11 Auf seinem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.
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- Holger Fürst
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1 Texte: Lukas 17, Autor: Hartmut Burghoff Predigt Die meisten, oder alle von uns haben erlebt: Die Begegnung mit Jesus verändert unser Leben. Bei einigen liegt das schon Jahrzehnte zurück; bei anderen ist es noch ganz taufrisch. Wir brauchen Jesus! Gerade wir als Christen in unserer Zeit, wo Unsicherheit, Ratlosigkeit und Ängste überhand nehmen. Das geht an uns nicht spurlos vorüber. Alle selbstgestrickten Strategien zur Bewältigung unseres Daseins greifen zu kurz. Wer kann uns helfen? In den letzten Wochen haben wir verschiedene Menschen aus dem NT erlebt, die durch die Begegnung mit Jesus verändert wurden. Heute ist es eine Gruppe von Männern, die Jesus traf. Ihr Leben wurde auf den Kopf gestellt. 11 Auf seinem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Jesus ist unterwegs Wir lesen darüber schnell hinweg. Wenn Jesus nicht unterwegs gewesen wäre, wäre er nicht zu dem Dorf gekommen und das alles wäre nie geschehen. Das ist auch die Berufung der Gemeinde Jesu; unterwegs zu sein zu den Menschen und mit den Menschen. Das ist jetzt kein Appell, sondern reine Sachinformation. Auf der einen Seite war Galiläa auf der anderen Seite Samaria. Sie bewegten sich im Grenzland. Jesus geht auch mit uns nicht nur unsere vertrauten Wege; er will mit uns `Grenzland` betreten. Die Frage ist nur, ob wir mit ihm gehen und uns darauf einlassen. Im Grenzland ist es unbequem und ungemütlich. Aber dort geschehen damals wie heute die meisten Wunder. Das bestätigen Berichte von Heilungen und anderen übernatürlichen Manifestationen des Geistes Gottes in der muslimischen Welt.
2 12 Kurz vor einem Dorf kamen ihm zehn Aussätzige entgegen; sie blieben in einigem Abstand stehen. In Dörfern durften sich Aussätzige1 aufhalten; ummauerte Städte (z.b. Jerusalem) waren für sie Tabu. Diese galten als von Gott gestrafte Menschen. Niemand wollte und durfte etwas mit ihnen zu tun haben. Was hier gern überlesen wird: In diesem Grenzdorf waren jüdische und samaritanische Aussätzige zusammen: 9 galiläische Aussätzige nahmen den samaritanischen Aussätzigen auf. Sie taten sich zusammen, um sich dadurch das gemeinsame Los zu erleichtern. Anstatt dass jeder in seiner Höhle/Hütte sitzt und Trübsal bläst, tun sie sich zusammen. Sie bilden eine Gemeinschaft; eine Leidensgemeinschaft. Das ist eigentlich schon ein Wunder. Sonst waren Juden und Samariter strikt getrennt; sie betrachteten sich gegenseitig als Rivalen und Feinde; obwohl sie gemeinsame religiöse Wurzeln hatten. Not macht möglich, was sonst unmöglich ist! So lässt Gott in unserem Leben manchmal schwere Dinge zu. Sie plagen und versauern unser Leben. Darum macht Not auf den ersten Blick für viele keinen Sinn. Einige verzweifeln daran; sie sehen nicht die Chance, die ausgestreckte Hand Gott darin. Was will Gott durch die Nöte unserer Zeit ermöglichen? Ich sehe momentan drei mögliche Anwendungen für uns als CGD: a) Da ist eine kleine Schweizer Chrischona Gemeinde in einer Schweizer Stadt; und da ist eine noch kleinere Gruppe ausländischer Christen. Beide Gruppen sind zu klein und zu schwach, um jeweils ein eigenes Lokal zu mieten und ein volles Gemeindeprogramm anzubieten. Wieso tun sie sich nicht zusammen; über die kulturellen Grenzen hinweg? WWJD? b) Im Laufe der Jahre hat sich eingebürgert, dass sich Christen unterschiedlicher Frömmigkeitsstile in getrennten Versammlungen treffen, und den 3-einigen Gott anbeten. Ihre unterschiedlichen Sichtweisen trennen sie voneinander (Juden und Samariter; Evangelikale und Charismatiker). Und wenn in einer altehrwürdigen Freikirche alte biblische, oder neue und ungewohnte Formen und Frömmigkeitsstile entdeckt werden? Soll uns das trennen; auseinanderbringen? WWJD? Die Not und der Wertezerfall unserer Gesellschaft ist eine Einladung Gottes: Geht 1 Griechisch Lepros. Aussatz umfasste mehrere Hautkrankheiten (z.t. die unheilbare Lepra) 2
3 den Weg zusammen. Die Andersartigkeit des Anderen muss uns doch nicht trennen. Gib dem anderen doch die Freiheit seinen Glauben zu leben. Zwängen wir einander doch nicht unsere Art des Glaubens auf. Weg mit dem Joch! Wir sind zur Freiheit berufen! c) In unserer Zeit werden Kranke, Alte und Fremde oft ausgegrenzt. Viele leben allein für sich; grosse Wohnungen und Häuser werden von immer häufiger von Alleinstehenden bewohnt. Das Heer der Einsamen wird immer grösser. Wie kann die Not in ihrem Leben etwas ermöglichen? Wieso nicht eine WG für Alleinstehende/Alte/Kranke gründen? Wieso nicht eine Liegenschaft so umbauen, dass generationenübergreifendes Wohnen ermöglicht wird? So wäre der Wohnraum viel besser genutzt und es gibt weniger Einsame Ich weiss, diese 3 Beispiele sind nicht die primäre Botschaft dieses Textes. Aber es steht fest: Not und Liebe machen erfinderisch. Sie ermöglichen Dinge, die sonst unmöglich sind. Geben wir dieser Liebe Gottes Raum. 13 und riefen laut:»jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!«normalerweise hätten sie den Warnruf unrein, unrein! 2 ausrufen müssen. Eigentlich unverschämt! Man müsste diesen erst einmal Manieren (Regeln) beibringen. Stattdessen: Sie reden sie Jesus mit Namen an und nennen ihn Meister. Normalerweise wurde Jesus nur von seinen eigenen Jüngern so genannt. Das ist ein Hinweis darauf, dass sie Jesus wohl schon kannten oder in näherer Beziehung zu ihm standen. Hab Erbarmen mit uns! Ihre Hoffnung richtet sich auf sein Erbarmen. 14 Jesus sah sie an und sagte zu ihnen:»geht und zeigt euch den Priestern!«! Auf dem Weg dorthin wurden sie gesund. Sie sollten sich vorschriftgemäss einem Priester zeigen 3. Priester hatten die Funktion einer Art Gesundheitsbehörde; sie müssen durch ihre Reinerklärung die Wiederaufnahme der Kranken in die soziale und kultische Gemeinschaft vollziehen. Dass Jesus sie zu den Priestern schickt ist eine Glaubensprobe, denn er sagt ihnen kein Heilungswort. An ihrem Gehorsam offenbarte sich ihr Glaube. 2 Levitikus 13,45 3 Levitikus 14,2 3
4 Die Heilung geschieht nicht durch die Priester bzw. bei den Priestern, sondern unterwegs auf dem Weg dorthin. Der Glaube hat sie in Bewegung gesetzt. Der gehorsame Vollzug bewirkt auf dem Weg die Heilung und Reinigung. 15 Einer von ihnen kam zurück, als er sah, dass er geheilt war. Er pries Gott mit lauter Stimme, laute Stimme wörtlich megas fonay = laute Stimme/Lärm (= Megaphon) Jesu Heilung wird als Gottestat verstanden; darum äussert sich der Glaube im Lobpreis Gottes: im lauten Lobpreis. Als geheilter Mann weiss er sich von Gott begnadigt 16 warf sich vor Jesu Füßen nieder und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samaritaner. Mit dem Lobpreis Gottes verbindet er den Dank gegenüber Jesus. Er huldigt ihm wie einem König. 17 Jesus aber sagte:»sind denn nicht alle zehn gesund geworden? Wo sind die anderen neun? Jesus fragt nach den anderen, die auch geheilt wurden. Sie sind ihm nicht egal. 18 Ist es keinem ausser diesem Fremden in den Sinn gekommen, zurückzukehren und Gott die Ehre zu geben?«jesus war erstaunt! Und es war in ihm ein Schmerz darüber, dass die Juden nur daran dachten, gesund zu werden. Mit ihm selber wollten sie nichts zu tun haben. Hier tritt die selbstsüchtige Art Israels ans Licht. Sie glaubten, ein Anrecht auf die göttlichen Segnungen zu haben. Sie leben nach dem Motto: Wer auf seine Rechte pocht braucht nicht zu danken. Vielleicht sind wir oft so undankbar, weil wir so unglaublich viele Rechte haben und sie unermüdlich einfordern Sie nahmen die Heilung als ihr gutes Recht hin; das steht mir zu! Begierig griffen sie nach den Gaben Gottes, ohne sich durch die Gabe nicht zum Geber rufen zu lassen. 4 4 Römer 1,21 denn trotz allem, was sie über Gott wussten, erwiesen sie ihm nicht die Ehre, die ihm zukommt, und blieben ihm den Dank schuldig. 4
5 Keiner, ausser diesem Fremden? Wörtlich: Der Fremdstämmige. Die völkische Unterschiedlichkeit wird hier erwähnt, ohne zu werten. Anders die Römer: An den Schranken zum inneren Tempelbezirk waren Schilder angebracht: Nichtrömischen Ausländern (Fremden) verboten. Jesus wertet das Verhalten der 9 Geheilten als Raub an der Ehre Gottes und damit als Unglaube. Warum sind sie nicht zurückgekehrt, um Gott die Ehre zugeben? Und wir? Geben wir Gott die Ehre, die ihm zusteht? Ich sehe hier auch eine sehr menschliche Seite im Charakter von Jesus: Die Undankbarkeit der 9 hat ihn innerlich tief getroffen; war er frustriert? Jetzt habe ich ihnen alles gegeben und sie halten es nicht einmal für nötig, Danke zu sagen. So kann auch der geistliche Dienst entmutigen, auslaugen und frustrieren Ein Mittel dagegen ist die Dankbarkeit; und das auch zum Ausdruck bringen. Der Anteil der Dankbaren war 10%. Wie hoch ist er bei uns? 19 Dann sagte er zu dem Mann:»Steh auf, du kannst gehen! Dein Glaube hat dich gerettet.«jesus findet nur bei ihm den (rettenden) Glauben, der sich in Dank und Lobpreis zeigt. Jesus bindet das Heil nicht an die Volkszugehörigkeit, sondern an den Glauben an ihn. Wer an IHN glaubt, wird nicht gerichtet werden; er hat das ewige Leben. 5 Hier zeigt sich: die Gabe Jesu (Heilung) kann vergeblich empfangen werden. Die anderen verloren den bleibenden Segen der Errettung (sie wurden nur geheilt) zugunsten der kurzfristigen und augenblicklichen Heilung. Ich finde es erschreckend, dass die Heilung der 10 Männer ihre einzigartige Gemeinschaft beendet hat. Die Begegnung dieser 10 Männer mit Jesus hat ihr ganzes Leben verändert. Auch unsere Nöte und Schwierigkeiten können eine Chance Gottes sein. Gott kann durch die Not unserer Tage Dinge ermöglichen, die sonst in der Gesellschaft (Zeitgeist) unmöglich sind. Das will und kann Jesus auch unter uns bewirken. 5 Johannes 3, 18 und 6,40 5
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