aufstiegsgerecht Kaum Bewegung, viel Ungleichheit sozialer Auf- und Abstieg in Deutschland
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- Linda Kopp
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1 aufstiegsgerecht Kaum Bewegung, viel Ungleichheit sozialer Auf- und Abstieg in Deutschland Dr. Reinhard Pollak Vortragsreihe GERECHT. der Heinrich-Böll-Stiftung Sachen, Dresden, 4. Mai 2011
2 Vorbemerkungen Was bedeuten Auf- und Abstiege? In welcher Dimension: Einkommen? Vermögen? Bildung? Klassen? Vergleich über Lebensverlauf ( Karriere ) vs. über Generationen Daten: verschiedene Umfragen von Vergleich Position des Vaters mit Söhnen und Töchtern Altersspanne Jahre (ca Männer West, Frauen West, für Ostdeutschland je 5000 Männer und Frauen) 2
3 Sieben berufliche Positionen in der Gesellschaft Leitende Angestellte, höhere Beamte/innen, freie Berufe (z.b. Rechtsanwälte/innen, Ärzte/innen), große Selbstständige (Hoch) qualifizierte Angestellte, gehobene Beamte/innen (z.b. höhere Verwaltungsbedienstete, Grundschullehrer/innen) Mittlere Angestellte, Beamte/innen im mittleren Dienst (z.b. Sekretäre/innen, einfache Verwaltungsbedienstete) Selbstständige in Handel, Gewerbe, Industrie und Dienstleistung mit bis zu 49 Mitarbeitern Landwirte, Landwirtinnen Facharbeiter, Facharbeiterinnen und Meister/innen Ungelernte Arbeiter, ungelernte Arbeiterinnen, angelernte Arbeiter/innen und Angestellte mit einfachen Routinetätigkeiten 3
4 Wenig Auf- und Abstiege von ganz unten nach ganz oben Vater ist... Ungelernter Arbeiter Leitender Angestellte Kinder werden... (in %) Ungel. Arbeiter Facharbeiter Selbstständige Mittl. Angestellte Hochqual. Angest. Leit. Angestellte Landwirte jeweils unter 1% und daher hier nicht ausgewiesen 4
5 Auf- und Abstiege in Deutschland Aufstiege West Abstiege West Aufstiege Ost Abstiege Ost Aufstiege Männer Aufstiege Frauen Abstiege Männer Abstiege Frauen Geburtsjahrgang
6 Wahrscheinlichkeit des beruflichen Erfolgs für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund 80 ungelernte Arbeiter Kinder werden... leitende + (hoch)qual. Angestellte Schulabschluss des Vaters in % kein Abschluss Realschule Hauptschule Abitur kein Abschluss Realschule Hauptschule Abitur Migranten Einheimische 6
7 Entwicklung der relativen Mobilität West Ost Veränderung des Zusammenhangs in % Geburtsjahrgang Männer Frauen 7
8 Internationaler Vergleich Unterschied in der Stärke des Zus.hangs in % Männer Frauen DE FR IT GB SE PL NL DE FR IT GB SE PL NL Länder 8
9 Zusammenhang zwischen intergenerationaler Einkommensmobilität und sozialer Ungleichheit (1) hoch Einkommensmobilität Norwegen Schweden Finnland Dänemark Kanada Deutschland GB USA niedrig niedrig Einkommensungleichheit hoch vgl. Wilkinson/Pickett (2009): The Spirit Level, 159 9
10 Zusammenhang zwischen intergenerationaler Einkommensmobilität und sozialer Ungleichheit (2) Quelle: OECD 2007 (57), 46 10
11 Einkommensmobilität (1) Vater Sohn 1. Quintil 2. Quintil 3. Quintil 4.Quintil 5. Quintil 1. Quintil 0,23 0,32 0,21 0,11 0,12 2. Quintil 3. Quintil 4.Quintil 5. Quintil 0,25 0,21 0,27 0,15 0,11 0,16 0,20 0,21 0,23 0,20 0,19 0,14 0,23 0,26 0,19 0,17 0,12 0,09 0,25 0,37 11
12 Einkommensmobilität (2) Wer wird untersucht (Schnitzlein 2008): Anzahl der Befragten: N = 575 Alter der Befragten (Söhne): Ø 34 Jahre (min. 30, max. 40) Alter der Väter: Ø 47 Jahre (min. 34, max. 53) xxxxx xxxxx 12
13 (Mögliche) Ursachen Bildungssystem Mangel an frühkindlichen Betreuungsangeboten Halbtagsschulen frühe Aufteilung in weiterführende Schulen Bedeutung des Elternwillens Arbeitsmarkt Berufliche Prägung frühe berufliche Entscheidung Zertifikationsbewehrung mangelnde Wechselmöglichkeiten 13
14 Bildungsungleichheiten in Europa 0 Germany France Italy Ireland log odds Great Britain Sweden Poland Netherlands Cohorts I+II+IVa III IVb IVc V+VI VII 14
15 (Mögliche) Ursachen Bildungssystem Mangel an frühkindlichen Betreuungsangeboten Halbtagsschulen frühe Aufteilung in weiterführende Schulen Bedeutung des Elternwillens Arbeitsmarkt Berufliche Prägung frühe berufliche Entscheidung Zertifikationsbewehrung mangelnde Wechselmöglichkeiten 15
16 Subjektive Selbsteinschätzung (10er Skala) über die Zeit 1 West Ost unten oben
17 Wahrnehmung von Einflussfaktoren für sozialen Aufstieg 80 Bildung Fleiß Initiative Glück Anteil Beziehungen Opportunismus Herkunft Bildung, n. Herkunft Jahr sehr wichtig / stimme voll zu weniger wichtig / stimme eher nicht zu wichtig / stimme eher zu unwichtig / stimme überhaupt nicht zu 17
18 Was kann getan werden? Institutionelle Änderungen, z.b. Durchlässigkeit im Bildungssystem Fördermöglichkeiten, z.b. bei zweiter Berufsausbildung Aufklärung 18
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 19
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