Aktuelle Gesundheitspolitik und regionale Versorgung Politikanalyse
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- Maike Bachmeier
- vor 6 Jahren
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1 Gesundheit Mobilität Bildung Aktuelle Gesundheitspolitik und regionale Versorgung Politikanalyse Bertram Häussler, IGES Institut Monitor Versorgungsforschung Berlin, 17. März 2017 Häussler: Politikanalyse IGES Institut. Ein Unternehmen der IGES Gruppe. Seite 1
2 Fragestellungen 1. Wie funktioniert Gesundheitspolitik? 2. Was passiert derzeit? 3. EIN neues Paradigma? Häussler: Politikanalyse Seite 2
3 Gesundheit Mobilität Bildung 1. Wie funktioniert Gesundheitspolitik? Häussler: Politikanalyse Seite 3
4 Gesundheitspolitik ist Teil der gesamten Politik Geschichtliche Entwicklung Kooperativer Staat 1970 Schlanker Staat Interventions-Staat 1950 Hoheitlicher Staat Vordemokratischer Staat GKV GKV GKV GKV GKV GKV GKV GKV GKV Häussler: Politikanalyse Seite 4
5 Entstehung von Politikinstrumenten im Zeitverlauf Strukturierung Überzeugung & Information Anreize Regulierung Staatlich erbrachte Dienstleistungen Hoheitsrechte GKV GKV GKV GKV GKV GKV GKV GKV GKV Häussler: Politikanalyse Seite 5
6 Die Paradigmen der Gesundheitspolitik seit Bestehen der Bundesrepublik 90er 2. H. 90er 1. H. 2000er Wettbewerb A-Kostendämpfung Ab 2010 Detailsteuerung für Qualität 70er 80er Einigungsvertrag & Wahlfreiheit V-Kostendämpfung (W) Expansion (W) Häussler: Politikanalyse Seite 6
7 Was ist aus den letzten Paradigmen geworden? Agenda 2010 Welt-W.- Krise Ab 2010 Wettbewerb Morbi-RSA DRGs Selektivverträge Anstellung von Ärzten Integrierte Versorgung Kapitalgesellschaften Eigenverantwortung Detailsteuerung für Qualität Entlassmanagement Terminservicestellen Medikationsplan Häussler: Politikanalyse Seite 7
8 Was eigentlich steuert die Sozial- und Gesundheitspolitik? Politischadministratives System Steuern & Abgaben Regulierung Massenloyalität Sozialleistungen Ökonomisches System Normatives (legitimatorisches) System Übersetzt und modifiziert nach C. Offe Häussler: Politikanalyse Seite 8
9 Gesundheit Mobilität Bildung 2. Was passiert derzeit? Häussler: Politikanalyse Seite 9
10 Wieso reden wir über Regionalisierung? Anlass: Regionale Disparitäten Besondere selektive Versorgungsformen Zulassung von Kommunen zur Gründung von MVZ in der GKV Unterschiedliche Vergütung kann vereinbart werden Wenig passiert. Versagt die zentrale Regulierung? Begleitende Treiber Wachsende Unzufriedenheit mit sinkendem Qualitätsniveau Wachsende Unzufriedenheit mit organisierter Umständlichkeit Wiedergeburt der Idee von der populationsbezogenen integrierten Versorgung die zu Beginn der Jahrtausendwende entstanden ist, aber seit mehreren Jahren eher zu Utopie geworden ist Gesundheitswesen durchlebt derzeit (noch) eine ungewöhnlich gute finanzielle Phase Häussler: Politikanalyse Seite 10
11 Das regionale Gesundheitszentrum beschrieben von B90/Die Grünen Organisation... sollen sie die Angebote der Gesundheitsförderung und der Gesundheitsversorgung unter einem Dach vereinen. Hier stehen die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt eine abgestimmte Behandlung zwischen unterschiedlichen ärztlichen Professionen sowie weiteren Gesundheitsberufen sind die Arbeitsbedingungen ( ) attraktiv. Sie wünschen sich familienfreundliche Arbeitsbedingungen und eine stärkere Teamarbeit. Finanzierung Dem von der Gesundheitsregion beauftragten Verbund sollte die vollständige Budgetverantwortung für die Region übertragen werden. Um die Versorgung in der jeweiligen Gesundheitsregion zu finanzieren, wären Mittel aus dem beim Bundesversicherungs-amt (BVA) angesiedelten Gesundheitsfonds denkbar. Für unterversorgte Regionen könnte es einen Aufschlag geben, der den Aufbau neuer Versorgungsstrukturen anreizt. B90/Die Grünen Häussler: Politikanalyse Seite 11
12 Regionalisierung passt gut in die politische Landschaft ( kooperativer Staat ) Denn fließen die Ideen und Bedürfnisse der Menschen vor Ort mit ein, können die Angebote mit einem engen Bezug zum Alltag der Menschen ausgestaltet werden. So können durch die bessere Beteiligung der Menschen vielfältige Chancen für ein demokratisches, bürgerorientiertes und lebendiges Gesundheitswesen entstehen. Dafür wollen wir einen Beirat schaffen, der der Gesundheitsregion zur Seite steht. Diesem Beirat können beispielsweise Patientenund Selbsthilfeorganisationen sowie VertreterInnen aus der Kommunalpolitik angehören. Der Gesundheitsverbund muss lokal gut verankert sein und soll daher insbesondere von lokalen Netzen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte, Apotheken, Therapeutinnen und Therapeuten, Krankenhäusern oder Pflegediensten getragen werden. B90/Die Grünen Häussler: Politikanalyse Seite 12
13 Gesundheit Mobilität Bildung 3. EIN neues Paradigma? Häussler: Politikanalyse Seite 13
14 Unerwünschte Wirkungen einer umfassenden Regionalisierung Disparitäten sind mit der demographischen Transformation entstanden und insgesamt nicht (nur) mit Geld zu lösen Digitalisierung Unterversorgung kann nicht kostenneutral kompensiert werden ohne Überversorgung abzubauen Handicap für Regionen Wettbewerb um knappe Ressourcen ist besonders teuer Förderung der Infrastruktur durch Steuergeld fraglich mit Blick auf den Bundeshaushalt Die Politikfähigkeit der Bürger ist in vielen Gesundheitsfragen überfordert Hohe Erwartungen können in Frustration umschlagen Härte des Verteilungskampfes sich im Innern der Regionen abbildet, und dort elementare Konfrontationen auslösen wird, denen die regionalen Akteure nicht ge-wachsen sein werden. Delegation an monopolistische Strukturen (RGZ) kann unerwünschte Wirkungen haben (auch finanziell) Neuer Korporatismus, der den Bürgern einen regionalen Konsens oktroyieren kann ( Clans ) (Zumindest einigen) Krankenkassen droht massiver Bedeutungsverlust Häussler: Politikanalyse Seite 14
15 Wie geht es weiter und wie könnte es gehen? Regionalisierung Digitalisierung Wettbewerb Morbi-RSA DRGs Selektivverträge Anstellung von Ärzten Integrierte Versorgung Kapitalgesellschaften Eigenverantwortung Detailsteuerung für Qualität X Entlassmanagement Terminservicestellen Medikationsplan Häussler: Politikanalyse Seite 15
16 Gesundheit Mobilität Bildung IGES Institut Bertram Häussler Häussler: Politikanalyse IGES Institut. Ein Unternehmen der IGES Seite Gruppe. 16
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