Die letztendliche Entscheidungsgewalt zum Vorgehen im Einsatz hat der Gruppenkommandant des jeweiligen Fahrzeuges bzw. der Einsatzleiter.
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- Elmar Stein
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1 0. SER Standard-Einsatz-Regeln Standard-Einsatz-Regeln (SER) ermöglichen eine einheitliche Aus- und Fortbildung und darauf basierend eine einheitliche Vorgehensweise bei Einsätzen. Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn die eingesetzte Mannschaft aus wechselndem Personal besteht und im Einsatzfall in unterschiedlicher Zusammensetzung an einer Einsatzstelle gemeinsam tätig werden muss. Hier ist es von Vorteil, wenn die Vorgehensweisen für Standardsituationen bereits im Vorfeld festgelegt sind und von allen Einsatzkräften beherrscht werden. Dies führt letztendlich zu einer Optimierung der Einsatzabläufe und schafft für die Einsatzkräfte eine gewisse Handlungssicherheit. Die Standard Einsatz Regeln sind kein Patentrezept für alle erdenklichen Einsatzszenarien. Schließlich kennen wir das Drehbuch für den nächsten Einsatz nicht. Eine gewisse Ähnlichkeit ist jedoch bei allen Einsätzen zu erkennen und somit können wir zumindest Teilabläufe und Vorgehensweisen standardisieren. Die letztendliche Entscheidungsgewalt zum Vorgehen im Einsatz hat der Gruppenkommandant des jeweiligen Fahrzeuges bzw. der Einsatzleiter. 2. (SER) VU - Menschenrettung In dieser Standard Einsatz Regel sind die wichtigsten Aufgaben für Rettungstrupp, Gerätetrupp und Sicherungstrupp bei Verkehrsunfällen in der Erstphase im Überblick beschrieben.!! Diese SER stellt keinen vorgefertigten Ablauf dar der Blind Abgearbeitet werden kann!! Der Gruppenkommandant muss die Aufgaben priorisieren und die Mannschaft mit gezielter Befehlsgebung (Angriffsbefehl) entsprechend einteilen. 2.1 Grundlagen Bei Verkehrsunfällen mit Menschenrettung rückt logischerweise immer unser LFA-B mit einer Mindestbesatzung von 1:4 zuerst aus (Ausnahme - KDO-Fahrzeug bei offensichtlichem Personalüberschuss und Vorhandensein einer entsprechenden Führungskraft). Die Mannschaft unterteilt sich entsprechend der technischen Gruppe in Rettungstrupp, Gerätetrupp, Sicherungstrupp, Maschinist, Melder und Gruppenkommandant. Keinesfalls darf auf die möglichst rasche Einteilung eines "Inneren Retters" bzw. Patientenbetreuers vergessen werden. (Auch für unverletzte Beteiligte bzw. Unfallzeugen ist eine Betreuung notwendig.) Die Einteilung der Trupps erfolgt durch den Gruppenkommandanten während der Anfahrt oder an der Einsatzstelle nach Priorität. Vollständige Schutzkleidung (Überjacke, Überhose oder Overall, Helm, Stiefel, technische oder Branddiensthandschuhe) sind Pflicht. Für Rettungstrupp, Gruppenkommandant und weiteres Personal das unmittelbar mit oder bei verletzten Personen zu tun hat sind Einweghandschuhe unter den Einsatzhandschuhen Pflicht. Aus der Mannschaftskabine werden bei Bedarf Beleuchtungsgeräte und Warnwesten entnommen. SER Verkehrsunfall mit Menschenrettung 01. Jänner 2017 Seite 1 von 6
2 2.2 Raumeinteilung Als Ersteintreffendes Fahrzeug wird das LFA-B in Fahrtrichtung ca.15-20m vor der Unfallstelle als Prellschutz aufgestellt. Die Unfallstelle wird mit Feuerwehrfaltsignalen und bei Bedarf mit Verkehrsleitkegeln abgesichert bzw. der Verkehr komplett angehalten. Direkt bei den verunfallten Fahrzeugen bewegen sich seitens der Feuerwehr in einem 5 Meter Radius (Arbeitsbereich) nur der Gruppenkommandant und der Rettungstrupp. Andere Personen betreten diesen Bereich nur dann, wenn sie eine entsprechende Aufgabe erhalten. An der Grenze außerhalb dieses 5m Radius wird der Geräteablageplatz und der Teileablageplatz errichtet. Seitens der Rettung wird hier unter Umständen ebenfalls eine Ablagefläche für Geräte aufgebaut. Am Geräteablageplatz hält sich der Gerätetrupp auf. Außerhalb eines 10m Radius vom Unfallfahrzeug aus nimmt der Sicherungstrupp Aufstellung. Hier werden von ihm die notwendigen Geräte zur Sicherstellung des Brandschutzes bereitgestellt. Alle Mitglieder ohne Aufgabe finden sich geschlossen nahe des Sicherungstrupps ein, sodass der GKDT eine Übersicht über nicht eingeteiltes Personal hat und schnell auf dieses zugreifen kann. SER Verkehrsunfall mit Menschenrettung 01. Jänner 2017 Seite 2 von 6
3 2.3 Aufgabenverteilung - Wer macht was? GKDT: Einteilung der Trupps Erkundung Befehlsgebung Absprache mit Rettung / Einsatzleiter Vorgabe - Schnittmuster (Werkzeugtasche GKDT) Melder: Innerer Retter (Erste-Hilfe, Betreuung,...) Innenraum Erkundung Maschinist: Rettungstrupp: Gerätetrupp: Sicherungstrupp: Sichert eigenes Fahrzeug (LFA-B) Unterstützung des Gerätetrupps Bedient Notstromaggregat Baut Beleuchtung mit Lichtmast und Umfeldbeleuchtung auf (bei Nacht) Überwachung des Funkverkehrs Sichern / Stabilisieren des Unfallfahrzeuges Glasmanagement Arbeiten mit dem Rettungsgerät Aufbauen des Geräteablageplatzes (5m Radius) Aufbau des Teileablageplatzes (5m Radius) Unterstützung des Rettungstrupps Verkehrsabsicherung Brandschutz (10m Radius) Baut Stativ mit Fluter auf (bei Nacht) Die Aufgaben des Sicherungstrupps können eventuell gleich an ein nachrückendes Fahrzeug vergeben werden.!! Diese SER stellt keinen vorgefertigten Ablauf dar der Blind Abgearbeitet werden kann!! Der Gruppenkommandant muss die Aufgaben priorisieren und die Mannschaft mit gezielter Befehlsgebung (Angriffsbefehl) entsprechend einteilen. 2.4 Aufgaben für nachrückende Fahrzeuge Vor allem beim Ausrücken mit Mindestbesatzung von 1:4 ist es von Vorteil Aufgaben an andere Fahrzeuge zu vergeben. Aufgaben wie die Herstellung eines Brandschutzes mittels HD oder C- Schnellangriff müssen an andere (wasserführende) Fahrzeuge vergeben werden. SER Verkehrsunfall mit Menschenrettung 01. Jänner 2017 Seite 3 von 6
4 2.5 Liste der notwendigen Geräte im Detail 1x Geräteablageplane (gelb/rot) 1x Teileablageplane (grün) 1x Hydraulikaggregat 1x Spreizer 1x Schere 1x Rettungszylinder 1x Verlängerung für Rettungszylinder 2x Radkeile 2x Unterbauholz (Stab-Pack) 1x Stab-Fast 1x Schwellenaufsatz 1x Koffer Glasmanagement 1x Werkzeugkiste VU 1x Erste - Hilfe Koffer 1x Decke 1x Spineboard + Gurte 1x Werkzeugtasche GKDT [unter Beifahrer Sitz] [Mannschaftsraum vordere Sitzbank] [Mannschaftsraum hintere Sitzbank] [Mannschaftsraum hintere Sitzbank] [G3] [Beifahrer Türe] SER Verkehrsunfall mit Menschenrettung 01. Jänner 2017 Seite 4 von 6
5 2.6 Erkundung bei Verkehrsunfällen Die Erkundung führt prinzipiell der Gruppenkommandant durch. Der Innere Retter sollte sofort mitgenommen werden damit der Patienten nicht mehr alleine gelassen wird (GKDT geht für Befehlsgebung zurück, ). Ergeben sich weitere Anmarschwege vom Fahrzeug zur Unfallstelle ist es Sinnvoll je einen Mann des Rettungs und Gerätetrupps mit zu nehmen und diese vor Ort in die Lage einzuweisen (Wo soll die Geräteablage aufgebaut werden, wo und wie wird das Fahrzeug Stabilisiert). In der vom Gruppenkommandanten mitgeführten Werkzeugtasche befinden sich Wachskreiden zur Kennzeichnung von Schnittpunkten oder Stellen an denen nicht geschnitten/gespreizt werden darf. Auch Werkzeug zum Öffnen von Innenverkleidungen ist darin enthalten. 2.7 Verkehrsabsicherung an der Einsatzstelle Für die Absicherung der Einsatzstelle ist der Sicherungstrupp verantwortlich. Die erste "Absicherung" entsteht durch eine entsprechende Aufstellung des Löschfahrzeuges. Weiters werden Blaulicht und Warnblinkanlage eingeschaltet. Bei Nacht ist schnellstmöglich eine großflächige Ausleuchtung der Unfallstelle vorzusehen. Feuerwehrfaltsignale werden entsprechend der Gegebenheiten auf beiden Fahrspuren aufgestellt. Bei Nacht werden Handscheinwerfer oder Warnblitzleuchten ergänzend beigestellt. Im Falle einer Menschenrettung wird der Verkehr immer komplett angehalten. Für diese Aufgabe kann auch die Polizei herangezogen werden sobald diese Vorort ist. 2.8 Brandschutz Für den Aufbau eines Brandschutzes ist ebenfalls der Sicherungstrupp verantwortlich. In unserem LFA-B stehen hierfür Schaum- und Pulverlöscher zur Verfügung. Sofern die Lage dies erfordert hat sich der Sicherungstrupp mit Atemschutz auszurüsten. Von einem nachrückenden Wasserführenden Fahrzeug wird zumindest eine HD - Leitung aufgebaut. (Bei unserem TLFA3000 wird die Schnellangriffseinrichtung - Schaum mit Hohlstrahlrohr vorgenommen. Hiermit kann der Schaum falls erforderlich beliebig beigemischt werden.) SER Verkehrsunfall mit Menschenrettung 01. Jänner 2017 Seite 5 von 6
6 2.9 Geräteablageplatz Für den Aufbau des Geräteablageplatzes ist der Gerätetrupp verantwortlich. Eventuell werden vom Gruppenkommandanten Geräte priorisiert die gleich zu Beginn benötigt werden bzw. wird der Rettungstrupp benötigtes Gerät gleich selbst vornehmen. Das Hydraulikaggregat ist sofort in Betrieb zu nehmen. Bei der Aufstellung ist auf die Abführung der Abgase zu achten (siehe Bild). Das Aggregat erst nach einiger Laufzeit in den ECO-Mode stellen. Der Spreizer wird an der gelben Leitung die Schere an der roten Leitung angeschlossen. Die Schere wird in geöffneter Stellung abgelegt. Der Spreizer ist geschlossen abzulegen Teileablageplatz Für den Aufbau des Teileablageplatzes ist der Gerätetrupp verantwortlich. Der Teileablageplatz dient zur Lagerung von Fahrzeugteilen oder ähnlichem. Somit stellen diese Teile im Arbeitsbereich keine Hindernisse oder Stolperfallen dar Arbeiten am Fahrzeug Für das direkte Arbeiten am Fahrzeug ist der Rettungstrupp zuständig. Natürlich können weitere Kräfte durch den Gruppenkommandanten eingeteilt werden. Zu den wichtigsten Erstmaßnahmen zählt das Sichern/Stabilisieren des Unfallfahrzeuges je nach Lage. Es folgt die Entfernung noch intakter Sicherheitsverglasungen im Arbeitsbereich Innerer Retter Bei einem voll besetzten Fahrzeug kommt die Rolle des Inneren Retters dem Melder zu. Er kümmert sich während des Einsatzes um den/die Patienten. Dazu gehört Erste Hilfe, Erhaltung der Vital Funktionen sowie der ständige Kontakt zu den Personen. Eine weitere Aufgabe ist die Erkundung des Fahrzeuginnenraums um den Rettungstrupp auf Gefahren (z.b.: Airbags) oder aber auch auf eventuell für die Rettung noch nützliche Funktionen wie die Sitzverstellung hinzuweisen. SER Verkehrsunfall mit Menschenrettung 01. Jänner 2017 Seite 6 von 6
Die letztendliche Entscheidungsgewalt zum Vorgehen im Einsatz hat der Gruppenkommandant des jeweiligen Fahrzeuges bzw. der Einsatzleiter.
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