kurzen Zeiträumen ändern. Bei der Geländebegehung anderer Flächen angetroffene Kleingewässer wurden jedoch anhand der ausschlaggebenden Kriterien in einen Biotoptyp eingestuft, allerdings in den meisten Fällen ohne detaillierte Dokumentation. Es ist davon auszugehen, dass sich unter den nach Luftbildinterpretation als S (Stillgewässer) eingestuften, meist im Punktshape erfassten Feautures zahlreiche geschützte Biotope befinden, vorwiegend SEZ (Sonstiges naturnahes nährstoffreiches Stillgewässer). Flächen in Naturschutzgebieten: Verdachtsflächen für geschützte Biotope in Naturschutzgebieten wurden nur in Teilbereichen zum Abgleich der Luftbildinterpretation begangen. In diesen bereits geschützten Flächen wurde zumeist keine Dokumentation in Form von Erfassungsbögen angelegt. Nicht begehbare Flächen: Einzelne, aufgrund von Beweidung oder Absperrung im Kartierzeitraum nicht betretbare oder in sehr ungünstigem Zustand (abgeweidet) befindliche Flächen fehlen noch in der Erfassung. Sie sollen im Jahr 2013 weitestmöglich kartiert werden. Da es sich um relativ wenige kleine Flächen handelt, dürfte die Gesamtbilanz der Erfassung dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt sein.

35 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Kartierschlüssel, Charakterisierung der geschützten Biotope Die Erhebung der geschützten Biotope erfolgte entsprechend den "besonderen Hinweisen für die Erfassung der gesetzlich geschützten Biotope" im Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen mit Stand Der vor Ort festgestellte Zustand des geschützten Biotops wurde in einem Erfassungsbogen dokumentiert. Die Abgrenzung der Fläche erfolgte in gedruckten Luftbildkarten (meist M 1 : 5000) überwiegend nach den dort erkennbaren Merkmalen. In Einzelfällen wurden zusätzlich Grenzpunkte mit Hilfe eines GPS-Gerätes (Garmin GPS 72) aufgezeichnet und anschließend in die GIS-Karte übertragen. Der zur Dokumentation entwickelte Erfassungsbogen orientiert sich an den Erfassungsbögen des NLWKN für die landesweite Biotopkartierung, wobei die aufzuzeichnenden Daten auf die für die Kennzeichnung des Biotops wesentlichen Kriterien beschränkt sind. Er enthält folgende Felder: - Ortsangaben (Gemarkung, Flur, Flurstück. Zugehörigkeit weiterer Flurstücke) - Aufnahmedatum und Kartierer - Einstufung des Biotoptyps mit Zusatzmerkmal, Nebencodes (ggf. mehrerer Biotoptypen mit Angabe des Flächenanteil (Schätzung von Prozentsatz oder m²)) - Einstufung des FFH-Lebensraumtyps - Kriterien für die Einstufung: Diese werden abhängig von ihrer Relevanz für den einzelnen Biotoptyp ausgefüllt. z.b. bei Gewässern die Beurteilung der Naturnähe der Strukturen (Profil, Fließgewässerverlauf, Uferverlauf von Stillgewässern), bei Sümpfen und Röhrichten die Einschätzung des Nässegrades, überwiegend anhand der Vorkommen entsprechender Zeigerpflanzen etc. 17 DRACHENFELS, O. v. (2011): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter besonderer Berücksichtigung der nach gesetzlich geschützten Biotope sowie der Lebensraumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie, Stand März Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. H. A/4, Hannover

36 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 33 Erfassungsbogen geschützte Biotope

37 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Einstufung als geschützter Biotop Im Erfassungsbogen wird auch die Einstufung als geschützter Biotop bzw. als nicht geschützt vermerkt. Der Kartierschlüssel gibt genaue Kriterien für den Schutz nach 30 BNatSchG und 24 (2) NAG BNatSchG vor. Hier sind z.b. Ausprägungen von Strukturmerkmalen, Häufigkeiten von Pflanzenarten und Mindestgrößen ausschlaggebend. Die Entscheidung, ob es sich in Grenzfällen um einen geschützten Biotop handelt, oder ob die Kriterien für einen Schutz nicht erfüllt sind, wurde anhand von Beispielen mit dem Auftraggeber abgestimmt. Für regional häufige oder sich leicht entwickelnde Biotoptypen wurde ein relativ strengerer Maßstab angelegt: Einzelne Biotope der im Allgemeinen als geschützt zu betrachtenden Biotoptypen wurden bei geringer Größe, Armut an kennzeichnenden Arten bzw. Strukturarmut oder schlecht ausgeprägten Standorteigenschaften nicht in die Liste geschützter Biotope aufgenommen. Beispiele für nicht aufgenommene Biotope: BAZ NRS NRG NSR GNF GNW VER schmale Weiden-Ufergehölze an intensiv genutzten Stillgewässern (Fischteich) mit steilen Ufern und naturferner Struktur relativ kleine Schilfröhrichte in Grabeneinmündungen Rohrglanzgrasröhricht auf feuchten Brachflächen, häufig ruderalisert kleiner Flatterbinsen-Rohrglanzgras-Sumpf kleine Flutrasenflächen mit Flatterbinsen und wenigen, lokal weit verbreiteten Nässezeigern kleine Nassgrünland-Senken mit Juncus effusus und nur kleinflächig kennzeichnenden Arten schmale Röhrichtsäume an naturfern strukturierten Stillgewässern Digitale Erfassung, Datenstruktur Die Digitalisierung der Geländedaten erfolgt auf Basis der digitalen ALK im GIS (Arc GIS 10) als separates Flächenshape (Polygone), Linienshape (z.b. Fließgewässer) oder Punktshape (z.b. Kleingewässer) entsprechend der Biotopkartierung (s. Kapitel 1.). Zusätzlich zu den in der Biotoptypenkarte erfassten und damit identischen Inhalten wurden die für die Einstufung der Biotope wesentlichen Merkmale nach dem Erfassungsbogen in die Attributtabelle aufgenommen. Die Datei enthält nur die als gesetzlich geschützt eingestuften Biotope. Wurden im Verzeichnis gem. 14 Abs. 9 NAGBNatSchG des Landkreis Friesland gelistete Biotope nicht bestätigt, so ist dies in der Datei der Biotopkartierung im Feld Bemerkungen kurz dargestellt. Geschützte Biotope in Naturschutzgebieten wurden aus der Biotoptypenkarte in die Shapes übertragen. Sie enthalten meist keine Detailmerkmale. Dazu gehören z.t. in Geländebegehungen erfasste, darüber hinaus aber auch nach Luftbildinterpretation bestimmte Flächen, was z.b. bei verschiedenen Hochmoor-Biotoptypen oder Schilf-Röhrichten mit großer Sicherheit möglich ist. Auch die aus aktuellen Kartierungen Dritter übernommenen Biotoptypen, die unter den gesetzlichen Schutz fallen (Varel-Friedrichsfeld, Neuenburger Wald u.a.) sind ohne die entsprechenden Kriterien dargestellt.

38 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 35 Nummerierung: Die aufgezeichneten Merkmale gelten jeweils für die gesamte Fläche eines Biotops, unabhängig von seiner Aufteilung in verschiedene Flurstücke. Die einzelnen aufgenommenen Biotope erhalten deshalb Nummern, um Flächen gemeinsamer Charakterisierung zu kennzeichnen. So beziehen sich z.b. Angaben von Prozentsätzen verschiedener Biotoptypen, Angaben zum Anteil von Standortmerkmalen, zur Häufigkeit von Pflanzenarten oder zur Anzahl gefährdeter Pflanzen jeweils auf die Gesamtheit der Flurstücke einer Biotop-Nummer. Flächenshape: Die Attributtabelle des Flächenshapes für die gesetzlich geschützten Biotope enthält folgende Informationen: Kopfdaten Die Kopfdaten entsprechen denen des Biotoptypen-Flächenshape. Die vom Landkreis Friesland zur Verfügung gestellten Flurstücks-Identifikationsdaten (aus Flurstuecke.shp, Landkreis Friesland) werden übernommen: Feldname Beispiel FID 162 Shape Polygon INFOTEXT FS GEMARKUNG 0753 FLUR 011 ZAEHLER NENNER 003 Daten zu den geschützten Biotopen Feldname Inhalt Beispiel BTHauptco1 Hauptcode GNM BTNebenco1 Nebencode BTZusatzm1 Zusatzmerkmale t- BTProzent1 ca. Prozentanteil des Biotoptyps in 100 einer zusammenhängenden Fläche Schutz FFH ggf. FFH-Lebensraumtyp BTHauptco2 BTNebenco2 BTZusatzm2 BTProzent2 BTHauptco3 BTNebenco3 BTZusatzm3 BTProzent3 BTHauptco4 BTNebenco4 BTZusatzm4 BTProzent4

39 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 36 Struktur Standort Vegetation KennzPfl Naturnahe Strukturen, soweit sie zur Bestimmung gesetzlich geschützter Biotope ausschlaggebend sind, v.a. bei Gewässern Standortangaben, meist zum Wasserhaushalt (z.b. bei Sümpfen und geschützten Waldtypen) Vorherrschender Vegetationstyp zur Beschreibung des geschützten Biotops Den geschützten Biotop kennzeichnende Pflanzenarten 2 feucht, 2 nass RL_Pfl Gefährdete Arten nach Roter Liste Gefäßpflanzen mit Mengenangabe entsprechend Meldebogen StoerPfl Störungszeiger, z.b. Arten weniger nasser Standorte, Eutrophierungszeiger Komplex Angaben zu Flächen, die für allein nicht geschützt sind, die aber im engen Zusammenhang mit dem geschützten Biotop stehen und von diesem mit geprägt werden Sonstiges Weitere Schutzkriterien Beeintr. Feststellbare Beeinträchtigungen, z.b. Entwässerung, Rodung Begehung Datum der Begehung Bemerkg_ ggf. Besonderheiten Lfd.Nr. 91 Rasenschmielen-Sauerampfer- Grünlandvegetation, hochstauden- und binsenreich, Rohrglanzgrasbestand 3 Phalaris arundinacea, 2 Carex nigra, 2 Cirsium palustre, 2 Juncus effusus, 2 Lysimachia vulgaris, 1 Juncus conglomeratus, 1 Persicaria amphibia, 1 Peucedanum palustre, 1 Potentilla anserrina 2 Urtica dioica, 2 Cirsium arvense Die Mengenangaben werden entsprechend dem Erfassungsbogen des NLWKN dargestellt: Struktur, Standort: 3 = viel, vorherrschend, deutlich ausgeprägt; 2 = mittlere Ausprägung, 1 = wenig, schwach ausgeprägt, 9 = Zuordnung unsicher Pflanzenarten: 4 = großflächig dominant, 3 = teilweise dominant, 2 = zahlreich, 1 = wenige Exemplare, R = in Randstrukturen,? = Bestimmung unsicher, H = Herbarbeleg, F = Fotobeleg Linienshape / Punktshape: Die Attributtabellen des Linienshapes und des Punktshapes der geschützten Biotope enthalten keine Kopfdaten wie beim Flächenshape. Bezüglich der Biotopdaten entsprechen Aufbau und Inhalte der Attributtabelle der des Flächenshapes (s.o.).

40 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Ergebnisse Flächenbilanz Insgesamt wurden 700 verschiedene geschützte Biotope registriert (666 flächige Biotope mit einer Gesamtfläche von 806,8 ha, 6 lineare Biotope in einer Gesamtlänge von 2763 m und 28 als Punkt dargestellte Biotope. Für die Berechnung der Zugehörigkeit der Biotope zu den einzelnen Biotoptypen wurde auch ihr geschätzter Prozent-Anteil beim Vorhandensein mehrerer Biotoptypen innerhalb einer Fläche berücksichtigt. - Zugehörigkeit zu den Biotoptypen-Obergruppen Den größten Anteil an den geschützten Biotopen nehmen die Binnengewässer einschließlich ihrer Verlandungszonen mit einer Fläche von 170,5 ha plus 2763 m als Linie sowie 28 als Punkt erfasste Objekte ein. Geschützte Wälder und Hochmoorbiotope haben mit jeweils mehr als 140 ha ebenfalls eine hohe Position in der Rangfolge. Mit den gehölzfreien Sumpfbiotopen (120,5 ha), nassem Grünland (117,4 ha) und Ufer- bzw. Nass-Gebüschen (27,8 ha) sind weitere durch Nässe geprägte Biotoptypen in großer Ausdehnung vertreten. Heiden und Magerrasen sind dagegen mit 4,9 ha nur in sehr geringer Flächenausdehnung vorhanden. Ein Sonderfall sind die geschützten Biotope der Meere und Meeresküsten, da sie nur in den nicht zum Nationalpark "Niedersächsisches Wattenmeer" gehörenden Flächen des Landkreises aufgenommen wurden. Hier umfassen sie 78,5 ha, setzen sich aber in den angrenzenden Nationalparkbereichen großflächig fort. Geschützte Biotope auf Wangerooge sind in dieser Bilanz noch nicht enthalten. Flächenumfang der geschützten Biotope in den jeweiligen Obergruppen Wälder Gebüsche und Gehölzbestände Meer und Meeresküsten Binnengewässer Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore Hoch- und Übergangsmoore Heiden und Magerrasen Grünland ha

41 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 38 Lage der geschützten Biotope im Landkreis Friesland

42 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Geschützte Biotope der einzelnen Obergruppen 1 Wälder Bei den geschützten Wäldern im Landkreis Friesland handelt es sich durchweg um Wälder nasser Standorte. Fast die Hälfte sind Sumpfwälder, vornehmlich Erlen- und Eschen- Sumpfwald und sonstiger Sumpfwald, die großenteils im Neuenburger Holz und an seinem Nordrand (Kronshörn) sowie auf dem früheren Standortübungsplatz Varel-Friedrichsfeld liegen. Etwa halb so viele gehören zum Erlen- und Eschenwald der Auen und Quellbereiche. Dieser Waldtyp befindet sich im Neuenburger Forst entlang mehrerer Fließgewässer (Zeteler Tief, Woppenkamper Bäke und Lohriengraben), ein gut ausgeprägter Erlen- und Eschen Quellwald außerdem im Wald am Klosterhof Jührden. Bruchwälder wurden in weitaus geringerer Flächengröße gefunden. Meist handelt es sich um Birken-Bruchwald nährstoffarmer und mäßig nährstoffversorgter Standorte mit größeren Vorkommen im NSG "Sumpfmoor Dose", sonst nur in sehr kleinflächigen Beständen. Daneben gibt es einzelne Erlen-Bruchwälder z.b. bei Hohelucht, bei Woppenkamp und um den Mühlenteich. Die Vorkommen von Birkenwäldern entwässerter Standorte, die für sich genommen nicht zu den gesetzlich geschützten Biotopen gehören, liegen in Moorkomplexen im unmittelbaren Zusammenhang mit geschützten Hochmoor- und Gewässerbiotopen. Da sie in den Naturschutzgebieten nicht vollständig begangen, sondern überwiegend durch Luftbildinterpretation bestimmt wurden, ist es möglich, dass sie zum Teil weitere Birken-Bruchwaldflächen enthalten. Abb. xx: Verteilung der geschützten Waldflächen auf die Haupteinheiten 70 ha WQ WC WE WA WB WN WV WP WJ

43 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 40 Flächenumfang der geschützten Wälder Haupttyp Untertyp Code ha Code ha WQ 6,72 WQN 6,72 Bodensaurer Eichenmischwald nasser Standorte WC 4,07 WCN 4,07 Eichen- und Hainbuchenmischwald nasser, nährstoffreicher Standorte WE 32,92 WET WEQ (Traubenkischen-) Erlen- und Eschenwald der Auen und Quellbereiche ge samt 31,34 Erlen- und Eschen-Auwald der Talniederungen 1,58 Erlen- und Eschen Quellwald WA 5,76 Erlen-Bruchwald WAR WAT 3,30 Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte WAR 0,81 ha... allgemein WARÜ 0,76 ha WARS 1,73 ha Überstauter Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte Sonstiger Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte 2,46 Erlen- und Birken-Erlen-Bruchwald nährstoffärmerer Standorte des Tieflands WB 16,87 Birken- und Kiefern-Bruchwald WB WBA WBM WBR 3,60... allgemein 6,20... nährstoffarmer Standorte des Tieflands 6,97 Birken-Bruchwald mäßig nährstoffversorgter Standorte des Tieflands 0,10 Birken-Bruchwald nährstoffreicher Standorte WN 62,84 Sonstiger Sumpfwald WNE WNW WNS 24,58 Erlen- und Eschen- Sumpfwald 3,58 Weiden-Sumpfwald 34,68 Sonstiger Sumpfwald WV* 13,60 Birken- und Kiefern-Wald entwässerter Moore* WV* WVP* 13,06... allgemein* 0,55 Pfeifengras-Birken- und Kiefernmoorwald* WP* 1,63 WPS* 1,63 Sonstiger Pionier- und Sukzessionswald* WJ* 0,67 WJL* 0,67 Laubwald-Jungbestand* *Biotoptypen, die für sich nicht unter Schutz stehen, sind zum Teil enthalten, wenn sie im Komplex mit geschützten Biotopen vorkommen. 2 Gebüsche und Gehölzbestände Die einem Biotopschutz unterliegenden Gebüsche gehören fast ausschließlich zum Moor- und Sumpfgebüsch mit einem hohen Anteil an Weiden-Sumpfgebüsch nährstoffreicher Standorte sowie in geringerem Umfang Weiden-Sumpfgebüsch nährstoffärmerer Standorte und Gagelgebüsch. Die Weiden-Sumpfgebüsche haben einen Schwerpunkt in Abbauflächen bei Grafschaft und bei Neuenburgerfeld. Gagelgebüsche finden sich zum größten Teil im NSG Feldhauser Moor. Weiden-Ufergebüsche sind zwar im Landkreis stellenweise an Still- und Fließgewässern vorhanden, aber meist zu schmal, um einen Schutzstatus zu erreichen.

44 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 41 Flächenumfang der geschützten Gebüsche Haupttyp Untertyp Code ha Code ha BA 0,65 BAZ 0,65 Sonstiges Weiden-Ufergebüsch BN 25,81 Moor- und Sumpfgebüsch BNR BNA BNG 17,79 Weiden-Sumpfgebüsch nährstoffreicher Standorte 3,93 Weiden-Sumpfgebüsch nährstoffärmerer Standorte 4,09 Gagelgebüsch der Sümpfe und Moore BF* 0,25 BFR* 0,25 Feuchtgebüsch nährstoffreicher Standorte* BR* 0,03 BRR* 0,03 Rubus-/Lianengestrüpp* HN* 0,39 HN* 0,39 Naturnahes Feldgehölz* HB* 0,63 HB* 0,63 Einzelbaum/Baumbestand* *Biotoptypen, die für sich nicht unter Schutz stehen, sind enthalten, wenn sie im Komplex mit geschützten Biotopen vorkommen. 3 Meer und Meeresküsten Der größte Teil der geschützten Küstenbiotope im Zuständigkeitsbereich des Landkreises liegt außendeichs, angrenzend an die Meeres- und Küstenbiotope des Nationalparks. So konnten sich in den weniger intensiv genutzten Bereichen der Strand-Erholungsgebiete von Schillig und Hooksiel sowie sehr kleinflächig bei Dangast naturnahe Biotoptypen etablieren. Hier dominieren Wattflächen und Salzwiesen, die auf höher liegenden Flächen erhebliche Anteile von Salzwiesen des Brackübergangs aufweisen. Daneben sind auch mehrere Hektar Röhrichte (meist Schilf-Röhricht) und verschiedene Dünenbiotope mit eingestreuten Gebüschen vorhanden. Binnendeichs kommen in unmittelbarer Deichnähe sehr kleinflächige Salzwiesenfragmente und Brackwasser-Flutrasen vor. Dünengebüsche auf anthropogenen Sandflächen am Hooksieler Binnentief stehen im Komplex mit anderen geschützten Biotopen unter Schutz. Verteilung der geschützten Meeres- und Küstenbiotope auf die Haupteinheiten ha KW KH KR KD KG KN KB KV

45 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 42 Flächenumfang der geschützten Küstenbiotope Haupttyp Untertyp Code ha Code ha KW 28,79 Salz-/Brackwasserwatt KW KWK KWQ KWG 1,41 Salz-/Brackwasserwatt allgemein 23,52 Küstenwatt ohne Vegetation höherer Pflanzen 3,49 Queller-Watt 0,37 Schlickgras-Watt KH 36,12 Küstensalzwiese KH KHU KHO KHBT KHQS KHF 1,15 Küstensalzwiese allgemein 15,55 Untere Salzwiese KHU 15,38 ha Untere Salzwiese allgemein KHUP 0,18 ha Kurzrasige Andel-Salzwiese 6,59 Obere Salzwiese Obere Salzwiese KHO 5,65 ha Obere Salzwiese allgemein KHOR 0,94 ha Rotschwingel-Salzwiese 8,25 Trockenere Salzwiese des Brackübergangs 3,72 Sonstige Distel- und Grasflur der Salz- und Brackmarsch 0,85 Brackwasser-Flutrasen der Ästuare KR 4,24 Röhricht der Brackmarsch KRP KRS 4,12 Schilfröhricht der Brackmarsch 0,12 Strandsimsenröhricht der Brackmarsch KD 6,77 Küstendünen-Grasflur und -Heide KDV KDW KDG KDO 1,15 Binsenquecken-Vordüne 1,91 Strandhafer-Weißdüne 3,57 Graudünen-Grasflur KDG KDGS 2,53 ha Graudünen-Grasflur allgemein 1,05 ha Sonstige Grasflur der Graudünen 0,14 Vegetationsfreier Küstendünenbereich KG 0,62 Küstendünen-Gebüsch und -Wald KG KGX 0,52 Küstendünen-Gebüsch und -Wald allgemein 0,09 Kartoffelrosen-Gebüsch der Küstendünen KN 0,45 KNR 0,45 Gehölzfreies/-armes nasses Küstendünental KB 1,07 KBK 1,07 Gebüsch/Wald nasser Küstendünentäler KV* 0,40 KVB* 0,40 Anthropogene Sandfläche mit Dünengebüschen* *Biotoptypen, die für sich nicht unter Schutz stehen, sind enthalten, wenn sie im Komplex mit geschützten Biotopen vorkommen.

46 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 43 4 Binnengewässer - Fließgewässer In der Geest des südlichen Kreisgebiets wurden drei strukturreiche Bäche als naturnaher Tieflandbach mit Sandsubstrat (FBS) erfasst. Länge der linear erfassten geschützten Binnengewässer Haupttyp Untertyp Code ha Code ha FB 2123 FBS 2123 Naturnaher Tieflandbach mit Sandsubstrat SE 640 SEZ 640 Sonstiges naturnahes nährstoffreiches Stillgewässer - Stillgewässer Die geschützten Stillgewässer, die hauptsächlich durch naturnahe Uferstrukturen und das Vorhandensein von Verlandungsvegetation definiert sind, bestehen zum weit überwiegenden Teil aus offenen Wasserflächen (Hauptcode SO, SE), wobei schwimmende oder tauchende Verlandungsvegetation als Nebencode wiedergegeben wird. Die gesondert zu erfassende Verlandungsvegetation aus Röhricht und anderen hochwüchsigen Pflanzen (Hauptcode VO, VE), erreicht insgesamt mehr als 8 ha. Im Landkreis sind sehr unterschiedliche Gewässertypen vorhanden. Naturnahe nährstoffreiche Gewässer, die mit >100 ha etwa zwei Drittel der Fläche ausmachen sind zumeist Abbaugewässer mit Schilf-Röhrichten in der Jeverschen Geest und in der Marsch (oft in Deichnähe). Ein naturnah entwickelter größerer Stauteich ist der Mühlenteich im Seghorner Forst. Bei den nährstoffarmen Stillgewässern handelt es sich zu rund 80 % um Torfstiche (SOT) in den Hochmoor-Naturschutzgebieten. Mehrere nährstoffarme Abbaugewässer in Geestbereichen weisen bedeutende Vorkommen seltener Ufervegetation auf. Verteilung der geschützten Gewässerflächen auf die Haupteinheiten ha SO VO SE VE STW SPA SX

47 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 44 Flächenumfang der geschützten Stillgewässer (Polygone) Haupttyp Untertyp Code ha Code ha SO 51,91 Naturnahes nährstoffarmes Stillgewässer SO SOT SOA SOZ 0,43 Naturnahes nährstoffarmes Stillgewässer, allgemein 40,15 Naturnahes nährstoffarmes Torfstichgewässer 9,53 Sonstiges naturnahes nährstoffarmes Abbaugewässer 1,80 Sonstiges naturnahes nährstoffarmes Stillgewässer VO 0,57 Naturnaher Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer VOR VOW VOB 0,30 Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Röhricht 0,01 Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Seggen/Wollgras 0,26 Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Flatterbinse SE 108,6 Naturnahes nährstoffreiches Stillgewässer SE SEF SEA SES SEZ 0,16 Naturnahes nährstoffreiches Stillgewässer allgemein 0,08 Naturnahes nährstoffreiches Altwasser 89,38 Naturnahes nährstoffreiches Abbaugewässer 7,83 Naturnaher nährstoffreicher Stauteich/-see 11,16 Sonstiges naturnahes nährstoffreiches Stillgewässer VE 7,77 Naturnaher Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer VER VEF VEC 7,29 Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht VER 2,59 ha Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht, allgemein VERS 4,68 ha Schilfröhricht nährstoffreicher Stillgewässer VERZ STW 0,27 STW 0,27 Waldtümpel 0,02 ha Sonstiges Röhricht nährstoffreicher Stillgewässer 0,31 Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Flutrasen/Binsen 0,17 Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Seggen SPA 0,96 SPA 0,96 Pionierflur trockenfallender Stillgewässer SX * 0,36 SX* 0,36 Naturfernes Stillgewässer * Biotoptypen, die für sich nicht unter Schutz stehen, sind enthalten, wenn sie im Komplex mit geschützten Biotopen vorkommen. Drei langgestreckte naturnahe Kleingewässer sind außerdem im Linienshape repräsentiert, weitere 28 Kleingewässer als Punktshape. 5 Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore Die rund 120 ha an Sumpfbiotopen werden zum größeren Teil von Landröhrichten eingenommen. Es fällt auf, dass die deutlich dominierenden Schilf-Röhrichte fast ausschließlich in den Marschgebieten, die an zweiter Stelle stehenden Rohrglanzgras-Röhrichte auf der Geest liegen, was mit den unterschiedlichen Feuchtigkeitsverhältnissen der Böden zu erklären ist. Sumpfbiotope sind auf die Geest und einzelne Organomarsch und Moormarsch-Bereiche beschränkt. Das Spektrum erstreckt

48 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 45 sich von nährstoffarmen bis zu nährstoffreichen Standorten. Nährstoffarmes Sauergras-/ Binsenried kommt auf Niedermoorstandorten vor, primär im Jeverschen Moorland, nährstoffarmes Flatterbinsenried in den Landschaftseinheiten Stapeler und Bockhorner Moor. Vorwiegend auf Niedermoor-, Hochmoor- und Moormarsch-Standorten ist mäßig nährstoffreiches Sauergras-/ Binsenried auf >20 ha verbreitet. Nährstoffreiches Großseggenried wurde im Schwarzen Brack und Lübberts Brake gefunden, Binsen- und Simsenried und Hochstaudensumpf nährstoffreicher Standorte an verschiedenen Geeststandorten. Flächenumfang der geschützten Biotope der Sümpfe und Niedermoore Haupttyp Untertyp Code ha Code ha NS 47,96 Sauergras-, Binsen- und Staudenried NS NSA NSF NSM NSG NSB NSR 3,44 Sauergras-, Binsen- und Staudenried allgemein 3,84 Basen- und nährstoffarmes Sauergras-/Binsenried 6,07 Nährstoffarmes Flatterbinsenried 20,29 Mäßig nährstoffreiches Sauergras-/Binsenried 4,21 Nährstoffreiches Großseggenried NSG NSGG NSGR NR 72,46 Landröhricht NR NRS NRG NRW NRR 4,07 ha Nährstoffreiches Großseggenried allgemein 0,05 ha Schlankseggenried 0,10 ha Uferseggenried 3,90 Binsen- und Simsenried nährstoffreicher Standorte 6,19 Hochstaudensumpf nährstoffreicher Standorte 0,89 Landröhricht allgemein 51,38 Schilf-Landröhricht 19,47 Rohrglanzgras-Landröhricht 0,55 Wasserschwaden-Landröhricht 0,17 Rohrkolben-Landröhricht NP 0,03 NPZ 0,03 Sonstiger Nassstandort mit krautiger Pioniervegetation * Biotoptypen, die für sich nicht unter Schutz stehen oder deren Schutzstatus unsicher ist, sind enthalten, wenn sie im Komplex mit geschützten Biotopen vorkommen. 6 Hoch- und Übergangsmoore Die geschützten Biotope der Hoch- und Übergangsmoore liegen zu >98 % in den wiedervernässten Moor-Naturschutzgebieten. Hier sind großflächig Glockenheide-Moorstadien und in geringerem Umfang feuchtere Pfeifengras-Moorstadien und Wollgrasstadien vorhanden. Im Mosaik mit naturnäheren Moorstadien sind auch trockenere oder nicht näher bestimmte Pfeifengras-Moorstadien in den Schutz einbezogen. Weitere Pfeifengrasstadien, die in den Schutzgebieten z.t. nicht durch Geländebegehung bis auf die Untereinheit bestimmt wurden, könnten bei ausreichenden Torfmoosvorkommen zusätzlich unter den Schutz des 30 BNatSchG fallen.

49 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 46 Außerhalb dieser Bereiche liegt ein naturnahes Moorschlatt im Wald der Schweinebrücker Fuhrenkämpe, zu dem auch der Torfmoosrasen mit Schnabelriedvegetation gehört, der aus Gründen der Zuordnung zu FFH-Lebensraumtypen gesondert zu bezeichnen ist. Sonstige Moor- und Sumpfheide sowie Hochmoor-Renaturierungsfläche mit lückiger Pioniervegetation wurden im Bereich der Krickmeere im Forst Upjever festgestellt. ha MH MW MG MP MI MZ MS Verteilung der geschützten Hoch- und Übergangsmoorflächen auf die Haupteinheiten Flächenumfang der geschützten Biotope der Hoch- und Übergangsmoore Haupttyp Untertyp Code ha Code ha MH 1,07 MHS 1,07 Naturnahes Schlatt- und Verlandungshochmoor MW 23,10 Wollgrasstadien von Hoch- und Übergangsmooren MW 20,46 Wollgrasstadien von Hoch- und Übergangsmooren, allgemein MWS 0,02 Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen MWT 2,63 Sonstiges Torfmoos-Wollgras-Moorstadium MG 90,45 Moorheidestadium von Hochmooren MP* 26,90 MG 76,81 Moorheidestadium von Hochmooren, allgemein MGF 8,38 Feuchteres Glockenheide-Hochmoordegenerationsstadium MGT 0,03 Trockeneres Glockenheide-Hochmoordegenerationsstadium MGB 5,22 Besenheide-Hochmoordegenerationsstadium MGZ 0,01 Sonstiges Zwergstrauch-Hochmoordegenerationsstadium MP* Pfeifengras-Moorstadium* 20,83 Pfeifengras-Moorstadium, allgemein* MPF 6,08 Feuchteres Pfeifengras-Moorstadium MI 0,41 MIP 0,41 Hochmoor-Renaturierungsfläche mit lückiger Pioniervegetation MZ 0,18 MZS 0,18 Sonstige Moor-und Sumpfheide MS 0,01 MST 0,01 Torfmoosrasen mit Schnabelriedvegetation *Biotoptypen, die für sich nicht unter Schutz stehen, sind zum Teil enthalten, wenn sie im Komplex mit geschützten Biotopen vorkommen.

50 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 47 8 Heiden und Magerrasen Die einzige kleine Fläche mit feuchter Sandheide liegt an einem Abbaugewässer im Wald Große Herrenneuen. Ebenfalls an einem Gewässerufer wurde durch das NFA Neuenburg im Neuenburger Forst ein Feuchter Borstgras-Magerrasen festgestellt. Sand-Magerrasen finden sich außer in den Aufspülflächen am Hooksieler Binnentief sehr kleinflächig am Hang eines kleinen Hügels südlich von Dangast. Flächenumfang der geschützten Biotope der Heiden und Magerrasen Haupttyp Untertyp Code ha Code ha HC 0,16 HCF 0,16 Feuchte Sandheide RNF 0,26 RNF 0,26 Feuchter Borstgras-Magerrasen RSZ 4,48 RSZ 4,48 Sonstiger Sandtrockenrasen 9 Grünland Die geschützten Nassgrünlandflächen sind über weite Bereiche des Landkreises verteilt, kommen jedoch in den Marschgebieten nur sehr vereinzelt vor. Bevorzugte Standorte liegen in den Geestrandgebieten mit Schwerpunkten im Jeverschen Moorland und Kronshörn und in Hochmoorbereichen. Am weitesten über verschiedene Landschaftseinheiten verbreitet sind seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Flutrasen. Mageres Nassgrünland, das die größte Fläche einnimmt, wurde vorwiegend auf Hochmoorstandorten, stellenweise auch auf Niedermoor festgestellt. Unter den mäßig nährstoffreichen Nasswiesen, die geringere Anteile einnehmen und sich vorwiegend im Sietland befinden, sind vereinzelt artenreiche Wiesen mit gefährdeten Nasswiesenarten (z.b. bei Kronshörn und in der Talniederung Zeteler Tief bei Schweinebrück). Nährstoffreiche Nasswiesen liegen vor allem im Neuenburger Forst. Flächenumfang der geschützten Grünlandbiotope Haupttyp Untertyp Code ha Code ha GM* 0,87 GMF* 0,87 Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte GN 115,41 Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Nasswiese GN 2,07 Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Nasswiese, allgemein GNW 50,67 Sonstiges mageres Nassgrünland GNM 9,65 Mäßig nährstoffreiche Nasswiese GNR 10,38 Nährstoffreiche Nasswiese

51 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 48 GNF 42,64 Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen GE* 1,13 GEF* 1,13 Sonstiges feuchtes Extensivgrünland* *Biotoptypen, die für sich nicht unter Schutz stehen, sind enthalten, wenn sie im Komplex mit geschützten Biotopen vorkommen Bereits gelistete und zusätzlich festgestellte geschützte Biotope Von den festgestellten geschützten Biotopen waren 171,3 ha bereits gelistet (einschließlich der jetzt linear dargestellten Fließgewässer). Durch die Begehung weiterer Verdachtsflächen, ergänzt durch Luftbildinterpretation in den Moor-Naturschutzgebieten wurden 636,2 ha zusätzlicher geschützter Biotope festgestellt. Den größten Anteil haben geschützte Gewässer-, Hochmoor- und Waldbiotope, gefolgt von Nassgrünland. Für die erhebliche Zunahme an geschützten Biotopen lassen sich verschiedene Gründe erkennen. - Einbeziehung von Flächen in Naturschutzgebieten Rund 295 ha dieser Flächen liegen innerhalb von Naturschutzgebieten. Hier waren sie in der bisherigen Bestandsaufnahme der geschützten Biotope nicht registriert. Das betrifft fast alle Hochmoorbiotope sowie etwa die Hälfte der Gewässer, bei denen es sich meist um verlandende Torfstiche, außerdem um das relativ große NSG Sandentnahmestelle Neustadtgödens handelt. Fläche neu festgestellter geschützter Biotope und ihr Vorkommen in Naturschutzgebieten (Einstufung in Obergruppen nach dem jeweils flächenmäßig dominierenden Biotoptyp 1 ohne Berücksichtigung des prozentualen Anteils weiterer Biotoptypen) bestätigt neu aufgenommen Biotoptyp 1 ha ha davon in NSG ha Wälder 18,3 125,7 31,9 Gebüsche und Gehölzbestände 9,3 13,4 4,6 Meer und Meeresküsten 19,9 58,2 Binnengewässer 17,8 149,6 85,2 Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore 76,7 51,0 8,5 Hoch- und Übergangsmoore 1,0 141,7 140,9 Heiden und Magerrasen 0,1 5,1 Grünland 27,6 91,4 23,8 Summe 170,8 636,2 294,9

52 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 49 - Änderungen im Kartierschlüssel Die Neuaufnahme weiterer Gewässerflächen folgt aus Änderungen in der Gesetzeslage, da nach dem früheren NNatG offene Wasserflächen größerer auch naturnaher Stillgewässer nicht unter den Schutz des 28a fielen, sondern nur ihre Verlandungsbereiche geschützt waren (DRACHEN- FELS 2004) 18. Nach dem derzeit gültigen Kartierschlüssel (DRACHENFELS 2011) 19 sind dagegen naturnahe Stillgewässer insgesamt geschützt. - Mögliche Erweiterung der Untersuchungsgebiete Zusätzliche geschützte Waldbiotope wurden hauptsächlich in aktuellen Kartierungen in den Forstgebieten und dem früheren Standortübungsplatz Varel-Friedrichsfeld festgestellt. Möglicherweise waren in der Bestandsaufnahme der 90er Jahre diese Flächen nicht einbezogen. Die Neuaufnahme von Meeres- und Küstenbiotopen dürfte sich aus einer Veränderung der Grenzziehung der Nationalpark-Zonierung seit der früheren Erfassung ergeben haben. - Zunahme geschützter Biotope in Kompensationsbereichen Zu einer Zunahme an geschützten Biotopen im Vergleich zur früheren Bestandsaufnahme kam es in Kompensationsflächen (Dateien Poolflaechen.shp und KOKA_Massnahmen.shp). Dabei herrschen Gewässer, Sumpfbiotope und Grünland vor. Geschützte Biotope in Kompensationsflächen bestätigt neu aufgenommen Summe Biotoptyp 1 ha ha ha Wälder 1,8 1,8 3,6 Gebüsche und Gehölzbestände 0,1 2,8 2,9 Meer und Meeresküsten 0,9 0,9 Binnengewässer 0,7 29,3 30,0 Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore 21,8 17,8 39,6 Hoch- und Übergangsmoore 0,2 0,2 Heiden und Magerrasen 0,3 0,3 Grünland 0,05 15,8 15,8 Summe 24,5 68,7 93,2 18 DRACHENFELS, O. v. (2004): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter besonderer Berücksichtigung der nach 28a und 28b NNatG geschützten Biotope sowie der Lebensraumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie, Stand März Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. H. A/4, Hildesheim 19 DRACHENFELS, O. v. (2011): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter besonderer Berücksichtigung der gesetzlich geschützten Biotope sowie der Lebensraumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie, Stand März Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. H. A/4, Hannover

53 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 50 - Nutzungseinflüsse Mehrere Nassgrünlandflächen haben sich auch außerhalb von Kompensationsbereichen bei er extensiver Nutzung als Weideflächen auf nassen Standorten entwickelt (bei Sandeler Horsten, beim Klosterhof Jührden, im Jethauser Moor, im Südlichen Groden am Dangaster Tief) Nicht mehr als geschützt eingestufte Biotope Die nach aktuellem Zustand bestätigten geschützten Biotope (171,3 ha, s.o.) umfassen 59,7 % der Fläche der gelisteten 28a-Biotope. Dazu kommen einzelne jetzt als Punktshape dargestellte Biotope. - Nicht untersuchte Flächen 7,0 ha (2,4%) des früheren Bestands wurden nicht untersucht. Dazu gehören 27 der gelisteten Kleingewässer mit einer Fläche von 5,6 ha, die wie die übrigen im Landkreis sehr zahlreichen Weideteiche nicht begangen wurden. Daneben konnten neun gelistete Grünland- und Sumpfwaldflächen (1,4 ha) aufgrund fehlender Zugänglichkeit oder ungünstigen Zustands (gemäht, abgeweidet) noch nicht begangen werden. Sie sollen in der kommenden Vegetationsperiode noch kontrolliert werden. - Nicht mehr als geschützt eingestufte Flächen Zahlreiche Objekte sind aufgrund natürlicher Sukzession, Standortveränderungen etc. in ihrem jetzigen Zustand nicht mehr als geschützte Biotope einzustufen. Andere sind in ihrer Größe gegenüber der früheren Ausdehnung stark reduziert. Insgesamt ergaben sich Flächenverluste von 108,7 ha (37,9 %) der ehemaligen 28a-Biotope. Davon sind vor allem Hochmoor-, Röhricht- und Nassgrünlandflächen betroffen. Anzahl geschützter Biotope aus dem bisherigen Bestand, die nicht bestätigt oder erheblich reduziert wurden Ausgangs-Biotoptyp (nach 28a-Datei) ausgeschieden verkleinert Bruchwald 3 5 Bruchwald u. seggen-, binsen oder hochstaudenreiche Nasswiese 2 Feuchtgebüsch 1 Sumpfgebüsch 1 Düne u. Salzwiese 3 naturnahes Kleingewässer 4 4 Röhricht 4 9 Röhricht u. Bruchwald 1 Röhricht u. seggen-, binsen oder hochstaudenreiche Nasswiese 5

54 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 51 Hochmoor 7 3 Zwergstrauchheide 1 seggen-, binsen oder hochstaudenreiche Nasswiese 10 4 Summe In den meisten Fällen ist fehlende Nässe für die Veränderung verantwortlich, oft verbunden mit Gehölzentwicklung oder Eutrophierung. So sind Birkenbruchwälder oft nur noch in kleiner Fläche am vorherigen Standort vorhanden oder gehören zum trockeneren Birken-Moorwald bzw. zum Bodensauren Eichenwald ohne ausreichende Nässe. Teilweise deutet sich in der Beschreibung der früheren Bestandsaufnahme eine solche Entwicklung schon an oder war auf Teilflächen bereits eingetreten. Auch die Pfeifengras- Degenerationsstadien und Moorheiden, die sich zu Moorbirkenwald entwickelt haben, zeigten vielfach schon in den 90er Jahren Verbuschungserscheinungen. Geschützte Biotope der Röhrichte nahmen infolge einer Sukzession zu Feuchtgebüschen oder Weidenwäldern in ihrer Flächengröße stark ab oder entwickelten sich aufgrund geringerer Nässe zu halbruderalen Staudenfluren. Ruderalisierung zeigte sich auch in verschiedenen brachgefallenen Grünlandflächen, während in genutztem Grünland zum Teil Nässezeiger für die Einstufung als Nassgrünland fehlten, aber nur in Einzelfällen unmittelbar wirksame Entwässerungsmaßnahmen erkennbar waren. Bei Gewässern kam es zum Verlust von Verlandungsvegetation, was vereinzelt als Folge der Sukzession in der Umgebung durch die Beschattung der Ufer erklärt werden kann. Unmittelbare Nutzungseinflüsse waren in Einzelfällen erkennbar, z.b. die Neuansaat von Grünland, die Umwandlung einer Teilfläche in Maisacker oder Abfallablagerung. Auch in Strandbereichen kam es durch Nutzung oder Reliefveränderungen zum Verlust geschützter Biotope.

55 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Wallhecken Grundlage der Überprüfung der Wallhecken war die aus den Jahren 1987 / 88 stammende Wallheckenkartierung, deren Ergebnisse vom Landkreis in digitaler Form (Wallhecken.shp) zur Verfügung gestellt wurden. Im Fokus der Überprüfung stand die Ermittlung des Handlungsbedarfs der Naturschutzbehörde im Rahmen des Schutzes, der Pflege und Entwicklung der Wallhecken Methodik Für die Überprüfung im Gelände kam, wie auch bei der erstmaligen Kartierung 1987 / 88, eine rein beschreibende (deskriptive) Methode zur Anwendung. Eine Bewertung der Wallhecken sollte, aufbauend auf den im Rahmen der Geländeerfassung erhobenen Daten möglich sein Geländeerfassung In Vorbereitung der Geländeerfassung wurde in Abstimmung mit dem Auftraggeber ein Erfassungsbogen erstellt. Erfassungsbogen: Gegenüber dem Erfassungsbogen der ersten Wallheckenkartierung 1987 / 1988 wurde für die aktuelle Überprüfung der Erfassungsbogen neu konzipiert. Die Erfassungsmerkmale Wallheckentyp (Biotop-Code) und Zusatzmerkmal Dichte der Gehölze entsprechen nunmehr den Vorgaben des Kartierschlüssels für Biotoptypen in Niedersachsen. Aufgrund der gesetzlichen Änderung in 22 (3) NAGBNatSchG, wonach Wallhecken, die Teil eines Waldes sind, nicht mehr dem Schutz unterliegen, wird das Kriterium "Schutzstatus" bzw. "Wald /Waldrand" ergänzt. Im Hinblick auf die Ermittlung des Handlungsbedarfs der Naturschutzbehörde sind, sofern bei der Geländebegehung feststellbar, Einträge zu Beeinträchtigungen am Wall und / oder Bewuchs sowie zu Art und Weise der Pflege möglich. Außerdem soll die Anzahl der Durchbrüche (Durchfahrten) in den Wallhecken erfasst werden Im Vergleich zum Erfassungsbogen der Ersterfassung 1987 / 88 wurden Angaben zur Vegetation (Baum-, Strauch- und Krautarten), zu benachbarten oder angrenzenden Biotoptypen und zu Geländeeigenschaften nicht mehr aufgenommen.

56 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 53 Erfassungsbogen "Wallhecken" für die Geländearbeit

57 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 54 Erläuterungen zum Erfassungsbogen: - Die Biotopcodes entsprechen den Vorgaben des Kartierschlüssels für Biotoptypen in Niedersachsen. Bei dem Typ Strauch-Wallhecke (HWS) werden nach der Wuchshöhe der Sträucher Niederhecken (HWS-NH - bis ca. 3 m Höhe) von Hochhecken (HWS-HH - bis ca. 6 m Höhe) unterschieden. Bei dem Typ Strauch-Baum-Wallhecke (HWM) wird nach dem Bewuchsverhältnis von Bäumen und Sträuchern unterschieden in Strauchhecken mit Überhältern (HWM-Ü - Strauchreihe mit einzelnen oder locker verteilten Bäumen) und Baumreihen mit Strauchunterwuchs (HWM-BR - weitgehend durchgängige Baumreihe mit Strauchunterwuchs). Als Neuangelegte Wallhecke (HWN) werden nur solche Wälle bezeichnet, bei denen die neu gepflanzten Gehölze noch keine Heckenstruktur entwickelt haben (Alter i.d. Regel bis ca. 3 Jahre). - Die Position von Zäunen soll, soweit einsehbar, bei Grünlandnutzung für beide Wallseiten getrennt notiert werden. - Die Degradierung des Wallkörpers ist neben der Dichte und Struktur des Gehölzbewuchses das wichtigste Merkmal zur Beschreibung des Zustands der einzelnen Wallhecke. Im Erfassungsbogen soll, soweit im Gelände erkennbar, die Größenordnung für die Erosion am Wall in den Kategorien "stark", "mittel" und "gering" angegeben werden. Diese Kategorien entsprechen - stärker zusammengefasst - etwa den Stufen der Walldegradierung nach MÜLLER (1989) 20. Einstufung "Erosion am Wall" Einstufung Erfassungsbogen stark mittel Ca. Höhe Stufe nach MÜLLER (1989) 0,1-0,6 m 0,6-1,0 m Sehr schlechter Wall, völlig überweidet Schlechter Wall, überweidet Ausreichender Wall, angeweidet und überweidet Mittelmäßiger Wall, angeweidet und leicht überweidet gering 1,0-1,2 m Guter Wall, angeweidet Sind im Gelände keine Erosionserscheinungen deutlich erkennbar, erfolgt kein Eintrag in das entsprechende Feld im Erfassungsbogen. - Der Grad der Beeinträchtigung von Wall und / oder Bewuchs infolge nutzungsbedingter oder sonstiger anthropogener Einwirkungen soll jeweils nach Art der Beeinträchtigung (s. Angaben 20 MÜLLER, G. (1989): Wallhecken - Entstehung, Pflege, Neuanlage am Beispiel der Gemeinde Ganderkesee und allgemeine Hinweise zu Wallhecken im nordwestdeutschen Raum, Wardenburg. In: SCHUPP, D. & DAHL, H-J. (1992)

58 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 55 im Erfassungsbogen) ebenfalls angegeben werden. Dabei werden folgende Größenordnungen unterschieden: -- Vereinzelt sichtbare Beeinträchtigungen an Wall und / oder Bewuchs, -- Sichtbare Beeinträchtigungen an Wall und / oder Bewuchs in einzelnen Abschnitten (< 30 % der Gesamtlänge), -- Sichtbare Beeinträchtigungen an Wall und / oder Bewuchs in langen Abschnitten oder durchgehend (> 30 % der Gesamtlänge). Begehung: Im Rahmen der Geländeerfassung wurden die 1987 / 88 erfassten und in der Unterlage des Landkreises (Wallhecken.shp) dargestellten Wallhecken aufgesucht und die vorgefundenen Merkmale im Erfassungsbogen vermerkt. Eine Ausnahme bilden die im Wald oder am Waldrand gelegene Wallhecken, die gemäß 22 (3) NAGBNatSchG nicht mehr dem gesetzlichen Schutz unterliegen. Ein Großteil dieser Wald- Wallhecken wurde zwar im Rahmen der Kartierung vor Ort begutachtet und aufgenommen, andererseits wurden aber Wallhecken im Wald, die nur unter hohem Zeitaufwand bzw. schwierig auffindbar oder einzusehen waren, nicht immer gezielt aufgesucht. Solche Wald-Wallhecken wurden nach Luftbild in die digitale Datei übernommen (ohne Datum und ohne sonstige Eintragungen), so dass ihr Bestand nach wie vor kenntlich gemacht werden kann. Im Gelände nicht mehr existierende Wallhecken wurden in der Geländekarte gestrichen. Außerdem konnten einige 1987 / 88 als Wallhecke dargestellte Strukturen vor Ort nicht als tatsächliche Wallhecke bestätigt werden. Bei den unbestätigten Wallhecken handelt es sich meistens um Strukturen wie z.b. Abbaukanten, sonstige Feldhecken oder einfache Baumreihen. In solchen Fällen wurde ein zusätzlicher Abgleich mit älteren Kartenwerken (Königl. Preussische Landes- Aufnahme, DGK 5) vorgenommen; wenn auch in diesen Karten an dem betreffenden Standort keine Wallhecke verzeichnet war, wurde dies im Feld Bemerkungen kenntlich gemacht Digitale Erfassung, Datenstruktur Die bei der Geländebegehung im Erfassungsbogen gemachten Eintragungen wurden in GIS (Arc GIS 10) als Linienshape (Wallhecken) und als Punktshape (Durchbrüche) übertragen. Im Gelände nicht mehr existierende Wallhecken wurden aus der Datei gelöscht. Im Unterschied zu den tatsächlich abgegrabenen Wallhecken wurden die unbestätigten Wallhecken (s.o.: Länge ca. 5 km) vorerst im GIS nicht gelöscht, sondern durch die Einfügung s. Bem. im Feld BiotopCode und entsprechende Erläuterungen im Feld Bemerkungen kenntlich gemacht.

59 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 56 Die Attributtabelle des Linienshapes (Wallhecken) enthält folgende Informationen: Kopfdaten Es werden die Identifikationsdaten aus dem Wallhecken-shape des Landkreis Friesland zur Wallheckenkartierung von 1987 / 88 übernommen und durch weitere Angaben zur Identifizierung (z.b. Gemarkung und Flur entsprechend der Flurkarte des Landkreises) ergänzt. Feldname Beispiel OBJECTID 459 KENNZEICHEN II-81 GEBIET Sandeler-Möns GEB_NR 21 GEMARKUNG 751 FLUR 006 AUFNAHME NR K4 Wallheckendaten Feldname Inhalt Beispiele Wald_Wrand + (ausgenommen vom Schutz gem. 22 (3) NAGBNatSchG) + Schutzstat w (Schutz gem. 22 (3) NAGBNatSchG) w Biotoptyp Hauptcode HWM-BR HWB s. Bem. Zusatzm_Di d, l, u Zusatzmerkmal Dichte gem. Kartierschlüssel d l Zaun1 ggf. Standort Zaun Seite 1 Schutzabstand (0,5m) Zaun2 ggf. Standort Zaun Seite 2 am Fuß Durchbruec Anzahl der Durchbrüche 1 Wall_Erosi Größenordnung Wallerosion mittel gering Wall_angep Größenordnung Wall angepflügt / angegraben Trittschae Größenordnung Beeinträchtigung Trittschäden Abfall Größenordnung Abfallablagerung Stelzwurze Größenordnung Stelzwurzeln Viehverbis Größenordnung Viehverbiss < 30% Herbizide Größenordnung Beeinträchtigung Herbizide Brand Größenordnung Beeinträchtigung Brand gaertneris Größenordnung Beeinträchtigung gärtnerische Überformung Rodung_Sch Größenordnung Beeinträchtigung Rodung / radikaler Schlag Befest-Zaun Größenordnung Beeinträchtigung Befestigung von Zäunen an Gehölzen auf_d_stoc Pflege: auf den Stock gesetzt Schlag_Auf Pflege: Schlag / Aufastung okay (ok) / ok nicht okay (x) Neupflanzu Neupflanzung von Gehölzen Wall_neu Wall neu aufgesetzt

60 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 57 Bemerkunge_ ggf. Besonderheiten HFS; keine Wallhecke Shape-Length Automatisch: Länge der Wallhecke 103,08 m 62,98 m Bewertung der Wallhecken Zusammen mit der Naturschutzbehörde wurde ein, an die Erfassungsmerkmale angepasstes Punktwertsystem entwickelt. Wallhecken-Merkmale Code Typ Code Untertyp Punktwert Beispiele Strauch-Wallhecke HWS NH 1000 Strauch-Wallhecke HWS HH 1000 Strauch-Baum-Wallhecke HWM Ü 1000 Strauch-Baum-Wallhecke HWM BR Baum-Wallhecke HWB Wallhecke m. standortfremden Gehölzen HWX 500 gehölzfreier Wall HWO 500 neu angelegte Wallhecke HWN 800 Dichte dicht lückig 0 0 sehr unvollständig -100 Zaun im Schutzabstand 0 0 am Fuß am Hang auf der Krone -200 fehlt -200 Durchbrüche vorhanden -50 Erosion deutlich sichtbar gering mittel stark Beeinträchtigungen vereinzelt < 30% > 30% angepflügt Trittschäden Abfälle Stelzwurzeln Viehverbiss Herbizideinsatz Brand gärtnerische Überformung Rodung/radikaler Schlag Befestigung von Zäunen etc

61 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan - Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation 58 Sonstiges Pflege auf-den-stock-gesetzt Aufastung nicht okay -100 Neupflanzung 50 Wall neu aufgesetzt 100 Ó 1150 Ó 800 Ó 600 Aus der Summe der jeweils für einzelne Merkmale vergebenen Plus- und Minus-Punkte ergibt sich ein Gesamtwert, der in der aktuellen Kartierung eine Spanne von 1200 (theoretisch mögliches Maximum: 1300) bis 100 abdeckt (s. FRI_Wallhecken_Bewertung_ shp). Durch Zusammenfassung können Wertstufen gebildet werden. Im Hinblick auf den Handlungsbedarf der Naturschutzbehörde zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung der Wallhecken werden drei Bewertungsstufen vorgeschlagen (eine andere Stufenbildung bleibt unabhängig von diesem Vorschlag möglich): Stufe 1: Summe der Punktwerte = 1300 bis 900 Die Wallhecken sind hinsichtlich Wallkörper und Gehölzbewuchs in einem guten bis mittleren Zustand; nutzungsbedingte oder sonstige anthropogene Beeinträchtigungen sind höchstens bei einzelnen Merkmalen festzustellen; Pflege und / oder Unterhaltung der Wallhecke sind okay. Es besteht kein aktueller Handlungsbedarf der Naturschutzbehörde. Stufe 2: Summe der Punktwerte = 850 bis 700 Die Wallhecken weisen z.b. am Wallkörper bereits mittlere Schäden auf und es treten weitere nutzungsbedingte oder sonstige anthropogene Beeinträchtigungen in einzelnen Abschnitten (< 30 % der Gesamtlänge) hinzu, ggf. sind Pflege und / oder Unterhaltung der Wallhecke nicht okay. Es besteht ein mittelfristiger Handlungsbedarf der Naturschutzbehörde. Stufe 3: Summe der Punktwerte = unter 700 Wallkörper und / oder Gehölzbewuchs weisen mittlere bis starke Schäden bzw. Lücken auf; es sind nutzungsbedingte oder sonstige anthropogene Beeinträchtigungen in längeren Abschnitten vorhanden, ggf. sind Pflege und / oder Unterhaltung der Wallhecke nicht okay. Es besteht ein kurzfristiger Handlungsbedarf der Naturschutzbehörde. Bei den hier gewählten Bewertungsstufen ergibt sich aktuell folgendes Häufigkeitsbild: Bewertungstufe Anzahl Wallhecken / -abschnitte 1300 bis 900 Punkte 850 bis 700 Punkte unter 700 Punkte ca ca ca. 610

62 Landkreis Friesland - Fortschreibung Landschaftsrahmenplan Wallheckengebiet Sandelermöns - Cleverns Fachbeitrag Biotoptypen / Vegetation Wallheckengebiet Grabstede - Bockhorn Ergebnisse Aktueller Wallhecken-Bestand Länge des aktuellen Wallhecken-Bestandes: Die Gesamtlänge der Wallhecken im Landkreis Friesland beträgt gegenwärtig rund 556 km. Davon unterstehen dem Schutz gem. 22 (3) NAGBNatSchG Wallhecken im Wald oder am Waldrand besitzen eine Länge von ca. 490 km ca. 66 km 59

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