Ethik. Ethik an Stationen 5 6 Gymnasium. an Stationen. Freiheit und Verantwortung. Verena de Visser. Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Transkript

1 Verena de Visser Ethik an Stationen 5 6 Gymnasium Gymnasium Verena de Visser Downloadauszug aus dem Originaltitel: e Ethik an Stationen d Übungsmaterial al zu den en der Bildungsstandardsd

2 Ethik an Stationen 5 6 Gymnasium Dieser Download ist ein Auszug aus dem Originaltitel Ethik an Stationen 5 6 Gymnasium Über diesen Link gelangen Sie zur entsprechenden Produktseite im Web.

3 Inhaltsverzeichnis Laufzettel Station 1: Unsere Gesprächsregeln Station 2: Regeln, die mein Leben bestimmen.. 4 Station 3: Ein Gedankenexperiment Station 4: Letzter Schultag Zeugnistag Station 5: Simons Zwickmühle Station 6: Dilemma: Freddi ersetzen? Station 7: Die goldene Regel Station 8: Freiheit des Redens Lösungen

4 Laufzettel für Pflichtstationen Stationsnummer erledigt kontrolliert mer Wahlstationen ationen Stationsnummer erledigt kontrolliert 2

5 Station 1 Unsere Gesprächsregeln Ich wende mich der Klasse zu, wenn ich etwas sage! Aufmerksamkeiteit Blickkontakt Verständlichkeit Wir fragen nach, wenn wir etwas nicht verstehen! Aufgaben 1. Finde für die leeren Sprechblasen passende Aussagen. 2. Diskutiert eure Gesprächsregeln gemeinsam und einigt euch auf für alle gültige Regeln. 3. Erstellt ein Plakat mit euren Regeln, das ihr vielleicht anschließend im Ethik-Raum aufhängen könnt. 3

6 Station 2 Regeln, die mein Leben bestimmen Immer, wenn mehrere Menschen zusammentreffen oder gemeinsam etwas tun, entstehen Regeln, die für diese Gemeinschaften gelten. Es gibt Regeln, an die Menschen sich halten, damit gemeinsame Aktivitäten möglich sind (z. B. bei Gesellschaftsspielen oder im Sport). Andere Regeln sind dazu da, zu regeln, wie wir als Menschen miteinander umgehen sollen. Eine solche Regel, die in vielen Kulturen gilt, lautet: Du sollst nicht lügen. Wieder andere Regeln bestimmen, wie man sich zu verhalten hat, wenn viele Menschen aufeinandertreffen, wie zum Beispiel die Regeln im Straßenverkehr. Stelle dir vor, alle würden ohne Regeln kreuz und quer fahren schrecklich! Auch Gesetze sind Regeln. Gesetze legen fest, wie sich die Menschen in einem Land verhalten sollen, oder regeln das Zusammenleben mehrerer Länder. Aufgabe Nimm dir kurz Zeit und überlege, welche Regeln eln dein Leben bestimmen. Ergänze dann das Schaubild mit Regeln. Versuche, die Regeln bestimmten ten Bereichen (Familie, Schule, Sport, Straßenverkehr usw.) zuzuordnen. in der Schule Regeln, die mein Leben bestimmen in der Familie 4

7 Station 3 Ein Gedankenexperiment Nicht nur im Biologie- oder Chemieunterricht gibt es Experimente, auch im Ethikunterricht kann man Experimente durchführen Allerdings finden die Versuche hier in Gedanken statt. Zunächst stellt man sich eine Situation ganz genau vor und dann überlegt man, was passieren würde, wenn diese Situation eintreten würde. Stelle dir folgende Situation vor: Mit einem Schlag würde niemand mehr die Regeln und Gesetze zum Zusammenleben beachten. Jeder wäre nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Nun folgt das eigentliche Experiment! Versetze dich gedanklich möglichst gut in die oben geschilderte Annahme. Stelle dir vor, was passieren würde. Du stehst morgens wie gewohnt auf und stellst fest, dass Beschreibe einen Tag in deinem Leben. Aufgabe 2 Nach einem Monat darfst du darüber abstimmen, ob es dabei bleiben soll, dass niemand die Regeln und Gesetze beachtet. Wie würdest du entscheiden? Begründe. 5

8 Station 4 Letzter Schultag Zeugnistag Alle in der Klasse freuen sich auf die Ferien. Nicht alle, denn Tim hat Angst. Er ist nicht versetzt worden und seine Eltern werden stinksauer sein! Nach Hause gehen will er heute auf gar keinen Fall. Er fasst einen Plan und weiht nur seinen besten Freund Simon ein: Wir haben doch unser Geheimversteck in dem kleinen Wäldchen. Dort werde ich nach der Schule hingehen. Wir haben auch eine Decke dort, ich bleibe die Nacht in der Höhle. Verrate mich nicht! Simon radelt nach Hause, seine Mutter wartet schon auf ihn. Beim Mittagessen zeigt er ihr sein Zeugnis von Tims Plan sagt er kein einziges Wort. Versprochen ist versprochen! roche Am Abend klingelt das Telefon. Simon hört, wie seine Mutter abhebt und sich unterhält. Kurze Zeit später ruft sie: Simon, komm mal bitte her, Tims Mutter ist am Telefon, sie macht sich große Sorgen. Tim ist nach der Schule nicht nach Hause gekommen, vielleicht hat er Angst, weil er sitzengeblieben ist Hat er etwas zu dir gesagt? Ihr seid doch beste Freunde. Simon schluckt Beantworte ohne lange nachzudenken folgende Frage: Wie würdest du an Simons Stelle handeln? Aufgabe 2 Besprich dich mit deinem Nachbarn oder deiner Nachbarin. Wie hätte sie oder er an Simons Stelle gehandelt? Aufgabe 3 Erklärt euch gegenseitig, möglichst genau, wieso ihr so gehandelt hättet, und versucht gemeinsam herauszufinden, an welche Regel ihr euch halten wolltet. 6

9 Station 5 Simons Zwickmühle Auf dem letzten Arbeitsblatt ging es um Simon und darum, wie er auf den Anruf von Tims Mutter reagieren soll. Du hast sicher gemerkt, dass es ganz schön schwierig ist, sich in Simons Situation richtig zu entscheiden Simon befand sich in einer Zwickmühle. Als Dilemma oder Zwickmühle bezeichnet man eine Situation, in der man nicht weiß, wie man sich verhalten soll. Man könnte sich so oder so entscheiden und für beide Entscheidungen kann man wichtige Gründe finden. Wenn man wirklich in einer Zwickmühle steckt, muss man sich aber für eine Möglichkeit entscheiden. Simon stand vor der Entscheidung, Tims Versteck preiszugeben oder das Geheimnis zu bewahren. Das Schwierige ist, dass sich in einer Dilemma-Situation zwei Regeln in die Quere kommen, die ungefähr gleich wichtig sind. Setze die passenden Wörter in die Lücken ein. 1. Regel Du sollst st deinen besten Freund nicht Dilemma Du sollst die 2. Regel. sagen und die Mutter von Tim nicht. Aufgabe 2 Hast du schon einmal in einer Zwickmühle gesteckt? Beschreibe die Situation. Kannst du erklären, welche Regeln sich in die Quere kamen? 7

10 Station 6 Dilemma Freddi ersetzen? Als Sabrinas Vater am Abend nach der Arbeit nach Hause kommt, ruft ihn seine Frau gleich zu sich. Etwas Furchtbares ist passiert. Als ich Freddi heute Morgen füttern wollte, hat er sich nicht mehr gerührt! Ich habe den leblosen Körper in ein Stück Papier gewickelt und in die Mülltonne geworfen. Ich war ganz kopflos, sagt sie hastig. Sabrinas Vater ist schockiert: Wie sollen wir das Sabrina beibringen, wenn sie übermorgen von der Klassenfahrt zurückkommt? Sie hat ihren Mäuserich Freddi so geliebt und jede freie Minute mit ihm gespielt! Ich habe da schon eine Idee, meint die Mutter. Du fährst morgen nach der Arbeit schnell bei der Zoohandlung vorbei und kaufst eine neue Maus. Du musst nur darauf achten, dass die Fellfarbe stimmt und es auch ein Männchen ist! Wenn Sabrina zurückkommt, merkt sie nichts und wir ersparen ihr die Trauer um Freddi. Herr Adam ist sich unsicher: Ich weiß nicht, ist es wirklich in Ordnung, unserer Tochter den Tod von Freddi zu veschweigen? In welcher Zwickmühle stecken Sabrinas Eltern? 1. Regel 2. Regel Dilemma Aufgabe 2 Schreibe einen Brief an Sabrinas Eltern und rate ihnen, wie sie sich am besten verhalten sollen. Liebe Frau Adam, lieber Herr Adam, 8

11 Station 7 Die goldene Regel In allen Kulturen gibt es die sogenannte goldene Regel. Man kann sie unterschiedlich formulieren, aber ihr Inhalt bleibt immer gleich. Die goldene Regel ist eine Regel, die für alle Menschen und zu allen Zeiten gültig ist! Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen. Der Inhalt der beiden Formulierungen der goldenen Regel ist gleich, trotzdem unterscheiden sich die beiden Aussagen. Erkläre den Unterschied. Aufgabe 2 Es gibt in unserem Leben täglich unzählige Situationen, in denen man sich an die goldene Regel halten könnte. Beschreibe eine solche Situation, in der du die goldene Regel anwenden könntest. 9

12 Station 8 Freiheit des Redens Entziffere die Gesprächsregeln und notiere sie. A = B = C = D = E = F = G = H = I = J = K = L = M = N = O = P = Q = R = S = T = U = V = W = Z = Ö = Die Gesprächsregeln Aufgabe 2 Überlegt gemeinsam: Kann die goldene Regel alle diese Regeln ersetzen oder braucht man die Gesprächsregeln zusätzlich? 10

13 Station 1: Unsere Gesprächsregeln Seite 3 Aufgabe 1. mögliche Aussagen von links nach rechts: Ich rede erst, wenn es leise ist! Ich rede laut und deutlich! Wir hören aufmerksam zu! Wir sehen den Sprecher an! Lösungen: Freiheit und Station 5: Simons Zwickmühle Seite 7 1. Regel: Du sollst deinen besten Freund nicht verraten. 2. Regel: Du sollst die Wahrheit sagen und die Mutter von Tim nicht anlügen. Station 6: Dilemma Freddi ersetzen? en? Seite e 8 1. Regel: Du sollst st deiner Tochter Leid ersparen. 2. Regel: Du sollst die Wahrheit sagen und deine Tochter nicht anlügen. n. Station 7: Die goldene Regelel Seite 9 Die erste Formulierung der goldenen Regel ist negativ formuliert: Was du nicht willst,. Hier wird man direkt angesprochen. Die zweite Formulierung spricht eine Gruppe von Menschen an und ist außerdem em positiv iv formuliert: Alles, was ihr wollt,. Station 8: Freiheit des Redens Seite Wir hören uns gegenseitig zu. 2 Wir lassen einander ausreden. 3. Wir fallen uns nicht ins Wort. 4. Wir lassen andere Meinungen gelten. 5. Wir beschimpfen uns nicht. 11

14 Impressum 2016 Auer Verlag AAP Lehrerfachverlage age GmbH Alle Rechte vorbehalten. Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen weiteren kommerziellen Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte oder für die Veröffentlichung im Internet oder in Intranets. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Die AAP Lehrerfachverlage GmbH kann für die Inhalte externer Sites, die sie mittels eines Links oder sonstiger Hinweise erreichen, keine übernehmen. Ferner haftet die AAP Lehrerfachverlage GmbH nicht für direkte oder indirekte Schäden (inkl. entgangener Gewinne), die auf Informationen zurückgeführt werden können, die auf diesen externen Websites stehen. Autoren: Verena de Visser Illustrationen: Steffen Jähde, Stefan Lohr, Corinna Beurenmeister, Marion El-Khalafawi, Henrik Kranenberg, Bettina Weyland