MARKTERKUNDUNG KRASNOJARSK, RUSSLAND
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- Ulrich Beck
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1 (A) MARKTERKUNDUNG KRASNOJARSK, RUSSLAND MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, BERGBAU/ROHSTOFFE BMW I-MARKTERSCHLIEßUNGSPROGRAMM FÜR KMU FACT SHEET: KURZER MARKTÜBERBLICK
2 Markterkundung Krasnojarsk/Russland Maschinen- und Anlagenbau, Bergbau/Rohstoffe Maschinen- und Anlagenbau, Bergbau/Rohstoffe, 10. bis 15. März 2014 FACT SHEET: Kurzer Marktüberblick Entscheidend für die Betrachtung der russischen Bergbauindustrie und ihrer zukünftigen Entwicklung ist die Rohstoffstrategie bis 2030, verabschiedet im Jahr Anders als in den Strategiepapieren anderer, europäischer Länder steht im russischen Papier nicht die Sicherung des Rohstoffzugangs, sondern vielmehr die verbesserte Ausbeute der in Russland in großen Mengen zur Verfügung stehenden Rohstoffvorkommen im Vordergrund. Die Hauptprobleme des russischen Bergbaus liegen größtenteils in veralteter Technik, die zum einen die Effizienz vermindert, zum anderen auch ein Sicherheitsrisiko darstellt. Weitere Schwachpunkte sind der begrenzte geologische Erkundungsgrad vieler Vorkommen, fehlende Infrastruktur sowie Herausforderungen durch Geographie und Klima, die eine Ausbeutung von vorhandenen Bodenschätzen erschweren bzw. gar verhindern. Dabei gehört der Bergbau zu einem der wichtigsten, wenn nicht gar dem wichtigsten Standbein der russischen Wirtschaft. Von den 400 größten russischen Unternehmen, stammen allein 178 aus der rohstofffördernden und - verarbeitenden Industrie und stellen dabei 62% des Umsatzes der Gesamtgruppe dar. Beitrag des Bergbaus zur Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (BIP, in Mrd. Rubel) BIP zu laufenden Marktpreisen , , , , ,1 Bruttowertschöpfung , , , , ,0 davon: Förderung von Bodenschätzen 2.865, , , , ,5 Anteil an der Bruttowertschöpfung 10,1% 9,3% 8,5% 9,8% 10,7% Quelle: Deutsche Rohstoffagentur Gemäß der Rohstoffstrategie des Landes soll massiv in die Modernisierung und Weiterentwicklung der Branche investiert werden. Dies bietet für deutsche Unternehmen immense Absatzpotenziale. Kohle Russland verfügt über die drittgrößten Stein- und zweigrößten Braunkohlevorkommen der Welt. Die meisten Lagerstätten befinden sich dabei im asiatischen Teil des Landes, 56 % davon im infrastrukturell schwach erschlossenen Tunguska- Becken. Derzeit ist Russland die fünftgrößte Kohlefördernation. 99 % der Braunkohle wird im Tagebau gefördert, bei Steinkohle lediglich 65 %. Zurzeit gibt es 61 aktive Tief- und 55 Tagebaue. Im Jahr 2012 wurde das Programm zur Entwicklung der Kohleindustrie in der Russischen Föderation bis 2030 verabschiedet. Dieses sieht vor, die Fördermengen, ausgehend vom Jahr 2011, um 13 % bis 2020 und 23 % bis 2030 zu steigern. Für dieses Ziel wurden 91,5 Mrd EUR bereitgestellt. Hintergrund dieses avancierten Vorhabens ist, den heimischen Energiebedarf verstärkt mit Kohle zu bestreiten, um so die freiwerdenden Gasvolumina gewinnbringend zu exportieren. Flankiert wird die Maßnahme von der Deregulierung des Gasmarktes, was Kohle bislang nicht konkurrenzfähig machte. Die Deregulierung dürfte die Inlandskohlenachfrage bis zum Jahr 2030 verdoppeln.
3 Im Angesicht dieser prosperierenden Absatzsituation investieren die russischen Kohleunternehmen in ihre Produktionsinfastruktur. So z.b. OAO Sibirskaja Ugolnaja Energetitscheskaja Kompanija (SUEK), die rund 525 Mio. EUR in die Modernisierung bzw. den Ausbau von Aufbereitungskapazitäten, den Erwerb neuer Bergbaumaschinen, den Bau von Förderanlagen und die Erhöhung der Sicherheit investieren will. Wichtigste Abbauregion ist dabei Krasnojarks. Zweitgrößtes Kohleunternehmen ist die OAO UK Kuzbassrazrezugol, die für gleiche Ziele 580 Mio. EUR aufwenden wird. Zusätzlich zu den genannten Investitionsfeldern sollen auch eigene Aufbereitungsanlagen errichtet werden sowie der Aufbau von Verladekapazitäten für den Export sowie die Bedienung des Binnenmarktes. Die hier genannten Unternehmen sollten nur exemplarisch die Geschäftschancen deutscher Unternehmen im Kohleabbau verdeutlichen. Prinzipiell bestehen diese in den folgenden Geschäftsfeldern: Bergbaumaschinen, Transportbändern, Kohleaufbereitungsfabriken, Umwelttechnische Anlagen für Bergwerke, Sicherheitsausrüstungen, Neu- oder Ausbau von Kohleverladeterminals. Erdöl Russland beherbergt mit 10 Mrd. Tonnen Erdöl rund 5 % der erschlossenen oder potenziell erschließbaren Erdölreserven der Welt. Zusätzlich kommen noch rund 27 Mrd. potenziell erschließbare Ressourcen dazu. Russland ist gleichzeitig der größte Erdölexporteur der Welt (509,3 Mio. Tonnen/p.a.). Kerngebiet der russischen Erdölförderung ist dabei Westsibirien. Allerdings neigen sich die einfach zu erschließenden Erdölquellen zu Ende. Schwierig erschließbare Lagerstätten rücken zunehmend in den Fokus, wodurch ein größerer technischer Aufwand notwendig wird. Für die Verarbeitung verfügt Russland über 40 Raffinerien. Das Durchschnittsalter der Anlagen liegt dabei bei rund 40 Jahren, was eine zeitnahe Modernisierung bzw. den Neubau der Anlagen notwendig macht. Ferner ist auch davon auszugehen, dass mit voranschreitender Modernisierung der Erdölindustrie Kapazitätsausweitungen notwendig werden. Marktchancen ergeben sich für deutsche Unternehmen, demnach vor allen in folgenden Bereichen: Exploration von Erdölvorkommen, Erdölfeld-Dienstleistungen, Lieferung von Stahlröhren, Pumpstationen und Technik für den Pipelinebau, Lieferung von modernen Technologien und Anlagen für Raffinerien und petrochemische Werke. Metalle Russland gehört im Bereich der metallischen Rohstoffe zu einem der weltweit wichtigsten Förderländer. Das Land ist größter Nickel-, Vanadium- und Palladium-Produzent und zweitgrößter Rhodium-, Platin- und Wolfram-Produzent der Welt. Daneben werden zahlreiche weitere Erze gefördert und verhüttet. Im Bereich Eisen und Stahl weist Russland ebenfalls die höchsten Vorkommen aus, wobei noch weitere Großlagerstätten vermutet werden. Von den 172 bekannten Vorkommen werden bislang gerade einmal 53 abgebaut, was das immense Potenzial des Landes verdeutlicht. Größtenteils lagern die Erze im europäischen Teil Russlands. Bei der Förderung liegt 3
4 das Land mit 100 Mio. Tonnen (2010) lediglich auf dem 5. Platz in der Welt; dies gilt ebenso für die Herstellung von Roheisen. Mit Sicherheit wird Russland auch in diesem Marktsegment versuchen, seine Kapazitäten zu erweitern. Buntmetalle Im Bereich der Buntmetalle nimmt Russland auf dem Weltmarkt ebenfalls eine exponierte Stellung ein. Bei Nickel steht das Land mit rund 7,9 % der Weltreserven auf Platz 4, wobei es bei der Bergwerksproduktion Platz 1 (267 Tsd. Tonnen) und bei der Raffination Platz 2 belegt. Dominiert wird das Unternehmen dabei vom Unternehmen Norilsk Nickel (Marktanteil, 90 %), was in seiner Unternehmensstrategie bereits verkündet hat, seine Position auf dem Weltmarkt weiter zu stärken. Hierzu will das Unternehmen bis zum Jahr 2025 insgesamt 37 Mrd. USD investieren. Ein Großteil dieses Geldes soll dabei in Effizienzsteigerungen sowie die Erschließung weiterer Lagerstätten fließen. In der Region Krasnojarsk finden sich bedeutende Vorkommen an Blei und Zink, rund 44 % der Landesreserven. Russland ist hier sehr bestrebt die Fördervolumina zu erhöhen. Allein im Zeitraum von 2008 bis 2010 gelang dies um + 50 % bzw. 90 Tsd. Tonnen. Größtes Unternehmen ist die Ural Bergbau und Metallurgie Holding (UGMK). Diese plant weitere Investitionen in dem Kapazitätsausbau. Allein 2012 investierte die Holding über 31 Mio. USD. Zwischen 2005 und 2010 investierte die Tochterfirma OAO Sibir-Polimetally 179 Mio. USD in den Ausbau, 2011 weitere 43 Mio. USD, um nur einige Investitionen hervorzuheben. Auch im Bereich Zink verfügt Russland über zahlreiche Vorkommen. Allerdings ist hier ein Großteil noch nicht erschlossen, so dass das Land trotz allem Zink importieren muss. Treibende Kraft des Zinkimportes ist dabei die boomende Automobilindustrie des Landes. Die russische Zinkförderung ist dominiert von 2 Betrieben: OAO Tscheljabinsker Zinkwerk und OAO Elektrozink. Diese investierten 2011 rund 54 Mio. EUR in ihre Produktion. Anders als beim Zink ist Russland beim Kupferabbau führend und belegt bei der Bergwerksproduktion den 8. und der Raffination den 5. Platz. Die gesicherten Gesamtreserven des Landes liegen bei rund 30 Mio. Tonnen. Auch hier gehört die UGMK zu den Marktführern plante das Unternehmen rund 1,25 Mrd. USD in die Erkundung der Lagerstätten zu investieren und somit die Rohstoffbasis auszuweiten. Weitere Gelder für die Modernisierung bestehender Anlagen wurden ebenfalls bereitgestellt. Neben dem Abbaugeschäft ist die UGMK auch im Aufbau von Kupferrecyclingkapazitäten engagiert, wofür 3,85 Mio. EUR bereitgestellt wurden. Zusammenfassung Russland ist für deutsche Branchenunternehmen mit Sicherheit ein, wenn nicht der wichtigste Zukunftsmarkt. Die immensen bestehenden Lagerstätten und das große Potenzial erschließbarer Vorkommen sichern langfristige Absatzvolumina in allen wichtigen Bereichen. Die staatliche Unterstützung der Entwicklung der Branche sichert langfristige Finanzierungsquellen, die auch aufgrund hoher Weltmarktpreise, von dem hochprofitablen russischen Bergbauunternehmen mitgetragen werden. Der herausragende technische Stand deutscher Bergbautechnik und die zunehmende Komplexität der zu erschließenden Lagerstätten in Russland lässt darauf schließen, dass auch langfristig eine hohe Nachfrage nach deutschem Know-how und Technik bestehen wird. 4
5 Für Rückfragen: Stephan Wegert DREBERIS GmbH Heinrich-Zille-Str Dresden stephan.wegert@dreberis.com Tel:
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