Ist Leistungssteigerung auch mit umweltverträglichen Mitteln möglich?

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1 Ist Leistungssteigerung auch mit umweltverträglichen Mitteln möglich? Retrofitprojekt Arbonia Forster Arbon HRL Frasnacht

2 Umweltverträglichkeit & Design Richtlinien für Konstruktion und Design Für nachhaltige Logistiklösungen werden folgende Gesichtspunkte einbezogen: Transportlogistik (Form, Volumen, Gewicht, Verpackung) Langlebigkeit Energieeffizienz Materialeffizienz Recycling & Entsorgung Die Nachhaltigkeit obiger Aspekte werden im Rahmen der Gilgen Design Reviews überprüft und deren Umsetzung bewertet.

3 Umweltverträglichkeit & Design Nachhaltiges System Design Wurde die Systemoptimierung nach nachfolgenden Gesichtspunkten durchgeführt? Fragestellung zum energieeffizienten Design Reduktion der Verluste durch Erhöhung der Wirkungsgrade von Getriebe, Motor und Antriebsregler Verzicht auf unnötige Funktionen und bedarfsgerechte Dimensionierung Optimierung des Energiebedarfs durch: - Reduktion des Lastmoments und der Reibung - Starren Übertragungsgliedern oder Gegengewichten - und Energiesparmodi (z.b. autom. Abschalten, Reduktion der Antriebsdrehzahl) Nutzung von frei werdenden Energien in weiteren Achsen (RBG), Energiespeicherung oder Rückspeisung der Bremsenergie

4 Umweltverträglichkeit & Design Werden die Antriebe energetisch sinnvoll betrieben, z.b. durch Umrichterbetrieb statt Ein/Aus-Betrieb)? Wurde der mögliche Einsatz von Energiesparmotoren überprüft? Wurden die zweckmässigsten Technologien eingesetzt? Fragestellung zum materialeffizienten Design Wurden zweckmässige bzw. die bestmöglichen Materialien eingesetzt, z.b. erneuerbare? Können Querschnitte / Blechstärken reduziert oder können leichtere Materialien eingesetzt werden? Können bereits bestehende Teile wiederverwendet werden (Multifunktionalität)?

5 Umweltverträglichkeit & Design Fragestellung zum langlebigen Design Wurde die Reparaturfreundlichkeit berücksichtigt? Ist das Produkt modular / erweiterbar aufgebaut? (Erweiterung / Nachrüstung) Fragestellung zum recycling- und entsorgungsgerechten Design Werden umweltbelastenden Schadstoffe vermieden? Fragestellung zum logistikgerechten Design Wurden Produkt-, Verpackungsvolumen und Gewicht, sowie die logistikgerechte Formgebung überprüft?

6 Umweltverträglichkeit Wahl der Partner Umweltgrundsätze unserer Lieferanten und Partner Unternehmensgrundsätze beinhalten Nachhaltigkeits-, Qualitäts- und Umweltkonzepte: Antriebstechnik Zertifiziert nach ISO 9000 und ISO Sensorik und Messtechnik Zertifiziert nach ISO 9000 und ISO 14001:2004 (Umweltmanagement) Sensorik und Messtechnik Zertifiziert nach ISO 9000, ISO 14001:2004 u. ISO 50001:2011(Energiemanagement) Steuerungstechnik Zertifiziert nach ISO 9000, ISO 14001:2004 und ISO 50001:2011(je nach Standort)

7 Modernisierung HRL Frasnacht bei Arbonia-Forster

8 Modernisierung HRL Frasnacht bei Arbonia-Forster Ausgangslage zur Modernisierung bei Forster Arbon Die AFG Arbonia-Forster-Holding AG mit Sitz in Arbon hat sich in den letzten 150 Jahren zu einem, in seinen Kernbereichen führenden, international tätigen Konzern mit weltweit ca Mitarbeitenden entwickelt. Die AFG Küchen AG mit ihren 600 Mitarbeitenden ist der grösste Küchenanbieter der Schweiz. Im Jahr 1995 wurde die Gilgen Logistics AG für die HRL-Anlage des Produktionswerks in Arbon-Frasnacht mit vier Regalbediengeräten sowie der entsprechenden Paletten-Fördertechnik inklusive Steuerungstechnik und Lagerverwaltungssystem beauftragt. Um die maximale Verfügbarkeit der Anlage zu erhalten, wurde / wird die Anlage durch den Gilgen-Kundendienst betreut und gewartet. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts zeichnete sich die Notwendigkeit zur Erneuerung (Retrofit) zusehends mehr ab.

9 Bestandsaufnahme und Analyse des HRL Die Teilsysteme der Anlage wurden vorab einer Bestandsaufnahme und einer Risikobeurteilung unterzogen. Abschliessende Festlegung von Funktionen und Anforderungen zusammen mit dem Kunden. Ziele der Erneuerung und Optimierung der HRL-Anlage: Leistungserhöhung Energieoptimierung Verbesserung der Verfügbarkeit Erhöhung der Betriebssicherheit Sicherstellung der Verfügbarkeit von Ersatzteilen für mindestens 10 weitere Jahre Einsatz von Standardkomponenten Einfachere Bedienbarkeit, erweiterte Signalisierung / Fehlermeldung Schnellere Störungsbehebung mittels Remote Access für SPS und LVS CE-Konformität

10 Teilsysteme des automatischen HRL Horizontalförderanlage mit Verschiebewagen und Kommissionierplätzen Ein automatisches gassengebundenes Regalbediengerät Zwei automatische kurvengängige Regalbediengeräte (k+w) Manuelles gassengebundenes Regalbediengerät für Sonderlängen Retrofit der Schnittstellen von serieller auf Ethernet-Kommunikation, inklusive WLAN zum Datenaustausch zwischen den RBG- Steuerungen und dem Lagerverwaltungssystem bzw. Materialflussrechner Neue Kollisionsschutzsteuerung

11 Modernisiertes automatisches HRL Frasnacht Nachhaltiger Nutzen aus der Anlagenmodernisierung für die Arbonia-Forster: Durchsatzerhöhung grösser 25 % auf Grund des neuen Antriebskonzeptes, der neuen Anlagensteuerung und der neuen Kommunikationstechnik Durch Wirkungsgradoptimierung dank heutiger Technologie und spezifischer Softwareabstimmung konnte der Strombedarf trotz Leistungssteigerung reduziert werden Im Weiteren: Höhere Verfügbarkeit der automatischen Hochregalanlage Einfachere Bedienbarkeit über grosse Touchpanel Detailliertere Status- und Fehleranzeige, mit History Durchgängiger Remote Access (Fernwartung/Support) auf alle Steuerungen und das LVS, durch neue TCP/IP-Schnittstellen und WLAN-Technologie

12 Fazit Leistungssteigerung ist mit umweltverträglichen Lösungen möglich! Leistungssteigerung kann bei einer Anlagenmodernisierungen aus den neuen Technologien im Bereiche der Antriebs- und Messtechnik (Positionierung), sowie zeitgemässer Steuerungstechnik und Kommunikationstechnologie gewonnen werden Umweltverträgliche Lösungen sind jedoch von gesamtheitlichen Prozessen beim Systembauer und dessen Partnerfirmen abhängig. Nur dies garantiert, dass nicht bloss moderne Technologien verbaut, sondern diese auch richtig ausgelegt und eingesetzt werden Zudem müssen alle Life Cycles (Lebensphasen) der Anlage und deren Teilsysteme und Elemente mit beurteilt werden