Schulverweigerungen: Ursachen und Formen
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- Dieter Seidel
- vor 8 Jahren
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1 Schulverweigerungen: Ursachen und Formen Dr. Imke Dunkake Institut für Bildungsforschung Bergische Universität Wuppertal
2 Gliederung 1. Definitionen 2. Prävalenz 3. Ursachen Familie, Peer, Schule 4. Ergebnisse der Krefeld-Befragung 5. Folgen für den Lebensverlauf 6. Ausblick
3 Schulabsentismus: Definitionen Schulangst Trennungsangst Schulschwänzen = unerlaubte Abwesenheit vom Unterricht Zurückhaltung durch die Eltern Schulphobie Schulverweigerung Passive Schulverweigerung
4 Schulschwänzen als abweichendes Verhalten Schulschwänzen = abweichendes Verhalten, denn es verstößt gegen die Norm des regelmäßigen Schulbesuchs aus juristischer Perspektive = Ordnungswidrigkeit (nach der allgemeine Schulordnung (AschO) und den länderspezifischen Schulgesetze (SchPflG)
5 Warum ist (häufiges) Schulschwänzen relevant? Administrative Folgen (Kosten) schlechte Schulleistungen Delinquenz (häufiges) Schulschwänzen Defizite in der Berufsbiographie psychische Erkrankung, Probleme in Partnerschaft
6 Prävalenz Schulschwänzen Medienberichte: Schulschwänzer in Deutschland Diese Einschätzung ist wenig evidenzbasiert Metaanalysen (Weiss 2007) gehen von etwa Schüler aus, diese Schätzungen können aber nicht das große Dunkelfeld berücksichtigen. Objektive und statistisch abgesicherte Befunde gibt es zurzeit nicht.
7 Häufiges Schulschwänzen im internationalen Vergleich Ungarn Tschechien Russland Rumänien Polen Lettland Bulgarien Ost-Europa Nationen Schw eiz Österreich Niederlande Luxemburg Lichtenstein Irland GB Frankreich Deutschland Belgien Spanien Portugal Mazedonien Italien Griechenland Albanien Schw eden Norw egen Island Finnland Dänemark % Mittel-Europa Süd-Europa Nord-Europa Abbildung 1: Schüler, die im Zeitraum von 14 Tagen mindestens 5 Stunden die Schule schwänzten in % (europäische Länder im Vergleich, PISA- Daten 2000) (Quelle: eigene Berechnung)
8 Intensität des Schulabsentismus nach Schulform mind. 6 Tage im letzten Jahr unentschuldigt % gefehlt haben
9 Alter
10 Sozialisationsagenten Familie Primäre Sozialisationsinstanz Wirkt vor Schule Peers Weitreichender Einfluss auf Entwicklung Relevanz betont Keine Kenntnisse! Peers Sekundäre Sozilalisationsinstanz Ins. einflussreich in der Pubertät. Starker Einfluss delinquenter Peers Schule Sekundäre Sozialisationsinstanz Schulschwänzen variiert nach Schulformen Wenig bekannt über Grundschulen Aus Schülerperspektive werden oft Schulfaktoren als Ursache genannt
11 Der familiale Kontext abweichenden Verhaltens im Jugendalter nach Sampson und Laub (1993) Familiale Strukturmerkmale Innerfamiliale Merkmale + Schule/Peers Trennung der Eltern Familiengröße Umzug Berufstätigkeit Mutter Niedriger SES Migrationshintergrund Eltern: Gewalt Eltern: mangelnde Kontrolle Eltern: Ablehnung des Kindes Eltern: Defizitäre emotionale Bindung Geringe Bindung an Schule Schlechte Schulleistungen Anbindung delinquente Peers häufiges Schwänzen Alter Geschlecht +
12 Datensatz 1: MPI-Schulbefragung 1999 Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg (unter der Leitung von Dietrich Oberwittler) Schriftliche Schülerbefragung zum Thema Jugenddelinquenz N = Schüler der 8. bis 10. Klasse in Köln und Freiburg Teilstichprobe (N = 2.832), zwei Fragebogenversionen häufiges Schulschwänzen = mindestens 6-mal ganztätig in den letzten 12 Monaten geschwänzt.
13 Häufigkeiten des Schulschwänzens Häufigkeit des Schulschwänzens in den letzten 12 Monaten keinmal einmal 2-5 mal 6 mal > 68,7% 8,4% 14,3% 8,5% (n=1889) (n=232) (n=394) (n=234)
14 Direkter Einfluss familialer Strukturmerkmale auf das häufige Schulschwänzen Relatives Risiko des häufigen Schulschwänzens Trennung der Eltern + 100,0% Familiengröße ns Umzug + 51,0% Berufstätigkeit Mutter ns Kein Migrationshintergrund - 40,0% Niedriger SES (sozioökon. Status) schwach signifikant* *Chi-Quadrat Test, 10%-Niveau
15 Direkter Einfluss innerfamilialer Merkmale: Kontrolle I Anteil schwänzender Schüler nach der Uhrzeit des Ausgehens % ,0 2,8 3,1 2,7 2,8 3,2 4,9 4,9 4,8 9,0 9,1 9,3 19,5 20,1 21,1 23,0 23,2 24,2 40,0 29,0 23,7 0 gehe nicht weg bis 20 Uhr bis 21 Uhr bis 22 Uhr bis 23 Uhr bis 24 Uhr nach 24 Uhr Jungen Mädchen Gesamt
16 Direkter Einfluss innerfamilialer Merkmale: Kontrolle II Anteil schwänzender Schüler nach der Kenntnis der Eltern über den Freundeskreis und den Aufenthaltsort % ,3 28,3 23,4 17,1 9,9 10,3 5,1 4,1 stimmt genau stimmt eher stimmt kaum stimmt gar nicht Jungen Mädchen Gesamt
17 Direkter Einfluss innerfamilialer Merkmale: Punktbiseriale Korrelationen zwischen den innerfamilialen Komponenten und häufigem Schulschwänzen r pb n Emotionale Bindung zu den Eltern -0,18*** Physische Gewalt 0,15*** Ablehnung des Kindes (Streit, Kritik) 0,16***/0,21*** *** p=0,001 1 = perfekter Zusammenhang zwischen Merkmalen 0 = kein Zusammenhang zwischen Merkmalen
18 Direkter Einfluss: Peers und Schulmerkmale Deviante Peers: Schüler, die eine enge Bindung zu devianten Peers zeigen, haben ein 6-fach höheres Risiko, häufig die Schule zu schwänzen. Noten: Zählen nur 6,6% der Schüler mit nicht versetzungsgefährdenden Noten zu den Mehrfachschwänzern, sind es fast dreimal soviel Schüler bei den versetzungsgefährdenden Schülern (21,8%) Niedrige Schulbindung: Während Schüler, die nie oder selten schwänzen, einen Mittelwert von 0,95 aufweisen, liegt dieser bei häufig schwänzenden Schülern signifikant höher (M=1,40, SD=0,53, Min.=0, Max.=3) 0= hohe Bindung 3=niedrige Bindung
19 Indirekter Einfluss: Pfaddiagramm ausgehend von der elterlichen Trennung Emot. Bindung Gewalt Trennung Streit s. Schulleistung Pseudo-R 2 =0,45 Kritik n. Schulbindung 0,13 häufiges Schwänzen Kontrolle I (E. kennen F.) Kontrolle II (Ausgehzeit) 0,19 Bindung an dev. Peers = auch direkter Effekt = verlieren unter Berücksichtigung der indirekten Effekte ihren direkten Einfluss = Pfad auf 10%-Niveau signifikant x2= 818,7, df = 150, p = 0,001, CFI = 0,95, TLI = 0,95, RMSEA = 0,04.
20 Indirekter Einfluss: Pfaddiagramm ausgehend vom Migrationshintergrund der Eltern Emot. Bindung Migration Gewalt Streit s. Schulleistung Kritik n. Schulbindung 0,13 häufiges Schwänzen = auch direkter Effekt Kontrolle I (E. kennen F.) Bindung an deviante Peers = verlieren unter Berücksichtigung der indirekten Effekte ihren direkten Einfluss Kontrolle II (Ausgehzeit) = Pfad auf 10%-Niveau signifikant
21 Indirekter Einfluss: Pfaddiagramm ausgehend von dem sozioökonomischen Status der Eltern Emot. Bindung Gewalt s. Schulleistung Streit Kritik n. Schulbindung 0,13 häufiges Schwänzen SES Kontrolle I (E. kennen F.) Kontrolle II (Ausgehzeit) Bindung an deviante Peers = auch direkter Effekt = verlieren unter Berücksichtigung der indirekten Effekte ihren direkten Einfluss = Pfad auf 10%-Niveau signifikant
22 Der familiale Kontext abweichenden Verhaltens im Jugendalter nach Sampson und Laub (1993) Familiale Strukturmerkmale Innerfamiliale Merkmale Schule/Peers Trennung der Eltern Familiengröße Umzug Berufstätigkeit Mutter Niedriger SES Migrationshintergrund Alter Geschlecht + Eltern: Gewalt Eltern: mangelnde Kontrolle Eltern: Ablehnung des Kindes Eltern: Defizitäre emotionale Bindung Geringe Bindung an Schule Schlechte Schulleistungen Anbindung delinquente Peers häufiges Schwänzen
23 Ergänzung: Krefeld-Studie Schulabsentismus, Devianz, Freizeitverhalten, Popularität bei Mitschülern
24 Schulabsentismus an Krefelder Hauptschulen Schriftliche Befragung von etwa 250 Schülern an vier Krefelder Hauptschulen (2010) in Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung der Stadt Krefeld, dem Schulamt, der Universität zu Köln (Prof. Dr. Wagner) und Universität Oldenburg (PD Dr. Ricking) Befragung der Eltern und Klassenlehrer 12 Schulklassen (Stufe 6-9) Fokus: Schulabsentismus: Verspätungen, Schulschwänzen, Passive Schulverweigerung und Schulangst Klassennetzwerke
25 Verspätungen nach Geschlecht in den letzten 3 Monaten Jungen Mädchen nie verspätet 1-4 mal verspätet 5 mal > verspätet
26 Prävalenz: Köln und Krefeld, Stunden und Tage geschwänzt in den letzten 3 Monaten % , keinmal 1 Stunde mind. 2 Stunden keinen Tag 1 Tag mind. 2 Tage Stunde Köln Krefeld Tage
27 Rangfolge der Motive des Schulschwänzens Schlafen, keine Lust etc. Zeitvertreib mit Freunden Schule Mobbing Eltern/Haushalt/Arbeit Rang Motiv 1. Ich ausschlafen wollte/verschlafen hatte (50,8%) 2. Ich niedergeschlagen und in schlechter Stimmung war (47,1%) 3. Ich mich mit Freunden verabredet hatte (29,4%) 4. Meine Freunde das auch gemacht haben (28,8%) 5. Ich einfach keinen anderen Menschen sehen wollte (25,0%) 6. Ich die Hausaufgaben nicht gemacht hatte (20,8%) Ich mit dem Lehrer/der Lehrerin nicht zurecht kam (20,8%) 8. Ich eine Klassenarbeit nicht mitschreiben wollte (11,5%) 9. Sonstiges ( keine Lust, Null Bock ) (9,6%) 10. Ich von Mitschüler gehänselt/geärgert wurde (7,6%) Ich von anderen Mitschülern mit Gewalt bedroht wurde (6,0%) 12: Ich zu Hause mithelfen musste (5,7%) Mir die Schule zu schwierig war (5,7%) 14. Meine Eltern das so wollten (1,9%) Ich für meine Familie Geld verdienen musste/arbeiten gehen musste (1,9%)
28 Aktivitäten während des Schulschwänzens I zu Hause geblieben alleine außer Haus Zeitvertreib mit Schulfreunden nie ab und zu häufig Zeitvertreib mit schulexternen Freunden Zeitvertreib mit festem/fester Freund/Freundin Stadtbummel
29 % Aktivitäten während des Schulschwänzens II nie ab und zu häufig Geschwister aufgepasst/ha ushalt geholfen Cafe/Kneipe Verbotenes gemacht Auf Schulgelände aufgehalten Mit Familie etwas unternommen Computer gespielt
30 Devianz und Schulverweigerung Relatives Risiko Graffiti Diebstahl Fahrrad Person Sache oder Geld gestohlen Sachbeschäd. Ladendiebstahl Drogenkonsum Körperver. Bedrohung gewaltsam und Sachen Erpressung entnommen
31 Schulschwänzen und Cliquenanbindung Tage schwänzen häufig Stunden schwänzen deviante Clique keine deviante Clique häufige Verspätungen %
32 Zusammenhänge: Schulabsentismus und Freizeitverhalten Verspätung Computerstil 0,03 Passive Schulverweigerung Kommunikationsstil Stunden unent. gefehlt 0,13* Tage unent. gefehlt 0,05 0,18** Schulangst -0,04 (227) (236) (235) (237) (223) 0,22** (227) Sportstil 0,10 (227) Kulturstil -0,16** (227) 0,03 (236) -0,02 (236) -0,15* (236) 0,08 (235) -0,05 (235) -0,17** (235) 0,00 (237) -0,03 (237) -0,05 (237) -0,08 (223) -0,26*** (223) 0,10 (223) *** p 0,001, ** p 0,01, * p 0,05, p 0,10
33 Rangfolge der Reaktionen auf das Schulschwänzen (Schülerperspektive) Bei 54,5% der schwänzenden Schüler(innen) keine der aufgeführten Reaktionen durch die Schule erfolgte. 6,8% erfuhren eine Sanktion, 15,9% zwei verschiedene Sanktionen und 22,8% mindestens drei verschiedene Sanktionen. Rang Reaktionen/Sanktionen auf das Schulschwänzen (überhaupt genannt) 1. Schüler-Lehrer-Gespräch (38,0%) Lehrer-Eltern-Gespräch (38,0%) 3. Elternbrief (28,0%) 4. Gespräche mit dem Jugendamt/ Schulpsychologen/Beratungsstelle (25,9%) 5. Nachsitzen/Strafarbeit (16,3%) 6. Gespräch mit dem Schulleiter (14,0%) 7. Bußgeldandrohung (6,0%) 8. Verhängen des Bußgeldes (2,0%) Kontakt mit der Polizei (2,0%)
34 Schulabsentismus und Unterrichtsstil des Klassenlehrers Gleichgültiger Stil Unterstützender Stil Streng- Streng- Respektierter Stil Verspätungen 0,21*** (231) -0,06 (231) 0,08 (231) Stunden 0,17** (241) -0,10 (241) 0,10 (241) geschwänzt Tage geschwänzt 0,19** (241) -0,03 (241) 0,09 (241) Schulangst -0,01 (226) 0,04 (226) 0,21** (226) Passive Schulverweigerung 0,20** (245) -0,16* (245) 0,17** (245) *** p 0,001, ** p 0,01, * p 0,05, p 0,10
35 Lehrer-Maßnahmen bei Schulabsentismus Abbildung 29: "Maßnahmen anwenden": unentschuldigter Absentismus (absolute Häufigkeiten) Verspätungen Abwesend einzelne Stunden Abwesend Tag 2 Wochen abwesend Unterrichtsausschluss Nacharbeiten Elterninfo Vermerk/Eintrag Gespräch mit Schüler Schulinternter Kontakt Schulexterner Kontakt Klassengespräch/-konferenz Sanktionsandrohungen (intern) Sanktionsumsetzung (intern) Sanktionsandrohung (extern) Sanktionsumsetzung (extern) Zuführung/Zwangszuweisung Sonstiges Häufigkeit Maßnahmen Dr. Imke Dunkake, WS 2011/
36 Arbeitsbelastung der Lehrer mit Schulabsentismus Arbeitszeit pro Woche für die Auseinandersetzung mit schwänzenden Schülern/Schülerinnen 8% 1% 13% 31% 0 Stunden 1 Stunde 2 Stunden 3 Stunden 4 Stunden 47%
37 Langzeitfolgen des häufigen Schulabsentismus
38 Daten Studie von Karl-Heinz Reuband (Universität Düsseldorf) 4831 Befragte in Hamburg, Kiel, München, Dresden, Stuttgart Befragung zwischen August 2002 und Februar 2003 Alter zwischen 18 und 95 Jahre, Geburtsjahrgänge zwischen 1901 und 1984 Auswertungen mit Prof. Dr. Wagner (Universität zu Köln)
39 Operationalisierung Retrospektive Erhebung des Schulschwänzens im Rahmen einer Item-Batterie: Im Folgenden finden Sie einige Aussagen. Bitte geben Sie für jede Aussage an, wie sehr Sie ihr zustimmen Die Aussage zum Schulschwänzen lautet: Als ich ca. 15 Jahre alt war, habe ich öfter die Schule geschwänzt. Die Antwortmöglichkeiten waren Stimme voll und ganz zu (1), Stimme eher zu (2), Stimme eher nicht zu (3), Stimme überhaupt nicht zu (4) (1) und (2) werden zur Kategorie Schulschwänzer zusammengefasst (8,6%), (3) und (4) zur Kategorie regelmäßige Schulbesucher (91,4%).
40 Anteil der Schulschwänzer nach der Geburtskohorte für West- und Ostdeutschland Prozent 10 8 Alle Westdeutschland Ostdeutschland Kohorte
41 18 Anteil der Schulschwänter nach Geburtskohorte und Geschlechtszugehörigkeit Prozent 10 8 Männer Frauen Kohorte
42 Anteil der Schulschwänzer nach der Geburtskohorte und dem höchsten erreichten Schulabschluß Prozent Niedrig Mittel Hoch Kohorte
43 Ergebnisse Das Schulschwänzen hat in der Abfolge der Kohorten in Ost- und Westdeutschland zugenommen Das Schulschwänzen ist in Ostdeutschland seltener als in Westdeutschland Jungen schwänzen die Schule häufiger als Mädchen (bis auf die jüngste Kohorte) Das Schulschwänzen hat in allen Bildungsgruppen zugenommen. Erst in jüngster Zeit beobachtet man, dass das Schulschwänzen vom Gymnasium, über die Realschule hin zur Hauptschule zunimmt Das Schulschwänzen im Alter von 15 Jahren wirkt sich negativ auf den erreichten Schulabschluss aus
44 Ausblick in neue Forschungsfelder: Schulangst, Schulabsentismus und Klassennetzwerke
45 Zusammenhang zwischen Schulschwänzen, passiver Schulverweigerung und Schulangst Anzahl Stunden unent. gefehlt Anzahl Tage unent. gefehlt Passive Schulverweigerung Schulangst Verspätungen 0,31***(230) 0,36 ***(230) 0,21*** (232) -0,01(215) Anzahl Stunden unent. gefehlt - 0,66*** (239) 0,26*** (242) 0,10 (224) Anzahl Tage unent. gefehlt - 0,29*** (242) -0,13* (223) Passive Schulverweigerung - 0,15* (227) Quelle: eigene Berechnungen, in Klammern n
46 Schulangst Etwa 23,0% der Schüler (an Hauptschulen) leiden unter Schulangst Mädchen leiden häufiger unter Schulangst Jugendliche mit Migrationshintergrund leiden häufiger unter Schulangst Schulangst hängt nicht mit der Klassenwiederholung, dem Schulwechsel oder der Jahrgangsstufe zusammen Schulangst hängt eng mit einem schlechten Klassenklima zusammen Schüler, die unter Schulangst leiden sind in der Peripherie des Klassennetzwerkes
47 Klassennetzwerke (Freundschaften) und Schulangst viel Schulangst etwas Schulangst erstellt mit Ucinet keine Schulangst fehlende Werte
48 Klassennetzwerk und tageweises Schulschwänzen tageweises Schulschwänzen
49 Praktische Maßnahme 1. Schule Registrieren (Klassenbuch) Lehrer reagieren bei sporadischen Schwänzen oder Ausklinken Nachmittagsprogramme für Schüler, Bindung an Schule (-Peers) Anwesenheit belohnen Regel festsetzen 2. Familie wenig Verfügungsgewalt durch Instanzen wie Schule, wenig Maßnahmen Kommunikation mit Eltern und Aufklärung (durch Mittelsmann, auch türkischsprachig) Workshops für Eltern (-) Hausbesuche Sozialisation der Familie
50 Baustellen Berufsschulen (große Problematik, 1/3 mehrtägig unentschuldigt fern nach 14 Tagen) Grundschulen Nebenjob Evaluation Projekte
51 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
52
53 Erreichter Schulabschluss nach der Geburtskohorte und dem früheren Schulschwänzen Prozent niedriger SA + n. Schwänzer niedriger SA + Schwänzer mittlerer SA + n. Schwänzer mittlerer SA + Schwänzer hoher SA + n. Schwänzer hoher SA + Schwänzer Kohorten
54 120 Anteil der Ledigen, Verheirateten und Geschiedenen nach der Geburtskohorte und dem füheren Schulschwänzen Prozent Ledig + n. Schwänzer Ledig + Schwänzer Verheiratet + n. Schwänzer Verheiratet + Schwänzer Geschieden + n. Schwänzer Geschieden + Schwänzer Kohorte
55
56 Unterschiede zwischen Messgrößen oder Variablen in der Statistik werden als signifikant bezeichnet, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sie durch Zufall derart zustande kommen würden, nicht über einer gewissen Schwelle liegt. Der Ausdruck signifikant bedeutet daher in der induktiven Statistik, anders als in der Alltagssprache, nicht bedeutsam, wesentlich, wichtig oder groß, sondern allein, dass ein überzufälliger Zusammenhang angenommen wird, bezogen auf eine zuvor festgelegte Schwelle.
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