Zeitschrift für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie

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1 Baustoffe - Steine - Erden. BeRGBAu. Chemische Industrie. Lederindustrie. Papierherstellung und Ausrüstung. Zucker 4. Jahrgang. 5/6 Mai/Juni 2013 Zeitschrift für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Neu: Die Rücken-App der BG RCI Die Förderpreis-Beiträge 2013 Biostoffdatenbank ist auf den Weg gebracht Das Rückenmobil ein rollendes Infopaket

2 Editorial BG RCI.magazin 5/ / BG RCI.magazin Inhalt Editorial Liebe Leserin, lieber Leser! Die Fortschritte in der neuronalen Robotik ziehen uns und große Teile der Öffentlichkeit in ihren Bann. Günstige Umstände haben dazu geführt, dass die BG RCI und Einrichtungen wie die Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinik Bergmannsheil GmbH in Bochum früh an dieser Entwicklung teilhaben konnten. Wir haben an dieser Stelle bereits mehrfach von den Perspektiven neuronal gesteuerter Robotersysteme insbesondere in der Therapie von Querschnittsgelähmten berichtet. Aber nicht nur in der Rehabilitation Unfallverletzter eröffnen sich Therapiechancen, die bislang für unerreichbar gehalten wurden. Auch in der Arbeitswelt, beispielsweise im Umgang mit schweren Lasten, verspricht die neuronale Robotik ungeahnte Erleichterungen, die im Ergebnis einen bedeutenden Beitrag zur Verhütung von Arbeitsunfällen leisten werden. Die neuronale Robotik ist damit auf dem besten Weg, uns in den beiden Kernbereichen des gesetzlichen Auftrags der Berufgenossenschaften Prävention und Rehabilitation eine neue Welt zu eröffnen zum Wohle der Beschäftigten wie all derjenigen, die einen schweren Unfall erlitten haben und nun auf neue Therapiemöglichkeiten setzen. Nie waren für inkomplett Gelähmte die Aussichten so groß, den Rollstuhl hinter sich zu lassen und in einem kaum für möglich gehaltenen Ausmaß Selbständigkeit und Selbstbestimmung zurück zu gewinnen. Der Vorstand der BG RCI hat jetzt beschlossen, die Kooperation mit unseren japanischen Partnern zur Erprobung und Verbreitung neuronal gesteuerter Robotersysteme zu intensivieren und auszubauen. Die Berufsgenossenschaften und ihre Kliniken nutzen damit die Dynamik innovativer Entwicklungen, um künftigen Patienten zukunftsweisende Leistungen anzubieten. Den Beschäftigten in den Mitgliedsunternehmen geben sie auf diese Weise die Gewissheit, im Fall des Falles auf eine leistungsfähige medizinische Versorgung und Rehabilitation vertrauen zu können. Gestatten Sie mir in diesem Zusammenhang ein persönliches Wort. Seit Dezember vergangenen Jahres gehöre ich neben meinen Kollegen Thomas Köhler und Ulrich Meesmann der Geschäftsführung der BG RCI an. Zu meinen Aufgaben zählen die Bereiche Finanzen, Institute, Innere Dienste, IT, Datenschutz, Rechtsangelegenheiten und Revision. Dies ist das erste Editorial, mit dem ich mich direkt an Sie, verehrte Leserinnen und Leser des BG RCI.magazins, wenden darf. Umso mehr freue ich mich, Ihnen von den Fortschritten unseres Engagements in der neuronalen Robotik berichten zu können, das unseren Versicherten in präventiver wie rehabilitativer Hinsicht neue Horizonte eröffnen wird. Ihr Hans-Jörg Piasecki Mitglied der Geschäftsführung Titelfoto: ferkelraggae/fotolia.com Blickpunkt Editorial 2 Innovative Ideen für sicheres Arbeiten Die BG RCI-Förderpreise Baustoffe-Steine-Erden 5 Bergbau 6 Chemische Industrie 7 Lederindustrie 8 Papierherstellung und Ausrüstung 9 Zucker 10 Gemeinsamer Förderpreis der BG RCI 11 Denk an mich. Dein Rücken Erster Auftritt für das neue BG RCI-Rückenmobil 12 Das neue Rückenmobil ein rollendes Infopaket zum Thema Rückgesundheit 13 Bewegung, Sport und körperliche Belastung 14 Neu: Die Rücken-App der BG RCI 15 Wenn Stress den Rücken krümmt 16 Printmedien der BG RCI Übersicht über Neuerscheinungen und Überarbeitungen 17 Aus den Branchen Baustoffe - Steine - Erden Alleinarbeitsplätze in der Rohstoff - gewinnung Teil I 18 BERGBAU Sicher mit System Gütesiegel für Kaliwerk Neuhof-Ellers 21 Einfach anziehend Ohne Wasser: Das ESTA-Verfahren zur Veredlung von Mineralien 22 Chemische Industrie Chemikalienlagerung neu geregelt Technische Jahreskonferenz der Chemieindustrie 26 Gefahr gebannt biologische Arbeitsstoffe im Visier Die Biostoffdatenbank ist auf den Weg gebracht 28 Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) BioStoffTag 2013 Dialog mit den Beschäftigten 29 LederIndustrie Abdecken von Fußböden 30 BG RCI-Branchenprävention Lederindustrie Seminarangebot Arbeitsschutz in meinem Unternehmen 31 Treffpunkt Handwerk die BG RCI auf der DOMOTEX Berichte und Informationen BG RCI-Seminar Gesund am Arbeitsplatz seit 10 Jahren im Programm Jahre Hilfe für Unfallopfer Die ZNS Hannelore Kohl Stiftung setzt sich für schädelhirnverletzte Menschen ein 34 Gesonderte Veranlagung zur Büro-Gefahrtarifstelle? Neues Urteil 36 BG RCI-Gütesiegel für OKS Maisach 38 BASF SE / Ludwigshafen Tage unfallfrei 38 Gesetzliche Unfallversicherung Zahl der Arbeits- und Wegeunfälle rückläufig 39 Mit perspektivischem Blick Zum Abschied von IFA-Direktor Prof. Dr. Helmut Blome 39 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung 60. Jahrestag der Selbstverwaltung Ein Meilenstein sozialer Mitbestimmung 40 Impressum 40 Titelbild: Mit der neuen Rücken-App der BG RCI sind Informationen zur Rückengesundheit überall und jederzeit zur Hand. Sicher arbeiten gesund leben! Wir unterstützen Sie dabei

3 BG RCI.magazin 5/ Förderpreis / BG RCI.magazin Förderpreis 2013 Förderpreis 2013 BG RCI-Branchenprävention Baustoffe - Steine - Erden Das Keeper-Beeper-Prinzip: Erkennung von Personen im Gefahrenbereich von Erdbaumaschinen Preisträger: Michael Buchberger, Peter Neefs, Alfons Berger Bayerische Asphalt-Mischwerke GmbH & Co. KG, Brunntal Prof. Dr. Christian Wietfeld, Volker Köster, Dominik Gerstel, Dr. Andreas Lewandowski Comnovo GmbH i.g., Technische Universität Dortmund, Lehrstuhl für Kommunikationsnetze (CNI), Dortmund Foto: Kristan/Fotolia.com Durch Erdbaumaschinen verursachte schwere Unfälle mit Personen sind leider noch immer regelmäßig zu beklagen. Bei der Mehrzahl der Radlader und Bagger helfen mittlerweile Kamerasysteme, die vom Fahrer nicht einzusehenden Bereiche insbesondere hinter den Maschinen zu überwachen. Diese Systeme funktionieren jedoch nur passiv, der Fahrer muss sie und seine Arbeit gleichzeitig im Blick haben. Das Keeper-Beeper-System schafft hier Abhilfe: Es ist aktiv auf Personensicherheit ausgerichtet und warnt sowohl den Fahrer als auch den Mitarbeiter durch optische und akustische Signale sowie durch Vibration. Das Keeper-Beeper-System ist funkbasiert und besteht aus zwei Komponenten. Die Keeper-Einheit wird in der Baumaschine am Fahrerplatz installiert. Den Beeper tragen alle Personen, die sich im Arbeitsbereich der Maschinen aufhalten. Da das System auf Funktechnik basiert, gibt es keine toten Winkel, wie es bei ultraschall- oder radarbasierten Techniken der Fall sein kann. Auch hinter Mauern, Halden, Geräten oder anderen Fahrzeugen tätige Personen werden zuverlässig erkannt. Es ist zudem möglich, den Warnbereich praxisgerecht an die betrieblichen Verhältnisse anzupassen. Tritt eine Person in diesen Warnbereich, löst sie optische und akustische Warnsignale aus, ergänzt durch Vibrationen. Die Warnung wird so auf jeden Fall wahrgenommen, ohne ständig auf Anzeigen schauen zu müssen. Das als Pilotprojekt der Technischen Universität Dortmund gemeinsam mit den Bayerischen Asphalt- Mischwerken entwickelte System hat bereits die Testphase durchlaufen und ist am Markt erhältlich. Die Entwicklung ist ein erheblicher Sicherheitsgewinn für Beschäftigte, die Erdbaumaschinen führen oder die sich in der Gefahrenzone solcher Geräte aufhalten. Dafür wurden Dr. Andreas Lewandowski, Volker Köster, Dominik Gerstel und Prof. Dr. Christian Wietfeld, Comnovo GmbH i.g., TU Dortmund, Lehrstuhl für Kommunikationsnetze, sowie Michael Buchberger, Alfons Berger und Peter Neefs von der Bayerische Asphalt-Mischwerke GmbH & Co. KG mit dem För derpreis 2013 der BG RCI-Branchenprävention Baustoffe - Steine - Erden ausge - zeichnet. Innovative Ideen für sicheres Arbeiten Die BG RCI-Förderpreise 2013 In der letzten Ausgabe des BG RCI.magazins haben wir über die Festveranstaltung aus Anlass der Förderpreisverleihung 2013 berichtet. Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir Ihnen die mit einem Förderpreis prämierten Arbeiten nach Branchen vor. In den nächsten Ausgaben des BG RCI.magazins folgen die mit Sonderpreisen ausgezeichneten Projekte. Alle Fotos: bgrci/armin Plöger Die Keeper-Einheit am Fahrerplatz. 2 Dank der Funktechnik gibt es keine toten Winkel mehr. Auch Personen beispielsweise hinter einer Mauer werden erfasst. 3 Den Beeper trägt der Beschäftigte am Mann. 4 Freuen sich über die Anerkennung durch den Förderpreis: Peter Neefs, Alfons Berger, Dominik Gerstel, Dr. Andreas Lewandowski, Michael Buchberger, Prof. Dr. Christian Wietfeld und Volker Köster (v.l.)

4 BG RCI.magazin 5/ Förderpreis / BG RCI.magazin Förderpreis 2013 Förderpreis 2013 BG RCI-Branchenprävention Bergbau Mobiles Vibrationsgerät zur effektiven und sicheren Waggonreinigung Preisträger: Karsten Röhr, Vattenfall Europe Mining AG Klaus Knösel, GMB GmbH Förderpreis 2013 BG RCI-Branchenprävention Chemische Industrie Filmspots zu Beinaheunfällen Preisträger: Ralf Pilaske, Werner Henkel, Frank Sarau, Infracor GmbH Kamil Sahin, Synthomer Deutschland GmbH Klaus-Dieter Winter, Lanxess Buna GmbH, Friedhelm Wojak, Vestolit GmbH & Co. KG; alle: Chemiepark Marl Vattenfall ist das drittgrößte Energieunternehmen in Deutschland. In fünf Tagebauen im Lausitzer Revier fördert es Braunkohle, die in den benachbarten Kraftwerken verstromt wird. Der Transport der Rohbraunkohle, aber auch die Entsorgung von Asche und Gips aus den Kraftwerken erfolgen mit Zügen des eigenen, zentralen Eisenbahnbetriebs. Beim Ausleeren der Kraftwerksasche aus den Transportwaggons bleiben häufig Anbackungen an den Waggonwänden zurück. Diese Anbackungen, die mehrere Tonnen wiegen können, beeinträchtigen die Sicherheit im Zugbetrieb. Sie führen nach dem Abkippen zu gefährlichen Schwerpunktverlagerungen und damit zu Stabilitätsverlusten. Entgleisungen können die Folge sein. Auch Anbackungen außerhalb des Wagenkastens können die Zugänglichkeit und Beweglichkeit der Bedienelemente einschränken. Schlimmer noch ist die Gefahr, dass die Beschäftigten bei der Bedienung der Wagen von Anbackungen getroffen werden, wenn diese sich plötzlich lösen. Aus sicherheitlichen und wirtschaftlichen Gründen müssen die Anbackungen daher entfernt werden. Diese Aufgabe zählt zu den bergmännischen Dienstleistungen, die das Service-Unternehmen GMB als Bewirtschafter der Vattenfall-Aschedeponie erbringt. Beim bisherigen Reinigungsverfahren wurden die Anbackungen mit einem überdimensionalen Schaber entfernt, der auf einem Radlader montiert war. Das Verfahren war zeitaufwändig und insbesondere aus sicherheitlicher Sicht verbesserungswürdig. Der Zug musste zum Reinigen bisher in einem kritischen Beladungszustand auf ein separates Gleis verfahren werden. Der Radlader war zudem äußerst feinfühlig zu führen, um die Wagen nicht unbeabsichtigt aus den Gleisen zu heben. Mit diesem Reinigungsverfahren konnten nicht immer alle Anbackungen entfernt und ein zufriedenstellend sicherer Zustand des Zuges erreicht werden. Auch die gefährlichen Anbackungen außerhalb des Wagenkastens konnten so nicht beseitigt werden. Der Leiter des Betriebsmanagements der GMB, Klaus Knösel, und der Bereichsingenieur der Maschinentechnik, Karsten Röhr, machten sich auf die Suche nach einer effektiveren und vor allem sicheren Reinigungsmethode. Sie entwickelten ein Vibrationsgerät, das schnell und einfach an den Radlader montiert wird. Der Antrieb des Gerätes erfolgt durch die Hydraulikanlage des Radladers. Dabei wird das Gerät an definierten Stellen der Waggons angesetzt, und die Anbackungen innerhalb und außerhalb des Waggons werden durch die eingeleiteten Vibrationen gelöst. Gesundheitsgefahren durch den bei diesem Verfahren entstehenden Lärm wurden durch geeignete Maßnahmen reduziert. Für ihre Idee eines mobilen Vibrationsgerätes zur effektiven und sicheren Waggonreinigung und der Entwicklung bis zur Einsatzreife hat die Branchenprävention Bergbau der BG RCI Klaus Knösel von der GMB GmbH und Karsten Röhr von der Vattenfall Europe Mining AG den Förderpreis 2013 zuer - kannt. Wie schnell wird aus einem Beinaheunfall ein reales Ereignis, verbunden mit menschlichem Leid und hohen Folgekosten? Andererseits: Wie erhält man Informationen über Beinaheunfälle? Wie lässt sich eine Ereigniskette unterbrechen? Reichen technische Maßnahmen? Welche Maßnahmen sind wirkungsvoll und vor allem nachhaltig? Wie kann man die Beschäftigten am besten erreichen? Mitarbeiter verschiedener Unternehmen im Chemiepark Marl haben zu diesem Problem eine überzeugende Antwort gefunden. Durch Kolleginnen und Kollegen wurden sie auf viele charakteristische Beispiele für Beinaheunfälle aufmerksam gemacht. Diese wurden unter Einbindung der Betroffenen in eindrucksvolle kurze Filmspots umgesetzt. Dabei haben die Beschäftigten nicht nur die Drehbücher geschrieben, sondern auch aktiv an den Dreharbeiten mitgewirkt. Die Produktion übernahm ein Kollege am heimischen PC. Entstanden sind mittlerweile 14 Spots, die in den Betrieben erfolgreich zur Sensibilisierung der Beschäftigten eingesetzt werden. Der Beitrag überzeugt durch die starke Fokussierung auf das Problem der Bei- naheunfälle, die maßgebliche Beteiligung der Beschäftigten und die wirtschaftliche Umsetzung. Kreative und wirtschaftliche Lösungen wie diese sind beispielhaft und stellen einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes dar. Die Jury der BG RCI-Branchenprävention Chemische Industrie hat deshalb Ralf Pilaske, Kamil Sahin, Klaus-Dieter Winter, Friedhelm Wojak, Werner Henkel und Frank Sarau von verschiedenen Unternehmen im Chemiepark Marl den diesjährigen Förderpreis für die Idee und Umsetzung von Filmspots zur Sensibilisierung der Beschäftigten zum Thema Beinaheunfälle zuerkannt. 1 Ein Beinaheunfall. Täglich ereignen sich solche Situationen. 2 Die Filmemacher sammelten mit Hilfe ihrer Kolleginnen und Kollegen viele Beispiele für Beinaheunfälle. 3 Unter Mitarbeit der Beschäftigten entstanden Spots, die anschaulich zeigen, wie Ereignisketten, die zu realen Unfällen führen, unterbrochen werden können Beim Ausleeren von Kraftwerksasche aus den Transportwaggons bleiben häufig Anbackungen an den Wagenwänden zurück. 2 Diese Anbackungen, die mehrere Tonnen wiegen können, beeinträchtigen die Sicherheit im Zugbetrieb, da sie zu Stabilitätsverlusten führen können. Anbackungen außerhalb des Wagenkastens schränken zudem die Zugänglichkeit und Beweglichkeit der Bedienelemente ein. Schlimmer ist die Gefahr, dass das Personal bei der Bedienung der Waggons von sich plötzlich lösendem Material getroffen wird. 3 Das bisherige Reinigungsverfahren war nicht effizient und im Ergebnis nicht sicher genug. Mit dem neuen hydraulischen Vibrationsverfahren sind die Reinigungsergebnisse und die Sicherheit deutlich verbessert. 4 Klaus Knösel (l.) von der GMB GmbH und Karsten Röhr von der Vattenfall Europe Mining AG hatten die Idee für das neue mobile Vibrationsgerät. Fotos: bgrci/gerold Soestmeyer Werner Henkel, Kamil Sahin, Ralf Pilaske, Friedhelm Wojak und Klaus- Dieter Winter (v.l.) sowie Frank Sarau (nicht im Bild), die in verschiedenen Unternehmen des Chemieparks Marl arbeiten, konzipierten das Projekt

5 BG RCI.magazin 5/ Förderpreis / BG RCI.magazin Förderpreis 2013 Förderpreis 2013 BG RCI-Branchenprävention Lederindustrie Eingreifschutz für Wickelmaschinen Förderpreis 2013 BG RCI-Branchenprävention Papierherstellung und Ausrüstung Wechselhilfe für Abwickelköpfe am Umroller Preisträger: Bernard Ruppik, Benecke-Kaliko AG, Eislingen Preisträger: Albert Pörschke, Stora Enso Uetersen GmbH, Uetersen Joachim Gebhardt, IST e.k., Lonsee Die Firma Benecke-Kaliko AG in Eislingen, Kreis Göppingen, stellt unterschiedliche Kunststoff-Folien her, wie sie der Endverbraucher beispielsweise als Abdeckungen oder Seitenverkleidungen im Pkw kennt. Im Verarbeitungsprozess muss diese Folie mehrfach auf- und abgewickelt werden. Hierzu werden Wickler eingesetzt, mit denen noch immer ein erhebliches Gefährdungspotential verbunden ist: Jeder kann sich ausmalen, was geschieht, wenn ein Mitarbeiter mit der Hand in diese Gefahrstelle gerät. Diese abzusichern war bisher trotz großer Bemühungen nicht zufriedenstellend möglich. Das Problem bestand bislang darin, dass sich die Lage der Gefahrstelle mit größer werdendem Wickel ständig ändert. Bernard Ruppik und Joachim Gebhardt hatten die Idee, den Durchmesser des Wickels mit Hilfe zweier analoger Lichtschranken permanent zu messen und zu vergleichen. Gerät der Maschinenbediener mit einer Hand in den Gefahrenbereich, wird die Maschine sofort zuverlässig gestoppt. Die Jury ist überzeugt, dass diese Entwicklung einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an Wickelmaschinen leistet, und hat Bernard Ruppik und Joachim Gebhardt den Förderpreis 2013 der BG RCI-Branchenprävention Lederindustrie zuerkannt. Bei der Papierherstellung wird die fertige, mehrere Meter breite Papierbahn üblicherweise zu großen Rollen, sogenannte Tambouren, aufgerollt. Je nach Kundenwunsch müssen diese Tamboure zu kleineren Rollen konfektioniert und auf Hülsen mit unterschiedlichen Durchmessern umgerollt werden. An der Umrollmaschine müssen daher die beiden Aufnahmen für die Hülsen bis zu sechs Mal täglich gewechselt werden. Albert Pörschke von der Stora Enso Uetersen GmbH wollte den Umgang mit den etwa 20 Kilo schweren Abwickelköpfen erleichtern und entwickelte eine technische Lösung, mit der die Abwickelköpfe beim Wechseln sicher in Position gehalten werden. Pörschke ergänzte einen Handwagen um einen Aufbau, mit dem die Abwickelköpfe in ergonomischer Arbeitshaltung sicher abmontiert und aufgenommen werden können. Die neu zu montierenden Abwickelköpfe hält der Wagen dann schon bereit. Durch eine Positionierungshilfe kann der Wagen während des Wechselvorgangs leicht und schnell an die gewünschte Position gebracht werden. Gefährdungen der Füße und Beine durch herunterfallende Abwickelköpfe gehören jetzt der Vergangenheit an, ebenso unergonomische Körperhaltungen beim Anschrauben sowie das stark rückenbelastende, manuelle Herablassen und Aufheben der schweren Abwickelköpfe auf den bzw. vom Boden. 1 2 Neben der deutlichen Verringerung der Gesundheitsgefährdungen lässt sich der Wechselvorgang jetzt zudem deutlich schneller durchführen als zuvor eine rundum vorteilhafte Lösung! Im Verarbeitungsprozess muss die Kunststoff-Folie mehrfach auf- und abgewickelt werden. 2 Beim Auflaufen auf den Wickel entsteht eine Einzugsstelle. 3 Beim neu entwickelten Eingreifschutz wird der Durchmesser des Wickels mittels zweier analoger Lichtschranken permanent gemessen und die Maschine automatisch gestoppt, wenn sich eine Hand dem Gefahrenbereich nähert. 4 Hatten die Idee, den Gefahrbereich am Wickler ständig zu kontrollieren: Joachim Gebhardt (l.) und Bernard Ruppik , 2 In der Papierproduktion müssen die Aufnahmen für die Hülsen der Umrollmaschine mehrfach täglich gewechselt werden. Gefährdungen für Füße und Beine durch herunterfallende Abwickelköpfe waren dabei nicht auszuschließen. 3 Albert Pörschke von der Stora Enso Uetersen GmbH entwickelte einen Handwagen mit Aufbau, mit dem die Abwickelköpfe ergonomisch und sicher abmontiert und gelagert werden können. 4 Die zu wechselnden Abwickelköpfe in den neuen Halterungen. 5 Die Positionierungshilfe erleichtert die Montage sehr. 8 9

6 BG RCI.magazin 5/ Förderpreis / BG RCI.magazin Förderpreis 2013 Förderpreis 2013 BG RCI-Branchenprävention Zucker Bereitstellung von Sicherheitsgeschirr (PSA) Preisträger: Frank Höftmann, Volker Klimczak Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG, Werk Jülich Förderpreis 2013 BG RCI Fitnessprogramm nicht nur für Atemschutzgeräteträger: Der demographische Wandel fordert Maßnahmen Preisträger: Jörg Even, Norbert Pastuschek, ExxonMobil Production Deutschland GmbH, Betriebsbereich Gas-West, Großenkneten Carsten Hahn, Hahn-Trainings-Systems TM, Witten In Zuckerfabriken sind Hubarbeitsbühnen sowohl während der Zeit der Rübenverarbeitung als auch in Zeiten der Instandsetzung der Produktionsanlagen beinahe täglich im Einsatz. Beim Überfahren einer Bodenunebenheit wurde ein Bediener beinahe aus dem ins Schwingen geratenen Arbeitskorb einer Hubarbeitsbühne geschleudert. Frank Höftmann und Volker Klimczak von der Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG, Werk Jülich, erarbeiteten ein Konzept, um die Arbeit mit der Hubarbeitsbühne sicherer zu gestalten. Ein Herausschleudern aus dem Arbeitskorb wird verhindert, wenn die Personen im Ar- beitskorb persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz tragen. Um dies zu gewährleisten, wird der Schlüssel zur Hubarbeitsbühne in einem Koffer ausgegeben, in dem sich zwei Sicherheitsgeschirre für den Bediener und eine zweite Person befinden. Außerdem beinhaltet der Koffer eine Checkliste für die tägliche Sicht- und Funktionsprüfung der Bühne, relevante Auszüge aus der Gefährdungsbeurteilung des Unternehmens sowie Unterlagen zur Unterweisung der Bediener. Bei der Kofferübergabe wird überprüft, ob der Bediener einen entsprechenden Ausbildungsnachweis besitzt, ob bereits eine Einweisung für die jeweilige Hubarbeitsbühne erfolgte und ob der Bediener im Umgang mit Hubarbeitsbühnen und dem Anlegen des Sicherheitsgeschirrs unterwiesen wurde. Funktion und Vollständigkeit des Kofferinhalts werden sowohl bei Übergabe wie bei Rücknahme überprüft und per Unterschrift bestätigt. Mit der beschriebenen Vorgehensweise konnte die Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG auch beim Einsatz von Fremdfirmenpersonal und ausgeliehenen Hubarbeitsbühnen die Arbeitssicherheit deutlich erhöhen. Die ExxonMobil Production Deutschland GmbH arbeitet mit gesundheitsgefährdenden und brennbaren gasförmigen Stoffen. Im Notfall müssen einige Mitarbeiter unter schwerem Atemschutz für die Sicherheit der Belegschaft sorgen können. Bei arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen wurde festgestellt, dass sich aufgrund der demographischen Entwicklung der Anteil älterer Mitarbeiter erhöht hatte, deren Fitness diesen Anforderungen nicht mehr genügte. Um trotzdem eine funktionierende Arbeitssicherheitsorganisation zu erhalten, wurde ein individuell zugeschnittenes Fitnessprogramm aufgelegt. In Zusammenarbeit von Betriebsarzt, einem externen Trainer und dem Gasschutzleiter des Unternehmens wurde ein Programm entwickelt, bei dem zunächst die aktuelle Fitness der Betroffenen ermittelt wurde. Das Belastungs-EKG zeigte Defizite bei Muskeln, Kreislauf und Atmung. Zudem zeigte sich im Einzelfall ein auffälliger Flüssigkeitsverlust. An diesen Punkten sollte das Pilotprojekt ansetzen. Für die Laufzeit von sieben Monaten galt es unter Berücksichtigung der Ist-Werte einen persönlichen Trainingsplan zu entwickeln. Über diesen Zeitraum waren drei Untersuchungen angesetzt, bei denen die festgestellten Messwerte in ein geschütztes Online-Portal eingegeben wurden. Auf der Basis dieser Daten wurde der individuelle Trainingsplan ständig angepasst und aktua- lisiert. Wichtig: Für die Übungen sind keine besonderen Geräte oder ein Fitnessstudio notwendig. Nach drei Monaten zeigten sich bereits positive Ergebnisse: Die allgemeine Fitness sowie die Blutdruckwerte hatten sich bei 80 Prozent der Teilnehmer verbessert. Mehr als der Hälfte gelang zudem das Abnehmen. Durch das ganzheitliche und vor allem individuell angepasste Training sowie den langsamen Aufbau ist dem Projekt ein Erfolg beschieden, der sich bei ähnlichen Förderprogrammen häufig nur schwer einstellt In Zuckerfabriken sind Hubarbeitsbühnen während der Zeit der Rübenverarbeitung und zur Instandhaltung fast täglich im Einsatz. 2 Ein Herausschleudern aus dem Arbeitskorb der Bühne beim Überfahren von Unebenheiten wird verhindert, wenn die Personen im Arbeitskorb persönliche Schutzausrüstung tragen. 3 Alles drin: Der von Volker Klimczak (l.) und Frank Höftmann bestückte Koffer enthält von der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz bis zur Gefährdungsbeurteilung alles Nötige für die sichere Arbeit in der Höhe. 4 Den Schlüssel zur Hubarbeitsbühne gibt s nur zusammen mit dem Sicherheits-Koffer ExxonMobil Production Deutschland GmbH, Großenkneten: Bei arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen war festgestellt worden, dass sich der Anteil älterer Mitarbeiter erhöht hatte, deren Fitness den Anforderungen von Atemschutzgeräteträgern nicht mehr genügte. 2 Jörg Even, Norbert Pastuschek und Carsten Hahn (v.l.) erstellten einen individuellen Trainingsplan, der über ein geschütztes Online-Portal abgerufen werden kann. Die drei Entwickler freuen sich über die Anerkennung ihres Projekts durch den Förderpreis der BG RCI

7 BG RCI.magazin 5/ Blickpunkt 5/ BG RCI.magazin Blickpunkt Blick in das neue BG RCI-Rückenmobil. Das neue Rückenmobil der BG RCI Ein rollendes Infopaket zum Thema Rückgesundheit Bestens gerüstet für den Einsatz in Ihrem Betrieb Das neue Rückenmobil der BG RCI ist in fünf thematische Bereiche aufgeteilt: Ergonomie, Aufbau der Wirbelsäule, Test der Rückenmuskulatur, Bewegung und Entspannung. Das Mobil sensibilisiert, informiert und motiviert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es wurde speziell für kleine und mittlere Unternehmen konzipiert. Das Ziel: eine gesündere Lebensweise im beruflichen wie im privaten Umfeld. La ola für einen gesunden Rücken: Mitarbeiter der Firma Johannes Nickel im hessischen Grünberg sowie Vertreter der BG RCI begrüßen das neue Rückenmobil zu seinem ersten betrieblichen Einsatz. Fotos: bgrci/marina Prelovsek Johannes Nickel GmbH & Co. KG, Grünberg Erster Auftritt für das neue BG RCI-Rückenmobil Gesundheitstag bei der Johannes Nickel GmbH & Co. KG im oberhessischen Grünberg. Das Unternehmen besteht seit 1881 und betreibt fünf Basaltsteinbrüche sowie Asphaltmischanlagen und Erdaushubdeponien. Trotz leichtem Nieselregen konnte Geschäftsführerin Dr. Bettina Nickel zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Familienangehörige sowie auswärtige Gäste auf dem Firmengelände begrüßen. Darunter auch Dr. Helmut Nold, der die aktuelle Rückenkampagne der BG RCI verantwortet, sowie Helmut Ehnes, Leiter der Prävention der BG RCI. Sie waren gekommen, um anlässlich des Nickel-Gesundheitstages das neue BG RCI-Rückenmobil seiner Bestimmung zu übergeben. Unfallversicherung hat natürlich immer auch mit dem Schutz der Gesundheit im Betrieb zu tun, sagte Helmut Ehnes in seinem Grußwort. Das Thema Gesundheit beschreibe die Wechselwirkung von beruflichen und privaten Belastungen. Insbesondere das Thema der Rückengesundheit spielt hierbei eine herausragende Rolle, unterstrich Ehnes. Die Wissenschaft spreche im Zusammenhang mit den Rückenbeschwerden von einer Volkskrankheit. Zum Erhalt der Arbeitskraft widme sich die gesetzliche Unfallversicherung mit der Kampagne Denk an mich. Dein Rücken speziell der Rückengesundheit. Das Rückenmobil hat die BG RCI eigens für die Kampagne hergerichtet. Jedes Unternehmen kann dieses Aktionsmodul buchen. Es fährt dann zum Wunschtermin im Betrieb vor, und die Mitarbeiter können sich, angeleitet durch fachkundiges Begleitpersonal, mit dem Thema Rücken umfassend auseinandersetzen. Interessierte Mitgliedsunternehmen buchen das neue Rückenmobil über das Aktionsportal unter hn Wer das Rückenmobil betritt, trifft zunächst auf die Themen Arbeitsumfeld und Ergonomie. Mittels einer interaktiven Lernplattform haben die Besucher Gelegenheit, sich mit den Anforderungen des betrieblichen Alltags, wie das Heben und Tragen von Lasten, auseinanderzusetzen. Probleme, die in diesem Zusammenhang auftreten können, werden beleuchtet und mögliche Lösungsansätze vorgestellt. Die Plattform ist modular aufgebaut. Informationen werden als Podcasts, Kurzvideos oder über andere Medien ausgegeben. Die nächste Station, moderiert von dem begleitenden Experten, zeigt nützliche Hilfsmittel und deren Wirkweise, speziell für die Bereiche Produktion und Bildschirmarbeitsplatz je nachdem, in welchem Arbeitsumfeld der jeweilige Besucher tätig ist. Anschließend wartet ein Wirbelsäulenmodell, um die Auswirkungen von Fehlhaltungen anschaulich zu verdeutlichen. Schautafeln erklären die Zusammenhänge. Schließlich bietet das neue Rückenmobil eine sogenannte Testzone. Hier kann jeder herausfinden, wie es um die Stabilität seiner Wirbelsäule bestellt ist. Zahlreiche Tipps zeigen, was zur Stärkung der Rumpfmuskulatur am besten zu tun ist. Zahlreiche Kleingeräte wie Wackelbretter, Stabi-Bar oder Theraband warten darauf, ausprobiert zu werden. Da Rückenschmerzen häufig in enger Verbindung mit Stress stehen, widmet sich die nächste Station dem Thema Entspannung. Ein Video mit Beispielen zur Kurzentspannung im Alltag lädt die Besucher zum Mitmachen ein. Wer will, kann zum Abschluss an einem Rücken-Quiz teilnehmen und sich in einem weiteren Kurzvideo von den Tipps des Rückenexperten Professor Dietrich Grönemeyer inspirieren lassen. Das Rückenmobil wird von einem Experten der BG RCI begleitet. Er führt Kleingruppen bis zu 5 Personen durch das Mobil, erklärt Sachverhalte und beantwortet Fragen. Nach etwa 45 Minuten hat jeder Beschäftigte eine Menge über seinen Rücken gelernt. Und so kann das BG RCI-Rückenmobil in ein nachhaltiges Gesundheitsprogramm insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen eingebunden werden: Buchen Sie das Mobil über das Aktionsmedienportal der BG RCI unter Bringen Sie Bewegung in Ihr Unternehmen: Gehen Sie zum Beispiel an Ihrem Unternehmenstag mit Ihren Beschäftigten klettern, machen Sie eine Radtour oder eine kleine Wanderung an Stelle einer Busfahrt mit Stadtbesichtigung und Restaurantbesuch. Oder organisieren Sie mit Hilfe der Krankenkasse einen Trainer, der an Ihrem Standort eine Rückenschule anbietet. Nutzen Sie das Sicherheitskurzgespräch SKG 11 der BG RCI, um Ihre Mitarbeiter in 10 Minuten erneut zum Thema Rücken zu informieren und mit Ihnen zu diskutieren. Das kann auch im Rahmen einer Unterweisung erfolgen. Besprechen Sie rückenbelastende Tätigkeiten mit Ihren Mitarbeitern, weisen Sie auf die vorhandenen Hilfsmittel hin oder zeigen Sie andere Wege auf, wie Rückenschmerzen vermieden oder gemindert werden können. Spannen Sie Ihren Betriebsarzt ein. Sicher kann er bei der nächsten Mitarbeiterversammlung einen kleinen Vortrag zur Rückengesundheit halten. Verteilen Sie mehrere Aktionen über ein Jahr. So wird das Thema immer wieder ins Gedächtnis gerufen und die Nachhaltigkeit gefördert. Sie stellen damit heraus, dass Ihnen das Thema wichtig ist. Auch kleinere Unternehmen können auf diese Weise ohne großen finanziellen und zeitlichen Aufwand in einen nachhaltigen Gesundheitsschutz für ihre Mitarbeiter investieren. Manuela Östreich, BG RCI, Mainz 12 13

8 BG RCI.magazin 5/ Blickpunkt 5/ BG RCI.magazin Blickpunkt Foto: Visual Concepts/Fotolia.com Die Infokarte gibt sieben Tipps zur Rückengesundheit. Bewegung, Sport und körperliche Belastung Wussten Sie, dass nicht die Wirbelsäule, sondern die Rückenmuskulatur in mehr als 90 Prozent der Fälle für das Auftreten von Rückenschmerzen verantwortlich ist? Dabei werden die Probleme sowohl durch Überlastung als auch durch zu wenig Bewegung ausgelöst. Das Ergebnis ist in jedem Fall schmerzhaft. Die Rückenmuskulatur darf weder überlastet noch unterfordert werden. Eine zu hohe Belastung kann den Rücken überstrapazieren. Zu langes Sitzen und ein passiver Lebensstil mit der Folge von Übergewicht schwächen hingegen die Muskeln. Hier hilft zunächst eine Doppelstrategie: Vermeidung zu großer Belastung Training und Kräftigung des Rückens Gleich, was man tut, es kommt immer auf das richtige und gesunde Maß der Belastung an. Auch ein gesunder Rücken braucht Training durch Sport und Bewegung. Wenn der Rücken schmerzt, ist es Zeit, etwas für die Fitness zu tun! Das beste Training für den Rücken: Ausdauertraining. Es ist immer dann gut, wenn im Beruf Lasten gehoben oder getragen werden müssen oder dauerhaft in der gleichen Haltung oder Stellung gearbeitet werden muss. Lockerungs- und Entspannungsübungen. Sie helfen, wenn der Nacken oder der Rücken verspannt ist, etwa durch langes Sitzen am Schreibtisch oder hinter dem Lenkrad. Werden Sie sofort aktiv. Ihr Rücken wird es Ihnen danken, wenn Sie sich sofort an das Training machen. Sie haben dann weniger Beschwerden, können länger tätig sein und verbessern entscheidend Ihre Lebensqualität. Beherzigen Sie die folgenden 7 Tipps zur Rückengesundheit: 1 Schädigende Bewegungen oder Haltungen vermeiden Ständig wiederkehrende, gleichförmige Bewegungen und das Verharren in einer bestimmten Körperhaltung belasten die Muskeln einseitig. 2 Belastungen vermeiden, die schädigend wirken Beim Transport von Lasten kann es zu einer gesundheitsschädlichen Belastung des Muskel- und Skelettsystems kommen. Insbesondere das Umsetzen der Lasten ist für den Rücken problematisch. 3 Aufrecht und in Bauchnabelhöhe heben und arbeiten Die Bauchnabelhöhe bestimmt sowohl im Sitzen als auch im Stehen die optimale Trage- und Hebehöhe. Jede Abweichung von der Bauchnabelhöhe führt auf Dauer zu einer schmerzhaften Zwangshaltung. 4 Körpernah heben und arbeiten Je weiter die Last vom Körper entfernt ist, desto schwerer lastet sie auf dem Rücken. Die Belastung der Wirbelsäule und der Muskeln nimmt zu. 5 Frontal heben und arbeiten Arbeiten direkt am Bauch entlastet die Wirbelsäule. Das Arbeiten in verdrehter Körperhaltung stellt eine starke körperliche Belastung dar. 6 Mit leicht gebeugten Knien und Ellenbogen heben und arbeiten In leicht angewinkelter Position stabilisieren die Bein- und Armmuskeln die entsprechenden Gelenke am effektivsten und schützen so vor Stößen und Schwingungen. 7 Belastungen wechseln Eine große Gefahr für das Muskel- und Skelettsystem sind monotone und dauerhaft einseitige Tätigkeiten. Sie führen, falls die Belastungen nicht gewechselt werden, zu körperlichen und auch psychischen Folgeerscheinungen und Erkrankungen. Situationen, die den Rücken belasten, sind im Alltag an der Tagesordnung. Es lohnt sich, den Rücken in diesen Situationen zu schonen und ihn in der freien Zeit bewusst zu trainieren und zu entspannen. Dr. Helmut Nold, BG RCI, Heidelberg Informationen rund um den gesunden Rücken auch unterwegs jederzeit zur Hand Neu: Die Rücken-App der BG RCI Mit Checklisten, Vibrationsmessgerät und Schallpegelmesser zur Beurteilung des Arbeitsplatzes Die neue Rücken-App der BG RCI hat einiges zu bieten. Sie ist im Rahmen der Präventionskampagne Denk an mich. Dein Rücken entwickelt worden und steht kostenlos zum Download bereit. Die App präsentiert nicht nur die aktuelle Kampagne, sondern informiert auch über ergonomische Gefährdungs- und Belastungsfaktoren im beruflichen Alltag, die wesentlichen Einfluss auf das Muskel- und Skelettsystem haben können. Darüber hinaus zeigt die App auch individuelle Schutzmaßnahmen. Sie knüpft damit an das bewährte Merkblatt A 017 Gefährdungsbeurteilung Gefährdungskatalog der BG RCI an und verweist auf die heranzuziehenden Vorschriften und Technischen Regeln. Attraktive Tools machen die BG RCI-Rücken-App darüber hinaus zu einem hilfreichen Werkzeug am Arbeitsplatz. Sie misst Vibrations- und Lärmbelastungen und hält ausführliche Erfassungsbögen etwa zur manuellen Lastenhandhabung, zur Beurteilung von Bildschirmarbeitsplätzen oder zur Einstufung des Raumklimas bereit. Die so erfassten Daten können an jede -Adresse weitergeleitet werden und stehen zur weiteren Nutzung zur Verfügung. Auch Entspannung am Arbeitsplatz trägt zur Rückengesundheit bei. Mit kurzen Videosequenzen regt die Rücken-App dazu an, mal durchzuatmen und auch auf diese Weise den Rücken zu entlasten. Die Rücken-App der BG RCI gibt es für alle IOS- und Android-Smartphones kostenlos im Apple App Store und im Google Play Store unter dem Stichwort BG RCI. Alternativ ist ein QR-Code eingerichtet. Christian van den Berg, BG RCI, Bochum 14 15

9 BG RCI.magazin 5/ Blickpunkt 5/ BG RCI.magazin Blickpunkt Wenn Stress den Rücken krümmt Der Zusammenhang zwischen Stress und Rückenschmerzen wird noch häufig unterschätzt Verschiedene Risikofaktoren können bei der Entstehung und Chronifizierung von Rückenbeschwerden eine Rolle spielen. Neben der individuellen Veranlagung, dem Gewicht, Alter und Trainingszustand einer Person sowie der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung sind psychische Belastungen ein wichtiger Einflussfaktor, der häufig unterschätzt wird. Schon der Volksmund kennt Ausdrücke wie von Gram gebeugt, die Angst sitzt ihm im Nacken, von Sorgen niedergedrückt. Studien zufolge gehen Depressionen, Sorgen und traumatische Erfahrungen meist mit Rückenschmerzen einher. Auch am Arbeitsplatz finden sich psychosoziale Risikofaktoren, die zu Rückenbeschwerden führen können. Vor allem monotone Arbeitsaufgaben, ein hohes Arbeitstempo, Stress und soziale Konflikte am Arbeitsplatz sowie wenig Kontrolle über Arbeitsabläufe und geringe Unterstützung seitens der Kollegen und Vorgesetzten führen zu Arbeitsplatzunzufriedenheit und begünstigen damit, dass Rückenschmerzen auftreten oder sich chronifizieren. 1 Hinzu kommen häufig Belastungen dadurch, dass ein Arbeitsplatz kaum mehr als sicher im ökonomischen Sinne gelten kann. Betriebliche Umstrukturierungen gehen häufig mit Entlassungen oder Versetzungen einher. Mangelt es darüber hinaus an Wertschätzung, einer gerechten Entlohnung oder an Aufstiegsmöglichkeiten, registrieren Beschäftigte dies als Ungleichgewicht zwischen beruflicher Verausgabung und angemessener Belohnung. Diese sogenannte Gratifikationskrise fördert gesundheitsschädigende Verhaltensweisen wie Stresstrinken oder Rauchen und kann depressive Verstimmungen, Burnout sowie diverse körperliche Erkrankungen auslösen. 2 Wer ständig unter Stress und Leistungsdruck steht, oft unzufrieden oder unglücklich ist, der verspannt auch seinen Rücken. Verspannungen führen auf Dauer zu Schmerzen, die ihrerseits die Leistungsfähigkeit weiter beeinträchtigen. Vor allem, wenn der Betroffene aus Angst vor dem Schmerz Schonhaltungen einnimmt und Aktivitäten vermeidet, weil sie den Schmerz verstärken könnten, wie Hobbys und Sport. In diesem Fall kann es zu einem Teufelskreis kommen aus Schmerz, Schonverhalten mit Minderbeanspruchung der Muskulatur, Muskelschwäche und letztlich Schmerzen schon bei normaler Belastung. Durch die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen verengen sich außerdem die Blutgefäße, wodurch das Muskelgewebe schlechter mit Nährstoffen versorgt wird und kleinste Verletzungen im Muskel langsamer heilen. 3 Da diese Schmerzen und Einschränkungen wiederum aufs Gemüt schlagen, verschärft sich die Ausgangssituation hinsichtlich der psychosozialen Risikofaktoren weiter. In der 4. European Work Conditions Survey 4 wurden Beschäftigte zu ihren Arbeitsbedingungen und Beschwerden befragt. Von den Befragten mit Rückenschmerzen litten über Stress und Rückenbeschwerden Wissensvermittlung abzielen, wenig Erfolg bei der Prävention von Rückenbeschwerden. Indes könnte die Anzahl der Rückenschmerz- Fälle allein durch die Vermeidung psychosozialer Risikofaktoren am Arbeitsplatz um 40 Prozent reduziert werden. 6 Durch eine Gefährdungsbeurteilung zu physischen und psychischen Belastungen und die Ableitung entsprechender Maßnahmen kann ein Unternehmen viel dazu beitragen, Rückenbeschwerden zu verringern. Zu den arbeitsorganisatorischen und gesundheitsförderlichen Maßnahmen, die ergriffen werden können, zählen beispielsweise eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, abwechslungsreich gestaltete Tätigkeiten, Schaffung von Handlungsspielräumen, eine angemessene Pausenregelung und Angebo- Angaben zu Stress Rückenschmerzen Muskelschmerzen Kein Stress 11,2 % 0,1 % Stress 71,1 % 68,4 % Total 25,6 % 23,8 % 70 Prozent auch unter Stress. Liegen psychische und physische Risikofaktoren wie das Arbeiten in ungünstiger Körperhaltung, Heben und Tragen schwerer Lasten oder Ganzkörpervibrationen gleichzeitig vor, steigen die Erholungsstörungen des Muskelsystems exponentiell an. 5 Daher reicht es nicht, sich bei der Prävention und Schmerzbehandlung nur auf die Symptome zu konzentrieren. Stattdessen bedarf es einer ganzheitlichen Behandlung und Prävention, die auch psychosoziale Aspekte berücksichtigt. So zeigen klassische Rückenschulen, die auf reine Informations- und Quelle: Vierte European Work Conditions Survey (2005) te für Bewegung und Entspannung. Durch Stressbewältigungsprogramme und Führungskräftetrainings können arbeitsbedingte Stressoren verringert und gesundheitsförderliche Ressourcen aufgebaut werden. Unterstützung bieten dabei der neu erschienene Praxishilfe-Ordner Gesund im Betrieb und daraus insbesondere die beiden Merkblätter Stress lass nach! (A 034) und Rückenschmerzen ade (A 031), die Interessenten über den Medienshop der BG RCI beziehen können (medienshop.bgrci.de). Nicole Jansen, BG RCI, Langenhagen Literaturhinweise s. Seite 33 Printmedien der BG RCI Übersicht über Neuerscheinungen und Überarbeitungen Seit Veröffentlichung der letzten Übersicht in der Ausgabe September/Oktober 2012 des BG RCI.magazins sind zahlreiche Printmedien aus dem Bereich Prävention der BG RCI neu erschienen oder aktualisiert worden. Wenn Sie überprüfen möchten, ob Ihre Merkblattsammlung aktuell ist, hilft Ihnen im Medienshop der BG RCI (unter medienshop.bgrci.de) eine neue Funktion: Rufen Sie beispielsweise die A-Reihe auf und klicken dort die Funktion Listenansicht an, erhalten Sie eine kompakte Auflistung aller aktuellen A-Merkblätter. Diese können Sie einfach mit den eigenen Beständen abgleichen. Wenn Sie die Liste dann noch im DIN A5-Format ausdrucken, haben Sie ein tagesaktuelles Register für Ihren A-Reihen-Stehsammler. Die Listenfunktion druckt auch alle Suchergebnisse übersichtlich aus, z. B. mit dem Suchbegriff 2013 alle diesjährigen Veröffentlichungen oder mit dem Begriff Gefährdungsbeurteilung alle hierzu gehörigen Angebote. Alle BG RCI-Mitgliedsunternehmen können die Schriften unter medienshop.bgrci.de in einer der Betriebsgröße angemessenen Stückzahl kostenlos bzw. zum Selbstkostenpreis beziehen. Auch Nichtmitgliedsunternehmen können die Schriften und Medien dort erwerben. Dr. Imke Birkenstock, BG RCI, Heidelberg Übersicht über Neuerscheinungen und Überarbeitungen Nr. Titel Stand Ordner Praxishilfe Gesund im Betrieb 01/2013 N A 001 Schriften und Medien für Sicherheit und Gesundheitsschutz 04/2013 Ü bei der Arbeit A 002 Gefahrgutbeauftragte (BGI 824) 02/2013 Ü A 006 Verantwortung im Arbeitsschutz Rechtspflichten, Rechtsfolgen, 01/2013 Ü Rechtsgrundlagen A Gefahren richtig kennzeichnen beim Transport und im Betrieb 02/2013 Ü A 016 Gefährdungsbeurteilung Sieben Schritte zum Ziel (BGI 570) 01/2013 Ü Ordner Gefährdungsbeurteilung Arbeitshilfen 01/2013 Ü A 017 Gefährdungsbeurteilung Gefährdungskatalog 01/2013 Ü A 023 Hand- und Hautschutz (BGI 540)* 01/2013 Ü A 029 Fremdfirmenmanagement Ein Leitfaden für die Praxis 09/2012 N A 031 Rückenschmerzen ade! Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden 01/2013 N (BGI 5169)* A 032 Herzensangelegenheiten Herz-Kreislauf-System fit für die Arbeit 01/2013 N (BGI 5170)* A 033 Ohne Rauch geht s auch! Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz 01/2013 N (BGI 5171)* A 034 Stress lass nach! Verhältnis- und Verhaltensprävention im Betrieb 01/2013 N (BGI 5172)* A 035 Fair geht vor! Mobbing im Betrieb (BGI 5173)* 01/2013 N A 036 Mit 70 in Rente? Ältere Beschäftigte im Betrieb (BGI 5174)* 01/2013 N M 004 Reizende Stoffe Ätzende Stoffe (BGJ S95) 04/2013 Ü T 008 Maschinen-Sicherheitskonzepte und Schutzeinrichtungen (BGI 5049) 09/2012 Ü T 028 Transport von Hand Heben, Tragen, Schieben, Ziehen 10/2012 Ü T 044 Bildschirmarbeitsplätze 10/2012 Ü SKG 011 Denk an mich. Dein Rücken So bleibe ich gesund 11/2012 N BGG/GUV-G 970 Auswahl, Ausbildung und Beauftragung von Fachkundigen zum Freimessen nach BGR 117 Teil 1 05/2012 N Ü = überarbeitete Schrift, N = neue Schrift, * Bestandteil des Ordners Praxishilfe Gesund im Betrieb 16 17

10 Aus den Branchen Baustoffe - Steine - Erden BG RCI.magazin 5/ Alleinarbeitsplätze in der Rohstoffgewinnung Teil I Von Maik Schlademann Arbeitsplätze in Deutschland und damit auch in den Mitgliedsbetrieben der BG RCI-Branche Baustoffe - Steine - Erden haben sich in den vergangenen Jahren aufgrund des Strukturwandels in der Wirtschaft deutlich verändert. Alleinarbeit ist heute in den verschiedensten Wirtschaftszweigen, Unternehmen und Berufen weit verbreitet. Abb. 1: Berücksichtigung von psychischen Belastungen in Gefährdungsbeurteilungen. in Prozent Gefährdungsbeurteilung ist vorhanden psychische Belastungen sind dabei berücksichtigt zifischen Risiken und Belastungen im Bereich der Alleinarbeit zuwendet. Hierbei sollten insbesondere die sogenannten weichen Gefährdungsfaktoren berücksichtigt werden, da deren Einflüsse auf Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit neuesten Studien zufolge immer noch unterschätzt werden. Nach dem BKK- Gesundheitsreport 2011 sind in Deutschland 12 Prozent aller Krankheitstage auf psychische Fehlbeanspruchungen und psychische Störungen zurückzuführen, Tendenz stei- Insgesamt bestätigten 56 Prozent, eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt zu haben, allerdings sagten nur 20 Prozent aus, dabei auch psychische Belastungen berücksichtigt zu haben. Noch deutlicher scheint diese Tatsache bei Kleinunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern zu sein. Bei einer Befragung von Inhabern oder Geschäftsgend. Der AOK-Bundesverband hat in seiner Statistik von 1999 bis 2010 eine Zunahme der Arbeitsunfähigkeit durch psychische Erkrankungen um ca. 70 Prozent ausgewiesen. Mitarbeiter aus den Mitgliedsbetrieben der BG RCI tragen immer wieder die Frage an die Aufsichtspersonen heran, ob Alleinarbeit eigentlich erlaubt sei. In Gesprächen wird dann oft deutlich, dass diese Frage nicht wegen besonderer Gefährdungen oder einer schwierigen Rettungssituation gestellt wird. Eine möglicherweise zu späte Erste Hilfe vor Ort wird erstaunlicherweise subjektiv nicht als belastend empfunden. Vielmehr geht es bei der Fragestellung um verborgene Motive wie: Wird meine Arbeit überhaupt wahrgenommen? Wird meine Leistung innerbetrieblich anerkannt? Wissen meine Kollegen überhaupt, was ich hier mache? Es sind anscheinend ganz andere Beweggründe wie Gefühle, Ängste und Sorgen, die dazu geführt haben, dass die Mitarbeiter die Frage nach der Rechtmäßigkeit von Alleinarbeit stellen. Diese Empfindungen der Beschäftigten haben sich zu einer Unzufriedenheit mit ihrer Arbeitssituation entwickelt. Wenn es gelingt, den Mitarbeitern an Einzelarbeitsplätzen diese innere Unzufriedenheit ein Stück weit zu nehmen, steigert dies ihre Motivation und Leistungsbereitschaft, was einen Beitrag zur Reduzierung von arbeitsbedingten Erkrankungen darstellt. Mit einem positiven Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter ist es auch Als Folge eines unverändert bestehenden Rationalisierungs- und Technisierungsdrucks in den Unternehmen ist davon auszugehen, dass die Anzahl von Einzelarbeitsplätzen in der Zukunft weiter zunehmen wird. Vor dem Hintergrund dieses Trends zu mehr Alleinarbeit oder Einzelarbeitsplätzen erscheint es wichtig, dass sich die Prävention dem Thema der spefür das Unternehmen leichter, sein Personal an sich zu binden. Damit hat es auch in Zukunft weniger Probleme, neues geeignetes Personal zu rekrutieren, was vor dem Hintergrund eines zunehmenden Fachkräftemangels immer wichtiger wird. Rechtliche Grundlagen Beispielsweise ist nach 5 Arbeitsschutzgesetz der Arbeitgeber verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen, bei der die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter beurteilt werden. Diese Beurteilung besteht aus der Ermittlung und Bewertung der möglichen Gefährdungen, die am Arbeitsplatz des Mitarbeiters auftreten können. Daher müssen auch die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter bei der Alleinarbeit beurteilt und daraus resultierend Maßnahmen abgeleitet werden. Die eingangs erwähnte Fragestellung nach der Rechtmäßigkeit von Alleinarbeit durch betroffene Mitarbeiter deutet darauf hin, dass in Gefährdungsbeurteilungen oftmals die Alleinarbeit nicht angemessen berücksichtigt wird. Diese These wird durch eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) aus dem Jahr 2008/2009 eindrucksvoll bestätigt. Dabei wurden Betriebe mit mehr als 19 Mitarbeitern nach ihrer Gefährdungsbeurteilung gefragt. Abb. 2: Rohstoffgewinnung im Steinbruch. führern aus dem Jahr 2010 bestätigten 38 Prozent die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung, aber nur 6 Prozent eine Berücksichtigung von psychischen Belastungen. Die Ergebnisse dieser Studien sind in Abb. 1 dargestellt. Abgrenzung: Alleinarbeit gefährliche Arbeiten Alleinarbeit liegt laut BG-Regel 139 vor, wenn eine Person allein, außerhalb von Ruf- und Sichtweite zu anderen Personen Arbeiten ausführt. Das kann auch für kurzzeitige Alleinarbeiten gelten. Nach dieser Definition von Alleinarbeit ist die Dauer der Tätigkeit nicht entscheidend dafür, ob Alleinarbeit vorliegt. In der Literatur wird die zeitliche Dauer der Tätigkeit (wie Überwachungs- und Kontrolltätigkeiten) für die Belastung des Mitarbeiters bei der Alleinarbeit jedoch sehr wohl als ein wichtiges Kriterium angesehen. Alleinarbeit kommt im Arbeitsalltag der Rohstoffgewinnung relativ häufig vor und soll hier näher betrachtet werden. Wichtig ist nach den Vorschriften, dass dabei die Möglichkeit besteht, in einer Notsituation etwa über Festnetz- oder Mobiltelefon jederzeit Hilfe herbeizurufen. Gemäß BG-Regel 139 sind Gefährliche Arbeiten solche, bei denen eine erhöhte oder kritische Gefährdung aus dem Arbeitsverfahren, der Art der Tätigkeit, den verwendeten Stoffen sowie aus der Umgebung gegeben sein kann Es gibt bestimmte gefährliche Arbeiten, die als Alleinarbeit verboten sind. Das sind solche Arbeiten, bei denen bereits ein Fehler zu einer Katastrophe führen kann. Dies ist bei Sprengarbeiten oder Arbeiten in Silos der Fall. Für diese bestimmten gefährlichen Arbeiten ist in BG-Vorschriften festgelegt, dass dabei eine zweite Person anwesend sein muss. Bei anderen gefährlichen Arbeiten wie Arbeiten mit Absturzgefahr, Arbeiten mit heißen, giftigen, gesundheitsschädlichen oder ätzenden Arbeitsstoffen muss bei Alleinarbeit in der Gefährdungsbeurteilung festgelegt werden, welche Maßnahmen für die Überwachung der allein arbeitenden Person vorzusehen sind. Da nur bestimmte gefährliche Arbeiten als Alleinarbeit verboten sind, liegt der Umkehrschluss nahe, dass Alleinarbeit generell nicht verboten ist. Alleinarbeit ist also grundsätzlich erlaubt, setzt aber voraus, dass das Arbeitsumfeld hinsichtlich des technischen Arbeitsschutzes und der technischen Einrichtungen den Vorschriften und dem Regelwerk entspricht. Hierzu gehört auch eine sachgerecht durchge - führte und umgesetzte Gefährdungsbeur - teilung. Die besondere Gefahr bei der Alleinarbeit besteht nach arbeitspsychologischen Veröffentlichungen hauptsächlich in folgenden Punkten: 0 Betriebe (>19 MA) Betriebe (<50 MA) Fotos: bgrci Es gibt eine Tendenz, Verbote nicht einzuhalten, da die soziale Kontrolle bei Alleinarbeit weniger ausgeprägt ist; so werden Anweisungen leichter überschritten. Dies ist in besonderem Maße der Fall, wenn die auszuführenden Arbeitsprozesse aus Sicht des allein arbeitenden Mitarbeiters als umständlich oder nicht stimmig wahrgenommen werden. Es besteht ein erhöhtes Unfallrisiko wegen intellektueller, körperlicher und insbesondere psychischer Über- bzw. Unterforderung. Es entstehen Probleme durch schwierige, verzögerte, nicht als geboten erkannte Hilfeleistung nach einem Unfall (Gefahr, dass die verunfallte Person verblutet, bewusstlos liegen bleibt und erstickt oder auch ertrinkt, verbrennt, erfriert). Alleinarbeit in der Rohstoffgewinnung Bei der Rohstoffgewinnung in Steinbrüchen und Kies- und Sandgruben gibt es verschiedene Bereiche, in denen Alleinarbeit vorkommt. Grundsätzlich ist die übertägige Rohstoffgewinnung gekennzeichnet durch (Abb. 2): eine räumlich sehr weite Ausdehnung, einen hohen Mechanisierungsgrad, moderne, investitionsintensive Gewinnungs- und Transportgeräte, einen geringen Personaleinsatz

11 Aus den Branchen Baustoffe - Steine - Erden BG RCI.magazin 5/ / BG RCI.magazin Aus den Branchen BeRGBAu Sicher mit System Gütesiegel für Kaliwerk Neuhof-Ellers In der Kies- und Sandindustrie wird zwischen Nass- und Trockengewinnung unterschieden. Eine Nassgewinnung liegt dann vor, wenn das Gewinnungsgerät mit seinen Grabeinrichtungen im Bereich des Wassers arbeitet. Am häufigsten verbreitet ist die Nassgewinnung mit schwimmenden Geräten in verschiedenen Bauarten. Bei der Trockengewinnung arbeitet das Gewinnungsgerät entweder vor der Grubenwand oder auf dem Vorkommen stehend und löst das Material. Abb. 3 zeigt typische Einzelarbeitsplätze in der übertägigen Rohstoffgewinnung. Nachfolgend sollen nun wesentliche Merkmale dieser Einzelarbeitsplätze benannt werden. Die drei aufgeführten Arbeitsplätze als Baggerführer von schwimmenden Geräten in der Nassgewinnung werden nachstehend gemeinsam betrachtet, da sie sich lediglich in der Gewinnungstechnik unterscheiden. Die zwei Arbeitsplätze Baggerfahrer und Radladerfahrer in der Trockengewinnung werden ebenfalls zusammen betrachtet, da sie durch sehr ähnliche Arbeitsabläufe gekennzeichnet sind. Abb. 3: Typische Einzelarbeitsplätze in der Rohstoffgewinnung. Bohrgeräteführer Die Arbeitsaufgabe des Bohrgeräteführers (Abb. 4) besteht in der Herstellung von Sprengbohrlöchern im Zuge der Gewinnung Abb. 4: Bohrgerät in der Natursteinindustrie. von Festgestein. Folgende Merkmale prägen seine Arbeitsbedingungen: Er arbeitet stundenweise allein. Er führt eine Fahr- und Steuertätigkeit mit seinem Bohrgerät aus. Er wechselt den Standort des Gerätes, um die Bohrungen, die ihm durch vorherige Einmessung angegeben sind, einzubringen. Er arbeitet im Schichtbetrieb auch versetzt zu den Produktionsschichten. Er hat zeitweise Sichtkontakt zu anderen Mitarbeitern im Steinbruch wie Radladerfahrern und hört den Funkverkehr, falls er nicht Mitarbeiter einer Fremdfirma ist. Er steht zeitweise in Interaktion mit anderen Mitarbeitern, etwa dem Vermesser bei der Einweisung in die Bohrpunkte. Er führt ein Bohrprotokoll. Das Ergebnis seiner Arbeit ist sichtbar und messbar (gebohrte Löcher, Bohrmeter, Protokoll). Lkw- und Skw-Fahrer Die Arbeitsaufgabe des Lkw- oder Skw- Fahrers in der Trockengewinnung (Abb. 5) besteht im Transportieren von geladenem Material über teilweise lange Strecken. Das Arbeitsumfeld für den Fahrer ist durch folgende wesentliche Merkmale gekennzeichnet: Der Fahrer arbeitet minutenweise allein, wenn er Material transportiert oder entlädt. Er führt eine eher monotone Fahr- und Steuertätigkeit auf dem ihm zugewiesenen Gerät aus. Der Lkw/Skw ist in Bewegung und wechselt seinen Standort, um zu be- und entladen. Der Fahrer arbeitet häufig im Schichtbetrieb. Er hat zeitweise Sichtkontakt zu anderen Mitarbeitern im Steinbruch wie Lkw- oder Skw-Fahrern bei Begegnungsverkehr. Er steht beim Be- und Entladen zeitweise in Interaktion mit anderen Mitarbeitern wie dem Baggerfahrer. Das Ergebnis seiner Arbeit ist sichtbar und messbar (bewegtes Material, Anzahl der Fuhren). Bagger- und Radladerfahrer Der Bagger- oder Radladerfahrer hat vorwiegend die Aufgabe, Gestein direkt aus der Bruchwand zu lösen und dieses Material zu Abb. 5: Skw im Steinbruch. laden oder aber vorher das beispielsweise durch Sprengen gelöste Material zu laden, damit es abtransportiert werden kann. Der Arbeitsplatz des Bagger-/Radladerfahrers ist durch folgende wesentliche Merkmale gekennzeichnet: Der Fahrer arbeitet nur minutenweise allein, wenn er Material löst oder auf das nächste Fahrzeug wartet. Er führt eine Fahr- und Steuertätigkeit mit seinem Gerät aus. Er wechselt den Standort seines Gerätes, um die anfallenden Gewinnungs- oder Beund Entladetätigkeiten auszuführen. Er arbeitet häufig im Schichtbetrieb. Er steht bei Be- und Entladetätigkeiten zeitweise in Interaktion mit anderen Mitarbeitern wie dem Lkw- oder Skw-Fahrer. Das Ergebnis seiner Arbeit ist sichtbar und messbar (bewegtes Material). Maik Schlademann, BG RCI, Langenhagen Teil II des Beitrags erscheint in der Ausgabe 7/ des BG RCI.magazins Das Werk Neuhof-Ellers der K+S Kali GmbH hat seine Arbeitssicherheitsorganisation erneut von der BG RCI zertifizieren lassen. Das Audit verlief erfolgreich, so dass dem Kaliwerk zum zweiten Mal nach 2009 das begehrte Gütesiegel Sicher mit System zuerkannt wurde. Im Rahmen einer Feierstunde im Schloss Fasanerie südlich von Fulda übergab Matthias Stenzel von der BG RCI die Urkunde an Werksleiter Dieter Friedrich. Zur Bedeutung des Themas Arbeitssicherheit sagte Friedrich: Unser Ziel sind null meldepflichtige Arbeitsunfälle. Mit nur zwei bis drei Unfällen im Jahr haben wir dieses Ziel schon fast erreicht und müssen nur noch ein wenig besser werden. Eventuell noch bestehende Sicherheitslücken müssen erkannt und geschlossen werden. Dazu gehört aber auch gutes Sicherheitsmanagement und der Nachweis, dass wir die organisatorischen und rechtlichen Pflichten erfüllen. Geringe Unfallzahlen sprächen für eine gute Arbeitssicherheits-Organisation, und die könne er nach der zweitägigen Überprüfung in Neuhof nur bestätigen, erklärte Stenzel. Der BG RCI-Arbeitssicherheitsexperte aus Bonn lobte die gute und offene Kommunikation am Standort und die ausgesprochen hohe Sensibilität aller Mitarbeiter des Werkes für das Thema Arbeitssicherheit. Stenzel bescheinigt dem Werk, dass die Lücken im Arbeitssicherheitssystem seit der letzten Zertifizierung kleiner geworden sind. Sein Fazit: Im Deutschen Bergbau zeigt sich, wie mit viel Fachwissen, Zeit und Energie die Arbeit noch sicherer gemacht werden kann. Michael Diegmüller, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des Werkes, fügte hinzu: Das Gütesiegel der BG RCI ist positiv zu werten, weil dadurch genau untersucht und dokumentiert wird, ob Arbeitssicherheit und das dahinterstehende System im Werk auch gelebt werden. Unser Ziel ist und bleibt es, den hohen Stand auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit zu halten. Werksleiter Friedrich und seine Mannschaft sind stolz auf die begehrte Auszeichnung, die für drei Jahre verliehen wird. Friedrich appellierte an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in dem Bemühen, den hohen Stand der Arbeitssicherheit aufrechtzuerhalten, nicht nachzulassen. Uwe Handke, K+S Kali GmbH, Kassel Matthias Stenzel, BG RCI, übergibt im Schloss Fasanerie bei Fulda das Gütesiegel Sicher mit System an die Vertreter des Kaliwerkes Neuhof-Ellers: Winfried Eidmann, Sicherheitsbeauftragter im Fabrikbetrieb, Werksleiter Dieter Friedrich, Horst Kettner, Steiger und Sicherheitsbeauftragter im Grubenbetrieb, und Betriebsrat Michael Diegmüller (v.l.). Foto: K+S 20 21

12 Aus den Branchen BG RCI.magazin 5/ / BG RCI.magazin Aus den Branchen BeRGBAu BeRGBAu 1. Aufmahlen Rohsalz Im ersten Schritt wird das Rohsalz auf eine Größe von 0,1 mm bis 1 mm zerkleinert. 2. Fließbett Hier werden die verschiedenen Rohsalzkomponenten 3. Freifallscheider elektrisch aufgeladen, wobei die jeweiligen Mineralien Die unterschiedlich aufgeladenen unterschiedliche Ladungen erhalten. Dazu braucht Salzkörner fallen es ein Konditionierungsmittel, stetige Luftzufuhr sowie Wärme und definierte Luftfeuchte im Inneren des Feinstaubanteil: Staub wird durch ein Hochspannungsfeld. Auf zwei Meter Län- herausgefiltert und weiterverarbeitet. Fließbetts. Das Steinsalz wird positiv und die Kali- und ge ist rechts und links ein Kieseritkomponenten werden negativ aufgeladen. positiver und ein negativer Pol angebracht. Die Pole sorgen dafür, dass die Körner Kieserit Kali Steinsalz je nach Ladung auf die eine oder die andere Seite gezogen werden. Dadurch trennen sich die negativ aufgeladenen Komponenten von den positiv aufgeladenen. In Stufe A wird positiv geladenes Steinsalz vom Minuspol angezogen. Konditionierungsmittel Der Pluspol zieht negativ geladene Kali- und Kieseritkomponenten an. Am K+S-Standort in Hattorf findet das ESTA- Verfahren in der großen Produktionshalle statt. Einfach anziehend Luftzufuhr, Wärme und definierte Luftfeuchte Zungen: Die zwei Trennelemente am unteren Ende des Freifallscheiders sorgen dafür, dass Steinsalz sowie Kieserit und Kali unterschiedliche Wege gehen. In die Mitte fällt das sogenannte Mittelgut, das sich für keinen Pol entschieden hat und das Verfahren ein weiteres Mal durchläuft. Wenn das Kali-Rohsalz aus der Grube kommt, beginnt die Veredelung der Mineralien. Dank der Erfindung des ESTA-Verfahrens durch K+S-Forscher geht dies zum Teil auch ganz ohne den Einsatz von Wasser. Schon der Ex-Beatle Paul McCartney hat s gewusst: Mutig ist, wer nicht aufgibt. In diesem Sinne war das K+S-Forscherteam nicht nur äußerst mutig, sondern auch findig: Jahrelang wurde getüftelt, um ein Verfahren zur Trennung von Mineralien zu entwickeln, das ohne den Einsatz von Wasser arbeitet. Mit Erfolg: Dank der Entwicklung des ESTA-Verfahrens ist K+S der einzige Kali-Produzent weltweit, der die verschiedenen Komponenten aus dem Rohsalz aussortieren kann, ohne dass dabei Abwässer entstehen, sagt Mario Hofmann, stellvertretender Betriebsleiter für den Bereich Magnesiumprodukte am Standort Hattorf des Werkes Werra. Der Begriff ESTA leitet sich vom Wort Elektrostatik ab jenem Prinzip, das dem Verfahren zugrunde liegt. Hierbei wird das millimeterfein gemahlene Rohsalz elektrisch aufgeladen. Der Trick dabei: Das Steinsalz erhält eine andere Ladung als beispielsweise Kali oder Kieserit. In einer Art Röhre, dem sogenannten Freifallscheider, befinden sich ein Plus- und ein Minuspol. Und da sich Gegensätze bekanntlich anziehen, landen die negativ geladenen Salzkomponenten beim Pluspol und die positiv gela-» Anderen ist es bislang nicht gelungen, die ESTA auf Basis eigener Entwicklung einzusetzen. «Mario Hofmann, stellvertretender Betriebsleiter, K+S, Bereich Magnesiumprodukte denen beim Minuspol. Während andere Trennverfahren wie das Flotations- oder das Heißlöseverfahren salziges Abwasser produzieren, läuft das ESTA-Verfahren auf trockener Basis ab. Hinzu kommt ein weiterer Vorteil: Das ESTA-Verfahren verbraucht deutlich weniger Energie. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont die Umwelt auch auf diese Weise, sagt Roland Keidel, Leiter Produktion über Tage am Standort Hattorf. Kein Wunder, dass nicht nur Mineralien, sondern auch andere Unternehmen das Verfahren anziehend finden und viel dafür geben würden, die genaue Funktionsweise zu erfahren. Die bleibt aber Betriebsgeheimnis bei K+S, schließlich sichert sie uns einen enormen Wettbewerbsvorteil, so Keidel. Aufgrund der vielen Vorteile wird das ESTA-Verfahren so häufig wie möglich angewendet. Die Werke Neuhof-Ellers, Sigmundshall, Wintershall und Hattorf nutzen die elektrostatische Technik bereits seit den 1970er- Jahren, und Hattorf setzt ab 2014 durch eine Erweiterung der Anlage sogar noch stärker auf die Trennung mit dem ESTA-Verfahren. Nach dem ersten Einsatz der Technik hat sich das Forscherteam allerdings nicht» Das ESTA-Verfahren schont die Umwelt und spart erhebliche Kosten gegenüber dem Flotations- und Heißlöseverfahren. «Roland Keidel, Leiter Produktion über Tage, K+S-Standort Hattorf 1. Fraktion Das Wertstoffgemisch (Kali und Kieserit) wird weiterverarbeitet. 2. Fraktion Mittelgut auf dem Erfolg ausgeruht: Wir haben kontinuierlich weitergeforscht, um das Verfahren noch kostengünstiger und umweltschonender zu machen, sagt Roland Keidel. K+S/scoop Die Freifallscheider in Hattorf. Auf einer Länge von zwei Metern werden die verschiedenen Salzmineralien voneinander getrennt. Fotos: K+S, Bernd Schölzchen/Infografik: KircherBurkhardt Infografik 3. Fraktion Rückstand (NaCl) 22 23

13 Aus den Branchen Chemische Industrie BG RCI.magazin 5/ / BG RCI.magazin Das Fehlersuchbild zum neuen Sicherheitskurzgespräch hilft bei betrieblichen Unterweisungen. Abb.: bgrci/peter Guterl; SKG Chemikalienlagerung neu geregelt Die Technische Regel für Gefahrstoffe Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern (TRGS 510) wurde umfassend überarbeitet und auf der Homepage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin veröffentlicht ( Die BG RCI plant aus Anlass der Überarbeitung gemeinsam mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) im Dezember 2013 eine Informationsveranstaltung in Heidelberg. Die TRGS 510 wurde erstmals 2010 veröffentlicht. Sie bedeutete eine Zusammenfassung bisheriger Regelungen zur Lagerung giftiger und sehr giftiger Stoffe, von Gasen unter Druck sowie brandfördernder Stoffe und stellte einen Meilenstein im Gefahrstoffrecht dar. Bei der Anwendung in der Praxis zeigte sich allerdings, dass einzelne Bestimmungen so formuliert waren, dass Fragen offen blieben und einer Klarstellung bedurften. Dies wurde in der Neufassung der TRGS 510 berücksichtigt. Gestuftes mengenabhängiges Maßnahmenkonzept Die grundsätzlichen Anforderungen sowie die allgemeinen Schutzmaßnahmen für die Lagerung kleiner Mengen wurden in den Regelungstext als Kapitel 4.1 und 4.2 überführt. Damit erschließt sich dem Anwender ein eindeutiger Einstieg in die Thematik, die bisher als Kleinmengenregelung in Anhang 9 eher am Rande behandelt wurde. Werden die in den Tabellen 1 und 2 aufgeführten Mengenschwellen oder eine Gesamtnettomasse von mehr als kg Gefahrstoffe überschritten, müssen die Gefahrstoffe in einem eigenen Lager oder in Sicherheitsschränken aufbewahrt werden. Die in der bisherigen Anlage 8 aufgeführten besonders stark oxidierenden und reaktionsfähigen Stoffe werden einer Evaluierung zugeführt. Diese Aufgabe wird von einer noch zu bildenden Arbeitsgruppe aus Experten der Bundesanstalt für Material- forschung und -prüfung (BAM) und der Industrie wahrgenommen. Neu aufgenommen: Gase, Aerosolpackungen und Druckgaskartuschen Die Vorschriften zur Lagerung von Gasen wurden grundlegend überarbeitet, fehlende Regelungen der Technischen Regel Druckgase wurden übernommen, ebenso für Aerosolpackungen und Druckgaskartuschen. Die Vorschriften wurden den Bedürfnissen der Praxis angepasst, deutlich präzisiert und konkretisiert. Eine relevante Änderung des Sicherheitsniveaus ist damit nicht verbunden. Grundsätzliche mengenunabhängige Anforderungen Die TRGS 510 benennt eine Reihe von Anforderungen, die auch bei Unterschreitung der in den Tabellen genannten Mengengrenzen umgesetzt werden müssen: Alle gelagerten Gefahrstoffe müssen identifizierbar sein. Die Kennzeichnung muss ausreichende Informationen über die Einstufung enthalten, aus der die Gefährdungen bei der Handhabung und die zu beachtenden Schutzmaßnahmen hervorgehen oder abgeleitet werden können. Gefahrstoffe dürfen nur in geschlossenen Verpackungen oder Behältern gelagert werden. Die Verpackungen und Behälter müssen so beschaffen und geeignet sein, dass vom Inhalt nichts ungewollt nach außen gelangen kann. Diese Voraussetzungen gelten beispielsweise dann als erfüllt, wenn die Verpackung bzw. der Behälter die Anforderungen an die Beförderung gefährlicher Güter erfüllt. Gefahrstoffe dürfen nicht in solchen Behältern aufbewahrt oder gelagert werden, durch deren Form oder Bezeichnung der Inhalt mit Lebensmitteln verwechselt werden kann. Verpackungen und Behälter dürfen in Regalen, Schränken usw. nur bis zu einer solchen Höhe aufbewahrt werden, dass sie noch sicher entnommen und abgestellt werden können. Ggf. sind Tritte, Leitern oder Bühnen zu verwenden. Insbesondere zerbrechliche Gefäße sind so zu stapeln und zu sichern, dass sie nicht aus den Regalfächern fallen können. Gefahrstoffe dürfen nicht an solchen Orten gelagert werden, die zu einer Gefährdung der Beschäftigten oder anderer Personen führen können. Dazu gehören insbesondere: Verkehrswege wie beispielsweise Treppenräume, Flucht- und Rettungswege, Durchgänge, Durchfahrten und enge Höfe sowie Pausen-, Bereitschafts-, Sanitär-, Sanitätsräume oder Tagesunterkünfte. Neues Sicherheitskurzgespräch Als Unterstützung für betriebliche Unterweisungen zum Thema Sicherheit im Lager hat die BG RCI ein neues Sicherheitskurzgespräch (SKG) veröffentlicht. Das SKG 003 Lagerung von Gefahrstoffen arbeitet die Aspekte sicheres Abstellen und Lagern, Zusammenlagerung, Regale und Stapel, Verhalten im Lager sowie Verhalten bei Leckagen und Notfällen plakativ speziell für die betriebliche Sicherheitsunterweisung auf. In den Erläuterungen für Unterweisende sind die zentralen Anforderungen der Lagerung von Gefahrstoffen beschrieben und mit den rechtlichen Hintergründen präzisiert. Unfallbeispiele helfen, den Bezug zur betrieblichen Praxis herzustellen. Selbstverständlich ist auch wieder ein Wimmelbild dabei, das zum Suchen vorschriftswidriger Situationen einlädt. Das Sicherheitskurzgespräch kann Art des Gefahrstoffs H-Sätze R-Sätze Zulässige Menge akut toxische Gefahrstoffe und Gefahrstoffe mit speziellen toxischen Eigenschaften karzinogene, Keimzell-mutagene und reproduktionstoxische Gefahrstoffe sonstige Gefahrstoffe, z. B.: H300, H301, H310, H311, H330 H331, H370, H372 H340, H350, H350i, H360 gesundheitsschädliche Stoffe H302, H312, H332 Haut- oder Atemwegs-sensibilisierende Stoffe R23 bis R28 R39/23 bis R39/28 R48/23 bis R48/28 R45, R46, R49, R60, R61 R20, R21, R22 H317, H334 R42, R43 ätzende und reizende Stoffe H314, H315, H318, H319, H335 Stoffe, die Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen können Stoffe, die bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein können H336 H304 R34, R35, R36, R37, R38, R41 R67 R65 als Abreißblock über den Medienshop der BG RCI unter medienshop.bgrci.de bezogen werden. Unter downloadcenter.bgrci.de sind die Abbildungen auch als PDF-Datei im Querformat herunterzuladen. Tabelle 1: Mengengrenzen für Stoffe, von denen Gesundheitsgefahren ausgehen Informationsveranstaltung in Heidelberg Gemeinsam mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) wird die BG RCI am 5. Dezember 2013 in Heidelberg eine Informationsveranstaltung anbieten, bei der die neue TRGS 510 aus Sicht der Autoren, der 50 kg 50 kg kg Industrie und der Berufsgenossenschaft beleuchtet werden soll. Das Veranstaltungsprogramm und die Möglichkeiten zur Anmeldung stellen wir in der nächsten Ausgabe des BG RCI.magazins ausführlich vor. Dr. Joachim Sommer, BG RCI, Heidelberg Tabelle 2: Mengengrenzen für Stoffe, von denen physikalische Gefahren ausgehen Art des Gefahrstoffs H-Sätze R-Sätze Zulässige Menge Gase in Druckgasbehältern Gase in Druckgaskartuschen und Aerosolpackungen (Nettomenge) extrem und leicht entzündbare Flüssigkeiten H220, H221 H270 H280, H281 H220, H221 H222, H223 ohne Kennzeichnung R12 R8 ohne Kennzeichnung R12 ohne Kennzeichnung 1 Bei der ausschließlichen Lagerung entzündbarer Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt über 55 C (z. B. Dieselkraftstoff und Heizöl) kann auf die Festlegung zusätzlicher Schutzmaßnahmen verzichtet werden. H224 H225 R12 R11 2,5 Liter 20 kg 20 kg, davon max. 10 kg extrem entzündbar entzündbare Flüssigkeiten H226 1 R kg brennbare Flüssigkeiten selbstentzündliche (pyrophore) Stoffe und Stoffe, die mit Wasser entzündbare Gase freisetzen oxidierende Flüssigkeiten und Feststoffe oxidierende Flüssigkeiten und Feststoffe ohne Kennzeichnung H250 H260, H261 ohne Kennzeichnung R17 R kg 200 kg H271 R9 1 kg H272 R8 50 kg 24 25

14 Aus den Branchen Chemische Industrie BG RCI.magazin 5/ / BG RCI.magazin Aus den Branchen Chemische Industrie Foto: Marcel Schauer/Fotolia.com Die Technische Jahreskonferenz der Chemieindustrie: Tradition seit Technische Jahreskonferenz der Chemieindustrie Präventionsarbeit im Fokus Arbeitsschutzexperten trafen sich zum Erfahrungsaustausch in Leipzig Spezielle Präventionsarbeit und aktuelle Entwicklungen im Arbeitsschutz stehen seit 1903 im Fokus der Technischen Jahreskonferenz (TJK) der Chemieindustrie. Von der damaligen Berufsgenossenschaft Chemische Industrie begründet, wird die TJK heute von der Branchenprävention Chemie der BG RCI fortgeführt. Tragende Säule ist die Technische Sachverständigenkommission der Berufsgenossenschaft, ein hochrangiges Beratergremium aus der Chemieindustrie unter Leitung von Dr. Uwe Müller, Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf. Dass sie immer am Puls der Zeit ist und die jeweils aktuellen Herausforderungen des Arbeitslebens thematisiert, ist eines der herausragenden Kennzeichen der TJK. Die TJK ist nicht stehengeblieben, und oft haben wir hier Themenfelder besetzt und diskutiert, lange bevor sie die Tagesordnung anderer Präventionstagungen erreicht haben, unterstrich Thomas Köhler, Sprecher der BG RCI-Geschäftsführung. So befasse sich ein Großteil der diesjährigen Konferenz mit der Zunahme psychischer Erkrankungen. Sie sind zur vierthäufigsten Ursache von Arbeitsunfähigkeitstagen geworden. Dies ist ein alarmierender Anstieg, der schnelles und gemeinsames Handeln erfordert, mahnte Köhler. Michael Koll, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), wies darauf hin, dass der Arbeitsschutz, ausgehend von den Aktivitäten zur Bekämpfung arbeitsbedingter psychischer Belastungen, auch in der Politik eine größere Bedeutung erlangt habe. Dies zeige sich insbesondere an seiner Einbindung in die Demographiestrategie der Bundesregierung und an zahlreichen Anträgen aller Parteien im Bundestag. Eine übergreifende Präventionsstrategie sollte diese positive Entwicklung weiter fördern, bekräftigte Koll. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat, wie deren Präsidentin Professor Isabel Rothe berichtete, basierend auf den Daten einer Erwerbstätigenbefragung zum Auftakt des Programms Psychische Gesundheit der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutz-Strategie (GDA) erstmals einen umfassenden Stressreport vorgelegt. Danach ist für die Prävention die Entwicklung gruppenspezifischer Anforderungs- und Ressourcenprofile von hoher Bedeutung. Hier sollte ein ganzheitlicher Blick auf die Arbeitsbedingungen geworfen werden, wenn es um die Gestaltung menschengerechter Arbeit gehe: Dabei sind nicht nur die potenziell negativen, sondern auch die positiven, protektiv wirkenden Arbeitsmerkmale zu berücksichtigen, sagte Frau Rothe. Psychische wie auch physische Faktoren müssten weiterhin gleichermaßen Beachtung finden, fügte sie hinzu. Foto: Enrico Radloff fallversicherung und den zunehmenden Auswirkungen von Globalisierung und Demographie in Deutschland die thematischen Schwerpunkte in der Präventionsarbeit neu ausgerichtet würden. Die Vision Zero, das Ziel von null Arbeitsunfällen, sei zum Leitmotiv der Präventionsarbeit der gesetzlichen Unfallversicherung geworden. Die aktuellen Themenfelder fokussierten sich zunehmend auf den Bereich Gesundheit bei der Arbeit, insbesondere auf die Gesunderhaltung der Arbeitskräfte. Entsprechend würden die Ressourcen gebündelt und die Präventionsstrukturen ausgerichtet. Mit der Einrichtung einer Risikobeobachtungsstelle werde zudem verstärkt auf das rechtzeitige Erkennen zukünftiger Gefährdungsschwerpunkte geachtet, sagte Eichendorf und zog den Schluss: Die Präventionsarbeit der gesetzlichen Unfallversicherung wird modern und bedarfsgerecht für Wirtschaft und Gesellschaft ausgerichtet. Ulrich Meesmann, Geschäftsführer der BG RCI, stellte die Zukunftsstrategie der BG RCI vor: Um die Fusionsziele zu erreichen, wird in enger Zusammenarbeit mit der Selbstverwaltung der BG RCI ein Konzept entwickelt, welches sowohl strukturelle Veränderungen zum Gegenstand hat, das aber auch die Basis bildet für die Ausformulierung einer gemeinsamen Präventionsstrategie. Die Grundstruktur der Prävention der BG RCI mit den beiden Säulen Betriebsnahe Betreuung und Fachliche Expertise habe sich bewährt. Sie solle deshalb im Grundsatz beibehalten werden. Ihre Wei- Technische Jahreskonferenz der Chemieindustrie 2013 in Leipzig Themen und Referenten Arbeitsschutzpolitik Entwicklungen im Arbeitsschutz 2012 und 2013 Rückblick und Ausblick Michael Koll, BMAS, Bonn Prävention auf dem Weg ins 21. Jahrhundert Dr. Walter Eichendorf, DGUV, Sankt Augustin Zukunftsstrategie der Prävention der BG RCI Ulrich Meesmann, BG RCI, Heidelberg Biotechnologie Unsichtbare Gefahr oder Technologie der Zukunft? Dr. Harald Wellhäußer, BG RCI, Heidelberg Dr. Beatrice Spottke, BG RCI, Hamburg Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zum Aufbau einer Biostoffdatenbank Dr. Walter Eichendorf, Michael Koll, Ulrich Meesmann BAuA Stressreport Deutschland 2012 Professorin Isabel Rothe, BAuA, Dortmund Arbeitsschutz in der betrieblichen Praxis Verantwortung übernehmen Eine Präventionsinitiative zur Senkung der Unfallzahlen in der Betonindustrie Wolfgang Pichl, BG RCI, Langenhagen Dr. Walter Eichendorf, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), hob hervor, dass vor dem Hintergrund des erweiterten Präventionsauftrages, der Organisationsreformen der gesetzlichen Unterentwicklung und Optimierung seien mit der Entwicklung einer Präventionsstrategie verbunden. Ziel der betriebsnahen Betreuung nach Wirtschaftszweigen sei es, allen Mitgliedsunternehmen ein Präventionsangebot mit hoher Qualität und Akzeptanz anzubieten. Der bisherige strenge Branchenbezug im Präventionsdienst der BG RCI werde jedoch aufgegeben und durch eine Clusterung in drei etwa gleich große neue Sparten ersetzt. Die Besichtigungs- und Betreuungsfrequenz solle über die Sparten hinweg vereinheitlicht werden. Zudem werde die Quali- Marketing im Arbeitsschutz von und mit anderen lernen Ralf Pilaske, Infracor GmbH, Marl Gütesiegel Sicher mit System Ralf Schlichting, Oemeta Chemische Werke GmbH, Uetersen Psychische Belastung und kontinuierlicher Verbesserungsprozess wie kann das passen? Evelyn Heinen, DYNAenergetics, Troisdorf Roland Portuné, BG RCI, Heidelberg Organisation, Aktivitäten und Projekte des DGUV-Fachbereiches Gesundheit im Betrieb (GiB) und seine Sachgebiete Boris Ludborzs, BG RCI, Heidelberg Grenzwertesetzung in der Balance zwischen Wissenschaft und Konvention Antje Ermer, BG RCI, Heidelberg Entstehung des Pandemieplanes der BG RCI Dr. Matthias Kluckert, BG RCI, Heidelberg Erfassung und Beurteilung von Produktionsparametern aus der Sicht des Explosionsschutzes an einer Besichtigungs- und Tränkanlage mit nachfolgender Durchlauftrocknung Dr. Matthias Rastetter, BG RCI, Heidelberg fikation der Aufsichtspersonen systematisch neu geordnet. Die Kompetenzcenter der BG RCI gewährleisteten darüber hinaus, dass Mitgliedsunternehmen, Aufsichtspersonen und externe Stellen zu bestimmten Themen auf Expertenniveau beraten werden können, betonte Meesmann. Die neue Struktur der Kompetenzcenter verfolge dabei das Ziel, Doppelzuständigkeiten zu vermeiden und die Kundenorientierung zu verbessern. Die genannten strukturellen Maßnahmen würden in die neue Präventionsstrategie der Aus Unfällen lernen Ausbrand einer Sauerstoffflasche am Füllstand Unfallauswertung und Konsequenzen Dieter Schlesch, Messer Industriegase GmbH, Krefeld Explosionsereignisse auf der Basis elektrostatischer Entladung Dr. Josef Bremen, BG RCI, Köln Tödlicher Unfall bei Instandhaltungsarbeiten Dr. Norbert Graf, BG RCI, Halle Forschung für den Arbeitsschutz Staubexplosionsrisiko an Mischern mit bewegten Werkzeugen zur Erstellung und Abgrenzung möglicher Explosionsschutzkonzepte Dr. Ute Hesener, DEKRA EXAM GmbH, Bochum Zündwirksamkeit von Ultraschall beim Einsatz in explosionsfähigen Gas- und Dampf-/ Luft-Gemischen Professor Dr. Michael Beyer, PTB, Braunschweig Lars Hendrik Simon, PTB, Braunschweig BG RCI eingebettet, die ebenfalls den Titel Vision Zero trage, kündigte Meesmann an. Aus ihr gehe hervor, welche neuen gemeinsamen Ziele und Akzente die BG RCI künftig verfolgen werde. Dr. Berthold Dyrba, BG RCI, Heidelberg Kurzfassungen der Vorträge aus der diesjährigen Technischen Jahreskonferenz erhalten Interessenten bei Astrid Krahm, BG RCI, Tel.: / , astrid.krahm@bgrci.de

15 Aus den Branchen BG RCI.magazin 5/ / BG RCI.magazin Aus den Branchen Chemische Industrie Chemische Industrie Gefahr gebannt biologische Arbeitsstoffe im Visier Die Biostoffdatenbank ist auf den Weg gebracht In der Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen, kurz Biostoffverordnung, findet sich der Begriff der biologischen Arbeitsstoffe (Biostoffe). Unter diesen Begriff fallen alle Mikroorganismen, die beim Menschen Infektionen hervorrufen können oder sensibilisierende oder toxische Eigenschaften besitzen. Dazu gehören auch gentechnisch veränderte Mikroorganismen. In Wissenschaft und Forschung, in der Biotechnologie und in der Versuchstierhaltung sowie zunehmend in der Industrie werden zahlreiche Biostoffe gezielt eingesetzt oder treten dabei auf. Brachten mit ihren Unterschriften die geplante GESTIS-Biostoffdatenbank auf einen guten Weg: Ulrich Meesmann, Mitglied der BG RCI-Geschäftsführung, Michael Koll vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Dr. Walter Eichendorf, stellv. Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, sowie (stehend) Dr. Harald Wellhäußer und Dr. Beatrice Spottke von der BG RCI. Foto: Enrico Radloff Weiterhin können Beschäftigte beispielsweise bei Reinigungs- und Sanierungsarbeiten oder bei Tätigkeiten in der (Veterinär-) Medizin, der Land-, Forst-, Abwasser- und Abfallwirtschaft sowie in Biogasanlagen und Schlachtbetrieben mit Biostoffen in Kontakt kommen. Hierbei treten Gefährdungen auf, die es gilt, sicher zu beherrschen. Biologische Arbeitsstoffe müssen daher an vielen Arbeitsplätzen in den verschiedensten Industriezweigen, aber auch in öffentlichen Einrichtungen wie Hochschulen und Universitäten in die Gefährdungsbeurteilung einbezogen werden. Eine wesentliche Grundlage der Gefährdungsbeurteilung ist die Einstufung der bio- logischen Arbeitsstoffe in vier Gruppen, die sogenannten Risikogruppen. Die Einteilung erfolgt in Anlehnung an Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und berücksichtigt die Schwere der hervorgerufenen Krankheit, die Verbreitungsgefahr in der Bevölkerung sowie die Behandlungs- und Präventionsmöglichkeiten. In die Risikogrup - pe 1 werden diejenigen biologischen Arbeitsstoffe eingestuft, bei denen es unwahrscheinlich ist, dass sie beim Menschen eine Krankheit verursachen. Die Risikogruppe 4 umfasst hingegen biologische Arbeitsstoffe, die schwere Krankheiten verursachen, deren Behandlung oder wirksame Vorbeugung nicht möglich ist und bei denen die Gefahr einer Verbreitung in der Bevölkerung groß ist. Weitere Risiken wie toxische oder sensibilisierende Eigenschaften werden jedoch bei der Einstufung in die Risikogruppen nicht berücksichtigt. Diese Gefährdungen sind gesondert zu betrachten und zu bewerten. Der Grad der Gefährdung ist in Abhängigkeit von der Dauer der möglichen Exposition, der Tätigkeit und der Einstufung der biologischen Arbeitsstoffe zu bestimmen, und die entsprechenden Schutzmaßnahmen sind daraus abzuleiten. Voraussetzung hierfür ist ein hoher Wissensstand. Die erforderlichen Informationen dazu findet man bislang verstreut in den verschiedensten Medien. Dies soll sich in Zukunft ändern. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) haben beschlossen, eine internetbasierte Biostoffdatenbank zu entwickeln, einzurichten und beim Institut für Arbeitsschutz (IFA) der DGUV zu unterhalten. Die Datenbank soll frei zugänglich und kostenlos für jeden Interessierten nutzbare Informationen zu Biostoffen im Sinne der Biostoffverordnung beinhalten. Neben wissenschaftlichen Fakten über Infektionspotential, Krankheitsbilder und Übertragungswege der Mikroorganismen steht der Arbeitsschutz im Mittelpunkt. Hier sollen die Fragen der Beschäftigten und der Unternehmer beantwortet werden: Womit arbeite ich, in welche Risikogruppe ist mein biologischer Arbeitsstoff eingestuft und noch wichtiger was muss ich konkret tun, um sicher arbeiten zu können? So soll keine Datenbank für Spezialisten und Wissenschaftler entstehen, sondern eine für Beschäftigte, Unternehmer und weitere Interessierte, wie beispielsweise Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte. Die Biostoffdatenbank hat das Ziel, den Arbeitgeber bei der Umsetzung der Biostoffverordnung zu unterstützen und gleichzeitig auch der interessierten Öffentlichkeit als Informationsquelle über Gefahren und Schutzmaßnahmen zur Verfügung zu stehen. Sie wird damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten und der Öffentlichkeit leisten. Sie soll im Rahmen der erfolgreichen GESTIS-Datenbanken des Instituts für Arbeitsschutz (IFA) der DGUV unter dem Namen GESTIS- Biostoffdatenbank eingerichtet werden. Den gemeinsamen Willen zur Einrichtung und Umsetzung der Biostoffdatenbank haben das BMAS, vertreten durch Unterabteilungsleiter Michael Koll, Dr. Walter Eichendorff, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der DGUV, und Ulrich Meesmann, Mitglied der Geschäftsführung der BG RCI, mit der feierlichen Unterzeichnung einer Vereinbarung im Rahmen der 110. Technischen Jahreskonferenz der Branche Chemische Industrie der BG RCI zum Ausdruck gebracht. Die GESTIS-Biostoffdatenbank als ein neues, für die Praxis nutzbares Instrument zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten am Arbeitsplatz soll im Frühsommer 2014 online gehen. Dr. Beatrice Spottke, BG RCI, Hamburg Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) BioStoffTag 2013 Dialog mit den Beschäftigten Die Informationsreihe ABAS im Dialog mit des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe widmete sich mit ihrer jüngsten Veranstaltung im April in Berlin den Beschäftigten in den Betrieben. Sie wurde daher gemeinsam mit der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di durchgeführt und versammelte rund 190 Teilnehmer. Dabei standen Fragen aus der betrieblichen Praxis mit den Schwerpunkten Gefährdungsbeurteilung, Entsorgungswirtschaft und Gesundheitswesen im Zentrum. Der Ausschussvorsitzende Prof. Dr. Dr. Peter Kämpfer stellte zunächst die Strukturen und Aufgaben des ABAS und seiner vier Unterausschüsse vor. Staatssekretär Gerd Hoofe vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) dankte den Ausschussmitgliedern für ihre Mitarbeit in diesen Gremien. Er lobte den integrativen Ansatz des Arbeitsschutzes nach der sogenannten EU- Nadelstichrichtlinie, die derzeit mit der Biostoffverordnung (BioStoffV) umgesetzt wird. Unter dem integrativen Ansatz des Arbeitsschutzes ist vornehmlich die Gestaltung der Arbeitsorganisation, die Berücksichtigung von psychischen Faktoren und die Beteiligung der Beschäftigten bei der Beschaffung von Arbeitsmitteln zu verstehen. Hoofe hob ausdrücklich das Engagement der BG RCI bei der Einstufung biologischer Arbeitsstoffe hervor. Hier engagiert sich die Berufsgenossenschaft seit über 20 Jahren und somit länger, als die Biostoffverordnung besteht. Sie unterstützt damit die Arbeit des BMAS. In Kooperation mit dem Ministerium, der BG RCI und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sollen Informationen über Gefahren und Schutzmaßnahmen künftig in einer Biostoffdatenbank öffentlich bereitgestellt werden, wie im Beitrag auf Seite 28 dargestellt. Der BioStoffTag 2013 zu Gast in Berlin bei der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Foto: BAuA, Johannes Hettwer Die Veranstaltung thematisierte zunächst die bisherigen Erfahrungen und die weiteren Erwartungen an den ABAS. Das BMAS fasste dazu die bisherige 14-jährige Praxiserfahrung mit der Biostoffverordnung zusammen und stellte die Neuerungen der zukünftigen Verordnung vor. Dem Schwerpunkt Entsorgungswirtschaft widmete sich ein Vortrag zur Umsetzung der Technischen Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) sowie ein weiterer zur Stärkung der Arbeitsschutzkompetenz der Beschäftigten durch deren direkte Beteiligung an der Gefährdungsbeurteilung am Beispiel der Berliner Stadtreinigung. Zum Thema Gesundheitswesen wurden Beiträge zur Akzeptanz von Arbeitsschutzmaßnahmen bei Beschäftigten, zu den Inhalten der EU-Nadelstichrichtlinie und zur neuen Technischen Regel für Biologische Arbeitsstoffe TRBA 250 Biologische Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und in der Wohlfahrtspflege präsentiert. Beim Schwerpunkt Gefährdungsbeurteilung ging es insbesondere um die Kernpunkte der in Überarbeitung befindlichen TRBA 400 Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung und für die Unterrichtung der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen. Die nächste Veranstaltung der Reihe Der ABAS im Dialog mit wird voraussichtlich am 7. Mai 2014, ebenfalls in Berlin, stattfinden. Schwerpunkte werden die Umsetzung und die ersten Erfahrungen mit der novellierten Biostoffverordnung sein sowie der Start der Biostoffdatenbank. Dr. Beatrice Spottke, BR RCI, Hamburg 28 29

16 Aus den Branchen BG RCI.magazin 5/ / BG RCI.magazin Aus den Branchen Lederindustrie Lederindustrie Abb. 1: Nachgestellte Unfallsituation mit der Stehleiter: Die Spreizsicherung ist nicht vollständig gespannt, das Malerabdeckvlies auf der Treppe ist nicht bzw. unzureichend fixiert. Es besteht Gefahr des Absturzes auf der unteren Seite. Für solche Arbeitssituationen gibt es ausziehbare Leitern mit Sprossen und rutschsicheren Fußkappen. Abb. 2: Faltenbildung und aufgeklappte Stöße. Abb. 4: Überdecktes Stromkabel. Abb. 3: Malerabdeckvlies mit Folie. Die Folie wurde zur besseren Darstellung an der Ecke teilweise abgelöst. Abb. 5: Unzureichend verklebte Ränder. Abb. 6: Malerabdeckvlies unzureichend mit Klebestreifen auf einer Treppe befestigt. Abdecken von Fußböden eine Herausforderung? Von Detlev Opara und Dr. Detlef Mewes Für viele Arbeiten ist es notwendig, den Fußboden vor Verunreinigungen und Schäden zu schützen. Hierfür bietet der Markt eine Reihe von Produkten an, die dem Aufgabenspektrum entsprechend unterschiedliche Beschaffenheitsanforderungen erfüllen. Das Malerabdeckvlies ist hierfür ein anschauliches Beispiel. In einem Mehrfamilienhaus soll der Hausflur saniert werden. Ein Routineauftrag, der überall in Europa täglich vergeben wird und der auch das sorgfältige Abdecken des Fußbodens durch den Auftragnehmer umfasst. In unserem Beispiel sollen Malerabdeckvliese den Fußboden schützen. In das Treppenauge wird entsprechend der Gefährdungsbeurteilung ein Gerüst zum Schutz gegen den Absturz gestellt. Die Abnahme der Leistung erfolgt nach dem Abbau des Gerüstes. Hierbei stellt sich heraus, dass in einem geringen Umfang noch Restarbeiten am oberen Treppenpodest im Bereich des Treppenauges notwendig sind. Diese Arbeiten erfolgen auf dem Malerabdeckvlies mit Hilfe einer Stehleiter (Abb. 1). Hierbei rutscht die Leiter weg und es kommt zum Absturz über das vorhandene Treppengeländer in das Treppenauge. Die Unfallstatistik zeigt, dass Unfälle dieser Art keine Seltenheit sind und zu schweren oder gar tödlichen Verletzungen führen können. Scheinbar wird den vorübergehenden Abdeckungen in der Planung und Ausführung einer Baumaßnahme nur unzureichend Beachtung geschenkt. Dabei übernehmen die Abdeckungen zeitweilig die Aufgaben des eigentlichen Fußbodens. Sie müssen somit für den gesamten Zeitraum der Baumaßnahme sicher begeh- und befahrbar sein und ein sicheres Arbeiten gewährleisten. Anhand des geschilderten Unfallbeispiels 30 lassen sich die komplexen Aufgaben einer vorübergehenden Abdeckung gut darstellen. Kam es zum Unfall, weil die Stehleiter auf dem Malerabdeckvlies verrutschte? weil das Abdeckvlies auf Grund der Lasteintragung auf der Treppenstufe verrutschte? weil der Leiterfuß der Stehleiter das Abdeckvlies zerriss und damit die Leiter wegrutschte? Auffällig ist, dass für die Beantwortung dieser Fragen die Festigkeitseigenschaften des Malerabdeckvlieses sowie die rutschhemmenden Eigenschaften wesentlich sind. Angaben über die Festigkeitseigenschaften der Abdeckung sollten im Idealfall über normierte Prüfverfahren ermittelt werden. Doch bisher gab es keine entsprechenden Anforderungen, anhand derer ein Arbeitgeber eine vergleichbare qualitative Auswahl treffen konnte. Die als Benutzungsanleitung auch auf den Verpackungen zu findenden Aussagen, wie z.b. hohe Abriebbeständigkeit, waren von Seiten der Hersteller i.d.r. nicht durch standardisierte Messverfahren und Messwerte belegt. Analog gelten die Ausführungen auch für die Beurteilung der Rutschhemmung. Entsprechende Prüfergebnisse haben die Hersteller in der Vergangenheit nicht bzw. unzureichend veröffentlicht. Bezeichnungen, wie z.b. rutschhemmend, sind für den Anwender nur von geringem Nutzen. Insbesondere bei Abdeckungen mit glatten, nicht saugfähigen Oberflächen führen flüssige Rückstände, wie z.b. Farbe, zu einer akuten Rutschgefahr. Auch die durch die vorübergehende Abdeckung insbesondere provozierten Stolper- und Sturzgefahren konnten durch eine Beurteilung der Qualität bei der Produktauswahl nicht vermieden werden. Ursachen für die genannten Gefährdungen sind z.b.: die Faltenbildung während der Benutzung (Abb. 2), das Überdecken von Öffnungen und Leitungen (Abb. 3), nicht verklebte Stöße sowie das Aufreißen von Stößen (Abb. 2 und 5). Die Auswahl geeigneter Malerabdeck vliese konnte in der Vergangenheit nur auf Grund von Erfahrung und/oder des Kaufpreises erfolgen eine unbefriedigende Situation. Das gilt sowohl für die Industrie, die solche Produkte herstellt und damit der Produkthaftung unterliegt, als auch für den Anwender, der entsprechend dem Arbeitsschutzgesetz für seine Beschäftigten die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu ermitteln hat. Das gilt aber auch für die Unfallversicherung, deren gesetzlicher Auftrag u.a. die Verhütung solcher Arbeitsunfälle ist. Malerabdeckvliese Malerabdeckvliese dienen zur temporären Abdeckung des Bodens. Sie können sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden bei vielen Arbeiten, wie z.b. Maler-, Gipser-, Verputzarbeiten, eingesetzt und in Abhängigkeit von der Verschmutzung Die Branchenprävention Lederindustrie der BG RCI bietet mit der alternativen Betreuung eine Option an, die den Unternehmer selbst in den Mittelpunkt stellt. Zentraler Bestandteil der alternativen Betreuung ist das Seminar Arbeitsschutz in meinem Unternehmen. Das Seminar vermittelt folgende Inhalte: Entstehungszusammenhänge von Gesundheitsschäden und deren Vermeidungsmöglichkeiten Gestaltungsgrundsätze zur Optimierung von Arbeitsabläufen Unternehmerischer Nutzen und Bedeutung der Gefährdungsbeurteilung auch mehrfach verwendet werden. Malerabdeckvliese bestehen aus Chemie-, Natur- oder Recyclingfasern und werden in einem aufwändigen Produktionsprozess zu einem Vlies zusammengefügt. Es gibt Malerabdeckvliese, die auf der Unterseite mit einer Folie beschichtet sind (Abb. 4). So kann einerseits die Fußbodenoberfläche vor dem Durchdringen von Flüssigkeiten geschützt und andererseits je nach Beschaffenheit des Bodens und der Folie auch die Rutschhemmung verbessert werden. Wesentliche Materialeigenschaften der Malerabdeckvliese sind Festigkeit, Saugfähigkeit und Rutschhemmung. Über den Fachhandel können die Malerabdeckvliese als Rollenware bezogen und entsprechend den jeweiligen baulichen Gegebenheiten zugeschnitten und verlegt werden. Dazu muss der tragfähige Untergrund i.d.r. sauber und trocken sein. Häufig werden Ränder und Stöße mit Klebestreifen befestigt (Abb. 5 und 6), wobei sicherzustellen ist, dass sie während der gesamten Baumaßnahme fixiert bleiben. Für Treppenstufen muss die Abdeckung insbesondere unverschiebbar und rutschhemmend sein (Abb. 6). Der Handel bietet hierfür z.b. selbstklebende Malerabdeckvliese an. BG RCI-Branchenprävention Lederindustrie plant weitere Termine Seminarangebot Arbeitsschutz in meinem Unternehmen Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit zu bestellen. So verlangt es das Arbeitssicherheitsgesetz. Der Standard ist dabei die sogenannte Regelbetreuung durch Betriebsarzt und Arbeitssicherheitsfachkraft. Methoden zur Durchführung und Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung Nutzen des Arbeitsschutzes für mein Unternehmen Als Inhaber oder Geschäftsführer eines Kleinbetriebs können Sie teilnehmen, wenn Sie unmittelbar in das Betriebsgeschehen eingebunden sind und die Mitarbeiterzahl des Betriebs unterhalb der Obergrenze von 50 liegt. Fortsetzung Seite 33 In diesem Frühjahr haben Unternehmerinnen und Unternehmer das Seminar Arbeitsschutz in meinem Unternehmen bereits in Dresden, Stadtallendorf, Ingolstadt, Walsrode und Neuwied besucht. Im Herbst bietet die Branchenprävention Lederindustrie der BG RCI die Veranstaltung in Berlin und im Raum Stuttgart an. Nähere Informationen zum Seminar und zum Anmeldeverfahren erhalten Sie bei Jutta Jankowski, Tel.: 06221/ , jutta.jankowski@bgrci.de. Informationen im Internet: Burkhard Rehn, BG RCI, Mainz 31

17 Aus den Branchen BG RCI.magazin 5/ / BG RCI.magazin Berichte und Informationen Lederindustrie Fortsetzung von Seite 31 Arbeitsbedingte Rückenbelastungen: Thema auch auf der DOMOTEX Treffpunkt Handwerk die BG RCI auf der domotex 2013 Zur DOMOTEX 2013 in Hannover waren erstmals alle Aktivitäten für den Handwerker auf einer Sonderfläche zusammengefasst. Der Treffpunkt Handwerk entwickelte sich somit auch zum zentralen Anlaufpunkt für Raumausstatter, Parkett- und Bodenleger, Maler und Tischler. 20 Prozent der DOMOTEX-Besucher kamen aus dem Handwerk. Fünf Jahre lang präsentierte sich die Branchenprävention Lederindustrie der BG RCI auf der DOMOTEX gemeinsam mit der Aktion Sicheres Handwerk. Diesmal war sie Mitaussteller im Rahmen des neuen Treffpunkts Handwerk. Auch hier stellte die BG RCI die neue Präventionskampagne Denk an mich. Dein Rücken ins Zentrum. Die Berufsgenossenschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die Unternehmer darin zu unterstützen, arbeitsbedingte Rückenbelastungen in ihren Betrieben zu reduzieren. Dazu stellte die BG RCI den Messebesuchern in Hannover von der zentralen Bühne aus ihr vielfältiges Informationsangebot vor. Praxistipps rund um das Thema Bodenlegen. Im Zusammenhang mit den Rückenbelastungen spielen natürlich auch Hilfsmittel zur Handhabung von Lasten eine große Rolle. Die BG RCI lud die Messebesucher ein, solche Hilfsmittel direkt auszuprobieren. Die manuelle Handhabung von Lasten kann durch Optimierung von Arbeitsabläufen, so durch kurze Transportwege und eine günstige Lagerung am Arbeitsplatz, erleichtert oder gar vermieden werden. An vielen Arbeitsplätzen ist der Lastentransport jedoch unumgänglich. In diesen Fällen kann der Einsatz technischer Hilfsmittel zu einer deutlichen Verringerung der Muskel- Skelett-Belastungen beitragen. Die Mes- sebesucher hatten zudem Gelegenheit, ihre eigene Beweglichkeit und Körperkoordination zu testen. Außerdem sahen die Besucher Demonstrationen zum sicheren Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen. Anerkannte Experten lieferten Praxistipps rund um das Bodenlegen. Video-Impressionen von den Aktivitäten der BG RCI-Branchenprävention Lederindustrie auf der DOMOTEX 2013 finden Interessierte unter Burkhard Rehn, BG RCI, Mainz Beweglichkeit, Körperkoordination und technische Hilfsmittel Faktoren, die das Arbeiten sicherer machen. Fotos: bgrci/gerd Tombült Prüfgrundsatz Um zukünftig das Unfallgeschehen zu reduzieren, hat die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsschutz (IFA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und namhaften Vliesherstellern einen Prüfgrundsatz für Malerabdeckvliese entwickelt. Damit ist eine qualifizierte Beurteilung der charakteristischen sicherheitsrelevanten Eigenschaften möglich ( > Rubrik Prüfung/ Zertifizierung > Liste der Prüfgrundsätze > GS-IFA B02). Der Prüfgrundsatz enthält Prüfverfahren und konkrete Anforderungen, denen Malerabdeckvliese genügen müssen. Die Höhe des Gleitreibungskoeffizienten ist beispielsweise maßgeblich für die Beurteilung der Rutschsicherheit. Das Malervlies darf auf dem Boden nicht leicht verrutschen. Die Biegelänge bestimmt einerseits die Neigung zur Faltenbildung des verlegten Vlieses, andererseits legt sie auch die Anschmiegsamkeit der Vliese etwa auf Treppen fest. Beide Kennwerte sind somit wichtig, um Stolper-, Rutsch- und Sturzunfällen zu begegnen. Nach bestandener Prüfung wird für die jeweiligen Produkte ein Zertifikat (DGUV- Test Prüfbescheinigung) ausgestellt. Die Gültigkeit dieses Zertifikates ist auf längstens 5 Jahre befristet. Hiernach ist eine erneute Prüfung erforderlich. Der Inhaber des Zertifikates kann seine Produkte mit dem DGUV Test-Zeichen kennzeichnen, um so Kunden und Verbrauchern gegenüber den hohen Sicherheitsstandard seiner Malerabdeckvliese zu dokumentieren. Fazit Malerabdeckvliese sollen Fußböden und andere Verkehrswege vor Verunreinigungen und Beschädigungen bei Arbeiten wie etwa Streichen, Tapezieren und Verputzen schützen. Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht handelt es sich bei den Vliesen nicht um technisch minderwertige Abfallprodukte untergeordneter Bedeutung. Malerabdeckvliese leisten bei entsprechender Beschaffenheit einen nennenswerten Beitrag zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit auf Baustellen. Diesem Umstand hat die BG BAU Rechnung getragen, indem sie mit dem IFA und namhaften Herstellern einen Prüfgrundsatz entwickelt hat, in dem erstmals Prüfverfahren und konkrete Anforderungen für Malervliese beschrieben sind. Produkte, die diese Anforderungen erfüllen, sind im Fachhandel erhältlich. BG RCI-Seminar Gesund am Arbeitsplatz Seit 10 Jahren im Programm Seit über 10 Jahren gibt das Grundlagenseminar Gesund am Arbeitsplatz im BG RCI-Bildungszentrum Haus Laubach einen Überblick über gesundheitsförderliche Verhaltensweisen und Arbeitsbedingungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen mittels handlungsorientierter Seminarmethoden, wie die Bedingungen vor Ort so zu gestalten sind, dass Belastungen und Beanspruchungen erfolgreich reduziert werden. Sie lernen die Grundlagen zu Themen wie Belastung, Beanspruchung, Stresskompetenz, psychomentale und psychosoziale Belastungsfaktoren, Ernährung und ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes kennen. Wer dabei war, hat zahlreiche Übungen zu Bewegung und Entspannung mitgemacht und hilfreiche Tipps für die Umsetzung im Unternehmen erhalten. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars ist der Erfahrungsaustausch über bereits realisierte betriebliche Aktionen. Das Seminar richtet sich an Führungskräfte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsräte, Sicherheitsbeauftragte sowie Cornelia Dittmar und Gerald Kowarzik sind seit mehr als zehn Jahren als Lernberater für das Grundlagenseminar Gesund am Arbeitsplatz im BG RCI-Bildungszentrum Haus Laubach aktiv. Foto: bgrci/ Jaqueline Bernstengel Personen, die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Betrieb durchführen wollen. Die Bilanz nach 10 erfolgreichen Jahren zeigt, dass der Gesundheitsschutz in vielen Mitgliedsbetrieben der BG RCI ein wertvoller Baustein geworden ist, um den arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren durch Verhältnisprävention und Verhaltensprävention zu begegnen. Künftig wird die Ermittlung von Belastungen des Muskel-Skelett-Systems durch dynamische wie auch statische Tätigkeiten weiter an Bedeutung gewinnen. Auch die Erfassung psychischer und sozialer Belastungen wird die Arbeit der Gesundheitsschützer stärker fordern. Auch hierzu bietet das Seminar bereits jetzt wertvolle Anregungen, die sofort in die Praxis umgesetzt werden können. Besonders das Ermutigungstraining und das Selbstmanagement sind wichtige Bausteine in der Prävention und sollten noch stärker im Fokus der Führungskräfte stehen. cd/gk Dipl.-Ing. Detlev Opara, BG BAU, Prävention, Fachreferat Hochbau, Berlin Dr. Detlef Mewes, Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Fachbereich Unfallverhütung Produktsicherheit, Sankt Augustin Der Beitrag ist hier in leicht gekürzter Fassung veröffentlicht. Den vollständigen Beitrag finden Sie in der Ausgabe 5/2012 der Zeitschrift BauPortal der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft. Literaturverzeichnis zum Beitrag Wenn Stress den Rücken krümmt von Seite 16: 1 Spieß, E., Stadler, P.: Arbeit Psyche Rückenschmerzen: Einflussfaktoren und Präventionsmöglichkeiten. Arbeitsmed. Sozialmed. 76, Umweltmed. 44, 2, Siegrist, J.: Soziale Krisen und Gesundheit. Hegrefe, Göttingen, Richter, P., Kirschner, A.: Psychosoziale Arbeitsfaktoren bei der Diagnostik von Rückenschmerzen. In: Grieshaber et al. (Hrsg.): Prävention von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und Erkrankungen. 12. Erfurter Tagung: Bussert und Stadeler, Eurofund Working Conditions Managing musculoskeletal disorders. 5 Hägg, G.: Static work loads and occupational myalgia a new explanation model. In Anderson, Hobart u. Danhoff (Eds.): Electromyographical Kinesiology. Elsevier, Amsterdam, Linton, S. J., van Tulder, M. W.: Preventive Interventions for back and neck pain problems. Spine 2001; 7:

18 BG RCI.magazin 5/ Berichte und Informationen 5/ BG RCI.magazin Berichte und Informationen ZNS-Gründerin Dr. Hannelore Kohl. Fotos: ZNS 30 Jahre Hilfe für Unfallopfer Die ZNS Hannelore Kohl Stiftung setzt sich für schädelhirnverletzte Menschen ein Eine einzige Sekunde kann das ganze Leben verändern: Wer beispielsweise durch einen Unfall eine Gehirnverletzung erleidet, kämpft oft für den Rest seines Lebens mit erheblichen Einschränkungen. Seit 1983 steht die ZNS Hannelore Kohl Stiftung Betroffenen und ihren Angehörigen beim schwierigen Start in ein neues Leben zur Seite. Nach drei Jahrzehnten intensiver Arbeit zieht die Stiftung ein positives Fazit und blickt optimistisch in die Zukunft. Es kann bei einem Unfall im Straßenverkehr passieren, aber auch am Arbeitsplatz, im Haushalt, bei Spiel oder Sport: Alle zwei Minuten erleidet in Deutschland ein Mensch eine Schädelhirnverletzung das sind Unfallopfer pro Jahr. Trotz dieser hohen Zahl standen Betroffene und ihre Angehörigen lange im Schatten der Gesellschaft. Das änderte sich 1983, als die Ehefrau des damaligen Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl sich der schädelhirnverletzten Menschen annahm. Dr. Hannelore Kohl gründete den eingetragenen Verein KURATORIUM ZNS für Unfallverletzte mit Schäden des zentralen Nervensystems e.v. mit dem Ziel, die Rehabilitation Betroffener zu fördern. Das Engagement für die Unfallverletzten und ihre Familien kam nicht von ungefähr: Als Landesmutter von Rhein- land-pfalz ihr Mann war dort von 1969 bis 1976 Ministerpräsident hatte sie erste Kontakte in diese Richtung geknüpft und die Schirmherrschaft über die Neurologische Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche in Vallendar bei Koblenz übernommen. Gespräche mit Ärzten und Patienten weckten in Hannelore Kohl Sympathie für die Betroffenen, die in der Öffentlichkeit keinerlei Lobby hatten und die häufig ohne angemessene Therapien blieben. Von Beginn an arbeitete die Stiftung dabei eng mit den Berufsgenossenschaften und den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken zusammen. Hannelore Kohl ist über zwei Jahrzehnte engagiert für schädelhirnverletzte Menschen eingetreten. Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen verdanken ihr viel. Die Arbeit der Stiftung ist heute ein wesentlicher Bestandteil in der Rehabilitation von Menschen mit einer Schädelhirnverletzung, erläutert Thomas Köhler, Mitglied im Beirat der Stiftung. Gezielte Therapie am Computer Heutzutage gilt bei schädelhirnverletzten Menschen das Credo: Je früher der Patient seine verbliebenen Fähigkeiten trainiert, desto besser sind seine langfristigen Erfolgsaussichten. Dieses Training beginnt häufig schon auf der Intensivstation. Der frühe Einsatz gezielter Hilfen geht auch auf das Wirken der von Hannelore Kohl gegründeten Organisation zurück. Das Engagement trug maßgeblich dazu bei, dass bundesweit flächendeckend Früh-Rehabilitationsstationen und -einrichtungen entstanden und Therapie-Computer eingesetzt wurden, die heute aus der Rehabilitation Betroffener nicht mehr wegzudenken sind. Offenes Ohr für Angehörige Herzstück der Stiftungsarbeit ist der Beratungs- und Informationsdienst für schädelhirnverletzte Menschen und ihre Angehörigen. Die Hannelore Kohl Akademie bietet Seminarwochenenden an für Betroffene, pflegende Angehörige und Familien mit einem schädelhirnverletzten Kind. Hier finden sie Unterstützung zur Krankheitsund Alltagsbewältigung und können sich mit anderen Patienten und Angehörigen austauschen. Die Seminare für pflegende Angehörige entstanden in Kooperation mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und werden seit 2004 erfolgreich in den Akademien in Hennef, Bad Hersfeld und Dresden angeboten. Die Stiftung versteht sich auch als Sprachrohr der Betroffenen. So fordert sie seit Jahren einen eigenen Behinderten-Status für schädelhirnverletzte Menschen, weil die bisher geltenden Behinderungsgrade auf das besondere Krankheitsbild von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen nicht zutreffen. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld ist die Prävention, etwa durch gezielte Werbekampagnen für das Tragen von Fahrradhelmen und den Kopfschutz bei Kindern und Jugendlichen. Der 2004 gemeinsam mit den Unfallkassen gestartete Schulwettbewerb Go Ahead. Es ist Dein Kopf! ist inzwischen als Präventionsprojekt für Schülerinnen und Schüler aller weiterführenden Schulen etabliert. Generationswechsel an der Spitze Seit dem Jahr 2009 engagieren sich die Söhne von Hannelore und Helmut Kohl, Peter und Walter Kohl, für das Lebenswerk ihrer Mutter. Im Dezember 2011 wurde Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder zur neuen Präsidentin der Stiftung ernannt. Den Betroffenen und ihren Familien fehlen meist die Zeit und die Kraft, sich politisches Gehör zu verschaffen. Angesichts von etwa Menschen mit Schädelhirnverletzungen in Deutschland ist die Arbeit der ZNS Hannelore Kohl Stiftung heute so wichtig wie vor 30 Jahren, unterstreicht die Ministerin. Finanziert aus Spenden Das Ziel der ZNS Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems ist es, schädelhirnverletzte Menschen und ihre Angehörigen zu unterstützen. Sie bietet Informationen, Beratung und Seminare, engagiert sich aber auch in der Forschungsförderung und in der Prävention von Unfällen. Die Stiftung berät kostenfrei und unabhängig schädelhirnverletzte Menschen und ihre Angehörigen, hilft bei der Auswahl einer geeigneten Reha- Einrichtung und unterhält einen Hilfsfonds zur einmaligen finanziellen Unterstützung. Überdies fördert sie Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Neurowissenschaften und vergibt den mit Euro dotierten Hannelore Kohl Förderpreis. Die ZNS Hannelore Kohl Stiftung finanziert ihre Arbeit ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen. Bislang konnte sie annähernd 30 Millionen Euro für über 630 Projekte an Kliniken, Institutionen und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland weitergeben. Weitere Informationen: Helga Lüngen, ZNS Hannelore Kohl Stiftung, Bonn Ulrike Jansen, BG RCI, Heidelberg Engagieren sich für schädelhirnverletzte Menschen und unterstützen die Arbeit der ZNS Hannelore Kohl Stiftung: Bundesfamilienministerin und ZNS-Präsidentin Dr. Kristina Schröder sowie Thomas Köhler, Sprecher der Geschäftsführung der BG RCI. Foto: ZNS 34 35

19 Berichte Aus den Branchen und Informationen BG RCI.magazin 5/ / BG RCI.magazin Berichte und Informationen Gesonderte Veranlagung zur Büro-Gefahrtarifstelle? Neues Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen Im Gegensatz zu den anderen Sozialversicherungszweigen bemisst sich die Höhe der Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung auch am Versicherungsrisiko. Je riskanter die Tätigkeit, desto höher ist der Beitrag. Allerdings wird dieses Prinzip nicht individuell für jedes einzelne Unternehmen umgesetzt. Vielmehr werden die Unternehmen nach ihrem Unternehmensgegenstand zu einem Gewerbezweig zusammengefasst. Für die Unternehmen eines oder mehrerer solcher Gewerbezweige werden Messzahlen für das Versicherungsrisiko berechnet. Grundlage dafür sind die Versicherungsleistungen, die in einem bestimmten Zeitraum für die Versicherten der jeweiligen Gruppe erbracht worden sind, und das Entgelt, das die Unternehmen in diesem Zeitraum der Berufsgenossenschaft nachgewiesen haben. Das Ergebnis ist jedem Mitgliedsunternehmen der BG RCI bekannt: Die aktuelle Zusammenstellung der verschiedenen Risikogruppen bildet den Teil III des Gefahrtarifs 2013 Katalog der Unternehmensarten/Gewerbezweige und Gefahrklassen. Die jeweilige Messzahl für das Versicherungsrisiko ist die dort jeder Gefahrtarifstelle zugeordnete Gefahrklasse (für die Branche Bergbau gilt der Gefahrtarif 2012). Theoretisch wäre auch eine andere Risikoabstufung denkbar, nämlich nach den Tätigkeiten der Versicherten. Die Berufsgenossenschaft könnte etwa das Versicherungsrisiko sämtlicher Maschinenbediener, Instandhalter, Lageristen, Fahrzeugführer, Buchhalter oder Außendienstmitarbeiter aller ihrer Mitgliedsunternehmen gewerbezweigübergreifend berechnen und statt eines Gewerbezweig-Tarifs einen Tätigkeits-Tarif aufstellen. Einen solchen Tätigkeits-Gefahrtarif weist allerdings keine der Berufsgenossenschaften auf. Wohl deshalb, weil es aufwändiger und fehlerbehafteter wäre, zutreffende Tätigkeitstypen zu entwickeln, deren Versicherungsrisiko zu ermitteln und im Versicherungsfall die Verletzten oder Berufserkrankten der richtigen Tätigkeitsgruppe zuzuweisen, als die Zuordnung eines Unternehmens zu einem Gewerbezweig festzustellen. Eine spezifische Tätigkeits-Risikogruppe allerdings ist in den Gefahrtarifen der Berufsgenossenschaften verbreitet, nämlich die sogenannte kaufmännisch-verwaltende Gefahrtarifstelle bzw. Büro-Gefahrtarifstelle. Darunter fallen laut Gefahrtarif die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Büros kaufmännisch-verwaltende Tätigkeiten ausüben. Da bei Bürotätigkeiten weniger und auch leichtere Versicherungsfälle eintreten als im gewerblichen Bereich, ist die Büro-Gefahrklasse in der Regel niedriger veranschlagt als gewerbliche Gefahrklassen. Am Gesamtbeitrag der Unternehmen ändert sich dadurch allerdings nichts, weil eine verhältnismäßig niedrige kaufmännisch-verwaltende Gefahrtarifstelle in der statistischen Berechnung zu höheren gewerblichen Gefahrklassen führt. Auch unter dem Gesichtspunkt der berufsgenossenschaftsübergreifenden Modernisierung und Vereinheitlichung der Gefahrtarife, u.a. im Zusammenhang mit der Betriebsprüfung durch die Deutsche Rentenversicherung, sprechen einige Gründe für einen Verzicht auf die Büro-Gefahrtarifstelle. Derzeit weisen von den Branchen der BG RCI noch die Branchen Bergbau, Baustoffe - Steine - Erden und Papierherstellung und Ausrüstung eine kaufmännischverwaltende Gefahrtarifstelle auf, während die Unternehmen der anderen Branchen nur zu gewerblichen Gefahrtarifstellen veranlagt werden können. Diese Konstellation hat mit gewisser Regelmäßigkeit zur Folge, dass Unternehmen aus den Branchen Chemische Industrie und Lederindustrie rechtliche Schritte ergreifen, um eine zusätzliche Veranlagung mit einer Büro-Gefahrtarifstelle zu erreichen. Einen solchen Fall hat das Landessozialgericht (LSG) Niedersachsen-Bremen in seinem Urteil vom 20. Februar 2013 Az.: L 14 U 230/10 entschieden. Die Klage wurde abgewiesen, die Revision nicht zugelassen. Das Urteil des Landessozialgerichts Im Unternehmen der Klägerin sind 50 Personen im technischen Bereich und 35 im Verwaltungsbereich tätig. Das Unternehmen ist einheitlich zu einer gewerblichen Gefahrtarifstelle des Gefahrtarifs 2007 veran lagt. Die Klägerin hat die Auffassung vertreten, für ihren Büro- bzw. Verwaltungsteil sei sie zu einer gesonderten Gefahrtarifstelle zu veranlagen. Hilfsweise müsse eine Nebenunternehmens-Veranlagung erfolgen. Nur die Bildung einer eigenen Gefahrklasse für den Gewerbezweig Büroteil stehe mit dem Gewerbezweigprinzip in Einklang. Der Gefahrtarif der Branche Chemische Industrie berücksichtige nicht, dass der Verwaltungs- und kaufmännische Teil eines Unternehmens einen eigenen Gewerbezweig mit einem minderen Unfallrisiko darstelle. Außerdem sei die Verwaltung eines Unternehmens kein Hilfsunternehmen, weil es diesem nicht diene, sondern es führe. Die Beklagte sei gehalten, den Büroteil des Unternehmens in Anwendung von Teil II Nr. 2 des Gefahrtarifs 2007 in eine Gefahrklasse einzustufen, die dem Gefährdungsrisiko der Gefahrengemeinschaft Verwaltung entspreche. Das LSG Niedersachsen-Bremen hat geurteilt, dass der Veranlagungsbescheid rechtmäßig ist. Dies beruht im Wesentlichen darauf, dass eine Veranlagung des kaufmännisch-verwaltenden Unternehmensteils als Nebenunternehmen schon deshalb ausscheidet, weil für die Qualifizierung eines Unternehmensteils als Nebenunternehmen ( 131 Abs. 2 Satz 3 SGB VII) erforderlich ist, dass dieser überwiegend eigenwirtschaftliche, vom Hauptunternehmen unabhängige Zwecke verfolgt und insofern auch allein, ohne das Hauptunternehmen, existieren könnte. Dies war nicht der Fall. Die Mitarbeiter des sogenannten Büroteils der Klägerin befassen sich mit keinen anderen Aufgaben als mit der Verwaltung der kaufmännischen Angelegenheiten des produzierenden Teils des Unternehmens. Die Beklagte war auch nicht gehalten, für den Büroteil der Klägerin in Anwendung von Teil II Nr. 2 ihres Gefahrtarifs, der die Veranlagung von Unternehmen betrifft, die im Katalog der Unternehmensarten/Gewerbezweige und Gefahrklassen (Teil I des Gefahrtarifs 2007) nicht aufgeführt waren, eine gesonderte Gefahrklasse festzusetzen. Beim verwaltenden Unternehmensbereich handelt es sich nicht um ein eigenständiges Unternehmen, dessen Gewerbezweig in Teil I des Gefahrtarifs nicht aufgeführt wird, sondern lediglich um einen unselbständigen Unternehmensteil. Ein solcher Unternehmensteil ist auch kein Gewerbezweig im Sinne der gesetzlichen Unfallversicherung. Ein Gewerbezweig umfasst alle nach Art und Gegenstand gleichartigen Unternehmen, nicht hingegen deren verschiedene Betriebsteile. Die BG RCI war zudem nicht verpflichtet, in ihrem Gefahrtarif eine kaufmännischverwaltende Gefahrtarifstelle vorzusehen. Bei der Aufstellung des Gefahrtarifs steht der Vertreterversammlung einer Berufsgenossenschaft ein weiter Regelungsspielraum zu, der durch die Wertentscheidungen des Gesetzes begrenzt ist und folglich nicht im Widerspruch zu den tragenden Grundsätzen des Unfallversicherungsrechts stehen darf. Nützlichkeits- oder Zweckmäßigkeitserwägungen spielen bei einer Überprüfung des Gefahrtarifs durch die Gerichte der Sozialgerichtsbarkeit keine entscheidende Rolle, ebenso wenig die Frage, ob der Gefahrtarif die zweckmäßigste, vernünftigste oder gerechteste Regelung trifft. Schon in seinem Urteil vom 24. Juni 2003 hat das Bundessozialgericht (BSG) klargestellt, dass Unfallversicherungsträger abgrenzbare Teile aus Unternehmen desselben Gewerbezweigs (vorliegend die Bürobereiche) zu einer besonderen Bewertung im Gefahrtarif zusammenfassen können, dazu allerdings keine rechtliche Verpflichtung besteht. Das Bundesverfassungsgericht hat die gegen dieses BSG- Urteil eingelegte Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen und in den Gründen abermals den weitgehenden Gestaltungsspielraum der Unfallversicherungsträger bei der Festsetzung der Gefahrtarife im Rahmen des 157 SGB VII und der hierbei vorzunehmenden Auswahl der Risikomerkmale betont. Demzufolge konnte die BG RCI bei der Festsetzung des Gefahrtarifs zwischen einem Tätigkeitstarif, einem Gewerbezweigtarif oder einer Kombination aus beiden wählen. Abschließend hat das LSG ausgeführt, die Beklagte habe bei ihrer Entscheidung für den reinen Gewerbezweigtarif weder willkürlich gehandelt noch sich von sach widrigen Argumenten leiten lassen, sondern vielmehr plausibel dargelegt, dass für den Gewerbezweigtarif nicht nur eine hohe Beitragsgerechtigkeit, sondern auch ein vergleichsweise niedriger Verwaltungsaufwand für alle Beteiligten sprächen. Fazit Die Entscheidung des LSG Niedersachsen- Bremen bestätigt die Verwaltungspraxis der BG RCI unter drei Gesichtspunkten: 1. Ein Nebenunternehmen erfordert, dass es auch ohne das Hauptunternehmen existieren kann. Anhand dieses Kriteriums dürften bei der Mehrzahl von Anträgen auf Veranlagung eines Unternehmensteils als Nebenunternehmen die erforderlichen Voraussetzungen nicht vorliegen. 2. Eine gesonderte Veranlagung der Verwaltung eines Unternehmens kann nicht durch die sog. Festsetzung einer Gefahrklasse (Teil II Nr. 2 des Gefahrtarifs 2013) erreicht werden. 3. Eine Berufsgenossenschaft ist nicht verpflichtet, in ihrem Gefahrtarif eine kaufmännisch-verwaltende Gefahrtarifstelle vorzusehen. Werner Stoy, BG RCI, Heidelberg 36 37

20 BG RCI.magazin 5/ Berichte und Informationen 5/ BG RCI.magazin Berichte und Informationen BG RCI-Gütesiegel für OKS Maisach Die OKS Spezialschmierstoffe GmbH in Maisach bei Fürstenfeldbruck, ein Unternehmen der Freudenberg-Gruppe, ist ein OKS-Geschäftsführer Norbert Schiekl (r.) und der Technische Leiter des Unternehmens, Dr. Markus Leirer (l.), freuen sich über das Gütesiegel Sicher mit System, das sie aus der Hand von Prof. Dr. Bernd Scheel, BG RCI-Branchenprävention Chemische Industrie, Nürnberg, entgegennahmen. Foto: Bodo Hagner/OKS BASF SE / Ludwigshafen Tage unfallfrei An den letzten Arbeitsunfall kann sich im Team von Hans-Peter Stark, Senior Engineering Manager im Servicecenter Bautechnik am Standort Ludwigshafen, kaum jemand erinnern. Nur zwei Mitarbeiter gehören schon lange genug zur Einheit und wissen noch, dass im Sommer 1985 jemand auf dem Weg zur Arbeit vom Fahrrad stürzte. Seitdem folgten unfallfreie Tage ohne Ausfallzeiten. Die 23 Mitarbeiter des Baubezirks IV von WLI/BE sind für Bau- und Maurerarbeiten am Standort zuständig und wurden im letzten Jahr auf etwa 200 verschiedenen Baustellen und in mehr als 50 Betrieben eingesetzt. Die Arbeit verlangt den Männern einiges ab: Oft arbeiten wir auf sehr engem Raum, mit schwerem Atemschutz und besonderer Schutzausrüstung, sagt Stark. Auch bei der Arbeit in den vielen Hochspannungs- führender Hersteller von Hochleistungsschmierstoffen für industrielle Anwendungen und chemo-technische Wartungsprodukte für die laufende Instandhaltung. Zu den OKS-Produkten gehören Pasten zur leichten Montage und Demontage, Öle mit Hochleistungsadditiven für eine zuverlässige Schmierung, Fette zur Langzeitschmierung und darüber hinaus Trockenschmierstoffe, Korrosionsschutzmittel und Reiniger. Besonders zu erwähnen sind OKS-Hochtemperaturpasten für die Montage von Flanschverbindungen in der Chemischen Industrie. Neben dem hohen OKS-Qualitätsstandard, der durch langjährige Zertifizierungen der TÜV Süd Management Service GmbH im Bereich Qualität (ISO 9001:2008) belegt ist, kann OKS auch auf Zertifizierungen in den Bereichen Umweltschutz (ISO 14001:2004) und Arbeitsschutz (OHSAS 18001:2007) verweisen. In einem Audit, durchgeführt vom BG RCI- Gütesiegelexperten Stefan Reichart, konnte das Unternehmen jetzt erfolgreich nachweisen, auch alle Anforderungen an einen systematischen Arbeits- und Gesundheitsschutz zu erfüllen und durch geregelte Prozesse zu gewährleisten. Arbeits- und Gesundheitsschutz werden bei OKS in der täglichen Arbeit auf allen Ebenen gelebt. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Firmenphilosophie und mit eine Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens, unterstrichen Geschäftsführer Norbert Schiekl und der Technische Leiter Dr. Markus Leirer, der die Durchführung des Gütesiegel-Audits initiiert hatte. schl unfallfreie Tage ohne Ausfallzeiten: Das BASF-Team von Hans-Peter Stark am Standort Ludwigshafen ist zu Recht stolz auf diese Leistung. Foto: BASF SE schaltanlagen auf dem Werksgelände ist besondere Vorsicht oberstes Gebot. Hier dürfen nur Mitarbeiter ans Werk, die eine spezielle elektrotechnische Unterweisung erhalten haben. Um die Sicherheit kümmert sich bei WLI/ BE jeder Einzelne: Das Wichtigste ist eine offene und ehrliche Kommunikation in der Einheit. Jeder hat bei uns die Möglichkeit, Kritik zu äußern oder Verbesserungen anzustoßen, wie zum Beispiel die Verwendung eines Vollvisiers bei bestimmten, gefährlichen Arbeiten, sagt Stark. Die Sicherheitsmaßnahmen werden auf diese Weise ständig verbessert und weiterentwickelt. Danii Kushnerovich, BASF SE, Ludwigshafen Gesetzliche Unfallversicherung Zahl der Arbeits- und Wegeunfälle rückläufig Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist im Jahr 2012 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf zurückgegangen. Das geht aus einer vorläufigen Erhebung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hervor. Noch stärker verringerte sich im gleichen Zeitraum die Zahl der Wegeunfälle: Sie nahm um rund 7 Prozent auf gemeldete Fälle ab. Gesunken ist entsprechend auch die Zahl der neuen Unfallrenten auf insgesamt Arbeitsunfälle Anfänge beim früheren Silikose- Forschungsinstitut (SFI) in Bochum Helmut Blome hat wie kein anderer den Bereich Gefahrstoffe für die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und für alle Unfallversicherungsträger national, aber auch international im Arbeitsschutz vertreten, sagte Dr. Hans-Joachim Wolff, Vorstandsvorsitzender der DGUV, anlässlich der Verabschiedung. Blome führte das Forschungsinstitut der DGUV seit Begonnen hatte der promovierte Chemiker seine Laufbahn 1975 als Leiter der mineralogischen Abteilung beim Silikose-Forschungsinstitut der damaligen Bergbau-Berufsgenossenschaft in Bochum wechselte er als Referatsleiter zum Institut für Arbeitsschutz der DGUV, damals noch BIA, wo er sich schnell einen Namen als Experte für Gefahrstoffe machte. Darauf folgte die Leitung des Fachbereichs Gefahrstoffe: Umgang, Schutzmaßnahmen wechselte Blome in die Institutsleitung, zunächst in stellvertretender Position, dann als Institutsdirektor. und 385 Wegeunfälle endeten tödlich (2011: 498 und 394). Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist 2012 noch einmal etwas angestiegen. Vor diesem Hintergrund können wir mit dem leichten Rückgang der Arbeitsunfälle sehr zufrieden sein, sagte Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbandes der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland. Mit perspektivischem Blick In seiner Amtszeit stellte er wichtige Weichen für die Position der Unfallversicherung im Gefahrstoffsektor, nicht zuletzt zum Thema Nanomaterialien: Hier hat das Institut der DGUV heute eine Spitzenstellung in der europäischen Forschung inne und bestimmt die nationalen Regeln zum Schutz der Beschäftigten maßgeblich mit. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit waren Probenahme- und Messgeräte sowie Messverfahren, die unter seiner Ägide entwickelt wurden und heute weltweit Anerkennung finden. Nachfolger Prof. Dr. Dietmar Reinert nimmt Arbeit auf Professor Dr. Dietmar Reinert ist dem Institut seit 1988 verbunden. Als Referatsleiter beschäftigte er sich zunächst mit sicheren elektronischen Steuerungen an Maschinen, um dann als Fach- und Zentralbereichsleiter neue Managementmethoden wie die Balanced Score Card am Institut zum Einsatz zu bringen. Seit 2008 hat er als stellvertretender Institutsleiter den Aufbau einer Risikobeobachtungsstation der Aus dem Bereich der Schülerunfallversicherung sind ebenfalls rückläufige Unfallzahlen zu vermelden. So belief sich die Zahl der meldepflichtigen Schulunfälle 2012 auf knapp 1,2 Millionen. Das entspricht im Vergleich zu 2011 einem Rückgang um gut 8 Prozent. Die Unfälle auf Schulwegen nahmen um gut 6 Prozent auf Fälle ab. Die Zahl der tödlichen Schülerunfälle sank um 16 auf insgesamt 61. Zum Abschied von Prof. Dr. Helmut Blome, Direktor des Instituts für Arbeitsschutz (IFA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hat seinen Direktor, Professor Dr. Helmut Blome, Anfang Mai in den Ruhestand verabschiedet. Neuer Leiter ist der bisherige stellvertretende Direktor, Professor Dr. Dietmar Reinert. Sein Stellvertreter ist Dr. Rolf Ellegast. dguv/n Unter seiner Leitung erreichte das Institut für Arbeitsschutz (IFA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung eine Spitzenstellung in der europäischen Gefahrstoff-Forschung: Gefahrstoff-Experte Prof. Dr. Helmut Blome (l.), der jetzt in den Ruhestand verabschiedet wurde. Prof. Dr. Dietmar Reinert ist neuer Leiter des IFA. Fotos: dguv Unfallversicherungsträger vorangetrieben. Der promovierte Physiker ist außerdem seit 2003 Professor für zuverlässiges und sicheres Systemdesign an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Reinert engagiert sich seit vielen Jahren auch auf europäischer und internationaler Ebene. Seit 2013 ist er Vizepräsident der sogenannten PEROSH- Gruppe, ein europäischer Forschungsverbund von Arbeitsschutzinstituten. dguv/n 38 39

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