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1 2 EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, Anzeige die Leute, die mich näher kennen, wissen, dass ich ein Kunstbanause bin. Als ich vor Jahren mal bei Freunden zu Besuch war, unterhielten die sich über ein paar Kunstdrucke, die im Wohnzimmer hingen. Dabei fiel auch immer wieder der Name des Künstlers. Um auch etwas zum Gespräch beizutragen und weil ich den Namen noch nie gehört hatte, fragte ich ganz ohne Flachs: Ist das ein Bekannter von Euch? Die Antwort war schallendes Gelächter und mitleidige Blicke - die Bilder stammten von Kandinsky! Also fragen Sie mich nicht, was die Kunstaktion von uniart soll, an der sich die draußen! in diesem Monat beteiligt. Ich muss leider zugeben, dass ich nur die Hälfte verstanden habe. Es geht um Macht und Geld und wenn Sie wissen wollen, was es mit der Scheckkarte auf sich hat, die Sie auf unserem Titelbild finden, lesen Sie bitte die Erklärung der Künstler auf den Seiten 4 und 9. Alles, was ich dazu sagen kann, würde Sie vermutlich nur verwirren. Mir könnte nämlich auch so etwas passieren, wie dem Mitarbeiter in der Anzeigenannahme einer großen Zeitung, der das Inserat eines Auktionshauses entgegen nahm und dabei wohl etwas gründlich missverstand. Am nächsten Tag stand nämlich in der Zeitung: Aktionshaus versteigert: 4 van Gogh, 2 Rubens, 3 Picasso und 100 Wasser. Bis zur nächsten Vernissage, Ihr Gerrit Hoekman Anzeige Stadtwerke neu siehe auf der CD Stadtwerke

2 INHALT Herausgeber:,,draußen! e.v. Anschrift: Overbergstr Münster Impressum Redaktion: Tel.: / Fax: / Sozialarbeit: abgewickelt -Adresse: draussen-redaktion@t-online.de Internet: An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Heinz Dalmühle, Katharina Grützmacher, Gerrit Hoekman (V.i.S.d.P.), Julius Reimer, Malte Koppe, Dihia Wegmann, Almut Wiemold Fotos: Archiv (ar), Heinz Dalmühle (hd), Gabriele Fritz (gf), Katharina Grützmacher (kg), Malte Koppe (mk), Julius Reimer (jm), Dihia Wegmann (dw), Almut Wiemold (aw) Karikaturen: Layout: Auflage: 6000 Titelbild: Julius Reimer Manü Heinz Dalmühle Druck: Borgsmüller Druck unterstützt durch: Siverdes-Stiftung Bankverbindung: Sparkasse Münster Konto-Nr BLZ Wir danken allen Spendern! Die Zeche zahlen die Arbeiter 5 Management-Fehler kosten Arbeitsplätze Wenn Sex zur Sucht wird 7 Don Juanismus und Nymphomanie Papa hat einen Liebhaber 8 Wenn Väter merken, dass sie schwul sind Det hamse jut jemacht! 10 Bürgermeister Fritz Krüger (SPD) tritt in den Ruhestand Omi zum Knuddeln gesucht 12 Leihgroßmütter kümmern sich um fremde Enkel Ich halte nicht viel von Gewalt 14 draußen! interviewt Dr. Ring Ding Born to be wild 16 draußen! -Verkäufer Detlef steht auf AC/DC Bibelfest per SMS 18 Das Schwarze Brett Gottes Um Haus und Hof gedrückt 19 Drogenhilfeverein Indro steht abhängigen Obdachlosen bei Brötchen schneiden verboten 20 Gute Manieren leicht gemacht Der gläserne Mieter 27 Was Vermieter alles wissen dürfen - und was nicht Schweinchen Dipp 30 Dieses Mal gibt es Fondue

3 SPARWILDSAU für Münster Sparwildsäue verstehen sich als eine Aktion gegen falschen Geiz, unfreundlichen Sparsinn, unsinnige Wirtschaftsprogramme, moderne Finanzpolitik... Sparwildsäue sind immer auch ein Beitrag für eine schönere Welt. Ausgewilderte Sparwildsäue irgendwo draußen in Münster rk (1) Man nehme ein handelsübliches Sparschwein und füttere es mit Kleingeld, auf dass es ein stattliches Gewicht erhalte. (2) Ein solches nach (1) bearbeitetes Sparschwein ist zur Auswilderung geeignet. Im gesamten Stadtbereich Münster werden solche Sparschweine ausgewildert. Damit verwirklicht sich der erste Teil meiner Arbeit: SPARWILDSAU, denn unter einem ausgesetzten Sparschwein verstehen wir an dieser Stelle eine SPARWILDSAU. (3) Eine SPARWILDSAU will entdeckt werden und wird dem Finder einen bescheidenen Geldsegen bescheren. So hat dann jemand einfach Glück gehabt, weil er/sie mit angemessener Aufmerksamkeit durch das Stadtgebiet spazieren ging. (4) Kunst und Glück, Schwein und Geld finden in dem Projekt SPAR- WILDSAU zu einer Vereinigung, die dazu in der Lage ist, eine hohe Aufmerksamkeit der Passanten zu erreichen. Aufmerksamkeit ist ein kostbares Gut gegenüber der zu rezepierenden Kunst. Daher will eine SPARWILDSAU (von sich aus korrupt) eine bestechlich hohe Qualität erreichen. Geldwert und Kunstwert/k verschmelzen in einem symbolischen Akt zu einer handelsüblichen sozialen Plastik (das Sparschwein resp. die SPARWILDSAU). Erst mit seiner Zerstörung tritt sein schnöder Nutzen zu Tage! Über den Zeitraum vom 7. bis zum 14. November 2004 werde ich in Münster sieben Sparwildsäue mit jeweils ca. 50 Euro aussetzen. Seien Sie also wachsam und werden fündig. Über eine Nachricht der erfolgreichen Finderinnen und Finder würde ich mich sehr freuen: Weitere Informationen wie gehabt im web unter: und Ruppe Koselleck - hd

4 DEPRESSION 5 Management-Fehler: Die Zeche zahlen die Arbeiter Arbeit weg, Haus zwangsversteigert, Psychostress - manche Menschen neigen dazu ihre Sorgen und Probleme im Alkohol zu ertränken und landen schließlich auf der Straße. Ein Großteil der Obdachlosenkarrieren hat so begonnen. Strassenmagazine wie draußen! könnten also dank Hartz IV einer rosigen Zukunft entgegen sehen, denn der Sozialabbau der rotgrünen Regierung wird viele in schiere Verzweiflung stürzen. Den einen oder anderen werden wir sicher demnächst in einer Notunterkunft antreffen. Besonders schlimm: Für über eine Millionen Arbeitslose bedeutet die Reduzierung der Arbeitslosenhilfe auf Fürsorgeniveau den zweiten sozialen Abstieg innerhalb von kurzer Zeit: Erst haben sie ihren Job verloren und nun verlieren manche durch Hartz IV eine Menge Geld und ihren Stolz. Wer vor zwei Jahren noch in Lohn und Arbeit stand und nun jeden Euro dreimal, viermal, fünfmal umdrehen muss, kann da schon leicht Depressionen kriegen. Depressionen bekommen auch die deutschen Wirtschaftsbosse, wenn sie sehen, was ihre Kollegen in Amerika verdienen. 116 Millionen Dollar erhält Jeffrey Barbakov, Chef der US-Firma Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt Tenet Healthcare im Jahr. Der Chef der Deutschen Bank ist dagegen mit elf Millionen Euro ein armer Schlucker. Die horrenden Summen, die amerikanische Unternehmen ihren Führungskräften zahlen, bestärken deutsche Manager darin, vehement gegen die Kürzung ihrer Bezüge ins Der Wirtschaftsstandort Deutschland taugt nicht mehr: Steuern zu hoch, Arbeitszeit zu kurz, Lohnnebenkosten zu teuer. Reformen müssen her. Kündigungsschutz weg, Tariflohn runter, Sozialleistungen kappen. Der Forderungskatalog der deutschen Wirtschaftsbosse an die Politik ist länger als jeder Wunschzettel zu Weihnachten. Nur ihnen selbst fällt es schwer, den Gürtel enger zu schnallen. Gerrit Hoekman über Politiker und Manager, die Wasser predigen und Wein saufen. Feld zu ziehen. Das flächendeckende Senken der Manager-Gehälter sei das falsche Signal, findet Gregor Braun, Präsident des deutschen Industrie- und Handelstages. Mehr denn je ist die deutsche Volkswirtschaft darauf angewiesen, Führungspositionen mit Topleuten zu besetzen. Zum Beispiel die von General Motors, die gerade dabei sind zwei ganze Städte, Rüsselsheim und Bochum, in Schwermut zu stürzen. Weil sie am Automarkt auf das falsche Pferd gesetzt haben, stehen vermutlich demnächst ein paar Tausend Arbeiter auf der Straße. Das ist keine angenehme Situation, überhaupt nicht, sagte der Europachef des amerikanischen Konzerns, Frederick Henderson. Krokodilstränen. Das Ma- -bda nagement des Unternehmens machte haarsträubende Fehler, sind Wirtschaftsexperten überzeugt. Vier Jahre habe General Motors nicht erkannt, dass ihre schwedische Tochter Saab ein Sanierungsfall sei. Die Autos sind einfach langweilig, findet Ferdinand Dudenhöfer von der Fachhochschule Gelsenkirchen, ein anerkannter Kenner der Branche. Die Zeche zahlt die Belegschaft von Opel, weil hier, so Dudenhöfer, die Kosten am höchsten seien. Die Globalisierung lässt grüßen. Erfahrung mit Entlassungen im großen Stil machten General Motors bereits in den achtziger Jahren in Flint, einer Kleinstadt in Michigan. Das Unternehmen verlagerte damals Tausende von Arbeitsplätzen ins billigere Ausland. Grund wie in Bochum und Rüsselheim: Kostensenkung. Die ehemaligen Arbeiter von General Motors rutschten in die Armut, wie der kritische Filmemacher Michael Moore in seinem Erstlingswerk Roger & Me dokumentierte. Die Kriminalität in Flint nahm erschreckend zu, die Mordrate ist die höchste in den Vereinigten Staaten. Das Management von damals ist längst entlassen und fürstlich abgefunden, genauso wie die Verantwortlichen für die Misere am Standort Europa. Dass die Beschäftigten bei Opel aus Angst vor der drohenden Arbeitslosigkeit tagelang streikten, dafür hat Arbeitergeberpräsident Dieter Hundt kein Verständnis: Wilde Streiks sind unzulässig und rechtswidrig. Sie gefährden den Standort Deutschland, führen zu einer Radikalisierung und schaden dem Betriebsfrieden. Weil die Streikenden den Ratschlag beherzigen, den Unternehmer am meisten fürchten: Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will! Gleichzeitig fordert Dieter Hundt - um des Betriebsfriedens willen - die Verlängerung der Arbeitszeit bei gleichem Lohn. Geht es nach der CDU sollen Deutschen demnächst wieder bis zu 70 Stunden pro Woche

5 6 DREIST Deutschland nur die Industrie, wie nebenstehender Aufruf zur Solidarität mit dem Bundeskanzler zeigt. Eine Verpflichtung mehr Arbeitsplätze zu schaffen, ergibt sich für viele Manager noch nicht einmal aus Hartz IV. Auch wir sind das Volk! Ein-Euro-Jobs: Bloß nicht hängenlassen arbeiten, jeden Tag zwölf, inklusive Samstag. Bei gleichem Lohn. Der Kündigungsschutz soll nur noch greifen nach drei Jahren Betriebszugehörigkeit, berichtet die Berliner Zeitung. Aber anders als in den Vorstandsetagen üblich, werden die Entlassenen keine Abfindung erhalten. Sie erwartet Hartz IV. Während am 1. Januar der Spitzensteuersatz auf 42 Prozent gesenkt wird, müssen sie für einen Euro die Stunde im Stadtpark Laub harken. Für Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt kein Beinbruch, sondern staatsbürgerliche Pflicht: Ein-Euro-Jobs sind die Gegenleistung für die sozialen Leistungen, die der Staat erbringt. Eine solche Tätigkeit ist eine Verpflichtung gegenüber der Solidargemeinschaft. Jammern darf in manü Die meisten sind nach einer Umfrage sogar der Meinung, dass die Reform, die sie vehement gefordert haben, für die Beschäftigungszahlen nichts bringt. Was Solidargemeinschaft wirklich bedeutet, zeigte unlängst Finnland. Dort wurde der Erbe eines Wurst- Imperiums zu einem Bußgeld von Euro verdonnert, weil er mit 80 Stundenkilometern durch Helsinki raste. Die Strafe für zu schnelles Fahren bemisst sich in Finnland nach dem Einkommen. Wochenlang gingen in Ost und West Menschen auf die Straße, um gegen den Sozialabbau in unserem Land zu protestieren. Tenor: Weg mit Hartz IV! Nun haben Wirtschaftsbosse, Unternehmensberater, Wissenschaftler, Kulturschaffende, Journalisten und Politiker mit einer ganzseitigen, bundesweiten Anzeige klar gemacht, was Sache ist - die Politik ist nicht dazu da, dem Volk populistisch aufs Maul zu schauen! Schluss mit der deutschen Jammer-Republik! Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die üblichen Verdächtigen wie Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, BDI-Chef Michael Rogowski, Hochtief-Boss Hans- Peter Keitel und der Vorstandsvorsitzende der Porsche-AG Wendelin Wiedeking. Aber auch Marius Müller-Westernhagen und Günter Grass haben die Solidartätsadresse für Bundeskanzler Gerhard Schröder unterschrieben. Interessant: Mit den Auswirkungen der Hartz IV-Gesetze werden die Unterzeichner vermutlich niemals etwas zu tun bekommen - das geschätzte Jahreseinkommen der insgesamt 80 Personen dürfte an die hundert Millionen Euro betragen. Die unter dem Angst machenden und abschreckenden Schlagwort Hartz IV beschlossenen Änderungen in der Arbeitslosen- und Sozialhilfe sind überlebensnotwendig für den Standort Deutschland. Der ist gepflastert mit den Grabsteinen verblichener Chancen. Totengräber sind in allen Parteien zu Hause. In der Vergangenheit haben alle Regierungen dem Wähler versprochen, was nicht zu halten war. Umso schmerzlicher ist nun die Stunde der Wahrheit. Jetzt hilft nur noch ein radikaler Kurswechsel. Solche Einschnitte tun weh wie alle schweren Operationen, aber aus Furcht vor Schmerzen nichts zu tun, wäre verantwortungslos. Nur Demagogen, die ihre Zukunft hinter sich haben, reden dem Volk nach dem Maul. Ihre Rezepte sind so simpel wie ihre Motive durchsichtig. Deshalb unterstützen wir Bundeskanzler Gerhard Schröder - ungeachtet aller unserer sonstigen politischen Präferenzen - in einer großen Koalition der Vernunft. Wir hoffen, dass er den Parolen der Populisten von links und rechts, die gnadenlos die Sorgen der Betroffenen für ihre Zwecke ausbeuten, Stand hält. Wir, die Initiatoren dieser Anzeige, wählten und wählen ganz unterschiedliche Parteien. Wir arbeiten in diesem Land, wir bezahlen unsere Steuern in diesem Land, wir bekennen uns zu diesem Land. Wir haben das Jammern über Deutschland satt. Wer mutig ändert, was geändert werden muss, hat uns auf seiner Seite!

6 LIEBE 7 Zwang! Wenn Sex zur Sucht wird Lustlosigkeit im Bett, männliche Impotenz und Viagra waren die großen Themen der letzten Jahre - nun hat die Sexualforschung ein neues Problem entdeckt. Nach den Ergebnissen der zweiten Klinischen Tagung der Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) in Münster nimmt derzeit die Zahl der Sexsüchtigen dramatisch zu. Malte Koppe hat Interessantes und Wissenswertes über ein ungewöhnliches Krankheitsbild zusammengetragen. Egal ob es um Süßigkeiten, Alkohol, Nikotin oder Glücksspiel geht - alles was Spaß macht, ist im Übermaß ungesund und macht krank. Lediglich die schönste Sache der Welt war davon bisher ausgenommen. Diese Ansicht muss nun offenbar revidiert werden. Psychotherapeuten beobachten: Immer mehr Menschen sind sexsüchtig. Schätzungen zufolge leiden drei bis sechs Prozent der Erwachsenen unter dieser zwanghaften Verhaltensstörung. Der Leiter der Tagung, Steffen Fliegel, weist aber darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Erkrankten aufgrund der hohen Dunkelziffer nur schwer zu bestimmen sei. Er schätzt, dass zwei Drittel der Betroffenen Männer sind. Zwang wird. Die Notwendigkeit nach ständig wechselnden Partnern bedeutet dabei hohen emotionalen Stress für den Betroffenen. Wie auch bei anderen Suchtkrankheiten kommt es zu einem Kontrollverlust. Der Sexsüchtige beginnt, seinen gesamten Tagesablauf der Sucht unterzuordnen. Dabei bleibt das Problem in Familie und Was aber sind die Ursachen für das früher geschlechterspezifisch als Don-Juanismus oder Nymphomanie bezeichnete Phänomen? Gregor Hentschel, tätig in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung des Bistums Münster, weist darauf hin, dass die Sexsucht kein rein sexuelles Problem ist. Die Betroffenen leiden in der Regel unter sind zum Beispiel als Kinder Opfer sexueller Gewalt gewesen. Auf der Tagung der DGfS wurde auch die Rolle moderner Massenmedien für das Problem der Sexsucht eingegangen. Steffen Fliegel macht das übermäßige Angebot des Internets an pornografischem Material für die Zunahme der Erkrankungen zumindest mitverantwortlich. Tatsächlich bietet das Internet dem Sexsüchtigen verlockende Möglichkeiten. Im Schutz der Anonymität von geschützten Gesprächsrunden ( Chat-Räumen ) lassen sich Kontakte schnell und einfach herstellen. Auch der Bedürfnisbefriedigung durch heruntergeladene Filme sind kaum Grenzen gesetzt. Gregor Hentschel verweist jedoch darauf, dass das Ab wann aber gilt man als sexsüchtig? Pauschal lässt sich diese Frage natürlich nicht beantworten. Besonders junge Leute oder frischverliebte Pärchen haben ein erhöhtes Bedürfnis nach sexuellem Beisammensein. Das ist völlig normal. Kein Therapeut würde hier einen krankhaften Sexualtrieb unterstellen. Es gilt die Faustregel: Sex soll Spaß machen! Solange dies der Fall ist, besteht kein Handlungsbedarf. Sexsüchtig ist man erst, wenn man die angestrebte sexuelle Befriedigung nicht erreichen kann und die sexuelle Handlung zum Bekanntenkreis oft unbekannt. Umso größer ist das Entsetzen, wenn der Familienvater plötzlich bei einem Bordellbesuch oder beim Konsum von Pornos entdeckt wird. Vielfach wird die Sexsucht auch durch andere Krankheiten wie Alkoholoder Tablettensucht überlagert, was die Diagnose erschwert. einem gestörten Selbstwertgefühl. Die sexuelle Handlung ist dabei ein Versuch, das eigene Selbstbildnis zu verbessern. Der Sexsüchtige versucht also, sich durch ein aggressives Sexualverhalten selbst zu beweisen. Hentschel: Ursache für ein gestörtes Selbstwertgefühl kann zum Beispiel ein Kindheitstrauma sein. Manche Sexsüchtige Internet nur Anreize bietet, aber niemanden süchtig werden lässt. Sexsucht hat immer tiefliegende psychologische Ursachen, die es durch eine sorgfältige Therapie aufzudecken gilt. Wenn der Erkrankte sein psychisches Gleichgewicht wiederfinden und zugrunde liegende Traumata verarbeiten kann, sind die Heilungschancen gut.

7 8 SEITENWECHSEL Schwule Väter: Welten zu pendeln, nicht mehr aushalten. Papa hat einen Liebhaber Ich wusste, dass irgendetwas los ist, erzählt die 21-jährige Susanne.* Meine Eltern hatten sich schon wochenlang gestritten und Papa war kaum noch da. Aber was zwischen ihren Eltern wirklich passiert war, erfuhr sie erst viel später: Papa ist schwul! Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, ich hätte es viel schlimmer gefunden, wenn er mit einer Frau fremdgegangen wäre, erzählt Susanne. Nach dem Bekenntnis folgte das lange Schweigen. Ich durfte es niemandem erzählen. Die Angst der Eltern, das Bild einer glücklichen und perfekten Familie zu zerstören, war zu groß. Was sagen die Großeltern und Freunde? Wenden sie sich womöglich ab? Zudem hatte ihr Vater Angst um seinen Arbeitsplatz. Nur langsam und nach vielen Gesprächen innerhalb der Familie wurden die ersten, engsten Vertrauten eingeweiht. Sie selbst hat nie negative Reaktionen erfahren. Aber ich habe es auch nur denen erzählt, von denen ich wusste, dass sie damit umgehen können. Bis heute hat der Vater so große Angst vor der Öffentlichkeit, dass er befürchtet erkannt zu werden, wenn er in der draußen! wörtlich zitiert wird. Als sich die erste Aufregung gelegt hatte, stand fest: Ein Zusammenleben unter einem Dach ist unmöglich. Susanne zog mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern zusammen, während ihr Vater ein neues Leben in den eigenen vier Wänden begann. Das war schon eine große Umstellung und ich fand es traurig, dass die Familie auseinander geht, erinnert sie sich. Doch mit der Zeit hat sie sich daran gewöhnt und es kehrte so langsam wieder Routine in den Alltag ein. Ihren Vater sieht sie regelmäßig und auch seinen neuen Freund hat sie kennen gelernt. Ein sehr symphatischer Mann, meint sie lächelnd. Für ihre Geschwister war es nicht so einfach wie für Susanne, bei der kleinen Schwester flossen erstmal viele Tränen und ihr Bruder hat auch länger gebraucht um sich daran zu gewöhnen. Wenn sie zurück denkt, findet sie es fast erstaunlich, dass es ihr nicht schon viel früher aufgefallen ist. Papa hatte nie die typische Männerrolle in unserer Familie. Er war schon immer der Sanftere und Einfühlsamere. Schon als Kind hatte sie oft gesagt: Papa, du sitzt und redest wie eine Frau. Aber das ihr Vater schwul ist, auf die Idee ist sie niemals gekommen. Es war zu selbstverständlich, dass meine Eltern ein Paar sind. Plötzlich steht es unwiderruflich fest: Papa ist schwul! Frau und Kinder fallen aus allen Wolken und müssen klar kommen mit der völlig neuen Situation. Kein leichtes Unterfangen. Wie reagieren Freunde und Verwandte und wie gehen die Kinder damit um, dass Papa jetzt mit einem Mann zusammen ist? Schadet das vielleicht sogar dem Nachwuchs? Katharina Grützmacher hat sich mit Betroffenen unterhalten. Nicht in allen Fällen stößt das Coming-Out des Familienvaters auf so viel Verständniss. Das ist auch die Angst der meisten Männer, die sie davor zurückschrecken lässt, zu ihrer Gefühlen zu stehen. Der Druck der Gesellschaft und die Sorge, dadurch womöglich ihre Familie zu verlieren, hindert sie oft jahrelang daran, sich zu outen. Oft führen sie ein Doppelleben, sind hin- und hergerissen zwischen Familie und ihren Gefühlen, die sie meistens heimlich ausleben. Bis sie die Belastung, zwischen zwei In Deutschland leben schätzungsweise eine Millionen schwule Väter. Oft waren es die Erwartungen der eigenen Eltern, die sie daran gehindert haben, ihre Homosexualität auszuleben. Oder die Angst in der Gesellschaft als homosexuelles Paar nicht akzeptiert zu werden. Sind Kinder mit im Spiel, wird alles noch komplizierter. Deshalb wählen viele Männer den einfacheren Weg und Kleine Kinder kommen meistens gut klar mit dem neuen Mann an Papas Seite - manü leben mit einer Frau zusammen. Bis sie an den Punkt kommen, an dem sie es nicht mehr aushalten, sich selbst zu verleugnen und ihr Schwulsein zu verstecken. Für die Partnerin ist das späte Outing ein Schock, vor allem wenn die Beziehung sonst harmonisch war. Ihr wird der Boden unter den Füßen weggezogen. War alles die ganze Partnerschaft

8 KUNST 9 nur ein Potemkinsches Dorf? Zukunft und die gemeinsam gelebte Vergangenheit - Fragezeichen überall. Der Mann hingegen muss sehr spät noch eine neue Identität suchen, sich als Erwachsener noch einmal mit Prozessen auseinandersetzten, die man sonst in der Pubertät durchläuft. Oft spielen auch Schuldgefühle dem Partner und den Kindern gegenüber eine belastende Rolle und machen es schwer, die Homosexualität zu akzeptieren und dazu zu stehen. Gerade bei kleinen Kindern steht die Frage im Raum: Wie kann ich mich erklären und verständlich machen? Manche Väter möchten auch nach dem Outing in der Familie bleiben, oder nehmen ihre Kinder mit in die neue Beziehung. Da ist es in erster Linie wichtig, dass man miteinander redet, um eine akzeptable Lösung für alle zu finden. In Selbsthilfegruppen wie Spätzünder oder Schwule Väter suchen viele den Austausch und Unterstützung für die neue Lebenssituation. Auch für die Frauen gibt es Gruppen, in denen sie Hilfe finden können mit der neuen Situation umzugehen. Wenn nun der Vater gemeinsam mit seinen Kindern das neue Leben mit einem Mann beginnt, fehlt den Kleinen dann nicht etwas? Studien haben ergeben, dass homosexuelle Paare oft sogar fürsorglicher mit den Kindern umgehen. Uwe Sielert, Pädagogik- Professor aus Kiel ergänzt das noch: Kinder homosexueller Eltern lernen, andersartigen Menschen gegenüber toleranter zu sein. Ihre Persönlichkeit reift oft schneller heran. Fragen wie Wer bin ich? und Wie bin ich? werden eher gestellt. Wenn beide Väter sich positiv in die Erziehung einbringen fehlt die Mutter jedenfalls nicht, meistens übernimmt sogar einer der beiden ein bisschen die Mutterrolle. Was fehlt ist vielleicht einfach mehr Toleranz der Gesellschaft für das, was anders ist. Das meint jedenfalls Susanne, die selbst erfahren hat, mit welchen Problemen man konfrontiert wird, wenn sich der Vater plötzlich anders ist. Nicht der typische Papa aus den Bilderbüchern, aber dafür einer, der glücklich sein möchte und zu sich steht. Davon können auch die Kinder lernen. Außerdem: Ein Vater, der mit sich im Reinen ist, kommt auch für die Kleinen positiver rüber, als einer, der jeden Tag kämpft mit seiner Identität. uniart und draußen! : Geld und Wert Geld und Wert - um diese zwei Begriffe geht es in der uniartmünster Zehn Kunstprojekte, Diskussionen, Kinoabende und vieles mehr kreisen eine Woche lang um das Thema GeldWert. Das ist sein Geld wert, sagt man häufig so leichthin, oder auch der ist sein Geld wert. Wir sind daran gewöhnt Dinge, Erlebnisse und auch Menschen mit jenem Maß zu messen, das uns tagtäglich durch die Hände rinnt. So allgegenwärtig ist das Geld, dass wir oft gar nicht mehr wahrnehmen, wie sehr es unser Denken und Handeln bestimmt. Doch die Nachrichtenlage im Jahr 2004 erinnert uns ebenfalls tagtäglich daran, dass die Maschinerie des Marktes und ihre (De-)Regulierung augenscheinlich immer unerbittlicher den Markt-Wert der Arbeit festlegt und über Armut und Reichtum einzelner bestimmt. Die uniartmünster gibt Gelegenheit, das Thema Geld- Wert aus vielen Perspektiven neu zu betrachten und auch zu erleben. Die Verkäufer der draußen! übergeben Ihnen mit den ersten Exemplaren dieser Ausgabe etwas, das aussieht wie eine handelsübliche EC-Karte, in Wahrheit aber viel mehr wert ist. Es ist ein kleines Ding, das Ihnen eine neue Erfahrung ermöglicht: Für einen kurzen Moment verschiebt sich vielleicht die erwartete Rollenverteilung: der draußen! -Verkäufer verkauft die Zeitung, weil er mein Geld will aber diesmal gibt er sogar eine GeldWert-Karte. Vielleicht wirft diese kleine Irritation ja Fragen darüber auf, warum eigentlich einer kauft und der andere verkauft und einer gibt und der andere nimmt und ob das alles eigentlich gerecht ist. Die Einladungs-Card führt Sie direkt zu Ort und Zeit einer Diskussion über solche Frage, nämlich über Markt und Moral. Die uniartmünster wird veranstaltet vom Senatsausschuss für Kunst und Kultur der Universität Münster. Die Termine finden Sie auf Seite 28 draußen! -Verkäuferpaar sucht einewohnung: 2-ZKB, ca. 50 qm, bis 450 Euro warm. Angebote bitte an: Tel.:

9 10 KULT Bürgermeister Fritz Krüger im Ruhestand Det hamse jut jemacht! Das erste, was an Fritz Krüger auffällt, sind seine lustigen Augen und sein Berliner Dialekt. Sieben Jahre lang hat der Sozialdemokrat die Oberbürgermeister Marion Tüns und Berthold Tillmann bei Empfängen im draußen!: Herr Krüger, als erstes eine beliebte Sportreporterfrage: Nach Ihrer letzten Rede im Stadtrat haben Ihnen alle Fraktionen minutenlang Beifall geklatscht. Was ist Ihnen in dem Augenblick durch den Kopf gegangen? Fritz Krüger: Das ist ja schon eine ganze Weile her. Im Juli war das. Ich habe erwähnt, dass ich mich zwar mit den Mitgliedern der anderen Fraktionen im Rat in der Sache oft gestritten habe, aber wir uns trotzdem immer Guten Tag sagen konnten, wenn wir uns mal getroffen haben. Das war so der Kern meiner Rede und das fanden die Ratsmitglieder offenbar ganz vernünftig, sonst wären sie ja nicht aufgestanden und hätten geklatscht. Das hat mich schon beeindruckt. draußen!: Haben Sie nahe am Wasser gebaut? Krüger: Nein, nein, nein! Da muss schon ein ganz trauriger Anlass kommen. draußen!: Für Ihre Fraktion, ja wir behaupten, für den gesamten Rat und die Stadt Münster, ist Ihr Abschied ein trauriger Anlass! Krüger: Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Bürgermeister zu sein, hat mir immer viel Spaß gemacht und natürlich geht da jetzt ein Lebensabschnitt zu Ende. Auf der anderen Seite ist schön, jetzt mehr Freizeit zu haben. Ein Bürgermeister hat schon Termindruck und wenn man über 80 ist, dann kann man das nicht mehr so wegstecken. draußen!: Sie sind vor 29 Jahren aus Berlin nach Münster gekommen. Wie haben Sie sich hier zurecht gefunden? Berliner Schnauze und Westfälische Sturheit ist nicht gerade die beste Kombination. Krüger: Münster war mir nicht ganz fremd. Ich habe Friedensaal vertreten, hat auf Jubiläen gesprochen und Ausstellungen eröffnet. Nun ist er mit 82 Jahren in den verdienten Ruhestand getreten. Gerrit Hoekman und Heinz Dalmühle haben ihn getroffen. Berliner in Westfalen: Bürgermeister Fritz Krüger nach dem Krieg in Münster studiert und habe durch alte Studienfreunde immer Kontakt gehabt. Ich kannte also die Mentalität und wusste ein bisschen, wie man mit den Münsteranern umgehen muss. Es fiel mir nicht so schwer, den einen Sack Salz mit ihnen zu essen, wie man so schön - hd sagt. Außerdem bin ich mit einer Frau verheiratet, die aus Oldenburg stammt. Deshalb hat das Einleben hier ganz gut geklappt. draußen!: Man sagt den Berlinern eine gewisse Hemdsärmligkeit nach. Hilft das als Bürgermeister? Krüger: Das hat mir nie gelegen und ich hatte auch nie das Gefühl, das sei nötig gewesen. Ich habe eine laute vernehmliche Stimme. Ich weiß auch nicht, ob Hemdsärmligkeit gut ist, um Leute für sich zu gewinnen. Das schlägt doch schnell in Überheblichkeit um und das macht keinen guten Eindruck bei Gästen, die nach Münster kommen. Selbst bei den Schulklassen, die ich im Friedenssaal begrüßt habe, war das nie nötig. draußen!: Hat es Ihnen nichts ausgemacht aus der Weltstadt Berlin in die westfälische Provinz zu ziehen? Krüger: Überhaupt nicht. Wegen der Mauer waren wir in West-Berlin immer ein wenig eingeengt. Und in Münster konnten wir sonntags mal 50 Kilometer weit fahren. Oder mal nach Holland rüber. In Berlin war nach 20 Kilometern Feierabend, da kam die Grenze. Die Bewegungsfreiheit hier hat mir gut gefallen. Meiner Frau ist das, obwohl sie aus Oldenburg stammt, schwerer gefallen aus Berlin wegzugehen. draußen!: In welchem Berliner Bezirk sind Sie geboren? Krüger: Im roten Wedding! draußen!: Sie haben als Bürgermeister viele Menschen kennen gelernt. Gab es Begegnungen, die sie besonders berührt haben? Krüger: Jede Begegnung hatte ihr Spezielles, aber besonders schön waren die Empfänge für junge Leute. Zum Beispiel aus unseren Partnerstädten. Oder wenn nach dem Fall der Mauer Reisegruppen aus den alten Ostblockländern kamen. Ich habe

10 KULT 11 ungefähr sechs Mal die Stadt Münster beim Hansetag vertreten. In Schweden, in Riga, dieses Jahr noch in Finnland. draußen!: Haben Sie auch die gekrönten Häupter getroffen? Oder lässt der Oberbürgermeister bei so etwas keinen anderen ran? Krüger: Das macht natürlich der OB. Aber bei einem Empfang im Friedenssaal ist auch immer der Ältestenrat anwesend, dem ich als Bürgermeister angehört habe. Zum Beispiel bei den Jubiläumsfeiern zum Westfälischen Frieden, da gab es im Rathaus einen Empfang und anschließend ein gemeinsames Essen. Mein letzter Einsatz war übrigens bei der Verleihung des Friedenspreises an den Leipziger Dirigenten Kurt Masur. draußen!: Gab es Erfahrungen, die sie lieber nicht gemacht hätten? Krüger: Ganz, ganz selten ist es mal vorgekommen, dass man den Eindruck hatte: Donnerwetter, da haben die den Bürgermeister eingeladen, nur um sagen zu können, der Bürgermeister war bei uns! Das sind aber große Ausnahmen. Menschlich ist das sogar verständlich. draußen!: Sie sind erst relativ spät in die SPD eingetreten... Krüger: 1973, da war ich 51. Ich stamme aber aus einer alten sozialdemokratischen Familie. Mein Vater war schon Mitglied und ist 1933 von den Nazis aus dem öffentlichen Dienst entfernt worden. Bevor ich in die SPD eingetreten bin, war ich in der Gewerkschaft aktiv und hatte keine Zeit mehr für andere Sachen. draußen!: Sie haben unter ihrer Parteifreundin, Marion Tüns, als Bürgermeister angefangen. Die letzten fünf Jahre waren sie aber im Stadthaus als Roter ziemlich alleine. Haben Sie sich einsam gefühlt? Krüger (lacht): Eigentlich nicht. Wäre natürlich schön gewesen, wenn es mehr Rote gegeben hätte. draußen!: Sind der Oberbürgermeister und die drei Bürgermeister eigentlich eine eingeschworene Gemeinschaft? Krüger: Es gibt schon gewisse Dinge, die man gemeinsam bespricht. Die Bürgermeister haben eine Rangordnung. Alle Einladungen gehen erst einmal an den Oberbürgermeister. Der entscheidet, was er machen kann. Dann kommt der erste Vertreter des OB dran, und so weiter. Wer erster, zweiter, dritter ist, richtet sich nach den Mehrheiten im Rat. draußen!: Sie sind Ehrensenator in verschiedenen Münsteraner Karne- Beliebter Botschafter der Stadt Münster valsvereinen. Können Sie als Berliner mit Karneval überhaupt etwas anfangen? - hd Krüger: Das habe ich gelernt, nachdem ich Bürgermeister geworden bin. Da wird man dann eingeladen, wenn die Jubiläum haben. Da muss ich wohl den Eindruck gemacht haben, dass ich einer bin, der gerne Karneval feiert. Und ich muss gestehen, ich habe dann auch Spaß dran gefunden. Der erste war der Coerder Karnevalsverein, der hat mir den Mückenstichorden verliehen. Interessant war: Der damalige Stadtkämmerer Dr. Tillmann, der den Orden ein Jahr vorher bekommen hatte, hat die Laudatio gehalten. Bei den Schlossgeistern war es ein paar Jahre später genau umgekehrt. Da war er aber schon Oberbürgermeister. Letztes Jahr durfte ich für jemanden die Laudatio halten, der davon bestimmt kein Wort verstanden hat: der Stadtpräsident von Lublin. Für den haben wir die Rede vorher auf Polnisch übersetzt. Tja, und wenn ich dieses Jahr Ehrensenator der Narrenzunft Aasee werde, dann wird Marion Tüns reden. Interessant, wie das immer so zusammenhängt. draußen!: Apropos Karneval: Ist Trinkfestigkeit eine Voraussetzung Bürgermeister zu sein? Krüger: Da bringen Sie mich aber jetzt in Schwierigkeiten! Hin und wieder trinke ich ganz gern mal ein Bier, wenn ich irgendwo zu Gast bin. Wenn man zum Karneval geht und nur Wasser trinkt, hat man keinen Spaß. Aber ich bin keiner, der schon vorher zwei Bier trinken muss, um Helau rufen zu können. Da gibt es ja auch welche. draußen!: Unvorstellbar, dass Sie die Hände in den Schoß legen. Was sind Ihre Pläne? Krüger: Meine Frau und ich, wir wollen jetzt ein bisschen mehr reisen. Nun können wir nämlich auch außerhalb der Saison fahren, bislang ging das immer nur in den Ferien. Unsere zwei Enkelkinder werden wir dann sicher auch oft mitnehmen. Und sonst: Ich bin noch im Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt, im Vorstand des Fördervereins Hornheide und unparteiisches Mitglied der Schiedsstelle für die Pflegeversicherung in NRW. draußen!: Haben sich die Leute eigentlich nie gewundert, dass sie im tiefen Westfalen jemand mit Berliner Zungenschlag begrüßt? Krüger: Manche Gäste haben mich nach einem Empfang im Friedenssaal gefragt: Sie sind doch nicht aus Münster, oder? Und dann ging das Raten los: Schlesien? Ostpreußen? Berlin? Manchmal bin ich auch gefragt worden: Wie kann man denn als Berliner in Münster Bürgermeister werden? Ich habe dann immer geantwortet: Wir sind eben eine weltoffene Stadt!

11 12 ENKEL Leihgroßmütter: Omi zum Knuddeln gesucht Das ist meine Oma, sagt der kleine Olaf, fünf Jahre alt. Er hat die alte Dame an seiner Seite fest an die Hand genommen, die beiden sind gerade auf dem Weg zum Spielplatz. Wer sie so zusammen sieht, käme nie im Leben auf die Idee, dass Olaf die Frau, die er stolz meine Oma nennt, obwohl er gar nicht mit ihr verwandt ist, erst seit gut einem Jahr kennt. Damals suchten Mama und Papa für ihn eine Leihgroßmutter. Die echten Großeltern von Olaf leben alle nicht mehr und wir fanden es schade, dass unser Kind so ganz ohne Opa und Oma aufwachsen soll, erzählt Olafs Vater. Denn wie die meisten von uns, erinnert auch er sich gerne an seine Oma und findet, dass sie ihm eine Menge mitgegeben hat fürs Leben. Die Idee der Leih- Oma ist in Deutschland inzwischen 20 Jahre alt und kommt Leihoma ursprünglich aus England und Amerika. Da ist diese Form des Miteinander von Jung und Alt schon seit hundert Jahren gang und gäbe. Rudolf Gränzer von Patenschaften-aktiv in München, eine Vermittlungsstelle für Leihgroßeltern, führt das auf die Staatsgläubigkeit der Deutschen zurück: Sie zahlen kräftig Steuern also soll auch der Staat die sozialen Probleme lösen. In England zum Beispiel sei soziales Engagement viel selbstverständlicher. Welches Kind lauscht nicht gerne Omas Geschichten oder spielt mit Opa Mau Mau? Großeltern sind für Kids die Größten. Was aber, wenn die eigene Oma schon tot ist und der Opa weit weg wohnt? Die Lösung: Leihgroßeltern! Senioren also, die gerne bereit sind, sich auch um Kinder zu kümmern, die nicht die leiblichen Enkel sind. Aus Spaß an der Freude. Katharina Grützmacher sagt Ihnen wie es geht. Doch es ist nicht einfach, die passende Leih-Oma zu finden. Olaf hatte Glück: Seine war auf Anhieb die richtige. Andere suchen jahrelang und geben nach vielen Versuchen schließlich auf. Wichtig sind Vorgespräche und natürlich in erster Linie das Einverständnis des Kindes. Gränzer rät außerdem, dass sich Eltern das soziale Umfeld der möglichen neuen Oma ansehen und die ersten Treffen gemeinsam mit ihren Kindern vereinbaren. Entscheidend ist letztlich aber einfach das Bauchgefühl. Die Nachfrage ist groß, aber leider gibt es zu wenig Senioren, die sich zur Verfügung stellen. Nicht weil sie keine Lust haben, sondern weil die Idee in Deutschland noch nicht populär genug ist und viele gar nichts davon wissen. Gränzer kennt das Problem und versucht über Infoblätter, Mundpropaganda und die Presse die ältere Generati- - manü on aufmerksam zu machen. Inzwischen sind in Deutschland viele Projekte entstanden, die Leih-Omas vermitteln. Auch über große Organisationen wie die Arbeiterwohlfahrt oder die Caritas, sowie die Jugendämter kann man nach einer Leih-Oma suchen. Um die engagierte Großväter und -mütter gibt es bundesweit. Eine Aufgabe, die anspruchsvoll ist und eine Menge Verantwortung erfordert. Die wichtigste Voraussetzung ist natürlich Spaß im Umgang mit Kindern. Aber auch gute Nerven und eine ordentliche Portion Geduld sollte die Leih-Oma mitbringen. Die Arbeit ist ehrenamtlich, das heißt, es gibt kein Geld dafür. Oft werden aber Fahrtkosten übernommen. Wichtig ist auch eine Haftpflichtversicherung für beide Seiten, wobei die Senioren teilweise über den sozialen Träger, der sie vermittelt, versichert sind. Das optimale Alter der Kleinen liegt zwischen zwei und vier Jahren, um sich auf eine neue Oma einzulassen. Natürlich ist das keine Faustregel, aber ältere Kinder können sich oft schwer an einen eigentlich fremden Menschen gewöhnen und verbringen ihre Freizeit lieber mit Gleichaltrigen. Da werden dann Computerspiele, Fußball oder Pferde interessanter als die Geschichten von Oma. Bei den ganz Kleinen können die Anforderungen an die Senioren schnell zu viel werden und so manchen Eltern fällt es schwer, ihre Kinder in so zartem Alter schon in fremde Hände zu geben. Den Leih-Opa gibt es natürlich auch, aber er ist immer noch die Ausnahme, obwohl die Nachfrage groß ist. Da suchen Eltern einen Opa, finden eine Oma, die möchte aber lieber ein Mädchen und keinen Jungen - es ist schwer, genau das zu finden, was zusammen passt. Aber wenn es passt, ist es einfach toll, meint Olaf.

12 MIX 13 Enschede: Deutscher erschießt Polizisten Bei einer Routinekontrolle in Enschede schoss ein 45-jähriger Deutscher aus der Drogenszene zwei Polizisten nieder, als er versuchte sich der Überprüfung zu entziehen. Ein Beamter (47) starb an einem Schuss in die Brust, sein Kollege (30) wurde am Kopf getroffen und schwer verletzt. Bei dem letzten Schusswechsel, auf dem Pausenhof einer Grundschule, gerieten Schüler und Eltern in Panik. Der mutmaßliche Täter konnte später festgenommen werden. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sprach der niederländische Innenminister im Anschluss an die Tat von einer beängstigenden Zunahme von Gewalt gegenüber Polizei und Feuerwehr. Die Niederlande sind - wohl auch wegen ihrer liberalen Drogenpolitik - das nordeuropäische Zentrum des Drogenhandels: Täglich reisen Hunderte aus Frankreich, Belgien und Deutschland ins Grenzgebiet. Der Umsatz bei den so genannten weichen Drogen wie Haschisch wird mit acht Milliarden Euro jährlich beziffert. Daran verdienen auch Hotels, Restaurants und andere Geschäfte: Allein Maastricht sollen 1,5 Millionen Drogenurlauber jedes Jahr besuchen. Amsterdam gilt sogar als EU-Drogenstadt Nummer Eins. Nach Schätzungen kommen drei von vier jugendlichen Touristen auch deswegen dorthin. Seit Jahren versuchen die Gemeinden an der Grenze, sich der oft aggressiven Drogenhändler zu erwehren, stoßen dabei aber auf den Widerstand der Städte: Die wollen die Dealer und Käufer aus ihrem Stadtbild entfernen und planen deshalb Drogenläden direkt hinter der Grenze. 35 Tonnen Hanf werden schätzungsweise im Jahr illegal hergestellt. 80 Prozent davon gehen ins Ausland, der Rest wird in den fast 800 Koffieshops der Niederlande verkauft. Dabei handelt es sich um Cafés, in denen legal bis zu fünf Gramm Haschisch erstanden und konsumiert werden dürfen. Im ersten Halbjahr 2004 sollen die deutschen Zollpolizisten bei Kontrollen eine riesige Menge an Drogen sichergestellt haben: Eine halbe Million Ecstasy-Tabletten, 870 Kilogramm Haschisch, 500 Kilogramm Marihuana, 76 Kilogramm Kokain und 28 Kilogramm Amphetamine. Ein Großteil davon stamme aus den Niederlanden. Terminator verbietet Knackis das Rauchen Arnold Schwarzenegger, Gouverneur von Kalifornien, hat in allen Gefängnissen des Bundesstaats ein Rauchverbot verhängt. Ausgenommen davon sind die Wohnungen der Bediensteten und religiöse Feiern indianischer Häftlinge. Kritiker der auch schon in anderen Staaten der USA erlassenen Verordnung befürchten, in den Haftanstalten werde demnächst der Schwarzmarkt für Tabak und Zigaretten blühen. Dass die Gefangenen nur noch vor dem Gefängnistor rauchen dürfen, ist allerdings ein Gerücht. Kreativmarkt an der Meerwiese Der Münsteraner Tageseltern e.v. veranstaltet am Sonntag den 7. November 2004 seinen beliebten Kreativmarkt. Er findet in den Räumen des Begegnungszentrums, An der Meerwiese 25, in Coerde statt. In der Zeit von Uhr wird selbstgemachtes aus Stoff, Wolle, Holz und Papier sowie Vorlagen und Bastelutensilien verkauft. Anbieter können noch unter der Telefonnummer einen Tisch reservieren. Für das leibliche Wohl sorgt der Verein mit Kaffee, Kuchen, belegten Brötchen und kalten Getränken. Der Eintritt beträgt einen Euro pro Person. draußen! -Verkäufer Dietmar Hinrichs bietet an: frische Lachsforelle 1000g 7,00Euro geräucherte Lachsforelle 1000g 10,00 Euro frische Forelle Stück 2,50 Euro geräucherte Forelle Stück 3,00 Euro Forellenfilet, kaltgeräuchert 18,00 Euro Aal, geräuchert 1000g 25,00 Euro telefonische Bestellung: abzuholen jeweils montags vorm Aldi, Bohlweg oder Aldi, Friedrich-Ebert Straße Anzeige Anzeige

13 14 GESPRÄCH Dr. Ring Ding: Ich halte nicht viel von Gewalt In der Reagae-Szene treibt sich manch krudes Volk herum. Dass manche Rastas extrem frauenfeindlich sind, ist hinlänglich bekannt. Aber auch Schwule und Lesben bekommen aufgrund ihrer Sexualität ihr draußen!: Hallo Richie, die meisten kennen dich nur unter deinem Künstlernamen Dr. Ring Ding. Wie bist du auf den Namen gekommen? Richie: Durch ein Instumentalstück von Roland Alfonso aus den Sechzigern. Der war Saxophonist bei den Skatelites, die damals den Ska sozusagen erfunden haben. Das Stück von Alfonso hieß Dr. Ringa-Ding. Das Wort bedeutet im Amerikanischen Halli Galli, also wenn groß was los ist. draußen!: Du scheinst viel beschäftigt zu sein, was hast du heute alles schon gemacht? Richie: Ich habe erst versucht zu schlafen, aber dann musste ich auf die Toilette. Danach habe ich im Internet gesurft, mir etwas zu Essen gemacht und danach habe ich s beantwortet, bei denen es um zwei Projekte geht, die ich im Dezember mache: eine Weichnachtstournee mit Soulfood International aus Tübingen und dann geht die Rock Steady Revue noch auf Tour. Dann werde ich zum Ende des Jahren eine neue Skaband haben, die heißt Kingston Kitchen 809. Später war ich im Studio und habe Sprechaufnahdraußen! 11/04 men gemacht für ein Remix für einen Dancesong, der bald rauskommt. Tja, und danach habe ich mich auf den Weg zu diesem Interview gemacht. draußen!: Was war das letzte Konzert, das Du Dir angehört hast? Richie: Eine Release-Party im Hot Jazz Club. Aber von Freizeit kann man da meistens gar nicht mehr reden. Wenn man Musik macht, kann man Freizeit und Beruf ganz schwer trennen. Im Jazz Club habe ich zum Beispiel die Band angesagt. Fett weg. Den meisten Fans ist es egal Dihia Wegmann sprach mit dem Münsteraner Dr Ring Ding, alias Richie, über Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit in der Szene. draußen!: Wann kann man wieder ein Konzert von dir in Münster sehen? Richie: Im November werde ich im Gleis 22 mit der Sharp Axe Band. Mit denen habe ich damals auch auf dem Domplatz gespielt, als es so kalt war. draußen!: Wo gehst du in Münster gerne hin? Richie: Wenn ich viel unterwegs bin, genieße ich meine freie Zeit, bin zu Hause und höre Frank Sinatra. Klar gehe ich auch manchmal ins Triptychon oder ins Gleis 22. draußen!: Worum gehts in deinen Texten? Richie: Ich will in erster Linie unterhalten und stehe auf Entertainment. Es muss nicht immer Tiefgründiges dahinterstecken. Ich bin manchmal die reine Unterhaltung. Dann gibt es gerade in der amerikanischen Musik die Tradition - genau wie im Hip Hop - den so genannten boasting style. Das heißt, vorzugeben, dass man der Beste und der Tollste ist. Das mache ich auch sehr gerne. Aber manchmal gibt es bei mir auch eine Message, dass ich zum Beispiel pazifistisch eingestellt bin und nicht viel von Gewalt halte. Es geht oft darum, wie man miteinander umgeht, wie man durchs Leben bewegt. Auch Liebeslieder. Aber ich will niemandem sagen, welcher Weg gut und welcher schlecht ist. draußen!: Was für Leute hören deine Musik? Sind die eher kritisch oder muss da nur der Riddim stimmt? Richie: Ich glaube, letzteres. Weil ich viele Texte auf Jamaikanisch mache, das verstehen viele nicht. Ich habe aber auch ein paar Texte auf Deutsch gemacht und da sind die Leute natürlich wesentlich kritischer. Ich habe bestimmt auch schon Texte, die überhaupt nicht gut sind. Die Sachen spiele ich auch nicht live, das kann ich niemandem anbieten. - manü draußen!: Was fällt dir zu deinen Kollegen aus Jamaika ein: Buju Banton, Beenie Man, Sizzla, Yellowman? Richie: Ich höre mir die Sachen kritisch an: Mir

14 GESPRÄCH 15 kann oder durch die Luft fliegen. Bei Yellowman ist es einfach ein Unterhaltungsfaktor. Das ist Old School und da ziehen die auch über andere Musiker her und singen: Ich erschieß dich, weil ich der Beste bin! Wenn die von killen reden, dann meinen sie, dass sie die Besten sind. Töten nicht mit echgefällt die Musik, mir gefällt die Stimme, mir gefällt die Performance - aber mir gefällt nicht die Botschaft. Aber das heißt nicht, dass ich dann unbedingt den Botschafter indiskutabel finde. draußen!: Wenn jemand wie Buju Banton dazu aufruft, Schwule mit einem Kopfschuss zu töten, ist das nicht mehr lustig... einem Song: Wenn du eine Lesbe siehst, dann schnapp sie dir und.... Richie: Wenn er das gesagt hat, finde ich das nicht okay. Wenn er aber singt, dass alle Frauen, die ihn nicht lieben, Lesben sein müssen, finde ich das lustig. Dadurch stellt er sich in den Vordergrund: Ich bin der Tollste, ich hab den Längsten, ich bin der Potenteste. Vielleicht Richie: Das ist vor zwölf Jahren veröffentlicht worden kam ein Album raus, wo man eine starke Wandlung bei ihm feststellen konnte. Seitdem ist mir keine Stück bekannt, in dem er explizit zur Gewalt gegen Schwule aufruft. Trotzdem Schwerenöter... - dw bekommt Buju Banton jetzt die ganze Kritik ab. Bei Sizzla und Capelton höre ich mir das an und denke: Vollidioten! Solche Lieder lege ich aber nicht auf. Es gibt aber auch welche, die sich auf ganz unterhaltsame Weise mit werden mir jetzt viele Lesben sagen, ich hätte eine komische Art von Humor. Dass zwei Frauen miteinander Sex haben, das sieht man in jedem Porno. Yellowman würde auch sagen, dass er über Wasser laufen dem Thema Homosexualität beschäftigen. Meine Botschaft ist eher Liebe, Frieden und Verständnis. Nicht Hass schüren. Wenn man sich als Botschafter der Liebe versteht, aber ein Problem damit hat, wie andere Leute ihre Liebe zeigen, dann ist das einfach nur doof. Ich spiele kein Stück von Capelton, in dem...dr. Ringdingund Dihia Wegmann es darum geht, Lesben zu erschießen und Schwule mit Säure zu übergießen. Das heißt aber nicht, dass ich keine Stücke von ihm spiele, deren Botschaft ich unterstreichen kann. draußen!: Yellowman sagt in einem Interview: Keine Diskriminierung! Und dann lesen wir in ten sondern lyrischen Waffen. draußen!: Das überschreitet aber deutlich die freie Meinungsäußerung... Richie: Ich finde, man darf eigentlich alles sagen. Die Leute, die das hören, müssen aber auch mit genügend Intelligenz gesegnet sein, um das einordnen zu können. Wenn jetzt meinetwegen eine Naziband auf die Bühne geht, und sagt alle Juden gehören vergast, können die das meinetwegen sagen. Aber ich sage: Ihr seid Schwachköpfe und Vollidioten! Ich halte überhaupt nichts davon zu maßregeln, Verbote und Gebote aufzustellen. In einer perfekten Gesellschaft würde es gar keine Gesetzte geben, weil jeder so leben würde, dass er anderen Menschen nicht schadet. Aber bis das so weit ist, braucht man Gesetze und Richtlinien. Aber eigentlich ist es doch klar, dass man niemanden töten darf. Ich persönlich mag es nicht wenn man mich einschränkt. Ich schränke mich schon selbst ein, da wo ich es für richtig halte. Aber ich mache auch Fehler. Ich halte die buddhistische Lehre, die besagt, man darf alles tun, so lange man keinem schadet, - dw für den richtigen Weg. Meinungsfreiheit ist gut, aber manche scheinen damit nicht klar zu kommen. Ich halte aber nichts von Sanktionen. Was man unterdrückt, ist dadurch ja nicht verschwunden, sondern es sucht sich einen Weg, der wahrscheinlich sehr gewaltsam sein wird, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Kommentar Ehrlich gesagt, mir ist ganz anders geworden, als ich das Interview mit Dr. Ring Ding redigiert habe. Wäre ich nicht nüchtern gewesen, hätte ich an der einen oder anderen Stelle gekotzt. Er persönlich scheint ja ein netter Kerl mit passablen Ansichten zu sein: Friede, Liebe, keine Gewalt. Darüber können wir reden. Was er aber über seine Musikerkollegen aus Jamaika sagt, kann ich absolut nicht unterschreiben. Da hat jemand eindeutig zu viel Verständnis, da sieht jemand offenbar vor allen Dingen die Musik. Schwule mit Säure übergießen und Lesben erschießen und vergewaltigen - auch, wenn es nur gesungen ist und angeblich lustig gemeint, da hört für mich der Spaß auf. Weil das menschenverachtend ist und Gewalt verherrlicht. Auch die Nazi-Band Landser macht gute Musik und die Zillertaler Türkenjäger haben durchaus Witz. Doch mir bleibt das Lachen im Halse stecken, wenn ich höre, wie sie über Juden, Schwule, Lesben und Schwarze singen Außerdem: Solche männlichen Gewaltphantasien fallen nicht vom Himmel, sondern sind drin in den Köpfen derjenigen, die so etwas in ihre Texte schreiben. Sonst kämen sie wohl kaum auf die Idee. Mann muss nicht über so etwas singen und cool ist das schon lange nicht. Yellowman und Konsorten mögen vielleicht den Längsten haben, aber jeder Spatz hat mehr Gehirn. Gerrit Hoekman

15 16 ROCKER draußen! -Verkäufer Detlef: Born to be wild Man trifft den freundlich lächelnden Mann mit dem Käppi vor der Stadtbücherei, in Warendorf, in Telgte und seit kurzem auch vor Ratio in Gievenbeck. Natürlich immer mit der aktuellen Ausgabe der draußen! Ich bin volle Kanne ein uralt Rocker, bekennt sich der inzwischen 40-jährige Detlef Brocks. Von Pink Floyd, Deep Purple, AC/DC, Bruce Springsteen bis hin zu Bon Jovi reicht sein Musikgeschmack und sogar bei einem Shania Twain Konzert war er letztes Jahr. Die wollte er sich mal angucken, weil sie eine geile Stimme hat. Schon mit zarten 16 zog es ihn zu Konzerten, anfangs noch im Jugendheim. Da durfte man die Dorfgruppen auf keinen Fall verpassen. Er war auf unzähligen Festivals und hat schon manche Legende unter freiem Himmel gefeiert. Früher wurde dann der Campingwagen vollgepackt, um die Stones in Paris zu erleben. Auch heute noch muss er sich mindestens einmal im Jahr ein musikalisches Highlight gönnen. Das ist gut für die Seele. Aufgewachsen ist er in Steinfurt, wo er nach Schule und Bundeswehr eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann für Sanitär und Heizung abgeschlossen hat. Aber damit wollte er auf keinen Fall sein ganzes Leben vertrödeln. Er wollte raus aus dem kleinen Ort und fing an als Trucker Coca-Cola, Tiefkühlkost und Backwaren durch ganz Deutschland zu fahren. Doch dann bin ich reingeschlittert in Alkoholprobleme, erinnert sich Detlef. Der Führerschein war weg, damit auch der Job und letztlich auch die Wohnung. Auf der Straße hat er trotzdem nie gelebt, sondern ist Alt-Rocker Detlef im Haus der Wohnungslosenhilfe (HdW) erst mal für eineinhalb Jahre untergekommen. Am Anfang war ich ziemlich engstirnig, wollte keine Hilfe annehmen, alles alleine schaffen. Ich wollte einfach nicht wahrhaben, dass ich durchhänge. Aber er hat ziemlich schnell begriffen, dass er damit nicht weiterkommt und seine Probleme anpacken muss. Das war schwer zu in der Hand. Katharina Grützmacher hat sich mit ihm unterhalten. Über das Leben auf der Straße, seine Arbeit als Verkäufer, über Fußball und über Musik, die in die Glieder geht. lernen meint Detlef, der von sich selber sagt, dass er eigentlich ein Dickkopf ist. Vielleicht war es aber auch der Dickkopf der ihn wieder rausgeholt hat aus dem - kg Sumpf. Denn heute hat er eine Wohnung in Roxel und für Februar eine Zusage vom Arbeitgeber für eine dreimonatige Trainingsmaßnahme, um wieder in den Job zurückzufinden. Hinterher ist man immer schlauer kann er heute lächelnd sagen. Aber aus der Zeit im HdW hat er auch eine Menge gelernt. Seine Einstellung zu den Menschen hat sich verändert. Er ist toleranter und offener geworden und hat begriffen, wie wichtig Freunde im Leben sind: Alleine kommst Du nicht weit. Aus jenen Tagen ist eine feste Clique entstanden, fast wie eine kleine Familie, in der man dem anderen zuhört und versucht sich da zu helfen, wo es geht. Inzwischen haben alle Kumpels wieder ihr eigenes Dach überm Kopf, aber die schwierige Zeit hat sie fest zusammen geschweißt. Über einen Freund ist er auch zur draußen! gekommen, um sich ein wenig Geld zu verdienen. Seit Anfang April ist er nun schon dabei und mittlerweile macht ihm die Arbeit richtig Spaß. Am Anfang war es eine große Überwindung. Weil er schon lange in Münster lebt, kennen viele sein Gesicht. Mehr als einmal haben ihn schon alte Bekannte angesprochen: Was machst du denn da? Inzwischen läuft es gut und schon lange hat er keine negativen Reaktionen mehr bekommen. Aber ich bin auch keiner von denen, die rumbrüllen oder aufdringlich sind, meint Detlef. Der Verkauf der draußen! hat ihm weitergeholfen um langsam wieder in die Pötte zu kommen. Hängen lassen ist nicht sein Ding. Das Leben muss schließlich weitergehen!, sagt er. In der Zukunft möchte er noch in die USA fliegen und nach Australien, das waren schon immer Traumziele. Und vielleicht irgendwann eine Familie gründen. Aber ein Schritt nach dem anderen. Und egal was war und kommt - seinem FC Bayern München er immer treu und das inzwischen schon seit dreißig Jahren: Damit das alle wissen!

16 DIES & DAS 17 Chance e.v.: Beschäftigung für junge Menschen Homophon: Harmonische Hühner Seit Oktober bietet das Modellprojekt Für Aktiv Langzeitarbeitslosen bis 25 Jahren die Möglichkeit, eine gemeinnützige Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung aufzunehmen. Die Haftentlassenenhilfe Chance hat nun die Zusage für die vier Stellen erhalten, die zusätzlich in den eigenen Projekten geschaffen werden konnten. Der gemein-nützige Verein hat sich auf Haushaltsauslösungen spezialisiert. Die Jugendlichen können ab sofort bis zu 20 Stunden pro Woche in der Mülltrennung arbeiten. Der Abfall, der übrig bleibt, wenn ein Haushalt aufgelöst wird, kann jetzt in noch größerem Umfang sortiert und getrennt werden. Das Material wird so dem Wertstoffkreislauf zugeführt. Das fördert den Umweltschutz und erspart der Kommune Entsorgungskosten. Aber auch in der Grabpflege werden die Jugendlichen aktiv. Die Gräber von Wohnungslosen werden angelegt und gepflegt, damit die Verstorbenen eine würdige, letzte Ruhestätte erhalten. Die Beschäftigten erhalten Arbeitsgelegenheiten in Bereichen, in denen sie teilweise bereits tätig waren oder für die sie sich interessieren. Es sollen grundsätzlich Kenntnisse vermittelt werden, die zu einem Wiedereinstieg ins Berufsleben verhelfen. Dazu gehört auch das Training von Grundlagen wie Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Vier Stunden in der Woche sind der Qualifikation und somit der zielgerichteten Vorbereitung auf eine Anschlussbeschäftigung gewidmet. Betriebsbesichtigungen, Praktika, Lehrgänge, Bewerbungstraining und so weiter führen die Jugendlichen an Berufsfelder heran und erhöhen so die Chance aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen. Auch finanzielle Anreize machen die Teilnahme an Für Aktiv attraktiv. Zusätzlich zur Arbeitslosenhilfe wird eine Mehraufwandsentschädigung von 1,50 Euro pro Stunde gezahlt. Für die Dauer der Beschäftigung, derzeit längstens sechs Monate, wird eine Fahrkarte für das Stadtgebiet von Münster zur Verfügung gestellt. Chance wird zukünftig nicht nur Arbeit in den eigenen Projekten anbieten, sondern möchte Jugendliche auch an andere geeignete Träger in Münster vermitteln. Die ersten Anfragen gibt es bereits und entsprechende Anträge wurden schon an die Agentur für Arbeit gestellt. Der Verein bietet den Trägern passgenaue Vermittlung von Mitarbeiter an, sorgt für die Qualifikation, zahlt die Mehraufwandsentschädgung aus und ist Ansprechpartner bei Problemen während der Beschäftigung. Interessierte Träger oder Einrichtungen können gerne mit Chance Kontakt aufnehmen. Ansprechpartner: Krystian Waletzko, Bohlweg 68a, Münster, Hegel, Feuerbach und Wittgenstein waren kluge Männer, aber die wahren Philosophen kommen aus Münster und heißen Homophon. Ende November präsentiert der schrille Schwulenchor sein neues Programm The Fabulous Chickendales. Aber auch wenn es die zwölf westfälischen Sängerknaben, was Aussehen und Körperbau angeht, mit den namensähnlichen US-Boys aufnehmen können - bei Homophon dreht sich diesmal alles um Hühner. Fazit: Das liebe Federvieh ist auch nur ein Mensch. Der Chor beantwortet brennende Sinnfragen aus dem Geflügel-Dasein wie gewohnt bissig, manchmal auch zynisch und sarkastisch. Romantisch und naiv, erotisch und ernüchternd, spannend und irritierend ist das Leben auf dem Hühnerleiter. Aber auch kurz und beschissen: Haben Hühner in der Legebatterie Privacy? Hängt der Hahn aus dem Nachbar-Ei vielleicht schon knusprigbraun im Hendl-Grill? Da bleibt Vegetariern schon mal der Tofu im Halse stecken. Fleischesser erwartet ein vergnüglicher Abend mit allem Drum und Dran: Lieder aus der Renaissance und moderne Schlager, freche Texte, halsbrecherische Choreografien, feinsinnige Conferencen und unglaubliche Kostüme. Also nichts wie Karten vorbestellt, denn der frühe Vogel fängt den Wurm. Premiere am Samstag, den 20. November, 20 Uhr, Waldorfschule in Gievenbeck Vorbestellung per Mail an vorbestellung@homophon.de Durch den Verkauf unseres Straßenmagazins haben unsere meist wohnungslosen Verkäufer im Laufe der Jahre ihren Lebensunterhalt aufgebessert, so mancher hat den Wiedereinstieg in ein geregeltes Leben geschafft. Das muss so bleiben! Damit draußen! existieren kann, brauchen wir Spenden und Sponsoren. draußen! ist gemeinnützig, Spenden können von der Steuer abgesetzt werden. Sparkasse Münsterland-Ost Konto-Nr BLZ

17 18 BOTSCHAFT Das Schwarze Brett Gottes: Bibelfest per SMS Dieter Kohl aus dem südlichen Münsterland erregte mit einem ungewöhnlichen Plakat, für das er einen Silberpreis beim Deutschen Plakat-Grand-Prix erhielt, in ganz Deutschland Aufsehen. Der engagierte Christ wirbt Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt im Dülmener Ortsteil Hiddingsel. Nichts Besonderes? Zugegeben: Soweit noch nicht. Aber schon eher außergewöhnlich an Dieter Kohl ist, dass eine seiner Aktionen vor einigen Und wir wollen, dass Gott in Deutschland wieder ins Gespräch kommt. Die Großflächenwerbung eigne sich dabei hervorragend als Schwarzes Brett, auf dem man den Schöpfer reden lassen könnte. Viele Menschen aber nicht für Alkohol oder schnelle Autos sondern für eine viel brisantere Ware - er wirbt für Gott. Reinhold Kübber hat den Dülmener getroffen, der die Plakatmacher in Deutschland ausgestochen hat. Nach Auskunft des Pressesprechers der Kampagne, Stephan Volke, sind die Reaktionen sehr unterschiedlich. In einigen Städten wandten sich die Passanten an die Tagespresse, weil sie sich von den Plakaten belästigt fühlten, berichtet Volke. Doch zeigen die mit täglich bis zu über Netzbesuchen hohen Zugriffszahlen der Webseite das große Interesse für die Aktion und das Thema. Für Kohl ist dabei noch wichtig, dass der gemeinnützige Verein überkonfessionell ist. Deshalb ist auch der Vorstand mit einer evangelischen Pfarrerin, einem katholischen Dechanten und einem freikirchlichen Journalisten bunt besetzt. Service an, mit dem man sich täglich einen Vers aus der Bibel auf sein Handy schicken lassen kann. Die Kosten für diese Angebote werden nicht durch die Kirchensteuer, sondern ausschließlich durch Spenden bezahlt. In seinem Redaktionsbüro arbeitet der Dülmener ansonsten unter anderem für die Deichmann-Stiftung und gibt Facts - den etwas anderen Kalender für junge Leute heraus. Der mit Cartoons und hintergründigen Texten gestaltete Timer gefällt dabei auch Älteren. Im Oktober und November besucht Kohl - auch im Auftrag der Deichmann-Stiftung - Wort-und-Tat -Projekte in Tansania und Südindien, um über die dortigen Ausbildungszentren und ein Landwirtschaftsprojekt zu berichten. Doch liegen ihm die Aktivitäten hier in Deutschland besonders am Herzen. So soll in Kürze dann auch die Kampagne aufgestockt werden. Plakat in Postkartenformat Monaten deutschlandweit bekannt wurde. Und zwar durch ein ungewöhnliches Plakat, das seit September 2003 an über Stellen im Bundesgebiet aushing: Ganz in Schwarz gehalten, ist nur knapp unter der Mitte des Plakates in weißer Schrift zu lesen: Wir müssen miteinander reden. - Gott. Darunter links die Internetadresse: Den für viele Bürger provokanten Satz erklärt der Initiator der Aktion so: Dieses Thema zieht sich von vorne bis hinten durch die Bibel. Gott möchte mit den Menschen in Kontakt bleiben. -rk glauben heute nicht mehr an Gott, sagt Kohl, schränkt dann aber ein: Und sie ahnen dennoch, dass es ihn geben könnte. Für den Plakatemacher, der beruflich für verschiedene Auftraggeber im PR-Bereich tätig ist, waren die Pappwände aber nicht nur ein religiöser Erfolg: Wegen ihrer starken Aussagekraft erhielten sie im Sommer beim Deutschen Plakat Grand Prix der Werbewirtschaft den Silberpreis. Sich selbst beschreibt der gebürtige Nürnberger denn auch so: Am liebsten nenn' ich mich Christ. Zwar bin ich als Protestant aufgewachsen - das ist die Geschichte, in die Gott mich hineingestellt hat. Aber ich folge nicht dem Lutherus' oder Katholikus', sondern Jesus. Bei seiner Werbung für eine Sache, die manche gern als altmodisch abtun, greift der 60-Jährige gern auf die modernsten Kommunikationsmittel zurück. Beispielsweise bietet er einen SMS- Dieter Kohl aus Hiddingsel -rk Dann hängen nochmals Silberpreisgekrönte Plakate im Bundesgebiet und machen die Menschen darauf aufmerksam, dass Gott mit ihnen wieder ins Gespräch kommen will.

18 FESTER BODEN 19 Obdachlose Junkies: Um Haus und Hof gedrückt Wer abhängig ist von Heroin, bekommt neben den gesundheitlichen Folgen bald auch andere Probleme: Die Droge ist teuer und irgendwann ist kein Geld mehr da für die Miete. Ende vom Lied: Viele Junkies in Münster haben keine Wohnung mehr und Vielen Münsteranern ist die Drogenszene am Bremer Platz ein Dorn im Auge. Von mittags bis abends lungern dort Abhängige herum, heruntergekommene Gestalten, denen man das Elend schon von weitem ansieht. Aber sie kommen nicht hinter den Hauptbahnhof, um den Anwohnern Angst zu machen, sie kommen, weil dort die Freunde sind. Die Szene als Ersatzfamilie. Manche von ihnen wissen aber auch gar nicht, wo sie sonst hingehen sollten - weil ihr ganzes Geld in Drogen fließt, haben sie irgendwann die Miete nicht mehr bezahlt und sind aus ihrer Wohnung geflogen. Sie wohnen auf der Straße oder bei einem Kumpel. Viele schlafen auch im Haus der Wohnungslosenhilfe, sagt Wolfgang Schneider, Leiter des gemeinnützigen Drogenhilfevereins Indro. Mehr als die Hälfte leben in ungesicherten Wohnverhältnissen oder sind obdachlos, hat eine Studie für die Bundesrepublik hochgerechnet. In den Notunterkünften kommt es aber häufig zu Konflikten zwischen heroinabhängigen und Obdachlosen, die Alkoholprobleme haben. Auf dem freien Wohnungsmarkt haben die Drogenabhängigen jedoch kaum eine Chance. Eigentlich kümmern sich Schneider und seine Mitarbeiter darum, dass die Abhängigen ihrer Sucht nicht in der Öffentlichkeit nachgeben müssen. Spritzbesteck auf Kinderspielplätzen, Junkies, die ihren Druck im Hinterhof setzen - seit Indro seinen Sitz hinterm Bahnhof hat, gehören solche Bilder bis auf wenige Ausnahmen der Vergangenheit an. Besonders der Drogenkonsumraum, in dem die Abhängigen sich ihre Dosis spritzen können, entspannt die Situation um den Bremer Platz spürbar. Seit fast zehn Jahren versucht Indro aber auch drogenabhängige Wohnungslose wieder von der Straße zu holen. Stichwort: Ambulantes betreutes Wohnen. Die Betroffenen können über den Drogenhilfeverein wieder in eigene vier Wände einziehen, ein Sozialarbeiter hilft ihnen dabei, nicht nach wenigen Wochen wieder auf einem Berg Mietschulden zu sitzen. Wir verfügen im Moment über zwölf Plätze, die alle besetzt sind, sagt Schneider. Fünf weitere Wohnungslose warten. Um eine passende Bleibe zu finden, arbeitet Indro mit der Fachstelle Wohnungssicherung der Stadt Münster und der Baugesellschaft Wohn- und Stadtbau zusammen. Die Wohnungen sind über die ganze Stadt verteilt. Wir achten darauf, dass sie sich nicht in unmittelbarer Nähe zur Szene befinden, erklärt Schneider. Das Risiko ist zu groß, dass leben in Notunterkünften. Um dem Problem beizukommen, bietet der Drogenhilfeverein Indro seit einigen Jahren betreutes Wohnen für Abhängige an. Gerrit Hoekman hat sich mit Wolfgang Schneider, dem Leiter der Einrichtung unterhalten. die Betroffenen wieder in den alten Teufelkreis rutschen. Oder dass sich die Szenekumpel in der neuen Wohnung des alten Spezies treffen. Insgesamt hat Indro seit Bestehen des Projekts 26 Personen betreut. Die Motivation muss von den Betroffenen selbst kommen, sagt Schneider. Zum Beispiel eine Therapie zu machen oder zumindest am Substitutionsprogramm teilzunehmen, das heißt über einen Arzt regelmäßig einen Suchtersatzstoff zu bekommen. Vorteil: Weil die Abhängigen nicht die meiste Zeit nach Drogen und dem Geld dafür suchen müssen, können sie sich endlich wieder auf ihr Leben konzentrieren. Der Sozialarbeiter von Indro hilft und achtet darauf, dass Rechnungen und Miete bezahlt werden und der Haushalt geführt. Manchmal geht es auch für die Betroffenen darum, nicht im Gefängnis zu landen. Die allermeisten der Bewohner sind bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Weil Heroin teuer ist und die Abhängigkeit groß, versuchen die meisten illegal an Geld zu kommen. Sie dealen selbst mit Drogen oder klauen. Besonders nach einer Therapie oder der Haftentlassung ist es wichtig, dass die Betroffenen eine Wohnung haben, weiß Schneider. Sonst landen sie über kurz oder lang wieder auf der Scene. Mit Hilfe der Indro -Mitarbeiter sollen sie stattdessen lernen, eigenständig zu leben. Im Schnitt bleiben die Bewohner 30 Monate. Es gibt aber natürlich auch welche, die schon nach kurzer Zeit wieder auf der Straße landen, streut sich Schneider keinen Sand in die Augen. Das ist eben ein schwieriges Klientel.

19 20 ETEPETETE Gute Manieren: Brötchen schneiden verboten Jedes Jahr stehen Verkäufer, Ehrenamtliche und Redakteure bei der draußen! -Weihnachtsfeier vor einem kniffligen Problem: Wie isst man Austern, Kaviar und Trüffel? Mit der Suppenkelle oder mit der Hand? Scharf schlürfen oder lautlos lutschen? Mit abgespreiztem Finger oder angewidertem Gesicht? Und weil wir es immer noch nicht wissen, halten wir uns auch heuer wieder an heiße Würstchen mit Kartoffelsalat und Senf. Da befinden wir uns immerhin auf sicherem Terrain. Außerdem: Es gibt Dinge, auf die kann man als Normalsterblicher getrost verzichten. Das darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass gutes Benehmen in unserer Gesellschaft wichtig ist. Wer beim Bewerbungsgespräch den Personalchef zur Begrüßung mit einem Na, altes Haus, dann wollen wir mal jovial auf die Schulter klopft, hätte auch gleich im Pyjama kommen können. Außer Exzentrikern würde natürlich niemand auf die Idee kommen, sich als Aspirant auf einen Job so zu benehmen. Manche Regeln der Etikette sind uns nämlich von klein auf eingetrichtert worden und in Fleisch und Blut übergegangen. Bereits Fünfjährige wissen, dass man an der Fleischtheke danke sagt, wenn man eine Scheibe Mortadella zukriegt. Oder bitte, wenn man der netten Verkäuferin danach die durchgekaute Wurstpelle wieder in die Hand drückt. Kinder dürfen schon mal über die Strenge schlagen und die Pommes mit den Fingern essen, allerdings nur, wenn sie jünger als acht Jahre sind, so fordert es die Essetikette. Für alle anderen gilt: Fritten immer mit Messer und Gabel. Sollten Sie sich entschließen, eines unserer Fondue-Rezepte Wer öfter in der Münsteraner City ist, weiß das: Die draußen! -Verkäufer haben ausgezeichnete Manieren. Aber auch die Redakteure unseres Straßenmagazins fallen in der Pressekonferenz durch vollendete Umgangsformen auf. Zufall? Nein, harte Arbeit! Damit auch Sie sich in fast jeder Situation zurecht finden, lüftet Gerrit Hoekman ab sofort Monat für Monat das Geheimnis guten Benehmens. Doppeldipp mit Fingerchips: Bis acht Jahre Okay nachzukochen, die Sie am Ende des Heftes finden, droht ebenfalls ein Fettnäpfchen: Doppel-Dipping ist strengstens verboten, weil unhygienisch. Also nicht eindippen, abbeißen und noch mal rein ins Schüsselchen. Und bloß nicht schlingen, denn es ist unfein, die Gabel zum halbvollen Mund zu führen. DINgerechtes Benehmen hilft auch auf der Geburtstagsparty. Beim kalten Buffet zum Beispiel schickt sich Drängeln 90 Prozent aller Deutschen zwischen 18 und 45 Jahren wünschen sich laut Umfragen mehr Höflichkeit und Anstand im Umgang miteinander. Da kommt der neue Knigge geranicht. Stilvolle Gäste türmen auf dem Teller keine Berge, stellen sich für jeden Gang extra an und nehmen immer einen neuen Teller. Wir lernen: Gute Manieren erfordern eine Engelsgeduld und eine große Spülmaschine. -hd Tischmanieren sind überhaupt ein weites Minenfeld. Oliven werden auf der Gabel balanciert oder mit dem Zahnstocher aufgespießt. Den Kern nimmt man diskret zwischen Daumen und Zeigefinger und legt ihn auf einen Teller. Wer Knödel und Kroketten schneidet, outet sich als Bakalut. Wo dabei ein Messer erforderlich ist, verlässt man am besten fluchtartig das Restaurant, empfiehlt eine Gourmet-Seite im Internet. Auch Brötchen und Baguette werden in guter Gesellschaft nicht geschnitten, sondern abgebrochen und dann mit Butter beschmiert. Grundkenntnisse im Knigge erhalten auch beim Kneipenbesuch die Freundschaft. Wohin mit der Zitronenscheibe, die am Cocktailglas klemmt? Aussaugen und verstohlen unterm Bierdeckel verstecken? Alles, nur nicht ins Glas, das sieht unappetitlich aus und verursacht bei den Begleitern Schluckauf und Magengrummeln, worauf man bereits die nächste Knigge- Regel beachten muss: Körpergeräusche werden höflich ignoriert. Selbst nach dem Niesen Gesundheit zu wünschen, ist in vornehmen Kreisen mittlerweile verpönt. Immer mehr Menschen leiden unter Allergien, sie fühlen sich durch die ständigen guten Wünsche genervt, erklärt Benimm-Experte Alfred Schmidt. Egal ob auf der Skipiste, beim Klettern in der Eiger-Nordwand, im Bett, auf der Autobahn oder in der Sauna - kaum ein Bereich menschlichen Zusammenlebens kommt heutzutage ohne den ultimativen Maßstab für gutes Benehmen aus. Neulinge in der Knesset, dem israelischen Parlament müssen zum Beispiel noch vor der ersten Sitzung einen fünfstündigen Kurs absolvieren, in dem sie lernen sollen, den politischen Gegner zu achten. Wichtigste Regeln: Kein Kaugummi kauen vor der Kamera und Zurückhaltung beim Auspfeifen anderer Abgeordneter. Die Knesset gilt als eines der hitzigsten Parlamente der Welt; immer wieder kommt es dort bei Debatten zu Tumulten, in denen die Volksvertreter auch schon mal handgreiflich werden.

20 RESPEKT 21 de recht, der passend zur Frankfurter Buchmesse erschienen ist. Moritz Freiherr Knigge, ein später Nachkomme des legendären Adolph Knigge, hat die Benimmfibel von 1788 auf unsere Zeit umgeschrieben. Wenn man andere Leute im Restaurant anschaut, sollte man nicht darauf achten, wie die ihre Austern essen, sondern wie die mit dem Kellner umgehen, ob sie auch höflich sind. Das ist ein Zeichen guter Manieren, meint der Baron. Das fand bereits sein Ahne Adolph Knigge, der keineswegs, wie viele glauben, ein Handbuch für Tischsitten geschrieben hat. Die Urfassung beschäftigt sich nur allgemein mit Anstand und Moral. Wer wissen möchte, ob man Spargel schneiden darf, wird in Adolph Knigges Buch Über den Umgang mit Menschen nichts darüber finden. Überhaupt: Einheitliche Regeln für gutes Benehmen sind selten, das erfuhr unlängst der WDR, als er sechs Fachleute nach ihrer Meinung zu brennenden Problemen der Etikette fragte. Anhaltspunkte bietet der Arbeitskreis Umgangsformen International (AUI), in dem 21 Experten aus acht Ländern über Anstand und Höflichkeit beraten. Die Ehrenamtlichen beantworten auch Fragen ratloser Konsumenten. Die Vorsitzende der Kommission, Inge Wolff, ist Tanzlehrerin. Kein Zufall, denn schon bei Hofe waren die Zeremonienmeister für gutes Benehmen zuständig. Ganz allgemein gilt, dass ich die Grenzen meiner Mitmenschen respektiere und nicht übertrete. Was den Kaviar auf unserer Weihnachtsfeier angeht, sind wir nun schlauer: Wir benötigen dringend einen Löffel aus Elfenbein. Was dazu der Elefanten-Knigge sagt, berichten wir Ihnen in vier Wochen. Der koschere Knigge Über den Umgang mit jüdischen Mitbürgern Michael Wuliger ist Kulturredakteur der Jüdischen Allgemeinen. Letztes Jahr hat der Journalist im Ölbaum-Verlag als Beilage zum Jüdischen Kalender einen koscheren Knigge herausgegeben, in dem er ein wenig augenzwinkernd neun Regeln und Tipps für den Umgang mit jüdischen Gesprächspartnern aufstellt. 1. Sie dürfen ruhig Jude sagen Das Wort ist nicht beleidigend. Wenn es Ihnen dennoch nur schwer über die Lippen kommt, dann hat das damit zu tun, dass irgendwo in Ihrem Hinterkopf noch Rudimente früherer Zeiten stecken. Das ist allerdings Ihr Problem, nicht unseres. 2. Judentum ist keine Frage der Bruchrechnung Wenn Sie einem Juden vorgestellt werden, fragen Sie bitte nicht als erstes, ob er Volljude ist. Verweisen Sie auch nicht auf eine Urgroßmutter namens Sarah, die Sie möglicherweise zu einem Achteljuden macht. Und falls Sie es doch tun, erwarten Sie nicht, dass Ihr Gesprächspartner gleich Brüderschaft mit Ihnen trinkt. 3. Erzählen Sie keine jüdischen Witze Erstens besteht die Gefahr, dass Sie, einmal in Schwung, statt jüdischer Witze Judenwitze erzählen. Das trübt die Stimmung. Zweitens laufen Sie Gefahr, Ihren Gesprächspartner zu langweilen: Der kennt die Witze nämlich alle schon - besser erzählt. 4. Wir sind nicht alle Israelis Die meisten Israelis sind Juden. Daraus den Umkehrschluss zu ziehen, die meisten Juden seien auch Israelis, ist unlogisch. Deshalb ist, wenn Sie Kritik an der israelischen Sicherheitspolitik haben, der Optiker Levy von nebenan nicht der geeignetste und sachkundigste Gesprächspartner. Und Ihrer Frauengruppe das Horatanzen beibringen, kann er wahrscheinlich auch nicht. 5. Wir sind auch nicht alle reich Statistisch ist der Reichtum unter Juden genauso ungleich verteilt wie unter dem Rest der Bevölkerung. Deshalb sollten Sie auch bei einer Diskussion über den derzeitigen Sozialabbau einem anwesenden Juden nicht freundlich auf die Schulter klopfen und sagen: Aber das betrifft Sie ja nicht! 6. Und Genies sind wir auch nicht alle Die meisten Juden sind genauso dumm wie das Gros der übrigen Menschheit. Die Chancen dafür, dass Ihr Gesprächspartner, weil Jude, Experte über die Frankfurter Schule ist (weil die ja meist Juden sind), sind relativ gering. Wahrscheinlicher ist, dass er Adorno für einen trockenen Toskanawein hält. 7. Ebensowenig sind wir alle fromm Die überwiegende Mehrzahl der Juden trägt weder Bart noch Schläfenlocken. Und kleidet sich auch nicht in schwarzem Tuch. Deshalb sind knifflige theologische Fragen auch nicht der natürliche Gesprächsstoff, wenn Sie bei einer Cocktailparty einem Juden begegnen. Der weiß nämlich über die Schriftrollen vom Toten Meer auch nur das, was er - wie Sie - beim Frisör in der Illustrierten gelesen hat. 8. Außerdem sind wir nicht das Gewissen der Menschheit Aus der Tatsache, dass Juden Jahre lang verfolgt wurden, ergibt sich nicht automatisch, dass Ungerechtigkeiten aller Art unser Lieblingsthema sind. Vermeiden Sie es deshalb bitte, Ihr derzeit brennendstes Anliegen - seien es Atommülltransporte, Robbenbabys oder die Lage in Tschetschenien - einem jüdischen Gesprächspartner mit den einleitenden Worten nahezubringen: Gerade Sie als Jude müssten doch verstehen Ihre Vergangenheit müssen Sie schon allein bewältigen Wenn Sie unter Schuldgefühlen leiden, weil Ihr Großonkel bei der SS war, ist ein zufällig anwesender Jude nicht unbedingt daran interessiert, darüber Einzelheiten zu erfahren. Suchen Sie in solchen Fällen lieber einen guten (am besten nichtjüdischen) Therapeuten auf.

21 22 LATERNE, LATERNE St. Martin: Schutzpatron der Bettler Auf den 11. November freuen sich nicht nur Karnevalisten, sondern auch Kinder: An diesem Tag ziehen die Kids nämlich mit Laternen durch die Straßen und gedenken St. Martin, der an einem kalten Wintertag einem Bettler die Wir befinden uns vor den Toren der französischen Stadt Amiens im Winter des Jahres 337 nach Christus. Ein nackter Mann macht in der Kälte Sitzung, aber die Vorüberziehenden zeigen sich unbarmherzig. Nur ein römischer Reiter, bekleidet mit Soldatenmantel und Rüstung, teilt seinen Umhang mit dem Schwert und gibt die eine Hälfte dem Frierenden. Die Szene kennen alle: Sankt Martin hilft dem armen Bettler, der sich ihm in der Nacht drauf in einer Vision als Jesus offenbart. Doch dem Soldaten schwillt nicht etwa die Brust, weil er dem Sohn des Herrn geholfen hat. Nein, er soll seine eigene Barmherzigkeit als Beweis für Gottes Güte gesehen haben. Kurz danach kann er aus der Armee Anzeige Tausend Fragen - eine Adresse Infos und Service im publikom - Stadtnetz für Münster Portal für Münster und das Münsterland Service und Infos der Stadtverwaltung Sozialforum, Online-Freiwilligenbörse Münsters Veranstaltungskalender Das Wilsberg -Spiel des Presseamtes Diskussion: Münsters Bürger reden mit Abfall und Recyling, Entsorgungskalender Vordrucke online - das spart Zeit und Wege austreten, die er wenig liebte, obwohl sein Name so viel bedeutet wie dem Kriegsgott Mars geweiht. Als Offizierssohn wurde er per kaiserlichem Erlass zum Militärdienst eingezogen. Sankt Martin lässt sich taufen und wird zum Teufelsaustreiber geweiht. Seit rund Jahren gibt es Bräuche, die jedes Jahr um den elften November an den heiligen Martinus erinnern, den das Volk anno 371 auf Grund seiner Bescheidenheit und Hilfe für die Kranken und Armen sogar zum Bischof von Tours machte - gegen seinen Willen. Daher soll auch die traditionelle Martinsgans stammen: Der unfreiwillige Kandidat soll sich vor der Hälfte seines Mantels gegeben hat. Doch was hat es mit den Bräuchen um den Schutzpatron der Bettler, Soldaten, Flüchtlinge und nicht zuletzt Frankreichs auf sich? Julius Reimer hat nachgeforscht. steckt haben, wurde aber vom Federvieh schnatternd verraten. Indes: Die Legende ist jünger als die Tradition im November Gänse zu schlachten. Schon viel früher feierten die Bauern mit einem Festschmaus die gerade eingebrachte Ernte. In der Adventszeit war dann Fasten angesagt. Seltsam eigentlich, dass der Heilige als Schutzpatron der Vögel gilt, die dafür jedes Jahr ihr Leben lassen müssen. Wahl in einem Gänsestall ver- Auch die Unter Schutz des heiligen Martin - ar Martinsfeuer sind wahrscheinlich heidnischen Ursprungs. Schon vor Presse und Informationsamt dem vierten Jahrhundert lief man mit Fackeln durch die Felder. Das sollte sie fruchtbar für die nächste Saat machen. St. Martin, der neue Bischof, gefiel der hohen Geistlichkeit indes nicht besonders: Die lebte in Saus und Braus, St. Martin jedoch, der weiter in armseligen Holzhütten lebte, zeigte dem Volk, dass es auch anspruchslose Kirchenfürsten gibt. In gallischen Ligugé bezog der genügsame Bischof eine kleine Einsiedlerzelle, die bald Zustrom von Gleichgesinnten erhielt - das erste Kloster des Landes entstand. Zuvor hatte man St. Martin aus seiner Heimat, Pannonien, heute Ungarn, vertrie- ben, in die er nach der Entlassung aus dem Heer gewandert war. Der dort gepredigte Arianismus lehrte, dass Gott und Jesus nicht eins seien. Martinus wandte sich dagegen und wurde unter Stockhieben fortgejagt. Das Datum des Martinsfests rührt her vom Tag, an dem der Bischof im Jahr 397 beigesetzt wurde. Den Laternenbrauch verdanken wir aber offenbar einem seiner Namensvetter: In Thüringen gedachten Menschen mit Lampions an seinem Namenstag dem Reformator Martin Luther, was später scheinbar auf den Heiligen übertragen wurde. Schon rund 100 Jahre nach seinem Tod wurde Martinus von König Chlodwig dem Ersten zum Patron des Frankenreiches erklärt. Und fortan nahm man seinen geteilten Mantel als Reliquie mit in jede Schlacht. So bereicherte er auch noch unsere Sprache: Der Schrein, in dem der Glücksbringer herumgetragen wurde, hieß capella, Lateinisch für Mäntelchen. Daraus leitet sich der Name eines kleinen Gotteshauses und des Chorstuhls ab: die Kapelle. Und auch das Wissen unserer Wetterfrösche vermehrte er in gewisser Weise. Eine alte Bauernregel sagt: Ist um Martini der Baum schon kahl, so macht der Winter keine Qual. Hoffen wir also auf blattloses Geäst!

22 KURZ & KNAPP 23 Big Brother goes Auschwitz Pay-TV-Sender Premiere ist am ersten Oktoberwochenende in eine neue Dimension vorgestoßen: Samstagnacht um zwei Uhr wurden - vermutlich zum ersten Mal seit in einem deutschen Sender wieder Holocaust-Witze gerissen. In der Containershow Big Brother machte sich, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, Kandidat Michele zu später Stunde über Türken und Juden lustig. Kostprobe: Ein Mädchen stehe auf dem Schornstein und werde gefragt, worauf es warte. Auf Mama und Papa. Die anderen Bewohner ließen ihn nicht nur gewähren, sondern amüsierten sich köstlich und forderten mehr antisemitische Witze. Die Sendeleitung ließ das Ganze ungeschnitten und live in die Wohnstuben. Radlos? Neue und gebrauchte Fahrräder Montag bis Freitag Uhr Uhr Frauenfahrradladen Dortmunderstr. 11 Tel Anzeige Anzeige Die Bayrische Landeszentrale für neue Medien stuft den Vorfall als Verletzung der Menschenwürde ein und will gegen den Sender vorgehen. Premiere-Chef Georg Kofler hat die beiden zu dem Zeitpunkt verantwortlichen Redakteure fristlos entlassen. Das Format sieht er dadurch jedoch nicht gefährdet. Nach einem Flugzeugabsturz lege man auch nicht gleich den ganzen Flugverkehr lahm, meint Kofler. Weil tief in der Nacht nur noch wenige Abonnenten zugeschaut hatten, blieb der Vorfall von den Medien zunächst unentdeckt. Bei der alltäglichen Zusammenfassung auf RTL II war die Passage herausgeschnitten worden. Erst zehn Tage später erfuhr die Süddeutsche Zeitung zufällig davon. Schmerzmittel Cannabis: Thüringerin scheitert vor Gericht Seit über zehn Jahren leidet die Thüringerin Ute Köhler nach einer Krebserkrankung an unerträglichen Schmerzen. Herkömmliche Medikamente verträgt die 50jährige nicht, weil sie an einer chronischen Hepatitis B leidet. Ein Arzt verschrieb ihr auf eigene Faust Dronabinol, eine Arznei auf Hanfbasis, die Köhler auf Anhieb und ohne Nebenwirkungen von ihren Schmerzen befreite. Doch das Medikament ist teuer - eine Monatsration kostet 860 Euro, deshalb weigerte sich die Krankenkasse die Kosten zu übernehmen. Ute Köhler, die Mitglied in der Deutschen Schmerzliga ist und in der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin, baute daraufhin im Blumentopf auf ihrem Balkon billig Hanfpflanzen an, die sie später als Plätzchen essen wollte. Um einer Strafverfolgung zu entgehen - der Anbau von Hanf ist in Deutschland verboten - erstattete sie bei der Polizei in Jena eine Selbstanzeige und klagte vor dem Oberlandesgericht. Die Richter sollten dem Staatsanwalt verbieten, ein Verfahren gegen Köhler einzuleiten. Als das Gericht die Klage im Schnellverfahren als unzulässig ablehnte, legte die Frau Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht ein. Ziel: Die Zulassung von Hanf als Schmerzmittel. Außerdem stellte Ute Köhler beim Amtsgericht Meiningen den Antrag, ihre vier Hanfpflanzen und zehn Stecklinge behalten zu dürfen. Anfang Oktober wiesen die Richter ihr Ansinnen als unzulässig zurück, weil der Staatsanwalt bislang keinen Antrag auf Beschlagnahmung gestellt habe. Keiner im Land kann mir sagen, was ich eigentlich tun soll, kommentiert Köhler die Entscheidung gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

23 24 KULTUR-KLUB Ani Chöying Drölma: Tibetische Nonne mit Kind Am 26. November erwartet die Münsteraner ein besonderes Konzert: Ani Chöying Drölma wird die Dominikanerkirche mit tibetischen Klängen füllen. Aber nicht nur die Musik ist außergewöhnlich, auch die Eine kleine Handtrommel und eine Holzflöte sind die einzigen Instrumente mit denen Ani Chöying Drölma ihre Stimme untermalt. Chöd heißen die Gesänge, die sie vorträgt. Eine ursprüngliche Art der Meditation, die vor allem Frauen praktizieren. Über Jahre alt sind diese Gesänge. Für die Nonne ist ihre Stimme aber letztlich nur ein nützliches Werkzeug, denn ihre Konzerte haben einen sozialen Hintergrund: Die Tibeterin braucht die Gage für eine Schule in Nepal, die erste, die Frauen eine Ausbildung ermöglicht. Drölma hat ihre Gesänge in der tradizionellen buddhistischen Ausbildung gelernt, unter der Leitung des Meditationsmeisters Tulku Urgyen Rinpotsche, der ihr auch ein Studium ermöglicht hat. Bildung ist für Frauen in Tibet nämlich keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg. Die meisten arbeiten auf den Feldern und im Haushalt und werden jung verheiratet. Sie haben einen niedrigen Status in der Familie und in der Gesellschaft. Im alten Tibet konnten die Mönche lesen und schreiben, Nonnenklöster waren selten. Vor der chinesischen Besetzung Tibets gab es Klosteruniversitäten, die aber ausschließlich Männer besuchen durften. Die Nonnen lernten zwar die buddhistischen Lehren, aber die meisten von ihnen konnten nicht einmal ihern Namen schreiben. Der 33jährigen Drölma ist bewusst, wie viel Glück sie hatte und sie möchte anderen Mädchen die gleiche Chance Ani Chöying Drölma zierliche Frau hat einen beeindruckenden Lebensweg gewählt. Katharina Grützmacher über einen Menschen, der mit ungeheurer Motivation neue Ziele in der alten tibetischen Tradition verwirklicht. geben gründete sie die Nuns Welfare Organization, um eine Schule für junge Frauen aufzubauen. Das war schon immer mein Kindheitstraum, errinnert sich die Nonne. Dort können die Mädchen studieren und werden zu Ärtzinnen, Krankenschwestern oder Lehrerinnen ausgebildet. Mit dreizehn Schülerinnen startete die Arya Tara Schule, das jüngste Mädchen ist gerade mal acht Jahre alt. Sie leben alle zusammen in einem Haus und sind eine große Familie. Ani Chöying Drölma wird von ihnen liebevoll Mutter genannt. Viele von ihnen kommen von weit her, teilweise haben sie lange Fußmärsche hinter sich oder wurden von Familienangehörigen gebracht, die ihren Kindern durch die Schule eine bessere Zukunft bieten wollen. - gf Neben Drölma unterrichten noch vier Lehrer in der Schule und der Großteil der Mädchen möchte später selbst als Lehrerin arbeiten. Auch die 14- jährige Ani Kunchok Palden: Ich möchte in Zukunft arme Leute unterrichten, um ihnen zu helfen. Gute Vorausetzung, dass die Arbeit der Nonne fortgeführt wird. Alle Schülerinnen sind dankbar für das Projekt und loben ihre Lehrer in höchsten Tönen. Sie unterrichten uns mit sehr viel Gefühl und erklären alles so gut, dass es jeder verstehen kann. Seit einigen Jahren tourt Ani Chöying Drölma durch die ganze Welt. In Amerika, Frankreich, Schottland, der Schweiz, Österreich und Deutschland hat sie schon Konzerte gegeben und im Laufe der Zeit ist genug Geld zusammen gekommen, um die Schule zu erweitern. Im April diesen Jahres öffnete das neue Gebäude seine Türen und bietet nun Platz für 150 Schülerinnen. Doch in Tibet stößt die Nonne mit ihrer Motivation, Frauen in der Gesellschaft gleichzustellen, auch auf Gegner. Als Pop-Nonne, beschimpfen sie alte Traditionalisten, die eine ehrwürdige Meditationstechnik an den Westen verscherbelt. Doch Drölma geht es weder um Erfolg noch Reichtum: Ich habe einfach nur begriffen, dass ich mit meiner Stimme Geld verdienen kann und das brauche ich dringend um meine Ziele zu erreichen. Denn egal was passiert, aufgeben will sie niemals. Und es ist schon bemerkenswert, was sie alles geschafft hat, wenn man bedenkt, dass sie bei Null anfing. Sogar einen kleinen Sohn hat Ani Chöying Drölma adoptiert, dem sie als halb verhungertes Waisenkind das Leben gerettet hat. Irgendwer musste sich ja verantwortlich fühlen für das kleine Geschöpf. Eine Nonne mit Kind? Die zierliche Drölma meint dazu nur: Die Wege sind vielfältig und ich bin schon immer ein wenig neben der Spur gewesen. Konzert am 26. November h in der Dominikanerkirche, Salzstr. Ani Chöying Drölma singt traditionelle tibetisch-buddhistische Gesänge Die klangvolle Stimme von Ani Chöying und ihre musikalische Sensibilität lassen den Besuch ihres Konzerts zu einem außergewöhnlichen Erlebnis werden. Eintritt: 10 Euro Kein Vorverkauf - nur Abendkasse Der Erlös der Veranstaltung geht als Spende an die: Nuns Welfare Foundation Verwendung: Arya Tara Schule Veranstalter: Dharmagruppe Münster Achtermannstr. 26 Info: und

24 NAWROTZKY-TÖRÖK 25 Obdachlose in Rumänien: Kein Ausweis, kein Wahlrecht Wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie längst verboten, lautet ein alter Sponti-Spruch. Wir wissen nicht, ob es in Rumänien etwas Ähnliches gibt, aber de facto scheint die Aussage dort zu stimmen. Nach der Wahl in den Städten und Dörfern des Balkanstaats hat sich kaum etwas getan, wie unser Mann in Cluj, Eduard Nawrotzky- Török, bei seinen Reisen durchs Land herausgefunden hat. Tagen war er plötzlich verschwunden. Dabei ist es wenig wahrscheinlich, dass er in eines der drei Obdachlosenheime umsiedelte: Noch vor ein paar Wochen traf ich einen anderen Berber, der das Nachtasyl tagtäglich verließ, um die Leute auf der Straße um ein bisschen Geld zu bitten, weil die Versorgung in der Unterkunft einfach unzureichend war. Politiker versprechen einem das Blaue vom Himmel, wenn es um die Wahl geht. Klar ist das eine Binsenweisheit, aber man kann daran nicht oft genug erinnern. Zudem darf man nicht außer Acht lassen: Es werden dabei nur jene Gruppen angesprochen, die als wichtig gelten. Wer schert sich schon um Minderheiten wie Obdachlose? Diese Wahltaktik wurde leider auch wieder in Cluj angewandt. Hier liegen die Kommunalwah- purer Stimmenfang: Die älteren Semester wählen nämlich oft traditionell die derzeitige Regierungspartei. Stellt sich Boc als Robin Hood der Senioren dar, kann seine Fraktion bei der nächsten Parlamentswahl wenigstens auf ein paar Stimmen der Senioren aus Cluj hoffen. Für die Obdachlosen aber tut keiner etwas. Denn viele haben keinen Personalausweis - und das Mitleid der Passanten zu wecken und sie zu höheren Spenden zu bewegen. Aber das ist hier nicht der Fall. Schon in ihrem Alter mit einem derartigen Problem zu kämpfen zu haben ist furchtbar. Und das, wo sie arbeitslos ist und sich vermutlich keine ärztliche Versorgung leisten kann. Sie hat kaum Wenn es um den Wahlkampf geht, werden Milliarden Leu für Werbung ausgegeben, um den Politikern Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dabei wäre es doch mal eine tolle Kampagne, auch nur einen Teil dieses Geldes in ein menschenwürdiges Obdachlosenheim zu investieren. Aber len jetzt schon ein paar Monate zurück, aber im Leben vieler Menschen hat sich noch nichts Wesentliches geändert. Zwar dürfen die recht zahlreichen Rentner nun kostenlos mit Bussen und Straßenbahnen durch die Stadt gondeln. Dies hat der neue Bürgermeister, Emil Boc, im Rahmen eines Programms beschlossen, mit dem er den älteren Menschen helfen will. Dabei brüstet er sich aber damit, die Maßnahme gegen den Willen des Staates durchgeboxt zu haben. Und vor diesem Hintergrund erscheint die Wohltat wiederum als somit auch kein Wahlrecht. Warum also um ihre Gunst buhlen? Vor kurzem konnte ich zwei Menschen beobachten, die nicht nur vom Schicksal, sondern auch von den Volksvertretern verlassen scheinen. Eine junge Frau, Anfang 20, sitzt vor einem Geschäft in der Nähe des Mihai-Viteazul-Platzes*. Viele wenden sich angewidert ab: Sie leidet an einem seltenen Hautausschlag an den Beinen. Natürlich gibt es Bettler, die ihre Beine absichtlich mit Blut beschmieren, um so Freunde, die sich um sie kümmern können, und auch ihre Familie hilft ihr nicht. Sie muss täglich Sitzung machen, um überleben zu können. Das ist noch schwieriger geworden: Berichte über Betrüger, die beim Betteln mehr Geld ergattern als Erwerbstätige, haben Misstrauen gegenüber Obdachlosen heraufbeschworen: Die Leute geben nur noch ungern etwas von ihrem sauer verdienten Einkommen ab. Immer wenn ich auf dem Heimweg war, kam ich an einem anderen Nichtsesshaften vorbei, der sein Lager vor einem Geschäft aufgeschlagen hatte: Aus Pappe und Plunder hatte er sich seine Unterkunft zusammengebastelt. Doch vor einigen wenn es darum geht, auch nur während der Amtszeit Geld für soziale Zwecke locker zu machen, lassen die Bewilligungen auf sich warten. *Mihai Viteazul (Michael der Tapfere): Rumänischer Nationalheld, der auf kriegerische Weise zum ersten Mal die drei Fürstentümer Walachei, Transsilvanien und Moldau unter einem Herrscher vereinigte. Dies allerdings nur für 15 Monate: Am 8. Mai 1600 entstand die Einheit, am 9. August 1601 ließ sein Widersacher, der habsburgische Heeresführer Giorgio Basta, den Fürsten ermorden, und die Gebiete fielen erneut auseinander.

25 26 MIX Schlimmer Verdacht: Steinigt draußen! -Hooligan Kölner Geißbock? Anzeige Zur falschen Zeit am falschen Ort, war draußen! -Autor Malte Koppe am späten Nachmittag des 9. Oktober. An diesem Tag bewarfen Unbekannte den Bus der zweiten Garnitur des 1. FC Köln mit Steinen. Dabei verletzte sich ein Domstadt-Kicker leicht. Der Eklat ereignete sich nach der 1:4-Niederlage des FC beim SC Preußen Münster. draußen! -Autor Malte Koppe, der gerade mit einem Freund einen Herbstspaziergang machte, passierte, von all dem nichts ahnend, nur wenige Minuten nach der Attacke den Tatort. Die vom Angriff geschockte Kölner Mannschaft glaubte in den Studenten die Mittäter dreier bereits verhafteter Jugendlicher zu erkennen. Verdächtig machten sich die Spaziergänger besonders durch ihr Äußeres: Zufällig trugen beide die in der Hooligan-Szene beliebten schwarze Kapuzenpullover. Die Beamten des anwesenden Sondereinsatzkommandos überprüften daraufhin die Personalien der beiden, durchsuchte die Taschen und ordnete einen Alkoholtest bei den vollkommen nüchternen Studenten an. Schließlich mussten sich die mutmaßlichen Hooligans noch vor einer stetig größer werdenden Menschenmenge fotografieren lassen. Eine kostenlose Spritztour zur nächsten Polizeiwache blieb Koppe und seinem Freund erspart, doch der Schreck wollte so schnell nicht aus den Gliedern weichen. Einen Teil der Schuld an dem Missverständnis müssen die beiden Spaziergänger wohl bei sich und ihrer Neugier suchen. Andererseits stellt sich auch die Frage, warum der Tatort nicht sofort abgeriegelt worden war. Hätte sich herausgestellt, dass Malte Koppe an dem Angriff auf den Mannschaftsbus beteiligt gewesen war, hätte ihm das nicht nur eine Fahrt mit der Grünen Minna und eine Anzeige eingebracht, sondern ihn auch seinen Platz in der draußen! -Redaktion gekostet. Chefredakteur Gerrit Hoekman ist nämlich seit über 30 Jahren glühender Anhänger der Kölner Geißböcke. Das wäre so gewesen, als hätte Malte mich selbst mit Steinen beschmissen, sagt Hoekman. Leika und Granja sind ein liebenswertes 5 Jahre altes Geschwisterpärchen. Die beiden suchen ein neues Zuhause, da sie nach einem Umzug des Frauchens keinen Freigang mehr bekommen können. Granja, der Kater, ist ein ganz besonders pfiffiger Kerl, der Türen öffnet und ein Kletterkünstler ist. Beide sind völlig unkompliziert, verschmust und mögen Kinder. Wer möchte diesen beiden Traumkatzen ein schönes Zuhause mit Freilaufmöglichkeit geben? Katzenhilfe Münster Tel

26 MIETERTIPP 27 Selbstauskunft: Der gläserne Mieter 1984 ist längst vorbei und so schlimm wie George Orwell den Überwachungsstaat vorausgesehen hat, ist es nicht geworden. Im Gegenteil: Das Bundesverfassungsgericht hat anlässlich des Volkszählungsstreites in den 80er Jahren das so genannte Recht auf Stefanie Weihen hat es falsch gemacht. In einem Münsteraner Vorort hatte sie ihr kleines Geschäft vor zwei Jahren aufgeben müssen. Einmal stand sogar der Gerichtsvollzieher vor ihrer Tür. Und weil sie die 300 Euro nicht bezahlen konnte, hatte sie dann auch eine sogenannte eidesstattliche Versicherung abgeben müssen, dass sie pleite ist. Sie lebt vom Sozialamt und fühlte sich seitdem von den Nachbarn alles andere als freundlich behandelt. Nach zwei Jahren hatte sie den Kaffee auf und schaute sich nach einer Wohnung in anderer Nachbarschaft um. Über einen Bekannten bekam sie relativ schnell ein günstiges Wohnungsangebot. Der Einzug hätte zügig erfolgen können, denn der dortige Mieter suchte einen Nachmieter. Das Sozialamt hatte die Miete für die neue Wohnung auch genehmigt und der Vermieter sogar den Vertrag schon unterschrieben. Zwei Tage nach Vertragsabschluß fragte Stefanie nach, wann sie denn genau einziehen könne, erhielt aber vom Vermieter die Antwort, dass er den Mietvertrag nicht mehr gelten lassen wolle. Sie habe eine falsche Mieterauskunft gegeben. Stefanie fiel aus allen Wolken. Tatsächlich hatte sie eine vorgedruckte Erklärung abgegeben, dass sie die Miete durch die Sozialhilfe beziehen wolle und in der sie auch sonst über ihre schlechten Vermögensverhältnisse wahrheitsgemäß Auskunft gegeben hatte. Der Fragebogen umfasste etwa eine Seite Text, Stefanie hatte ihn während der Wohnungsbesichtigung ausgefüllt und unterschrieben. Dabei wurde sie von den Gesprächen der anderen etwas abgelenkt und übersah in einer kompliziert formulierten Textpassage die Frage, ob sie in den letzten fünf Jahren eine eidesstattliche Versicherung abgegeben habe. Der Vermieter erkundigte sich dann aber über seine Hausverwaltung bei der Firma Creditreform und erfuhr, dass Stefanie Anfang 2002 doch eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hatte. Und das hatte sie in dem Fragebogen ja nicht angekreuzt. Wäre Stefanie vor Gericht gezogen, hätte sie keine Chance gehabt: der Vermieter war berechtigt, den Mietvertrag rückgängig zu machen. Sie sollten sich also solche Fragebögen genau durchlesen, bevor Sie sie ausfüllen und unterschreiben. Wollen Sie die Wohnung bekommen, müssen Sie sich die Schnüffelei wohl oder übel gefallen lassen. Man kann Vermieter, die genauer nach der finanziellen Situation fragen, sogar ein wenig verstehen. Wegen der zunehmenden Verschuldung von Mieterhaushalten, informationelle Selbstbestimmung ausdrücklich betont und geschützt. Trotzdem durchleuchten immer mehr Hausbesitzer potentielle Mieter mittels Fragebögen. Rechtsanwalt Paul Demel erklärt Ihnen, wie Sie damit am besten umgehen. können Mieter immer öfter die Miete nicht mehr zahlen. Der Vermieter darf jedoch nicht alles wissen wollen. Punkte, die nicht das Mietverhältnis betreffen, gehen ihn nichts an. Wenn er sie also beispielsweise fragt, ob sie vorbestraft sind oder Mitglied in einer bestimmten Partei, müssen sie nicht wahrheitsgemäß antworten. Auch die Nationalität des Ehepartners ist Ihre Privatsache. Dasselbe gilt für Fragen, die Ihren Intimbereich betreffen, zum Beispiel ob Sie einen Kinderwunsch haben oder Fragen nach Krankheiten. Gegen solche unberechtigten Fragen haben Sie also sozusagen ein Recht auf Notlüge. Denn würden Sie darauf verweisen, dass Ihr künftiger Vermieter die Fragen gar nicht stellen darf, kriegen Sie den Mietvertrag vermutlich erst gar nicht. Auch das Mietverhältnis direkt betreffende falsche Angaben schaden nicht, sobald der Mietvertrag abgeschlossen ist und die Wohnung übergeben wurde. Zum Beispiel: Sie geben ein Arbeitsverhältnis an, obwohl Sie von der Sozialhilfe leben. Sind sie also erst einmal eingezogen, stellt die falsche Auskunft nach Auffassung der meisten Gerichte nur einen Kündigungsgrund dar, wenn es dann tatsächlich zu Zahlungsproblemen kommt. Falsche Obdachlose unterwegs! Die Beliebtheit der draußen! -Verkäufer bei den Münsteranern wollen sich seit einiger Zeit offenbar eine Reihe von Trittbrettfahrern zu Nutze machen. In der Innenstadt soll ein Mann mit einer Blechbüchse unterwegs sein, der vorgibt, für einen Obdachlosenverein zu sammeln. In Wirklichkeit, so hat die draußen! -Redaktion erfahren, sammelt er aber wohl auf eigene Rechnung. Ein Leser aus Hiltrup hat sich unlängst bei uns gemeldet, der an der Haustür von einem Mann um eine Spende für unser Straßenmagazin gebeten wurde. Im gesamten Stadtgebiet von Münster haben außerdem so genannte Drücker behauptet, sie würden Abonnements verschiedener Zeitschriften im Autrag der draußen! verkaufen. Die Redaktion weist deshalb darauf hin, dass unsere Verkäufer keine Spenden auf der Straße oder an der Haustür sammeln, sie verkaufen ausschließlich die draussen!. Besondere Aktionen, wie bei der Explosion in Enschede oder beim Elbehochwasser kündigen wir vorher in der Presse an. Sollten Sie unsicher sein, einen draussen! -Mitarbeiter vor sich zu haben, fragen sie nach seinem Verkäuferausweis oder rufen Sie unter 0251/ in der Redaktion an. Übrigens: Auch Trinkgeld geben ist keine Pflicht!

27 28 SCHMÖKERN Wolff, Inge, Anti-Blamier- Knigge. So verbessern Sie Ihren Auftritt. München: Gräfe und Unzer, S., 12,90 Euro Es gibt Menschen, die bringen die besten Voraussetzungen mit und kommen trotzdem in der Gesellschaft nicht zureckt. Für diese schrieb Moritz Freiherr von Knigge 1789 seinen Knigge. Doch die Zeiten haben sich geändert. Einige Regeln wurden zwischen gelockert. Neue Kommunikationsmedien wie Telefon, Internet und e- Mails haben ihren Einzug gehalten. Damit gutes Benehmen nicht zur Glückssache wird, hat Inge Wolff, die Vorsitzende des Arbeitskreises Umgangsformen International ist, dieses Werk für Leute von heute geschrieben. Die Spielregeln der Kommunikation hat die Autorin in vier große und gut gegliederte Rubriken eingeteilt. Sie will dem Leser im ersten Kapitel die nonverbalen Signale deutlich machen, die jeder Mensch bewusst oder unbewusst ausstrahlt. Es lohnt sich nämlich, nicht nur die eigene Körpersprache und Mimik sondern auch die des Gegenübers zu beachten. Sonst kann es passieren, dass, obwohl noch kein Wort gesagt wurde, schon einiges danebengeht. Außerdem macht der Ton die Musik. Das zweite Kapitel beleuchtet die Kontaktpflege. Damit es nicht nur mit dem Nachbarn klappt, gibt sie Tipps zu Anrede, Begrüßung und Small Talk. Auch der Umgang mit Telefon und Handy kann, muss aber nicht zur Benimmfalle werden. Auch sensible und viel Fingerspitzengefühl erfordernde Themen wie Krankenbesuch und Trauerfall klammert die Autorin nicht aus. Im dritten Teil geht es um den Schriftverkehr per Brief, , SMS und Fax. Auch da lauern oft Klippen, die man aber mit Hilfe der Autorin gut umschiffen kann. Im nächsten Kapitel verrät sie uns, wie wir uns bei Einladungen von der besten Seite zeigen. Demnach ist es gar nicht so schwer, ein guter Gastgeber zu sein. Doch auch wer als Gast wieder eingeladen werden möchte, muss einiges dafür tun. Wie nimmt man eine Einladung an und was muss man bei der Ankunft beziehungsweise beim Aufbruch beachten. Selbstverständlich bespricht Wolff auch ausführlich, wie man sich bei Tisch richtig verhält. Eine schöne Idee ist das Mini- Quiz vor jedem Kapitel, damit der Leser den eigenen Blamagefaktor testen kann. Wer es ganz eilig hat, kann die Lösung im hinteren Teil des Buches nachschlagen, aber zur Sicherheit wird noch einmal ganz ausführlich besprochen, was ankommt und was eher nicht. Im Umschlag des Soft-Covers gibt es außerdem einen kleinen Handy-Knigge und ein Hätten Sie es gewusst mit Auflösungen. Inge Wolff liegt das Wohl des Lesers am Herzen, und so bietet sie nicht nur ihre eigene Adresse bei Unklarheiten an, sondern weist auch noch auf andere spezielle Internet-Adressen hin. Eine Liste mit Büchern zu diesem Thema runden den in jeder Hinsicht ansprechenden Ratgeber ab. Barbara Blasum uniartmünster - GeldWert November Sonntag, 7. November 2004 uniartmünster GeldWert Uhr, Theatercafé, Neubrückenstraße 63 Diskussion: Markt und Moral Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach (Frankfurt/M.), Prof. Dr. Aloys Prinz (Münster), Moderation Prof. Dr. Josef Früchtl Uhr, Foyer der Städtischen Bühnen Münster, Neubrückenstraße 63 Eröffnung der uniartmünster mit anschließendem Ausstellungsrundgang, Natalie Scholz Montag, 8. November 2004 uniartmünster GeldWert Uhr, Cinema, Warendorfer Straße 45, Tel: Kinoabend I mit dem CINEMA Schotter wie Heu (D 2002), ein Film von Wiltrud Baier und Sigrun Köhler über die kleinste Bank Deutschlands und das Dorf, in dem sie steht: Gammesfeld. Dienstag, 9. November 2004 uniartmünster GeldWert Uhr, Café CoLibri in der Stadtbücherei Münster, Alter Steinweg 11 Diskussion: Geld und gute Worte. Markt und Ökonomie auf deutschen Theaterbühnen, mit dem Institut für Komparatistik Markt und Ökonomie belagern Kontakt: Natalie Scholz Tel: oder Das Kulturprogramm die deutschen Theaterbühnen. Wie die Kultur die Ökonomie thematisiert und umgekehrt von ihr bestimmt wird, darüber diskutieren der Dramaturg Ingoh Brux (Düsseldorf), der Ökonom Prof. Dr. Holger Bonus (Münster), der Schriftsteller Burkhard Spinnen (Münster) und der Spiegel- Autor Frank Hornig. Moderation Prof. Dr. Achim Hölter und Prof. Dr. Josef Früchtl (Münster) Mittwoch, 10. November 2004 uniartmünster GeldWert Uhr, Cinema, Warendorfer Straße 45, Tel: Kinoabend II mit dem CINE- MA Vortrag: Stefan Leibold spricht über Kapital im Cyberspace. Wie funktionieren Finanzmärkte? Kino: High Speed Money (GB 1999), ein Film von James Dearden über die wahre Geschichte eines jungen Börsenmaklers, der in den 90er Jahren mit waghalsigen Termingeschäften in Singapur die Londoner Barings Bank in den Ruin trieb. Donnerstag, 11. November 2004 uniartmünster GeldWert Uhr, Stadthausgalerie, Stadthaus I, Klemensstraße 10 Vortrag: Die Wertlehren der

28 SCHMÖKERN 29 Wirtschaftstheorie. Schärfen Sie unser Urteil in den heutigen Wertfragen?, Prof. Dr. Ernst Helmstädter Uhr, Stadthausgalerie, Stadthaus I, Klemensstraße 10 Preisverleihung, Fotowettbewerb der uniartmünster - GeldWert Freitag, 12. November 2004 uniartmünster GeldWert Uhr, Treffpunkt: Historisches Rathaus am Prinzipalmarkt Ausstellungsrundgang uniartmünster - GeldWert, Natalie Scholz mit Präsentation der Forschungsergebnisse von Stephan US Samstag, 13. November 2004 uniartmünster GeldWert Grün für die Großstadt: von draußen! -Layouter Heinz Dalmühle Wer nicht über einen eigenen Garten verfügt, aber einen Balkon, ein kleines Dach oder vielleicht nur eine Fensterbank bepflanzen kann, findet in diesem Buch einen wertvollen Ratgeber. Der Autor schreibt aus persönlicher Überzeugung und, was noch wichtiger ist, aus alltäglicher und praktischer Erfahrung. So gibt er machbare, interessante und ausführliche Hinweise über die Möglichkeiten, auf kleinstem Raum Gemüse, Zierpflanzen und Kräuter anzubauen. Es ist schon erstaunlich, was sich alles auf Fensterbänken und Balkonen, in Kübeln, auf Dächern und an Fassaden pflanzen läßt. Wer sich mit Gemüse und Kartoffeln Früchten vom Erdbeerbaum oder auch nur mit frischen Kräutern selbst versorgen möchte, wird ebenso gut beraten wie derjenige, der sich zu jeder Jahreszeit mit schönen Pflanzen umgeben möchte. Restexemplare, 12 Euro, Bestellung telefonisch: Anzeige Uhr, Insomnia, Roggenmarkt Lesung: Martin Schacht liest aus seinem Buch Die ewige Zielgruppe in Kooperation mit dem WordClub Karten: WN-Ticket-Shop, Prinzipalmarkt 13-14, Münster, Tel: Sonntag, 14. November 2004 uniartmünster GeldWert Uhr, Foyer des Wolfgang Borchert Theaters, Hafenweg 6-8 Theaterabend mit dem Wolfgang Borchert Theater Gespräch: Korruption, Geld und Kultur - die Bettleroper aktuell und historisch, mit Dr. Ortwin Lämke und der Dramaturgin Heike Kortenkamp, Moderation Natalie Scholz Uhr, Wolfgang Borchert Theater, Hafenweg 6-8 Theaterkarten: Theater: Die Bettleroper, von John Gay / Hans Magnus Enzensberger, Musik: Martin Speight Anzeige Paul Demel Rechtsanwalt Interessenschwerpunkte: Mietrecht Baurecht Sozialhilfe Familienrecht Wohnungseigentum Bahnhofstr Münster Tel.: Fax:

29 30 FONDUE Fondue-Variationen: Schweinchen Dipp Das Wort Fondue ist Französisch und bedeutet schmelzen. Ursprünglich nahm man nämlich in der Schweiz nur Käse. Gerichte, bei denen Fisch oder Fleisch in heißem Fett gebrutzelt werden, kamen aus Zutaten GEMISCHTES FLEISCHFONDUE Zutaten: CURRY-SAUCE anderen Gegenden. Wichtig beim Fondue sind die Saucen, dazu gibt es Salat und Brot. Eine Einladung zum Fondue gilt übrigens als Kompliment: Schließlich will man nicht mit jedem aus einem Pott futtern. Julius Reimer SCHOKO-NUSS-FONDUE Zutaten: BAUERN-KÄSEFONDUE Zutaten: 1 EL Butter 1 Knoblauchzehe 375 ml trockener Weißwein 500 g Appenzeller Käse Pfeffer 1 kleiner Strauß Petersilie Baguette kleine, festkochende Kartoffeln und/oder Rosen- oder Blumenkohl (für vier Personen): 500 g Schweinefilet 500 g Rinderfilet 500 g Putenbrust 1 l neutrales Pflanzenöl oder 1 kg Frittierfett Zubereitung: Das Fleisch gut mit Küchenkrepp abtupfen, von Sehnen und Fett befreien und dann in mundgerechte Stücke schneiden und jede Sorte auf einen Teller legen. Öl oder Fett im Fonduetopf aus Metall auf dem Herd erhitzen. Anschließend den Topf auf den Rechaud (Spiritusbrenner) stellen und diesen so einstellen, dass das Fett während der ganzen Mahlzeit siedet. Nun ein Fleischstück auf jede der langen Fonduegabeln spießen und eintauchen, bis das Fleisch durch ist. Anschließend das Fleisch in eine der vorbereiteten Saucen dippen. Dazu können Sie einen Rotwein reichen. ½ Tasse Mayonnaise ½ Tasse Sahne 1 EL Tomatenketchup 2-3 TL Currypulver 1 TL Zitronensaft Zubereitung: Mayonnaise mit der Sahne schaumig rühren. Tomatenketchup hinzugeben und so viel Currypulver, wie Sie wollen. Mit Zitronensaft abschmecken und nochmals gut durchrühren. ZWIEBEL-KNOBLAUCH- SAUCE Zutaten: 1 große Zwiebel 2 Knoblauchzehen 125 ml Sauerrahm 125 ml Sahne Salz, Pfeffer Zubereitung: Zwiebel und Knoblauchzehen schälen. Beides im Mixer pürieren. Anschließend Sauerrahm und Sahne hinzugeben und nochmals zwei Minuten mixen. Die Masse in eine Schüssel füllen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Anschließend die Sauce kühl stellen, aber nicht im Kühlschrank: Der Geruch bleibt lange! 200 g halbbittere Kuvertüre 50 g geriebene Haselnüsse 1 Tasse Sahne 3 EL Nusslikör Früchte zum Dippen: Bananen Weintrauben feste Pfirsiche oder Aprikosen Zubereitung: Sahne in einen kleinen Caquelon gießen und Schokolade hineinbröckeln. Topf über ein Teelicht stellen und Schokolade schmelzen lassen. Langsam durchrühren, so dass sich Schokolade und Sahne zu einer Creme verbinden. Anschließend geriebene Haselnüsse und Nusslikör unterrühren. Weintrauben waschen und vom Strauch zupfen. Bananen schälen und in dicke Scheiben schneiden. Pfirsiche und Aprikosen mit kochendem Wasser übergießen, Haut abziehen, Steine entfernen und in Stücke schneiden. Dazu gibt es Kaffee oder einen klaren Obstbrand. Zubereitung: Kartoffeln festkochen und/oder Rosen- oder Blumenkohl blanchieren. Baguette in mundgerechte Stücke schneiden. Butter im Caquelon (Fonduetopf aus Keramik) auf kleiner Flamme zerlassen, geschälte Knoblauchzehe hineinschneiden und warten, bis die Stücke glasig sind. Dann vorsichtig den Wein hinzugießen (Bei Keramik aufgepasst: Der Topf könnte springen!). Den Käse in den erhitzten Wein raspeln und langsam mit einem Holzlöffel umrühren, als wollten Sie eine Acht damit malen. Sobald der Käse geschmolzen ist, mit Pfeffer würzen und die feingeschnittenen Kräuter hinzugeben. Nun kann getaucht werden! Aber Vorsicht: Der Käse ist heiß und sollte es auch bleiben, damit er nicht zäh wird. Achten Sie darauf, dass es weiterblubbert. Dazu empfehlen wir einen leichten Rotwein oder klassisch den schon zum Kochen benutzten Weißwein. Wird der Käse weniger, bildet sich auf dem Boden des Caquelon eine Kruste, der Crouton. Er wird unter allen gleichmäßig verteilt. Wer ein Stück klaut, muss traditionell abwaschen!

30 ADRESSEN 31 ARBEIT a) Beratungsstellen cuba-arbeitslosenzentrum Achtermannstr.10-12, Tel Arbeitsamt Münster Wolbecker Str. 45, Tel JAZ - Achse (Jugendausbildungszentrum) Friedensstraße 37-39, Tel /-21 JIB Tips & Hilfe bei Ausbildungsplatz- & Stellensuche, Bewerbung; Internetcafé, Workshops für alle zwischen 14 und 27 Jahren: Jugendonline, Alli van Dornick, Susanne Freßdorf Hafenstraße 34, Mo-Fr Uhr, Tel Offene Tür des Diakonisches Werk Fliednerstr. 15, Tel Treffpunkt Schwester Eveline an der Clemenskirche Frühstück, Mittag, Dusche, Notfall-Kleiderkammer, Loerstr. 7, Tel Soz. Beratungsstelle Diak. Werk MS Mittagstisch, Beratung, Meldeadresse & mehr V.-Vincke-Str. 8, Tel b) Wohnungssuche Soz. Beratungsstelle Diak. Werk MS V.-Vincke-Str. 8, Tel Selbsthilfeprojekt Hach Ewaldistr. 16, Tel Wohnungsamt Münster Iduna-Hochaus, Servatiiplatz Tel Outlaw-Mädchen-Krisenhaus Tel (rund um die Uhr!) Beratungsstelle Frauen helfen Frauen e.v. Hansaring 32b, Tel JUGEND / FAMILIE Kommunaler Sozialdienst Hafenstraße 30, Tel Caritasverband f. d. Stadt MS e.v. Beratungsstelle f. Eltern, Kinder u. Jugendliche, Josefstr.2, Tel Pro Familia Beratungsstelle für Familienplanung, Sexualberatung und -pädagogik, Bohlweg 19, Tel Mo-Fr 10-12, Mi/Do 16-18, und nach Vereinbarung Beratungsstelle Südviertel e.v. für Kinder; Jugendliche und Erwachsene Friedrich-Ebert-Str. 114, Tel , Fax , beratung@muenster.de SUCHT Westf. Klinik f. Psychiatrie & Psychotherapie (WKP) Münster Friedrich-Wilhelm-Weber-Str. 30 Tel Suchtambulanz: Therapie und Hilfe sofort im Gesundheitsamt Münster Stühmerweg 8, Tel Psychotherap. Institut e.v. Harsewinkelgasse 4, Tel b) Selbsthilfe Rümpelfix, Bremer Str. 42, Tel Seelenlicht Münster e.v. Selbsthilfe für psychisch Belastete Tel. 0160/ KAI e.v (Kinderhauser Arbeitsloseninitiative), Josef-Beckmann-Str.5, Tel a) Ohne Wohnung WOHNEN Christophorus-Haus Soester Str.11, Tel Christophorus-Treff, Dienstags von Uhr, insbesondere für Wohnungslose Aufsuchende Sozialarbeit f. Frauen Frauentreff am Elefantentor Katharinenstr Tel Fachstelle Wohnsicherungsmaßnahmen Stadt Münster (auch f. d. Städt. Übernachterunterkunft zuständig) Herr Berkemeier u. Herr Severin Tel.: /2 draußen! e.v. Beratung & Verkäuferausweise Overbergstr. 2 Tel Bahnhofsmission (Gleis 12) Tel Haus der Wohnungslosenhilfe Übernachtungsmöglichkeit, Beratung, Essen, Waschen, Tagessatzauszahlung, aufsuchende Pflege, Kleiderkammer Bahnhofstraße 62, Tel Caritasverband f. d. Stadt MS e.v. Sozialdienst Wohnungsnotfälle - Timmerscheidstr. 4, Tel FRAUEN Notruf für vergewaltigte und sexuell belästigte Frauen und Mädchen Mo.-Fr Uhr, Mo , Do Tel Gertrudenhaus Haus für wohnungslose Frauen Katharinenstr , Tel Frauentreff am Elefantentor Katharinenstr , Tel Beratung für werdende u. junge Mütter der Stadt MS Tel Frauen & Beruf im Frauen-Forum e.v. Warendorfer Str. 3, Tel Frauen- und Kinderschutzhaus des Sozialdienstes kath. Frauen Josef Str.2 Tel Sozialdienst kath. Frauen Josefstr. 2 Tel Beratung & Therapie für Frauen Neubrückenstr. 73, Tel Frauenhaus Tel.: ( Wolbeck) Tel.: (Telgte) Beratungsstelle MS (10-18 Uhr) MASY (Sleep-In & Offener Treff für Mädchen) Schlafen, Waschen, Beratung Hermannstr. 73 Tel KiKriHi Kinderkrisenhilfe im Kinderheim St. Mauritz, Tag und Nacht, Tel SKM Kath. Verein für soz. Dienste MS Kinderhauser Str. 63, Münster, Tel Streetwork Heike Nees & Georg Piepel Hafenstr. 43, Tel Büro: Di 9-12 Do (& n. Vereinbarung) Streetwork-Mobil am Bahnhof (Fahrradparkhaus) Mo Uhr Trialog Beratung bei Familienkrise, Trennung, Scheidung, Von-Vincke-Str. 6, Tel Verband alleinerziehender Mütter und Väter Bremer Str.42/56, Tel Projekt Alleinerziehende cuba Achtermannstr , Tel Zoff - Jungenkrisenhaus Hilfe, Beratung u. Übernachtung für Jungen in Not, Hafenstr. 21, Tel (rund u. d. Uhr) Amt f. Kinder, Jugendliche und Familie Tel Münsteraner Tageseltern e.v. Coerdestiege 83, Tel , Fax Mo-Fr Uhr Zartbitter Münster e.v. Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene Bahnhofsstraße 6, Tel (Beratung nach tel. Vereinbarung) Deutscher Kinderschutzbund e.v. Wolbecker Str , Tel INDRO e.v.. Bremer Platz 18-20, Tel Caritasverband f. d. Stadt MS e.v. Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle f. Suchtkranke und Suchtgefährdete Josefstr. 2, Tel Drogenberatung Stadt Münster Schorlemer Str. 8, Tel Trockendock Alkoholfreie Begegnungsstätte Grevener Str. 152, Tel Anonyme Alkoholiker Tel STRAFFÄLLIGKEIT/ NACH M KNAST Amt für soziale Dienste Ludgeriplatz 4, Tel Fachstelle für Täter-Opfer-Ausgleich und Konfliktregelung (VIP) Wasserstr. 9, Tel Chance e.v. Beratungsstelle, Bohlweg 68a, Tel Möbel-Trödel, Bohlweg 68a, Tel Möbelrampe, Dieckstr , Tel Die nächste draußen! erscheint am 29. Oktober 2004

31 Anzeige uniartmünster - GeldWert mit draußen! und Ruppe Kosselleck gegen unsinnige Wirtschaftsprogramme und falschen Geiz: Sparwildsäue für Münster! Die nächste draußen! erscheint am 03. Dezember 2004

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