Neue Wohnformen im Alter Informationsveranstaltung des Landkreises Mayen Koblenz
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- Ulrich Schmidt
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1 Neue Wohnformen im Alter Informationsveranstaltung des Landkreises Mayen Koblenz Thomas Pfundstein Servicestelle für kommunale Pflegestrukturplanung und Sozialraumentwicklung 1
2 Wohnen als zentraler Ausdruck des Lebens Das Wohnen erfüllt den Wunsch des Menschen nach Schutz, Geborgenheit und Intimität Der Wohnort ist zentraler Ort der Weltsicht und Ausdruck der Kultur Lebensbiografie und Wohnbiografie entsprechen sich und ändern sich in der Zeit Der Wohnstil schafft ein Klima der Intimität, einen wichtigen Platz, der einem kleinen Kreis gleichfühlender und naher Freunde offen ist. Im Hause wird ein Stück des Daseins heimisch gemacht, zur Vertrautheit gebracht. Paul Tillich 3
3 Wohnen im Alter einige Fragen Hat das Alter eigene Wohnbedürfnisse, die sich vom Wohnen anderer Altersgruppen unterscheiden? Gibt es altersgerechtes Wohnen? Wenn ja, was ist damit verbunden? 4
4 Daten und Fakten zum Wohnen im Alter Prozentuale Verteilung der Wohnformen der 65-Jahre und Älteren Quelle: 2006 Wohnen im Alter, BMVBS 5
5 Daten und Fakten zum Wohnen im Alter 6
6 Daten und Fakten zum Wohnen im Alter Errichtungszeitraum und Wohndauer Quelle: 2006 Wohnen im Alter, BMVBS 7
7 Daten und Fakten zum Wohnen im Alter Barrierefreiheit Prozentuale Verteilung der Wohnungstypen Typisierungskriterien Quelle: 2006 Wohnen im Alter, BMVBS 8
8 Daten und Fakten zum Wohnen im Alter Soziale Lebenssituation der Generationen 9
9 Veränderung der Generationsbeziehungen 1 Steigende Mobilität der jüngeren Generationen 4 Suche nach neuen Formen der Verbundenheit Wandel der Familien Rolle der Frau im Wandel 2 Nähe auf Distanz als Grundhaltung 3 10
10 Das Risiko der Pflegebedürftigkeit nach Alter Quelle: ZeS Bremen: Basis Pflegestatistik
11 Entwicklung der Pflegeversicherung Pflegebedürftige 2011 nach Versorgungsart 2,5 Millionen Pflegebedürftige insgesamt 1999: 2,02 Mio. 2020: 2,91 Mio. 2030: 3,36 Mio. Zu Hause versorgt 1,76 Millionen (70%) 1999: 1,03 Mio. (71 %) In Heimen vollstationär versorgt: (30%) 1999: (29%) Durch Angehörige: 1,18 Millionen Pflegebedürftige Zusammen mit/ durch ambulante Pflegedienste: Pflegebedürftige 1999: 1,03 Mio. (1999: ) Steigender Bedarf bei stagnierender Angehörigenbeteiligung Quelle: Destatis Pflegestatistik
12 Demografischer Wandel und Pflegebedürftigkeit Bedarfsentwicklung: Index Pflegebedürftigkeit Index-Werte Scherenentwicklung 50 Chancen für eine häusliche Versorgung: Index Pflegepotential darunter mit Diagnose Demenz Quelle Blinkert / Klie
13 Wer unterstützt wen und wann? Medizinische Pflege engl. cure Teilhabe Aktivitäten Sorge engl. care 14
14 Wohnen im Alter unsere Fragen Hat das Alter eigene Wohnbedürfnisse, die sich vom Wohnen anderer Altersgruppen unterscheiden? - Im Prinzip nein, aber die Mobilitätseinschränkungen steigen. Gibt es altersgerechtes Wohnen? - Das altersgerechte Wohnen gibt es nicht, aber eine Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten. Wenn ja, was ist damit verbunden? - Barrierefreiheit, Lebensqualität, Teilhabemöglichkeiten, neue Verbundenheit, Serviceangebote Zentrale Frage: Wie wollen wir leben und Wohnen und was sind wir bereit dafür zu tun? 15
15 Handlungsmöglichkeiten (individuell) Wohnraumumbau Fast alles bleibt wie es ist Technische Änderungen zur Erleichterung des Lebens Küche, Bad, Treppenlifter etc. Wird mit Krediten der KfW gefördert Sofern pflegebedürftig, Leistungen SGB XI (4.000 ) Umzug in barrierefreie Wohnungen Bisher kaum vorhanden, sollte in jeder Gemeinde zur Verfügung stehen Unterstützung bieten die Landesberatungsstellen: Barrierefrei Wohnen und Bauen 16
16 Neue Formen des Wohnens das Gemeinsame Wunsch nach Gemeinschaftlichkeit und Teilhabe Neue Sozialbezüge gewinnen, alte erhalten Service zur Alltagserleichterung bis zur Pflege Mehr Freiheit in der Alltagsgestaltung Ausgleich von sozialen und körperlichen Behinderungen Neue Balance zwischen Individualität und Kollektivität Wahlfreiheit der Leistungen 17
17 Varianten des Wohnens mit Service 18
18 Handlungsmöglichkeiten (strukturell) Betreutes Wohnen zu Hause Ausbau der Serviceleistungen rund um die Wohnung Verschiedene Projekte erprobt Nur individuelle bauliche Maßnahmen Setzt Zusammenarbeit verschiedener Organisationen voraus Achtung! Wenig Akzeptanz von Betreuungspauschalen Was kann ohne Betreuungspauschale geleistet werden? Wo liegt der Mehrwert für die Dienstleister und Engagierten? 19
19 Handlungsmöglichkeiten (strukturell) Betreute Wohnanlagen (Wohnen mit Service) Barrierefreie Wohnanlagen mit überwiegend Einzelappartements + Gemeinschaftsflächen Hausnotruf + Serviceleistungen Betreuungspauschalen zur Finanzierung Achtung! Sinkende Akzeptanz der Betreuungspauschalen (Einkommensproblematik) Städtisches Konzept, Umfeld und Quartier entscheidend Was kann mit geringen Betreuungspauschale geleistet werden? Wohnanlage Burgfried Lebenshilfe Kastellaun 21 WE (35-60 qm) 20
20 Gemeinde Oberfell / Mosel Kompetenzzentrum Oberfell Gemeinsame Entwicklung eines Trägers (projekt 3) mit der Gemeinde & dem Kreis (Sozialplanung) Kombiniertes Angebot 2 Wohngruppen (2 x 12 Personen) Tagesangebot Barrierefreie Wohnungen mit Service Begegnungsstätte Ambulanter Dienst Stützpunkt des Bürgervereins Projekt 3 finanziert und übernimmt die Pflegeleistungen Bürgerverein (ca. 100 Mitglieder) unterstützt in allen Bereichen Lageplan EG des Appartementhauses mit Begegnungsstätte 21
21 Handlungsmöglichkeiten (strukturell) Gemeinschaftliche Wohnprojekte altershomogen, gemischt oder integrativ Wohnungen + Gemeinschaftsräume ökonomisch und sozial durch gemeinschaftliche Nutzungen erfordert größere Bauvorhaben ist auch im Baubestand realisierbar Varianten des Angebotes werden immer vielfältiger Achtung! Initiativgruppe erforderlich Kompliziert in der Umsetzung Bisher fast nur Eigentumsprojekte 22
22 Kaiserbacher Mühle GmbH Klingenmünster 23
23 Gemeinschaftliches Wohnen 24
24 Handlungsmöglichkeiten (strukturell) Wohn-Pflege-Gemeinschaften eigenständig betreute Wohngruppen und selbstorganisierte Wohngemeinschaften In einer Wohn-Pflege-Gemeinschaft leben maximal zwölf Menschen Jedes WPG-Mitglied hat ein eigenes Zimmer, das nach eigenen Wünschen eingerichtet und gestaltet werden kann. Die weiteren Flächen wie Küche und Wohnzimmer werden gemeinschaftlich genutzt. Die Bewohnerinnen und Bewohner der WPG erhalten Unterstützung durch ambulante Pflege-oder Betreuungsdienste. 25
25 Wohn-Pflege-Gemeinschaften (2) Das Leben in der WPG richtet sich nach dem Normalitätsprinzip, d.h. der Alltag wird wie in der eigenen Häuslichkeit gelebt. Keine Koppelung von Verträgen/Wohnen, Betreuung und Pflege getrennt, mehrere Dienstleister sind möglich Der Begriff WPG sagt nichts über die Einordnung der Wohnform ins Landesgesetz über Wohnformen und Teilhabe in RLP (LWTG) aus. 26
26 WohnPunkt RLP WohnPunkt RLP Ziel von WohnPunkt RLP Schaffung ambulant betreuter Wohngruppen und selbstorganisierten Wohngemeinschaften im ländlichen Raum (Kommunen bis 3.000Einw.) Eindrücke aus den ambulant betreuten Wohngruppen in Damflos und Marienrachdorf Das Projekt wird durchgeführt im Rahmen des Zukunftsprogramms Pflege und Gesundheit 2020 Träger des Projektes ist die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.v. Projektlaufzeit Juli 2014 bis Dezember
27 WohnPunkt RLP Projektinhalt Insgesamt werden 18 Kommunen bei der Konzeptionierung und Umsetzung begleitet Gemeinsam mit den Kooperationspartnern der LZG Information zu rechtlichen & fachliche Rahmenbedingungen Erstbesichtigung der Immobilie Frühzeitige, aktive Einbeziehung von Behörden Entwicklung eines kommunalen Gesamtkonzeptes (mit Experten & der Bevölkerung) Gespräche führen mit Investoren & potentiellen Gesamtverantwortlichen Information über mögliche Förder- Finanzierungsmöglichkeiten & Hilfestellung bei der Beantragung Begleitung der Umsetzung (bis zum Einzug der Bewohner) Aktive Einbeziehung der Bürger während des Gesamtprozesses Öffentlichkeitsarbeit und Koordinierung der Aktivitäten in den 18 Kommunen Dokumentation 28
28 Unsere Gemeinde erste Handlungsschritte 29
29 Analysieren
30 Alltagsversorgung Sozialbeziehungen Vereinsstruktur Nachbarschaftshilfe Gemeinschaftsprojekte Mobilität Gesundheitsstruktur Wohnqualität Analysieren
31 Bürgerinnen und Bürger Beteiligen Zukunftswerkstätten initiieren Wie wollen wir leben und wohnen Ziele definieren: Mobilität Teilhabe und Solidarität Wohnen Gesundheit Vision Unsere Gemeinde - eine sorgende Gemeinschaft für alle Lebenslagen
32 Modell der kommunalen Bürgerunterstützung (kommunaler Generationsvertrag) Kommune und Bürgerinnen und Bürger Das bisherige Modell ambulanter Pflege Private Haushalte erbringen Pflege- und Betreuungsleistungen Ambulante Dienste 33
33 Modell der kommunalen Bürgerunterstützung (kommunaler Generationsvertrag) Kommune und Bürgerinnen und Bürger stellt Grundstück und evtl. Ausfallbürgschaft Unabhängiger Bauinvestor gründet baut und finanziert sind Mitglied Private Haushalte erbringt zusätzliche Betreuungsleistungen organisiert Begegnung erbringen Pflege- und Betreuungsleistungen Pflege-Wohngruppe (11 Pl.) Begegnungsstätte Barrierefreie Wohnungen Bürgerverein e.v. Ambulante Dienste 34
34 Vorteile der Kommunalen Bürgerunterstützung Nachbarn für Nachbarn - Identifikation mit der eigenen Kommune Bürgervereine knüpfen an bewährte Formen der Solidarität an Die Vereinslösung ermöglicht verschiedene Formen der Leistungserbringung: im Ehrenamt, gegen Aufwandsentschädigung, als Minijob Möglichkeit zu flexiblen bedarfsgerechten Arrangements In Zusammenarbeit mit ambulanten Diensten können Leistungen über die Pflegeversicherung abgerechnet werden 35
35 Betreuung und Pflege in Wohngruppen Das integriertes Modell 36
36 Generationenwohnen Gemeinschaftliches Wohnen Wohn-Pflege- Gemeinschaften WohnPunkt RLP Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) Landesberatungsstelle Neues Wohnen Rheinland-Pfalz bietet Unterstützung und Beratung Hölderlinstr Mainz Tel
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