Ältere Landbevölkerung im Fokus der Immobilienwirtschaft Herausforderungen durch eine Zielgruppe im Wandel
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- Simon Gehrig
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1 Ältere Landbevölkerung im Fokus der Immobilienwirtschaft Herausforderungen durch eine Zielgruppe im Wandel IRUB Tatjana Fischer Jahrestagung des AK Ländlicher Raum, November 2011, Soest 1
2 Überblick IRUB 1. Dimensionen und Komplexitäten 2. Ältere Menschen im Wandel 3. Diskussion der Rahmenbedingungen für ein selbst bestimmtes Leben so lange wie möglich zuhause 4. Chancen alternativer Wohnangebote Fakten Vermutungen Interpretationen 2
3 quantitative Dimensionen + ex post-analyse = gesichertes Wissen IRUB 3
4 Gesichertes Wissen (Ex-Post): Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung 4
5 Blick in die Zukunft = Szenarien / Varianten / Projektion quantitativer Dimensionen = ungesichertes Wissen IRUB Alterung Personen : 23,1 % 2030: 31,2 % 2050: 34,5 % Quelle: Statistik Austria (2010): Bevölkerungs- Veränderung von nach Prognose-Regionen (interaktive Karte)
6 Ungesichertes Wissen betrifft die qualitativen, nicht unmittelbar messbaren Dimensionen des demographischen Wandels Wissen basiert auf Fallstudien (Hochrechnung?!) Langzeitstudien fehlen (Ausnahme: klinisch-sozial-gerontologischer Bereich) Fehlen kleinräumiger und raumtypendifferenzierter Daten Dichotomie Stadt Land unzureichend Diskrepanzen zwischen Außen- und Innensicht IRUB in Österreich ist demographischer Wandel junges Phänomen Unklarheit und Unsicherheit im Umgang (polit. Opportunität der Aussagen)
7 Ansätze zur Typisierung der älteren Landbevölkerung ) Aktivitäten / Ansichten Erfahrungen / Ansprüche Lebenslagen aktive neue SeniorInnen eh. AuspendlerInnen rüstige, finanziell gut gestellte, eh. NebenwohnsitzerInnen raumtüchtige Personen sicherheits- und gemeinschaftsorientierte SeniorInnen pflichtbewusst-häusliche SeniorInnen eh. LandwirtInnen nicht erwerbstätige Personen sehr alte Menschen (Männer >< Frauen) altere Menschen mit verlässlichem, feinmaschigem sozialen Netzwerken ältere Menschen mit Konzentration auf die Paarbeziehung allein lebende ältere Menschen unterschiedlicher Einkommensstärke pflegende Angehörige resignierte SeniorInnen eh. Zugezogene Immobile (allein lebende) ältere Menschen finanziell schlecht gestellte 7 ältere Menschen
8 Neue Kollektive und kritische Massen in unterschiedlichen ländlichen Raumtypen (1) Ländliche Raumtypen Kollektive heute Kritische Massen heute Kollektive morgen Kritische Massen morgen strukturschwac h, Grenzlage eh. LandwirtInnen, einkommensschwache Personen aktive SeniorInnen einkommensschwache (pflegende Angehörige); Allein Lebende allein Lebende Betreuungsund pflegebedürftige Ältere nicht integrierte Personen; jene, die sich auf Paarbeziehung konzentriert haben teilweise strukturstark, Sogwirkung der Stadt raumtüchtige SeniorInnen (eh. AuspendlerInnen, Nebenwohnsitzer- Innen); (sehr) alte Einheimische sehr alte und alte, einkommensschwache Menschen; (noch) berufstätige pflegende Angehörige (noch) berufstätige pflegende Angehörige jene, die unmittelbar nach Verlust der eigenen Fahrtüchtigkeit zur Neuorientierung des Alltags gezwungen sind finanzschwache Ältere
9 Neue Kollektive und kritische Massen in unterschiedlichen ländlichen Raumtypen (2) Ländliche Raumtypen Kollektive heute Kritische Massen heute Kollektive morgen Kritische Massen morgen teils sehr strukturstark, inneralpin rüstige aktive SeniorInnen einkommensschwache, immobile ältere Menschen; pflegende Angehörige hochaltrige Immobile Ältere ohne soziales Netzwerk strukturschwac h, peripher resignierte SeniorInnen, automobile Ältere pflegende Angehörige, einkommensschwache, immobile Ältere Penetration städtischer Werte in (strukturschwache) ländliche Räume Wer will wo alt werden wollen / können? Wer wird wo wie alt werden können / wollen?
10 Raumrelevanz des demographischen Wandels Zusammenhang von Lebensqualität und Raumstruktur Eigendefinitionen von Nahversorgung und Naherholung objektive subjektive Versorgungsqualität unterschiedliche Akzeptanz infrastruktureller Angebote Zusammenhang von Prioritätensetzung und Lebensphase IRUB unterschiedliche Betroffenheit und Wahrnehmung räumlicher (Ausstattungs-)Defizite Bi- und Multilokalität des Lebensmittelpunktes zunehmende Möglichkeiten zur individuellen Selbstverwirklichung / Gründe zu gehen Heterogenisierung innerhalb der Anspruchsgruppen weitere Ausdifferenzierung der Ansprüche und Nachfragemuster 10
11 Qualitative Aspekte der Versorgungsqualität: Wahrnehmungen des herkömmlichen Kollektivs der heute Älteren demographischer Wandel im unmittelbaren Wohnumfeld spürbar Hängen und Leiden am Selbst Geschaffenen (Einfamilienhaus) Abhängigkeit vom Auto teilweise belastend Verlust an räumlicher und sozialer Nähe, existenzielle Sorgen Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung Zufriedensein mit suboptimalen Lösungen im Bereich Grundversorgung
12 Qualitative Aspekte der Versorgungsqualität: Erwartbare Veränderungen alte Probleme vergehen neue Probleme entstehen hinsichtlich der Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens in den eigenen vier Wänden bis zuletzt Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung Ältere HauptwohnsitzerInnen: Dauer der Immobilität (2 Schwellen), Dauer der Abhängigkeiten unterschiedliche Intensität der Wahrnehmung der Lebensqualitätseinbußen (Lebenslage) Umzug in einen Anstaltshaushalt Ältere NebenwohnsitzerInnen: Nutzungsintensität des Freizeitwohnsitzes (Image, Atmosphäre) Aufgeben der Immobilie Leerstandsmanagement
13 Wer, wo, (ab) wann, warum, wohin? Offene Fragen zu Angeboten NachfragerInnen Wohnstandorten (1) systemisch-integrative Annäherung erforderlich, aber: keine adäquaten Datenbasen vorhanden (Verfügbarkeit, Qualität) Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung emotionale und rationale Motive der (Zweit-)Wohnstandortwahl älterer Menschen + Stellenwert der städtischen Hintertür im Anlass-/Pflegefall Umzugsbereitschaft in eine stationäre Einrichtung in der Wohngemeinde/der Nachbargemeinden bzw. zu den Kindern (in die Stadt) Adaption oder Verfall der alten Bausubstanz (Kosten / Belegung / Übernahme durch Kinder/andere (ethnische) Bevölkerungsgruppen) Einschätzungen der AnbieterInnen: alternative Wohnformen (z. B. SeniorInnen-WGs) im ländlichen Raum = Randerscheinung
14 Wer, wo, (ab) wann, warum, wohin? Offene Fragen zu Angeboten NachfragerInnen Wohnstandorten (2) Substitutionspotenziale zivilgesellschaftlichen Engagement, mobiler Angebote und AAL überschätzt Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung Raumplanung + Sozialplanung + AnbieterInnen von SeniorInnenimmobilien = Angebotsplanung, aber: Dialog (noch) nicht geführt! langfristige Treffsicherheit bereits gesetzter Maßnahmen unklar
15 Fazit Fazit Vieles bislang noch Vermutung und Spekulation Dilemma vor allem für die Raumordnung und Raumentwicklung strukturschwacher qualitative Aspekte ländlicher sind quantitativen RäumeAspekten in der Diskussion (noch) nachgeordnet Konsequenzen inter- und transdisziplinärer im Zuge der Dialog Positionierung (noch) nicht als geführt SeniorInnenparadies Folgefragen: verschiedene Was Blickwinkel gehört zur und Grundversorgung? Zieldefinitionen bleiben: AnbieterInnen / NachfragerInnen IRUB Viele offene Fragen beim konsequenten Weiterspinnen der Gedanken vor dem Hintergrund sich wandelnder übergeordneter raumwirksamer Rahmenbedingungen: u. a. Kosten / Qualitätsstandards / Wandel der Anspruchsniveaus Konsequenzen ländlicher Wanderungs- und Bevölkerungsaustauschprozesse 15
16 IRUB Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit! Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung Tatjana Fischer Peter Jordan-Straße 82, A-1190 Wien Tel.: , Fax: tatjana.fischer@boku.ac.at, 16
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