INTERETHNISCHE FREUNDSCHAFTSBEZIEHUNGEN UND SOZIALE INTEGRATION

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1 INTERETHNISCHE FREUNDSCHAFTSBEZIEHUNGEN UND SOZIALE INTEGRATION Unterschiede in der Ausstattung mit sozialem Kapital bei jungen Deutschen und Immigranten* Sonja Haug Zusammenfassung: Die soziale Integration von Migranten wird anhand von Freundschaften mit Deutschen vor dem theoretischen Hintergrund des Konzeptes des sozialen Kapitals untersucht. Mit Methoden der Netzwerkanalyse werden Indikatoren für die soziale Integration gebildet, z.b. die ethnische Homogenität der Freundesnetzwerke. Datenbasis ist der Integrationssurvey des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), eine Befragung von 18- bis 30-Jährigen mit deutscher, italienischer und türkischer Abstammung. Generell haben die italienisch-stämmigen Befragten häufiger als die türkisch-stämmigen Kontakte zu Deutschen und junge Immigrantinnen pflegen seltener als junge Männer gleicher ethnischer Abstammung Kontakte zu Deutschen. Das aufnahmelandspezifische soziale Kapital und damit das Ausmaß der sozialen Integration erhöht sich im Generationenverlauf. Dabei erweisen sich die zumeist von binationalen Eltern abstammenden Deutsch-Italiener und in geringerem Maße die eingebürgerten Deutsch-Türken als besonders gut sozial integriert. Eine Analyse vergleichbarer Subgruppen des Sozio-ökonomischen Panels zeigt ähnliche Resultate. Damit bestätigt sich auch bei der sozialen Integration der Befund, dass ohne angemessene Berücksichtigung von Doppelstaatsangehörigen und eingebürgerten Zuwanderern die Integrationserfolge von ethnischen Gruppen unterschätzt werden. I. Einleitung Die Integration 1 der Zuwanderer nimmt in der deutschen sozialwissenschaftlichen Forschung inzwischen einen festen Platz ein (Santel und Schock 2000). Relativ gut er- * Der dieser Untersuchung zu Grunde liegende Datensatz, der Integrationssurvey des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, wurde im Rahmen des Projektes Determinanten und Indikatoren der Integration und Segregation der ausländischen Bevölkerung unter der Leitung von Charlotte Höhn und Ulrich Mammey erhoben. Die verwendeten Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) wurden vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, bereitgestellt. Ich danke den Herausgebern sowie Karsten Weber, Frank Swiaczny und einem anonymen Gutachter der Zeitschrift für kritische Anmerkungen und Anregungen zu einer früheren Version des Textes. 1 Der Begriff der Integration wird wie im Assimilationskonzept von Esser (2001: 17ff.) oder der amerikanischen Integrationsforschung hier zur Bezeichnung der Angleichung von Minderheiten an sozioökonomische, soziale und kulturelle Strukturen der Aufnahmegesellschaft verwendet. In Anlehnung an die Argumentation bei Heckmann (2002: 343) wird aus sprachpragmatischen Gründen auf die Bezeichnung Assimilation verzichtet. Vgl. zu einem anderen Integrationsbegriff auch Hoffmann-Nowotny (1998). Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 55, Heft 4, 2003, S

2 Interethnische Freundschaftsbeziehungen und soziale Integration 717 forscht ist dabei die Integration im sozialstrukturellen Bereich der Bildung und des Arbeitsmarktes (Alba et al. 1994; Bender et al. 2000; Bender und Seifert 2000; Granato und Kalter 2001; Kristen 2002; Salentin und Wilkening 2003; Seifert 2000). Soziale Integration dagegen, die nach Esser (2001) als wesentlicher, wenngleich zeitlich nachgelagerter Aspekt der Integration betrachtet werden kann, wurde bisher in der empirischen Forschung in Deutschland selten in den Mittelpunkt gestellt. Zu familialen Netzwerken und zu Freundesnetzwerken von Migranten gibt es einige Forschungsergebnisse (Granato 1995; Esser 1990; Nauck und Kohlmann 1998; Nauck et al. 1997; Wolf 1985; für die Schweiz Wimmer 2002); diese bilden die Grundlage dieser Arbeit. Die Zielsetzung der vorliegenden Untersuchung liegt in der Schließung der Lücke bei der Erforschung des Trends der sozialen Integration. Hierzu werden die Möglichkeiten der Messung sozialer Integration auf der Basis von Netzwerkindikatoren genutzt, indem Indikatoren aus der Netzwerkforschung angepasst und weiterentwickelt (Wolf 1993, 1996) werden. Die Ergebnisse werden auf der Basis des theoretischen Konzepts des sozialen Kapitals, das im Anschluss skizziert wird, interpretiert. Mit dem Integrationssurvey des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) wird ein Datensatz verwendet, der es durch das Erhebungsdesign in besonderer Weise ermöglicht, am Beispiel italienischer und türkischer Migranten den Effekt der ethnischen Abstammung von jenem der Staatsangehörigkeit zu trennen (ausführliche Analysen siehe Haug 2002a, 2002b, 2003a, 2003b). Damit wird der Forderung nach einer angemessenen Berücksichtigung eingebürgerter Zuwanderer, die nach neueren Forschungsergebnissen unerlässlich ist, um ein negativ verzerrtes Bild der Platzierung von Migranten zu vermeiden, nachgekommen (Salentin und Wilkening 2003; Haug 2002a). Ergebnisse aus dem Sozio-ökonomischen Panel werden zu einem Vergleich herangezogen. Abschließend wird diskutiert, inwiefern soziale Integration mit anderen Integrationsaspekten in Zusammenhang stehen könnte. II. Soziale Netzwerke im Einwanderungskontext Soziale Netzwerke entstehen aus Beziehungen zwischen Individuen; die sozialen Beziehungsgeflechte stellen Analyseeinheiten auf der Meso-Ebene dar (Esser 1993: 113, 2000: 171ff.). Bei der Untersuchung der sozialen Vernetzung können sehr unterschiedliche Aspekte fokussiert und dementsprechend verschiedene Indikatoren der sozialen Einbettung herangezogen werden (für einen Überblick vgl. Degenne und Forsé 1999; Jansen 1999). Dabei können strukturelle Eigenschaften wie die Dichte der Vernetzung oder Brückenbeziehungen zwischen Netzwerken im Vordergrund stehen (Burt 1992) oder die Eigenschaften der Beziehungsnetzwerke aus der Perspektive von Individuen, d.h. egozentrierte soziale Netzwerke (Marsden 1990). Um die Eigenschaften sozialer Netzwerke zu beurteilen, bietet sich an, das theoretische Konzept des sozialen Kapitals zu Grunde zu legen. Es umfasst die Ressourcen, die sich aus Eigenschaften der sozialen Netzwerke auf individueller oder gesellschaftlicher Ebene ergeben (für einen Literaturüberblick vgl. Haug 1997, 2000: 61ff.). Analog zu Humankapital und ökonomischem Kapital wird soziales Kapital als Ressource gesehen, die durch eine Investition in soziale Beziehungen entsteht (Coleman 1991: 392ff.). Soziales Kapital besteht in der

3 718 Sonja Haug begründeten Erwartung von Hilfe und Unterstützung bzw. aus dem Vertrauen in die Erfüllung sozialer Verpflichtungen durch Bekannte, Freunde und Familienangehörige. Vorteile des sozialen Kapitals liegen neben dem intrinsischen Nutzen der Geselligkeit in der Möglichkeit der Nutzung sozialer Beziehungen zur Gewinnung anderer Ressourcen. Die Nützlichkeit sozialer Beziehungen zeigt sich in verschiedenen Lebenssituationen. Studien im Bereich der Arbeitsmarktforschung konnten den Nutzen weicher sozialer Beziehungen bei der Jobsuche bestätigen. So geben weitläufig Bekannte häufig Informationen über offene Stellen weiter oder fungieren als Vermittler bei der Vergabe von Stellen; diese Unterstützung bei der Jobsuche führt in der Regel zu höherem Einkommen, höherer Zufriedenheit und höherem beruflichen Status (Granovetter 1974; Preisendörfer und Voss 1988). Soziale Beziehungen sind auch im Alltag von großem Nutzen, insbesondere wenn es um Hilfeleistungen oder Unterstützung bei Krankheit, Umzug u.a. geht (Diewald 1986; Fischer 1982). Die Zusammensetzung sozialer Netzwerke kann daher als Indikator für die Ausstattung mit sozialen Ressourcen bzw. mit Beziehungskapital gelten (Esser 2000: 241). Da soziales Kapital lokal gebunden ist (DaVanzo 1981), kann zwischen zielortspezifischem bzw. aufnahmelandspezifischem sozialen Kapital und herkunftslandspezifischem sozialen Kapital unterschieden werden (Haug 2000: 113ff.). III. Soziales Kapital und die soziale Integration der Migranten In der internationalen Migrationsforschung hat sich soziales Kapital als Ergänzung zu ökonomischen Erklärungsansätzen von Wanderungsentscheidungen bewährt (Espinosa und Massey 1997; Faist 1997; Haug 2000), und auch in der Integrationsforschung gibt es Ansätze für die Verwendung des Konzeptes des sozialen Kapitals (Nauck et al. 1997; Thränhardt 2000). Im Folgenden wird der Zusammenhang zwischen der Ausstattung mit sozialem Kapital und der sozialen Integration kurz skizziert. Integration wird hier in Anlehnung an Esser (2001: 22) als Angleichung an die bestehenden Strukturen der Aufnahmegesellschaft definiert; dies kann sich auf den strukturellen, kulturellen, sozialen und identifikativen Bereich beziehen. Die soziale Integration besteht in der Angleichung der Beziehungsmuster. 2 Diese Beziehungsmuster können durch Indikatoren der Freundschafts- oder Kontaktnetzwerke gemessen werden (Friedrichs und Jagodzinski 1999: 20). Unstrittig ist, dass Kontakte zu Personen der Aufnahmegesellschaft zur sozialen Integration notwendig sind. Insofern kann ein geringer Grad an ethnischer Homogenität der Beziehungsnetzwerke als gelungene soziale Integration interpretiert werden, während umgekehrt das Fehlen interethnischer Kontakte bei gleichzeitiger Beibehaltung der Kontakte zu Angehörigen der Herkunftsgesellschaft als ethnische Segmentation (Esser 2001: 19, 40) bzw. als ethnische Selbstabgrenzung betrachtet werden kann. Die häufige und erfolgreiche Interaktion mit Ange- 2 Soziale Integration ist dabei nicht zu verwechseln mit Essers Begriff der Sozialintegration, der den Einbezug von Minderheiten in das gesellschaftliche Geschehen in den vier Dimensionen Kulturation, Platzierung, Interaktion und Identifikation bezeichnet; Assimilation ist nach diesem Konzept ein spezieller Fall der Sozialintegration (Esser 2001: 8, 20).

4 Interethnische Freundschaftsbeziehungen und soziale Integration 719 hörigen der Aufnahmegesellschaft ist Teil der sozialen Integration. Ein Beispiel dafür stellt die Partnerwahl dar: Zuwanderer, die eine Partnerschaft mit einem Deutschen/einer Deutschen eingehen, können demnach in höherem Maße als sozial integriert betrachtet werden als Zuwanderer, die einen Partner/eine Partnerin gleicher ethnischer Abstammung wählen (Haug 2002b). Im Folgenden wird die Zusammensetzung der Beziehungsnetzwerke und das Auftreten interethnischer Kontakte untersucht. Beziehungen zu Angehörigen der Aufnahmegesellschaft werden als Indikatoren für die soziale Integration von Migranten gesehen, und Kontakte zu Deutschen werden als aufnahmelandspezifisches, Kontakte zu Angehörigen der eigenen ethnischen Gruppe als herkunftslandspezifisches soziales Kapital definiert. Diese Unterscheidung hat den Vorteil einer höheren Trennschärfe. Andere Autoren definieren demgegenüber das Vorhandensein von familienexternem sozialen Kapital in Kombination mit kulturellem Kapital (Humankapital) als Integration, wobei die Aktivitäten gleichermaßen auf Herkunftsund Aufnahmekontext gerichtet sind (Nauck und Kohlmann 1998: 211; Nauck et al. 1997: 481). Kontakte zu Deutschen und zu Angehörigen der eigenen ethnischen Gruppe müssen sich nicht ausschließen, sondern können gleichzeitig gepflegt werden; Esser bezeichnet diesen Fall als Mehrfachintegration (Esser 2001: 19). Ein weiterer Fall ist das Auftreten von Kontakten zu verschiedenen anderen Nationalitätengruppen, der im Folgenden abgekürzt als Multikulturalität bezeichnet wird. Überlegungen, inwiefern der Erwerb aufnahmelandspezifischen sozialen Kapitals von der Integration in anderen Bereichen abhängt und ob der sozialen die strukturelle und kulturelle Integration zeitlich vorausgeht (Esser 2001: 22) oder inwiefern die soziale wiederum andere Aspekte der Integration determiniert, sollen vorerst zurückgestellt werden. Die Bevorzugung der eigenen Nationalität und die Persistenz ethnisch homogener Beziehungsnetzwerke sind gut bestätigte Befunde der Integrationsforschung (Esser 1990: 187; zuletzt: Wimmer 2002: 17). Hierbei zeigen verschiedene Studien starke Nationalitätenunterschiede im Ausmaß der interethnischen Kontakte. Türkische Migranten der zweiten Generation sind z.b. weniger sozial integriert als Jugoslawen (Esser 1990). Demgegenüber sind Italiener relativ gut sozial integriert, weisen aber Integrationsdefizite in anderen Bereichen auf (Granato 1995). In der Schweiz sind Beziehungsnetzwerke von Einheimischen inhomogener als die der Immigranten; bei Immigranten lässt sich eine Verbesserung der Kontakte zu Einheimischen im Generationenverlauf feststellen (Wimmer 2002). Ob in Deutschland ethnisch homogene Netzwerke in der zweiten Einwanderergeneration zu Gunsten von Beziehungsnetzwerken quer über ethnische Grenzen hinweg und insbesondere von Freundschaftsbeziehungen zu Deutschen verschwinden oder ob mit der vermuteten Entstehung transnationaler ethnischer Gemeinschaften (Pries 1996) ethnische Abgrenzungen verstärkt auftreten, ist eine empirische Frage. Die vorliegende Arbeit beschränkt sich auf die deskriptive Analyse der sozialen Integration im Querschnitt anhand verschiedener Indikatoren der sozialen Einbettung Kontakte zu Deutschen in Freundesnetzwerken und Cliquen, Homogenität und Multikulturalität der Freundesnetzwerke. Es geht primär um die Frage, ob sich Unterschiede zwischen ethnischen Gruppen und den Einwanderergenerationen feststellen lassen und wie sich eingebürgerte Migranten bzw. Kinder aus binationalen Ehen verhalten.

5 720 Sonja Haug Tabelle 1: Indikatoren der Ausstattung mit sozialem Kapital und der sozialen Integration Staatsangehörigkeit der Freunde Soziales Kapital Soziale Integration Deutsche Freunde Aufnahmelandspezifisches soziales Kapital Soziale Integration Gleiche ethnische Abstammung Gleiche Nationalität Andere Nationalität Herkunftsland- und ethniespezifisches soziales Kapital Aufnahmelandspezifisches oder ethniespezifisches soziales Kapital Aufnahmeland- oder Herkunftslandspezifisches soziales Kapital Ethnische Homogenität (Index 1) Ethnische Homogenität (Index 2) Multikulturalität IV. Daten Es stehen mehrere Datensätze zur Verfügung, die eine Auswahl an ausländischen Staatsangehörigen aus den klassischen Herkunftsländern der Arbeitsmigranten Italien, Griechenland, Spanien, Portugal, Türkei, (Ex-)Jugoslawien enthalten (Diehl und Haug 2003). Neben dem Mikrozensus ist vor allem die Ausländerstichprobe des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) des DIW (Pannenberg und Rendtel 1996) und die regelmäßig im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung erhobene Repräsentativuntersuchung (Mehrländer et al. 1996; Venema und Grimm 2001) hervorzuheben. Die der vorliegenden Analyse zu Grunde liegenden Daten über junge deutsche, italienische und türkische Befragte stammen aus dem im Jahr 2000 durchgeführten Integrationssurvey des BiB. Der Survey beinhaltet eine standardisierte Befragung bei türkisch- und italienisch-stämmigen sowie deutschen Erwachsenen. Dabei wurde nicht wie sonst üblich eine Stichprobe aus dem Einwohnermelderegister nach dem Merkmal der Staatsangehörigkeit gezogen, sondern nach einem namensbasierten Stichprobenziehungsverfahren unter Berücksichtigung der räumlichen Verteilung der Angehörigen der Zielpopulation vorgegangen. Dazu wurde eine Auswahlgrundlage auf Wahlbezirksebene gebildet und danach Haushalte anhand eines Namenserkennungsverfahrens aus örtlichen Telefonregistern gezogen (zur Beschreibung des Verfahrens siehe Humpert und Schneiderheinze 2000). Auch in anderen Studien wurde dieses Verfahren verwendet (Salentin und Wilkening 2003). Ein Test zeigt, dass bei Italienern und Türken eine hinreichend zuverlässige Namenserkennung möglich ist und dass zwar Einschränkungen bezüglich der Aktualität der Telefonbucheinträge und der geringeren Eintragsbereitschaft sozial Schwächerer bestehen, dies jedoch für alle Telefonstichproben zutrifft. Das Verfahren hat neben der Kostengünstigkeit und der flexiblen regionalen Differenzierung den großen Vorteil gegenüber anderen Verfahren, dass es die Rekrutierung eingebürgerter Zuwanderer erlaubt (Salentin 1999). Damit wird die seit 1997 stark angestiegene Zahl an Einbürgerungen bei Türken (Diehl 2002: 296; Salentin und Wilkening 2003: 286) und die hohe Zahl an Italienern mit deutsch-italienischer Staatsangehörigkeit angemessen berücksichtigt (Haug 2003b) Prozent aller Männer und 14 Prozent aller Frauen mit italienischer Staatsbürgerschaft sind mit deutschen Ehepartnern verheiratet; Kinder aus diesen Ehen erhalten die deutsche und die

6 Interethnische Freundschaftsbeziehungen und soziale Integration 721 Eine Analyse der Eingebürgerten im Zeitverlauf erlaubt auch das SOEP. Eine Alternative ist die Auswahl der seltenen Population der Deutschen mit anderer Herkunft oder ethnischer Abstammung mit Hilfe eines Adressen-Screening-Verfahrens wie bei der Zuwandererstichprobe des SOEP (hierzu siehe Schulz et al. 1993, zu Screening-Verfahren siehe Schnell, Hill und Esser 1999: 272ff.). Es ist jedoch hierbei schwer, auf eine hinreichend hohe Anzahl an Befragten einer ethnischen Gruppe zu kommen. 4 Die Befragung des Integrationssurveys fand nach telefonischer Kontaktierung zur Sicherstellung der ethnischen Abstammung und einer Quotierung nach Geschlecht und Alter mündlich statt (Mammey und Sattig 2002). Es wurden insgesamt Personen interviewt, jeweils etwa Befragte mit deutscher, italienischer oder türkischer Abstammung, die sich gleichmäßig auf Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren verteilen. Infolge des namensbasierten Stichprobenziehungsverfahrens sind 36 Prozent der Befragten mit italienischer und 30 Prozent der Befragten mit türkischer Abstammung deutsche Staatsangehörige; diese werden im Folgenden abgekürzt als Deutsch-Italiener bzw. Deutsch-Türken bezeichnet. Vergleiche der Migranten mit deutscher Staatsangehörigen und der Nicht-Deutschen gleicher ethnischer Abstammung zeigen, dass erstere hinsichtlich der Bildungsverteilung und des Erwerbsstatus bei allen Indikatoren höhere Integrationswerte aufweisen. Eine Einbeziehung dieser Gruppe vermeidet somit ein übermäßig pessimistisches Bild der Zuwanderer durch Untererfassung erfolgreicher Subgruppen (Salentin und Wilkening 2003: 278, für eine Analyse der sozialstrukturellen Merkmale im Integrationssurvey vgl. Haug 2002a). Die deutsche Staatsangehörigkeit geht bei den deutsch-italienischen Befragten zu 74 Prozent auf ein deutsch-italienisches Elternpaar mit zumeist italienischem Vater zurück, bei den deutsch-türkischen Befragten handelt es sich fast ausschließlich um Eingebürgerte. V. Ergebnisse. Indikatoren der sozialen Integration im Freundesnetzwerk Zunächst wurde der einfachste Netzwerkindikator, die Größe des Freundesnetzwerks, berechnet. Er ergibt sich aus der Zahl der guten Freunde außerhalb der Familie (für eine ausführliche Analyse siehe Haug 2003a). 5 Insgesamt ist die Zahl der Freunde im Vergleich zu anderen Studien zur Nicht-Verwandtschaftsnetzwerkgröße relativ hoch (Pappi und Melbeck 1988: 233). Es muss dabei aber in Betracht gezogen werden, dass in der Regel die Zahl der Freunde altersabhängig variiert und Jüngere große Freundeskreise besitzen (Bruckner et al. 1993: 40; Höllinger 1989: 528). Die Zahl der Freunde differiert stark mit der ethnischen Abstammung: Deutsche italienische Staatsbürgerschaft (eigene Analysen des Mikrozensus 2000). Im Mikrozensus 2001 haben 7,5 Prozent aller italienischen Staatsangehörigen aus allen Altersgruppen auch die deutsche Staatsbürgerschaft, in der Gruppe der 15- bis 30-Jährigen sind es 12,4 Prozent (eigene Analysen im Rahmen der Auswertung The Italian migrant community in Germany The provision of education and vocational training for Italians ). 4 In der Ausländerstichprobe des SOEP (Basis 1984) befinden sich ehemalige Italiener (25,7 Prozent) und 131 ehemalige Türken (19,2 Prozent), die inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, in der Zuwandererstichprobe des SOEP befinden sich 6 Italiener (1 Prozent) und 14 Türken (2 Prozent). 5 Frageformulierung: Wie viele gute Freunde/Freundinnen haben Sie außerhalb der Familie?

7 722 Sonja Haug haben im Durchschnitt signifikant weniger Freunde als Italiener und Türken, 75 Prozent der Migranten geben mindestens 10 Freunde an (T-Test, p < 0,000). Dieses Ergebnis deutet auf eine höhere Kontaktfreudigkeit der Türken und Italiener hin, andererseits kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Definition des Ausdrucks Gute Freunde außerhalb der Familie kulturell variiert. 6 Obgleich die Größe der Freundesnetzwerke nicht ungeachtet der Beziehungsstärke, Kontakthäufigkeit, Wohnentfernung oder Kontaktart mit der Ausstattung mit sozialen Ressourcen gleichzusetzen ist, scheinen Migranten nach diesen Ergebnissen eine bessere Ausstattung mit sozialem Kapital im Freundeskreis zu haben als Deutsche. 7 Bei der geschlechtsspezifischen Betrachtung der durchschnittlichen Größe des Freundesnetzwerks zeigt sich ein signifikanter Effekt (T-Test, p < 0,001); Frauen haben im Durchschnitt weniger Freunde bzw. Freundinnen als Männer (Haug 2003a: 104). Bei Befragten türkischer Abstammung ist der Geschlechterunterschied besonders deutlich. Auch die Mitgliedschaft in Cliquen erwies sich als ethnisch determinierte Verhaltensweise Italiener sind am häufigsten Mitglied einer Clique und Cliquen sind bei Italienern und Türken zudem vorrangig eine Männerdomäne (Haug 2003a: 105). 1. Die Staatsangehörigkeit der Freunde Zunächst werden die Staatsangehörigkeiten im Freundesnetzwerk dargestellt. 8 Insgesamt ist festzustellen, dass Freunde in der Regel aus der eigenen Ethnie gewählt werden, doch bleiben die ethnischen Gruppen nicht völlig unter sich (Tabelle 2). Die Angaben beziehen sich auf den Anteil der auf die jeweilige Staatsangehörigkeit entfallenden Nennungen pro Befragten ohne Berücksichtigung des relativen Anteils einer Nationalität im Beziehungsnetzwerk. Interethnische Kontakte zu Deutschen und Angehörigen anderer Länder kommen bei den Migranten recht häufig vor (mehr als 40 Prozent nennen andere Nationalitäten), bilden bei den Deutschen hingegen eher die Ausnahme (23 Prozent). Ähnliche Verteilungen mit ethnisch homogenen Netzwerken finden sich ebenfalls bei Italienern und Türken in der Schweiz (Wimmer 2002: 16ff.). 9 Befragte deutscher Abstammung 6 Ergebnisse mit zum Teil höheren Durchschnittswerten sind nicht überraschend (Diewald 1986: 59). Da der Freundschaftsbegriff schichtspezifisch oder interkulturell variieren kann, wurden die Erhebungsinstrumente für die Erfassung von Freundschaften von Ronald Burt oder Claude Fischer weiterentwickelt. Die Verwendung aufwändiger Frageformulierungen bzw. mehrerer Namensgeneratoren konnte sich jedoch in der Forschungspraxis bei Mehrthemenumfragen bisher nicht durchsetzen (Wolf 1996: 24). 7 In der Regel erfolgt ein Großteil der alltäglichen Unterstützungsleistungen durch Personen, zu denen enge soziale Beziehungen bestehen, vorrangig Familienangehörige (Bruckner et al. 1993; Schulz 1995: 267). Diese Familienbezogenheit der Netzwerke ist bei Türken noch stärker als bei Deutschen ausgeprägt (Nauck et al. 1997: 487; Schubert 1990: 168ff.); Kontakte zu Freunden beinhalten bei Türken vor allem Freizeitaktivitäten (Wolf 1985: 40f.). 8 Frageformulierung: Welche Staatsangehörigkeit haben Ihre Freunde? Deutsch/Andere. Welche? z.b. Italienisch/Türkisch/...offene Frage, Mehrfachnennungen waren möglich. 9 Wimmer (2002: 16) gibt den Anteil an Bezugspersonen einer bestimmten Nationalität an: 85,5 Prozent der Schweizer haben schweizerische Bezugspersonen, 68,9 Prozent der Italiener

8 Interethnische Freundschaftsbeziehungen und soziale Integration 723 Tabelle 2: Staatsangehörigkeiten der Freunde (Integrationssurvey des BiB) Ethnische Abstammung Staatsangehörigkeit Staatsangehörigkeiten der Freunde Fallzahl Deutsch Italienisch Türkisch/kurdisch Andere Deutsche Abstammung ,1 5,8 10,5 23,0 Italienische Abstammung Deutsch-Italiener Erste Generation Zweite Generation Italiener Erste Generation Zweite Generation Türkische Abstammung Deutsch-Türken Erste Generation Zweite Generation Türken Erste Generation Zweite Generation ,9 80,1 72,7 80,8 61,0 55,1 64,1 67,3 73,8 68,8 76,8 64,5 59,5 68,2 51,4 33,0 42,4 32,3 61,8 41,9 58,1 haben etwas häufiger Kontakte zu Türken als zu Italienern. Auch gibt es zwischen Italienern und Türken keinen Unterschied hinsichtlich der Häufigkeit ihrer Kontakte zu Deutschen (67,9 und 67,3 Prozent); nur Italiener mit deutscher Staatsangehörigkeit besitzen ausgesprochen häufig deutsche Freunde (80 Prozent). Den niedrigsten Anteil an deutschen Freunden haben italienische Befragte der ersten Generation ohne deutsche Staatsangehörigkeit (55 Prozent). Dies war nicht zu erwarten, da nach den Ergebnissen anderer Studien Italiener häufigere Freizeitkontakte zu Deutschen hatten als Türken (Granato 1995: 43). Bei Deutsch-Italienern und Deutsch-Türken treten generell häufiger Freundschaftsbeziehungen zu Deutschen auf als bei Migranten ohne deutsche Staatsangehörigkeit; sie besitzen in 80 bzw. 73,8 Prozent der Fälle deutsche Freunde. Betrachtet man diese Ergebnisse mit einer vergleichbaren Subpopulation aus dem SOEP, so zeigt sich ein ähnliches Muster (Tabelle 3). 10 Nach einer Recherche in der haben italienische Bezugspersonen und 66,6 der Türken haben türkische Bezugspersonen; hierbei ist unklar, ob eine oder mehrere Bezugspersonen genannt werden konnten. 10 Dazu wurden Deutsche, Italiener und Türken aus mehreren Stichproben ausgewählt. Die Deutschen setzen sich zusammen aus Deutschen der Stichprobe A (Westdeutschland) sowie Zuwanderern mit deutscher Staatsangehörigkeit aus Stichprobe D (Aussiedler und Übersiedler aus Ostdeutschland). Die Gruppe mit italienischer bzw. türkischer Abstammung wird gebildet aus italienischen und türkischen Haushalten der Ausländerstichprobe B sowie ausländischen Zuwanderern mit italienischer oder türkischer Staatsangehörigkeit der Zuwandererstichprobe D. Deutsch-Italiener bzw. Deutsch-Türken sind definiert als Italiener bzw. Türken mit deutscher Staatsangehörigkeit. Auf Grund der geringen Fallzahl konnte nicht nach Einwandererge- 81,7 75,4 81,2 71,9 84,4 83,7 84,8 47,0 44,1 42,4 44,3 48,6 44,1 50,9 42,3 40,7 34,8 44,3 42,9 38,0 43,6 Anmerkungen: Zeilenprozente: Anteil der Nennungen bei einer von drei möglichen Antwortkategorien für die Staatsangehörigkeit der Freunde. Mehrfach-Nennungen waren möglich. Andere Staatsangehörigkeiten konnten näher spezifiziert werden; es wurden genannt: Spanien, Portugal, Griechenland, Frankreich, Schweiz, Österreich, BeNeLux-Länder, Skandinavien, England, Irland, Schottland, Polen, Osteuropa (Albanien, Serbien, Kroatien, Rumänien, Russland, Tschechei usw.), Amerika (Nordamerika, Kanada, Australien), Nordafrika, sonstiges Afrika, naher Osten, mittlerer Osten, Ostasien, Süd- und Mittelamerika. Erste Generation: im Ausland geboren. Zweite Generation: in Deutschland geboren.

9 724 Sonja Haug Veröffentlichungsdokumentation des SOEPs wurde bisher der Themenbereich der Freundesbeziehungen noch nicht ausgewertet. Deutsche Freunde werden hier definiert durch Freunde, deren Nationalität oder Herkunft in den alten oder neuen Bundesländern ist. 11 Die Ergebnisse beziehen sich auf den relativen Anteil der deutschen Freunde, der sich aus dem Anteil der deutschen von maximal drei Freunden, deren Nationalität genannt wurde, ergibt. 0 bedeutet, keiner der Freunde ist deutsch, 1 bedeutet, alle Freunde sind deutsch, 1/3 bedeutet, einer von drei Freunden ist deutsch, ½ bedeutet, einer von zwei Freunden ist deutsch usw. Tabelle 3: Deutsche Freunde und homogenes Freundesnetzwerk (SOEP 2001) Stichprobe, Staatsangehörigkeit- Ethnische Abstammung Fallzahl Relation der deutschen Freunde (bei maximal drei Freunden) 0 1/3 1/2 2/3 1 Homogenes Netzwerk (Nationalität/Herkunft) Deutsche SP ,8 1,3 0,2 4,3 90,4 92,8 Italienische SP Deutsch-Italiener Italiener Türkische SP Deutsch-Türken Türken ,3 8,7 40,4 58,7 38,2 63,6 14,5 19,5 18,4 21,4 17,6 0,6 1,1 0,4 1,0 0,8 1,1 15,9 13,0 16,9 8,0 11,5 7,2 Anmerkung: SP: Stichprobe auf der Basis der 1. Welle des Panels (1984). 36,8 77,2 22,8 13,9 28,2 10,5 69,2 16,7 76,6 89,7 68,7 93,7 Mehr als 90 Prozent der Deutschen, 77 Prozent der Deutsch-Italiener und immerhin 28,2 Prozent der Deutsch-Türken im SOEP haben ausschließlich deutsche Freunde. 40 Prozent der Italiener, 38,2 Prozent der Deutsch-Türken und sogar 63,6 Prozent der Türken haben keine deutschen Freunde. Darüber hinaus bestehen die Freundesnetzwerke der Italiener relativ häufig zu zwei Dritteln aus Deutschen. Beide Befragungen weisen somit darauf hin, dass der deutschen Staatsbürgerschaft und damit der Abstammung aus binationalen Ehen und der Einbürgerung für die soziale Integration eine große Bedeutung zukommt. Einschränkend muss zwar bemerkt werden, dass bei der Frageformulierung des Integrationssurveys die Möglichkeit bestünde, dass ein Teil der deutschen Freunde ebenfalls eingebürgerte Personen anderer Abstammung sind. Die Dominanz deutscher Freunde wird durch das SOEP jedoch im Falle der Deutsch-Italiener eindeutig bestätigt und im Falle der Deutsch-Türken ergibt sich, dass die Freundesnetzwerke häufig gemischt aus Deutschen und Türken zusammengesetzt sind. neration unterschieden und eine vergleichbare Altersgruppe ausgewählt werden. Das Altersspektrum bewegt sich zwischen 17 und 98 Jahren. 11 Frageformulierung: Denken Sie bitte an drei Personen, mit denen Sie näher befreundet sind und mit denen Sie sich häufiger treffen. Es kann sich dabei sowohl um Verwandte als auch Nicht-Verwandte handeln, nur nicht um Personen, die mit Ihnen im gleichen Haushalt wohnen. Es können maximal drei Personen genannt werden. Welche Nationalität oder Herkunft hat er oder sie? Ist aus den alten/neuen Bundesländern/aus einem anderen Land oder Ausländer. Bei Bejahung dieser Frage wird nachgehakt: Kommen Sie selbst aus demselben Land? Ja/nein.

10 Interethnische Freundschaftsbeziehungen und soziale Integration 725 Im Generationenverlauf steigt die Häufigkeit der Kontakte zu Deutschen: In Deutschland geborene Italiener und Türken haben in jeder Subgruppe häufiger deutsche Freunde als zugewanderte Migranten. Auch dieser Generationeneffekt bestätigt das Ergebnis von Wimmer (2002: 18) sowie Esser (1990: 187). Interessanterweise haben im Ausland geborene italienische Befragte ohne deutsche Staatsangehörigkeit etwas seltener Kontakte zu Deutschen als die vergleichbare Gruppe der Türken. Die deutsche Staatsangehörigkeit wirkt sich auch unter Kontrolle des Geschlechts in beiden Migrantengruppen positiv auf die Häufigkeit aus, mit der Deutsche im Freundeskreis vorhanden sind (Haug 2003a: 108). Das entspricht den Befunden der Shell-Studie, wonach auftretende Geschlechterunterschiede im Hinblick auf Kontakte zu Deutschen auf unterschiedliche Gelegenheitsstrukturen und soziokulturelle Hintergründe zurückzuführen sind (Cornelißen 2002: 199). Von türkischen Frauen wird demnach verlangt, nicht an bei Deutschen üblichen Freizeitaktivitäten teilzunehmen; sie haben daher geringere Chancen, Freundschaften mit Deutschen zu schließen. Für den Integrationssurvey kann festgestellt werden, dass junge türkische Frauen selten berufstätig und häufig Mütter sind (Haug 2002a: 119). Bei den Migranten haben Frauen insgesamt seltener deutsche Freunde; in beiden Gruppen haben jedoch Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit häufiger als ebensolche Männer deutsche Freunde. 2. Die Multikulturalität der Freundesnetzwerke Zur Untersuchung der Multikulturalität wurde ein additiver Index gebildet, der sich aus der Zahl an Mehrfachnennungen auf die Frage nach der Staatsangehörigkeit der Freunde ergibt. Neben Deutsch, Italienisch und Türkisch bzw. Kurdisch konnten andere Staatsangehörigkeiten durch offene Nennung näher spezifiziert werden. Es wurden 19 verschiedene Staaten bzw. Staatengruppen genannt. 12 Der Index variiert von 1 bis 7 und entspricht der Zahl der genannten Staatsangehörigkeiten. Wenn andere Staatsangehörigkeit angegeben wurde, wird dies wie eine spezifizierte Staatsangehörigkeit gezählt. Befragte italienischer und türkischer Abstammung unterscheiden sich signifikant voneinander und auch von deutschen Befragten (T-Test, p < 0,001). Deutsche Befragte weisen mit einem durchschnittlichen Wert von 1,4 die geringste, italienische Befragte liegen mit 1,66 im mittleren Bereich und türkische Befragte weisen mit 1,91 eine signifikant höhere Multikulturalität als die beiden anderen Gruppen auf. Die Hälfte der Freundesnetzwerke der Deutschen und Italiener besteht aus Angehörigen einer einzigen Staatsangehörigkeit. Die Freundesnetzwerke der Personen türkischer Abstammung setzen sich im Mittel aus einer höheren Anzahl verschiedener ethnischer Gruppen zusammen als jene mit deutscher und auch italienischer Abstammung. Trotz des geringeren Medians und Mittelwertes weisen die Freundesnetzwerke der Deutschen jedoch mehr Varianz im Hinblick auf die Multikulturalität auf (Tabelle 4). 12 Spanien, Portugal, Griechenland, Frankreich, Schweiz, Österreich, Beneluxstaaten, Skandinavien, England, Irland, Schottland, Polen, Osteuropa (Albanien, Serbien, Kroatien, Rumänien, Russland, Tschechei usw.), Amerika (Nordamerika, Kanada, Australien), Nordafrika, sonstiges Afrika, naher Osten, mittlerer Osten, Ostasien, Süd- und Mittelamerika.

11 726 Sonja Haug Tabelle 4: Homogenität und Multikulturalität der Freunde (Integrationssurvey des BiB) Staatsangehörigkeit Ethnische Abstammung Fallzahl Homogenes Netzwerk (Prozentanteile) Index 1: Ethnie Index 2: Staatsangehörigkeit Multikulturalität (Durchschnitt) Deutsche Abstammung ,2 71,2 1,40 Italienische Abstammung Deutsch-Italiener Erste Generation Zweite Generation Italiener Erste Generation Zweite Generation Türkische Abstammung Deutsch-Türken Erste Generation Zweite Generation Türken Erste Generation Zweite Generation ,4 6,7 18,2 5,8 21,9 27,4 19,0 24,9 19,7 25,4 16,2 27,1 32,2 23,3 29,7 43,6 27,3 45,0 21,9 27,4 19,0 24,0 16,9 14,5 18,4 27,1 32,2 23,3 1,66 1,57 1,58 1,57 1,71 1,68 1,73 1,91 1,90 1,85 1,93 1,92 1,81 2,00 Anmerkungen: Anteile an Personen mit homogenem Freundesnetzwerk. Index 1: Ausschließlich Freunde mit einer Staatsangehörigkeit, die gleich der ethnischen Abstammung des Befragten ist. Index 2: Ausschließlich Freunde mit der gleichen Staatsangehörigkeit wie der Befragte. Multikulturalitätsindex: Zahl verschiedener Nationalitäten im Freundesnetzwerk (Range: 17). Die eigene Staatsangehörigkeit hat bei den Italienern (T-Test, p < 0,01), nicht jedoch bei den Türken einen signifikanten Effekt auf das Ausmaß der Multikulturalität des Freundesnetzwerks. Netzwerke sind bei Italienern mit deutscher Staatsangehörigkeit mit 1,57 weniger multikulturell als bei den anderen italienischen Befragten (1,71); der Wert liegt jedoch noch immer signifikant höher als bei Befragten deutscher Abstammung (T-Test, p < 0,001). Zwar unterscheiden sich die beiden türkischen Gruppen im Mittelwert nicht signifikant, aber Deutsch-Türken haben häufiger Kontakte zu Deutschen als Türken ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Die Netzwerke der Deutschen und die der Deutsch-Italianer weisen die geringste Multikulturalität auf, die Italiener liegen im Mittelfeld, und die Türken ohne deutsche Staatsangehörigkeit haben am häufigsten gemischt-nationale Freundeskreise (Haug 2003a: 112). Die Freundesnetzwerke von zwei Dritteln der Deutschen und der Hälfte der Italiener bestehen aus einer einzigen Nationalität, während die Freundesnetzwerke der Hälfte der Türken mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit zwei Nationalitäten beinhalten. Zwei Drittel der Deutschen und der Italiener mit deutscher Staatsangehörigkeit haben Freundesnetzwerke mit maximal zwei Nationalitäten. Multikulturell gemischte Freundesnetzwerke mit mehr als drei und sogar maximal sieben Nationalitäten kommen jedoch ausschließlich bei einigen ethnischen Deutschen vor. Befragte deutscher Abstammung haben mit Ausnahme dieser Ausreißer mit mehr als drei verschiedenen Nationalitäten keine multikulturell gemischten Freundesnetzwerke, während bei Befragten türkischer Abstammung Freundesnetzwerke mit zwei oder drei Nationalitäten prozentual am häufigsten auftreten. Das heißt, Türken sind am ehesten mit Angehörigen verschiedener Staatsangehörigkeiten befreundet. Daraus lässt sich kein Schluss auf die soziale Integration ziehen. Be-

12 Interethnische Freundschaftsbeziehungen und soziale Integration 727 achtet werden muss, dass die Freunde häufig keine Deutschen sind (Tabelle 2) und die sozialen Beziehungen sich somit in einer nicht-deutschen Subkultur abspielen. Andererseits gibt das SOEP Hinweise darauf, dass die Freundesnetzwerke von Türken relativ häufig mindestens eine deutsche Kontaktperson enthalten (Tabelle 3). Bei der Multikulturalität der Freundesnetzwerke lässt sich ein signifikanter Geschlechtseffekt nachweisen (T-Test, p < 0,001), d.h. Frauen haben seltener gemischtnationale Freundeskreise (Haug 2003a: 112). Dies gilt in allen ethnischen Gruppen, unabhängig von der Staatsangehörigkeit, mit Ausnahme der Italiener mit deutscher Staatsangehörigkeit, bei denen der Gruppenunterschied nicht signifikant ist. Insofern geht die Multikulturalität bei allen Befragten vor allem auf die Männer zurück. Innerhalb der Geschlechter bleibt das Muster der Unterschiede nach ethnischer Abstammung und Staatsangehörigkeit stabil, d.h. türkische Männer haben am häufigsten multikulturelle Netzwerke, deutsche Frauen am seltensten. 3. Die Homogenität der Freundesnetzwerke Die Homogenität der Freundesnetzwerke bezieht sich auf die Frage, ob Freunde bevorzugt aus der eigenen ethnischen Gruppe gewählt werden. Homophilie bezeichnet im Gegensatz zur Endophilie Beziehungen zu Personen, die in bestimmten Merkmalsdimensionen gleiche Merkmale wie die Befragten selbst aufweisen (Esser 1990: 185; Wolf 1993: 81ff.). Ausschließlich homophile Beziehungen resultieren in einem homogenen sozialen Netzwerk. Häufig sind soziale Beziehungen alters-, geschlechts-, bildungs- oder einkommenshomophil (Degenne und Forsé 1999: 32ff; Wolf 1996: 30ff.); auch ethnisch homogene Netzwerke sind sehr häufig vorzufinden (Nauck et al. 1997: 489ff.). Um die Homogenität der Freundesnetzwerke zu quantifizieren, wurde der Homogenitäts-Index nach einer einfachen operationalen Definition gebildet: Homogenität ist dann gegeben, wenn die Staatsangehörigkeit der Freunde gleich der ethnischen Abstammung der Befragten ist und zudem der Multikulturalitätsindex (s.o.) gleich eins ist, d.h. wenn unter den Freunden nur eine einzige Staatsangehörigkeit auftritt. Heterogenität bedeutet umgekehrt, dass im Freundesnetzwerk mindestens eine Person mit anderer Staatsangehörigkeit existiert. Problematisch ist, dass bei Mehrfachstaatsangehörigen oder Eingebürgerten die ethnische Abstammung nicht mit der eigenen Staatsangehörigkeit übereinstimmt. Bei Migranten mit deutscher Staatsangehörigkeit kann daher ein homogenes Netzwerk entweder aus ethnischen Deutschen oder aber aus anderen Mehrfachstaatsangehörigen oder Eingebürgerten mit anderer ethnischer Abstammung bestehen. Im letzteren Fall liegen zwar Kontakte zu deutschen Staatsangehörigen, aber nicht zu Personen mit deutscher Abstammung und insofern kein aufnahmelandspezifisches, sondern ethniespezifisches soziales Kapital vor (vgl. die Tabelle 1). Umgekehrt kann es sein, dass Heterogenität dadurch zustande kommt, dass Migranten mit deutscher Staatsangehörigkeit Freunde mit gleicher ethnischer Abstammung haben, die nicht eingebürgert sind. Hier müsste von ethnischer Homogenität gesprochen werden. Die soziale Integration ist daher anhand der Homogenität nicht eindeutig abzulesen. Deshalb wurde ein zweiter Homogenitäts-Index gebildet, in dem die Staatsange-

13 728 Sonja Haug hörigkeit des Befragten als Anker verwendet wird. Homogenität ist nach dieser Definition gegeben, wenn die Freunde unabhängig von der ethnischen Abstammung die gleiche Staatsangehörigkeit wie der Befragte haben und zudem der Multikulturalitätsindex (s.o.) gleich eins ist. So werden z.b. die Netzwerke eingebürgerter Türken, deren Freunde ebenfalls die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, als homogen betrachtet Bezüglich der Anteile der Befragten, die homogene Freundesnetzwerke besitzen, lassen sich signifikante Unterschiede zwischen den ethnischen Gruppen feststellen (Chi- Quadrat-Test, p < 0,001, Tabelle 4). Die Deutschen haben mit Abstand den höchsten Anteil an homogenen Netzwerken; 71 Prozent (75 Prozent der deutschen Frauen, 67 Prozent der deutschen Männer) haben ausschließlich deutsche Freunde bzw. Freundinnen. Demgegenüber haben nur etwa 7 Prozent der Italiener mit deutscher Staatsangehörigkeit ethnisch homogene Netzwerke. Unter den Migranten haben diejenigen, die die deutsche Staatsangehörigkeit durch eine binationale Ehe der Eltern im Falle der Italiener oder durch Einbürgerung im Falle der Türken besitzen, nach Index 1 generell heterogenere Netzwerke als diejenigen, die ausschließlich eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Dieser ausgesprochen niedrige Anteil bei den Deutsch-Italienern, aber auch bei den Deutsch-Türken (unter 20 Prozent) lässt darauf schließen, dass ihre sozialen Beziehungen sowohl aus der eigenen als auch aus einer anderen ethnischen Gruppe stammen. Dies lässt sich so interpretieren, dass sie einen geringeren Grad an Ethnisierung aufweisen. Andererseits könnte es auch sein, dass sie neben Angehörigen ihrer eigenen ethnischen Gruppe, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, häufig Freunde mit gleicher ethnischer Abstammung haben, die auf Grund von Einbürgerung oder Mehrstaatlichkeit bei Geburt Deutsche sind. Deshalb lässt sich nur unter Einschränkungen ein optimistisches Bild der sozialen Integration der eingedeutschten Migranten zeichnen. Hier bietet es sich an, den zweiten Homogenitäts- Index zu betrachten (Tabelle 4). Bei Befragten ohne die deutsche Staatsangehörigkeit sind Index 1 und 2 aus logischen Gründen gleich. Index 2 beinhaltet insgesamt einen höheren Anteil an Personen mit homogenen Netzwerken: 41,5 Prozent (37,3 Prozent bei Index 1). 7,5 Prozent der Personen, deren Netzwerke bei Index 1 homogen sind, haben nach Index 2 ein heterogenes Netzwerk, und umgekehrt haben 16,8 Prozent der Personen, die nach Index 2 ein homogenes Netzwerk haben, nach Index 1 ein heterogenes Netzwerk. Auch mit dem Homogenitäts-Index 2 lassen sich signifikante Gruppenunterschiede nach ethnischer Abstammung und Staatsangehörigkeit nachweisen (Chi-Quadrat-Test, p < 0,001). Die geringere Homogenität der Netzwerke der eingebürgerten gegenüber den nicht-eingebürgerten Türken bleibt bestehen, wohingegen sich die Anteile homogener Netzwerke bei Befragten italienischer Abstammung mit deutscher Staatsangehörigkeit von unter 7 Prozent auf 46 Prozent erhöhen, wenn man die Homogenität nicht an ihrer Abstammung, sondern an ihrer Staatsangehörigkeit bemisst. Wie oben gezeigt weisen die Freundesnetzwerke dieser Gruppe eine sehr geringe Multikulturalität auf. Die Freunde weisen überwiegend nicht die gleiche ethnische Abstammung (italienisch), sondern die gleiche Staatsangehörigkeit (deutsch) auf. So sinkt der Homogenitätsanteil drastisch, wenn man die Staatsangehörigkeit als Definitionsmerkmal verwendet. Das geringere Ausmaß der Homogenität bei Index 2 kommt durch die häufigen und ausschließlichen Freundesbeziehungen zu Deutschen zustande. Deutsch-Italiener verhalten

14 Interethnische Freundschaftsbeziehungen und soziale Integration 729 sich somit ähnlich wie Deutsche und wählen selten Freunde, die eine andere Staatsangehörigkeit besitzen. Ihnen kann im Gegensatz zu den Deutsch-Türken ein hohes Ausmaß an aufnahmelandspezifischem sozialen Kapital und somit eine sehr gute soziale Integration attestiert werden. Frauen sind allgemein weniger aufgeschlossen gegenüber Angehörigen anderer ethnischer Gruppen und weisen höhere Werte bei den Homogenitäts-Indikatoren auf (Tabelle 4; Haug 2003: 116). Es lassen sich signifikante Geschlechtseffekte in der Gruppe der Deutschen und Türken mit deutscher Staatsangehörigkeit (Chi-Quadrat- Test, p < 0,01) sowie der Türken mit ausschließlich türkischer Staatsangehörigkeit (Chi-Quadrat-Test, p < 0,05) feststellen. 76 Prozent der deutschen Frauen haben nur deutsche Freunde/innen, 32 Prozent der Türkinnen haben nur türkische Freunde/innen. Dass junge deutsche Frauen seltener als gleichaltrige Männer Ausländer im Freundeskreis haben, ist auch ein Ergebnis der IPOS-Jugendstudie 1999 (Cornelißen 2002: 195); das Ausmaß der Homogenität liegt nach dieser Studie ebenfalls auf ähnlichem Niveau (73 Prozent der Frauen und 69 Prozent der Männer). In der Schweiz konnte im Generationsverlauf ein Wandel der Homogenität beobachtet werden (Wimmer 2002: 18). Der Befund der häufigeren Beziehungen zu Deutschen bei in Deutschland geborenen und damit der höheren sozialen Integration der zweiten Generation bestätigt sich in allen Gruppen. Insgesamt ist der Anteil der Befragten mit deutschen Freunden in allen Gruppen relativ hoch. Bei Deutsch-Italienern liegt er über 80 Prozent und bei Türken ohne die deutsche Staatsangehörigkeit immerhin über 65 Prozent. Bezüglich der Häufigkeit, mit der Deutsche im Freundeskreis auftreten, liegt der Anteil bei den Angehörigen der zweiten Generation in beiden ethnischen Gruppen höher als bei den Migranten der ersten Generation. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Generationen nicht in allen ethnischen Gruppen gleichermaßen statistisch signifikant. Signifikant häufiger sind Kontakte zu Deutschen bei Migranten der zweiten Generation nur bei jenen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Bedeutsame Zuwächse treten im Generationsverlauf vor allem bei Türken ohne deutsche Staatsangehörigkeit und ihren Beziehungen zu Deutschen sowie den Staatsangehörigen anderer Länder und ebenso bei Italienern und ihren Beziehungen zu italienischen Staatsangehörigen auf (Chi-Quadrat-Test, p < 0,05). Mit Ausnahme der Beziehungen der Deutsch-Italiener zu Italienern nimmt im Übrigen die Häufigkeit der Beziehungen in allen Gruppen zu allen Bezugsgruppen im Generationsverlauf zu, d.h. Angehörige der zweiten Generation sind kontaktfreudiger. Generell zeigt sich, gemessen an der ethnischen Abstammung beim Homogenitäts-Index 1, dass bei Türken die Homogenität stärker als bei Italienern ausgeprägt ist und die in Deutschland geborenen Migranten generell geringere Anteile an homogenen Netzwerken aufweisen als die im Ausland geborenen. In Deutschland geborene Migranten suchen somit ihre Freunde nicht mehr hauptsächlich unter Personen mit der Staatsangehörigkeit ihres Herkunftslandes. Insofern ist eine soziale Integration im Generationsverlauf festzustellen. Betrachtet man Index 2, der die Gleichartigkeit der Staatsangehörigkeiten zwischen Befragten und Freunden misst, zeigt sich, dass bei Italienern und Türken mit deutscher Staatsangehörigkeit die Homogenität steigt, wenn sie in Deutschland geboren sind: Sie haben häufiger ausschließlich deutsche Freunde. Besonders eindrücklich ist der Unterschied zwischen der ersten und zweiten Genera-

15 730 Sonja Haug tion im Zusammenhang mit der eigenen Staatsangehörigkeit bei Italienern deutscher Staatsangehörigkeit. Nach dem Homogenitäts-Index 1 haben die in Deutschland geborenen Befragten nur zu 5,8 Prozent homogene Netzwerke, die im Ausland geborenen zu 18,2 Prozent. Der geringere Wert erklärt sich daraus, dass die Befragten italienischer Herkunft in der zweiten Generation überaus häufig Freunde mit deutscher Staatsangehörigkeit besitzen. Betrachtet man den auf der Staatsangehörigkeit basierenden Homogenitäts-Index 2, kehrt sich das Verhältnis um; 45 Prozent der Angehörigen der 2. Generation, aber nur 27,3 Prozent der Angehörigen der ersten Generation haben homogene Netzwerke. Die deutsche Staatsangehörigkeit und nicht die ethnische Abstammung ist bei Deutsch-Italienern der zweiten Generation der entscheidende Maßstab für die Wahl der Freunde. Ähnlich ist der Effekt bei eingebürgerten Türken, wobei der Anstieg von 16,2 auf 18,4 Prozent nicht so bedeutsam ist. Insgesamt hängt die Staatsangehörigkeit der Freunde bei Deutsch-Ausländern der zweiten Generation somit stärker mit der eigenen Staatsangehörigkeit zusammen als mit der ethnischen Abstammung. Einige Ergebnisse lassen sich durch das SOEP bestätigen (Tabelle 3). Ein homogenes Netzwerk ist dann gegeben, wenn alle Freunde aus einem anderen Land stammen oder Ausländer sind und zustimmend auf die Frage Kommen Sie selbst aus diesem Land? geantwortet wird (vgl. Fußnote 12). Dieser Indikator lässt leider keine Differenzierung nach Herkunft bzw. Abstammung und Nationalität bzw. Staatsangehörigkeit zu und ist, wie oben ausgeführt, bei Eingebürgerten aus sprachlogischen Gründen nicht sehr valide. Italiener besitzen seltener ein ethnisch homogenes Freundesnetzwerk als Türken und Italiener wie Türken mit deutscher Staatsangehörigkeit haben seltener ein homogenes Netzwerk als nicht-deutsche Italiener und Türken. Bei Deutsch-Italienern reduziert sich der Anteil von 76,6 auf 16,7 Prozent, bei Türken immerhin von 93,7 auf 68,7 Prozent. VI. Diskussion Zwei methodische Schlüsse lassen sich aus den Ergebnissen ziehen. Erstens hat sich die Verwendung von Methoden der Netzwerkanalyse zwar als Werkzeug zur Untersuchung der sozialen Integration bewährt; jedoch ist es bei zukünftigen Forschungsprojekten unerlässlich, die Namensinterpretoren weiter auszubauen und Frageformulierungen zu finden, die Informationen über die ethnische Abstammung und die Staatsangehörigkeit der Freunde liefern. Zweitens zeigen die Ergebnisse zur sozialen Integration wie auch Analysen der sozialstrukturellen Integration (Haug 2002a; Salentin und Wilkening 2003), dass es notwendig ist, die Zugehörigkeit zu einer Gruppe durch eine Kombination aus ethnischer Abstammung und Staatsangehörigkeit zu definieren. Da in der amtlichen Statistik und Stichproben auf der Basis der Staatsbürgerschaft eingebürgerte wie einheimische Deutsche behandelt werden, wird das Ausmaß der Integration unterschätzt. Unter der Voraussetzung, dass es für die Integrationsforschung eine wichtige und notwendige Aufgabe ist, die zweite oder dritte Generation im Blick zu behalten (Portes 1997), sollte ein methodisches und theoretisches Konzept gefunden werden, das langfristig zur Unterscheidung von ethnischen Gruppen dient.

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