CHINA: MARKTCHANCEN IM MASCHINENBAU. Zehn Fachzweige mit großem Exportpotenzial für baden-württembergische Unternehmen

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1 CHINA: MARKT IM MASCHINENBAU Zehn Fachzweige mit großem Exportpotenzial für baden-württembergische Unternehmen

2 3 China als Exportmarkt deutscher Maschinenbauer 9 Fachzweige des Maschinenbaus: 9 A: Armaturen 11 B: Flüssigkeitspumpen, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik 13 C: Holzbearbeitungsmaschinen, Kunststoff- und Gummimaschinen 15 D: Landtechnik 17 E: Mess- und Prüftechnik 19 F: Montage, Handhabung, Industrieroboter 21 G: Spanende und abtragende Werkzeugmaschinen 23 H: Schweiß- und Löttechnik 25 I: Textilmaschinen 27 J: Umformende und zerteilende Werkzeugmaschinen 29 Datentabelle 31 Über die Studie 32 Impressum

3 China als Exportmarkt deutscher Maschinenbauer China ist der mit Abstand größte Markt für Maschinen und Anlagen, rund 30 Prozent der globalen Nachfrage kommen aus der Volksrepublik. Der chinesische Markt ist für den deutschen Maschinenbau dementsprechend von großer Bedeutung: Von 2009 bis 2014 war China der wichtigste Exportmarkt für die Branche; Produkte im Wert von rund 17 Milliarden Euro lieferten die Deutschen 2014 in die Volksrepublik. Im Jahr 2015 lag China in der Exportrangliste hinter den USA auf Platz 2. Die deutschen und baden-württembergischen Maschinenbauer haben die aktuellen Entwicklungen in China denn auch fest im Blick. Seit die chinesische Regierung mit dem Programm Made in China 2025 ihr Wirtschaftsmodell von der Produktion von Massenware auf höherwertige Produkte umstellen will, steigt in China die Nachfrage nach immer komplexeren und anspruchsvolleren Maschinen und Anlagen. Daraus ergeben sich für die deutschen Anbieter weiterhin gute Exportchancen. Vor allem für zehn Fachzweige des Maschinenbaus, so das Ergebnis dieser Studie, bestehen große Potenziale für Geschäfte mit China. SITUATION UND HERAUSFORDERUNGEN FÜR DEUTSCHE Seit einigen Jahren bemüht sich die chinesische Regierung, die Wertschöpfung im Land aufzuwerten. Die im März 2015 veröffentlichte 10-Jahres-Strategie Made in China 2025 formuliert einen konzeptionellen Fahrplan für die Industrialisierung in China bis 2025 und definiert das Verhältnis von Markt und Staat etwa wie folgt: Der Markt führt an, der Staat lenkt (chin.: 市主, 政府引 ). Dies bringt zum Ausdruck, dass dem Markt nach chinesischem Verständnis die bevorzugte Steuerungshoheit zukommt. Die Grundidee von Made in China 2025 ist die Verbesserung des bestehenden Industrieniveaus, die Umsetzung einer technischen Revolution und die beschleunigte Entwicklung von Industrie 2.0 (Fließband) über Industrie 3.0 (Automatisierung) hin zu Industrie 4.0 (Digitalisierung und intelligente Vernetzung der Produktion). Dafür hat die Regierung im Rahmen des Programms zehn strategische Schwerpunktbranchen wie beispielsweise Informationstechnologie, hochwertige CNC-Maschinen und Industrieroboter oder Landwirtschaftstechnik definiert, die mehrheitlich dem Maschinenbau zuzuordnen sind. Parallel dazu investiert die chinesische Regierung bedeutende Ressourcen in den Ausbau der Forschung und Wissenschaft (Hochschulen und Forschung oder: Wissenschaft und Forschung). Diese Investitionen führen zwar nicht zu kurzfristig sichtbaren Erfolgen, doch langfristig können sie eine nachhaltige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Industrie bewirken. Mit Made in China 2025 verfolgt die chinesische Regierung folgende Ziele: Die Industrialisierung in China soll bis 2025 abgeschlossen sein. Die Industrie soll zu dem qualitativen Produktniveau von Japan und Deutschland aufschließen. Die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft soll insgesamt erhöht werden. Diese Ziele werden voraussichtlich im nächsten Fünf-Jahres-Plan, der im Frühjahr 2016 veröffentlicht wird, eine wichtige Rolle spielen. Genauere Inhalte des neuen Fünf-Jahres-Plans waren zum Zeitpunkt der Studiendurchführung nicht bekannt; die Vermutung liegt jedoch nahe, dass er sich an den in Made in China 2025 ausgeführten Prinzipien orientieren wird. Grundsätzlich gilt, dass Made in China 2025 eine langfristige Strategie beschreibt und die Fünf-Jahres-Pläne mittelfristige Ziele vorgeben, während sich die konkreten Umsetzungsrichtlinien meist in regionalen oder branchenspezifischen Plänen und Anweisungen finden. HERAUSFORDERUNGEN FÜR DEUTSCHE MASCHINENBAUER IN CHINA Die deutschen Maschinenbauer haben sich durch ihre Technologieführerschaft eine gute Marktposition in China gesichert. Ihr Vorsprung in Sachen Präzision, Produktivität, Lebensdauer und Energieeffizienz wird von den chinesischen Kunden geschätzt. Doch die Bedingungen haben sich inzwischen geändert: Während der Markt für deutsche Anbieter noch vor einigen Jahren relativ einfach Stärken deutscher Unternehmen in China (Noch) klar überlegen in technischem Vertrieb, After - Sales - Service und Wartung, Anwen- dungswissen Führend in Umweltschutz- und Sicherheits- technologie Made in Germany setzt (noch) weiterhin Standards: zuverlässig, robuste Qualität, kompakt, emotionales Statussymbol Forschung und Entwicklung, Wissenschaft: Zugang zu historischem, jahrzehntelang gewachsenem Primärwissen Gezielte Förderung hochwertiger Industrialisierung (China Manufacturing 2025) Bewusstsein für Gesundheit und Umwelt steigt stark (Endverbraucher, Hersteller) Entwicklung des Markts, der Wirtschaft und Gesellschaft: zunehmende Professionalisierung, Rechtssicherheit, Berechenbarkeit (allerdings ausgehend von niedrigem Niveau) Zunehmende Auswahl von für internationale Kooperationen geeigneten lokalen Partnern und Vertrauenspersonen Verlagerung der Niedriglohnarbeit nach Zentral -/ Westchina; später von Asien nach Afrika Abflachung von Job-Hopping : HR-Nachhaltigkeit, neue Wertekonzepte der Mitarbeiter- führung und -bindung und Vertrauenspersonen Chinas Industrieparks /-zonen bevorzugen zunehmend Ansiedelung von europäischen Unternehmen gegenüber asiatischen Investoren: Entwicklung zu Engineered in Germany, Manufactured in China strukturiert war und sie vorwiegend an lokale Niederlassungen internationaler Konzerne verkauften, ist der lokale Markt heute sehr viel komplexer geworden. Zum einen ist die Zahl der potenziellen Kunden in China deutlich gewachsen, zum anderen haben sich starke chinesische Wettbewerber etabliert. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Kunden nicht die beste, sondern bezahlbare Technik nachfragt. Für die deutschen Maschinenbauer heißt das, dass sie ihre Produkte verstärkt auf die Schwächen deutscher Unternehmen in China Unzureichendes customizing / Anpassung an lokalen Bedarf: - Angebote oft zu teuer / Standard zu hoch - zu wenig Modifikation für lokale Standards - chinesische Angebote zunehmend wettbe- werbsfähig (Preis - Leistungs - Verhältnis wird immer besser) Insbesondere im Mittelstand: zu wenig Vertrautheit mit chinesischen Gepflogenheiten und Anforderungen Begrenzte Ressourcen, somit oft starke Risikoaversion Allgemeine Unberechenbarkeit der Kapital- und Immobilienmärkte Steigend Importzölle in einigen Branchen Zunehmende staatliche Förderung von Innovation und Forschung lokaler Unternehmen Allgemeine Erstarkung lokaler Unternehmen: steigende Qualität und Fähigkeit für eigene Standards Individualisierung: Entwicklung chinesischer Lösungen von westlichen Technologien Ungewollter Transfer geistigen Eigentums Demografie und Fachkräftemangel Rapider Anstieg der Zahl asiatischer Forscher in Deutschland, dadurch Risiko von Know-how- Verlust Internationalisierung und Digitalisierung erhöht Risiko für lokalpolitische Unruhen (z. B. politische oder Arbeitnehmeraufstände) für deutsche Maschinenbauunternehmen in China 3 CHINA ALS EXPORTMARKT DEUTSCHER MASCHINENBAUER CHINA ALS EXPORTMARKT DEUTSCHER MASCHINENBAUER 4

4 BEDROHUNG DURCH NEUE WETTBEWERBER Eintritt neuer (deutscher) Unternehmen Eintrittshemmnis: begrenzter Wettbewerbsschutz (Rechts-, Marken-, Patentschutz etc.) bei Neuprodukt oder Produktdifferenzierung Regulatorische Eintrittserleichterung für westlichewettbewerber: z.b. Gesetzgebung, EU - Richtlinien (Compliance, CO 2 ) VERHANDLUNGSMACHT DER LIEFERANTEN Chinesische Lieferanten: Steigende Verhand- lungsmacht, da Unternehmensgröße in vielen Bereichen wächst, bzw. große Handlungs- unternehmen Im Umkehrschluss geringe Verhandlungs- macht kleiner, neuer Kunden (z. B. aus Deutsch- land), keine prioritäre Betreuung, solange kein A-Kunde WETTBEWERBSUMFELD Chinesen: Wettbewerbsvorteil in markt- spezifi schen Angeboten, schwach bei Ersatzteil-, Service - und Reparatur - Leistungen Deutsche Wettbewerber: lokale Anpassung unzureichend, zu hochwertig / zu hochpreisig lokalen Kundenbedürfnisse ausrichten und in das mittlere Technologiesegment einsteigen sollten wenn sie nicht Marktanteile verlieren wollen (siehe auch -Analyse auf Seite 5). Diese Herausforderungen wurden im Rahmen der vorliegenden Studie mithilfe des sogenannten Five- Forces-Modells nach Porter analysiert. Diese Branchenstrukturanalyse untersucht die wichtigen Akteure im Markt und geht dabei davon aus, dass die Attraktivität einer Branche durch fünf Wettbewerbsaspekte bestimmt wird. Das Modell (siehe oben) bietet interessante Perspektiven auf die Gesamtsituation deutscher Exporte und speziell Exporte der Maschinenbauer nach China, da sich in vier der fünf Kräfte starke Gemeinsamkeiten abzeichnen und zwar bei den Kräften Wettbewerbsumfeld, VERHANDLUNGSMACHT DER KUNDEN Stichwort: Good enough -Mentalität Höhere Preissensibilität Mid - tech oftmals ausreichend, andere Preis - Leistungs - Ansprüche Zahlungsbereitschaft bei (End-)Kunden begrenzt; mittleres Marktseg ment zu günstigen Preisen bevorzugt BEDROHUNG DURCH ERSATZPRODUKTE Starker Innovationsfokus der Regierung: Treiber für neue innovative Produkte Technologie- und entwicklungsintensive Substitute weniger wahrscheinlich: Schwäche in komplexer Prozess- und F&E-Kompetenz Five-Forces-Modell nach Porter für den chinesischen Markt Verhandlungsmacht von Lieferanten, Verhandlungsmacht von Käufern sowie der Möglichkeit neuer Akteure. Beim Punkt Bedrohung durch Ersatzprodukte gibt es zwar einige allgemeine Aspekte, aber dieses Thema ist stark vom jeweiligen Fachzweig abhängig und eine Analyse deshalb nicht zielführend. FACHZWEIGE MIT GROSSEM EXPORTPOTENZIAL FÜR BADEN-WÜRTTEMBERGISCHE UNTERNEH- MEN Ziel dieser Studie war es unter anderem, vielversprechende Fachzweige für die baden-württembergische Exportbranche Maschinenbau aufzudecken und entsprechende Angebotslücken sichtbar zu machen. Die umfassende Analyse der quantitativen Daten und der Trends der vergangenen Jahre sowie die hierauf basierende mittelfristige Prognose deuten auf einen Ausbau der hochwertigen Fertigungssegmente in China hin. Das Thema Automatisierung zur Steigerung von Qualität und Produktivität sowie zur Reduzierung der Abhängigkeit vom Faktor Mensch zog sich auch als roter Faden durch die zahlreichen Tiefeninterviews mit Experten aus Industrie und Wissenschaft in Deutschland und China. Im Maschinenbau zeigen sich insbesondere die Potenziale in der Lokalisierung im chinesischen Markt, vor allem dem Einstieg in das mittlere Preissegment, und im Import hochwertiger Maschinen aus Deutschland. Diese Entwicklung wird zum einen von der Automobilindustrie getrieben, in der internationale und chinesische Automobilhersteller (OEMs) und Zulieferer immer höher automatisierte und komplexere Produktionsanlagennachfragen werden. Zum anderen investieren auch Unternehmen anderer Branchen aufgrund schärferer Qualitätsanforderungen und steigender Lohnkosten zunehmend in hoch präzise und anspruchsvolle importierte Maschinen. Das quantitative Matching dieser Studie zeigt anhand der Daten, dass es weiterhin großes Potenzial für den Export von Baden-Württemberg (BW) nach China gibt. Insbesondere in den zehn ausgewählten Fachzweigen zeigt sich eine vielversprechende Kombination des Angebotspotenzials Baden-Württembergs und des Nachfragepotenzials in China für deutsche Importe. Die Studie zeigt zudem, dass auch in sogenannten etablierten Fachzweigen wie etwa der Umformtechnik noch große Geschäftschancen bestehen können. Bei den folgenden Fachzweigen besteht bereits jetzt ein großer Markt in China und großes Exportpotenzial : Armaturen Flüssigkeitspumpen, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Holzbearbeitungsmaschinen, Kunststoff- und Gummimaschinen Mess- und Prüftechnik Montage, Handhabung, Industrieroboter Schweiß- und Löttechnik Spanende und abtragende Werkzeugmaschinen Bei den folgenden Fachzweigen ist der aktuelle Importmarkt klein; das erwartete Wachstum des Importmarkts ist jedoch groß, sodass diese Fachzweige ein besonderes Augenmerk verdienen: Landtechnik Umformende und zerteilende Werkzeugmaschinen Der folgende Fachzweig ist ein Sonderfall, da baden-württembergische Unternehmen, im Vergleich zu ihren Exporten in andere Länder, relativ wenig nach China exportieren; gleichzeitig haben deutsche Produkte insgesamt einen sehr hohen Anteil an den Importen nach China. Textilmaschinen (ohne Trockner), Bekleidungs- und Ledertechnik Für jeden dieser Top-10-Fachzweige wurden zehn relevante chinesische Unternehmen ausgewählt, deren lokale Verteilung die unterschiedlichen regionalen Schwerpunkte der Fachzweige illustriert. Abgerundet wurde die Studie durch eine Betrachtung der sechs Schwerpunktregionen Bohai- Bejing-Tianjin, das Yangtze-Flussdelta (, Suzhou, Wuxi, Changzhou, Nantong, Nanjing, Zhenjiang, Taizhou, Yangzhou), Nordostchina (Shenyang, Provinz Liaoning), das Perlfl ussdelta (Shenzhen, Guangzhou, Dongguan, Zhongshan, Foshan, Zhuhai) und Westchina (Chengdu, Chongqing). In diesen Maschinenbau-Clustern haben 77 der 100 ausgewählten chinesischen Unternehmen der Branche ihren Sitz. Auf der folgenden Doppelseite fi ndet sich ein Überblick über die Fokus-Regionen der Studie. LANGFRISTIGE STRATEGIE DER CHINESISCHEN REGIERUNG: MADE IN CHINA 2025 Beim Nationalen Volkskongress 2015 stellte Premierminister Li Keqiang die 10-Jahres-Strategie für die zu vollenden und auf das qualitative Produktniveau der Regierungsziel, die Industrialisierung Chinas bis 2025 chinesische Industrialisierung vor: Made in China 2025 Weltmarktführer zu bringen. Laut Premierminister Li (teilweise auch übersetzt mit China Manufacturing müsse China seine Anstrengungen verdoppeln, um von 2025 ). Diese 10-Jahres-Strategie wird als Antwort auf einem Hersteller großer Mengen zu einem Hersteller die deutsche Industrie 4.0 betrachtet mit dem erklärten großer Qualitäten zu werden. 5 CHINA ALS EXPORTMARKT DEUTSCHER MASCHINENBAUER CHINA ALS EXPORTMARKT DEUTSCHER MASCHINENBAUER 6

5 Fokus-Regionen der Studie Top-10-Fachzweige Die Standorte ausgewählter Unternehmen der Top-10- Fachzweige und ihre Häufung sind auf der Landkarte mit den jeweiligen Buchstaben der Fachzweige gekennzeichnet. A B C D E F G H I J Legende: Armaturen Flüssigkeitspumpen, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Holzbearbeitungs-, Kunststoff- und Gummimaschinen Landtechnik Mess- und Prüftechnik Montage, Handhabung, Industrieroboter Spanende und abtragende Werkzeugmaschinen Schweiß- und Löttechnik Textilmaschinen, Bekleidungs- und Ledertechnik Umformende und zerteilende Werkzeugmaschinen k = tausend RMB = Renminbi = Bruttoinlandsprodukt Westen Unternehmen: A Diese Region ist momentan vor allem als Fertigungsstandort interessant und wird von der chinesischen Regierung stark gefördert. Chengdu Einwohner: 14,3 Mio. : 911 Mrd. RMB /Kopf: 64k RMB Chongqing Einwohner: 29,7 Mio. : Mrd. RMB /Kopf: 43k RMB Xinjiang Tibet Autonomous Region Guangzhou und Perlflussdelta (Pearl River Delta, PRD) : B, C, 2*F, 2*H, J Guangzhou Einwohner: 12,9 Mio. : Mrd. RMB /Kopf: 121k RMB Shenzhen Einwohner: 10,6 Mio. : Mrd. RMB /Kopf: 137k RMB Foshan Einwohner: 7,3 Mio. : 701 Mrd. RMB /Kopf: 96k RMB Qinghai G Yunnan G Beijing und Tianjin und Shandong-Halbinsel : A, 2*B, 5*C, 5*D, 3*E, G, 2*H, 5*I, 2*J Tianjin Einwohner: 14,1 Mio. : Mrd. RMB /Kopf: 102k RMB Beijing Einwohner: 21,2 Mio. : Mrd. RMB /Kopf: 93k RMB Außerdem: Shandong - Halbinsel Sichuan Gansu J Inner Mongolia Ningxia Chongqing Guizhou Shaanxi E Guangxi C Shanxi Henan D, F Hubei G, H Hunan Hainan Hebei Guangdong Beijing Tianjin Jiangxin Shandong Anhui D, F, J Fujian C Liaoning D, I, J Yangzhou Zhejiang 3*A, B, 2*F, J Taiwan Heilongjiang Jilin Nordosten : A, C, F, 2*G, J Shenyang Einwohner: 8,3 Mio. : 716 Mrd. RMB /Kopf: 87k RMB Dalian Einwohner: 5,9 Mio. : 765 Mrd. RMB /Kopf: 111k RMB und Yangtze-Delta (Yangtze River Delta, YRD) : 4*A, 6*B, C, 2*D, 6*E, 3*F, 4*G, 5*H, 4*I, 2*J Yangzhou Einwohner: 4,5 Mio. : 325 Mrd. RMB /Kopf: 73k RMB Einwohner: 24,2 Mio. : Mrd. RMB /Kopf: 90k RMB Suzhou Einwohner: 6,5 Mio. : Mrd. RMB /Kopf: 123k RMB Wuxi Einwohner: 6,5 Mio. : 807 Mrd. RMB /Kopf: 125k RMB Changzhou Einwohner: 4,7 Mio. : 436 Mrd. RMB /Kopf: 93k RMB Nanjing Einwohner: 8,2 Mio. : 801 Mrd. RMB /Kopf: 98k RMB 7 RUBRIK RUBRIK 8

6 Armaturen Baden-Württemberg: Produktion (2013) 3,5 Mrd. EUR sehr groß Baden-Württemberg: Exportstärke* nach China (2013) 0,96 mittel China: Produktion gesamt (2013) 3 Mrd. USD mittel Kumuliertes jährliches Wachstum lokaler Markt China ( ) 2 3 % klein China: lokaler Marktanteil (2013) 39 % China: Importvolumen gesamt (2013) 5 Mrd. USD mittel Kumuliertes jährliches Wachstum Importmarkt China ( ) 3 6 % mittel Deutscher Marktanteil am Import (2013) 23 % groß Großer Importanteil im Markt Bereits jetzt: hohe Qualitätsanforderungen an die Produkte Regierung fördert gezielt das Wachstum in diesem Bereich Relativ junge Branche in China Noch gibt es wenige Qualitätsprüfungen oder Sicherheitsstandards Viele Kunden kennen die Markttrends und die Produkte noch nicht und suchen deswegen nicht aktiv danach 2 % 3 % 3 % 6 % Fachzweig Armaturen in China Kleines Teil, große Wirkung: Durch die Schlüsselstellung von Industriearmaturen im Anlagenbau wird der Import dieser Produkte auch in Zukunft eine große Rolle in China spielen. Armaturen für industrielle Anwendungen wie beispielsweise Absperrschieber, Durchgangsventile oder Schmutzfänger sind ein interessanter Sonderfall in der Studie. Armaturen stellen zwar meist nur einen kleinen Kostenanteil eines Gesamtsystems dar, aber ihr Ausfall wäre oft katastrophalfür das Gesamtsystem und könnte irreparable Schäden nach sich ziehen. Daher sind chinesische Maschinenbauer oft bereit, relativ teure aus dem Ausland importierte Armaturen einzusetzen. Der Importmarkt für Industriearmaturen ist größer als der lokale Produktionsmarkt. Durch den hohen Importanteil wird der Druck zur Lokalisierung der Produktion weiter zunehmen. Trotzdem wird der Importmarkt wahrscheinlich überdurchschnittlich wachsen. Treiber hierfür sind die steigenden Qualitäts- und Produktionsanforderungen sowie die relative Schwierigkeit für chinesische Hersteller, im Preis-Leistungs-Verhältnis zu Importprodukten aufzuschließen. Um qualitativ vergleichbare Produkte produzieren zu können, müssten chinesische Hersteller ähnliche Maschinen einsetzen wie die deutschen Wettbewerber. Da diese Maschinen aber hoch automatisiert sind und hohe Anschaffungskosten bedeuten, würden die chinesischen Hersteller kaum einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den deutschen Anbietern haben. Auch die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Vormaterial ist ein Engpass, da bei hochwertigen Armaturen oft spezielle Metalllegierungen zum Einsatz kommen, die im chinesischen Markt noch nicht stark verbreitet sind. Nachfrage nach innovativen Produkten (z. B. Armaturen mit Datalogging- Funktion, auch mit drahtloser Informationsübertragung) steigt Qualitätsanforderungen an die Produkte steigen weiter Chinesische Unternehmen fühlen den Druck von ausländischen Unternehmen und arbeiten an besseren Qualitätsstandards und neuen Technologien Fälschungen sind in diesem Markt noch ein Problem des chinesischen Markts im Fachzweig Armaturen aus Sicht deutscher Unternehmen Beijing Valve General Factory Group Co., Ltd. Hugong Valve Factory (Group) Co., Ltd. Nengfa Weiye Energy Technology Company Co., Ltd. Neway Valve (Suzhou) Co., Ltd. CNNC Sufa Technology Industry Co., Ltd. Suzhou High and Medium Pewaaure Valve Factory Co., Ltd. China Fangyuan Valve Group Co., Ltd. Sungo Valves Group Co., Ltd. Boteli Valve Group Co., Ltd. Zigong High Pressure Valve Co., Ltd. Beijing Shenyang, Liaoning Suzhou, Jiangsu Suzhou, Jiangsu Suzhou, Jiangsu Wenzhou, Zhejiang Wenzhou, Zhejiang Wenzhou, Zhejiang Zigong, Sichuan Import: Armaturen 23 % Deutschland 24 % Japan 12 % USA 10 % Korea 3 % Frankreich 28 % andere Neben ist ein weiteres Zentrum der Leichtindustriestandort Wenzhou im Südosten. 9 FACHZWEIG A: ARMATUREN FACHZWEIG A: ARMATUREN 10

7 Flüssigkeitspumpen, Kompressoren, Druckluftund Vakuumtechnik 4 % 8 % Baden-Württemberg: Produktion (2013) 1,7 Mrd. EUR sehr groß Baden-Württemberg: Exportstärke* nach China (2013) 0,83 klein China: Produktion gesamt (2013) 31 Mrd. USD sehr groß Kumuliertes jährliches Wachstum lokaler Markt China ( ) 4 8 % mittel China: lokaler Marktanteil (2013) 79 % China: Importvolumen gesamt (2013) 8 Mrd. USD groß Kumuliertes jährliches Wachstum Importmarkt China ( ) 70 8 % groß Deutscher Marktanteil am Import (2013) 20 % groß 7 % 8 % Fachzweig Flüssigkeitspumpen, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik in China In diesem Fachzweig ist die Aufteilung zwischen mittlerem Segment (lokale Hersteller) und High-End-Segment (ausländische Hersteller) besonders deutlich. Viele deutsche Unternehmen produzieren bereits vor Ort. Der chinesische Markt für Flüssigkeitspumpen ist im unteren und mittleren Qualitätssegment bereits recht groß und durch lokale Wettbewerber gut abgedeckt. Das mittlere Qualitätssegment wird oft von lokalen Werken ausländischer Hersteller abgedeckt; hierbei ist die Herkunft der Hersteller stark fragmentiert. Der Importmarkt ist mit über 8 Milliarden US-Dollar bereits jetzt sehr groß. Getrieben durch die zunehmenden Anforderungen an Qualität und Produktivität wird auch in diesem Bereich, ähnlich wie bei der Mess- und Prüftechnik, das High-End-Segment stark wachsen. Da das obere Marktsegment bei Pumpen durch höchste Präzision charakterisiert ist und die Produkte dicht gepackt werden können (und somit bei den Logistikkosten recht wirtschaftlich sind), gibt es hier großes Potenzial für den Export deutscher Produkte. Ebenfalls ähnlich wie bei der Mess- und Prüftechnik ist ein Direktvertrieb oft sinnvoll. Problematisch für mittelständische deutsche Firmen dürfte vor allem die bestehende starke lokale Präsenz großer ausländischer Hersteller in China sein. Daher haben insbesondere Nischenanbieter, die das Produktportfolio der Konzerne ergänzen, noch großes Potenzial. Marktgröße: riesig China ist Deutschlands größter Absatzmarkt Dominanz des Imports: 50 % aller trockenen Vakuumpumpen, besonders im Markt der Halbleiterhersteller, stammen von ausländischen Herstellern Deutsche Hersteller können den technischen Vorsprung und die Vorteile im Preis-Leistungs-Verhältnis weiter ausbauen Chinesische Produkte sind bei manchen techno - logisch nicht so anspruchsvollen Lösungen, wie z.b. Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen, wettbewerbsfähiger Langsamere Wachstumstendenz bis 2020 erwartet, besonders für den lokalen Markt des chinesischen Markts im Fachzweig Flüssigkeitspumpen, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik aus Sicht deutscher Unternehmen Guangdong Kenfl o Pump Co., Ltd. Nanfang Pump Industry Co., Ltd. Liancheng (Group) Co., Ltd. Ingersoll Rand Compressor Co., Ltd. Kaiquan Pump (Group) Co., Ltd. Zhejiang Kaishan Compressor Co., Ltd. Panda Machinery (Group) Co., Ltd. Wuxi Compressor Co., Ltd. Shandong Tonghui Machinery Co., Ltd. Shandong Sure Boshan Pump Industry Co., Ltd. Foshan, Guangdong Hangzhou, Zhejiang Quzhou, Zhejiang Quzhou, Zhejiang Wuxi, Jiangsu Zibo, Shandong Zibo, Shandong Import: Flüssigkeitspumpen, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik 20 % Deutschland 15 % USA 15 % Japan 7 % Korea 3 % Italien 40 % andere Dieser Fachzweig findet sich sowohl in der traditionellen Maschinenbauregion Shandong als auch in den verarbeitenden Zentren entlang der Küste. 11 FACHZWEIG B: FLÜSSIGKEITSPUMPEN, KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- UND VAKUUMTECHNIK FACHZWEIG B: FLÜSSIGKEITSPUMPEN, KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- UND VAKUUMTECHNIK 12

8 Holzbearbeitungsmaschinen, Kunststoff- und Gummimaschinen Großer Importmarkt mit starker deutscher Stellung Europäische Hersteller sind schon lange vor Ort: hohe Hürden für neue deutsche Anbieter bzw. hohe Herausforderungen Deutscher Anteil des Imports zeigt keine Wachstumstendenz Baden-Württemberg: Produktion (2013) 2,4 Mrd. EUR sehr groß Baden-Württemberg: Exportstärke* nach China (2013) 0,88 klein China: Produktion gesamt (2013) 15 Mrd. USD groß Kumuliertes jährliches Wachstum lokaler Markt China ( ) 4 9 % mittel China: lokaler Marktanteil (2013) 80 % China: Importvolumen gesamt (2013) 4 Mrd. USD mittel Kumuliertes jährliches Wachstum Importmarkt China ( ) 3 14 % groß Deutscher Marktanteil am Import (2013) 38 % sehr groß Das größte Potenzial für deutsche Maschinen liegt im mittleren Technologiesegment, in dem auch Mittelständler stark sind Noch bestehen deutsche Technologie - und Qualitätsvorteile Chinesische Hersteller positionieren sich im Markt mit den sogenannten Gut genug -Pro - dukten und drängen damit ins mittlere Segment Der technische Vorsprung der deutschen Hersteller könnte innerhalb der nächsten 10 Jahre von chinesischen Herstellern aufgeholt werden des chinesischen Markts im Fachzweig Holzbearbeitungsmaschinen, Kunststoffund Gummimaschinen aus Sicht deutscher Unternehmen Import: Holzbearbeitungsmaschinen, Kunststoff- und Gummimaschinen 38 % Deutschland 23 % Japan 11 % Taiwan 5 % Korea 4 % Italien 19 % andere 4 % 9 % 3 % 14 % Fachzweig Holzbearbeitungsmaschinen, Kunststoff- und Gummimaschinen in China In diesem breit gefächerten und etablierten Fachzweig wird in den kommenden Jahren die Aufteilung des mittleren Marktsegments unter den lokalen und internationalen Wettbewerbern entscheidend sein. Der chinesische Markt für Holzbearbeitungs-, Kunststoff- und Gummimaschinen war einer der ersten Bereiche, in dem die chinesische Privatwirtschaft im Maschinenbau sich entfaltete. Inzwischen haben sich chinesische Unternehmen global etabliert, z. B. Haitian Plastics Machinery Group Co., Ltd. bei Kunststoff-Spritzgussmaschinen. Anders als bei den Maschinen der Umformtechnik liefern diese lokalen Hersteller nicht nur relativ einfache Maschinen, sondern kommen auch bei Präzisionsmaschinen auf ansehnliche Qualitätsniveaus. In der vorliegenden Studie sind die Produktgruppen Holzbearbeitungsmaschinen, Kunststoffma- schinen und Gummimaschinen zusammengefasst. In allen drei Produktgruppen sind deutsche Hersteller sowohl bei den Importen als auch bei der Produktion vor Ort bereits gut vertreten und stehen im Wettbewerb mit lokalen Anbietern. Die Marktreife ist daher bereits hoch. Ähnlich wie im Markt für Umformtechnik ist das mittlere Marktsegment besonders interessant, da dort nun hohe Qualität in hohen Stückzahlen zu moderaten Preisen nachgefragt wird. Hier können baden-württembergische Firmen punkten, entweder über lokale Produktion oder auch über Maschinenimporte. Beim Import ist ein genaues Verständnis der lokalen Anforderungen sehr wichtig. Daher gilt auch hier die Regel, dass ein lokaler Partner zur Kundenentwicklung und -betreuung sowie für Teile der Wertschöpfung (z. B. lokale Produktion oder Einkauf) erforderlich ist. Beijing BAMTRI Dairui Technology Development Co., Ltd. Dalian Rubber & Plastic Machinery Co., Ltd. Nanxing Furniture Machinery & Equipment Co., Ltd. Guilin Rubber Machinery Co., Ltd. Haitian Plastics Machinery Ltd. Doublestar Group Co., Ltd. MESNAC Co., Ltd. Fujian Sanming Double-Wheel Chemical Machinery Co., Ltd. Weifang Zhongyun Machinery Co., Ltd. Shandong Baishengyuan Group Co., Ltd. Beijing Dalian, Liaoning Dongguan, Guangdong Guilin, Guangxi Ningbo, Zhejiang Qingdao, Shandong Qingdao, Shandong Sanming, Fujian Weifang, Shandong Weihai, Shandong Dieser zukunftsweisende Fachzweig ist am stärksten in der Hochkosten- und Technologieregion um. 13 FACHZWEIG C: HOLZBEARBEITUNGSMASCHINEN, KUNSTSTOFF- UND GUMMIMASCHINEN FACHZWEIG C: HOLZBEARBEITUNGSMASCHINEN, KUNSTSTOFF- UND GUMMIMASCHINEN 14

9 Landtechnik Baden-Württemberg: Produktion (2013) 1,7 Mrd. EUR sehr groß Baden-Württemberg: Exportstärke* nach China (2013) 0,83 klein China: Produktion gesamt (2013) 25 Mrd. USD sehr groß Kumuliertes jährliches Wachstum lokaler Markt China ( ) 3 8% mittel China: lokaler Marktanteil (2013) 97 % China: Importvolumen gesamt (2013) 0,8 Mrd. USD klein Kumuliertes jährliches Wachstum Importmarkt China ( ) % sehr groß Deutscher Marktanteil am Import (2013) 11 % mittel Marktgröße: riesig Weiteres Wachstum erwartet China ist schon jetzt viertgrößter Agrarimporteur auf dem Weltmarkt Technologieniveau im Markt ist niedrig Anspruchsvolle topografi sche Gegebenheiten für den Einsatz von Landtechnik Natürliche Logistikbarrieren (geografi sch, topografi sch) Sehr niedriges Bildungsniveau der Kunden Wachstum der Importe ist wesentlich höher als das Wachstum des lokalen Marktes Wachstumskurve verfl acht sich langsam und könnte eventuell einen Stillstand erreichen Import: Landtechnik 3 % 8 % 13 % 32 % Fachzweig Landtechnik in China In der Landtechnik fi ndet eine technische Aufrüstung statt, vornehmlich getrieben durch die sinkenden Arbeitskräftezahlen. Deutsche Hersteller spielen bislang eine kleine Rolle, haben jedoch viel Potenzial. Der chinesische Markt für Landtechnik ist einer der größten der Welt. Er ist zudem historisch einer der Schwerpunkte chinesischer Industriepolitik, da in der kommunistischen Ideologie Chinas die Klasse der Bauern das Proletariat darstellte (analog zur Arbeiterklasse in der ehemaligen Sowjetunion und ehemaligen DDR) und ihre Aufwertung daher ein Kern der sozialistischen Planwirtschaft war. Der Einsatz von Technik ist in der chinesischen Landwirtschaft allerdings relativ schwierig, da nur ein recht kleiner Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfl ächen in großen Ebenen liegt, insbesondere im klimatisch rauen Nordosten sowie in den industriell intensiv genutzten Provinzen Shandong und Henan. Der Großteil der landwirtschaftlichen Nutzfl äche liegt in gebirgigen Regionen wie Sichuan oder Yunnan; die Nutzung von Landtechnik in diesen Regionen ist aufgrund der kleinen, oft an Steilhängen gelegenen Parzellen kompliziert. Russische oder amerikanische Landtechnik ist für diesen Einsatz oft nicht ausgelegt. Das technische Niveau in der Landtechnik ist insgesamt noch relativ niedrig. Mit den steigenden Lohnkosten, der sinkenden landwirtschaftlichen Nutzfl äche und der zunehmenden Skepsis gegenüber dem Einsatz von Chemie steigt der Druck auf technische Aufrüstung. Deutsche Produkte haben einen recht kleinen Anteil an den aktuellen Importen, sie haben aber aufgrund der Tatsache, dass die deutsche Landwirtschaft auch auf recht kleine Flächen ausgerichtet ist, gutes Potenzial. Insbesondere die geringe Exportstärke Baden-Württembergs weist auf ein Steigerungspotenzial bei den Exporten hin. In der Theorie ist der Vertrieb von Landtechnik ein Endverbrauchergeschäft, das sich gut über Distributoren und andere klassische Vertriebskanäle darstellen lässt. In der Praxis sind allerdings die Struktur des Endverbrauchermarktes, der regional sehr unterschiedlich und durch ein niedriges Bildungsniveau der Verbraucher gekennzeichnet ist, sowie die Notwendigkeit lokaler Produktanpassungen eine Herausforderung. Deutsche Landtechnik hat Wettbewerbsvorteile gegenüber z. B. amerikanischer oder russischer Arbeitskräftemangel in gewissen Landesteilen erfordert Technisierung der chinesischen Landwirtschaft Industrialisierung in gewissen Kerngebieten forciert die Migration von Millionen Menschen, die die Landwirtschaft verlassen Genpolitik, Einsatz von Giftstoffen u. a. mindern die weltweite Nachfrage nach chinesischen Nahrungsmitteln des chinesischen Markts im Fachzweig Landtechnik aus Sicht deutscher Unternehmen Changfa Agricultural Equipment Co., Ltd. Jiangsu Qingtuo Agricutural Equipment Co., Ltd. Shandong Enfl y Group Shandong Shifeng Group Co., Ltd. YTO Group Co., Ltd. Shandong Haishan Machinery Manufacturing Co., Ltd. Shandong Weifang Luzhong Tractor Co., Ltd. Lovol Heavy Industry Co., Ltd. Zoomlion Heavy Industry Science & Technology Co., Ltd. Mahindra Yueda (Yancheng) Tractor Co., Ltd. Changzhou, Jiangsu Huai an, Jiangsu Laiyang, Shandong Liaocheng, Shandong Luoyang, Henan Rongcheng, Shandong Weifang, Shandong Weifang, Shandong Wuhu, Anhui Yancheng, Jiangsu 11 % Deutschland 40 % USA 12 % Japan 5 % Korea 4 % Italien 28 % andere Dieser Fachzweig hat seine Schwerpunkte in den traditionellen Regionen für mittelgroßen Maschinenbau: Jiangsu und Shandong. 15 FACHZWEIG D: LANDTECHNIK FACHZWEIG D: LANDTECHNIK 16

10 Mess- und Prüftechnik 3 % 6 % Baden-Württemberg: Produktion (2013) 4,7 Mrd. EUR sehr groß Baden-Württemberg: Exportstärke* nach China (2013) 1,08 mittel China: Produktion gesamt (2013) 9 Mrd. USD groß Kumuliertes jährliches Wachstum lokaler Markt China ( ) 3 6% mittel China: lokaler Marktanteil (2013) 31 % China: Importvolumen gesamt (2013) 21 Mrd. USD groß Kumuliertes jährliches Wachstum Importmarkt China ( ) % sehr groß Deutscher Marktanteil am Import (2013) 18 % mittel 9 % 27 % Fachzweig Mess- und Prüftechnik in China Dieser dynamische Markt bietet große Chancen auch für kleine und mittelständische Exporteure aus Baden-Württemberg. Die Mess- und Prüftechnik ist ein relativ neuer Fachzweig in der chinesischen Industrie. Zwar gab es schon immer chinesische Unternehmen in diesem Bereich, allerdings hat sich die Mess- und Prüftechnik erst mit den zunehmenden Anforderungen an Qualität und Produktivität als Kernteil der Wertschöpfungskette etabliert. Daher fi nden sich die meisten Unternehmen dieses Fachzweigs in der Hightech-Region um. Dieser Fachzweig ist deshalb so attraktiv für die baden-württembergischen Unternehmen, weil Mess- und Prüftechnik ist einer der wenigen untersuchten Märkte, in denen der Import größer ist als die lokale Produktion. Bei der Einfuhr hat die deutsche Industrie einen hohen Anteil. Die voraussichtlichen Wachstumsraten des Imports liegen zudem weit über denen der lokalen Produktion. er eng mit den wichtigen chinesischen Industrietrends verbunden ist. Die steigenden Qualitätsanforderungen sowie der starke Fokus auf Automatisierung und Digitalisierung (Industrie 4.0) steigern die Nachfrage nach moderner Mess- und Prüftechnik. Hinzu kommtdas steigende Kostenniveau, das die lokalen Unternehmen zur Reduzierung von Ausschuss in der Produktion zwingt. Europäische und amerikanische Unternehmen haben einen großen Know-how-Vorsprung, den chinesische Unternehmen nur relativ langsam aufholen können. Die Mess- und Prüftechnik ist folglich nicht nur schon jetzt ein attraktiver Importfachzweig, sondern wird in Zukunft noch interessanter werden. Da es sich bei Komponenten der Mess- und Prüftechnik oft um Katalogware handelt, ist in vielen Fällen ein Vertrieb über einen klassischen Vertriebspartner (z. B. Distributor) oder über einen eigenen technischen Vertrieb vor Ort sinnvoll. Großer Importmarkt mit starker deutscher Stellung Großer Technologievorsprung ausländischer Hersteller, dadurch hohe Eintrittsbarrieren Importmarkt wächst immer noch stärker als der lokale Markt Eng verbunden mit Industrie 4.0 und Digitalisierung, Automatisierung und Robotik; das sind wichtige und vor allem wachsende Themen Weiteres Wachstum und Innovation in der chinesischen Telekommunikation; hierdurch wächst die Nachfrage nach Innovation bei Mess- und Prüftechnik Beijing Uniontech Metrological Technology Co., Ltd. Beijing Endress+Hauser Ripenss Instrumentation Co., Ltd. Qingdao Sailer Metrology Co., Ltd. Tajing Industrial Measurement Instruments Co., Ltd. Bodhi () Measurement Technology Co., Ltd. Sita Measurement Technology Co., Ltd. Automation Instrumentation Co., Ltd. Suzhou FOIF Co., Ltd. Wuxi Guanglu Digital ControlCo., Ltd. Xi an High-Tech AEH Industrial Metrology Co., Ltd. Lokale Anbieter holen auf und der Wettbewerb im chinesischen Markt wird schwieriger Lokale Anbieter könnten aufholen und das Wachstum des Importmarkts bremsen Durch den stärkeren Wettbewerb wird es zunehmend wichtig, technisch starke Vertriebspartner aufzubauen, an die man Know-how transferieren muss; hierdurch: Gefahr von Know-how-Abfl uss an die Partner des chinesischen Markts im Fachzweig Mess- und Prüftechnik aus Sicht deutscher Unternehmen Beijing Beijing Qingdao, Shandong Suzhou, Jiangsu Wuxi, Jiangsu Xi an, Shaanxi Import: Mess- und Prüftechnik 18 % Deutschland 25 % USA 17 % Japan 6 % Korea 3 % Singapur 31 % andere Dieser zukunftsweisende Fachzweig ist am stärksten in der Hochkostenund Technologieregion in und um. 17 FACHZWEIG E: MESS- UND PRÜFTECHNIK FACHZWEIG E: MESS- UND PRÜFTECHNIK 18

11 Montage, Handhabung, Industrieroboter Bereits jetzt ist der chinesische Markt einer der größten der Welt Ca. 40 % aller Industrieroboter in China werden für die Automobilindustrie eingesetzt, in der deutsche Hersteller eine starke Stellung haben Kleiner Bestandsmarkt: zzt. nur 30 Roboter je Arbeitnehmer im verarbeitenden Gewerbe (vgl. Deutschland: 261, Korea: 390, Quelle: IFR / World Robotics 2014) Noch recht wenig Wissen über Automatisierungstechnik bei den lokalen Kunden Baden-Württemberg: Produktion (2013) 2,2 Mrd. EUR sehr groß Baden-Württemberg: Exportstärke* nach China (2013) 1,01 klein China: Produktion gesamt (2013) 1 Mrd. USD mittel Kumuliertes jährliches Wachstum lokaler Markt China ( ) % sehr groß China: lokaler Marktanteil (2013) 25 % China: Importvolumen gesamt (2013) 3 Mrd. USD mittel Kumuliertes jährliches Wachstum Importmarkt China ( ) % sehr groß Deutscher Marktanteil am Import (2013) 26 % groß Strategischer Fokus der chinesischen Industriepolitik ( Made in China 2025 ), auch dadurch sehr hohes Wachstum erwartet Keine marktspezifi schen Verwerfungen erwartet Strategischer Fokus der chinesischen Industriepolitik ( Made in China 2025 ), deshalb holen lokale Hersteller auf Lokale Standards entstehen; falls deutsche Hersteller bei der Entstehung nicht mitwirken, könnten sie den Anschluss verlieren des chinesischen Markts im Fachzweig Montage, Handhabung, Industrieroboter aus Sicht deutscher Unternehmen Import: Montage, Handhabung, Industrieroboter 26 % Deutschland 25 % Japan 12 % Korea 6 % USA 4 % Taiwan 27 % andere 26 % 4 3 % 22 % 26 % Fachzweig Montage, Handhabung, Industrieroboter in China Mit Made in China 2025 signalisiert die chinesische Regierung: China ist nicht nur der Markt der Gegenwart, sondern auch der Zukunft. Für deutsche Unternehmen bieten sich große Chancen, den Markt mitzugestalten. Aufgrund der steigenden Lohnkosten in den wirtschaftlich hoch entwickelten Küstenregionen und Ballungszentren ist die Automatisierungstechnik eines der stärksten Wachstumsfelder in China. Zudem werden die Qualitätsansprüche in der Automobil- und Automobilzuliefererindustrie immer höher, sodass in dieser Branche zunehmend automatisiert gefertigt wird. Die chinesische Industriepolitik legt einen großen Schwerpunkt auf Automatisierung und auf die digitale Vernetzung von Produktionsprozessen ( Industrie 4.0 ). Im kommenden 5-Jahres- Plan wird eine weitere Aufwertung der Auto - matisierungstechnik erwartet. Auch langfristig liegt ein klarer Schwerpunkt auf dieser Branche. Im Positionspaper Made in China 2025 wird Industrie 4.0 als ein strategisches Thema aufgeführt und chinesische Firmen werden aufgefordert, sich entsprechend zu verstärken. So beteiligte sich im Sommer 2015 der chinesische Hausgerätehersteller Midea Group mit 5,43 Prozent am Augsburger Roboterproduzenten Kuka AG und wurde damit drittgrößter Anteilseigner. Die Automatisierungstechnik allgemein ist ein fragmentierter Markt. Der im Datenteil der Außenhandelsdaten stellvertretend für die gesamte Branche beleuchtete Markt für Industrieroboter ist zwar recht stark konzentriert, allerdings besteht ein Automatisierungssystem nur zu einem kleinen Teil aus Robotik. Der Hauptanteil der Wertschöpfung liegt in einer Vielzahl von Komponenten mittelständischer Hersteller sowie in der kundenspezifi schen Systemintegration. Große mittelständische Systemintegratoren, wie z. B. das baden-württembergische Unternehmen teamtechnik Maschinen und Anlagen GmbH oder der fränkische Wettbewerber Baumann GmbH, haben bereits eigene Standorte in China etabliert. Eine Herausforderung für deutsche Hersteller ist das noch relativ schwach ausgeprägte Wissen der lokalen Kunden über sinnvolle Automatisierung. Daher ist eine starke lokale Präsenz der deutschen Unternehmen hilfreich, um den Markt mitzugestalten. Changzhou Mingseal Robot Technology Co., Ltd. Dongguan Beson Robot Technology Co., Ltd. Anhui Efort Intelligent Equipment Co., Ltd. Luoyang Waldorf Robot Technology Co., Ltd. STEP Electric Co., Ltd. Mirle Automation Technology () Co., Ltd. Siasun Robot & Automation Co., Ltd. Adtech (Shenzhen) Technology Co., Ltd. Zhejiang Qianjiang Robot Co., Ltd. Zhejiang Wanfeng Technology Development Co., Ltd. Bei den Komponentenherstellern gibt es Potenziale beim Aufbau lokaler Vertriebsstrukturen. Bei den Systemzulieferern sind strategische Partnerschaften oder der Aufbau eigener Standorte in China zielführend. Changzhou, Jiangsu Dongguan, Guangdong Hefei, Anhui Luoyang, Henan Shenyang, Liaoning Shenzhen, Guangdong Taizhou, Zhejiang Xinchang, Zhejiang Die Hersteller dieses Fachzweigs sind in den traditionellen Zentren der schweren Maschinenbauindustrie angesiedelt. 19 FACHZWEIG F: MONTAGE, HANDHABUNG, INDUSTRIEROBOTER FACHZWEIG F: MONTAGE, HANDHABUNG, INDUSTRIEROBOTER 20

12 Spanende und abtragende Werkzeugmaschinen Baden-Württemberg: Produktion (2013) 3,7 Mrd. EUR sehr groß Baden-Württemberg: Exportstärke* nach China (2013) 1,07 mittel China: Produktion gesamt (2013) 33 Mrd. USD sehr groß Kumuliertes jährliches Wachstum lokaler Markt China ( ) 3 6 % mittel China: lokaler Marktanteil (2013) 81 % China: Importvolumen gesamt (2013) 8 Mrd. USD groß Kumuliertes jährliches Wachstum Importmarkt China ( ) % sehr groß Deutscher Marktanteil am Import (2013) 31 % sehr groß Marktgröße: riesig Es besteht weiterhin große Nachfrage nach importierten (auch hochpreisigen) CNC-Maschinen Die chinesische Regierung hat die Import-Regulierung für hoch technologische Produkte aufgrund der Nachfrage der Industrie nach Produkten mit hoher Qualität etwas gelockert Nachfrage nach deutschen Maschinen nur in High-End-Anwendungen Der Markt ist stark konsolidiert: 4 4 % des lokalen Marktes kommen von den Top-10-Lieferanten Bei Drehmaschinen besteht wenig Nachfrage nach High-End-Lösungen RISKEN Import: Spanende und abtragende Werkzeugmaschinen 3 % 6 % 14 % 19 % Fachzweig spanende und abtragende Werkzeugmaschinen in China Die Nachfrage nach importierten Maschinen bleibt auch drei Jahrzehnte nach der Öffnung Chinas hoch. Lokale Hersteller schließen auf, aber die Lücke zu den führenden Anbietern ist noch groß. Dieser Fachzweig ist ähnlich wie die Umformtechnik eine der Schlüsselbranchen der chinesischen Wirtschaft. Einfache CNC-Maschinen werden in gigantischen Stückzahlen hergestellt und in großen Hallen zu Dutzenden oder Hunderten semi-manuell betrieben. In dieser strategisch wichtigen Industrie gibt es einige große staatliche Hersteller, die den lokalen Markt dominieren. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben zudem einige dieser Staatsbetriebe deutsche Traditionsfi rmen übernommen. Zwei bekannte Beispiele sind die Übernahme der Waldrich Coburg GmbH durch die Beijing No. 1 Machinetool Co., Ltd. und die der Schiess GmbH (Aschersleben) durch die Shenyang Machine Tool Co., Ltd. (SMTCL-Gruppe). Der Importmarkt ist mit über 7 Milliarden US - Dollar bereits jetzt riesig. Ein weiteres Wachstum von jährlich Prozent wird prognostiziert. Insbesondere der Kontrast zum schwach wachsenden lokalen Markt ist hierbei interessant. Das Wachstumspotenzial liegt vor allem im High- End-Bereich, der von steigenden Qualitäts- und Produktivitätsanforderungen getrieben wird. Anders als in den sich dynamisch entwickelnden Fachzweigen, wie z. B. Automatisierungstechnik oder Mess- und Prüftechnik, bietet sich für deutsche Exporteure im etablierten Fachzweig der spanenden und abtragenden Werkzeugmaschinen in China ein komplexes Bild. Präzisionsanlagen für Einzelanwendungen können über klassische Vertriebskanäle vertrieben werden; gleichzeitig gibt es auch eine wachsende Nachfrage nach integrierten Systemen, die eine lokale Systemintegration erforderlich machen. Daher gibt es für deutsche Unternehmen in diesem Fachzweig viele Optionen, um die eigenen Aktivitäten im Markt zu beginnen oder weiter auszubauen. Anhaltende Nachfrage nach High-End- Maschinen Zunehmende Innovation der chinesischen Kunden steigert die Nachfrage nach High-End-Maschinen zusätzlich Lokale Anbieter schließen schnell zu deutschen Anbietern auf Die chinesische Regierung fördert aktiv den Technologietransfer, um lokale Unternehmen zu stärken des chinesischen Markts im Fachzweig Spanende und abtragende Werkzeugmaschinen aus Sicht deutscher Unternehmen Beijing No.1 Machine Tool Plant Dalian Machine Tools Group Co., Ltd. Shenji Group Kunming Machine Tool Co., Ltd. Nanjing No. 2 Machine Tool Works Co., Ltd. Tontec Technology Investment Group Co., Ltd. Shenyang Machine Tools Co., Ltd. Taizhou Huadong Numerical Control Engine Bed Co., Ltd. Wuhan Huazhong Numerical Control Co., Ltd. Qinghai No. 1 CNC Machine Tools Co., Ltd. Jiangsu Yawei Machine Tool Co., Ltd. Beijing Dalian, Liaoning Kunming, Yunnan Nanjing, Jiangsu Nantong, Jiangsu Shenyang, Liaoning Taizhou, Jiangsu Wuhan, Hubei Xining, Qinghai Yangzhou, Jiangsu 31 % Deutschland 26 % Japan 11 % Taiwan 6 % Italien 5 % Korea 21 % andere Die Hersteller dieses Fachzweigs sind in den traditionellen Zentren der schweren Maschinenbauindustrie angesiedelt. 21 FACHZWEIG G: SPANENDE UND ABTRAGENDE WERKZEUGMASCHINEN FACHZWEIG G: SPANENDE UND ABTRAGENDE WERKZEUGMASCHINEN 22

13 Schweißund Löttechnik 3 % 15 % Baden-Württemberg: Produktion (2013) 0,75 Mrd. EUR mittel Baden-Württemberg: Exportstärke* nach China (2013) 1,03 mittel China: Produktion gesamt (2013) 7 Mrd. USD groß Kumuliertes jährliches Wachstum lokaler Markt China ( ) 3 15 % groß China: lokaler Marktanteil (2013) 87 % China: Importvolumen gesamt (2013) 1 Mrd. USD klein Kumuliertes jährliches Wachstum Importmarkt China ( ) 3 4 % mittel Deutscher Marktanteil am Import (2013) 28 % groß 3 % 4 % Fachzweig Schweiß- und Löttechnik in China In der Schweiß- und Löttechnik ist das Wachstum vor allem von der Automatisierungstechnik getrieben. Insbesondere deutsche Hersteller haben hierfür eine gute Basis. Die Schweiß- und Löttechnik ist, analog zu Flüssigkeitspumpen, ein etablierter Markt in China. Im Vergleich zu anderen Fachzweigen ist er mit einem lokalen Produktionsvolumen von rund 7 Milliarden US-Dollar und einem Importvolumen von rund 1 Milliarde US-Dollar klein. Interessant wird er für deutsche Unternehmen insbesondere durch zwei Faktoren: durch die enge Anlehnung an die stark wachsende Automatisierungstechnik und durch die stark mittelständisch geprägte deutsche Anbieterstruktur. Der chinesische Markt für manuelle Schweiß- und Lötgeräte wird dominiert von preisgünstigen Geräten chinesischer Hersteller. Auch in Deutschland bieten nur noch wenige deutsche Hersteller im eigenen Land produzierte Geräte an; die meisten in Deutschland verkauften Geräte werden im Auftrag deutscher Marken in China gefertigt. Eine der Ausnahmen ist das baden-württembergische Unternehmen Lorch Schweißtechnik GmbH mit Sitz in Auenwald. Großes Wachstum gibt es in China bei Schweiß- und Lötgeräten für die Automatisierungstechnik. Die Marktstruktur ist hierbei eher analog zur Robotik als zum Feld der Komponenten für die Automatisierungstechnik: Es gibt relativ wenige Anbieter, die Schweißgeräte für die Automatisierungstechnik anbieten können. Der Vertrieb erfolgt hauptsächlich über Systemintegratoren oder über spezialisierte Distributoren, die eng mit Systemintegratoren kooperieren. Deutsche Marken haben ein starkes Image im chinesischen Markt für Schweißtechnik Insbesondere das obere Preissegment bietet noch viel Potenzial für deutsche Anbieter Der Import von deutschen Produkten ist relativ stark und laut den Prognosen wird dieser Trend anhalten Schweißroboter und Schweißtechnik für Automationsanlagen entwickeln sich stark (auch im Zuge der Entwicklungen beim Thema Industrie 4.0 ) Lokale Hersteller konzentrieren sich auf Medium- und Low-End-Märkte und haben ausländische Marken bereits erfolgreich im Bereich des einfachen Lichtbogenschweißens und Widerstandschweißens ersetzt Kleines Wachstum für den Import erwartet Es bestehen bereits Partnerschaften zwischen chinesischen Herstellern und den großen Weltmarktführern; neue Anbieter könnten Schwierigkeiten haben, sich im Markt durchzusetzen des chinesischen Markts im Fachzweig Schweiß- und Löttechnik aus Sicht deutscher Unternehmen Beijing Time Technologies Co., Ltd. Kaierda Group Co., Ltd. Shandong Aotai Electric Co., Ltd. Huaheng Welding Co., Ltd. Hugong Electric (Group) Co., Ltd. Donsun Welding Group Co., Ltd. Shenzhen Riland Industry Co., Ltd. Shenzhen Jasic Technology Co., Ltd. Wuhan Kemppi Welding Technology Co., Ltd. Wuxi Sanlian Welding Equipment Factory Beijing Hangzhou, Zhejiang Jinan, Shandong Kunshan, Jiangsu Shenzhen, Guangdong Shenzhen, Guangdong Wuhan, Hubei Wuxi, Jiangsu Import: Schweiß- und Löttechnik 28 % Deutschland 20 % Japan 6 % USA 6 % Korea 6 % Schweiz 34 % andere Neben finden sich Hersteller der Schweiß- und Löttechnik in verschiedenen Regionen. 23 FACHZWEIG H: SCHWEISS- UND LÖTTECHNIK FACHZWEIG H: SCHWEISS- UND LÖTTECHNIK 24

14 Textilmaschinen 3 % 8 % Baden-Württemberg: Produktion (2013) 0,8 Mrd. EUR mittel Baden-Württemberg: Exportstärke* nach China (2013) 0,61 klein China: Produktion gesamt (2013) 79 Mrd. USD sehr groß Kumuliertes jährliches Wachstum lokaler Markt China ( ) 3 8% mittel China: lokaler Marktanteil (2013) 95 % China: Importvolumen gesamt (2013) 4 Mrd. USD mittel Kumuliertes jährliches Wachstum Importmarkt China ( ) 3 8 % mittel Deutscher Marktanteil am Import (2013) 30 % sehr groß 3 % 8 % Fachzweig Textilmaschinen in China China dominiert den globalen Textilmaschinenmarkt. In Nischen gibt es weiterhin Potenzial für deutsche Unternehmen. Textilmaschinen waren einer der ersten Maschinenbau-Fachzweige, in denen chinesische Privatunternehmen große Erfolge erzielten. Da die Branche von der chinesischen Regierung als nicht strategisch eingestuft wurde und somit wenige große Staatsbetriebe aufwies, konnten sich Privatunternehmen frei entfalten. In Shandong entwickelte sich die Branche aus der traditionellen Maschinenbau-Affi nität der Region; im nördlichen Zhejiang, einer klassischen Textilregion (und einem jahrtausendealten Zentrum der Seidenproduktion) bildete sie sich aufgrund der lokalen Nachfrage nach Textilien heraus. Inzwischen dominiert China die globale Textilmaschinenproduktion und exportiert in alle Welt. Die Branche ist ein gutes Beispiel für die chinesische Industriepolitik: Während die wenig wertschöpfende Textilkonfektion nach Südostasien, Südasien und Afrika abwandert, bleiben hoch wertschöpfende Aktivitäten (z. B. komplizierte Textilkonfektion wie Funktions- oder Damenoberbekleidung, Stoffherstellung, Textilmaschinen) in der Region. Somit gelang eine nachhaltige Aufwertung der lokalen Wirtschaft. Deutsche Hersteller sind heutzutage vor allem in einigen wenigen Technologienischen erfolgreich, deren Erschließung für lokale Hersteller zu anspruchsvoll oder zu klein ist, um Entwicklungsinvestitionen seitens der lokalen Hersteller zu rechtfertigen. In dieser Studie wurden die Daten für Textilmaschinen ohne Trockner sowie Bekleidungs- und Ledertechnik betrachtet. Marktgröße: riesig Die Industrie legt großen Wert auf technologieintensive Herstellung sowie hochwertige Maschinen Trotz erstarkendem chinesischem Wettbewerb halten sich deutsche Anbieter beachtlich gut Es gibt gute Chancen, sich in den höheren Preissegmenten zu positionieren Der Import von deutschen Produkten ist relativ stark, laut den Prognosen wird dieser Trend anhalten Jingwei Textile Machinery Co., Ltd. Shandong Tongda Machinery Co., Ltd. Tonghe Textile Machinery Manufacturing Co., Ltd. Hangzhou Textile Machinery Co., Ltd. Jiangsu Yingyou Textile Machinery Co., Ltd. Qingdao Hengtian Spark Heavy Industry Machinery Co., Ltd. Cmt-Hicorp Machinery (Qingdao) Co., Ltd. Zhejiang Taitan Co., Ltd. Gaomi Hongji Textile Machinery Co., Ltd. Zhejiang Rifa Textile Machinery Co., Ltd. Bereits jetzt: starker lokaler Wettbewerb in China Große Preissensibilität der Kunden Sehr starker lokaler Wettbewerb in China Abwanderung von Branchensegmenten mit hohem Lohnkostenanteil in Niedrigkostenländer (z. B. Südostasien) Potenzial von technologischen Marktnischen schwer einzuschätzen des chinesischen Markts im Fachzweig Textilmaschinen aus Sicht deutscher Unternehmen Beijing Changyi, Shandong Changzhou, Jiangsu Hangzhou, Zhejiang Lianyungang, Jiangsu Qingdao, Shandong Qingdao, Shandong Shaoxing, Zhejiang Weifang, Shandong Xinchang, Zhejiang Import: Textilmaschinen (ohne Trockner), Bekleidungs- und Ledertechnik 30 % Deutschland 32 % Japan 10 % Italien 6 % Taiwan 5 % Belgien 17 % andere Dieser traditionell durch Privatunternehmen geprägte Fachzweig hat seinen Schwerpunkt in der dynamischen, mittelständisch orientierten Textil- und Metallregion Hangzhou-Ningbo sowie in Shandong. 25 FACHZWEIG I: TEXTILMASCHINEN FACHZWEIG I: TEXTILMASCHINEN 26