Die Initiative Ländliche Infrastruktur
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- Thilo Günther
- vor 6 Jahren
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1 Die Initiative Ländliche Infrastruktur Beispiele und Projekte zur Sicherung der sozialen Infrastruktur in kleineren Städten und Gemeinden Silke Andresen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Gnaudschun Sabine Weiße / pixelio.de Gnaudschun
2 Warum eine Initiative Ländliche Infrastruktur? 2 Trends: Schrumpfung und Alterung Prognostizierte Ent- wicklung Vor allem Landgemeinden, aber auch Klein- und Mittelstädte betroffen Herausforderung insbesondere in weniger strukturstarken Regionen, zukunftsfähige Strukturen zu erhalten 2
3 Warum eine Initiative Ländliche Infrastruktur? Eine besondere Aufgabe wird künftig die Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge in dünn besiedelten Räumen sein. Koalitionsvertrag vom Oktober
4 Warum eine Initiative Ländliche Infrastruktur? Neue Akzente setzen BMVBS möchte neue Perspektiven für die ländlichen Räume und ihre Klein- und Mittelstädte aufzeigen. Initiative setzt auf regionale Stärken und auf die Ideen und Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, um die Lebensqualität in den Regionen zu sichern. Es wird eine Vielzahl von Maßnahmen zur Stärkung der ländlichen Räume unter einem Dach zusammengefasst. 4
5 Initiative Ländliche Infrastruktur 5
6 Initiative Ländliche Infrastruktur Baustein: Kommunikation der Erfolge Übergreifendes Prinzip: Dialog mit Menschen als Multiplikatoren Betonung der Potenziale und Stärken der ländlichen Räume Vernetzung der Akteure und Kooperationen Foto: BMVBS 6
7 Initiative Ländliche Infrastruktur Baustein: Modellvorhaben und Wettbewerbe Modellvorhaben der Raumordnung mit Bezug zum Thema werden unter die Dachmarke der Initiative gestellt: Praktische Erprobung innovativer Handlungsansätze und Instrumente Wettbewerb Menschen und Erfolge Projekte zur Stärkung der ländlichen Infrastruktur werden öffentlichkeitswirksam prämiert, bei denen durch kommunale und/oder ehrenamtliche Initiative Verbesserungen erzielt werden 7
8 Initiative Ländliche Infrastruktur Modellvorhaben Demografischer Wandel Region schafft Zukunft von 2007 bis 2011 Vorläuferprojekt für das Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge 2011 bis
9 Initiative Ländliche Infrastruktur Modellvorhaben Demografischer Wandel Region schafft Zukunft 4 Modellregionen (Nordfriesland, Werra-Meißner-Kreis, Südharz- Kyffhäuser, Stettiner Haff) Systematische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des demografischen Wandels Überörtlicher, kooperativer Planungsprozess Erarbeitung von regionalen Strategien zur Sicherung der Daseinsvorsorge Konkrete Umsetzung vor Ort Ziel: demografischen Wandel aktiv gestalten! 9
10 Initiative Ländliche Infrastruktur Modellregion Werra-Meißner-Kreis Witzenhäuser Familienhäuser Initiator: Evangelische Familienbildungsstätte Mehrgenerationenhaus Eschwege Weiterentwicklung von 13 Kitas zu Familienhäusern Kooperationspartner: Werra- Meißner-Kreis, Lokales Bündnis für Familie Gnaudschun 10
11 Initiative Ländliche Infrastruktur Modellregion Südharz-Kyffhäuser Bürgerzentrum Cruciskirche Sondershausen Gründung eines Fördervereins (83 Mitglieder, insbesondere Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften, Baubüros und Stadt Sondershausen) Sanierung der Kirche und Einrichtung eines Bürgerzentrums Impulse für Quartier und Stadt Quelle: Förderverein Cruciskirche Sondershausen e.v. 11
12 Initiative Ländliche Infrastruktur Erkenntnisse aus dem Modellvorhaben Gute Lösungen werden vor allem gemeinschaftlich entwickelt Für die Zusammenarbeit brauchen wir neue Formen der Organisation, intensive Kommunikation und übergreifende Kooperationen In die Zusammenarbeit sind verschiedene Ebenen einzubeziehen: engagierte Bürger, Vereine, Verbände, Kommunen, Landkreise etc. 12
13 Initiative Ländliche Infrastruktur Erkenntnisse aus dem Modellvorhaben Frühzeitig Impulse durch Wettbewerbe setzen und bestehende regionale Netzwerke nutzen Im Sinne der lernenden Verwaltung müssen staatliche Maßnahmen, Initiativen und Förderprogramme aufeinander abgestimmt (und Standards überprüft) werden Transparenz über Entscheidungen und deren Folgen stärkt die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Zusammenarbeit Punktgenau hilfreiche Lösungen entstehen vor Ort 13
14 Initiative Ländliche Infrastruktur Wettbewerb Menschen und Erfolge Zentrales Anliegen: Vorbildliche Ideen sammeln, wertvolle Lösungsansätze der breiten Öffentlichkeit bekannt machen und zum Nachahmen anregen Kooperationspartner sind der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Bauernverband und der Zentralverband des Deutschen Handwerks 1. Auslobung im Januar
15 Initiative Ländliche Infrastruktur Wettbewerbsrunden 2011 und 2012 Motto: Menschen und Erfolge - aktiv für ländliche Infrastruktur und In ländlichen Räumen mobil Große Resonanz: mehr als 750 Beiträge Preisträger u.a. Dorfladen Heilgersdorf in Seßlach, Dorfakademie des Vereins Landblüte e.v. in Höhenland (Brandenburg) und Unser Laden des Sozialwerk St. Georg (NRW) Dorfladen und soziokultureller Mittelpunkt Quelle: Landblüte e.v. Quelle: Jürgen Forscht Angebote der offenen Jugendarbeit 15
16 Initiative Ländliche Infrastruktur Wettbewerbsrunde 2011 und 2012 Weitere beispielgebende Projekte auch auf Initiative der Kirchengemeinden und der Verbände: Soziales Bürgerzentrum Felderhof (Kierspe) in Zusammenarbeit mit Vereinen und Kommune im bisherigen evangelischen Gemeindehaus entstanden menschenskind Evangelisches Familienzentrum Wittenberg Generationentreff Hinsbeck, Nettetal getragen von Kommune und Kirchengemeinde: Sanierung einer Altentagesstätte, Erweiterung zum Dorfgemeinschaftszentrum In der Heimat wohnen - ein Leben lang, sicher und selbstbestimmt - Caritasverband 16
17 Initiative Ländliche Infrastruktur Wettbewerbsrunde 2013 Motto: Menschen und Erfolge zu Hause in ländlichen Räumen Auslobung Ende Oktober 2012 Gesucht werden beispielhafte Lösungen für neue Wohnformen und -konzepte für alle Generationen, Innovatives Bauen für die Gemeinschaft sowie Bauen im Bestand Einsendeschluss 15. Januar 2013 Preisverleihung Mitte 2013 in Berlin 17
18 Initiative Ländliche Infrastruktur Wettbewerb Menschen und Erfolge Homepage Suchassistent: Eingabe Postleitzahl oder Bundesland 15 Kategorien (Bauen & Wohnen, Bildung, Mobilität und Nahvervorgung, überörtliche Zusammenarbeit usw.) Ergebnis Bayern: 108 Beiträge 18
19 Initiative Ländliche Infrastruktur Baustein: Städtebauförderungsprogramm Kleinere Städte und Gemeinden überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke Quelle: RSP Architekten Gnaudschun 19
20 Städtebauförderung Zentrales Instrument der Stadtentwicklungspolitik des Bundes und der Länder Unterstützt Kommunen bei der Bewältigung der Folgen des demografischen und wirtschaftlichen Wandels 2012: 455 Mio. Bundesfinanzhilfen, Kofinanzierung durch Länder und Kommunen
21 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Ziele Kleinere Städte und Gemeinden in dünn besiedelten, ländlichen Räumen als Ankerpunkte der Daseinsvorsorge stärken Zentralörtliche Versorgungsfunktion dauerhaft und bedarfsgerecht für die Bevölkerung vor Ort und in der Region erhalten Lebensqualität und Attraktivität der Kommunen langfristig stärken 21
22 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Schwerpunkte Förderung der aktiven interkommunalen bzw. überörtlichen Zusammenarbeit bei der Sicherung der Daseinsvorsorge Investitionen in eine bedarfsgerechte Anpassung der Infrastruktur Sabine Weiße / pixelio.de Bündelung mit weiteren Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten: Integriert handeln, finanzieren und fördern! Gnaudschun 22
23 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Was kann gefördert werden? Investitionsvorbereitende Maßnahmen: Erarbeitung überörtlich abgestimmter integrierter Entwicklungskonzepte (Fördervoraussetzung) Ermittlung der Nachfrageentwicklung und Anpassungsbedarfe Netzwerke zur interkommunalen Kooperation bürgerschaftliches Engagement und Öffentlichkeitsarbeit Quelle: Initiative Rodachtal 23
24 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Was kann gefördert werden? Städtebauliche Investitionen Bedarfsgerechte bauliche Anpassung und Sanierung öffentlicher, sozialer und kultureller Einrichtungen Sanierung und Umbau leer stehender Gebäude, z.b. als flexibel nutzbare Multifunktionshäuser für wohnortnahe Versorgung Quelle: Gemeinde Extertal 24
25 Programm stößt auf breite Resonanz Mehr als 150 Maßnahmen bzw. interkommunale Kooperationen bundesweit
26 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Fördervolumen 2012: rd. 44,4 Mio. Euro Bundesmittel einschließlich Kofinanzierung durch Länder und Kommunen im Programmjahr 2012 mehr als 100 Mio. Euro für die Unterstützung kleinerer Städte und Gemeinden 2013: 55 Mio. Euro vorgesehen Gnaudschun 26
27 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Erfahrungen aus der Umsetzung Innenentwicklung: Revitalisierung der Ortskerne (Stärkung Versorgungsfunktion) Strategien im Umgang mit Leerstand Gestaltung öffentlicher Räume/Freiflächen Städtebauliche Infrastruktur: Bildungs-und Betreuungsinfrastruktur Multifunktionshäuser/Bürgerhäuser Generationengerechte Infrastruktur (Jugendliche, Ältere, Familien) Gemeindeübergreifende Beratungsangebote Gesundheit 27
28 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Beispiel Ilzer Land (Bayern) Kooperation von 9 Gemeinden in den Landkreisen Freyung- Grafenau und Passau in Niederbayern Ziel, durch überörtliche Zusammenarbeit die Lebens- und Arbeitsbedingungen zu erhalten und zu entwickeln Innenentwicklung und Belebung der Ortskerne gemeindeübergreifende Koordinierung der Infrastruktur Projektmanager Innenentwicklung fester Ansprechpartner vor Ort Bauhütte als zentrale Beratungs- und Informationsstelle in ehemaligem, modellhaft sanierten Leerstand (aktive Begleitung der Projektumsetzung, Öffentlichkeitsarbeit) 28
29 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Beispiel Ilzer Land Besonderheit: gemeindeübergreifende Lösungsansätze Interkommunaler, ressortübergreifender Ansatz Erfolgreiche Innenentwicklung durch Zusammenarbeit Norbert Peter Markt Perlesreut 29
30 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Beispiel Allianz Altmühltal (Bayern) Kooperation von 8 Städten und Gemeinden Erarbeitung eines interkommunalen Entwicklungskonzeptes, um Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken und die einzelnen Gemeinden in ihren Stärken zu unterstützen Impulsprojekt Stadt Pappenheim: Sanierung der Dekanatsgebäude und Einrichtung einer Begegnungsstätte der Generationen (geplant) Ausbau der Betreuungsinfrastruktur als Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität auf dem Land Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements durch Schaffung geeigneter Räumlichkeiten Abschluss einer Vereinbarung zwischen Stadt und Dekanat 30
31 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Beispiel Inn-Moränenland (Bayern) Kooperation von 7 Städten und Gemeinden Erarbeitung eines interkommunalen Entwicklungskonzeptes Impulsprojekte u.a.: Gars am Inn: Sanierung eines alten Schulhauses als Veranstaltungsort für Vereine und für alle Altersgruppen Wasserburg an Inn: Inklusionsprojekt Wohnen und Ladennutzung für Menschen mit Behinderung am Bahnhofsplatz Belebung des Platzes und Eingliederung von Bewohnern der Behinderteneinrichtung in das städtische Leben (Zusammenarbeit von Stadt und Stiftung) 31
32 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Beispiel Alpen Ortskern (Nordrhein-Westfalen) Erhaltung der dörflichen Ortslagen als eigenständige Wohn-, Arbeits-, Sozial- und Kulturräume im dezentralen Siedlungsgefüge Stärkung der vorhandenen Infrastruktur im Ortskern Impulsprojekte u.a.: Barrierefreier Ausbau öffentlicher Räume Entwicklung eines seniorengerechten Wohnprojektes (private Maßnahme der evangelischen Kirchengemeinde) Entwicklung eines seniorengerechten Wohnprojektes (private Maßnahme der katholischen Kirchengemeinde) 32
33 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Beispiel Ortskerne Extertal (Nordrhein- Westfalen, Kreis Lippe) Zukunftsfähige Gestaltung der zentralen Funktionen der öffentlichen Daseinsvorsorge Impulsprojekte u.a.: Konzentration von Verwaltungsgebäuden in der Ortsmitte Bösingfeld, Umbau des bisherigen Rathauses zum Bürgerhaus Umbau des Alten Pfarrhauses Silixen zum Mehrgenerationenhaus Einrichtung eines Verfügungsfonds (Förderung des bürgerschaftlichen Engagements) Quelle: Gemeinde Extertal 33
34 Programm Kleinere Städte und Gemeinden Ausblick Fortsetzung und Vertiefung des Programms Kleinere Städte und Gemeinden überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke Begleitforschung: Bundestransferstelle Kleinere Städte und Gemeinden : Informations- und Wissenstransfer zwischen allen am Programm Beteiligten Fachliche Begleitung und Empfehlungen zur Programmgestaltung und -durchführung Homepage 34
35 Fazit Die Initiative Ländliche Infrastruktur setzt auf regionale Stärken des ländlichen Raums und auf Ideen und Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger, um in den Regionen neue Perspektiven aufzuzeigen und die Lebensqualität zu sichern. Wir müssen Ressourcen und Potenziale bündeln, Kooperationen eingehen, bürgerschaftliches Engagement stärken, neue und innovative Lösungsansätze entwickeln. Zukunft der ländlichen Räume wird nicht nur durch demografische Faktoren bestimmt, sondern auch von gesellschaftlichen Wertschätzungen und Gestaltungswillen. 35
36 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 36
Ziele und Umsetzung des Förderprogramms Kleinere Städte und Gemeinden überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke
Ziele und Umsetzung des Förderprogramms Kleinere Städte und Gemeinden überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke Silke Andresen, Referat SW 25 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 21.
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