Dokumentation. Fachaustausche der lokalen Partnerschaften für Demokratie im Bundesprogramm Demokratie leben! zum Thema Jugendpartizipation

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1 Dokumentation Fachaustausche der lokalen Partnerschaften für Demokratie im Bundesprogramm Demokratie leben! zum Thema Jugendpartizipation 8. September 2015 in Stendal 21. September 2015 in Frankfurt/Main

2 Inhalt Fachaustausch zum Thema Jugendpartizipation Thematische Einführung Thomas Heppener, Dr. Bettina Brockhorst, BMFSFJ Externe Inputs Motivierung junger Menschen im ländlichen Raum zur aktiven Partizipation in Jugendforen Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal Jugendpartizipation Ausgestaltungsmöglichkeiten, Chancen und Herausforderungen im städtischen Raum Sigrid Meinhold Henschel, Bertelsmann Stiftung Gute Praxis zur Beteiligung von Jugendlichen Beteiligung von Jugendlichen im ländlichen Raum Ann Fabini, Landkreis Börde Beteiligung von Jugendlichen aus dem städtischen Raum Hubertus Heinrich, Partizipationsbeauftragter der Hansestadt Lüneburg Katharina Fuchs, Stadtjugendring Lüneburg Erfahrungsaustausch in Arbeitsgruppen Arbeitsgruppe 1: Gelingenskriterien für die (Mit-)Entscheidung junger Menschen bei der Verwendung der Mittel aus den Jugendfonds Arbeitsgruppe 2: Beteiligung diverser Jugendszenen - Strategien und Herausforderungen Arbeitsgruppe 3: Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Arbeitsgruppe 4: Jugendparlament oder Demokratiescouts? Formen der Ausgestaltung von Jugendforen Ausblick auf 2016

3 Fachaustausch zum Thema Jugendpartizipation Im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! fanden im September 2015 zwei Fachaustausche der lokalen Partnerschaften für Demokratie zum Thema Jugendpartizipation statt. Die Veranstaltung am 8. September in Stendal richtete sich insbesondere an Partnerschaften für Demokratie im ländlichen Raum. Zwei Wochen später trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter aus Partnerschaften für Demokratie im städtischen Raum zum Fachaustausch in Frankfurt am Main. Ziel der beiden Veranstaltungen war es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den lokalen Partnerschaften die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch zu diesem für viele neuen Thema zu geben. Durch einen externen Input und die Vorstellung von guter Praxis sollten darüber hinaus Anregungen für die mögliche Ausgestaltung von Jugendbeteiligung gegeben werden. Ein Schwerpunkt des Bundesprogramms zielt darauf ab, junge Menschen zu stärken und an der Partnerschaft für Demokratie zu beteiligen. Zu diesem Zweck sieht die Leitlinie zur bundesweiten Förderung lokaler Partnerschaften für Demokratie die Einrichtung eines Jugendforums vor. Das Jugendforum liefert eigene Beiträge zur Ausgestaltung der Partnerschaft für Demokratie. Ebenfalls wichtig ist, dass die Mitglieder des Jugendforums im Begleitausschuss der Partnerschaften für Demokratie angemessen personell vertreten sind und so eine aktive Rolle bei der Mitbestimmung der strategischen Ausrichtung einnehmen können. Dabei sollen die unterschiedlichen lokalen Jugendszenen, die den zivilgesellschaftlichen Normen verpflichtet sind, repräsentativ vertreten sein. Es empfiehlt sich dafür auf bereits vorhandene Strukturen zurückzugreifen und diese gegebenenfalls konzeptionell weiterzuentwickeln. Ein ganz wesentlicher Aspekt des Jugendforums ist, dass dieses von Jugendlichen selbst organisiert und geleitet wird. Die Leitlinie enthält keine formelle Bestimmung, wie das Jugendforum im Detail gestaltet zu sein hat. Diese Offenheit des Jugendforums ist beabsichtigt. Nur so kann dem Umstand Rechnung getragen werden, dass jede Kommune über eigene Voraussetzungen und Vorstellungen zum Thema Jugendforum verfügt. Diese maximale Flexibilität versetzt die Kommune in die Lage, das Jugendforum und die Jugendbeteiligung an die konkreten Vorrausetzungen der jeweiligen Gebietskörperschaft anzupassen. Die Fachaustausche boten Raum für einen fachlichen Austausch unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Praxis

4 Darüber hinaus wurde ein Dialog zwischen Expertinnen und Experten im Bereich der Jugendbeteiligung und den Praktikerinnen und Praktikern der Umsetzung durch diese Fachaustausche angestoßen. Beide Veranstaltungen wurden durch das Fachforum Demokratie leben! organisiert und durchgeführt. In der hier vorliegenden Dokumentation werden die Inhalte beider Veranstaltungen sowie die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen von beiden Veranstaltungen zusammengefasst. Besonderheiten, die den ländlichen oder städtischen Raum betreffen, werden gesondert hervorgehoben

5 Begrüßung und thematische Einführung Thomas Heppener, Dr. Bettina Brockhorst, Bundesministerium für Familien Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) 1 Das Thema Jugendpartizipation liege dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) am Herzen, so Thomas Heppener in seiner Begrüßung auf der Veranstaltung in Stendal. Dort machte der Leiter des Referats 125 Demokratie und Vielfalt im BMFSFJ, Thomas Heppener, deutlich, dass es ein wesentliches Ziel des Bundesprogramms ist, junge Menschen zu mehr Engagement zu gewinnen. Gesellschaftliches Engagement trüge die Zivilgesellschaft und habe wie sich an der aktuellen Situation bei der Aufnahme von Flüchtlingen zeige einen entscheidenden Anteil am Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Thomas Heppener ermunterte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den lokalen Partnerschaften für Demokratie diesen Fachaustausch zum Anlass zu nehmen, sich gegenseitig zu inspirieren und in einen intensiven Austausch zu konkreten Fragen ihrer Arbeit zu treten. Die Angebote der Mobilen Beratung und der Opferberatung stünden allen Partnerschaften zur Verfügung. Auch die weiteren bundeszentralen Träger im Programmbereich C sollten mit ihrer Fachkompetenz im Bundesprogramm dazu 1 Die vollständige Präsentation des BMFSFJ findet sich in Anlage 1 Gib jungen Leuten eine Bude und sie machen Bretter daraus oder gib ihnen Bretter und sie machen eine Bude daraus beitragen, dass aktuellen Erwartungen entsprochen werden könne. Die derzeit geförderten 217 lokalen Partnerschaften für Demokratie unterstützen die Kommunen durch die Koordinierungs- und Fachstellen sowie die Förderung von Kleinstprojekten durch die Fondsstruktur. Thomas Heppener hob hervor, dass Jugendpartizipation dabei einen neuen Bereich im Aufgabenportfolio darstelle. Junge Menschen sollen angeregt werden, selber etwas zu tun und damit entscheidend zum Erfolg der lokalen Partnerschaften für Demokratie beizutragen. Von Seiten des Ministeriums ist es dabei wichtig, Jugendlichen eigene Gestaltungsräume zur Verfügung zu stellen. Im Sinne des Sprichworts: Gib jungen Leuten eine Bude und sie machen Bretter daraus oder gib ihnen Bretter und sie machen eine Bude daraus sollten junge Menschen die Möglichkeit erhalten, in ihrem Sinne Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Auch wenn Ganztagesschulen durch die längere Bindung der Schülerinnen und Schüler dabei manchmal schwierige Rahmenbedingun

6 gen setzen, könnten Schulen auch als Erfahrungs- und Lebensraum in die Bestrebungen zu mehr Jugendpartizipation einbezogen werden. Junge Leute sollten nicht nur im Interesse der Öffentlichkeit stehen, wenn es Probleme gäbe. Vielmehr solle gezeigt werden, zu welchem Engagement Jugendliche bereit sind, wenn ihnen Raum gegeben wird, ihre Interessen auch in die Tat umsetzen zu können. Dabei ist eines Thomas Heppener wichtig: Es ginge nicht um eine pro forma Mitentscheidung der Jugendlichen in Prozessen, bei denen der Ausgang von vornherein schon feststeht, sondern darum, die Ansinnen und Beiträge von jungen Menschen ernsthaft und ergebnissoffen in politische Entscheidungsprozesse auf kommunaler Ebene einzubeziehen. Für den Erfolg von Jugendpartizipation sei es aus Sicht des Ministeriums wesentlich, dass Jugendliche ihre Selbstwirksamkeit spüren. Nur so werden sie auch weiter engagiert bleiben. Die Botschaft, die Dr. Bettina Brockhorst den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Fachaustausches für den urbanen Raum in Frankfurt mit auf den Weg gibt war: Junge Menschen engagieren sich, wenn sie aktiv mitbestimmen dürfen. Genau dies soll das Ziel der Jugendforen im Bundesprogramm Demokratie leben sein

7 Motivierung junger Menschen im ländlichen Raum zur aktiven Partizipation in Jugendforen Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal 2 Roland Roth verwies zu Beginn seines Vortrags darauf, dass der Titel des Beitrags eher für den Abschlussbericht des Programms tauge. Erst 2019/20 werden wir genauer wissen, was sich in der Entwicklung von lokalen Jugendforen bewährt hat. Es gibt kein Rezeptbuch für die gelungene Partizipation von Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum - schon gar nicht in der neuen Variante eines repräsentativ zusammengesetzten Jugendforums. Experimente und lokal angepasste Wege sind deshalb gefordert. Roland Roth wollte mit seinem Vortrag dafür aus den folgenden drei Bereichen einige Anregungen und Erfahrungen anbieten: 1. Aus der aktuellen Partizipationsdebatte im Allgemeinen und den Erfahrungen mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Besonderen mit einem Schwerpunkt auf Fonds und Budgets als Beteiligungsformate. 2. Zu den spezifischen Bedingungen ländlicher Räume bei der Entwicklung einer le- 2 Der ausführliche Vortragstext findet sich in Anlage 2 Jugendbeteiligung bleibt ein sehr veränderliches Feld mit ständigen Verlustanzeigen und gelegentlich beeindruckenden Neubauten bendigen Demokratie mit einer starken Kinder- und Jugendbeteiligung. 3. Zu den seit 2001 aufgelegten Bundesprogrammen zur Stärkung einer demokratischen Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus und anderen Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Folgende zentrale Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit Jugendforen und Jugendfonds wurden aus der Sicht des Referenten benannt: 1. Herausforderung Repräsentativität Kinder und Jugendliche sind auch auf dem Lande - eine bunte Zielgruppe, so Roth. Er warf die Frage auf, ob es deshalb um einen Partizipationsmix gehe, der vielfältige Themen und Formate für unterschiedliche Zielgruppen anbietet oder eher ein standardisiertes Format angestrebt werde, das die Repräsentation aller Gruppen garantieren soll. Laut Roth sprächen praktische Erfahrungen für einen Mix. Er vertrat jedoch die Meinung, dass auch re

8 präsentative Formen, die über Schulen gewählt werden, eine Chance haben sollten. 2. Herausforderung Institutionalisierung Auch die lockerste Zusammenkunft brauche Regeln, zumal dann, wenn sie Entscheidungen (z.b. über Förderprojekte) treffen solle. Wahlen, Delegation, Befugnisse, Arbeits- und andere institutionelle Strukturen werden durch Roland Roth als unabdingbar angesehen, wenn es um nachhaltige Strukturen geht. Am besten ist in seinen Augen dabei, wenn sie von den Jugendlichen selbst oder zumindest mit deren Beteiligung entwickelt werden. 3. Herausforderung Vielfalt Anerkennung der lokalen Vielfalt sowie der Import vielfältiger Kulturen im ländlichen Raum böten eine Möglichkeit in allzu homogenen Sozialräumen. Dies stelle zugleich eine Optionensteigerung für die angesprochenen Kinder und Jugendliche dar. 4. Herausforderung vielfältige Demokratie Laut Roth gehe es darum, das Zusammenspiel von fünf demokratischen Formen zu ermöglichen: 1. Wahlen und Strukturen der repräsentativen Demokratie 2. Dialogorientierte Beteiligung 3. Direktdemokratische Verfahren 4. Protest, soziale Bewegungen und Bürgerinitiativen. 5. Freiwilliges Engagement. Es gälte, Perspektiven für eine (inklusive) lokale demokratische Beteiligungskultur zu entwickeln. 5. Herausforderung Selbstorganisation Roth verwies auf die Aussage der Leitlinie, wonach das Jugendforum von Jugendlichen selbst organisiert und geleitet wird. Gleichzeitig, so Roth, verantworte der Träger des Jugendforums die Verwendung der bereitgestellten Mittel des Jugendfonds, wobei prinzipiell auch nichtstaatliche Organisationen infrage kämen. Die Vernetzung und der Austausch zwischen den Partnern und mit anderen kommunalen Akteuren sind dabei in den Augen von Roland Roth von besonderer Bedeutung. Es gälte Orte der Begegnung zu schaffen, sowie lokale Öffentlichkeit zu stärken. 6. Herausforderung Professionalisierung Eine professionelle Begleitung der Jugendforen ist laut Roth unabdingbar zur Sicherung der Kontinuität, zur Koordination der verschiedenen Milieus und Jugendkulturen, in der Moderation von Konflikten sowie bei der Umsetzung von Beschlüssen. Dies sei allerdings auch von Gleichaltrigen zu leisten, wenn sie entsprechend ausgebildet und erfahren sind. Insgesamt, so Roth, können Jugendforen und Jugendfonds, wenn sie sich diesen Gestaltungsaufgaben und Herausforderungen stellen, die lokale Beteiligungskultur voranbringen und wirksam zur Prävention gegen Fremdenfeindlichkeit und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit beitragen

9 Jugendpartizipation Ausgestaltungsmöglichkeiten, Chancen und Herausforderungen im städtischen Raum Sigrid Meinhold-Henschel, Bertelsmann Stiftung 3 Sigrid Meinhold-Henschel betonte in ihrem Beitrag die besondere Bedeutung des Fachaustausches zwischen Praktiker/- innen und wissenschaftlichen Expert/- innen. Der Bertelsmann Stiftung sei es ein Anliegen, das Ohr nah an der Praxis zu haben. Sie unterstrich, dass im Verständnis der Bertelsmann Stiftung unter Partizipation von Jugendlichen nicht nur verstanden werden darf, dass Jugendliche eine Stimme haben. Die aktive Mitgestaltungsmöglichkeit stelle einen ganz wesentlichen Aspekt dabei dar. Engagement und Partizipation seien im Verständnis der Bertelsmann Stiftung somit als zwei Seiten einer Medaille zu verstehen. Viele Jugendliche seien potentiell bereit, sich stärker zu engagieren. Allerdings stelle sich die gesellschaftliche Beteiligung als in hohem Maße sozial selektiv dar. Nur 19% der Jugendlichen mit einem niedrigen Bildungsabschluss engagierten sich für gesellschaftliche Belange. Eine geringe Zahl, die zudem noch rückläufig sei. Für die Arbeit der Partnerschaften für Demokratie positiv wertete Frau Meinhold- Henschel hingegen folgende Aussagen: Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich, und ich werde es verstehen. Lao Tse Kommunen seien derjenige Bereich, in dem sich Jugendliche am häufigsten freiwillig engagieren. Wer sich früh engagiere bleibe auch später gesellschaftlich engagiert. Das Rad müsse nicht neu erfunden werden der Methodenkoffer zum Thema Jugendbeteiligung sei gut gefüllt. Handlungsbedarfe sieht die Bertelsmann Stiftung hingegen bei einer noch stärkeren Verstetigung der Qualifizierung des pädagogischen Personals insbesondere in der Erstausbildung und der verstärkten Einbindung von Jugendlichen mit niedrigem Bildungsabschluss und anderen Teilhabehemmnissen. Aus der Jugendpartizipationsstudie der Bertelsmann Stiftung 2005 arbeitete Sigrid Meinhold-Henschel in ihrem Vortrag sieben Faktoren heraus, die dazu beitragen, jugendliches Engagement zu fördern: 3 Die vollständige Präsentation findet sich in Anlage 3-7 -

10 1. Jugendliche sind informiert Dabei sei die persönliche Ansprache ungeachtet der Möglichkeiten in sozialen Medien die erfolgreichste Strategie. 2. Zutrauen ich kann das Um dies zu erreichen müssten positive Erfahrungen ermöglicht werden. Jugendlichen dürften daher nicht durch die Angebote überfordert werden. 3. Partizipationsmöglichkeiten in der Schule Schulen könnten dabei unterstützt werden, mit ihren Schülern frühzeitig Formen von Engagement und Partizipation einzuüben. 4. Mitgliedschaft in einem Verein Vereinsangebote seien Jugendlichen häufig zu wenig bekannt, führten in der Folge jedoch zu einem verstärkten Engagement. Ziel sollte es daher sein, Vereinsangebote stärker bekannt zu machen, z.b. in Börsen für Vereinsangebote analog zu Ausbildungsbörsen. 5. Gute Erfahrungen mit kommunalen Angeboten Dies setzt voraus, dass Fachkräfte gut für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen qualifiziert sind. 6. Freunde beteiligen sich auch Es ist deshalb erforderlich, mit Peer-to- Peer-Ansätzen zu arbeiten. 7. Veränderungswunsch ich will, dass es anders wird Durch die Bereitstellung von Reflexionsräumen wie z.b. anregende Veranstaltungen können Impulse gesetzt werden, junge Menschen zu ermutigen, ihre Wünsche an die Zukunft in Kooperation mit anderen zu realisieren. Bei einer Suche nach der am besten geeigneten Form für eine Beteiligung Jugendlicher stünden, so Meinhold-Henschel, eine ganze Reihe von Möglichkeiten offen, die alle Vor- und Nachteile aufwiesen: Kinderbüros Vorteil Können eine gute Anlauf- und Ombudsstelle sein Nachteil Können den negativen Effekt haben, dass eine Querschnittsaufgabe an einen einzigen Verantwortlichen in der Kommune delegiert wird. Kinder- und Jugendparlamente Haben eine hohe Legitimation Nur Jugendliche die sich gut artikulieren können haben hieraus Vorteile. Offene Formen Jugendfonds etc. Erleichtern einen niedrigschwelligen Ansatz Bieten eine niedrigschwellige Möglichkeit für Jugendliche, Mittel zu akquirieren und zu verwalten Jugendliche müssen immer wieder neu akquiriert werden. Es braucht feste Ansprechpersonen Ist kein Selbstläufer, muss eng begleitet werden

11 Ein Leitfaden zur Ausgestaltung von Jugendfonds durch Ideenwettbewerbe wird Ende 2015 bei der Bertelsmann Stiftung erscheinen. Sigrid Meinhold-Henschel verwies auf ein Paradox: 70% der Jugendlichen geben zwar an, dass sie sich nicht dafür interessierten, sich in Politik einzumischen, dennoch sind die Themen, mit denen sich Jugendliche befassten, durchaus politisch. Um Jugendliche für ein Engagement zu begeistern, sei es daher wichtig, ein breites Spektrum von Themen in den Blick zu nehmen und sich zu fragen: Was treibt die Jugendlichen in unserer Kommune um?. Kleine und damit machbare Projekte ermöglichten es, schnelle Erfolge zu erzielen und trügen damit besser zu einer Motivation der Jugendlichen zu mehr Engagement bei. Bei der Entwicklung von Konzepten der Jugendbeteiligung könnten folgende Fragen gestellt werden: Ist das Konzept wirklich ausgereift? Haben wir alle Personen im Boot, um unser Vorhaben zu einem Erfolg zu machen? Finden die Austauschprozesse zwischen den Partnern auf Augenhöhe statt? Gibt es schon Strukturen auf die aufgebaut werden kann? Handlungsempfehlungen für Kommunen, wie die Qualität eines Konzeptes zur Jugendbeteiligung gesichert werden kann, wurden durch die Bertelsmann Stiftung zusammengestellt und sind online abrufbar unter a/jungbewegt/downloads/handreichungen /Handlungsempfehlungen_final.pdf - 9 -

12 Gute Praxis aus dem Landkreis Börde Ann Fabini Ann Fabini, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung im Landkreis Börde, berichtete aus ihrer Sicht von ersten Erfahrungen mit der Umsetzung von Jugendforen in einer ländlich geprägten Region. Im Landkreis Börde wurde der bereits bestehende Jugendkreistag mit den sich neu ergebenden Möglichkeiten des Jugendfonds kombiniert. Die jugendlichen Mitglieder des Jugendkreistags bestimmten zunächst Themenfelder, für die sie sich besonders einsetzen wollten. In den daraus entstandenen Arbeitsgruppen findet derzeit die hauptsächliche Arbeit statt. Hierbei werden die Jugendlichen durch Mitarbeiter der Kreisverwaltung wie Frau Fabini unterstützt. Um einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu gewährleisten wurden im Landkreis Börde die Mitglieder des Jugendkreistages nicht gewählt. Mitmachen könnten vielmehr alle interessierten Jugendlichen ab 14 Jahren. Derzeit engagierten sich hier ca. 40 Jugendliche, wobei eine relativ starke Fluktuation festzustellen sei. genen Nutzen zu ziehen. Dies wurde insbesondere bei der Vorbereitung von Schulreferaten etc. ermöglicht und steigerte die Motivation. Ann Fabini wies auch darauf hin, dass es besonders wichtig für die Motivation der Jugendlichen sei, kleine, direkt umsetzbare Aktionen zu planen, deren Erfolg für die Jugendlichen unmittelbar nachvollziehbar sei. Die häufig großen zeitlichen Abstände in der Umsetzung politischer Vorhaben erzeugten hingegen bei Jugendlichen eher Frustration und wirkten demotivierend. Bei Fragen zur Umsetzung von Jugendbeteiligung im Landkreis Börde steht Frau Sophia Müller von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Börde gerne zur Verfügung. Telefon Ann Fabini gab praktische Tipps für die erfolgreiche Beteiligung der jungen Menschen. So erhielten die Jugendlichen mit der Einladung zur nächsten Sitzung des Jugendkreistages gleichzeitig eine Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr. Diese würde dann intern von der Verwaltung abgerechnet. Für die Kommunikation mit den Jugendlichen und die Absprache neuer Termine wurde WhatsApp als gutes Medium angesehen. Jugendliche waren auch daran interessiert, aus ihrem Engagement einen ei

13 Gute Praxis aus der Hansestadt Lüneburg Hubertus Heinrich und Katharina Fuchs Katharina Fuchs vom Stadtjugendring Lüneburg und Hubertus Heinrich, Partizipationsbeauftrager der Stadt Lüneburg, stellten untermalt durch Film- und Audiobeiträge ihre guten Erfahrungen mit Jugendbeteiligung aus der Stadt Lüneburg vor. Ihr erster Schritt auf dem Weg zur Einrichtung eines Jugendforums war eine Umfeldanalyse. Jugendliche wurden befragt, wie ein Jugendforum ausgestaltet sein muss, damit sie Spaß haben, daran mitzuwirken. Die wesentlichen Erkenntnisse daraus waren: Ein Jugendforum darf nicht den Anschein einer elitären bzw. mit lernen verbundenen Einrichtung haben. Der Begriff Jugendparlament wurde als zu elitär und bürokratisch abgelehnt. Die Stadt Lüneburg entwickelte daraufhin gemeinsam mit dem Stadtjugendring das Konzept eines Jugendchallenge. Auf einem Interessenschmiedewochenende sammelten Jugendliche Interessen und Projektideen und fanden sich zusammen, um diese konkret umzusetzen. Bei der Umsetzung wurden sie durch studentische Mentorinnen und Mentoren und Patinnen und Paten unterstützt. Die Rolle der Patinnen und Paten übernehmen Verantwortungsträgerinnen und -träger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft aus dem Bereich des jeweiligen Projektes. Auf einer Jugendversammlung wird das Projekt durch die Jugendlichen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Jugendlichen werden dabei geehrt und erhalten eine Urkunde, die Ein Jugendforum muss locker, unbürokratisch und hemmschwellensenkend angelegt sein, damit sich Jugendliche beteiligen. sie auch für ihre späteren Bewerbungen nutzen können. Unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen war ein wichtiges Ziel des Jugendchallenge. Dies wurde insbesondere durch intensive persönliche Ansprache erreicht. Jugendliche werden darüber hinaus direkt in die Planung von Veranstaltungen eingebunden, unterstützen die Veranstaltung durch ein Schülercatering oder musikalische Aktionen. Wichtig ist es auch, dass immer ein Spaß- Faktor wie ein Konzert, eine Malaktion, ein Lichtspektakel mit den Aktivitäten des Jugendchallenge verbunden wurde. Ziel ist es, Jugendliche, die sich im Rahmen des Jugendprojektchallenge engagiert haben, perspektivisch für ein langfristigeres Engagement in einem Jugendforum zu gewinnen. Bei Fragen zur Umsetzung von Jugendbeteiligung in der Hansestadt Lüneburg steht der Partizipationsbeauftragte Hubertus Heinrich gerne zur Verfügung. Sie erreichen Ihn am Telefon unter oder per E- Mail: Weitere Infos: -

14 Austausch in den Arbeitsgruppen Arbeitsgruppe 1: Gelingenskriterien für die (Mit-) Entscheidung junger Menschen bei der Verwendung der Mittel aus den Jugendfonds Moderation: Regiestelle im BAFzA Die Arbeitsgruppen, die sich mit der Verwendung der Mittel aus dem Jugendfonds befassten, wurden durch Dr. Christoph Wowtscherk (Stendal) und Frank von Woedtke (Frankfurt/Main) von der Regiestelle im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) moderiert. Die Regiestelle ermutigte die Programmpartner/-innen ausdrücklich zu einem flexiblen Vorgehen bei Aufbau und Ausgestaltung der Jugendforen. Als Rahmen sind dafür die im Zuwendungsbescheid vorgegebenen Regelungen (insbesondere ANBest-P und ANBest-Gk) gesetzt. Sofern diese Regelungen einen Ermessensspielraum einräumen, wird die Regiestelle versuchen, diesen im Sinne der Partnerschaften für Demokratie auszulegen. Die Höhe des Jugendfonds beträgt im aktuellen Bewilligungszeitraum 5.000, ab dem kommenden Bewilligungszeitraum greift die Kofinanzierung der Fonds und die Mittel des Fonds erhöhen sich auf pro Jahr für die kommenden zwei Jahre. Für die Jahre 2018 und 2019 sind für den Jugendfonds jährlich vorgesehen. In der Zusammenfassung der Arbeitsgruppen wurde deutlich, dass es vielerorts nicht möglich sein wird, bereits 2015 ein fertig entwickeltes Konzept für einen Jugendfonds umsetzen zu können. Die Entwicklung ein es Jugendforums ist ein Prozess, betonte Frank v. Woedtke: Das Jugendforum sei nicht als statisches Element angedacht, sondern als Format, dem Raum zur Entwicklung gegeben werden könne. Über die Gesamtlaufzeit von Demokratie leben! seien durchaus Fluktuation und Anpassung zu erwarten. Daher gehe es aus der Sicht der Regiestelle zunächst darum, sukzessiv Beteiligungsstrukturen aufzubauen und im Jahr 2015 die ersten Schritte hin zu einer stärkeren Jugendbeteiligung zu gehen. Die Regiestelle empfiehlt die Verwaltung des Jugendfonds an einen Träger zu vergeben bzw. einen Träger zu finden, der für die Jugendlichen eine beratende Funktion übernimmt und die Abrechnungen überprüft

15 Wichtig sei es, dran zu bleiben und sich bei auftretenden Schwierigkeiten frühzeitig an die Regiestelle zu wenden. Eine weitere Bitte der Regiestelle bezog sich auf die für die Verwaltung der Jugendfonds eingeplanten Kosten. Es wird daran appelliert, diese Kosten möglichst gering zu halten. 7-12% Verwaltungsaufwand werden als adäquat angesehen. Frau Krahn von der Youth Bank unterstrich in der abschließenden Diskussion im Plenum nochmals, dass Jugendliche nicht unterschätzt werden sollten, wenn es um die Mittelverwendung gehe. Solange klare Regeln aufgestellt werden hat die Youth Bank bislang positive Erfahrungen mit der korrekten Verwendung der Gelder durch Jugendliche gemacht. einzusetzen. Hierfür soll es Vergabekriterien für die Bundesmittel definieren. F: Kann eine Partnerschaft für Demokratie auch mehrere Jugendforen einrichten? A: Wenn es im Rahmen einer Partnerschaft für Demokratie notwendig ist, ist es möglich auch mehrere Jugendforen einzurichten, unter denen dann die Mittel des Jugendfonds aufzuteilen sind. F: Kann das Jugendforum auch außerhalb des Bundesprogramms aktiv sein? A: Ja, das Jugendforum kann über Demokratie leben! hinaus tätig sein. Zu beachten ist hierbei, dass Bundesmittel nur für Aktivitäten eingesetzt werden können, die im Rahmen des Bundesprogramms stattfinden. F: Können Jugendforum und Träger des Jugendfonds voneinander getrennt werden? A: Ja, als Letztempfänger kommen neben dem federführenden Amt auch externe Träger in Frage. Abschließend finden Sie hier Fragen, die in den Arbeitsgruppen zur Verwendung der Mittel gestellt wurden mit Antworten der Regiestelle: Frage: Was ist ein Jugendforum im Sinne des Bundesprogramms? Antwort: Das Jugendforum soll analog zum Begleitausschuss tätig sein und über die Verwendung der Mittel des Jugendfonds entscheiden. Aufgabe des Jugendforums ist es auch, die Bedürfnisse der Jugend vor Ort zu klären und die Mittel in diesem Sinne F: Wer kommt als Träger des Jugendfonds in Frage? A: Als Letztempfänger kommen juristische Personen in Frage, die eine ordnungsgemäße Geschäftsführung garantieren können. F: Welche Aufgaben hat der Träger des Jugendfonds? A: Der Träger des Jugendfonds verantwortet die Verwendung der Mittel des Fonds verantwortlich dem federführenden Amt gegenüber und sollte beratend auch bei der Entscheidung über diese Mittel tätig sein. An Sitzungen des Jugendforums kann der Träger beratend teilnehmen. Da die ordnungsgemäße Verwendung der Mittel in der kommunalen Verantwortung

16 sind, reicht es der Regiestelle im Bezug auf den Verwendungsnachweis aus, dass die Kommune nach erfolgter Prüfung anzeigt, ob die Mittel ordnungsgemäß verwendet worden sind. Der Nachweis darüber und das Belegmanagement haben nach den üblichen Regelungen zu erfolgen F: Was bedeutet partizipative Beteiligung? A: Gerade bei der Beteiligung junger Menschen im Jugendforum ist es wichtig, eine motivierende Atmosphäre für die Teilnehmer/innen herzustellen. Junge Menschen sollen die Chance auf echte Beteiligung erhalten und ihre Vorstellungen umsetzten können. Die Jugendlichen entscheiden über die Verwendung der Mittel des Jugendforums. Sie entsenden Mitglieder in den Begleitausschuss, sollen auf den Demokratiekonferenzen teilnehmen und über die strategische Ausrichtung der Partnerschaft für Demokratie mitentscheiden. Die Projekte des Jugendfonds sollen den Zielen des Bundesprogramms und der jeweiligen Partnerschaft für Demokratie folgen. Es ist in vorstellbar, dass Mitglieder des Jugendforums ein Rederecht in kommunalen Ausschüssen erhalten. F: Wann ist das Jugendforum beschlussfähig? A: Das hängt von der Geschäftsordnung des Jugendforums ab. Eine Geschäftsordnung ist nicht zwingend vorgeschrieben, wird aber empfohlen. F: Können Verwaltungs- und Personalkosten, die im Rahmen des Jugendfonds anfallen, aus diesem entnommen werden? A: Der Umgang mit Verwaltungskosten, die im Jugendforum anfallen, ist in der Leitlinie nicht geregelt. Mit Einverständnis der Jugendlichen und in angemessenem und verhältnismäßigem Umfang sind Verwaltungsund Personalkosten förderfähig. Insbesondere zum Aufbau des Jugendforums sind Personalkosten einsetzbar, wenn Jugendliche an der Entscheidung darüber beteiligt wurden. Es findet sich auch vor Etablierung des Jugendforums immer eine (Interims-) Beteiligungsmöglichkeit Jugendlicher. Perspektivisch prüft die Regiestelle, ob es möglich ist, diese Kosten pauschalisiert abzurechnen. Eine belastbare Aussage dazu kann aber nicht vor 2017 erfolgen. F: Was ist die Obergrenze für Einzelmaßnahmen? A: Es gibt keine Vorgaben über die Höhe von Einzelmaßnahmen. Gegebenenfalls sind in Abhängigkeit vom Auftragsvolumen die Vorgaben der Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen zu beachten, z.b. Preisvergleich vs. Vergabe. F: Kann der Jugendfonds durch eine Umwidmung aufgestockt werden? A: Die Höhe der Fonds ist durch die Leitlinien gedeckelt. Eine Erhöhung ist nicht vorgesehen. Die Mittel des Aktions- und Initiativfonds können jedoch auch im Rahmen von Maßnahmen für Jugendliche eingesetzt werden. F: Können auch Einzelpersonen Projektanträge an den Jugendfonds stellen? A: Verausgabung von Mitteln ist für Einzelpersonen möglich, wenn sie sich einen Träger zur Durchführung suchen. Träger kann auch der Träger des Jugendfonds sein. Auch die Kommune kann (nicht nur!) in diesem Zusammenhang Mittel selbst verausgaben

17 F: Sind Reise- und Übernachtungskosten förderfähig? A: Reise- und Übernachtungskosten sind entweder aus dem Jugendfonds oder dem Fonds für Partizipations-, Öffentlichkeits-, und Vernetzungsarbeit zu entnehmen. Grundlage hierfür ist das Bundesreisekostengesetz. F: Sind Kosten für Getränke und Verpflegung förderfähig? A: Kosten für Getränke und Verpflegung für die Sitzungen des Jugendforums sind zuwendungsfähig. Dabei sind die Regeln der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Angemessenheit zu beachten. Der Umfang der Ausgaben richtet sich nach Faktoren wie Teilnehmer/-innenzahl und Dauer der Sitzung. Eine Teilnehmer/-innen Liste ist in diesem Falle zu führen. F: Was ist explizit nicht förderfähig? A: Nicht förderfähig im Rahmen des Jugendfonds sind Investitionen und Baumaßnahmen

18 Arbeitsgruppe 2: Beteiligung diverser Jugendszenen - Strategien und Herausforderungen Moderation: Archiv der Jugendkulturen e.v. & Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.v. (ISS) Die Beteiligung möglichst unterschiedlicher Jugendkulturen ist als explizites Ziel in den Leitlinien zur Errichtung eines Jugendforums benannt. Ziel des Jugendforums ist es, möglichst alle Jugendlichen zu repräsentieren. Auf beiden Veranstaltungen wurde in einer Arbeitsgruppe zur Frage der Beteiligung diverser Jugendszenen diskutiert. 4 Die Arbeitsgruppen boten ein Forum für Fragen danach, wie Jugendliche aus diversen Jugendkulturen erreicht und erfolgreich angesprochen werden können. Moderiert wurden die Arbeitsgruppen durch Gabriele Rohmann vom Archiv der Jugendkulturen. Irina Bohn vom Institit für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) ging in der Arbeitsgruppe in Frankfurt auf eine aktuelle Jugendbefragung auf dem Jugendkongress des Bündnisses für Demokratie und Toleranz am 21/22. Mai 2015 in Berlin ein. Die Hauptpunkte der Diskussion in der Arbeitsgruppe in Stendal befassten sich mit dem Potential von Jugendkulturen als Türöffner, mit den Umgang mit permanent neuen Herausforderungen sowie mit der aktuellen Situation durch die Migration von Flüchtlingen und der Frage danach, wie diese die Gesamtszene von Jugendkulturen verändern werde. Diskussionsschwerpunkte auf der Veranstaltung in Frankfurt waren die hohe Ambivalenz und Vielfältigkeit der Jugendkulturen. Dabei wurde herausgestellt, dass es regional eine sehr unterschiedliche Offenheit bei der Bereitschaft zum Engagement und der Einbindung in Strukturen gibt. Die Bereitschaft zur Offenheit gegenüber den Anliegen der Jugendlichen war ein weiterer zentraler Diskussionspunkt. In den Arbeitsgruppen wurden folgende Punkte herausgearbeitet, die für eine erfolgreiche Einbindung diverser Jugendszenen in ein Jugendforum wichtig sind: Sich selbst reflektieren! Wie setze ich mich mit Jugendszenen auseinander? Jugendszenen als Türöffner nutzen Nicht zu sehr pädagogisieren Sich fragen: wie ernst gemeint ist eine Beteiligung der Jugendlichen? Gibt es dafür ausreichend Zeit und Geld? 4 Die in der Arbeitsgruppe gezeigten Präsentationen finden sich in Anlage 4. Folgende Herausforderungen wurden durch die Teilnehmenden identifiziert: Strukturelle Herausforderungen: Mobilität, große Entfernung (insb. im ländlichen Raum) Einbindung von Verwaltung

19 Informationswege / Erreichen von Jugendlichen außerhalb der Schule (Ganztagesschule) Fehlende Netzwerke, neue Strukturen Unterwanderung von Jugendforen durch rechtsextreme Jugendliche Unterstützungsbedarf Pädagogische Herausforderungen Jugendliche erreichen, aktivieren und motivieren Beteiligungsbereitschaft von Jugendszenen erreichen; Berührungsängste zwischen verschiedenen Jugendkulturen abbauen Staatsferne Milieus einbinden Nicht-organisierte Jugendliche erreichen Gleichberechtigung zwischen Jungs und Mädels ermöglichen (Kultursensibel) Selbstbestimmung zulassen Geduld haben Kunst des Dolmetschens zwischen Jugendlichen und Jugendszenen Pädagogisierung von Jugendkulturen Flexibilität Vertrauen und Wertschätzung zeigen Vorurteile reflektieren und abbauen Weitere Herausforderungen Zeit der Jugendlichen Verunsicherung Ehrlichkeit Ist Partizipation gewünscht? / Pseudopartizipation Negative Vorgeschichte von Jugendbeteiligung überwinden Schnelle Ergebnisse für Zufriedenheit erreichen Unterstützungsbedarf wurde in diesen Bereichen gewünscht: Weiterbildung & Beratung Mehr Möglichkeiten zum fachlichen Austausch Inhaltliche Begleitung und Beratung / Coaching-Struktur Fortbildungen oder Workshops vor Ort Methodenvorschläge / Leitfäden Austausch mit anderen Projekten / Engere Vernetzung zwischen den Programmpartnern Pädagogische Ziele: Bessere Aktivierung noch nicht engagierter Jugendlicher Jugendlichen stärker klar machen, dass ihr Engagement kompetenzbildend ist Strukturverbesserungen Strukturen und Prozesse der Erwachsenen besser erklären Kommunale Gesamtstrategie anlegen Aktionen zur Gewinnung von Jugendlichen besser finanzieren Bürokratische Anforderungen an das Jugendforum senken

20 Arbeitsgruppe 3: Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Moderation: Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) / Youth Bank Deutschland e.v. / Servicestelle Jugendbeteiligung e. V. (SJB) Auf beiden Veranstaltungen wurde in einer Arbeitsgruppe zur Frage der Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen ein Erfahrungsaustausch ermöglicht. 5 Moderiert wurden dieser auf der Veranstaltung in Stendal durch Andreas Pautzke und Elisabeth Schönrock vom BBE und Anika Krahn von der Youth Bank. Hier wurden insbesondere Herausforderungen des ländlichen Raums diskutiert. Auf der Veranstaltung in Frankfurt moderierten Marc Ludwig von der Servicestelle Jugendbeteiligung und Anika Krahn von der Youth Bank und legten ihren Schwerpunkt eher auf den städtischen Raum. Es zeigte sich jedoch, dass bis auf die Frage der Mobilität sehr ähnliche Herausforderungen im ländlichen und städtischen Raum bei der Einrichtung eines Jugendforums bestehen. Sehr viele Partnerschaften für Demokratie können derzeit noch auf keine Strukturen der Jugendbeteiligung zurückgreifen. Die hauptsächlichen Herausforderungen für die Einrichtung von Jugendforen unter erschwerten Rahmenbedingungen wurden in Fragen der Mobilität, der Heterogenität und Repräsentativität der Jugendkulturen, sowie dem Gewinnen und Erhalten der Motivation der Jugendlichen gesehen. Eine weitere zentrale Aufgabe ist es, Jugendbeteiligung 5 Die in der Arbeitsgruppe gezeigten Präsentationen finden sich in Anlage 4. als offenen, durch die Jugendlichen ausgestalteten Entwicklungsprozess ernst zu nehmen. Wünsche richteten sich auf kommunaler Ebene an eine bessere Unterstützung der Aktivitäten durch den öffentlichen Nahverkehr, um Mobilität im ländlichen Raum zu erleichtern. Darüber hinaus besteht ein großes Interesse daran, von den Erfahrungen anderer Kommunen zu lernen. Gute Praxis- Beispiele und feste Ansprechpartner bei Fragen der Umsetzung hatten auf dieser Wunschliste eine hohe Priorität. Folgende Herausforderungen wurden in den Arbeitsgruppen benannt: Gesellschaftliche Unterstützung Vernetzung und Kommunikation Motivation Mobilität (insbesondere im ländlichen Raum) Repräsentativität aller Jugendszenen Information Trägerschaft

21 Rahmenbedingungen Offene Herangehensweise Kommunale Politik mit ins Boot zu bekommen Unterstützungsbedarf wurde besonders in diesen Bereichen gewünscht: Beratung, Begleitung, Qualifizierung Ansprechpartner im individuellen Unterstützungsbedarf werden erwünscht Gute Vorbilder/gute Praxis Gerne möchten die Teilnehmenden von den guten und schlechten Erfahrungen anderer lernen und würden eine Gute-Praxis- Datenbank zum Thema Jugendpartizipation begrüßen. Einbindung der Schulen Schulen können als Lern- und Lebenswelt der Kinder- und Jugendlichen einen wesentlichen Beitrag zum Thema Jugendpartizipation leisten müssen jedoch dafür begeistert und geöffnet werden (Beispiel Klassenrat, Schüler/-innenvertretung etc.). Gewinnung und Einbeziehung von unterschiedlichen Jugendlichen Aus allen Jugendkulturen, Altersgruppen und gesellschaftlichen Schichten Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Servicestelle Jugendbeteiligung und der Youth Bank stellten in diesen Arbeitsgruppen ihre eigenen Unterstützungsangebote kurz vor. Bei Unterstützungsbedarf können sich interessierte Partnerschaften für Demokratie gerne direkt an diese Träger wenden. Rückhalt aus Gesellschaft und Politik Politik und Verwaltung sollten Kinder- und Jugendbeteiligung nicht nur als ein Alibi- Projekt sehen, sondern als eine Möglichkeit, eigene demokratische Strukturen zu überdenken und zu überarbeiten. Es wird als zentral angesehen, die kommunale Politik an der Umsetzung des Jugendforums intensiv zu beteiligen. Weitere Informationen zur Servicestelle Jugendbeteiligung und dem Modell der Youth Bank finden Sie in der Anlage 4. Ihre Ansprechpartnerin bei Fragen zum kommunalen Jugendfonds nach dem Modell der Youth Bank ist Anika Krahn Ihr Ansprechpartner zu Fragen der Servicestelle Jugendpartizipation ist Marc Ludwig Mobilität und Nahverkehr Unterstützung durch den öffentlichen Nahverkehr hatte besonders große Relevanz für den ländlichen Raum

22 Arbeitsgruppe 4: Jugendparlament oder Demokratiescouts? Formen der Ausgestaltung von Jugendforen Moderation: Schwarzkopf Stiftung Junges Europa Diese Arbeitsgruppen befassten sich mit diversen Formen für die Ausgestaltung eines Jugendforums. Sie wurden moderiert durch Lena Prötzel (Stendal) sowie Hanna Lorenzen und Kerstin Eckart (Frankfurt am Main) von der Schwarzkopf Stiftung junges Europa. Eine grundsätzliche Offenheit als Kernidee der Jugendbeteiligung bildete dabei den Ausgangspunkt der Diskussionen. Um einen Beteiligungsprozess in Gang zu bringen, müsse eine gewisse Offenheit vorausgesetzt werden, die nicht vorgibt, in welche Richtung die Entwicklung geht. Andererseits wurde aber auch deutlich, dass Strukturen auch wichtig seien und zu einer Verstetigung beitragen können. Dabei zeigte sich eine große Bandbreite in der möglichen Herangehensweise. Auch eine Kombination verschiedener Formen wurde diskutiert. Spezifische Herangehensweisen für den städtischen bzw. den ländlichen Raum ließen sich nicht herausarbeiten. Wichtig sei es, negative Erfahrungen beispielsweise mit der Einrichtung von Jugendparlamenten rechtzeitig zu identifizieren. Für die Ausgestaltung von Jugendforen wurden folgende Herausforderungen erfasst: Klar wurde: es gibt nicht einen einzigen Weg, Jugendbeteiligung auszugestalten. Unterschiedliche regionale Rahmenbedingungen, Vorerfahrungen und die jeweilige Zusammensetzung der Jugendszenen brauchen unterschiedliche Antworten. Die Teilnehmer/-innen stellten die lokal vorhandenen Ansätze vor. Rahmenbedingungen Schaffung nachhaltiger Strukturen Öffentlichkeitsarbeit Schnelle Ergebnisse vs. langfristige Prozesse Bessere Bündelung von Ideen und Engagement Mobilität (insbes. im ländl. Raum)

23 Partizipation ausgestalten Freiräume zur Ausgestaltung geben nachhaltiges Engagement vs. Lebenswelt der Jugendlichen in kürzeren Phasen Verbindlichkeit in der Beteiligung schaffen Demokratische Legitimation vs. Zufälligkeit der Teilnehmer/-innen Einbindung unterschiedlicher Sozialräume Beteiligung soll Spaß machen Akquise Wie erreicht man bisher nicht beteiligte Jugendliche? Bessere Einbindung digitaler Medien und Kommunikationswege Umgang mit dem beschränkten Zeitbudget der Jugendlichen/der Koordinatorin. Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Moderatorinnen und Moderatoren der Arbeitsgruppen in Frankfurt/Main (v.l.n.r.: Marc Ludwig (Servicestelle Jugendbeteiligung), Anika Krahn (Youth Bank), Gabriele Rohmann (Archiv der Jugendkulturen), Martin Schubert (Fachforum), Frank von Woedtke (Regiestelle), Hanna Lorenzen (Schwarzkopf Stiftung)

24 Ausblick Wissenschaftliche Begleitung 6 Irina Bohn vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.v. aus Frankfurt a. Main gab in Stendal und Frankfurt/Main abschließend einen Überblick über die Aktivitäten der wissenschaftlichen Begleitung und des Monitoring im Programmbereich A im Bundesprogramm Demokratie leben!. Das Monitoringverfahren wurde für 2015 bereits abgeschlossen. Im Spätherbst 2015 startet die Befragung zum Demokratieindex. Dieser wird abermals im Jahr 2017 erhoben werden. Das ISS legt in der wissenschaftlichen Begleitung einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema Jugendpartizipation. Dabei soll erfasst werden, ob Jugendforen ein probates Mittel sind, um Jugendpartizipation zu fördern. Fragen, die sich dabei stellen sind: Welche Jugendlichen beteiligen sich in den Jugendforen? Welche Jugendkulturen sind vertreten und wer partizipiert nicht an den Angeboten? Wie heterogen ist die Gruppe der Jugendlichen, die sich engagiert? Welcher Prozess der Jugendbeteiligung findet vor Ort statt, werden Themen der Jugendlichen aufgegriffen und wie verändert sich die lokale Partnerschaft für Demokratie durch die Beteiligung der Jugendlichen? Diesen Fragen wird über qualitative und quantitative Erhebungen an acht ausgewählten Standorten nachgegangen werden. 6 Die vollständige Präsentation des ISS findet sich in Anlage 5. Ein weiterer Schwerpunkt der wissenschaftlichen Begleitung durch das ISS liegt auf den Begleitausschüssen. Diese sollen qualitativ begleitet werden mit Hinblick auf die Wirkungen, die vor Ort durch die Arbeit der Begleitausschüsse erreicht werden können. Für das erste Quartal 2016 sind Interviews mit Koordinatorinnen und Koordinatoren der Fachstellen sowie weiteren Akteuren vor Ort geplant. Im zweiten Quartal werden ein Online-Monitoring sowie ein Workshop durchgeführt. Im 3. und 4. Quartal werden weitere Interviews sowie Erhebungen zu Jugendfonds durchgeführt. Wolfgang Stuppert gab in Frankfurt/Main einen Überblick über die geplanten Aktivitäten der wissenschaftlichen Begleitung durch Camino. Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich ggmbh. Wolfgang Stuppert erläuterte die drei durch die wissenschaftliche Begleitung von Camino verfolgten Schwerpunkte: Entwicklung der Koordinations- und Fachstellen Vernetzung und Öffentlichkeitswirksamkeit Aktionsfonds

25 Ein Sample von 24 Partnerschaften für Demokratie wird durch Camino qualitativ mit Interviews und teilnehmender Beobachtung im Umsetzungsprozess begleitet. Die für diese Partnerschaften geplanten Transferworkshops sollen später für weitere Interessierte geöffnet werden. Verabschiedung Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Dinge, die Sie bewegen, sollen diskutiert werden! Dafür möchte das Bundesprogramm Demokratie leben! Raum geben und dafür sind Veranstaltungen wie diese gedacht, so Herr Heppener bei seiner Verabschiedung auf der Veranstaltung in Stendal. Das Fachforum werde auch zukünftig einen verstärkten Austausch innerhalb des Programmes gewährleisten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den lokalen Partnerschaften für Demokratie wurden gebeten, dem Referat 125 mitzuteilen, wo sie ihre Herausforderungen sehen, und welche Unterstützung sie für die Bewältigung dieser Herausforderungen benötigen. Herr Heppener machte deutlich, dass die allgemeine Unterstützung für das Programm zu großen Teilen davon abhängen würde, wie das Programm von den Akteuren vor Ort gelebt würde. Dies beziehe sich auch auf den Umgang mit den aktuellen Herausforderungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen und den damit einhergehenden großen gesellschaftlichen Veränderungen, die auf uns alle zukommen werden. Die Veranstaltungen haben gezeigt, dass die Rahmenbedingungen für die in den lokalen Partnerschaften geleistete Arbeit sehr unterschiedlich seien. Es wird angeregt, die auf diesen Veranstaltungen gemachten Begegnungen zu nutzen und Kontakt mit ähnlichen Partnerschaften für Demokratie aufzunehmen, um sich auszutauschen. Bei Unterstützungsbedarf sind die mobile Beratungsteams und die bundeszentralen Träger jederzeit ansprechbar. Auch das Angebot des Coaching wird eventuell weitergeführt werden können. Das Bundesprogramm Demokratie leben! biete breite Möglichkeiten der an die Möglichkeiten vor Ort angepassten Demokratieförderung

26 Die Dokumentation wurde erstellt vom: Fachforum im Bundesprogramm Demokratie leben! c/o Forschungsinstitut Betriebliche Bildung ggmbh (f-bb) Wichmannstraße Berlin Kontakt: Fachforum@f-bb.de Martin Schubert Dr. Barbara Kiepenheuer-Drechsler

27 Anlage 1 Präsentation des BMFSFJ

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29 Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit Jugendpartizipation Stärkung der Beteiligung junger Menschen Fachaustausch Jugendpartizipation Partnerschaften für Demokratie städtischer Raum Frankfurt am Main, 21. September 2015 Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit Nachhaltige Strukturen Modellprojekte Kommunen Länder Bund 217 Partner- 16 Demokratie- Förderung zur 60 Modellprojekte zu 46 schaften für zentren Strukturentwicklung ausgewählten Modellprojekte Demokratie zur landesweiten von Phänomenen zur Radikalisiemit lokalen Koordinierung, 28 bundes- gruppenbezogener rungs- Koordinierungs- Vernetzung und zentralen Trägern Menschenfeindlich- prävention und Fachstellen Mobiler, Opfer- keit und Demokratieund Ausstiegs- stärkung im Beratung ländlichen Raum: -Antisemitismus -Antiziganismus -Islam- / Muslimfeindlichkeit -Homophobie und Transphobie Umsetzung und weitere Programmpartner Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, Deutsches Jugendinstitut, Fachforum 1

30 Lokale Partnerschaften für Demokratie 217 Städte, Gemeinden und Landkreise Förderung von Koordinierungs- und Fachstellen Aktions- und Initiativfonds Partizipations-, Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit Jugendpartizipation Jugendpartizipation Warum Jugendpartizipation? Was macht eigenständige Jugendpolitik? Projektbeispiele 2

31 Warum Jugendpartizipation? Junge Menschen brauchen eigene Erfahrungsräume Gestaltungsräume Gestaltungszeiten, um eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Bild: Deutscher Bundesjugendring Eigenständige Jugendpolitik eröffnet gesellschaftliche Perspektiven und Teilhabemöglichkeiten. ermöglicht allen Jugendlichen faire Chancen. fördert Selbstorganisationen und Zusammenschlüsse, damit Jugendliche ihre Interessen geltend machen können. 3

32 Eigenständige Jugendpolitik ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. wertschätzt das Engagement Jugendlicher und befördert ihr positives Bild in der Öffentlichkeit. Quelle: Leitlinien für eine Eigenständige Jugendpolitik: Warum Jugendpartizipation? Stufen der Beteiligungsintensität (3) Selbstbestimmung alleinige Entscheidungsmacht (2) Mitbestimmung gleichberechtigtes Stimmrecht (1) Mitsprache und Mitwirkung Entscheidung liegt bei den Erwachsenen 4

33 Jugendforum Ein Jugendforum kann. ausgeschrieben werden. Die Trägerschaft muss nicht von der Kommune übernommen werden. auch beschlossen werden, wenn es einen Träger bereits gibt, der sich zur Ausrichtung bereit erklärt hat. sich mehrmals im Jahr Treffen. Viele Jugendforen treffen sich beispielsweise quartalsweise. die ihm zur Verfügung stehenden Gelder (5000,- ) durch Sponsorenakqise auch aufstocken. Beispiel Jugendforum Jugendforum LK Ostprignitz-Ruppin offenes Beratungs- und Entscheidungsorgan in der Kommunalpolitik Träger: Kreisjugendring Treffen 4x / Jahr Sponsorenakquise zur Aufstockung des Jugendfonds Quelle: Dokumentation 2. Jugendforum OPR 5

34 Beispiel Jugendforum Jugendforum Berlin Wilmersdorf-Charlottenburg AG des Kinder- und Jugendparlaments Träger: Kinder- und Jugendparlament Treffen mind. 4x / Jahr im Plenum und in der sitzungsfreien Zeit in den Ags SchülerInnen zwischen der 5. und 13. Klasse. Quelle: Dokumentation 2. Jugendforum OPR Beispiel Jugendforum Jugendforum Witten eigenständiges Beteiligungsorgan offen für alle zwischen 14 und 27 Jahren Träger: Jugendring Witten 6

35 Beispiel Projektarbeit Aktion: 1000 Sprüche gegen Gewalt Jugendforum Witten Besprühen von Leinenbeutel mit Sprüchen für soziales Miteinander, friedliches Zusammenleben und respektvolle Begegnung stadtweit vernetzte Aktion mit offenen Einrichtungen der Jugendarbeit, dem Stadt-Sport-Verband, dem Ring politischer Jugend etc. Umsetzung in ca. 20 Projektgruppen Bewerbung bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen Bild: Jugendring Witten e.v. Beispiel Projektarbeit Ausstellung: Kyritz und Wittstock zeigen Flagge! LK Ostprignitz-Ruppin 36 Schüler haben sich kreativ mit der eigenen Herkunft auseinandergesetzt. Unter Anleitung Gestaltung von Flaggen zum Thema Wir sind auch Deutschland, um damit ein Zeichen für ein gemeinsames Miteinander zu setzen. Anregung zum miteinander Reden und zum Werben für Offenheit statt Abgrenzung Bild: Aufgehängt u.a. am Mehrgenerationenhaus 7

36 Beispiel Projektarbeit Aktion: Bunt statt Braun Award 2015 Jugendforum Rems-Murr-Kreis Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Infos unter: 8

37 Arbeitshilfen Arbeitshilfen Methodenkasten zur Durchführung von Beteiligungsprojekten mit Kindern und Jugendlichen Anlagen/kindergerechtes-deutschland-brosch_C3_BCrequalit_C3_A4tsstandards,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf 9

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39 Anlage 2 Vortragstext Prof. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal

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41 Anlage 2 Motivierung junger Menschen im ländlichen Raum zur aktiven Partizipation in Jugendforen Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal Der Titel des Beitrags taugt eher für den Abschlussbericht des Programms. Erst 2019/20 werden wir genauer wissen, was sich in der Entwicklung von lokalen Jugendforen bewährt hat. Es gibt kein Rezeptbuch für die gelungene Partizipation von Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum - schon gar nicht in der in diesem Kontext neuen Variante eines repräsentativ zusammengesetzten Jugendforums. Experimente und lokal angepasste Wege sind deshalb gefordert. Der Vortrag will dafür einige Anregung und Erfahrungen anbieten, die im Wesentlichen aus drei Bereichen kommen: - aus der aktuellen Partizipationsdebatte im Allgemeinen und den Erfahrungen mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Besonderen mit einem Schwerpunkt auf Fonds und Budgets als Beteiligungsformate, - den spezifischen Bedingungen ländlicher Räume bei der Entwicklung einer lebendigen Demokratie mit einer starken Kinder- und Jugendbeteiligung und - den seit 2001 aufgelegten Bundesprogrammen zur Stärkung einer demokratischen Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Abschließend werden zentrale Herausforderungen und Chancen benannt, die mit dem Programm lokale Partnerschaften für Demokratie, insbesondere mit Jugendforen und Jugendfonds aus der Sicht des Referenten verbunden sind. Übergreifende Trends der Jugendphase Jugend als Minderheit Besonders im ländlichen Raum ist ein Rückgang des Anteils der Jugendlichen an der Bevölkerung festzustellen. In Bayern sinkt bis 2030 der Anteil der unter 20 jährigen. um 6,7%. Internet Es kommt zu einer rasanten Ausbreitung der Internetnutzung: 82% der 6-13-Jährigen sitzen 2014 regelmäßig am Computer, 57% der 6-13-Jährigen besitzen eigene Handys oder Smartphones. Dabei ist kein signifikanter Stadt/Land-Unterschied festzustellen (Simon 2015:30). Mit Blick auf Partizipation werden aus dieser intensiven Beschäftigung mit dem Medium Internet konträre Konsequenzen formuliert. These 1: Die digitale Welt frisst die Zeit für reale Beteiligung (Michelsen u.a. 2015) oder These 2: das Internet entgegen der Unterstellung es fördere den Rückzug ins Private ist zum Hauptmedium der Vernetzung, politischen Spontanartikulation und

42 Aneignung des öffentlichen Raums geworden (Gaiser/Gille 2014: 84f.). Hochschulzugangsberechtigung Gleichzeitig muss beachtet werden, dass es derzeit zu einem beachtlichen Anstieg der Hochschulzugangsberechtigung kommt. Aktuell erlangen ca. 50 % eines Jahrgangs das Abitur. Dabei sind jedoch große regionale Unterschiede zu verzeichnen (2013 im bundesweiten Durchschnitt 46 %; NRW: 64,1 %, Sachsen-Anhalt: 29,9 %, Bayern 31,6 %). Große Unterschiede mit Bezug auf die Hochschulzugangsberechtigung lassen sich weiterhin zwischen Einwanderern (weniger als die Hälfte machen Abitur) und Einheimischen ausmachen (Simon 2015: 30). Zeit und Mobilitätsdruck Ein weiterer Trend, der das Leben der jungen Menschen prägt, ist ein wachsender Zeit- und Mobilitätsdruck. Hintergrund dafür ist ein Trend zur Ganztagsbeschulung, die Verdichtung der Schulzeit (G 8) und der Studienzeit (BA, MA) (Simon 2015 & Gensicke/Geiss 2010). Von einem zunehmenden Mobilitätsdruck sind besonders junge Menschen in ländlichen Regionen betroffen (s. Picot 2012) mit der Folge, dass sich die Lebenswelt der Jugendlichen massiv verändert: Disponible Zeit, selbstgestaltete Freizeit und Zugehörigkeit zu Cliquen nehmen ab (Simon 2015: 30). Allerdings gibt es auch Gegenbewegungen: Auslandsaufenthalte in der Oberstufe und während des Studiums sowie Freiwilligendienste, FSJ und FÖJ verlängern die Übergangszeiten, auch die Studienzeiten werden von vielen freiwillig verlängert. Diese alternativen Modelle der Entschleunigung sind jedoch stark von der sozialen Herkunft abhängig. Einige aktuelle Studien bezweifeln allerdings einen Zusammenhang zwischen Zeitknappheit und Engagement und kommen zu dem gegenteiligen Ergebnis: Je mehr freie Zeit man hat, desto geringer ist das Engagement (Michelsen u.a. 2015: 6). Auch wird mehr als das Zehnfache an Zeit in die Mediennutzung und Freizeit investiert, als in Engagementaktivitäten (Destatis 2015). Die Mehrzahl der aktuellen Jugendstudien sieht keinen Rückgang des politischen Interesses und der politischen Partizipation bei jungen Menschen allerdings scheint die Distanz zu den konventionellen Formen des politischen Engagements größer zu werden. Die Mitgliedschaft in einer Partei ist bei unter 25-Jährigen nicht sehr weit verbreitet. So sind unter 2 % der CDU-Mitglieder unter 25, bei Grünen und FDP liegt der Anteil unter 4 %, bei der Linken unter 1 % (Scherr 2015: 23). Freiwilliges Engagement Freiwilliges Engagement junger Menschen ist gekennzeichnet durch eine Abkehr von Pflicht- und Akzeptanzwerten, und stärker durch Selbstentfaltungswerte die jeweilige Situation geprägt: Engagement wird damit auch immer spontaner und projektorientierter, weniger langfristig und bindend (Michelsen u.a. 2015: 2). Die Konsequenz daraus ist: Angebote für freiwilliges Engagement müssen vielfältigere Formate nutzen, um für ein jugendgerechtes Engagement adäquat zu sein. Es zeigt sich ein geringfügiger Rückgang des faktischen freiwilligen Engagements der J. seit 1999: 37 % auf 35 %; bei gleichzeitigem Anstieg der Bereitschaft zum Engagement von 39 % auf 49 %. Diesen Trend bestätigt eine aktuelle Greenpeace- 2

43 Jugendstudie (15-24 J.), die eine hohe Bereitschaft zum Engagement erhoben hat, mit folgenden Schwerpunkten: - Produktboykott (Bereitschaft zum Engagement bei ca. 50 % - realisiert 30 %) - Sich für die Interessen der Region einsetzen (Bereitschaft zum Engagement bei knapp 50 % - realisiert von knapp 30 %) - Beteiligung an einer Bürgerinitiative (Bereitschaft zum Engagement bei knapp 40 %) (Michelsen u.a. 2015: 3) Engagementmotive Das stärkste Motiv für freiwilliges Engagement ist noch immer: Im Kleinen etwas gestalten können. Es geht dabei um Selbstwirksamkeitserfahrung bzw. erwartung, um Selbsttätigkeit, die Möglichkeit zur Selbstgestaltung, Qualifikationsempfinden und Veränderungswillen. Es gilt, die Selbstbestimmung der Heranwachsenden, Eigensinn und Freiwilligkeit ihres Engagements zu respektieren (Bertelsmann 2015: 11). Dabei ist eine stärkere Orientierung an den eigenen Interessen bei den Jugendlichen im Vormarsch. Es geht dabei um Lerngelegenheiten und die Steigerung späterer Einfädelungs- und Berufschancen. Generell gilt für die Förderung von Engagement: die Lebenslagen und Interessen der jungen Menschen sollen in den Mittelpunkt gestellt werden. Junge Menschen engagieren sich, wenn es um ihre eigene Sache geht (Bertelsmann 2015: 11). Partizipation benötigt nicht nur Gelgenheiten und gute Angebote. Partizipations-und Engagementspiralen (Schneider/Fatke 2007) zeigen diejenigen Akteure auf, die für ein dauerhaftes Engagament von Jugendlichen eine Rolle spielen. Eltern dienen dabei als wichtiges Vorbild. Das Verhalten von Eltern ist jedoch durch Projektarbeit nur begrenzt beeinflussbar. Hingegen kann Beteiligungskultur in Bildungseinrichtungen als zentrale öffentliche Lernchance gesehen werden. KITAs 1 können hier eine wichtige Weichenstellung prägen. Schulen können durch eine demokratische Schulkultur, durch Demokratie- und Engagementlernen, civic education etc. frühzeitig ein demokratisches Verständnis anregen und vorleben. Praktische Ansätze finden sich im Netzwerk Schule ohne Rassismus Schule mit Courage ; im Projekt Jungbewegt der Bertelsmann Stiftung u.a. Die Rolle der pädagogischen Fachkräfte ist dabei entscheidend: Pädagogische Fachkräfte können Engagement, Partizipation und Demokratiebildung wirksam fördern, wenn sie traditionelle Rollenmuster aufgeben und sich als Begleiter verstehen (Bertelsmann 2015: 11). Eine weitere bedeutende Rolle spielen partizipationsaffine Freundeskreise und Gleichaltrige bzw. die Jugendszene, in der die Jugendlichen sich beheimatet sehen. Auch Vereinszugehörigkeit ist ein entscheidender partizipationsfördernder Faktor. Das BMI- Programm Zusammenhalt durch Teilhabe will ab 2017 Beratungsstrukturen im Bereich der Vereins- und Verbandsarbeit stärken, um die demokratische Kultur in strukturschwachen ländlichen Regionen zu unterstützen. Positive Engagementerfahrungen fördern weiteres Engagement. Partizipation sollte deshalb selbstverständlicher Teil und Ergebnis einer Bildungsbiografie sein. 1 Vgl. Projekt Kinderstube der Demokratie ; im Kontext der Beratungsnetzwerke kompetent vor Ort vgl. Brückner (2012) 3

44 Aufwachsen in ländlichen Räumen Ländliche Räume meist definiert durch eine Bevölkerungsdichte unter 150 Einwohner pro Quadratkilometer weisen besonders in Deutschland eine große Heterogenität auf und müssen mit sehr unterschiedlichen Entwicklungsdynamiken rechnen. Die Spannbreite reicht von wohlhabenden Gemeinden mit starkem Zuzug im Speckgürtel bis zu strukturschwachen peripheren Räumen, die sich zunehmend entleeren. Die demografische Herausforderung zeigt sich dementsprechend sehr unterschiedlich. Es gibt sowohl ländliche Räume mit Bevölkerungsgewinnen als auch ländliche Räume mit dramatischen Bevölkerungsverlusten. Der Trend zu regionalen Disparitäten hält an und wird oft durch eine proaktive Politik befördert. Dazu kommt ein deutliches Ost/West-Gefälle: Vom Osten bleiben nur die Städte übrig, so die Prognose des Chefs des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle Reint E. Groop vor einem Monat. In der Folge kommt es zu dramatisch veränderten Bedingungen des Aufwachsens. Der Rückgang des Anteils und der Zahl junger Menschen, die hohe Zahl von Fortzügen auch als Reaktion auf ausgedünnte Infrastruktur (Schulen, Krankenhäuser etc) verändert die Möglichkeiten nachhaltiger Jugendbeteiligung erheblich. Meine Empfehlung: schauen Sie sich z.b. die laufenden Raumbeobachtungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung und dessen Prognosen an, um die Rahmenbedingungen ihres lokalen Engagements realistisch einschätzen zu können. Demografie ist dennoch kein Schicksal, sondern eine politische Herausforderung, eine Gestaltungsaufgabe. Es lassen sich vielfältige Angleichungen an urbane Räume beobachten, die u.a. durch das Internet etc. verstärkt werden. Bereits vor 10 Jahren hat Albert Herrenknecht mit Blick auf Jugendszenen vom Ende des ländlichen Sozialraums gesprochen. Bereits heute gibt es im ländlichen Raum mit 27 % einen weitaus höheren Anteil an selbstverwalteten Jugendhäusern als in den Städten (12 %) (Hysteresis-Effekt: Geske 2015: 40). Dies bedeutet gleichzeitig, dass Veränderungen (mehr) Zeit brauchen. Es zeigen sich weiterhin Ost/West- Unterschiede bei der Vereinsmitgliedschaft von jungen Menschen (zwischen J.) waren im Westen 30 %, im Osten hingegen nur 22 % in Vereinen engagiert (Picot 2012: 19). Auch das freiwillige Engagement unterscheidet sich, jedoch mit einer Tendenz zur Angleichung (West 36 % - Ost 33 %; 1999 betrug die Differenz noch 8 %) (Picot 2012: 21). Mit Blick auf selbstverwaltete Jugendzentren hat der Osten (29%) hingegen den Westen (17 %) überholt (Geske 2015: 40). Es gab und gibt bereits zahlreiche Projekte zur Vitalisierung ländlicher Räume z.b. der Evangelischen Akademien mit Schwerpunkten in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (Kaiser 2015, Höhne 2015), der Schader Stiftung oder der Herbert- Quandt-Stiftung. Die Landjugend mit ihrem Projekt jugend.macht.land. sagt selbstbewusst: Ohne Jugend hat das Land keine Zukunft. Zu einer hoffnungsvollen Lesart dieser Parole gibt es allerdings keinen Anlass. Alle demografischen Prognosen (Bevölkerungszusammensetzung, regionale Bevölkerungsverluste vor allem bei jüngeren Men- 4

45 schen, Land/Stadt-Wanderung) deuten in Richtung wachsender Disparitäten und zunehmender Peripherisierung. Gleichzeitig agiert die Landes- und Regionalpolitik überwiegend proaktiv wenn auch weniger aus Überzeugung, denn aus Finanznot. Je mehr sich ländliche Räume ausdünnen, desto kostspieliger wird es, die dortige öffentliche Infrastruktur (ÖPNV, Schulen, Krankenhäuser etc.) aufrechtzuerhalten. Mit der in Verfassungsrang erhobenen Schuldenbremse scheint auch das Schicksal einiger ländlicher Räume besonders in Ostdeutschland besiegelt: weitgehend menschenleeres Wolfserwartungsland. Jugendbeteiligung in Deutschland - Anmerkungen zur Lage Verschiedene Erhebungen zeigen eine anhaltend hohe Partizipationsbereitschaft bei jungen Menschen (DJI-Jugendsurvey, Greenpeace-Jugendstudie). Die verschiedenen Partizipationsformen werden von den jungen Menschen dabei nicht als zeitlich, formal oder inhaltlich konkurrierend oder einander ausschließend erlebt. Vielmehr kommt es eher zu einer gegenseitigen Verstärkung: Beteiligungserfahrungen, Motivationen und Kompetenzen, die beispielsweise aus der Mitarbeit in Vereinen und Verbänden entstehen, werden auf andere Bereiche übertragen und umgekehrt (Gaiser/Gille 2014: 84) Dabei sind im ländlichen Raum verstärkt demografische Motive für Jugendpartizipation auszumachen: Wer die Jugend halten möchte, muss sie beteiligen (Scherf 2015: 38). Ziel kann es sein, kommunale Intelligenz durch Beteiligung zu entfalten (Hüther 2013). Aktuell scheint die Kinder- und Jugendbeteiligung wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu erfahren im Gefolge der durch Stuttgart 21 befeuerten allgemeinen Beteiligungsdebatte. Es fehlen jedoch aktuelle, belastbare Erhebungen zu Formen und Wirkungen der Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland. Zu selten, zu wenig, ohne Wirkung! lautete vor einigen Jahren das Fazit einer Intervention des Bundesjugendkuratoriums. Jugendbeteiligung bleibt ein sehr veränderliches Feld mit ständigen Verlustanzeigen und gelegentlich beeindruckenden Neubauten. In Schleswig-Holstein als einziges Flächenland mit pflichtiger Kinder- und Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene geht man davon aus, dass % der Kommunen die Norm erfüllen. Eine aktuelle Studie zur Situation in Baden-Württemberg, das klassisch als Land starker Kinder- und Jugendbeteiligung gilt, kommt zu ernüchternden Ergebnissen: nur 75 von Gemeinden haben Jugendgemeinderäte, die Wahlbeteiligung liegt zwischen 7 % und 95 %. 27 % der Kommunen haben bereits Jugendforen angeboten. Angestrebt wird aktuell vielerorts ein Partizipationsmix, um mehr Beteiligungsgerechtigkeit zu schaffen ob dies auch gelingt, wissen wir nicht. Offensichtlich dominieren dialogorientierte Formate. Direkte Entscheidungsmöglichkeiten oder die Förderung von Selbstorganisation sind hingegen eher selten. Dabei zeigen sich wachsende soziale Unterschiede im Engagement (Bildungsstatus, soziale Herkunft): Gymnasiasten sind 2-3 mal stärker engagiert als Hauptschüler. Ein Migrationshintergrund scheint für sich genommen keine Bedeutung zu haben, es sei denn, die Jugendlichen haben eigene Migrationserfahrungen. Die niedrigeren Beteiligungsraten 5

46 von eingewanderten Jugendlichen sind eine Folge der Bildungsungleichheit (Scherr 2015: 19ff.). Hochentwickelte internationale und nationale Standards lassen den Schluss zu, dass wir in Deutschland einen Zustand des permanenten Rechtsbruchs haben: Die Kinderrechtskonvention Artikel 12, die das Recht auf Gehör in allen sie betreffenden Angelegenheiten vorsieht, wird bisher in Deutschland kaum durchgesetzt. Nur zwei Bundesländer haben in ihren Verfassungen die Pflicht der Kommunen zur Kinder- und Jugendbeteiligung verankert. Wesentliche, Jugendliche betreffende Politikfelder kommen völlig ohne Kinder- und Jugendpolitik aus: hier sei das Beispiel Bildungsreformen und lokale Bildungslandschaften genannt. Kinderfreundliche Kommunen und child friendly cities werden erst seit wenigen Jahren in Deutschland erprobt. Inzwischen ist ein halbes Dutzend Kommunen zertifiziert, diverse Qualitätsstandards für gute Jugendbeteiligung liegen vor. Darunter beispielsweise die Anerkennung von Kindern und Jugendlichen als Subjekte der Partizipation (z.b. jüngst durch Kinderbeiräte in Stiftungen, die Kinder- und Jugendprojekte fördern). Jugendforen, Jugendfonds im Rahmen der Programme gegen Rechtsextremismus Die Betonung des Demokratielernens und lebens im Bundesprogramm Demokratie leben! ist im Umgang mit Vielfalt angemessen und vermeidet Stigmatisierung. Es ist dem Anspruch nach inklusiv. Indem es zudem eine verbesserte soziokulturelle Integration, vielfältige lokale Kulturen und verbesserte Reaktionsfähigkeit auf lokale Konflikte fördert, ist es angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte auf der Höhe der Zeit. Es bietet zudem verbesserte Chancen, nachhaltige Strukturen aufzubauen: 5 Jahre Förderzeit ist als eine angemessene Lernund Bildungszeit für die junge Generation zu verstehen. Die Abkehr von der bloßen Projektförderung ist hier möglich (aber nicht notwendig), eine Einbindung der Kommunen und der lokalen Zivilgesellschaft vorgesehen. Die Partnerschaften für Demokratie können an Erfahrungen aus den Lokalen Aktionsplänen für Demokratie und Toleranz (LAP) und etablierte Strukturen (wo vorhanden) anknüpfen. Verallgemeinerungsfähige Ergebnisse der Modellstandorte können hervorgebracht werden (217 Kommunen beteiligen sich an den Partnerschaften für Demokratie bei mehr als Kommunen in Deutschland). Angesichts der beschriebenen Ausgangslage kann das Programm einen wichtigen Impuls zur besseren und breiteren Verankerung von Kinder- und Jugendbeteiligung geben. Jugendforen Jugendforen sind ein innovatives Element der neuen Programmphase, das die Beteiligung von jungen Menschen an der Partnerschaft für Demokratie stärken soll. Dafür können vorhandene Strukturen, wie z.b. Jugendparlamente, Jugendbeiräte und/oder Jugendringe genutzt bzw. konzeptionell weiterentwickelt werden (Leitlinie 2015: 9). Der Begriff Jugendforum ist nicht geschützt: es kann ein lockeres offenes Treffen sein, aber auch ein gewähltes bzw. ernanntes Gremium mit permanenten Arbeitsstrukturen (vgl. am Beispiel der Kinderund Jugendbeteiligung in den Nachhaltig- 6

47 keitsstrategien der Bundesländer Roth 2015). Sie können ein wichtiges Netzwerk für eine neue lokale Lernkultur werden, die sich die Entwicklung der Kommunen zum Ziel setzt: Man müsste die in eine Kommune hineinwachsenden Kinder und Jugendlichen nur endlich einladen, sie ermutigen und kompetent begleiten, um herauszufinden, wozu sie wirklich in der Lage sind, wenn ihnen die Gelegenheit geboten wird Verantwortung zu übernehmen und zu zeigen, was sie können (Höhne 2015: 111). Jugendforen können eine solche Einladung sein. Soweit ersichtlich, werden Jugendforen bislang sehr unterschiedlich ausgestaltet. Dies beginnt bei der Altersstruktur (8-12 J als Zielgruppe des Jugendfonds in Marzahn- Hellersdorf) sowie beim Einladungs- und Arbeitsmodus (2-4 mal im Jahr in Form von offenen Treffs oder mit verbindlichen Arbeitsgruppen und Delegationsstrukturen). Auch die lockerste Zusammenkunft braucht Regeln, zumal dann, wenn sie Entscheidungen (z.b. über Förderprojekte) treffen soll. Wahlen, Delegation, Befugnisse, Arbeitsstrukturen und andere institutionelle Regelungen sind unabdingbar, wenn es um nachhaltige Beteiligungsstrukturen geht. Am besten ist dabei, wenn sie von Kindern und Jugendlichen selbst oder zumindest mit deren Beteiligung entwickelt werden (Beispiel: KITA-Verfassungen). 3. Herausforderung Vielfalt An erster Stelle steht die Anerkennung der lokalen Vielfalt (soweit sich die Akteure im Rahmen zivilgesellschaftlicher Normen bewegen), aber auch der Import vielfältiger Kulturen im ländlichen Raum ( cultures on the road, Potsdam Studie) als Möglichkeit in allzu homogenen Sozialräumen angesagt sein. Dies stellt zugleich eine Optionensteigerung für die angesprochenen Kinder und Jugendliche dar. In der praktischen Ausgestaltung der Jugendforen sehe ich vor allem sechs Herausforderungen: 1. Herausforderung Repräsentativität Kinder und Jugendliche sind auch auf dem Lande - eine bunte Zielgruppe. Geht es folglich um einen Partizipationsmix, der vielfältige Themen und Formate für unterschiedliche Zielgruppen anbietet oder wird ein standardisiertes Format angestrebt, das die Repräsentation aller Gruppen garantieren soll? Praktische Erfahrungen sprechen für einen Mix, aber repräsentative Formen, die über Schulen gewählt werden, haben auch eine Chance. 2. Herausforderung Institutionalisierung 4. Herausforderung vielfältige Demokratie Es geht darum, das Zusammenspiel von fünf demokratischen Formen ermöglichen: 1. Wahlen und Strukturen der repräsentativen Demokratie (Jugendparlamente, Jugendparteien: Peto in Monheim, Jugendverbände der Parteien etc.), Wahlalter- Debatte 2. Dialogorientierte Beteiligung (Bürger-Räte, Zukunftskonferenzen): Vorschläge entwickeln, Einfluss auf die politische Willensbildung nehmen: Politik des Gehörtwerdens, Jugendforum Rheinland-Pfalz) 3. Direktdemokratische Verfahren Integration von jungen Menschen in Bürgerbegehren und Bürgerentscheide (abhängig vom Bürgerstatus, Schulentscheid in Hamburg als Exempel) 7

48 4. Protest, soziale Bewegungen und Bürgerinitiativen. Jugendproteste und Jugendinitiativen als Teil der demokratischen Kultur 5. Freiwilliges Engagement. Selbst etwas machen und gestalten können als Teil der demokratischen Gestaltung des Gemeinwesens. Es gilt, Perspektiven für eine (inklusive) lokale demokratische Beteiligungskultur entwickeln (s. Netzwerk Bürgerbeteiligung). 5. Herausforderung Selbstorganisation Das Jugendforum wird von Jugendlichen selbst organisiert und geleitet (Leitlinie). Gleichzeitig verantwortet der Träger des Jugendforums die Verwendung der bereitgestellten Mittel des Jugendfonds, wobei prinzipiell auch nichtstaatliche Organisationen infrage kommen (Jugendringe etc.). Allerdings müssen die Letztempfänger bestimmte organisatorische und institutionelle Voraussetzungen erfüllen (Gemeinnützigkeit, ordnungsgemäße Geschäftsführung). Eine offene Frage wird sein, wieweit dies schwach verfasste Jugendinitiativen ausschließt. Die Vernetzung und der Austausch zwischen den Partnern und mit anderen kommunalen Akteuren sind dabei von besonderer Bedeutung. Es gilt Orte der Begegnung zu schaffen, sowie lokale Öffentlichkeit zu stärken (vom Stammtisch bis zur Internetplattform). 6. Herausforderung Professionalisierung Eine professionelle Begleitung der Jugendforen ist unabdingbar zur Sicherung der Kontinuität, zur Koordination der verschiedenen Milieus und Jugendkulturen, in der Moderation von Konflikten sowie bei der Umsetzung von Beschlüssen. Dies können allerdings auch Gleichaltrige leisten, wenn sie entsprechend ausgebildet und erfahren sind. Moderatorenausbildungen für Kinder- und Jugendbeteiligung, die sich an Interessierte in Vereinen, Jugendverbänden, Kommunalverwaltungen, Schulen und Erzieherinnen werden, sind so die Erfahrungen langjähriger Projektarbeit in mitwirkung! und jungbewegt - ein zentraler Schlüssel, wenn es darum geht, Kinder- und Jugendbeteiligung vor Ort nachhaltig zu gestalten. Jugendfonds Jugendfonds können dazu genutzt werden, selbstbestimmte projektbezogene Aktivitäten unterschiedlicher Milieus und Altersgruppen zu ermöglichen. Ihre Einrichtung reagiert auf zentrale Motive und Verbesserungswünsche von engagierten jungen Menschen (14-24 J.). Auf den ersten Plätzen der Wunschliste sind dabei: - mehr Finanzmittel für bestimmte Projekte ( %) - bessere Bereitstellung von Räumen, Sachmitteln etc. ( %) - bessere Weiterbildungsmöglichkeiten ( %) - bessere fachliche Unterstützung ( %, vgl. Picot 2012: 158). Über eigene Mittel zu verfügen, mit denen Projekte gestaltet werden können, gehört seit längerem international zu den Erfolgsrezepten der Kinder- und Jugendbeteiligung (aber auch von anderen beteiligungsfernen und ressourcenschwachen Bevölkerungsgruppen insgesamt) 2. Fonds stellen einen 2 Vgl. Olk u.a. 2010; Roth Es ist sicherlich kein Zufall, dass das älteste noch bestehende Jugendparlament in Bayern in der Stadt Moosburg in Oberbayern über ein eigenes jährliches Budget verfügt ( ) Scherf 2015: 38. 8

49 Vertrauensvorschuss dar, weil sie mehr als Gelaber versprechen. Sie können ein wirksames Gegengift zum verbreiteten Misstrauen sein, nur folgenlos und symbolisch beteiligt zu werden. Was zählen die Zukunftskonferenzen von Jugendlichen mit ihren langen Vorschlagslisten, wenn für deren Umsetzung keine kommunalen Mittel bereit stehen? Jugendfonds sind mit einigen Gestaltungsaufgaben verbunden: - Professionelle Begleitung und Unterstützung. Dies ist auch durch geschulte und erfahrene Gleichaltrige möglich. Es geht darum, schon früh im Projektverlauf solche Profis ausund weiterzubilden (gut etablierte Angebote z.b. des DKHW). - Transparente Ausschreibung - Demokratische und faire Vergaberegeln Grenzen der Mehrheitsregel berücksichtigen, eine faire Vergabe entlang der vielfältigen Milieus mit durchaus konfliktträchtigen Interessen ermöglichen. - Unterstützung bei der Umsetzung von Vorhaben und Projekten durch Verwaltung, Wirtschaft und zivilgesellschaftliche Akteure sowie durch erfahrene Jugendliche - Öffentliche Anerkennung der Projektarbeit (Darstellung der Projekte im Gemeinderat/Stadtrat/Kreistag) - Praktische Ergebnisse in überschaubarer Zeit erzielen; Auswertung/Bewertung der Ergebnisse - On- und Offline-Formate verbinden. Weitere Herausforderungen Einige weitere Herausforderungen gilt es im Blick zu behalten: - Verknüpfung mit der Kommunalpolitik. Die vorhandenen Mittel reichen nur für kleine Projekte, weitere Mittel können durch Spenden, Zuschüsse von Stiftungen etc. hinzukommen, aber größere Aufgaben 3 muss die Kommune schultern Verknüpfung mit der lokalen Jugendarbeit Beteiligung von und in Jugendeinrichtungen voranbringen eine institutionelle Beteiligungskultur in Schulen und Kitas unterstützen die Beteiligung in Vereinen und Jugendverbänden stärken die Einbettung in eine kommunale Beteiligungskultur 4 sichern. Insgesamt können Jugendforen und Jugendfonds, wenn sie sich diesen Gestaltungsaufgaben und Herausforderungen stellen, die lokale Beteiligungskultur voranbringen und wirksam zur Prävention gegen Fremdenfeindlichkeit und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit beitragen. 3 Im Rahmen der ersten Schülerhaushalte kam häufig die Forderung nach einer Sanierung der Schultoiletten, die den finanziellen Rahmen gesprengt hat vgl. Roth (2013). 4 Standards zu einer lokalen Beteiligungskultur finden sich auf der Netzseite des Netzwerks Bürgerbeteiligung. 9

50 Literatur Bertelsmann Stiftung (Hg.) 2007: Kinderund Jugendbeteiligung in Deutschland. Entwicklungsstand und Handlungsansätze. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung Bertelsmann Stiftung (Hg.) 2015: Projektdokumentation jungbewegt Dein Einsatz zählt. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung Brückner, Stefan 2013: Kita-Beratung zur Demokratieförderung gegen Rechtsextremismus. Sersheim: Landeskoordinierungsstelle Geske, Jonas 2015: Treffen der Generationen. Selbstverwaltete Jugendzentren in der Kommunalpolitik. In: AKP (36) 5, Höhne, Siegrun 2015: Vitalisierung in der Praxis. Projektbeispiele aus Sachsen- Anhalt. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Holz, Klaus (Hg.) 2015: Intergenerative Zusammenarbeit. Vorgehen Erfahrungen Ergebnisse. Schwalbach/Ts.: Wochenschau LAG Mobile Jugendarbeit/Streetwork Brandenburg/Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg (Hg.) 2013: Mitmischen. Warum Demokratie zum Aufwachsen gehört. Erfahrungen und Erfolge von Kinder- und Jugendbeteiligung in Brandenburger Kommunen. Potsdam: LAG Kaiser, Klaus-Dieter (Hg.) 2015: Lebendiger ländlicher Raum. Herausforderungen Akteure Perspektiven. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Michelsen, Gerd u.a. 2015: Engagement der jüngeren Generation heute: Faktoren Potentiale Konsequenzen für Nachhaltigkeit. Greenpeace Nachhaltigkeitsbarometer Vorab-Text Olk, Thomas/Roth, Roland/Lenhart, Karin/Stimpel, Thomas: Beteiligungshaushalte und kommunale Bildungslandschaften kann die Partizipation von Kindern und Jugendlichen durch subjektorientierte Finanzierungsinstrumente gestärkt werden? Expertise für die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Berlin: DKJS 2010 Kurzfassung: bildungslandschaften/fachdiskurs/expertisen/beteiligun gshaushalte.html#c1058 Picot, Sibylle 2012: Jugend in der Zivilgesellschaft. Freiwilliges Engagement Jugendlicher im Wandel. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung Pohl, Kerstin/Massing, Peter (Hg.) Mehr Partizipation mehr Demokratie? Schwalbach/Ts.: Wochenschau. Roth, Roland 2013: Der SchülerHaushalt. Ein Modell der Kinder- und Jugendbeteiligung in Kommunen. Evaluation des Modellprojekts. Ergebnisse der Schülerbefragung in Rietberg und Wennigsen, Gütersloh: Bertelsmann Stiftung Roth, Roland 2013a: Fonds und Budgets unterschätzte Formen wirksamer politischer Beteiligung, in: vhw Forum Wohnen und Stadtentwicklung, 1 (5) 2013, S. 7-10; Nachdruck in: enewsletter Wegweiser Bürgergesellschaft 01/2013 vom und 18/2013 vom Roth, Roland 2015: Partizipation und Zivilgesellschaft unter besonderer Berücksichtigung des ländlichen Raums. In: Holz, Klaus (Hg.): Intergenerative Zu- 10

51 sammenarbeit. Vorgehen Erfahrungen Ergebnisse. Vitalisierung Ländlicher Raume 1. Schwalbach: Wochenschau Verlag, S Roth, Roland 2015: Impulse zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendbeteiligung in den Nachhaltigkeitsstrategien der Bundesländer. In: Bertelsmann Stiftung (Hg.): Nachhaltigkeitsstrategien erfolgreich entwickeln Impulse für ein nachhaltiges Nordrhein-Westfalen. Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung, S Scherf, Jens Marco 2015: Mitbestimmen und bleiben. In: AKP (36) 5, Simon, Titus 2015: Zwischen den Welten. Jugendliche in der Stadt und auf dem Land. In: AKP (36) 5,

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53 Anlage 3 Präsentation Sigrid Meinhold-Henschel, Bertelsmann Stiftung

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55 Partizipation und Engagement von Jugendlichen Ausgestaltungsmöglichkeiten, Chancen und Herausforderungen im städtischen Raum Sigrid Meinhold-Henschel Frankfurt, 21. September 2015 Inhalte 1 Ausgangslage 2 Potenziale der Beteiligung von (jungen) Menschen 3 Entwicklungsstand Jugendbeteiligung 4 Ausgestaltungsmöglichkeiten 5 Chancen und Herausforderungen 21. September 2015 Seite 2 1

56 Ausgangslage: Daten und Fakten Jugendliche sind eine hoch engagierte Bevölkerungsgruppe: Mehr als ein Drittel von ihnen engagiert sich freiwillig. 1 Es gibt ein ungehobenes Potenzial: Rund 50 Prozent derjenigen, die sich gern beteiligen wollen, setzen diesen Wunsch nicht in die Tat um. 1 Gesellschaftliche Beteiligung ist sozial hoch selektiv: 44 Prozent mit hohem Bildungsstatus sind engagiert, aber nur 19 Prozent mit niedrigem Bildungsstatus. 1 Nur eine verschwindend kleine Minderheit hat (gute) Erfahrungen mit der Beteiligung in Kommunen gemacht. 2 Der Einfluss auf politische Entscheidungen in Europa, Deutschland, den Ländern und dem Wohnort wird in unterschiedlicher Ausprägung als gering eingeschätzt. 3 1 Sibylle Picot. Jugend in der Zivilgesellschaft Jugendpartizipationsstudie der Bertelsmann Stiftung Simon Schnetzer. Beteiligung September 2015 Seite 3 2 Potenziale der Beteiligung von (jungen) Menschen Gesellschaftspolitisch ist eine breite Bürgerbeteiligung notwendig Legitimation und Akzeptanz von Entscheidungen Bürger als Experten ihrer Lebenswelt Impulsgeber für die Politik Sozialer Zusammenhalt Jugendliche als besonders wichtige Zielgruppe Rechtsanspruch auf Beteiligung Frühe gesellschaftspolitische Sozialisation Bildungschancen Generationengerechtigkeit Solidarisches Handeln 21. September 2015 Seite 4 2

57 Angebote der Kinder- und Jugendpartizipation: Haben-Seite gut gefüllter Methodenkoffer + erfolgreiche Einzelprojekte hohe Motivation der pädagogischen Fachkräfte Thema auf der politischen Agenda 21. September 2015 Seite 5 Angebote der Kinder- und Jugendpartizipation: Soll-Seite Flickenteppich von Projekten - starke Zielgruppen oft bevorzugt Qualifizierungs- und Professionalisierungsbedarf Vorbehalte in Politik und Verwaltung geringe strukturelle Verankerung mangelnde Nachhaltigkeit 21. September 2015 Seite 6 3

58 Empirisch gesicherte Einflussfaktoren auf jugendliches Engagement Jugendliche sind informiert. Zutrauen: Ich kann das! Partizipationsmöglichkeiten in der Schule Mitgliedschaft in einem Verein Positive Erfahrungen mit kommunalen Beteiligungsangeboten Freunde beteiligen sich auch Veränderungswunsch: Ich will, dass es anders wird! Zu jedem dieser Faktoren können Kommunen Handlungsansätze entwickeln. 1 Jugendpartizipationsstudie der Bertelsmann Stiftung September 2015 Seite 7 Handlungsansätze Jugendliche sind informiert auf persönliche Ansprache setzen Zutrauen: Ich kann das! Partizipationsmöglichkeiten in der Schule Mitgliedschaft in einem Verein Gute Erfahrungen mit kommunalen Angeboten Freunde beteiligen sich auch Veränderungswunsch: Ich will, dass es anders wird! positive Erfahrungen ermöglichen Schulen unterstützen Zugänge eröffnen,vereine bekannt machen Qualität sichern Peer-to-Peer-Ansätze fördern Reflexionsräume anbieten 21. September 2015 Seite 8 4

59 Beteiligung aber wie? anwaltschaftliche Vertretung, z. B. Kinderbüros repräsentative Formen, z. B. Kinder- und Jugendparlamente offene Formen, z. B. Foren, Workshops, Zukunftswerkstätten projektorientierte Formen Jugendfonds / Jugendwettbewerbe / Schülerhaushalte 21. September 2015 Seite 9 Beteiligungsmotive ernst nehmen Geselligkeitsorientierung Spaß an der Tätigkeit haben Mit sympathischen Menschen zusammenkommen Gemeinwohlorientierung Anderen Menschen helfen Etwas für das Gemeinwohl tun Interessenorientierung Kenntnisse und Erfahrungen erweitern Interessen vertreten Anerkennung finden Verantwortung haben 1 Sibylle Picot. Jugend in der Zivilgesellschaft. Hrsg. Bertelsmann Stiftung. Gütersloh September 2015 Seite 10 5

60 Themen der Jugendlichen aufgreifen * Schule, Bildung, Ausbildung und Arbeit Vielfalt, Toleranz, Respekt Soziale Gerechtigkeit Umwelt und Nachhaltigkeit Mobilität alles rund um den Computer Freizeit breites Spektrum Interessen und Anliegen erkunden klein anfangen, langfristig denken * Jugendforum Rheinland-Pfalz 21. September 2015 Seite 11 Qualität im Fokus Konzepte Strukturen Ergebnisse Prozesse 21. September 2015 Seite 12 6

61 Qualitätsfragen (1) Ziele Sind die Ziele hinreichend transparent, nachvollziehbar und öffentlich anerkannt? 2 Partizipation Werden die Kinder und Jugendlichen von Anfang an beteiligt? 3 Zielgruppen und Zugangsgerechtigkeit Sind die Angebote der adressierten Zielgruppe angemessen? Werden auch Angebote für benachteiligte Gruppen gemacht? 4 Themen Ist das Thema für Kinder und Jugendliche relevant? Wie wird das Thema identifiziert? 21. September 2015 Seite 13 Qualitätsfragen (2) Methoden der Beteiligung Entsprechen die Methoden den Anliegen der Jugendlichen und dem Thema des Beteiligungsvorhabens? 6 Anerkennung Erfährt die Projektarbeit öffentliche Wertschätzung? Wird das Engagement der Kinder und Jugendlichen anerkannt? 7 Partner Sind alle relevanten Partner identifiziert? Werden diese Partner bei allen Projektschritten hinreichend eingebunden? 21. September 2015 Seite 14 7

62 Qualitätsfragen (3) Personelle und finanzielle Ressourcen Stehen dem Vorhaben ausreichende Ressourcen zur Verfügung? 9 Umgang mit Ergebnissen Werden die angestrebten Ergebnisse erreicht? Sind die Beteiligten mit den Ergebnissen zufrieden? Werden die Projektansätze in die Regelpraxis integriert? 10 Kommunikation, Dokumentation, Evaluation Ist in allen Projektphasen eine ausreichende Information der Beteiligten sichergestellt? Wird das Projekt evaluiert? Wird die Projektentwicklung kontinuierlich dokumentiert? Werden die (Zwischen-)Ergebnisse öffentlich bekannt gemacht? 21. September 2015 Seite 15 4 Wichtige Schritte auf dem Weg zu einer kommunalen Gesamtstrategie Robustes politisches Mandat verlässliche Rahmenbedingungen Verankerung als Querschnittsaufgabe Aufbau und Koordination kommunaler Netzwerke Qualifizierung aller Beteiligter Sicherstellung von Informationen und Kommunikation Nachweis von Wirkungen September 2015 Seite 16 8

63 Herausforderungen und Chancen im städtischen Raum 5 Kommunalpolitischer Stellenwert Entwicklung einer langfristigen Strategie vielfältige Projekterfahrungen Ressourcenausstattung Vielzahl der Akteure Strukturen der Verwaltung In jeder Herausforderung liegen oft noch nicht entdeckte Chancen. Breites Spektrum an jugendlichen Milieus 21. September 2015 Seite 17 Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich, und ich werde es verstehen. Lao Tse 21. September 2015 Seite 18 9

64 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Sigrid Meinhold-Henschel Senior Project Manager Leitung des Projekts jungbewegt Bertelsmann Stiftung Carl-Bertelsmann-Str Gütersloh Telefon: Internet: 10

65 Anlage 4 Präsentationen der Arbeitsgruppe 2: Beteiligung diverser Jugendszenen - Strategien und Herausforderungen

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67 Jugendkulturen heute Fachforen Demokratie leben! Stendal und Frankfurt am Main, Gabriele Rohmann Leiterin Archiv der Jugendkulturen e. V. Berlin Samstag, 3. Oktober 2015 Samstag, 3. Oktober 2015 seit Forschungs-, Bildungs- und Informationsstätte zu Jugendkulturen mit mehr als Medien: circa Zeitschriften, Ton- und Bildträger, 600 wissenschaftliche Abschlussarbeiten, tausende Flyer, Zeitungsartikel und Artefakte wie Buttons, Plaktate,T- Shirts oder Patches 2. Projekte (kulturelle und politische Bildung im Kontext von Jugendkulturen, Forschungsprojekte) 3.Ausstellungen (Der z-weite Blick, Punk, Antisemitismus, Immigration und Migration, Bravo,...)

68 Samstag, 3. Oktober 2015 Jugendkulturen heute Hipster, Punks, Ultras, Hardcore, Skinheads, Fixies, Jesus Freaks, Skateboarding,Visual kei, Manga, Riot Grrrls & Ladyfeste, Metal: Black, White, Death M., Rock, Indie, Schwarze Szene, HipHop (Rap, DJing, Beatboxing, Graffiti, Breakdance), Gamer, Streetdance, Electronic Beatz, Rockabillys, Psychobillys, Parkours, Emos, Slam Poetry, Streetart, House, Mods, Junge Hexen, Cybergoth, Antifa, Rechtsrock, Grauzone, I!Slam, Pop- Dschihadisten, Ökos, Streetart, Hedonisten, Beauty Gurus und sonstige YouTubber... Samstag, 3. Oktober 2015

69 Jahrtausendwechsel und danach Elektropunk, Reggae & Dancehallmusic, Ladyfeste, Girls Rock Camps,Visual kei, Emos..., neuer Deutschrock, Crossover Styles, Emo, Ultras, Hipster, Nipster, muslimische Jugendkulturen (z. B. I!Slam) Samstag, 3. Oktober 2015 Trends & Prognosen Revivals Samstag, 3. Oktober 2015 weitere Ausdifferenzierung einiger Szenen noch mehr Crossover weitere und ausgeglichenere Globalisierung (vom Süden zum Norden) und zerstörte Jugendkulturen von Geflüchteten Neue Styles und Scenes weitere Versuche von Rechtsextremen, Jugendkulturen gen rechts zu politisieren

70 Sinus 2012: Sieben Lebenswelten Die Prekären ( Durchbeißermentalität ) Die materialistischen Hedonisten (Konsum) Die experimentellen Hedonisten (Kreativität) Die Adaptiv-Pragmatischen ( Neo-Spießer ) Die Sozialökologischen (Engagement) Die Konservativ-Bürgerlichen (Selbstdisziplin) Die Expeditiven ( Hipster ) Samstag, 3. Oktober 2015 Samstag, 3. Oktober 2015

71 Samstag, 3. Oktober 2015 J ugendkulturen sind... Orte informeller kultureller und politischer Bildung ( each one teach one ) kreativ partizipativ vielfältig ambivalent Samstag, 3. Oktober 2015

72 Jugendkulturen einbinden, heißt... Interesse zeigen Teilhabe anbieten Partizipation ernst nehmen Freiraum zugestehen Vielfalt aushalten Samstag, 3. Oktober 2015 Herzlichen Dank für Eure / Ihre Aufmerksamkeit! Samstag, 3. Oktober 2015

73 Engagement von Jugendlichen für Demokratie und Toleranz Ergebnisse der Jugendbefragung auf dem Jugendkongress des Bündnisses für Demokratie und Toleranz am 21/22. Mai 2015 in Berlin Irina Bohn, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Frankfurt a.m. Befragung: 168 Jugendliche haben sich beteiligt; 66% waren Gymnasiast/innen; 62% Mädchen; 38% Jungen; 52% der Jugendlichen kamen aus dem ländlichen Raum, 31% aus mittel großen Städten und 17% aus Großstädten 69% der Jugendlichen sind bereits engagiert; 85% kamen aus Westdeutschland. 1

74 Engagementfelder: In einem Jugendparlament/Jugendrat/Schülerrat 42% in einem Jugendverband 30% in einem Jugendprojekt/bei Aktionen in der Kommune (z.b. Stadtplanung, Sozialraumkonferenzen etc.) an genehmigten Demonstrationen 26% 25% in einer kirchlichen Gruppe 16% Sonstiges 16% an online Protestaktionen/Petitionen Im Internet 16% an Diskussionen in öffentlichen Versammlungen bei Organisation wie Amnesty International, Refugee Supporter Network etc. bei Unterschriftensammlungen 11% 11% 13% an nicht genehmigten Demonstrationen 9% in einem Jugendforum 9% in einer Partei 8% in einer antifaschistischen Gruppe 6% an Blockadeaktionen 5% in einem Bürgerbündnis/einer Bürgerinitiative 4% Engagementfelder nach Geschlecht: in einem Jugendprojekt/bei Aktionen in der Kommune (z.b. Stadtplanung, 24% 29% an genehmigten Demonstrationen 19% 33% in einer kirchlichen Gruppe 14% 19% Sonstiges 10% 20% an online Protestaktionen/Petitionen Im Internet 9% 25% Männer (n=51) Frauen (n=70) an Diskussionen in öffentlichen Versammlungen 10% 18% bei Organisation wie Amnesty International, Refugee Supporter Network etc. 7% 18% in einer Partei an nicht genehmigten Demonstrationen 4% 4% 14% 14%

75 Engagementfelder Typen: Typ 1 (46%) engagiert sich nahezu ausschließlich in Jugendstrukturen und projekten (64% Mädchen; 36% Jungen) Typ 2 (17%) engagiert sich aktiv in Jugendstrukturen aber auch in legalen Protestformen (43% Mädchen; 57% Jungen) Typ 3 (7%) engagiert sich umfassend in den genannten Formen sowie bei illegalen Protestformen (42% Mädchen; 58% Jungen) Themen für die sich Jugendliche engagieren würden: Rechtsextremismus 66% Homophobie und Transphobie 49% Antisemitismus mangelhafte demokratische Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche Islam-/Muslimfeindlichkeit 40% 46% 44% Gesamt (n=160) Islamismus 18% Antiziganismus 16% Sonstiges 12% Linke Militanz 11% 3

76 Themen für die sich Jugendliche engagieren würden nach Geschlecht: Homophobie und Transphobie 41% 54% Antisemitismus 41% 52% Männer (n=61) mangelhaften demokratischen Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche 37% 56% Frauen (n=99) Islamismus 14% 25% Engagementmotive: Ich möchte etwas für andere tun bzw. anderen helfen. 48% Engagement macht mir Spaß. 39% Ich empfinde die gesellschaftlichen Zustände als ungerecht. 34% Ich möchte Verantwortung übernehmen. 33% Bei meinem Engagement kann ich etwas lernen, meine Kenntnisse und Erfahrungen erweitern. 32% Ich möchte mit meinem Engagement gesellschaftlich etwas verändern. 32% Engagement kann mir später beruflich nutzen. 30% Gesamt (n=166) Ich habe kein Vertrauen darin, dass Politiker/innen oder der Staat die Probleme mit Rechtsextremismus und Rassismus richtig angehen wollen und werden. 27% Ich engagiere mich gemeinsam mit Freunden. 26% Ich habe das Gefühl, mit meinem Engagement etwas bewegen zu können. 22% Ich sehe eine demokratische Gefährdung für mein Land. 14% Ich möchte meine politischen Überzeugungen zum Ausdruck bringen. 12% Ich erhalte Anerkennung für mein Engagement. 10% 4

77 Engagementmotive nach Geschlecht: Ich möchte etwas für andere tun bzw. anderen helfen. 43% 51% Ich möchte Verantwortung übernehmen. 28% 40% Bei meinem Engagement kann ich etwas lernen, meine Kenntnisse und Erfahrungen erweitern. 22% 39% Männer (n=65) Frauen (n=101) Ich sehe eine demokratische Gefährdung für mein Land. 10% 20% Ich erhalte Anerkennung für mein Engagement. 14% 8% Jugendkulturelle Engagementtypen: Typ Selbstverwirklicher/innen (33%) legen Wert auf Freiheit und unkonventionelle Erfahrungen; mehr Jungen als Mädchen; möchten vor allem Verantwortung übernehmen und später davon beruflich profitieren sowie Spaß haben; engagieren sich vor allem gegen Rechtsextremismus, für demokratische Beteiligungsmöglichkeiten und gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit; engagieren sich vor allem in Jugendverbänden und Jugendparlamenten. 5

78 Jugendkulturelle Engagementtypen: Typ lokale Sebstgestalter/innen (27%) legen Wert auf Gleichheit und Solidarität; doppelt so viele Mädchen als Jungen; möchten vor allem gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen, weil die Politik nicht in der Lage ist, diese Probleme zu lösen und davon selbst profitieren; engagieren sich stärker gegen Rechtsextremismus als die anderen Typen aber auch für Beteiligungsmöglichkeiten und gegen Homo- und Transphobie; engagieren sich häufiger als andere in Jugendparlamenten, in Projekten vor Ort und bei Demos. Jugendkulturelle Engagementtypen: Typ Engagierte gegen Diskriminierung (23%) legen Wert auf Gleichheit und Freiheit; 2/3 Mädchen; 1/3 Jungen; möchten vor allem gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen, weil die Politik nicht in der Lage ist, diese Probleme zu lösen, Spaß haben, lernen und anderen helfen; Breites Engagement: gegen Rechtsextremismus, Homound Transphobie, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und am häufigsten auch gegen Antiziganismus; Breite Engagementorte: Parlamente, Jugendverbände, Projekte etc. und häufiger als andere Typen in kirchlichen Gruppen. 6

79 Jugendkulturelle Engagementtypen: Typ emanzipatorisch Engagierte (18%) legen Wert auf Gleichheit und unkonventionelle Erfahrungen; etwa 2/3 Mädchen; 1/3 Jungen; möchten vor allem gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen und selbst umfassend profitieren; Engagement vor allem gegen Rechtsextremismus und Homo- und Transphobie, Antisemitismus und am häufigsten der Typen auch gegen Islamismus; Eher öffentliche Engagementorte: Jugendparlamente, Demonstrationen und häufiger als andere Typen in Organisationen wie AI. Fazit: Engagierte sind zumeist in Jugendstrukturen (Verbände, Projekte etc.) eingebunden. Manche engagierten sich darüber hinaus. Diesen Aktivierungspunkt zu finden scheint wichtig zu sein. Hier ist es wichtig, die Motive der Jugendlichen zu berücksichtigen z.b. Selbstverwirklichung, Gestaltungsmacht, Antidiskriminierung, Emanzipation. Themen- und Formenvielfalt sind wichtig, Jugendliche sind meist an unterschiedlichen Themenstellungen interessiert. Wer sich nur auf den ersten Typ der Selbstverwirklicher/innen fokussiert, erreicht nur 1/3 der engagementbereiten Jugendlichen. 7

80 Fazit: Differenzen zwischen Jungen und Mädchen sollten ernstgenommen werden. Mädchen sind häufiger in Typen vertreten, die nicht daran glauben, dass die Politik etwas lösen wird. Emanzipatorische und soziale Werte spielen eine größere Rolle. Jungen sind häufiger an politischen und öffentliche wahrnehmbaren Engagementformen interessiert. Es sollte ein Mix an Erfahrungsräumen geboten werden. Aspekte wie Lernen, Spaß haben, Selbstwirksamkeit erproben und Hilfsbereitschaft schließen sich nicht aus, sondern ergänzen einander. Vielen Dank! Bei Fragen, Anregungen und Wünschen erreichen Sie mich unter: Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. Zeilweg Frankfurt am Main Tel.: Fax: Irina Bohn Leiterin des GF Sozialer Zusammenhalt und Beteiligung Tel.:069 / von 3 8

81 Anlage 5 Präsentationen der Arbeitsgruppe 3: Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen

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83 Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und Themen Ihrer lokalen Partnerschaft Bitte stellen Sie sich kurz vor. Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und 1

84 Jugendforen/-fonds im Konzept der lokalen Partnerschaften von Jugendlichen selbst organisiert und geleitet Mitglieder des Jugendforums im Begleitausschuss der Partnerschaften für Demokratie vertreten aktiven Part bei der Mitbestimmung der strategischen Ausrichtung repräsentativ vertreten sein (unterschiedliche lokale Jugendszenen) eigene Beiträge zur Ausgestaltung der Partnerschaften für Demokratie leisten bereits vorhandene Strukturen können genutzt bzw. neue Ansätze entwickelt werden Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und Jugendbeteiligung und Partizipation Partizipation von Jugendlichen findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern in der Lebenswelt und dem Sozialraum junger Menschen Partizipation ist ein Lernprozess, der von Fachkräften im Sinne von Empowerment angeleitet und begleitet werden muss notwendige Voraussetzung für Partizipation: Selbsttätigkeit der Adressat_Innen baut auf emanzipatorisches Partizipationsverständnis auf, weg von einer Defizit-, hin zu einer Ressourcenorientierung. Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und 2

85 Formen der Kinder- und Jugendbeteiligung Quelle: Bertelsmann Stiftung, mitwirkung! - Initiative zur Stärkung der Kinder- und Jugendbeteiligung, 2005 Befragung von bis 18-Jährigen und 42 Kommunalverwaltungen,422 Schulleiter_Innen und 631 Lehrer_Innen Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und Ihre Herausforderungen & Wünsche gelb blau Vor welchen Herausforderungen stehen Sie beim Thema Jugendforum? Welche Wünsche an Unterstützung haben Sie? Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und 3

86 Quelle: Servicestelle Jugendbeteiligung und DATAJOCKEY, Junge Deutsche Teilnehmer_innen online und 207 in persönlichen Interviews, Jährige Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und Jugendforum ein erprobtes Modell Aufgaben eines Jugendforums Informieren Informationen sammeln, aufbereiten und weitergeben Beraten Wissen und Methoden weitergeben, Unterstützung vermitteln Über Projektideen entscheiden Lokale Beteiligungsprozesse begleiten Qualifizieren Sich und andere befähigen aktiv zu werden Vernetzen Leute, die ähnliche Dinge tun, voneinander informieren Erfahrene Projektmacher, mit Jugendlichen die aktiv werden wollen, zusammenbringen Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und 4

87 Unterstützung (der Servicestelle Jugendbeteiligung) Informieren Newsletter Meldungen (Facebook, Sondernewsletter, twitter) Beraten Jugendliche: telefonisch, persönlich zu Finanzbeschaffung und Projektmanagement von Jugendinitiativen Begleitausschüsse, Fach- und Koordinierungsstellen Qualifizieren Selbstorganisierte Jugendliche Vernetzen Akteure mit Entscheidungsträgern Ihre Herausforderungen & Wünsche gelb blau Vor welchen Herausforderungen stehen Sie beim Thema Jugendfonds? Welche Wünsche an Unterstützung haben Sie? Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und 5

88 Jugendfonds Ideen bewegen. Mitgestaltung der Kommune: Für die Umsetzung konkreter Projektideen braucht es neben ideeller Unterstützung auf Augenhöhe finanzielle Mittel Der Jugendfonds, basierend auf dem Youth Bank Prinzip : 3-10 Jugendliche, Projektförderung Viel mehr als Geld: Beratung, Kontakte, konkrete Unterstützung bei der Erstellung der Projektabrechnung -> Andere zum Engagement in der Kommune motivieren Aktivierung Jugendlicher: Kick-Off Projektwerkstatt -> konkrete Projektideen entwickeln Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und Mehr als Geld. Aufgaben im Jugendfonds Verwaltung und Vergabe der Projektgelder aus dem Fonds Förderentscheidungen Anleitung der Projektmachenden Begleitung von Projektmachenden Unterstützung bei der Umsetzung eines Projektes Werbung für den Jugendfonds Öffentlichkeitsarbeit Akquise weiterer Gelder für den Jugendfonds Umfeldanalyse und Ansprache von potentiellen Förderpartnern Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und 6

89 Unterstützung (Youth Bank) Verwaltung und Vergabe der Projektgelder aus dem Fonds Zentrale Administration von Geldern Unterstützung der Jugendlichen im Fonds Begleitung von Projektmachenden Coachings und Hilfe bei Fragen in der Projektbegleitung Werbung für den Jugendfonds Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzungstätigkeiten Kick-Off-Werkstatt (Projektwerkstatt) Akquise weiterer Gelder für den Jugendfonds Unterstützung Abschlussrunde Sind die vorgestellten Beispielmodelle für Ihre Lokale Partnerschaft übertragbar? Workshop Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit und 7

90 Kontakt BBE Projektleiter: Andreas Pautzke Servicestelle Jugendbeteiligung Vorstand: Marc Ludwig Youth Bank Deutschland Geschäftsführung: Anika Krahn Projektreferentin: Elisabeth Schönrock Tel.: (0 30) m.ludwig@jugendbeteiligung.info Tel.: (0 30) ab Tel.: (0 30) anika.krahn@youthbank.de Tel.: (0 30) ab Tel.: (0 30)

91 Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Fachaustausch der lokalen Partnerschaften für Demokratie im ländlichen Raum zum Thema Jugendpartizipation am in Stendal Ergebnisse der Arbeitsgruppe 3: Einrichtung und Umsetzung eines Jugendforums unter erschwerten Rahmenbedingungen Workshop Teilnehmende: 37 (davon 10 in kommunaler und 27 in freier Trägerschaft) Lediglich 8 der 37 Teilnehmenden können auf eine bestehende Jugendstruktur für die Organisation eines Jugendforums zurückgreifen! Und diese sind jeweils sehr unterschiedlich: - Kinder- und Jugendparlament (2x) - Kinder- und Jugendausschuss - Jugendinitiative - Kinder- und Jugendrat - Jugendjury (Mittelvergabe) - Jugendforum - Jugendbeirat Vor welchen Herausforderungen stehen Sie bei der Organisation / Einrichtung eines Jugendforums? A Herausforderung Gesellschaftliche Unterstützung Neugierde bei den etablierten Akteuren für jugendliche Perspektiven wecken Jugendliche zur Beteiligung zu motivieren, wenn Rahmenbedingungen nicht stimmen bzw. nur mit den Jugendlichen gearbeitet wird und nicht mit der gesamten Gesellschaft! (Politikverdrossenheit) Notwendigkeit für Jugendbeteiligung muss gesehen werden seitens der Erwachsenen Unterstützung / Mitmachen aller Ebenen (Jugendclub, Schule, Verwaltung, Politik) bei der Förderung von Jugendbeteiligung Kommunale Ansprechpartner finden Interesse Kreistag vs. Interesse und Selbstverwaltung der Jugend an den Themen / Richtlinien der PfD ausgerichtet aber was ist, wenn Jugendliche eher Skateplätze etc. wollen?

92 Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement B Herausforderung Vernetzung & Kommunikation / Flächenlandkreis - Vernetzung und Kommunikation Vernetzungsstruktur im Flächenlandkreis (Zeitbudget, Mobilität, Ehrenamtskonzentration) Kooperations-Netzwerk: Partner finden Entwicklung/Koordinierung von Jugendpartizipation in Flächenlandkreis (unter 100 EW/km2) Zusammenführung von interessierten Gruppen und Jugendlichen aus Dörfern zur von ihnen gewünschten Interessenvertretung auf Kreisebene (kein KJR, KSR schwach, kein Wunsch / Unterstützung aus politischem Raum) Flächenmäßige Herausforderung im LK (+ Bevölkerungsdichte) Fördergebiet zu groß -> Jugendliche denken in regionalen Bezügen Schlechte infrastrukturelle Gegebenheiten D Herausforderung Motivation - Starke Abwanderung aus der Region Motivation zur Beteiligung schwach Motivation erreichen, so dass Beteiligung für sie ein Gewinn ist (und für alle Jugendlichen) Dauerhafte Motivation zur Beteiligung von Jugendlichen aus dem ganzen Landkreis Jugendliche motivieren, dabei zu bleiben Engagement von Jugendlichen für den (Flächen)Landkreis erwecken / fördern Gewinnung von Jugendlichen für Beteiligungsprojekte in der Fläche des LK Motivation, Verpflichtung der Akteure (Jugendliche und Politik) Schulen motivieren, die Schüler bei der Forumsteilnahme zu unterstützen Kontinuierliche sozialpädagogische Begleitung notwendig E Herausforderung Mobilität - Transferproblem Nahverkehr / Zeiten für Jugendliche - Erreichen / Zusammenbringen der Jugendlichen landkreisweit - Erreichbarkeit / Zusammenführung - Mobilitätsprobleme / Erreichbarkeit - Beteiligungsmöglichkeiten in der Fläche - Motivation der Jugendlichen für Bereitschaft zur Mitwirkung trotz ländlichen Raums (weite Wege, dadurch großer Zeitverlust, dadurch Motivationsverlust) - Flächenlandkreis: Wie bringt man Jugendliche bei fehlender Infrastruktur zusammen? - Fehlende Mobilität der Jugendlichen - Jugendliche oft verhindert durch fehlende Mobilität Beteiligungsbereitschaft der Jugendlichen?

93 Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement F Herausforderung Repräsentativität Erreichen aller potentiell Beteiligten (Bildungsaffinität; schlechter Nahverkehr / Infrastruktur) Heterogenität von Jugendlichen gewährleisten Erreichen möglichst vieler Jugendlicher aus verschiedenen Schichten und Szenen Repräsentative Verteilung wie kriegt man Jugendliche aus Dörfern? Heterogene Gruppen finden Möglichst Jugendliche aus allen Kommunen gewinnen G Herausforderung Information - Professioneller Input zum Thema Jugendforum / Demokratie für interessierte Jugendliche - Sind allen Beteiligten die Ziele der Jugendfonds klar? H Herausforderung Trägerschaft - Träger für den Jugendfonds finden (Aufwand-Nutzen-Verhältnis) - Finden eines Projektverantwortlichen Projektträgers zur Umsetzung und Abrechnung I Herausforderung Rahmenbedingungen - Offene Gestaltung des Forums im Rahmen der realen Möglichkeiten zulassen - Keine Regelstruktur - Ansprechpartner für Fragen - Fehlende Unterstützung der demokratischen Idee in der Gesellschaft vor Ort Welche Unterstützungsbedarfe haben Sie? A Unterstützungsbedarf bei Beratung, Begleitung, Qualifizierung, Ansprechpartner - Aktiven, verantwortungsbewussten Träger finden - Personelle Ressourcen (für Begleitung, Koordination, etc.) - Unterstützung für nachhaltige und optimale Form für Flächenlandkreis finden - Nachhaltigkeit -> Fluktuation ausgleichen - Strukturen der Unterstützung nachhaltig etablieren - Nachhaltigkeit - Fähige Partner, die Jugendliche befähigen, selbst zu gestalten - Skills um junge Leute zu motivieren - Hinweise, wie Anforderungen des Programms umgesetzt werden können (inhaltlich)

94 Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement B Unterstützungsbedarf: Best Practice -> Info, Leitfaden - Praktikabler Austausch von good practice Best practice / Best-practice-Datenbank (online) Positivbeispiele kennen lernen ( best practice ) Lösung für ein erfolgreiches Strukturmodell Festen Ansprechpartner für Beratung und auch ggf. Hilfe vor Ort (Kick-Off) C Unterstützungsbedarf für Akzeptanz, Rückhalt aus Gesellschaft und Politik - Einbindung der Politiker vor Ort (Kreisrat etc.) Akzeptanz in der Stadtpolitik für das Jugendgremium Strukturelle Unterstützung & mehr politische Lobby Rückhalt von Kommunen und Politik Politische Unterstützung Politik und Verwaltung sollten Kinder- & Jugendbeteiligung nicht nur als Alibi-Punkt sehen, den man machen sollte, sondern als Möglichkeit (eigene) demokratische Strukturen zu überdenken und zu überarbeiten! Unterstützung der (Zivil)Gesellschaft Alle Bereiche / Ebenen (politisch, gesellschaftlich) sollen unterstützen und sich beteiligen Interesse für die Jugendlichen & ihre Aktionen/ Projekte D Unterstützungsbedarf bei Schule & Nahverkehr - Beteiligung des lokalen Nahverkehrs, - Unterstützung von Seiten der Schule und des Nahverkehrs - Mitwirkung der Schulen und Schulsozialarbeiter E Unterstützungsbedarf bei Gewinnung & Einbeziehung von Jugendlichen - Breites Spektrum bei Jugendlichen erreichen (Alter, Schulform, etc.) Jugendliche aus allen Gruppen einbinden Altersstruktur Repräsentative Jugendliche finden und zusammenhalten Treffen im Flächenlandkreis organisieren F Sonstige Unterstützungsbedarfe - Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikationswege Aktive Beteiligung der Jugend an der Gestaltung ihres Umfelds Rahmenbedingungen des Jugendfonds mehr an die Lebenswelt der Jugendlichen anpassen Jugendforum arbeitet selbstständig und dauerhaft

95 Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Abschlussfrage Würden Sie einen Leitfaden mit Praxisbeispielen und einen Ansprechpartner von der Servicestelle Jugendbeteiligung und Youthbank Deutschland bei der Organisation und Einrichtung des Jugendforums und Jugendfonds benötigen und nutzen? 30 x Ja und 7 x weiß nicht / nein

96 Ihr Ansprechpartner für das kommunale Jugendforum: Marc Ludwig, Jugendforum ein erprobtes Modell Jugendliche mu ssen die Mo glichkeit erhalten, ihr direktes und indirektes Umfeld mitzugestalten. Voraussetzung hierfu r ist ein niederschwelliger sowie jugendgerechter Zugang zu Informationen. Dazu bedarf es festen Ansprechpartner_Innen und Zuständigkeiten fu r Jugendbeteiligung auf allen Ebenen (Kommune, Länder und Bund). 5 Gelingensfaktoren für Ihr Jugendforum 1. Positiv sein und Optimismus ausstrahlen: Wer möchte schon auf einem sinkenden Schiff anheuern? 2. Junge Menschen an Entscheidungen beteiligen: Beteiligung steigert die Identifikation und Möglichkeit der Selbstverwirklichung in einem Prozess oder einer Organisation. 3. Vorsicht mit dem Wort»Beteiligung«: Scheinbeteiligung erzielt eher negative Reaktionen und Ablehnung. 4. Die veränderten Kommunikationskanäle und Gewohnheiten aufgreifen: Wer hat heute noch ein Faxgerät, um einen Antrag auf Mitgliedschaft zu senden? 5. Ziele, Sinn und Story aus der Sicht junger Menschen kommunizieren: Junge Leute wollen mit Ihren Bedürfnissen ernst genommen und in ihrer Lebenswelt abgeholt werden. Arbeit im Jugendforum Informieren Informationen sammeln, aufbereiten und weitergeben Beraten Wissen und Methoden weitergeben, Unterstützung vermitteln Qualifizieren Sich und andere befähigen aktiv zu werden Vernetzen Leute, die ähnliche Dinge tun, voneinander informieren Erfahrene Projektmacher, mit Jugendlichen die aktiv werden wollen, zusammenbringen Unterstützung z.b. durch Servicestelle Jugendbeteiligung e.v. Informieren Newsletter Meldungen (Facebook, Sondernewsletter, twitter) Beraten Jugendliche: telefonisch, persönlich zu Finanzbeschaffung und Projektmanagement von Jugendinitiativen Beiräte, Bundes- / Landesnetzwerke Qualifizieren Selbstorganisierte Jugendliche Vernetzen Akteure mit Entscheidungsträgern Selbstverwirklichung ermöglichen. Die Servicestelle Jugendbeteiligung (SJB) wurde im August 2001 als Modellprojekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ins Leben gerufen. Nach der Gründung des Trägervereins Mitte August 2004 arbeitetet das junge Team daran, qualitativ hochwertige Jugendbeteiligung umzusetzen und die vorhandenen Netzwerke auszubauen und zu koordinieren, um aus ihnen perspektivisch selbst tragende Netzwerke zu formen. Mit ihren Grundsätzen: informieren, beraten, qualifizieren und vernetzen bringt Sie Jugendliche und Jugendinitiativen zusammen und setzen selbst Modellprojekte zur Förderung von Jugendbeteiligung um. Außerdem tritt sie in Politik und Gesellschaft für Jugendengagement und Partizipation ein unabhängig von Parteien und Verbänden. Best practice Leitfaden Jugendforum, Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit

97 Ihre Ansprechpartnerin für den kommunalen Jugendfonds: Anika Krahn, Jugendfonds ein erprobtes Modell Die Umsetzung konkreter Projektideen bedarf finanzieller Mittel sowie ideeller Unterstützung auf Augenhöhe. Ein jugendlich verwalteter Fonds, wie im Bundesprogramm Demokratie leben! vorgesehen, bietet die Chance der unmittelbaren Mitgestaltung des kommunalen Lebensumfeldes durch jugendlich geplante Mikroprojekte. Im Jugendfonds, basierend auf dem Youth Bank Prinzip, arbeiten drei bis zehn Jugendliche ehrenamtlich und fördern Projekte anderer mit bis zu 400 Euro. Aber sie bieten viel mehr als Geld: etwa Beratung, Kontakte oder konkrete Unterstützung bei der Erstellung der Projektabrechnung und sie motivieren Andere zum Engagement in der Kommune. Zur Aktivierung Jugendlicher empfiehlt es sich als Kick-Off eine eintägige Projektwerkstatt durchzuführen, in der Träume und Wünsche formuliert und daraus konkrete Projektideen entwickelt werden. Arbeit des kommunalen Jugendfonds nach dem Youth Bank Prinzip Verwaltung und Vergabe der Projektgelder aus dem Fonds Sichtung von Projektanträgen und eigenverantwortliche Förderentscheidungen auf Basis der Förderkriterien Anleitung der Projektmachenden bei Dokumentation und Abrechnung Begleitung von Projektmachenden Unterstützung bei der Umsetzung eines Projektes: Von der Idee bis zur Abrechnung Werbung für den Jugendfonds Öffentlichkeitsarbeit (Presse, Infostände, Events) der Jugendlichen um Projektmachende zu erreichen Akquise weiterer Gelder für den Jugendfonds Umfeldanalyse und Ansprache von potentiellen Förderpartnern vor Ort (Firmen, Bürgerstiftungen, Sparkassen) Begleitende bundesweite Unterstützung durch Youth Bank Deutschland e.v. Verwaltung und Vergabe der Projektgelder aus dem Fonds Zentrale Administration von Geldern und Erstellung von Verwendungsnachweisen als Projektträger Unterstützung der Jugendlichen bei Geldervergabe, Dokumentation und Abrechnung Begleitung von Projektmachenden Coachings (Projektmanagement, Zeitmanagement) und Hilfe bei Fragen in der Projektbegleitung Werbung für den Jugendfonds Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzungstätigkeiten für das bundesweite Netzwerk und Pflege der Kooperationspartner Durchführung einer Kick-Off- Werkstatt (Projektwerkstatt) Akquise weiterer Gelder für den Jugendfonds Unterstützung bei der Akquise von regionalen Förderpartnern Youth Bank - elf Jahre erfolgreiche Projektförderung in Deutschland. Youth Bank Deutschland e.v. ist ein gemeinnütziger jugendlicher Verein der lokale Youth-Bank-Initiativen bundesweit unterstützt und vernetzt. Junge Menschen bis 27 Jahre übernehmen in einer Youth Bank Verantwortung für ihr Umfeld, indem sie Gleichaltrige dazu bewegen und dabei unterstützen, gemeinnützige Projekte anzustoßen. Eine Youth Bank arbeitet wie eine kleine Stiftung vor Ort und bietet Beratung auf Augenhöhe sowie eine Förderung mit bis zu 400 Euro zur Umsetzung jugendlicher Ideen. Mit dem Engagement in einer Youth Bank bauen junge Menschen ihre sozialen Kompetenzen aus und erlangen Wissen in der Projekt- und Finanzplanung. Gleichzeitig gewinnen Youth Banks junge Menschen oft erstmals für ehrenamtliches Engagement auch diese Erfahrung wirkt weit über das eigentliche Projekt hinaus. Best Practice Leitfaden Jugendfonds, Fachforum Demokratie leben!, , Stendal in Zusammenarbeit mit

98

99 Anlage 6 Präsentationen der Wissenschaftlichen Begleitung durch ISS

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101 Wissenschaftliche Begleitung der Partnerschaften für Demokratie Irina Bohn, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Frankfurt a.m. Dienstag, 6. Oktober Unser Auftrag: prozessbegleitendes Monitoring der Implementierung, Umsetzung und Fortschreibung der PfD; Gesamtindex zur Zielerreichung; Jugendpartizipation; Fortentwicklung der Arbeit der Begleitausschüsse, strategische Ausrichtung der PfD und Wirkungen; Praxistransfer. Dienstag, 6. Oktober

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