Druck- und Farbreproduktionsvereinbarung
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- Herbert Grosser
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Ziel Diese Vereinbarung legt die jeweiligen Verantwortungsbereiche von Müller bzw. der den Lieferanten beauftragenden Müller-Konzerngesellschaft (insgesamt Müller Müller ) und seinen Lieferanten im Bereich Reproduktion von Kunden- und Pantonefarben fest. Im Prozess beinhaltet dies die Stufen der Druckfarbformulierung mit Freigabe vor dem Druck und die Berichterstattung von Spektralmesswerten aus der Druckproduktion. Die Einhaltung dieser Vereinbarung dient der genauen Farbkommunikation über alle Druckverfahren und Substrate in der Packmittelreproduktion für Müller. Methodik Jeder Lieferant wird vor der Druckproduktion über die benötigten Zielfarben von Müller informiert. Für Pantonefarben wird dies eine Referenznummer mit LabCH Werten sein. Bei Kundenfarben sollen Muster mit LabCH Werten geliefert werden. Es obliegt dem Lieferanten, die bestmögliche Farbübereinstimmung zur Referenz innerhalb der spezifischen technischen Möglichkeiten zu erreichen. Zwei Freigabemuster sollen an den Profitcenter-Verantwortlichen der P4 geschickt werden, der deren visuelle und spektralfotometrische Bewertung vornimmt. Der Profitcenter-Verantwortliche in der P4 wird jedes Standard-Andruckmuster beurteilen und, sofern möglich, freigeben. Der Lieferant erstellt dazu drei Muster und sendet davon zwei (siehe oben) an den Verantwortlichen bei Müller/P4. Die Freigabe seitens Müller erfolgt mittels Mail und Vermerk/Upload in die Farbdatenbank in PAS-Media (Packagingshop). Ist dieses Farbmuster freigegeben, liegt es in der Verantwortung des Lieferanten, zukünftige, darauf beruhende Farbmischungen / Rezepturen innerhalb von Delta E < 1 (Farbtoleranz) einzuhalten und dies zu dokumentieren. Müller behält sich das Recht vor, sämtliche Dokumentationen der Farbversuche und -antriebe per Charge, Auftrag oder Druckproduktion vom Lieferanten abzurufen. Seite 1 von 8
2 Farbreproduktionsprozess-Diagramm Seite 2 von 8
3 Vorgehensweise Müller liefert alle Farbreferenzen an den Lieferanten. Dies kann eine Kombination aus Pantonereferenzen mit LabCH Werten oder Kundenfarben mit LabCH Werten sein. (Alle Pantone LabCH Werte entsprechen der Version 3 (2004) Gretag Macbeth Spectroeye Datenbank, digitaler Pantonefächer 2004). Seinen Produktionsgegebenheiten entsprechend, erstellt der Lieferant die Druckfarben. Farb- und Anriebmuster werden auf Originalsubstrat erstellt und dem Verantwortlichen in der P4 mit folgender Dokumentation zugeleitet: Bericht mit: Datum, Farbe, Produktname, Auftrags - / Jobnummer, Kontakt und Bitte um Freigabe. Drei Farb- Anriebmuster auf Substrat (Mindestgröße: 50 x 50 mm, zur Hälfte lackiert, sofern notwendig), mit folgenden Angaben: Firma, Kontakt, Farbbezeichnung, Substrat, Beleuchtungs- / Betrachtungsbedingungen, LabCH Werte. Der Verantwortliche der P4 bewertet alle Farb und Anriebmuster. Pro Farbe wird nur 1mal eine UTMverbindlich Freigabe erteilt. Die Bewertung erfolgt sowohl spektralfotometrisch als auch visuell, mit Berücksichtigung von Druckfarb- / Substratkombinationen. Für die Freigabe ist das Ergebnis der visuellen Prüfung durch Müller maßgeblich; die visuelle Prüfung erfolgt durch Abgleich der von Müller gelieferten Referenzen mit den vom Lieferanten zur Verfügung gestellten Farb-Anriebmustern. Wird eine Freigabe nicht erteilt, erhält der Lieferant eine Rückmeldung von Müller zu den Ergebnissen. Nach Ermittlung der Halbwertszeit der Draw Downs (Anriebmuster), kontrolliert der Lieferant diese gegen den LabCH-Wert und sendet, sofern sich die Muster nicht mehr in der auf Seite 8 definierten spezifizierten Toleranz befinden unaufgefordert neue Farbmuster in identischer Ausfertigung an den Verantwortlichen der P4 ( Freigebender des ersten Anriebmusters) zu. Diese sind rechtzeitig unter Berücksichtigung der Freigabezeiten vor einer erneuten Produktion zu senden. Es liegt in der Verantwortung des Lieferanten, solche neuen Farb und Anriebmuster an Müller zur Freigabe zu senden, die messtechnisch innerhalb von Delta E < 1 des Original-Anriebmusters liegen. Seite 3 von 8
4 Einmal von Müller freigegeben, liegt es weiterhin in der Verantwortung des Lieferanten, die Produktionsfarben innerhalb der vorgenannten Toleranz herzustellen. Druckkontrollelemente und Spektralmesselemente müssen für sämtliches Druckproduktionsmaterial (Papierbahn, Mixpapp, Alu etc.) und für alle eingesetzten Druckfarben vorhanden sein, inkl. Halbtonmessfelder. Sollte dies nicht möglich sein, muss Müller informiert werden. Der Lieferant ist dafür verantwortlich, dass mind. zehn Produktionsmuster, gleichmäßig über die gesamte Druckproduktion entnommen werden, ohne den Produktionsfluss zu stören. Sollte dies nicht möglich sein, muss Müller informiert werden. Für jeden Musterbogen muss der Lieferant spektrale Messwerte aus den Kontrollelementen sammeln. Diese Messwerte, inkl. Dichtemessungen, werden gebündelt als Bericht an Müller mit Delta E Werten zu den freigegebenen Farb- / Anriebmuster zusammen mit den Messreihen versendet. Die gesammelten Ergebnisse und Produktionsmuster behält der Lieferant. Nach Eingang der Andruckmuster (oder Erstproduktionsmuster) werden diese speziell bewertet. Sofern es daraufhin keine Beanstandungen gibt, können die ebenfalls zurückgelegten Druckmuster nach einem Zeitraum von drei Monaten entsorgt werden. Alle Aufzeichnungen / Berichte müssen allerdings archiviert werden. Jede Reklamation durch Müller löst automatisch eine QM-Untersuchung ein, in der Muster und Berichte abgerufen werden. Müller Standards und Toleranzen Die Farbmessung, deren Ergebnis, Bewertung und Archivierung, muss auf den unten genannten Müller Standards erfolgen. Die Geräte, die für die fotometrischen und densitometrischen Messungen eingesetzt werden, müssen ein gültiges Kalibrierungszertifikat vorweisen. Kopien aller Zertifikate sollten Müller nach Aufforderung/Anfrage aktualisiert vorgelegt werden. Seite 4 von 8
5 Betrachtungsbedingungen Standardbeleuchtung D50 (OSRAM, Typ: Lumilux De Luxe Daylight) Neutraler Hintergrund Kein Umgebungslicht Punkte 1 & 2 sind vom Abstimmpult / Betrachtungsecke abhängig, aber in Übereinstimmung mit den Angaben vom Leuchtmittelhersteller muss die Beleuchtung ausgetauscht werden. Delta E Formel Alle Delta E Werte sind in Delta E (2000) (1:1:1) anzugeben. Standards der Ausrüstung Spektrofotometer: (Müller Standard: Gretag Macbeth Spectroeye) 45/0 oder 0/45 Geometrie - Beleuchtung D Delta E Formel 2000 Absolutes Weiß - Polarisierungsfilter Densitometer: (Müller Standard: Gretag Macbeth Spectroeye oder D19) Reflektionsdensitometer mit ANSI Status T response 45/0 oder 0/45 Geometrie Weißes Papier Kalibrierung: Nach Herstellerangaben. Software für Messungen Gretag Macbeth, Colour Quality Software wird empfohlen, um Messwerte zu speichern und Berichte zu generieren. Dennoch kann jede Software eingesetzt werden, welche die Müllerkriterien erfüllt. Farbmessungen Alle Messungen müssen auf einem flachen Untergrund erfolgen. Alle Muster, die gemessen werden sollen und eine gewisse Transparenz aufweisen, sollen mit einem Bogen Cromolux (210/250g/qm) hinterlegt werden. Seite 5 von 8
6 Standard Farbmetrische Toleranzen Toleranz Muster ( E) Erstes Anriebmuster (Freigabemuster) < 2 Weiteres Anriebmuster Freigabemuster) < 1 Bedrucktes Material (Andruck/Fortdruckmuster) Tiefdruck <1.5 Offset <2 UV Flexo <2 LM Flexo <2 Wellpappdirektdruck Standardtoleranz Dichte Muster Toleranz Erstes Anriebmuster +/- 0.1 Weiters Anriebmuster +/- 0.1 Bedrucktes Material Tiefdruck +/- 0.1 Offset +/- 0.1 UV Flexo +/- 0.1 Flexo Trays (Wellpappe) +/ LM Flexo +/- 0.1 Seite 6 von 8
7 Musterberichte Folgende Berichte wurden alle vom Gretag Macbeth Colour Quality V 3.6 Bericht entnommen, mit Standardabweichungen. Seite 7 von 8
8 Trend Delta E Dichte Trend Seite 8 von 8
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