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2 Alle Inhalte dieses Ebooks, d.h Texte und Bilder, sind nach internationalem und nationalem Urheberrecht geschützt. Es ist nicht gestattet, die Inhalte dieses Ebooks zu kopieren, zu vervielfältigen oder sonst in einer Form elektronisch oder mechanisch, einschließlich Abschriften und Photographien, zu reproduzieren. Wer gegen das Urheberrecht verstößt, macht sich gemäß 106.ff Urhebergesetz strafbar. Reproduktionen für den privaten Eigengebrauch sind gestatte Ich weiße ausdrücklich daraufhin, dass die Informationen und Ratschläge, die indem Ebook zu Verfügung gestellt bzw. veröffentlich werden, nach bestem Wissen und Gewissen und mit größter Sorgfalt zusammengestellt wurden. Es kann jedoch für deren Richtigkeit keine Garantie gegeben werden und ihre Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr. Ich übernehme keinerlei Haftung für Schäden oder Unfälle. Hunde sind individuelle Lebewesen. Da jeder Hund anders ist, kann nicht garantiert werden, dass die in dem Ebook vorgestellen Techniken zum Erfolg führen. 2

3 Vorwort Die Kommandos Sitz, Platz und Bleib gehören zur Grunderziehung eines Hundes. Jeder sollte sie beherrschen und die meisten tun dies auch - das ist also nichts Besonderes mehr. Für dieses Trickbuch sollte dein Hund diese Kommandos bereits beherrschen. Ist dies nicht der Fall, arbeite zuerst die entsprechenden Kapitel am Anfang dieses Buches durch. Danach kannst du mit den Tricks beginnen. :-) Noch weitere Kapitel zur Grunderziehung deines Hundes findest du in: "Einfaches Hundetraining" - Ein Kurs von Ben Bretsch. Wenn du mehr über diesen Grundkurs erfahren willst, dann schau doch mal auf: Mit diesem Trickbuch kannst du deinem kleinen Liebling Dinge beibringen, die nur dein Hund kann und so könnt ihr alle zum Staunen bringen. Aber nicht nur dein Umfeld wird begeistert sein, sondern auch dein Hund hat beim Training garantiert jede Menge Spaß. Hunde lieben es, in Anwesenheit Anderer, kleine Kunststücke vorzuführen und dafür Lob und Anerkennung zu bekommen. Aufmerksamkeit ist das Tollste für einen Hund. Wenn er also von mehreren Menschen gleichzeitig diese Aufmerksamkeit bekommt, ist das für ihn das Größte. Das Training der Tricks wird ihm also genauso viel Freude wie dir bereiten. Außerdem stärkt das intensive Training die Beziehung zwischen dir und deinem Hund und du hältst ihn nicht nur physisch, sondern auch mental fit. Um deinem Hund erfolgreich Tricks beizubringen, musst du ihn motivieren. Das schaffst du, indem du immer seine Lieblingsleckerlis parat hast und ihn stets ausreichend lobst. Alles, was du für dein Training brauchst, sind also Leckerlis, Motivation, Geduld und für einige Übungen ein paar kleine Gegenstände, die du aber bestimmt schon zu Hause hast. Solltest du bisher mit einem Klicker trainiert haben, kannst du diesen natürlich auch für die Tricks verwenden. Wenn du Lust hast dein Training mit einem Klicker durchzuführen, arbeite das entsprechende Kapitel in diesem Buch durch und danach kannst du alle Tricks auf Basis des Klickers trainieren. Beim Training beginnst du am besten mit einfachen Tricks aus dem ersten Teil dieses Buches. Mithilfe der praktischen Schritt-für-Schritt-Erklärung sollte das Training für euch kein Problem sein. 3

4 Wichtig: Bringe deinem Hund niemals mehrere Tricks gleichzeitig bei, das führt nur zu unnötiger Verwirrung. Ein weiterer Tipp für dein Training: Beende jede Trainingseinheit rechtzeitig. Das heißt dann, wenn dein Hund noch Lust hat und motiviert ist. So bleibt die Motivation bis zum nächsten Training erhalten. In meinem Trickbuch findest du folgende Übungen: Seite Dein erstes Training mit dem Klicker 6 "Sitz!" 8 "Platz!" 11 "Bleib!" 14 TEIL I - Tricks für Einsteiger 17 1 "Hallo!" 18 2 "Gib mir einen Kuss!" 19 3 Gähnen 20 4 "Geh zurück!" 21 5 Geh dorthin! 22 6 "Gib Pfote!" 23 7 Lady 24 8 "Stell dich tot!" 25 TEIL II - Aufbautricks 26 9 "Sprich!" "Such es!" Kopf ablegen Tanzen Drehen "Dreh dich um!" "Mach das Licht an!" Der zählende Hund "Such...!" Betteln Winke, winke, Verbeugen "Schäm dich!" 39 4

5 TEIL III - Tricks für Profis Kriechen "Hol!" Gesundheit Seilspringen Verstecken (Teil 1) Verstecken (Teil 2) Frisbee 48 Nun wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg beim Training!!!! Ben Zeichen im Buch: 1 Das brauchst du 2 Tipp 3 Achtung 1 Zeichen übernommen von Microsoft. 2 Ebd. 3 Ebd. 5

6 Dein erstes Training mit dem Klicker Die folgende Basisübung zeigt dir und deinem Hund, wie mein Training mit dem Klicker funktioniert. Darauf kannst du alle anderen Übungen aufbauen. 1. Stelle dich vor deinen Hund. Wenn du einen kleinen Hund hast, kannst du dich auch hinknien oder hinsetzen. 2. Halte den Klicker in der einen Hand und die Belohnungen in der anderen. Am besten versteckst du erst einmal beide Hände hinter dem Rücken. 3. Betätige den Klicker und gib deinem Hund eine Belohnung (am besten: Essen) 4. Achte auf die Reaktion deines Hundes, wenn er keine Angst vor dem Klick hat, wiederhole den Vorgang mehrmals. 5. Nach ein paar Wiederholungen kannst du die Hände hinter dem Rücken hervorholen. Achtung: Wichtig ist, dass auf jeden Klick eine Belohnung folgt. Du wirst bald sehen, dass deinem Hund beim Betätigen des Klickers das Wasser im Mund zusammenläuft. Dein Hund muss nichts für den Klick tun, diese Übung ist nur dafür gedacht, deinen Hund mit dem System vertraut zu machen. Achte außerdem darauf, nicht aus Versehen ein unerwünschtes Verhalten zu belohnen. Einige Hunde haben zu Trainingsbeginn auch Angst vor dem Klickgeräusch. Verwende in diesem Fall einen leiseren Klicker, zum Beispiel einen Kugelschreiber. Du kannst aber auch den Klicker in ein Tuch wickeln, um das Geräusch zu dämpfen. Du solltest die Lautstärke allerdings kontinuierlich erhöhen, um deinen Hund an das Geräusch zu gewöhnen. 6

7 Tipp: Sollte dein Hund kein Interesse an dir und/oder den Belohnungen haben, musst du andere/bessere Belohnungen verwenden. Außerdem kannst du an einen Ort wechseln, an dem dein Hund weniger abgelenkt wird. Immer wenn du mit ihm trainierst, konkurrierst du mit der Umgebung um seine Aufmerksamkeit. Beim Klickertraining ist es extrem wichtig, ein gutes Timing zu besitzen. Du musst spätestens 1-2 Sekunden nach dem Verhalten klicken, damit dein Hund noch eine Verbindung aufbauen kann. Am Anfang fällt dir das vielleicht noch etwas schwer, aber mit ein bisschen Übung sollte das kein Problem mehr sein. Außerdem ist es wichtig, die Trainingsorte häufiger zu wechseln, damit dein Hund lernt, Befehle an jedem beliebigen Ort auszuführen. 7

8 "Sitz!" Sitz! ist einer der einfachsten Kommandos, die du deinem Hund beibringen kannst. Dennoch wird dieser Befehl oft ganz falsch trainiert. Du kannst dabei unterschiedliche Trainingsmethoden anwenden. Die erste Möglichkeit besteht darin, das Verhalten deines Hundes einzufangen. 1. Hunde setzen sich häufig hin. Verbringe Zeit mit deinem Hund und beschäftige dich mit ihm. Sobald er sich hinsetzt, klickst du und belohnst ihn. 2. Jetzt kannst du dich ein paar Schritte bewegen. 3. Sollte dir dein Hund folgen und sich hinsetzen, kannst du wieder klicken. Bald wird dein Hund so oft Sitz machen, dass du gar nicht mehr mit dem Klicken hinterherkommst. Dann ist es Zeit, den Befehl Sitz! einzuführen. 4. Jedes Mal, wenn sich dein Hund hinsetzt, sagst du den Befehl Sitz!" 5. Später allerdings sagst du das Wort, um das Verhalten einzuleiten. Vergiss nicht, zu klicken und deinen Hund zu belohnen. Tipp: Bei dieser Übung ist es wichtig, sofort zu klicken, sobald das Hinterteil deines Hundes den Boden berührt. Ansonsten kann er keine Verbindung zwischen dem Sitzen und dem Klick herstellen. Sollte diese Trainingsmethode bei deinem Hund nicht funktionieren, kannst du eine andere verwenden, um ihm Sitz beizubringen. 1. Wenn du einen großen Hund hast, stell dich vor ihn, bei einem kleinen kannst du dich hinsetzen. 8

9 2. Nimm eine Belohnung, sodass er sie sehen kann, und bewege sie langsam über seinem Kopf. Dein Hund wird sich wahrscheinlich hinsetzen, um die Belohnung weiterhin sehen zu können. 3. Sobald er sich hinsetzt, klickst du und belohnst ihn. Einige Hunde setzen sich vielleicht nicht hin, sondern springen hoch und versuchen sofort, die Belohnung zu erreichen. Das ist überhaupt kein Problem. 4. Sollte das passieren, ist das ein guter Zeitpunkt ein Wort einzuführen, das deinem Hund mitteilt: Das war leider nicht das, was ich mir gewünscht habe. (Geeignete Wörter sind zum Beispiel Ups oder Schade ) Dieses Wort sollte aber dennoch fröhlich ausgesprochen werden. Denn wir benutzen dieses Wort nicht, um unseren Hund zu bestrafen, sondern ihm zu sagen: Versuch etwas anderes, das ist nicht richtig. 5. Warte, bis er sich beruhigt hat, und wiederhole die Übung. Es ist wichtig, Geduld zu haben. Tipp: Sollte es überhaupt nicht funktionieren, musst du Schritt für Schritt trainieren. Dies nennt man ein Verhalten formen. Jeder Hund kann einige Verhaltensweisen nur schwer lernen. Dann sollte man Schritt für Schritt trainieren. 1. Normalerweise klickst du erst, wenn dein Hund sitzt. In diesem Fall jedoch klickst du bereits, wenn sich sein Hinterteil auch nur minimal Richtung Boden bewegt. 2. Dann lässt du ihn langsam immer größere Schritte machen, bis er komplett sitzt. 3. Am Anfang klickst du für minimale Bewegungen in Richtung Boden, später nur noch für größere Bewegungen usw. 9

10 4. Sollte sich dein Hund auf Anhieb jedes Mal hinsetzen, wenn du die Belohnung über seinem Kopf bewegst, dann wiederhole die gleiche Übung nur mit deiner Hand ohne Belohnung. 5. Sollte es auch ohne Belohnung funktionieren, kannst du jetzt den Befehl Sitz! einführen. Dafür wiederholst du die Übung, und sobald er sich hinsetzt, sagst du Sitz!" 6. Wiederhole dies mehrere Male. 7. Wenn alles klappt, gibst du deinem Hund nur noch den Befehl Sitz!" Im besten Fall setzt er sich hin, dann solltest du ihm eine Jackpotbelohnung geben. 8. Sollte es noch nicht klappen, wiederhole noch ein paar Mal die Übung mit der Hand und dem Befehl. 9. Danach versuchst du es erneut nur mit dem Befehl. Tipp: Es ist wichtig, den Befehl erst dann zu verwenden, wenn dein Hund die Übung auch ohne Belohnung richtig ausführt. Denn sonst besteht die Möglichkeit, deinen Hund mit Informationen zu überladen und ihn zu verwirren. Nach 10 Minuten Training sollte dein Hund soweit sein. Beachte auch bei dieser Übung, das Tempo sinnvoll anzupassen. Sollte sich dein Hund bereits nach 4 Minuten Training langweilen, dann kannst du den Befehl auch früher verwenden 10

11 "Platz!" Voraussetzung: "Sitz!" Beim Platzbefehl kannst wie beim "Sitz!" versuchen, das natürliche Verhalten einzufangen. Du wartest also, bis sich dein Hund hinlegt, dann klickst und belohnst du ihn. Die zweite Methode, ihm Platz beizubringen, ist das Locken mit einer Belohnung. 1. Lass deinen Hund vor dir sitzen. Hierbei ist es wichtig, nicht jetzt schon zu klicken und ihn zu belohnen, damit er weiterhin aufmerksam bleibt. 2. Nimm nun eine Belohnung in die Hand und halte sie vor seine Nase, dann wanderst du damit langsam zu Boden. 3. Dein Hund wird dem Leckerli wahrscheinlich mit seiner Nase folgen und schon ist er in der Platzposition. 4. Sobald seine Ellenbogen den Boden berühren, klickst du und belohnst ihn. Tipp: Sollte dein Hund nicht vollständig in die Platzposition gehen, musst du wieder Schritt für Schritt vorgehen. 1. Normalerweise klickst du erst, wenn dein Hund sitzt. In diesem Fall jedoch Zuerst belohnst du ihn bereits für das Strecken zur Belohnung. 2. Dann arbeite dich langsam vor und entferne die Belohnung etwas von ihm. 3. Wenn er sich nun weiter als vorher nach unten bewegt oder eine Pfote nach vorne streckt, klicke und belohne ihn. 11

12 Tipp: Falls dein Hund aufsteht oder irgendetwas anderes macht, verwende dein Signalwort für Leider nicht richtig. Im nächsten Schritt lockst du deinen Hund nur noch mit der Hand. 1. Wiederhole dafür einfach die Übung, ohne eine Belohnung in der Hand zu halten. Hierfür sind sicher einige Wiederholungen nötig. 2. Sollte das funktionieren, kannst du nun den Befehl Platz! verwenden. 3. Jedes Mal, wenn dein Hund mit den Ellenbogen den Boden berührt, sagst du Platz!, dann klickst du und belohnst ihn. Als Nächstes wird die Hand wieder weggelassen und es soll nur noch der Befehl gegeben werden. 4. Stell/setz dich vor deinen Hund und bring ihn in die Sitzposition. 5. Dann gib ihm den Befehl Platz!" Jetzt wird sich dein Hund entweder hinlegen oder gar nichts machen. Sollte er nicht reagieren, locke ihn mit deiner Hand in die Platzposition. 6. Wiederhole diese Übung ein paar Mal und versuche es dann ohne die Hand. 7. Sollte er sich hinlegen: Herzlichen Glückwunsch, dein Hund hat soeben den Platzbefehl gelernt! Vergiss nicht, ihm eine Jackpotbelohnung zu geben. 8. Solltest du wirklich Probleme mit dem Platzbefehl haben, musst du kreativ werden. Du kannst dich zum Beispiel hinsetzen und ein Bein nach vorne, leicht angewinkelt ausstrecken und darunter die Belohnung legen. So ist dein Hund gezwungen, sich ebenfalls hinzulegen, um das Leckerli zu erreichen. 12

13 Tipp: Das Wichtigste bei dieser Übung ist Geduld. Wenn du frustriert bist oder dein Hund lieber spielen möchte, höre mit dem Training auf und übe später weiter. Also achte darauf, ihm genug Pausen zu geben und trainiere nicht länger als 10 Minuten an einem Stück. 13

14 Bleib! Voraussetzung: "Platz!" Jetzt ist der Bleib-Befehl an der Reihe. Einen Hund zu besitzen, der diesen Befehl beherrscht, ist einfach wunderbar und im Alltag sehr praktisch. Das brauchst du: viele Belohnungen (in sehr kleine Stücke geschnitten, sodass sie dein Hund schnell fressen kann) 1. Als Erstes gibst du den Platzbefehl. 2. Anstatt jedoch sofort zu klicken und ihn zu belohnen, wartest du 2-3 Sekunden. Damit bringst du ihm bei, dass er die Belohnung für das Liegenbleiben bekommt und nicht für das Platz!. Achtung: Hunde können die Belohnung nur mit dem Verhalten verbinden, wenn die Belohnung in den ersten 1-2 Sekunden nach seinem Verhalten erfolgt. Wenn du nicht 2-3 Sekunden wartest, belohnst du ihn nämlich für den Platzbefehl. 3. Jetzt arbeite dich langsam voran, indem du die Sekundenanzahl bis zur Belohnung erhöhst. 4. Am Anfang 2-3 Sekunden, der nächste Schritt sind 4-6 Sekunden usw. 5. Sobald dein Hund problemlos 4-6 Sekunden wartet, kannst du den Befehl Bleib! beim Belohnen hinzufügen. Tipp: Sollte dein Hund noch nicht so lange ausharren, verkürze die Wartezeit wieder etwas. 14

15 6. Zum Schluss musst du wieder klicken und belohnen. 7. Nun wiederhole den Vorgang und achte darauf, diese Übung nicht länger als 2-3 Minuten am Stück durchzuführen, denn sonst wird sich dein Hund schnell langweilen. Sollte die Übung bereits gut funktionieren, kannst du dich nun etwas von deinem Hund entfernen. 8. Dazu erteilst du wieder den Platzbefehl, wartest 4-6 Sekunden und gehst zwei Schritte zurück. 9. Warte nun eine Sekunde und gehe wieder zu deinem Hund zurück. 10. Klicke, belohne ihn und sag Bleib!" Durch diese Übung lernt dein Hund, dass das Warten für ihn etwas Positives ist. Tipp: Sollte dein Hund aufstehen, klicke und belohne ihn nicht. Bestrafe ihn aber auch nicht. Beginne einfach erneut mit der Übung. Das Ziel dieser Übung ist es, die Entfernung zwischen dir und deinem Hund kontinuierlich zu erhöhen. Wenn du mit zwei Schritten angefangen hast, nimm beim nächsten Mal drei. Jedes Mal, wenn die Belohnung erfolgt, musst du den Befehl Bleib! dazusagen. Denke daran, dass diese Übung sehr schnell langweilig für deinen Hund wird. Trainiere deswegen nicht länger als drei Minuten. 11. Nach ein paar Trainingseinheiten kannst du anfangen, jede Trainingseinheit um 30 Sekunden zu verlängern. 12. Sobald dein Hund problemlos und geduldig auf dich wartet, kannst du wieder Ablenkungen in die Übung einbauen. Hierfür entfernst du dich ein paar Schritte von ihm und lässt dann zufällig etwas fallen. 13. Wenn er sich von dem Geräusch nicht irritieren lässt, gehe wieder zu ihm zurück, sage Bleib!, klicke und belohne ihn. (Diesmal darf es ruhig eine Jackpotbelohnung sein.) 15

16 14. Trainiere mit deinem Hund solange die leichten Ablenkungen, bis sie ihn in keiner Weise mehr irritieren. 15. Danach kann die Ablenkung ruhig größer sein. So kannst du z. B. eine Person ins Zimmer eintreten lassen. Wenn er aufsteht, bekommt er keine Belohnung. Starte die Übung einfach erneut. 16. Wiederhole dies solange, bis dein Hund versteht, dass er nur die Belohnung bekommt, wenn er liegen bleibt. Solltest du und dein Hund während der Übung frustriert sein, beende einfach das Training. Denn mit Spaß ist das Training immer am effektivsten!! 16

17 TEIL I Tricks für Einsteiger 17

18 1 "Hallo!" Mit diesem Trick bringst du deinem Hund bei, "Hallo" zu sagen, indem er dich berührt und danach an dir hochsieht. Das brauchst du: Stuhl 1. Setz dich auf einen Stuhl und halte ein Leckerli in deiner Hand versteckt. 2. Dein Hund wird anfangen es zu suchen, und sobald er dich am Bein anstupst oder berührt, sagst du "Sag Hallo". 3. Dann sollte er zu dir hochschauen. 4. Sobald er dies tut, belohnst und lobst ihn ausgiebig. Achtung: Achte darauf ihn wirklich nur dann zu belohnen, wenn er dich auch angesehen hat. 18

19 2 "Gib mir einen Kuss!" Dieser Trick ist einer der leichtesten, weshalb er sich gut zum Einstieg für dich und deinen Hund eignet. 1. Sobald dich dein Hund im Gesicht abschleckt, verstärkst du sein Verhalten, indem du sagst: "Gib mir einen Kuss" oder kurz: "Kuss". (Mach diese Übung jedes Mal, wenn er dich von selbst abschleckt.) 2. Danach lobst und streichelst du ihn ausgiebig. 3. Nach einigen Wiederholungen dieser Art wird es ausreichend sein, nur "Kuss" zu sagen und dein Hund wird dich küssen. 4. Vergiss allerdings nie ihn nach dem Kuss ausreichend zu loben und zu streicheln. Tipp: Sollte dein Hund nicht der "Küssertyp" sein (das kommt allerdings nur selten vor), kannst du dir anderweitig helfen. Streiche etwas Leckeres oder gut Riechendes auf dein Kinn und dein Hund wird automatisch zum Küsser. Sobald dich dein Liebling abschleckt, sagst du wieder "Gib mir einen Kuss". P. S.: Solltest du diesen Trick eklig finden, kannst du ihn einfach auslassen 19

20 3 Gähnen Hiermit kannst du deinem Hund beibringen, auf Kommando zu gähnen. 1. Jedes Mal wenn dein Hund von sich aus gähnt, gibst du den Befehl "Gähnen" dazu. (Dies sollte möglichst zeitgleich passieren.) 2. Nach einiger Zeit wird dein Hund den Befehl verstanden haben und dein Kommando ausführen. 20

21 4 "Geh zurück!" Durch diesen Trick bzw. Kommando lernt dein Hund, zurückzugehen. Du kannst dies zum Beispiel auch dazu verwenden, um deinen Hund vor anderen Menschen oder Hunden zurückweichen zu lassen. 1. Stell dich vor deinen Hund. 2. Geh dann auf ihn zu und sag: "Geh zurück". 3. Er wird dies automatisch tun, da du ja sonst auf ihn draufsteigst. 4. Wiederhole diese Übung einige Male, damit dein Hund auch wirklich versteht, was du meinst. Tipp: Sollte dein Hund anstatt zurückzuweichen auf die Seite gehen, kannst du ihn austricksen, indem du die Übung einfach in einem engen Gang o. ä. machst. So ist er gezwungen, wirklich nach hinten auszuweichen. 21

22 5 "Geh dorthin!" Bei dieser Übung lernt dein Hund, in eine vorgegebene Richtung oder zu einem bestimmten Ziel zu gehen. 1. Halte mehrere Leckerlis bereit. 2. Platziere ein paar Leckerlis in verschiedenen Richtungen und einiger Entfernung (ca. 4-5 Meter): Lege eines gegenüber von dir, eines etwas weiter links und das andere etwas rechts davon hin. Die Leckerlis sollten alle auf einer Höhe liegen. 3. Sag nun: "Geh dorthin" und zeige in die Richtung, in die dein Hund gehen soll. 4. Sobald er in die richtige Richtung geht, belohnst du ihn wieder ausgiebig. 5. Nach einiger Übung kannst du versuchen deinen Hund in eine Richtung zu schicken, ohne dass dort ein Leckerli auf ihn wartet. 6. Sollte dies nicht funktionieren, kannst du ein Leckerli in die erwünschte Richtung werfen. Tipp: Achte darauf, dass dein Hund immer in die Richtung läuft, in die du gezeigt hast. Tut er dies nicht, musst du ihn stoppen und erneut den Befehl geben. 22

23 6 "Gib Pfote!" Beherrscht dein Hund diesen Trick, kann er begrüßen, wen du möchtest. 1. Sag zuerst: "Gib Pfote!" 2. Nimm dann die Pfote deines Hundes in eine Hand und gib ihm mit der anderen Hand ein Leckerli. 3. Wiederhole diese Übung einige Male und dein Hund wird sehr schnell verstanden haben, was du von ihm willst. (Eventuell gibt dir dein Hund nach dem Befehl schon alleine die Pfote. Probier es einfach mal aus.) 4. Strecke ihm beim nächsten Training nach dem Befehl deine offene Hand entgegen. 5. Versteht er nicht, was du von ihm willst, hilf ihm, indem du selbst seine Pfote wieder einige Male hochnimmst. 6. Wiederhole die Übung nochmals, indem du ihm die Hand entgegenstreckst. Nun sollte dein Hund verstanden haben, was du von ihm willst. Wenn du möchtest, kannst du den Trick noch schwieriger machen, indem du deinem Hund beibringst, die rechte oder die linke Pfote zu geben. 23

24 7 Lady Voraussetzung: Trick 6 "Gib Pfote!" Bei diesem Trick lernt dein Hund, seine Pfoten wie eine richtige "Lady" zu überkreuzen. 1. Lass deinen Hund Platz machen. 2. Gib ihm nun das Kommando "Gib Pfote!" 3. Aus dieser Position heraus wird dein Hund automatisch irgendwann seine beiden Pfoten übereinanderlegen. 4. Tut er dies, gibst du das Kommando "Lady!" und belohnst ihn ausgiebig. 5. Übe dies so oft, bis der Trick sitzt. 24

25 8 "Stell dich tot!" 1. Lass deinen Hund vor dir sitzen. 2. Sobald du merkst, dass er sich auf eine Seite legen will, schiebst du ihn etwas in diese Richtung an und sagst dazu "Stell dich tot". 3. Sobald er auf der Seite liegt, lobst und streichelst du ihn und gibst ihm ein Leckerli. 4. Wiederhole diese Übung mehrmals, bis dein Hund verstanden hat, was du von ihm willst. Tipp: Am besten übst du diesen Trick, wenn dein Hund schon etwas müde ist, denn dann wird er sich von selbst auf eine Seite legen wollen. 25

26 TEIL II Aufbautricks 26

27 0 9 "Sprich!" Mit dem Kommando "Sprich!" bringst du deinem Hund bei auf Kommando zu bellen und mit dir zu "sprechen". Das brauchst du: Telefon o. Ä. Bevor du mit diesem Trick starten kannst, musst du herausfinden, auf welchen Reiz dein Hund anfängt zu bellen. Diese Reize können von Hund zu Hund sehr unterschiedlich sein. Sollte dein Hund zum Beispiel bellen, sobald das Telefon klingelt, bitte jemanden bei dir anzurufen. 1. Gib den Befehl "Sprich!" kurz bevor das Telefon klingelt. 2. Sobald dein Hund zu bellen anfängt, musst du ihn ausreichend loben und kannst ihm ein Leckerli geben. 3. Nach einiger Übung hat dein Hund gelernt auch ohne das Telefonklingeln, sondern nur aufgrund deines Befehls zu bellen. 4. Sobald er dies tut (er also nach deinem Befehl "Sprich!" und bereits vor dem Einsetzen des Klingelns bellt), kannst du bei der Übung das nachfolgende Telefonklingeln ruhigen Gewissens weglassen. 27

28 10 "Such es!" Dieser Trick ist für nahezu alle Hunde gleichermaßen geeignet. Das Suchen von Gegenständen o. ä. gehört zum natürlichen Instinkt eines jeden Hundes. Hierzu benutzt er seine Nase. Das brauchst du: Tuch bzw. Kleidungsstück 1. Nimm am Anfang ein Leckerli, das stark riecht. 2. Zeig es deinem Hund und leg es danach unter ein Tuch oder ein Kleidungsstück in ca. drei Meter Entfernung. 3. Lass nun deinen Hund an deiner Hand riechen und sag: "Such!" 4. Sobald dein Hund das Leckerli gefunden hat, lobst und streichelst du ihn ausgiebig. 5. Danach solltest du kontinuierlich die Schwierigkeit steigern. z. B. - Leckerli einwickeln - die Entfernung vergrößern - Tuch in einen anderen Raum legen - oder noch schwieriger: Tuch z. B. auf ein Regal legen oder es in einer Kiste verstecken Tipp: Am Anfang solltest du immer mit Leckerlis arbeiten, das ist für deinen Hund das einfachste. Später kannst du dann auch Gegenstände suchen lassen, wie z. B. Schlüssel, Pantoffel, eine Zeitung oder eine Fernbedienung. Wenn du möchtest, kannst du je nachdem auch dein Kommando verändern, z. B. "Such die Fernbedienung!" (siehe hierzu auch den Trick 17 "Such...!" 28

29 11 Kopf ablegen Bei diesem Trick bringst du deinem Hund bei, seinen Kopf zum Beispiel auf deinem Knie oder Oberschenkel abzulegen. Da dies besonders niedlich aussieht, wird dein Umfeld begeistert sein.:-) Das brauchst du: Post-it oder Klebeband 1. Leg deine Hand vorsichtig unter das Kinn deines Hundes und belohne ihn jedes Mal dafür. 2. Bald wird er selbst seinen Kopf auf deine Hand legen. 3. Tut er dies, kannst du gleich ein Kommando dazugeben, z. B. "Leg ab!" Dazu belohnst du wieder. 4. Als Nächstes klebst du ein Post-it oder ein Stückchen Klebeband bzw. Tesa auf deine Hand und du lässt deinen Hund seinen Kopf wieder auf deiner Hand bzw. nun auf dem Klebeband ablegen. Nun solltest du deinem Hund beibringen, dass er den Kopf immer auf das Klebeband ablegen soll. Das geht so: 5. Bringe das Klebeband nun auf einem weichen Kissen oder Ähnlichem an. (Der Gegenstand sollte ungefähr auf Kinnhöhe des Hundes sein!) 6. Gib das Kommando. Sobald er seinen Kopf auf dem Kissen ablegt, belohnst du ihn wieder. 7. Übe dies nun einige Male, bis dein Hund das Kopfablegen perfekt beherrscht. 8. Dann übst du weiter mit dem Klebeband, aber mit anderen Gegenständen oder Körperteilen, zum Beispiel dem Oberschenkel. 9. Ist das Kommando gut eingeübt, kannst du langsam den Klebstreifen weglassen. 29

30 12 Tanzen Dieser Trick ist besonders leicht zu lernen für Hunde, die von sich aus gerne an etwas oder jemandem hochspringen. Außerdem ist das Tanzen für kleinere Hunde mit weniger Gewicht einfacher als für schwere und große Hunde. 1. Schaffe für deinen Hund eine Situation, in der er aufgeregt ist oder sich sehr freut. Dann wird er von alleine anfangen zu "tanzen". 2. Wenn er dies tut, nimmst du seine Vorderpfoten in die Höhe, sodass er nur noch auf den Hinterpfoten steht. 3. Sag dazu mehrmals "Tanz". 4. Danach ist es wichtig, ihn wieder ausgiebig zu loben und mit einem Leckerli zu belohnen. 5. Setze nun seine Pfoten wieder ab. 6. Mach diese Übung einige Male und schon bald wird dein Hund zum professionellen Tänzer. :-) 30

31 13 Drehen Hiermit bringst du deinem kleinen Liebling bei, sich um sich selbst zu drehen. Das geht ganz einfach. 1. Stell dich vor deinen Hund und halte ein Leckerli bereit. 2. Sag nun: "Dreh dich" und führe das Leckerli an seine Nase und dreh deine Hand so um ihn herum, dass er sich auch drehen muss. 3. Sobald er wieder frontal vor dir steht, lobst du ihn ausgiebig und gibst ihm das Leckerli. 4. Nach einiger Übung sollte es ausreichen, das Leckerli für deinen Hund gut sichtbar in der Hand zu halten und zu sagen "Dreh dich". 5. Dein Hund sollte nun verstanden haben, was du von ihm willst und sich um sich selbst drehen. 31

32 14 "Dreh dich um!" Voraussetzung: Trick 8 "Stell dich tot!" 1. Gib deinem Hund den Befehl "Stell dich tot". 2. Nimm nun ein Leckerli und halte es vor die Schnauze deines Hundes. 3. Sag dann: "Dreh dich um" und bewege deine Hand mit dem Leckerli über deinen Hund. (Auf die Seite, auf die er rollen soll) 4. Dein Hund wird nun dem Leckerli nachschauen und seinen Kopf auf die richtige Seite drehen. 5. Nach kurzer Zeit wird er seinen ganzen Körper auf die richtige Seite drehen. 6. Nun ist es wieder an der Zeit, zu loben und ihm das Leckerli zu geben. 7. Wiederhole diese Übung einige Male, dann wird dein Hund irgendwann nur aufgrund deines Kommandos eine Drehung machen. Achtung: Nicht alle Hunde mögen das Umdrehen. Dies ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. So kann es zum Beispiel sein, dass es für deinen Hund unangenehm ist. In diesem Fall solltest du nicht darauf beharren, ihm diesen Trick beizubringen. Du kannst mit deinem Liebling stattdessen andere Übungen machen. 32

33 15 "Mach das Licht an!" Mit diesem Trick lernt dein Hund den Lichtschalter zu betätigen und kann dir so "Arbeit" ersparen. 1. Nimm ein Leckerli so in die Hand, dass dein Hund es sehen kann. 2. Halte es dann über den Lichtschalter. 3. Drücke mit der Hand, in der das Leckerli ist, den Lichtschalter, um das Licht auszumachen. 4. Gib danach den Befehl "Mach das Licht an". 5. Sobald sich dein Hund aufrichtet und mit den Pfoten den Lichtschalter drückt, gibst du ihm das Leckerli und lobst ihn ausgiebig. 6. Nach einiger Übung wird er gelernt haben, was du von ihm willst. Achtung: Dieser Trick ist natürlich nur für große Hunde geeignet, die den Lichtschalter mit den Pfoten auch erreichen können. Tipp: Solltest du Probleme mit dem Kommando "Mach das Licht an!" haben und merken, dass dein Hund nicht ganz versteht, was du willst, versuch es mit einem kürzeren Kommando wie "Licht!" 33

34 16 Der zählende Hund Mit diesem Trick kannst du dein ganzes Umfeld in Staunen versetzen und dein kleiner Liebling wird als Genie dastehen. Voraussetzung: Trick 9 "Sprich!" Du kannst bei diesem Trick deinem Hund Fragen stellen, wie zum Beispiel "Wie viele Menschen sind hier im Raum?" oder "Wie viele Leckerlis habe ich in der Hand?" Der Trick basiert darauf, dass dein Hund auf Kommando bellen kann und auf Kommando wieder aufhört. Es ist wichtig, dass das Bellen deines Hundes langsam und klar ist, sodass man es zählen kann. Das Kommando für das Starten des Bellens sollte unauffällig sein. Dadurch ist dein Hund gezwungen, dich ganz genau zu beobachten. 1. Kombiniere ein selbst gewähltes Signal, z. B. ein kurzes Schließen beider Augen, ein kurzes Kopfnicken oder ein etwas gehobener Zeigefinger, o. Ä. mit dem Befehl "Sprich!" 2. Mach immer zuerst das Signal und gib erst danach den Befehl. 3. Wiederhole diese Übung solange, bis dein Hund gelernt hat nur aufgrund des Signals (also ohne Befehl) zu bellen. 4. Vergiss nicht ihn ausgiebig zu loben. 5. Wenn du also deine Frage stellst, gibst du versteckt dein Signal und dein Hund bellt für jedes Signal einmal. So entsteht der Eindruck, dass dein Hund zählen kann. 34

35 17 "Such...!" Du kannst mit diesem Befehl deinem Hund beibringen, dir die verschiedensten Gegenstände zu bringen: die Brille, die Zeitung, die Fernbedienung oder deine Hausschuhe. Voraussetzung: Trick 10 "Such es!" Das brauchst du: Gegenstand, der gesucht werden soll (z. B. Pantoffel) 1. Lege vor deinem Hund ein Leckerli in deinen Pantoffel. 2. Gib dann den Befehl "Such die Hausschuhe!" 3. Lobe ihn, wenn er das Leckerli gefunden hat. 4. Nach einigen Wiederholungen kannst du das Leckerli in deiner Hand verstecken und den Befehl "Such meine Hausschuhe" geben. 5. Dein Hund kennt den Befehl "Such!" und sollte eine Verknüpfung zwischen dem Bringen der Hausschuhe und der Belohnung herstellen können. 6. Sobald er dir die Schuhe bringt, belohnst du ihn mit dem Leckerli. 35

36 18 Betteln 1. Lass deinen Hund "Sitz" machen. 2. Halte ein Leckerli über seine Schnauze und geh dabei immer etwas höher. Sag dazu gleichzeitig mehrmals "Betteln!" 3. Sobald er sich auf die Hinterschenkel setzt und die Pfoten in der Luft hat, belohnst du ihn. 4. Es ist wichtig ihn sofort zu belohnen, sobald er beide Pfoten in der Luft hat, auch wenn sie nur knapp über dem Boden sind! 5. Sitzt diese Übung, kannst du die Distanz zu deinem Hund vergrößern und den Befehl geben. Achtung: Manche Hunde mögen diesen Trick nicht, denn ihnen tut das Sitzen weh. Solltest du merken, dass dieser Trick für deinen Hund unangenehm ist, brich das Training sofort ab und übe etwas anderes. 36

37 19 Winke, Winke,... Voraussetzung: Trick 6 "Gib Pfote!" 1. Lass deinen Hund "Sitz" machen. 2. Gib den Befehl "Gib Pfote!" 3. Sobald dir dein Hund die Pfote in die Hand geben will, führst du deine Hand immer höher und nimmst die Pfote nicht in die Hand. Du ziehst deine Hand zurück und sagst "Winke!" 4. Wiederhole diese Übung einige Male. Sag immer zuerst "Gib Pfote!" und dann "Winke!" Achtung: Nimm deine Hand nach dem Befehl "Winke!" nicht zu hoch, sonst fühlst sich dein Hund von dir veräppelt. 5. Nach einiger Übung sagst du nach dem Befehl "Gib Pfote!" nur noch "Winke!" 6. Anfangs wird dein Hund seine Pfote nicht sehr hoch nehmen, aber das macht nichts. 7. Hilf deinem Hund zu winken, indem du deine Hand hochnimmst und vor ihm winkst. Tipp: Diese Übung erfordert viel Geduld, aber es lohnt sich! 37

38 20 Verbeugen Dieser Trick ist eigentlich sehr einfach, dafür aber umso wirksamer. 1. Jedes Mal, wenn sich dein Hund streckt, sodass sein Kopf zwischen seinen Beinen ist, z. B. nach dem Aufstehen, sagst du "Verbeug dich!" 2. Wiederhole dies oft. 3. Nach einiger Zeit wird sich dein Hund nur aufgrund deines Befehls verbeugen. Gib ihm danach immer ein Leckerli. Tipp: Sollte dieser Trick bei deinem Hund so nicht funktionieren, kannst du auch folgendermaßen vorgehen: 1. Leg ein Leckerli entweder zwischen seine Vorder- oder Hinterbeine. 2. Dein Hund wird seinen Kopf nach unten neigen müssen, um das Leckerli zu bekommen. Sag gleichzeitig dazu: "Verbeug dich!" 3. Wiederhole dies einige Male und belohne ihn für jede Verbeugung. 38

39 21 "Schäm dich!" Dieser Trick basiert auf einem natürlichen Instinkt deines Hundes. Hunde verfügen nämlich über den Reflex, alles, was auf ihrer Schnauze ist, wegzuwischen. Das brauchst du: Klebeband o. Ä. 1. Nimm ein Stück Klebeband, Tesa oder Ähnliches. Achte allerdings darauf, dass es sich wieder leicht lösen lässt. 2. Klebe ein Stückchen an die Schnauze deines Hundes. 3. Sobald er mit der Pfote drüberwischt, belohnst du ihn. 4. Wiederhole diese Übung öfters. 5. Kombiniere danach das Pfotenwischen deines Hundes mit einem Kommando (z. B. "Schäm dich") Tipp: Als Alternative zum Tesa könntest du auch einen weichen, größeren Haargummi, ein Band oder einen gewöhnlichen Gummi nehmen. Achtung: Achte immer darauf, dass keine Gefahr für deinen Hund entsteht und sich die Gegenstände stets mit einem Wisch deines Hundes entfernen lassen. 39

40 TEIL III Tricks für Profis 40

41 22 Kriechen Dieser Trick ist vor allem für spätere Suchspiele gut geeignet. Das brauchst du: evtl. Stuhl, Hocker oder Tisch (zum Durchkriechen) 1. Am Anfang solltest du deinen Hund Platz machen lassen. 2. Halte nun ein Leckerli vor seine Schnauze und bewege es langsam vor ihm her. (Achte darauf, dass du das Leckerli tief am Boden hältst!) 3. Steht dein Hund auf, um die Belohnung zu bekommen, gibst du sie ihm nicht. 4. Robbt bzw. kriecht er allerdings etwas, belohnst du ihn sofort. 5. Wiederhole und übe dies einige Male, bis dein Hund das Kriechen perfekt beherrscht. Tipp: Wenn dein Hund von selbst kriecht, kannst du dies natürlich nutzen und ihn dafür sofort belohnen. Sollte dein Hund Schwierigkeiten mit der oben beschriebenen Übung haben, kannst du auch einen niedrigen Tisch, Hocker oder Ähnliches nehmen, unter dem dein Hund durchkriechen kann. Übe dann allerdings auch immer wieder ohne das Hilfsmittel, damit dein Hund das Kriechen später auch von alleine macht. Achtung! Für Hunde mit Hüftproblemen ist dieser Trick nicht geeignet. 41

42 23 "Hol!" Voraussetzung: Trick 10 "Such es!" Das brauchst du: Spielzeug 1. Wirf einen Gegenstand, z. B. ein Spielzeug einige Meter weit weg. 2. Gib dann den Befehl "Hol!" 3. Bringt dein Hund das Spielzeug sofort zu dir zurück, hast du Glück und du kannst dir weitere Arbeit sparen. Allerdings haben nicht alle Hunde diesen Instinkt in sich. Einige werden nach dem Befehl hilflos umhersehen und nicht wissen, was du willst. In diesem Fall Lege das Spielzeug ca. ein bis zwei Meter von ihm entfernt hin und gib den Befehl "Such es!" 5. Sobald er es gefunden hat, gibst du ihm ein Leckerli und lobst ihn. Tipp: Lass deinen Hund immer kurz mit dem Spielzeug spielen und nimm es ihm nicht sofort weg. Ansonsten wird er bald keine Lust mehr haben, das Spielzeug zu suchen. Nachdem er das Spielzeug gefunden hat, musst du ihm noch beibringen, es auch zu dir zu bringen. 6. Sobald er mit dem Spielzeug im Maul zu dir gelaufen kommt, lobst du ihn besonders ausgiebig. 7. Danach solltest du einen Schritt weitergehen und ihn nur noch loben, wenn er dir das Spielzeug direkt gibt. Du kannst ihm dafür noch mal ein Leckerli geben. 42

43 Achtung: Manche Hunde mögen den Hol-Befehl nicht. Sollte dein Hund zu dieser Kategorie gehören, musst du langsamer vorgehen. Das brauchst du: kurzen Stock, Spielzeug 1. Nimm einen kurzen Stock und gib ihn deinem Hund ins Maul. 2. Wenn er ihn wieder fallen lässt, nimm den Stock und gib ihn ihm erneut. 3. Erst wenn dein Hund den Stock wirklich im Maul behält, kannst du ihn ausreichend loben und ihn mit einem Leckerli belohnen. 4. Sobald dein Hund eine Verbindung mit dem Halten des Stocks und deiner Belohnung hergestellt hat, wird er von selbst versuchen, den Stock zu greifen. 5. Nun kannst du deine Übung erweitern, indem du den Stock immer ein bisschen weiter von dir weghältst und ihn schließlich auch auf den Boden legst. 6. Wenn dein Hund ihn dir zurückbringt, habt ihr schon große Fortschritte gemacht und du kannst die Übung wie vorher beschrieben weiterführen. Ansonsten musst du einfach noch ein wenig Geduld haben und weiter üben. 43

44 24 Gesundheit! Voraussetzung: Trick 23 "Hol!" Das brauchst du: Klebeband (doppelseitig), Taschentuchbox 1. Befestige die Taschentuchbox mit einem doppelseitigen Klebeband an einer für deinen Hund gut erreichbaren Stelle, sodass es nicht so leicht wegrutschen kann. 2. Mach deinen Hund durch den Befehl "Hol!" erst einmal mit dem Taschentuch vertraut. 3. Leg nun ein Papiertaschentuch auf den Boden und befehle deinem Hund (mit "Hol!") es dir zu bringen. Dazu machst du ein lautes Niesgeräusch. 4. Übe diesen Schritt öfters. 5. Im Verlauf des Übens solltest du das Taschentuch immer näher zur Box legen. 6. Als Nächstes musst du das Tuch auf die Box legen und dann soll dein Hund es selbst aus der Box ziehen. (Du kannst ihm anfangs dabei auch etwas helfen. Bis er das nämlich alleine kann, kann es schon einige Zeit dauern.) 7. Nun solltest du deinem Hund den Suchbefehl (mit dem kombinierten Niesen) an verschiedenen Orten geben, damit er den Trick verinnerlicht. 8. Zum Schluss solltest du versuchen, das Kommando "Hol!" bei diesem Trick wieder abzubauen, sodass dein Hund dir beim Niesen von alleine ein Taschentuch bringt. 9. Belohne ihn hierzu besonders, wenn er dir das Taschentuch ohne Kommando gebracht hat. (Hab bei diesem Schritt etwas Geduld mit deinem Hund, manche lernen das schneller als andere.) 44

45 25 Seilspringen Dieser Trick ist schwierig und zeitintensiv, dafür aber sehr eindrucksvoll. Das brauchst du: Box, Stock, Seil 1. Dein Hund sollte zu Beginn der Übung auf einer Box o. Ä. stehen, die groß genug für ihn ist. 2. Zeig deinem Hund kurz den Stock. 3. Führe nun ganz langsam den Stock so zu seinen Vorderbeinen, dass er darüber steigt. 4. Danach führst du den Stock zu seinen Hinterbeinen. Lass ihn auch dort darübersteigen. 5. Dann gibst du den Stock über deinen Hund und beginnst wieder bei den Vorderbeinen. 6. Übe dies ein paar Minuten. 7. Steigere dann die Geschwindigkeit etwas und sag jedes Mal, wenn er über den Stock steigt "Spring Seil!" 8. Beherrscht dein Hund diese Übung schon, kannst du nun ein Springseil verwenden. Halte es straff gespannt und lass deinen Hund darüber "springen". 9. Kann dein Hund auch dies, lass ihn am Boden über das Seil springen. Lass dazu zwei Personen ganz langsam das Seil schwingen. 10. Wenn er auch das kann, hast du es geschafft!! :-) Tipp: Das Schwierigste ist, dass dein Hund auf einer Stelle bleibt. Deshalb solltest du die Übung anfangs unbedingt auf der Box oder einem Tisch machen. 45

46 26 Verstecken (Teil 1) 1. Stell bzw. setz dich vor deinen Hund. 2. Blas ihm ins Gesicht, sodass er sich "schützen" muss. 3. Sobald er beide Pfoten schützend vor seine Augen hält, sagst du: "Versteck dich!" Achtung: Achte darauf, dass du wirklich nur dann den Befehl gibst, wenn er tatsächlich beide Pfoten vor die Augen hält. Bis er das macht, kann es schon einige Wiederholungen brauchen. Hab einfach etwas Geduld. 4. Sobald er verstanden hat, was du von ihm willst, gib den Befehl, bevor du ihn anbläst. 5. Belohne ihn jedes Mal, wenn er sich versteckt. 6. Wiederhole diese Übung einige Male. Tipp: Sollte dein Hund nicht auf deinen Windstoß reagieren, kannst du auch eine Sprühdose mit Wasser verwenden und ihn damit leicht ansprühen. Benutze aber bitte keine Wasserpistole, sondern wirklich eine Sprühdose. Dieser Wasserstrahl ist viel leichter und angenehmer für deinen Hund, als der einer Wasserspritze oder -pistole. 46

47 27 Verstecken (Teil 2) Voraussetzung: Trick 26 Verstecken (Teil 1) 1. Wähle einen Ort aus, an dem sich dein Hund verstecken soll. 2. Lege nun an diesen Ort ein Leckerli. (Pass allerdings auf, dass er noch nicht sofort an das Leckerli kommt, also halte ihn zum Beispiel kurz am Halsband fest) 3. Gib dann das Kommando "Versteck dich!" 4. Nun lässt du deinen Hund los. 5. Sobald er das Leckerli gefunden hat, lobst du ihn ausgiebig und kannst ihm gleich noch mal ein Leckerli geben. 6. Diese Schritte sollten solange geübt werden, bis sie perfekt sitzen. 7. Nach einiger Übung legst du an deinem ausgewählten Ort kein Leckerli mehr ab, gibst ihm aber trotzdem den Befehl. 8. Sobald dein Hund überprüft, ob ein Leckerli da ist oder nicht, belohnst du ihn wieder. Sitzen diese Schritte gut, solltest du deinen Hund dazu bringen, kurze Zeit im Versteck zu bleiben. Dies geht so: 9. Beginne mit einer kurzen Zeitspanne von einigen Sekunden. Immer wenn dein Hund ein paar Sekunden an dem Ort geblieben ist, belohnst du ihn. 10. Nach und nach musst du die Zeit, die er im Versteck bleiben soll, natürlich verlängern. 11. Übe diese Schritte öfters, bis sie perfekt sitzen. Tipp: Sobald das Grundkommando sitzt, solltest du noch etwas weiterüben, z. B. das Kommando aus einem anderen Zimmer geben. 47

48 28 Frisbee Voraussetzung: Trick 23 "Hol!" + evtl. Leckerlis fangen Das brauchst du: ausreichend Platz, Frisbeescheibe 1. Als Erstes muss du das Interesse deines Hundes für die Scheibe wecken. Das schaffst du zum Beispiel, indem du mit Freunden Frisbee spielst oder mit ihm "Ziehspiele" mit der Scheibe machst. (Bereits bei diesen Spielen solltest du ein Kommando dazusagen, z. B. "Frisbee") 2. Bevor du die Frisbee deinem Hund zuwirfst, braucht es erst ein paar Bodenübungen: Roll dazu die Scheibe auf dem Boden (probier das vorher etwas aus, denn das ist gar nicht so leicht) 3. Wenn dein Hund der Scheibe hinterherläuft und sie noch während des Rollens "fängt", wird er überschwänglich gelobt. Manche Hunde sind aber dafür einfach zu langsam. Sie schaffen es nicht, die Scheibe zu erfassen, bevor sie umgefallen ist, da sie auch noch eine kurze Anlaufzeit brauchen. 4. Deshalb solltest du, wenn dein Hund dir gegenübersitzt, erst mal einen großen Schritt zurück und Rechthänder noch einen Schritt nach links (Linkshänder noch einen nach rechts) gehen. Auf dein Kommando sollte dein Hund nun rechts um dich herum (bei Linkshändern links herum) laufen, um dann an deiner linken (bzw. rechten) Seite an dir vorbei voll durchstarten zu können. 5. Sobald dein Hund um dich herum ist, (er sollte aber noch nicht an dir vorbei sein), rollst du die Scheibe so los, dass dein Hund deine Armbewegung gut sehen kann. 48

49 6. Dabei musst du natürlich bedenken, dass du noch zum Rollen (bzw. später zum Werfen) ausholen musst. Übe einige Male, bis du den perfekten Zeitpunkt für dich und deinen Hund gefunden hast. Nun müsst ihr das Fangen der Frisbee üben. Das geht so: 7. Lass deinen Hund Sitz machen und stell dich im rechten Winkel zu ihm hin und halte ihm die Frisbee vor die Schnauze. 8. Gib nun den Befehl "Frisbee" und belohne ihn, sobald er sie dir aus der Hand genommen hat. 9. Im weiteren Training hältst du die Scheibe immer höher, bis er irgendwann springen muss, um sie zu erreichen. 10. Sobald dein Hund springen muss, um die Frisbee zu erreichen, musst du sie ganz leicht in die Höhe werfen. Achte darauf, dass du die Scheibe so wirfst, dass sie ziemlich am gleichen Fleck bleibt. 11. Danach lobst und belohnst du ihn wieder ausgiebig. 12. Trainiere dies noch weiter, vergrößere den Abstand stetig und wirf die Scheibe immer ein Stückchen höher in die Luft. Als Letztes musst du nun auch das Fangen aus der Luft mit dem Anlauf üben. 13. Lass ihn wieder gegenüber von dir hinsetzen und ihn um dich herumlaufen. 14. Dann wirfst du die Frisbee und er soll sie aus dem Anlauf heraus fangen. Kräftig loben und belohnen nicht vergessen!! 15. Dann kannst du schrittweise die Frisbee immer weiter werfen. Dazu sind viele Wiederholungen und Geduld nötig. Achtung: Nicht für jeden Hund ist das Frisbeespiel geeignet. Erkundige dich einfach bei deinem Tierarzt danach. 49

50 Außerdem solltest du deinen Hund niemals täuschen und nach einer angedeuteten Wurfbewegung, die Frisbee immer auch tatsächlich werfen. Tipp: Du solltest anfangs immer eine weiche Frisbeescheibe zum Spielen verwenden, sodass es deinem Hund nicht wehtut. Ansonsten kann es sein, dass er ziemlich schnell die Lust am Spielen verliert. Eventuell musst du mehrere verschiedene Scheiben ausprobieren, bzw. während des Trainings die Frisbee wechseln, bis ihr für euch die "Perfekte" gefunden habt. Lass dich am besten in einem Fachgeschäft für eure passende Frisbeescheibe beraten. 50