Übertragung tropischer Krankheiten in Deutschland

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Übertragung tropischer Krankheiten in Deutschland"

Transkript

1 Übertragung tropischer Krankheiten in Deutschland 2017 Deutscher Bundestag

2 Seite 2 Übertragung tropischer Krankheiten in Deutschland Aktenzeichen: Abschluss der Arbeit: 23. August 2017 Fachbereich: WD 9: Gesundheit, Familie, Senioren, Frauen und Jugend Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen.

3 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Ausgangslage Definition Weltgesundheitsorganisation Ausgewählte Institutionen in Deutschland, die sich der Bekämpfung von Tropenkrank- heiten widmen 6 2. Ausgewählte Tropenkrankheiten in Deutschland 7 3. Fachbeiträge zur Ausbreitung von Tropenkrankheiten Zur Zunahme von Tropenkrankheiten, die durch Stechmücken übertragen werden Abhandlungen, die sich jeweils mit mehreren Tropenkrankheiten befassen 15

4 Seite 4 1. Ausgangslage 1.1. Definition Tropische Krankheiten sind Infektionskrankheiten, die vorwiegend in tropischen Ländern auftreten, weil deren Erreger und Überträger an tropisches Klima sowie an bestimmte soziale und hygienische Bedingungen gebunden sind, die für tropische Länder typisch sind 1. Dazu gehören in den Tropen vorkommende Tiere als Wirte wie Moskitos, dort herrschende mangelnde hygienische Verhältnisse wie kontaminierte Nahrungsmittel oder Trinkwasser, umweltbedingte Faktoren wie hohe Temperaturen und Feuchtigkeit, aber auch ungenügender Schutz gegen Tiere wie Moskitos durch unpassende Kleidung sowie mangelnder Impfschutz und Vorerkrankungen mit herabgesetzter Abwehr 2. Das medizinische Nachschlagewerk Pschyrembel führt über 100 Tropenkrankheiten und ihre Kurzbeschreibung auf 3. Einige der bekanntesten Tropenkrankheiten sind Cholera, Denguefieber, Ebola-Viruskrankheit, Gelbfieber, Malaria und die Zika-Virus-Erkrankung. Verschiedene Faktoren, wie z. B. der stetig steigende Warenaustausch im Rahmen der Globalisierung, die sich abzeichnende Erderwärmung durch den Klimawandel, aber auch eine verstärkte Reisetätigkeit in tropische und subtropische Länder führen dazu, dass sich entsprechende Krankheitserreger leichter und schneller ausbreiten 4 und ein vermehrtes Auftreten der Erkrankungen in bisher nicht betroffenen Gebieten wie den meisten Teilen Europas möglich erscheint 5. Allerdings lassen sich die zunehmenden tropischen Infektionskrankheiten nicht pauschal auf den Klimawandel zurückführen 6. 1 Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Definition Tropenkrankheiten mit Verweis auf wissen.de, abrufbar unter: &p_janein=j 2 Thomas/Hagedorn/Kolesnikova/Salfelder/Weyers, Atlas der Infektionskrankheiten, Pathologie, Mikrobiologie, Klinik, Therapie, 2010, S Pschyrembel-Online, Fachgebietsklassifikation: Tropenkrankheit. 4 Mücke, Guido/Straff, Wolfgang/Faber, Mirko/Haftenberger, Marjolein/Laußmann, Detlef/Scheidt-Nave, Christa/Stark, Klaus, Klimawandel und Gesundheit, Allgemeiner Rahmen zu Handlungsempfehlungen für Behörden und weitere Akteure in Deutschland, Im Auftrag des BMG und BMU gemeinsam erarbeitet vom Robert-Koch-Institut und Umweltbundesamt, 2013, S. 12, abrufbar unter: 5 Cramer, Jakob, P., Globale Zunahme von Tropenkrankheiten, in: Lozán/Grassl/Karbe/Jendritzky (Hrsg.) Warnsignal Klima: Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen, 2. Auflage, 2014, S. 3, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 6 Cramer, Jakob, P., Globale Zunahme von Tropenkrankheiten, in: Lozán/Grassl/Karbe/Jendritzky (Hrsg.) Warnsig-nal Klima: Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen, 2. Auflage, 2014, S. 4, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am

5 Seite Weltgesundheitsorganisation Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vermeldet aktuell Erfolge im Kampf gegen die sogenannten vernachlässigten tropischen Krankheiten. Dazu zählt die WHO derzeit nahezu 20 Erkrankungen, wie das Dengue-Fieber und Lepra 7. Im Jahr 2013 beschloss die WHO auf der 66. Weltgesundheitsversammlung den Kampf gegen die vernachlässigten tropischen Krankheiten gemeinsam mit den Mitgliedstaaten zu intensivieren 8. Präventions- sowie Kontrollmaßnahmen, die Stärkung der Gesundheitssysteme, aber auch die Unterstützung der Forschung im Bereich von Medikamenten und Impfungen standen dabei im Vordergrund. Die Anzahl der Fälle, die die durch die Tsetsefliegen übertragene Schlafkrankheit auslösten, sei z. B. stark gesunken, so dass die Krankheit in naher Zukunft ausgemerzt werden könne. Im Jahr 2015 seien weniger als 3000 Fälle weltweit erfasst worden, was einer Abnahme um 89 Prozent seit 2000 entspreche 9. Allerdings sei das Dengue-Fieber nach 50 Jahren in die Europäische Region zurückgekehrt 10. Zudem müsse die Bekämpfung des Zika-Virus verstärkt angegangen werden. Weitere Anstrengungen seien daher erforderlich. Die WHO informiert u. a. mit Hilfe von Fact sheets über ausgewählte Tropenkrankheiten in der europäischen Region WHO, Neglected tropical diseases, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 23. August 2017) sowie (zuletzt abgerufen am 23. August 2917). Näheres zu den vernachlässigten tropischen Krankheiten siehe auch beim Deutschen Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs), abrufbar unter: Danach gehören vernachlässigte tropische Krankheiten zu den armutsassoziierten Tropenkrankheiten: Einerseits werden sie nicht ausreichend beachtet, obwohl sie weit verbreitet sind und zu schweren und langandauernden Erkrankungen führen. Zum anderen betreffen sie insbesondere den ärmsten Teil der Bevölkerung in ohnehin armen Ländern. Diese Menschen haben meist keinen Zugang zu ausreichender medizinischer Versorgung. Auch der Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu einer ausreichenden Ernährung ist oft nicht gegeben. 8 Sixty-sixth World Health Assembly, WHA 66.12, Neglected tropical diseases, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 9 Vgl. hierzu die Darstellung in der Pharmazeutischen Zeitung online, Ausgabe 17/2017, Tropenkrankheiten, WHO meldet große Erfolge, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 23. August 2017) sowie im Ärzteblatt, 19. April 2017, WHO meldet Erfolge im Kampf gegen Tropenkrankheiten, abrufbar unter: 10 WHO, Vernachlässigte Tropenkrankheiten: Rasch gemeinsam bekämpfen, abrufbar unter: 11 WHO, Fact sheets - World Health Day Vector-borne diseases, abrufbar unter:

6 Seite Ausgewählte Institutionen in Deutschland, die sich der Bekämpfung von Tropenkrankheiten widmen Robert-Koch-Institut (RKI) Das RKI führt eine aktuelle Liste der Tropeninstitute in Deutschland 12 und sammelt die ihm übermittelten Daten meldepflichtiger (Tropen-)Erkrankungen, wertet diese unter infektionsepidemiologischen Gesichtspunkten aus und gibt dazu infektionsepidemiologische Jahrbücher meldepflichtiger Krankheiten heraus 13. In diesen Jahrbüchern werden bei den einzelnen Erkrankungen die Zahl der dem RKI jeweils übermittelten Erkrankungen in Deutschland erfasst. Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.v. (DTG) Die 1907 gegründete DTG ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft mit Sitz in Hamburg. Ihr Ziel ist die Erforschung und Bekämpfung von Tropenkrankheiten. Sie fördert den Erfahrungsaustausch mit dem In- und Ausland und entwickelt Leitlinien und Empfehlungen 14 zu einzelnen Erkrankungen, etwa die Leitlinie zur Leishmaniasis. Bernhard Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) Das 1900 gegründete Institut (ebenfalls mit Sitz in Hamburg) ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer Erkrankungen und neu auftretender Infektionskrankheiten. Gegenstand der Forschung sind Klinik, Epidemiologie und Krankheitsbekämpfung sowie die Biologie der Krankheitserreger, ihrer Reservoirtiere und Überträger 15. Ein großer Bereich der Forschung widmet sich der Bekämpfung von Malaria. Nationale Expertenkommission Stechmücken als Überträger von Krankheiten Die vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Abstimmung mit dem Umweltbundesamt, dem RKI sowie den zuständigen Bundesministerien berufene Expertenkommission Stechmücken als Überträger von Krankheitserregern ist seit Januar 2016 tätig. Sie berät über Fragen zur Überwachung und Bekämpfung von Stechmücken als Vektoren von Infektionserregern und erarbeitet entsprechende Handlungsempfehlungen 16. Sie hat eine Handlungsempfehlung sowie einen Aktionsplan für den Umgang mit der Asiatischen Tiger- 12 RKI, Adressen der Tropeninstitute in Deutschland, abrufbar unter: 13 RKI, Infektionsepidemiologisches Jahrbuch, abrufbar unter: 14 DTG, Zweck und Aufgabe der Gesellschaft, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 15 BNITM, Über das Institut, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 16 Nationale Expertenkommission Stechmücken als Überträger von Krankheiten, abrufbar unter:

7 Seite 7 mücke (Aedes albopictus) 17 aufgestellt 18. Die Kommission stellt fest, dass in Deutschland eine Reproduktion der Asiatischen Tigermücke im Sommer beobachtet wurde und dass inzwischen von einer erfolgten Überwinterung ausgegangen wird Ausgewählte Tropenkrankheiten in Deutschland 7 des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG 20 ) nennt über 50 Krankheitserreger, wie das Ebolavirus oder das Gelbfiebervirus, deren Nachweis an das RKI zu melden ist. Die am 1. Mai 2016 in Kraft getretene Verordnung zur Anpassung der Meldepflichten nach dem Infektionsschutzgesetz an die epidemische Lage (IfSG-Meldepflicht-Anpassungsverordnung - IfSGMeldAnpV 21 ) erweiterte die Meldepflicht auf das Chikungunya-Virus, das Dengue-Virus, das West-Nil-Virus und das Zika-Virus. Nachfolgend werden die Übertragungswege ausgewählter Tropenkrankheiten und mögliche Zahlen für Deutschland kurz dargestellt. Die Informationen sind dabei in erster Linie dem Infektionsepidemiologischen Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2016 des RKI entnommen 22. Bilharziose Die Bilharziose ist eine parasitische Erkrankung durch Würmer (sog. Pärchenegel), der Zwischenwirt ist eine Süßwasserschnecke, die in wärmeren Regionen in Binnengewässern lebt. Die Schnecken scheiden Larven aus, die beim Menschen in die Haut eindringen können, sodann in die Venen und darüber in die Leber gelangen. Häufige Folge ist eine Harnwegserkrankung Nach Auskunft des BNITM vom 7. August kommt die Asiatische Tigermücke ursprünglich aus den süd- und südostasiatischen Tropen, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten rasant in weiten Teilen der Welt ausgebreitet und wird seit 2007 auch nach Deutschland eingeschleppt. Sie ist bekannt als Vektor für die Infektionskrankheiten Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber, Zika-Virus Infektion. 18 Nationale Expertenkommission Stechmücken als Überträger von Krankheiten, Aedes albopictus in Deutschland, Aktionsplan für den Umgang mit der Asiatischen Tigermücke 2016, abrufbar unter: penagrar.de/servlets/mcrfilenodeservlet/document_derivate_ /handlungsempfehlung_aktionsplan- Ae-albopictus_ pdf 19 Nationale Expertenkommission Stechmücken als Überträger von Krankheiten, Startseite, abrufbar unter: 20 Infektionsschutzgesetz vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), das durch Artikel 1 des Gesetzes vom 17. Juli 2017 (BGBl. I S. 2615) geändert worden ist. 21 IfSG-Meldepflicht-Anpassungsverordnung vom 18. März 2016 (BGBl. I S. 515). 22 RKI, Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2016, Datenstand: 1. März 2017, abrufbar unter: blob=publicationfile 23 Siehe hierzu die Leitlinie der DTG: Diagnostik und Therapie der Schistosomiasis, (Bilharziose), überarbeitet im Juli 2013, (Geltung bis , wird z.zt überarbeitet), abrufbar unter:

8 Seite 8 Konkret sind in Europa zwischen 2011 und 2013 in den Sommermonaten elf Fälle bei Reisenden in Südkorsika aufgetreten, die im Fluss Cavo bei Porto Vecchio gebadet haben 24. Chikungunyavirus-Erkrankung Die Übertragung erfolgt über Stechmücken der Art Aedes, z. B. über die Asiatische Tigermücke. Das Virus befindet sich im Speichel der Stechmücke und wird durch Mückenbiss auf den Menschen übertragen. Es kommt zu einem plötzlichen Fieberanstieg, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Selten verläuft die Krankheit tödlich. Einen Impfstoff gibt es bislang nicht, aber Tierversuche lieferten diesbezüglich erste seriöse Ergebnisse. Darüber hinaus wurde in den USA eine erste Verträglichkeitsstudie am Menschen durchgeführt 25. Im Jahr 2007 kam es in Italien zu einem regional begrenzten Ausbruch von über 200 Fällen. Das Virus wurde vermutlich durch einen Reiserückkehrer aus Indien übertragen. Im Jahr 2016 wurden dem RKI in Deutschland 74 importierte Chikungunyavirus-Erkrankungen übermittelt, im Jahr 2015 waren 110 Erkrankungen und im Jahr Erkrankungen übermittelt worden. Der erste Fall in Deutschland wurde im Jahr 2005 gemeldet. Weitere lokale Ausbrüche in Südeuropa wie im Jahr 2007 in Italien werden in ausdauernd ungewöhnlich heißen Sommern für möglich gehalten, weil dann die Übertragung des Virus schneller möglich sei 26. Davon geht auch eine Studie 27 aus, die zum Ergebnis kommt, dass in Westeuropa (z. B. Frankreich und Beneluxstaaten) in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts und ab Mitte des Jahrhunderts für zentrale Gebiete Europas (z. B. Deutschland) eine Erhöhung des Risikos für Chikungunyavirus-Erkrankungen besteht. Cholera Cholera, eine akute schwere Durchfallerkrankung, wird durch ein Bakterium verursacht, das hauptsächlich über verunreinigte Nahrung oder verunreinigtes Wasser übertragen wird. Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist grundsätzlich möglich (über Erbrochenes, Stuhl). Eine Impfung ist möglich 28. Im Jahr 2016 wurde dem RKI eine Cholera-Erkrankung mit wahrschein- 24 Siehe Mitteilung des BNITM, allgemeine Information vom 25. April 2014, Häufung von Bilharziose-Erkrankungsfällen bei Südkorsika-Reisenden, abrufbar unter: haeufung-von-bilharziose-erkrankungsfaellen-bei-suedkorsika-reisenden/ (zuletzt abgerufen am 25 Schmerzhaftes Chikungunya-Fieber, Virus verbreitet sich rasant, in n-tv vom 27. Mai 2015, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 26 S. hierzu auch: Schmerzhaftes Chikungunya-Fieber, Virus verbreitet sich rasant, in n-tv vom 27. Mai 2015, (zuletzt abgerufen am 27 Fischer, Dominik/Thomas, Stephanie/Suk, Jonathan/Sudre, Bertrand/Hess, Andrea/Tjaden, Nils/Beierkuhnlein, Carl/Semenza, Jan, Climate change effects on Chikungunya transmission in Europe: geospatial analysis of vector s climatic suitability and virus temperature requirements in: International Journal of Health Geographics: 2013; 12: 51, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 28 RKI, Epidemiologisches Bulletin, 31/2010, Mitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch- Institut, erschienen am 9. August 2010, abrufbar unter: blob=publicationfile

9 Seite 9 lichem Infektionsland Bangladesch übermittelt. Im Jahr 2015 wurden dem RKI drei Erkrankungen gemeldet. Zwei Erkrankte erwarben die Infektion auf einer Indienreise. Für den dritten Fall wurden die Philippinen als Infektionsland angegeben 29. Verbreitet ist die Cholera eher in Entwicklungsländern. Dengue-Fieber Das Dengue-Fieber wird von Stechmücken der Art Aedes (die Gelbfiebermücke Aedes aegypti und die Asiatische Tigermücke Aedes albopictus) in über 100 Ländern der Tropen und Subtropen übertragen und gilt als die häufigste durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung. Typische Krankheits-Symptome sind starke Muskel- und Knochenschmerzen sowie mehrtägiges Fieber. Im Jahr 2016 wurden 956 Denguefieber-Erkrankungen in Deutschland registriert. Dabei wurden alle Infektionen im Ausland erworben 30. Die beiden häufigsten Infektionsländer sind Thailand und Indonesien. Erste vereinzelte Fälle von Denguefieber wurden in den letzten Jahren in Südfrankreich und Kroatien beobachtet. Über 3000 Personen erkrankten im Jahre 2012 auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira 31. Steigende Fallzahlen werden auf eine verstärkte Reisetätigkeit und größere Ausbreitung der Überträgermücken zurückgeführt 32. Das internationale Forschungsnetzwerk IDAMS (International Research Consortium on Dengue Risk Assessment, Management and Surveillance), gefördert durch die Europäische Union, führt seit September 2011 eine Karte über die weltweite Verbreitung von Dengue-Fieber. Eine Übertragung findet nicht von Mensch zu Mensch, sondern durch Mückenstiche statt. Brutplätze für die Stechmücken sind bereits kleinste Wasseransammlungen. Somit kann es zu einer leichteren Verbreitung kommen. Festgestellt wurde u. a., dass die Tigermücke über Containerschiffe transportiert wurde. Nach Europa gelangte sie über den Import von Autoreifen oder auch von tropischen Pflanzen In diesem Zusammenhang mit der für das Dengue-Fieber relevanten Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke sei folgendes Zitat genannt: Die entscheidende Rolle für die Ausbreitung der Tigermücke im Süden Deutschlands spiele weniger der Klimawandel, als vielmehr der 29 RKI, Epidemiologisches Bulletin, 39/2016, Reiseassoziierte Krankheiten 2015, erschienen am 4. Oktober 2016, abrufbar unter: blob=publicationfile 30 Gruber, Georg, Das Dengue-Fieber, Karriere einer Krankheit, in deutschlandfunkkultur.de vom 18. August 2016, S. 1, abrufbar unter: 31 Cramer, Jakob, P., Globale Zunahme von Tropenkrankheiten, in: Lozán/Grassl/Karbe/Jendritzky (Hrsg.) Warnsignal Klima: Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen, 2. Auflage, 2014, S. 6, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 32 Mitarbeiter des Tropeninstituts München zitiert bei: Gruber, Georg, Das Dengue-Fieber, Karriere einer Krankheit, in deutschlandfunkkultur.de vom 18. August 2016, S. 6, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am Danach passen sich die Mücken an Klimaveränderungen an. Durch die globale Erwärmung habe sich das Gebiet, in dem die Mücken vorkommen, erheblich vergrößert.

10 Seite 10 Reise- und Warenverkehr aus Italien, erklärt Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut. 33 Ebolafieber Die primäre Infektionsquelle für den Menschen resultiert aus einem Kontakt mit Körperflüssigkeiten und Gewebe infizierter Tiere 34, wahrscheinlich Menschenaffen oder Fledermäusen. Die Übertragung von Mensch zu Mensch sei nur bei engem Kontakt über Blut oder andere Körperflüssigkeiten möglich, so Mitarbeiter des Bernhard-Nocht-Instituts. Es bestehe nur ein geringes Risiko einer weiteren Verbreitung. In Afrika wird das Virus bei der Pflege von Erkrankten, z. B. bei Waschung der Verstorbenen durch Familienangehörige übertragen 35. Im Jahr 2016 wurden dem RKI keine Fälle übermittelt. Im Zusammenhang mit dem Ausbruch in Westafrika wurden im Jahr 2014 drei Erkrankungen in Deutschland behandelt. Dabei handelte es sich um internationales medizinisches Personal nichtdeutscher Herkunft. Weitere Einzelheiten zum Genom und zur Verbreitung des Ebola-Virus enthält der Jahresbericht 2014/2015 des BNITM 36. Gelbfieber Das Gelbfieber wird durch das Gelbfieber-Virus verursacht. Aedes-Mücken übertragen den Erreger von Mensch zu Mensch oder vom Affen auf den Menschen 37. Es gibt eine wirksame Impfung. Seit 2001 wurde dem RKI kein Fall gemeldet 38. Leishmaniose Das Erregerreservoir bilden der Mensch sowie Nagetiere, Hunde, Wölfe und Füchse. Alle Formen der Leishmaniose werden durch dämmerungs- und nachtaktive Schmetterlingsmücken bzw. Sandfliegen übertragen. Das Krankheitsbild reicht von Hautläsionen bis hin zu schweren Allgemeinerkrankungen, bei denen Lymphknoten, Milz, Leber und Knochenmark befallen werden. Eine Impfung gibt es nicht. Im Jahr 2015 wurden 16 Erkrankungen, die im Ausland erworben worden waren, registriert. Häufig wird der Erreger durch Hunde übertragen, zum Teil durch Hunde, die aus Endemiegebieten importiert wurden oder auch durch Hunde, die ins Ausland 33 Siehe Zitat bei Gruber, Georg, Das Dengue-Fieber, Karriere einer Krankheit, in deutschlandfunkkultur.de vom 18. August 2016, S. 7, abrufbar unter: 34 Pschyrembel-Online, Artikelkategorie Krankheit: Ebola-Viruskrankheit, Aktualisierung am 12. Mai Ebola in Westafrika, Das Virus wird sich in Deutschland nicht verbreiten, in: faz.net vom 31. Juli 2014, abrufbar unter: 36 Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, Jahresbericht 2014/2015, S. 17, abrufbar unter: 37 Pschyrembel-Online, Artikelkategorie Krankheit: Gelbfieber, Aktualisierung am 12. Mai Das RKI teilt in seinem Ratgeber für Ärzte mit, dass es lediglich im Jahr 1999 in Deutschland einen Patienten gegeben habe, der an Gelbfieber erkrankt war, dieser sei ohne Impfung in die Elfenbeinküste gereist, habe sich infiziert und sei auch an dieser Krankheit verstorben.

11 Seite 11 mitgereist sind. Derzeit geht man von ca Leishmaniose-positiven Hunden in Deutschland aus 39. Hundehaltern, die mit ihren Haustieren z.b. Urlaub in der Mittelmeerregion planen, wird vorbeugend die Verabreichung eines Medikaments empfohlen, das das Risiko verschiedener Erkrankungen, darunter auch der der Leishmaniose, vermindern soll 40. Zur Frage, ob autochthone Leishmanioseerkrankungen in Deutschland vorkommen könnten, sind die Sandfliege als Hauptvektor der Krankheit und die klimatischen Bedingungen für ihr Überleben zu untersuchen. Eine entsprechende Untersuchung 41 kommt zu folgendem Ergebnis: Die Sandfliege findet sich in warmen Gebieten der Welt, in denen Temperaturen über 15,6 Grad Celsius mindestens drei Monate lang herrschen. Die Prävalenz steigt auch in EU-Ländern wie Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Griechenland. Diese Problematik ist Gegenstand einer Studie, an der Wissenschaftler aus acht Mittelmeerländern in den Jahren 2011 bis 2013 befasst waren 42. Trotz früher festgestellter Populationen von Sandfliegen in Süddeutschland ist ein Infektionsrisiko in Deutschland zu dem Zeitpunkt der Untersuchung nicht vorhanden, da das natürliche Vorkommen von Sandfliegen nicht bestätigt werden konnte. Offenbar überlebt die Sandfliege in Deutschland nicht dauerhaft. West-Nil-Virus Das West-Nil-Virus wird von Stechmücken auf Säugetiere und Menschen übertragen. Wirte sind Vögel (u. a. Zugvögel). Das Virus gerät über das Blut ins Gehirn und ins Rückenmark und verursacht eine Entzündung mit möglichen schweren, sogar tödlichen neurologischen Symptomen. Bei 80 Prozent der Fälle bleibt Infektion unbemerkt. Die übrigen 20 Prozent leiden an grippeähnlichen Beschwerden (Fieber, Kopf- u. Gliederschmerzen, etc., in seltenen Fällen Meningitis). 39 Interview mit dem Parasitologen Dr. Torsten Naucke (Uni Hohenheim), Leishmaniose-Infektionen in Deutschland Gefahr geht nicht nur von Sandmücken aus -, in Tierärztliche Umschau 2016, Heft 4, S , abrufbar unter: 40 Siehe Hinweis auf das Medikament Advantix im Tiermedizinportal, abrufbar unter: 41 Beran, Bernadett, Epidemiology of Leishmaniosis in southern Germany with emphasis on the family of psychodidae primarily Phlebotominae, 2010, abrufbar unter: 42 Alten/Maia/Afonso/Campino/Jiménez/González/Molina/Bañuls/Prudhomme/Vergnes und andere, Seasonal Dynamics of Phlebotomine Sand Fly Species Proven Vectors of Mediterranean Leishmaniasis Caused by Leishmania infantum in: PLoS Neglected Tropical Diseases, 22. Februar 2016, abrufbar unter:

12 Seite 12 Anfällig sind alte Menschen, Kinder und Abwehrgeschwächte 43. Bisher sind nach Deutschland vereinzelt importierte Fälle bekannt geworden 44. Zika-Virus-Erkrankung Das Zika-Virus wird überwiegend durch Aedes-Mücken (vor allem Gelbfiebermücke Aedes aegypti, Vermutung, dass auch die in Europa und Süddeutschland vorkommende Asiatische Tigermücke Virus übertragen kann) oder wie in Einzelfällen festgestellt wurde sexuell übertragen. Das Zika-Virus kann eine akute Erkrankung verursachen, die meist nur mit mildem Fieber, Hautausschlag und Kopf- und Gliederschmerzen einhergeht. Allerdings kann es durch Übertritt des Virus auf den Fötus zu schweren Fehlbildungen beim Kind kommen (z. B. Mikrozephalie). Die Prävention konzentriert sich deshalb darauf, die Infektion von Schwangeren zu verhindern. Ein Impfstoff ist derzeit nicht verfügbar. Im Jahr 2016 wurden 222 Erkrankungen übermittelt. Dabei wurde auch ein Fall der sexuellen Übertragung in Deutschland dokumentiert. Im Übrigen wurden Infektionen in Deutschland nur bei Reiserückkehrern nachgewiesen 45, darunter bei zwei schwangeren Frauen. Informationen über Fehlbildungen liegen dem RKI nicht vor. Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin geht davon aus, dass Ausbrüche in weiten Teilen Südeuropas möglich erscheinen, wo sich die Tigermücke Aedes albopictus inzwischen angesiedelt hat 46. Eier der Asiatischen Tigermücke wurden in Deutschland 2007 auf einer Autobahnraststätte entdeckt. Seit dem Sommer 2015 ist eine stabile Population mit allen Entwicklungsstadien in Freiburg nachgewiesen. Unterstützt durch die globale Erwärmung und große 43 Heyn, Gudrun, West-Nil-Virus Bei der Eroberung besonders aggressiv, in: Pharmazeutische Zeitung online 14/2017, abgerufen am 23. August 2017); Frühwein, Markus, West-Nil-Fieber in: Apotheken-Umschau, aktualisiert am 13. April 2017, abrufbar unter: 44 RKI, Steckbriefe seltener und importierter Infektionskrankheiten, S. 51, abrufbar unter: blob=publicationfile (zuletzt abgerufen am 45 Wilking, Hendrik/Faber, Mirko/Stark, Klaus/Frank, Christina/May, Jürgen/Schmidt-Chanasit, Jonas, Zikavirus- Infektion Tropische Krankheit mit Relevanz für Deutschland, in: Deutsches Ärzte-blatt 2016, S , abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 23. August 2017); siehe auch: Zammarchi/Tappe/Fortuna/ Remoli/Günther/Venturi/Bartaloni/Schmidt-Chanasit mit Ausführungen zu einem Reiserückkehrer aus Brasilien, in: Eurosurveillance, Volume 20, Issue 23, 11. Juni 2015, abrufbar unter: 46 Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, Jahresbericht 2014/2015, S. 29, abrufbar unter:

13 Seite 13 Anpassungsfähigkeit der Mücke, kann sie in unseren Breiten überwintern 47. Eine aktuelle Untersuchung 48 kommt daher zum Ergebnis, dass Exemplare der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus), die nach Süddeutschland eingeschleppt wurden, das Zika-Virus übertragen können. Dazu müsse allerdings erstens eine Asiatische Tigermücke einen der in Deutschland sehr seltenen Menschen stechen, der Zikaviren im Blut habe und zweitens müsse die Temperatur über einen Zeitraum von zehn bis zu 20 Tagen mindestens 27 Grad Celsius betragen, damit die Mücke das Virus vermehren und übertragen kann. Für die Studie wurden Asiatische Tigermücken in einem Sicherheitslabor durch Saugen an virushaltigem Blut infiziert und nach bis zu drei Wochen auf infektiöse Viren untersucht. RKI und BNITM kommen zu folgendem Ergebnis: Eine Übertragung des Zika-Virus von virämischen Reiserückkehrern auf übertragungskompetente Mückenpopulationen in Deutschland ist unter den hiesigen klimatischen Bedingungen zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszu-schließen, so dass es im Sommer auch in Deutschland zu einer räumlich und zeitlich begrenzten Übertragung des Zika-Virus kommen kann Fachbeiträge zur Ausbreitung von Tropenkrankheiten Eine Reihe von Abhandlungen befasst sich mit der Frage, inwieweit die Stechmücken den Menschen mit Erregern tropischer Erkrankungen infizieren können, durch klimatische Veränderungen stärker als bisher vermehren und sich in bislang nicht endemischen Gebieten ansiedeln können Zur Zunahme von Tropenkrankheiten, die durch Stechmücken übertragen werden Wissenschaftler der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität Frankfurt kommen im Rahmen einer Modellierung unter Verwendung verschiedener Szenarien des Welt-Klimarates zu dem Ergebnis, dass sich die Asiatische Tigermücke aufgrund des globalen Klimawandels weiter in den Norden Europas ausbreiten wird, wohingegen das Verbreitungs- 47 Tetsch, Larissa, Zika-Virus: Bedrohung durch invasive Tigermücken?, in: Biologie unserer Zeit 2016, S , abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 48 Heitmann, Anna/Jansen, Stephanie/Lühken, Renke/Leggewie, Mayke/Badusche, Marlis/Pluskota, Björn/Becker, Norbert/Vapalahti, Olli/Schmidt-Chanasit, Jonas/Tannich, Egbert, Experimental transmission of Zika virus by mosquitoes from central Europe, in: Eurosurveillance, Volume 22, Issue 2, 12. Januar 2017, abrufbar unter: 49 Wilking, Hendrik/Faber, Mirko/Stark, Klaus/Frank, Christina/May, Jürgen/Schmidt-Chanasit, Jonas, Zikavirus- Infektion Tropische Krankheit mit Relevanz für Deutschland, in: Deutsches Ärzte-blatt 2016, S , abruf-bar unter:

14 Seite 14 gebiet der verwandten Art, der Asiatischen Buschmücke, abnehme 50. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine frühere Studie 51, die sich mit der Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke befasst. Eine Abhandlung zur globalen Zunahme von Tropenkrankheiten beschäftigt sich mit den Auswirkungen langfristiger Klimatrends auf die Übertragung von vektorbedingten 52 Infektionskrankheiten 53. Klimatische Veränderungen können danach zu einer Vermehrung und zu einer Verhaltensänderung der Vektoren führen. Für Stechmücken bedeute eine Erhöhung der Umgebungstemperatur eine verkürzte Entwicklungszeit, häufigere Eiablage und eine höhere Stechfrequenz. Auch bislang nicht endemische Gebiete könnten zu einer dauerhaften Ansiedlung der Vektoren führen, wenn sich parallel die klimatischen Voraussetzungen veränderten. Ausgeführt wird: In Deutschland vorkommende Stechmücken (Culicidae) gehören vorwiegend der Gattung Culex an, aber auch Mücken der Gattungen Aedes und Anopheles kommen vor bzw. wurden eingeschleppt (Huber et al. 2014). Viele Vertreter dieser Stechmückengattungen kommen prinzipiell als Überträger von Infektionskrankheiten in Frage wie verschiedener Virusinfektionen (z. B. Chikungunya, Dengue, West Nil-Fieber) [ ]. Eine weiterere, auch in Deutschland wichtige Gruppe von Vektoren sind Schildzecken (Überträger von Frühsommermeningenzephalitis- (FSME-) Viren, Borrelien, Anaplasmen, Ehrlichien, Rickettsien und Babesien. Im Folgenden werden die möglichen Auswirkungen von Klima- und anderen Biotopveränderungen auf vektorvermittelte Infektionen beispielhaft erläutert. Zum Chikungunya-Fieber wird erläutert, werde das Virus von einem Reisenden in eine Region importiert, in der Aedes Mücken leben, ist ein Ausbruch denkbar, wenn mindestens einen Monat eine Durchschnittstemperatur von 20 Grad Celsius erreicht wird. Ähnlich verhalte es sich beim Dengue-Fieber. Auch hier müsse durch die globale Erwärmung mit einem vermehrten Auftreten der Erkrankung in bisher nicht betroffenen 50 Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Pressemitteilung vom 10. April 2017, Mücken: Eine kommt, die andere geht, abrufbar unter: Siehe auch die zugehörigen Studien, Cunze, Sarah/Kochmann, Judith/Koch, Lisa/Klimpel, Sven, Aedes albopictus and Its Environmental Limits in Europe in PLOS ONE, 7. September 2016, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am 23. August 2017) sowie Secundino, Nagila/Aparecida Chaves, Barbara/Orfano, Alessandra/Silveira, Karine/Rodrigues, Nilton/Campolina, Thais/Nacif-Pimenta, Rafael/Villegas, Luiz/Silva, Breno/Lacerda, Marcus/ Norris, Douglas/Pimenta, Paulo, Zika virus transmission to mouse ear by mosquito bite: a laboratory model that replicates the natural transmission process in: Bio MedCental, 20. Juli 2017, abrufbar unter: 51 Caminade, Cyril/Medlock, Jolyon/Ducheyne, Els/McIntyre, K. Marie/Leach, Steve/Baylis, Matthew/Morse, Andrew, Suitability of European climate for the Asian tiger mosquito Aedes albopictus: recent trends and future scenarios in: Journal of the Royal Society Interface, 25. April 2012, abrufbar unter: 52 Als Vektoren werden Lebewesen bezeichnet, die Krankheitserreger von einem Wirt auf den anderen übertragen, ohne selbst zu erkranken. In der Tropenmedizin sind solche Vektoren u. a. Stechmücken, Stechfliegen, Sandmücken, Läuse, Flöhe, Zecken. 53 Cramer, Jakob P., Globale Zunahme von Tropenkrankheiten, in: Lozán/Grassl/Karbe/Jendritzky (Hrsg.) Warnsignal Klima: Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen, 2. Auflage, 2014, abrufbar unter: (zuletzt abgerufen am

15 Seite 15 Gebieten wie den meisten Teilen Europas gerechnet werden. Voraussetzung sei das Vorkommen der entsprechenden Aedes Mücken als Vektoren. Modellrechnungen, denen Klimaerwärmungsprognosen zugrunde liegen, sagen voraus, im Jahr 2080 zumindest von den klimatischen Bedingungen her in Deutschland großflächig die einheimische Übertragung von Malaria von Mai bis Oktober theoretisch wieder möglich werden könnte. Eine Forschungsgruppe an der Universität Bayreuth erwartet die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke in Europa 54. Anhand von Modellen, welche die Klimaansprüche der Asiatischen Tigermücke und die geographischen Gegebenheiten in Europa berücksichtigen, kommen die Forscher zum Ergebnis, dass sich größere Bereiche Deutschlands bis zur Mitte dieses Jahrhunderts zu möglichen Lebensräumen dieser Mücken entwickeln können. Entscheidend sei aber, wie die in den Asiatischen Tigermücken transportierten Viren mit den künftigen Klimabedingungen umgingen Abhandlungen, die sich jeweils mit mehreren Tropenkrankheiten befassen Ein Beitrag zum Klimawandel und die Ausbreitung von Krankheiten behandelt verschiedene Tropenkrankheiten wie Cholera, Malaria, Denguefieber und Bilharziose 55. Danach werden diese mit dem Klimawandel in Zusammenhang gebracht. Die Vermehrung der Cholera vor dem Hintergrund des Klimawandels entstehe dadurch, dass durch die Erwärmung vermehrt Wassercontainer bereitgestellt und Felder künstlich bewässert würden und somit neben natürlichen Gewässern zusätzliche Infektionsherde für die Bakterien geschaffen würden, die sich bei erhöhter Wassertemperatur verstärkt vermehrten. Ähnlich verhalte es sich mit der Bilharziose, die zum Teil in Mittelamerika auf dem Vormarsch sei. Die Ausbreitung von Malaria und dem Denguefieber über Mücken und Zecken, reagiere empfindlich gegenüber Klimaveränderungen. Das Auftreten von Malaria in Europa betreffe allerdings meist Einzelfälle. Mögliche Brutplätze für die Überträger der Malaria könnten im Zuge der Erwärmung auch in Europa auftreten. Die erhöhte Temperatur selbst wirke sich dagegen eher nachteilig auf die Vermehrung der Parasiten in den Moskitos aus. Das Denguefieber-Virus sei in Europa bisher lokal vor allem in Kroatien und Griechenland, aber auch in Frankreich und Portugal aufgetreten. Ein gemeinsam vom RKI und Umweltbundesamt erarbeiteter Rahmen zu Handlungsempfehlungen behandelt im Rahmen der Thematik Klimawandel und Gesundheit auch Infektionskrankheiten. Hier heißt es: Durch Klimawandel, fortschreitende Globalisierung, individuelle Mobilität, 54 Fischer, Dominik/Thomas, Stefanie Margarete/Niemitz, Franziska/Reineking, Björn/Beierkuhnlein, Karl, Projection of climatic suitability for Aedes albopictus Skuse (Culicidae) in Europe under climate change conditions, in: Global and Planetary Change, Volume 78, Issues 1-2, Juli 2011, S. 54, abstract abrufbar unter: Vgl. auch die Kurzdarstellung im Ärzteblatt 2011, Vermischtes, Klimawandel begünstigt Tropenkrankheiten, abrufbar unter: 55 Lippelt, Jana, Kurz zum Klima: Klimawandel und die Ausbreitung von Krankheiten übertriebene Angst oder Wirklichkeit? in: ifo Schnelldienst 4/2013, S. 55, abrufbar über CESifo GmbH unter: (zuletzt abgerufen am

16 Seite 16 internationalen Handel und Bevölkerungsfluktuationen gewinnen Infektionskrankheiten, die bisher in Mitteleuropa oder Deutschland nicht mehr oder noch nicht aufgetreten sind, zunehmend an Bedeutung. Zu diesen Infektionskrankheiten gehören solche, bei denen blutsaugende Tiere, vorwiegend Insekten (verschiedene Mückenarten) oder Zecken ein Glied im Infektionszyklus dieser Krankheiten sind. Eine Ausbreitung von Mückenarten, die in Deutschland bisher nicht oder nur begrenzt vorkommen, erscheint wahrscheinlich. Solche Mückenarten haben unter bestimmten ökologischen und epidemiologischen Bedingungen das Potential tropische Viren zu übertragen (z.b. Chikungunya-Virus, Dengue-Virus). Im Zusammenhang mit dem Klimawandel als einem Ko-Faktor könnte sich bei in Deutschland bereits endemischen Infektionskrankheiten (z. B. der durch Nagetiere übertragene Hantavirus-Erkrankungen oder der durch Zecken übertragene Lyme-Borreliose) die geographische Verbreitung und die Durchseuchung der Vektoren bzw. Reservoirtiere und damit auch die Krankheitsinzidenz beim Menschen verändern. 56 Gefordert werden systematische wissenschaftliche Untersuchungen von Risiko- und Sentinelpopulationen (Mensch, Tier, Vektoren) auf Prävalenz und Inzidenz von klimaintensiven Infektionskrankheiten (z. B. Dengue oder Chikungunya bei Reiserückkehrern) sowie die Beobachtung der Entwicklung von Überträgerpopulationen (relevante Stechmückenarten/Zecken). Das RKI befasst sich im Rahmen eines bereits im Jahr 2010 veröffentlichten sberichts zur Thematik Klimawandel und Gesundheit auch mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels auf vektorvermittelte Infektionskrankheiten 57. Danach stellen die für Deutschland prognostizierten Temperaturerhöhungen prinzipiell eine Verbesserung der Lebensbedingungen (für Vektoren, Anm. d. Verf.) dar, mit der Möglichkeit einer Ausdehnung des Verbreitungsgebietes nach Norden bzw. einer Ausweitung der Aktivitätsphase im Jahresablauf. Allerdings sind auch Niederschlagsmenge, Luftfeuchtigkeit, Nahrungsangebot und Biotopstruktur von Bedeutung. Die Faktoren, die für das Vorkommen und die Dichte der verschiedenen Vektoren verantwortlich sind, können als komplex bezeichnet werden und entziehen sich weitgehend einer konkreten Vorhersage. *** 56 Mücke, Guido/Straff, Wolfgang/Faber, Mirko/Haftenberger, Marjolein/Laußmann, Detlef/Scheidt-Nave, Christa/Stark, Klaus, Klimawandel und Gesundheit, Allgemeiner Rahmen zu Handlungsempfehlungen für Behörden und weitere Akteure in Deutschland, Im Auftrag des BMG und BMU gemeinsam erarbeitet vom Robert- Koch-Institut und Umweltbundesamt, 2013, S. 12, abrufbar unter: blob=publicationfile (zuletzt abgerufen am 57 Eis, Dieter/Helm, Dieter/Laußmann, Detlef/Stark, Klaus, Klimawandel und Gesundheit, Ein sbericht, Robert Koch-Institut 2010, S. 200, abrufbar unter: blob=publicationfile (zuletzt abgerufen am

Stechmücken und Sandmücken

Stechmücken und Sandmücken Stechmücken und Sandmücken im Klimawandel was kommt auf Hessen zu? Ulrich Kuch Biodiversitätund KlimaForschungszentrum (BiK F) Frankfurt am Main Der Klimawandel trägt schon jetzt zur globalen Krankheitslast

Mehr

Schutzimpfungen. Gelbfieber Hepatitis A Typhus Hepatitis B Meningokokken-Meningitis Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Tollwut Masern

Schutzimpfungen. Gelbfieber Hepatitis A Typhus Hepatitis B Meningokokken-Meningitis Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Tollwut Masern Schutzimpfungen Im Folgenden finden Sie Informationen zu den wichtigsten Krankheiten, den Risikogebieten und den entsprechenden Impfmaßnahmen. Diphtherie, Wundstarrkrampf (Tetanus), Kinderlähmung Gelbfieber

Mehr

Kurzbericht über die im Rahmen der Infektionskrankheiten-Surveillance nach IfSG in Hamburg registrierten Krankheiten

Kurzbericht über die im Rahmen der Infektionskrankheiten-Surveillance nach IfSG in Hamburg registrierten Krankheiten Infektionsepidemiologisches Landeszentrum INFEKT - INFO Ausgabe / 204, 28. Mai 204 Kurzbericht über die im Rahmen der Infektionskrankheiten-Surveillance nach IfSG in Hamburg registrierten Krankheiten Erstmaliges

Mehr

Labortests für Ihre Gesundheit. Impfschutz 13

Labortests für Ihre Gesundheit. Impfschutz 13 Labortests für Ihre Gesundheit Impfschutz 13 01IPF Labortests für Ihre Gesundheit Impfschutz Ausreichende Krankheitsabwehr auf Reisen und zu Hause Mikroorganismen, Bakterien oder Viren, sind häufige Krankheitserreger.

Mehr

Faktenpapier Neglected Tropical Diseases

Faktenpapier Neglected Tropical Diseases Faktenpapier Neglected Tropical Diseases 17 vernachlässigte tropische Krankheiten stehen auf der Liste der WHO. Durch eine Kooperation von WHO, den westlichen Industrienationen und der Pharmaindustrie

Mehr

Reisekrankheiten bei Hunden

Reisekrankheiten bei Hunden Reisekrankheiten bei Hunden Als sogenannte Reisekrankheiten bezeichnet man Erkrankungen deren Erreger hauptsächlich in subtropischen und/oder tropischen Regionen vorkommen und werden alle durch Insekten

Mehr

MALARIA IN DEUTSCHLAND?

MALARIA IN DEUTSCHLAND? MALARIA IN DEUTSCHLAND? Ist aufgrund des Klimawandels Malaria ein mögliches Zukunftsproblem in Deutschland? Seminararbeit im Profil System Erde des Oberstufenverbundes der Schulen Gymnasium Farmsen, Johannes-Brahms-

Mehr

Grippe-Pandemie. Was Sie über eine Grippe-Pandemie (Weltgrippe) wissen sollten.

Grippe-Pandemie. Was Sie über eine Grippe-Pandemie (Weltgrippe) wissen sollten. Grippe-Pandemie Was Sie über eine Grippe-Pandemie (Weltgrippe) wissen sollten. Was finden Sie in dieser Broschüre? Diese Broschüre enthält Informationen über eine Pandemiegefahr (Weltgrippe). Sie gibt

Mehr

Einleitung. Wir gegen Viren. www.arbeitsmedizin.de

Einleitung. Wir gegen Viren. www.arbeitsmedizin.de Einleitung Die Influenza gibt es jeden Winter aufs Neue. Doch wie viele Menschen daran erkranken, ist von Jahr zu Jahr sehr verschieden. Im Extremfall kann sich aus der jährlichen, epidemischen Grippewelle

Mehr

Giftwasser Krankheiten, die aus dem Wasser kommen

Giftwasser Krankheiten, die aus dem Wasser kommen Giftwasser Krankheiten, die aus dem Wasser kommen A. Rechenburg, M. Exner Heiliges Wasser Hochwasser Niedrigwasser Giftwasser ÖAW, 21.1.2011 Fakten 2 Mio. Tonnen Abfall werden weltweit jährlich in Gewässern

Mehr

Informationen zu Reiseschutzimpfungen

Informationen zu Reiseschutzimpfungen Informationen zu Reiseschutzimpfungen Schutz vor unerwünschten Reisesouvenirs Die Gefahr, eine Infektionskrankheit als Reisesouvenir mit nach Hause zu bringen, ist größer als viele Reisende denken. Nicht

Mehr

U. Werfel Ev. Huyssensstiftung Kliniken Essen-Mitte

U. Werfel Ev. Huyssensstiftung Kliniken Essen-Mitte Gesundheitliche Anforderungen für f Auslandseinsätze U. Werfel Ev. Huyssensstiftung Kliniken Essen-Mitte Geographisch-klimatische Besonderheiten Warme LänderL nder zwischen 30 nördlicher und 30 südlicher

Mehr

Wichtige Impfungen für Senioren. Vortrag für Mitarbeiter und Bewohner von Pflegeeinrichtungen

Wichtige Impfungen für Senioren. Vortrag für Mitarbeiter und Bewohner von Pflegeeinrichtungen Wichtige Impfungen für Senioren Vortrag für Mitarbeiter und Bewohner von Pflegeeinrichtungen Bedeutung von Impfungen Impfen ist eine der wichtigsten Vorsorgemaßnahme Impfen schützt jeden Einzelnen vor

Mehr

AUFKLÄRUNGSBLATT* ZUR IMPFUNG GEGEN DIE FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) *(Auszug aus den jeweiligen Packungsinformationen)

AUFKLÄRUNGSBLATT* ZUR IMPFUNG GEGEN DIE FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) *(Auszug aus den jeweiligen Packungsinformationen) AUFKLÄRUNGSBLATT* ZUR IMPFUNG GEGEN DIE FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) *(Auszug aus den jeweiligen Packungsinformationen) Lesen Sie die gesamte Information sorgfältig durch, bevor Sie sich bzw.

Mehr

ZECKEN-ERKRANKUNGEN. VORTRAG SAMARITERVEREIN LAUPEN 14.OKTOBER 2003 Frau Dr.med.L.Meer-Scherrer, Flamatt

ZECKEN-ERKRANKUNGEN. VORTRAG SAMARITERVEREIN LAUPEN 14.OKTOBER 2003 Frau Dr.med.L.Meer-Scherrer, Flamatt ZECKEN-ERKRANKUNGEN VORTRAG SAMARITERVEREIN LAUPEN 14.OKTOBER 2003 Flamatt WIE GEFÄHRLICH SIND ZECKEN WIRKLICH? ZECKEN SIND DARUM GEFÄHRLICH, WEIL SIE KRANKHEITSERREGER ÜBERTRAGEN KÖNNEN ZECKEN KÖNNEN

Mehr

Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz

Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz 2001 Das Bakterium das die Pest verursachte Email: dorfgeschichte@burgenverein-untervaz.ch. Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind

Mehr

Die mysteriöse Tierseuche

Die mysteriöse Tierseuche Die mysteriöse Tierseuche Die Botulismus-Infektion hat innerhalb weniger Jahre in Deutschland weit über tausend Rinder das Leben gekostet. Auch Menschen und andere Haustiere sind schon daran erkrankt.

Mehr

1/ Information über die Grippe einschließlich der neuen H1N1-Grippe für Personen mit bestimmten Krankheiten

1/ Information über die Grippe einschließlich der neuen H1N1-Grippe für Personen mit bestimmten Krankheiten 1/ Information über die Grippe einschließlich der neuen H1N1-Grippe für Personen mit bestimmten Krankheiten 2/ U.S. DEPARTMENT OF HEALTH AND HUMAN SERVICES (US-GESUNDHEITSMINISTERIUM) Centers for Disease

Mehr

Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH

Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH MENINGOKOKKEN Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Was sind Meningokokken? Meningokokken sind Bakterien, die ausschließlich beim Menschen vorkommen. Bei Gesunden können

Mehr

Virusinfektionen bei Urlaubsrückkehrern

Virusinfektionen bei Urlaubsrückkehrern Virusinfektionen bei Urlaubsrückkehrern Virusinfektionen bei Urlaubsrückkehrern Stephan Aberle Klinisches Institut für Virologie Medizinische Universität Wien ÖGTP-Fortbildung 30.1.2007 Hanta Pulmonary

Mehr

Definition... 1 Entstehung... 1 Häufigkeit... 2 Symptome... 2 Stadium I... 2 Stadium III... 3

Definition... 1 Entstehung... 1 Häufigkeit... 2 Symptome... 2 Stadium I... 2 Stadium III... 3 arztpraxis limmatplatz Definition... 1 Entstehung... 1 Häufigkeit... 2 Symptome... 2 Stadium I... 2 Stadium II... 3 Stadium III... 3 Diagnose... 3 Krankengeschichte und klinischer Befund... 3 Antikörpernachweis

Mehr

Reisemedizinische Beratung vor Last-Minute-Reisen

Reisemedizinische Beratung vor Last-Minute-Reisen Reisemedizinische Beratung vor Last-Minute-Reisen 3. Nationale Impfkonferenz München 2013 Annette Kapaun Sektion Klinische Tropenmedizin UniversitätsKlinikum Heidelberg Reisemedizinische Beratung vor Last-Minute-Reisen

Mehr

Die Leishmaniose des Hundes

Die Leishmaniose des Hundes Informationen für Hundebesitzer Die Leishmaniose des Hundes und wie Sie Ihren Hund schützen 2 Scalibor Protectorband Schutz vor Leishmaniose Professor Robert Killick-Kendrick, Department of Biology, Imperial

Mehr

1/ H1N1-Grippe 2009 und Sie

1/ H1N1-Grippe 2009 und Sie 1/ H1N1-Grippe 2009 und Sie 2/ H1N1 2009 H1N1-Grippe 2009 (manchmal als Schweinegrippe bezeichnet) ist ein neuartiger Grippevirus, der sich weltweit unter Menschen ausbreitet. Da sich dieser Virus stark

Mehr

Malaria-Prophylaxe durch Antibiotika

Malaria-Prophylaxe durch Antibiotika Powered by Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustriebw.de/de/fachbeitrag/aktuell/malaria-prophylaxe-durchantibiotika/ Malaria-Prophylaxe durch Antibiotika Eine Antibiotika-Behandlung während des

Mehr

Ich und meine Gesundheit Lehrerinformation

Ich und meine Gesundheit Lehrerinformation 1/6 Arbeitsauftrag Ziel Die Sch diskutieren, welche Infektionskrankheiten sie bereits gehabt haben und wie ihr Körper auf diese Krankheiten reagiert hat. Die LP erklärt die einzelnen Symptome und Auswirkungen

Mehr

Lungenentzündung gehören Sie zu einer Risikogruppe?

Lungenentzündung gehören Sie zu einer Risikogruppe? copy 11pt Lungenentzündung gehören Sie zu einer Risikogruppe? Wo viele Menschen zusammenkommen, können sie besonders leicht übertragen werden: Die Erreger der Lungenentzündung. Niesen und Husten, ein Händedruck

Mehr

Legionellose-Surveillance und technische Prävention

Legionellose-Surveillance und technische Prävention -Surveillance und technische Prävention Bonita Brodhun Robert Koch Institut Berlin Benedikt Schaefer Umweltbundesamt Bad Elster Überblick Teil I Legionellose - Surveillance in Deutschland Teil II Technische

Mehr

Unfall B-Betrieb. Definition

Unfall B-Betrieb. Definition Unfall B-Betrieb Definition Unter einem Unfall B-Betrieb werden Betriebsunregelmässigkeiten in Betrieben oder Anlagen der Biosicherheit der Stufen 2 bis 4 gemäss Einschliessungsverordnung (ESV, SR 814.912)

Mehr

Was Eltern von Kindern mit Sichelzellkrankheit wissen müssen

Was Eltern von Kindern mit Sichelzellkrankheit wissen müssen Was Eltern von Kindern mit Sichelzellkrankheit wissen müssen Allgemeines Viel trinken (Wasser, ungesüßter Tee), besonders an heißen Tagen oder beim Sport oder Rumtoben Ausgewogene Ernährung: viel Obst,

Mehr

Krankheiten gibt es überall

Krankheiten gibt es überall Praxisstempel Krankheiten gibt es überall Ein Impfratgeber für Hundebesitzer 030975-D.Oktober 2014 (20.000) 113 Intervet Deutschland GmbH Feldstraße 1a D-85716 Unterschleißheim www.impfung-hund.de Impfen

Mehr

118. Deutscher Ärztetag Frankfurt am Main. Medizin in Zeiten globaler Epidemien. Management hochpathogener Infektionskrankheiten in Deutschland

118. Deutscher Ärztetag Frankfurt am Main. Medizin in Zeiten globaler Epidemien. Management hochpathogener Infektionskrankheiten in Deutschland 118. Deutscher Ärztetag Frankfurt am Main Medizin in Zeiten globaler Epidemien Management hochpathogener Infektionskrankheiten in Deutschland René Gottschalk Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main

Mehr

Hantavirus-Diagnostik

Hantavirus-Diagnostik Hantavirus-Diagnostik A. Lucht, D. Münstermann, R. Geisel --------------------------------------------- Labor Dr. Krone & Partner Medizinaluntersuchungsstelle Bad Salzuflen, Herford Hanta-Virusstruktur

Mehr

Grippe. (Virusgrippe; Influenza)

Grippe. (Virusgrippe; Influenza) Grippe (Virusgrippe; Influenza) Beschreibung Krankheitsbild Die echte Grippe, Influenza genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionserkrankung. Sie hat nichts zu tun mit einem grippalen Infekt oder

Mehr

Wo ist das Problem? Dr. med. K.-D. Zastrow. Klinikum Hellersdorf 24. Juni 2009

Wo ist das Problem? Dr. med. K.-D. Zastrow. Klinikum Hellersdorf 24. Juni 2009 Wo ist das Problem? Klinikum Hellersdorf 24. Juni 2009 Dr. med. K.-D. Zastrow Chefarzt des Instituts für f r Hygiene und Umweltmedizin der Vivantes Kliniken Berlin MRSA Epidemiologie der postoperativen

Mehr

Leptospirose. Service der. HUNDE - Krankheiten

Leptospirose. Service der. HUNDE - Krankheiten Service der HUNDE - Krankheiten Staupe Eine gefürchtete Erkrankung mit vielen Gesichtern. Die Staupe wird durch ein Virus verursacht. Die Ansteckung erfolgt zumeist durch direkten Kontakt von Hund zu Hund,

Mehr

Impfung gegen die Neue Grippe ("Schweinegrippe")

Impfung gegen die Neue Grippe (Schweinegrippe) - Freier Text zur freien Verwendung durch Kassen und Länder entsprechend ihrer Anforderungen - Impfung gegen die Neue Grippe ("Schweinegrippe") Neue Grippe Ende April 2009 veröffentlichten die amerikanischen

Mehr

Krankheiten gibt es überall

Krankheiten gibt es überall Krankheiten gibt es überall Ein Impfratgeber für Hundebesitzer www.impfung-hund.de Impfen Ist das wirklich notwendig? Die Antwort ist ein klares JA. Noch immer sterben Hunde an vermeidbaren Infektionskrankheiten

Mehr

Mensch und Klima Arbeitsblatt

Mensch und Klima Arbeitsblatt Lehrerinformation 1/6 Arbeitsauftrag Ziel Welchen Einfluss hat der Mensch auf das Klima? Die SuS erarbeiten die Bedeutung der einzelnen Einflussfaktoren anhand von Texten. Sie überlegen sich, welchen Einfluss

Mehr

Infos zu Impfungen, Malariaprophylaxe, Hygiene und Gesundheit

Infos zu Impfungen, Malariaprophylaxe, Hygiene und Gesundheit Infos zu Impfungen, Malariaprophylaxe, Hygiene und Gesundheit in Nicaragua und Mexiko Liebe Freiwillige, für Euren einjährigen Aufenthalt mit weltwärts in Mittel- oder Südamerika haben wir rund um das

Mehr

Krankheiten beim Schaf, welche Maßnahmen sind zu setzen?

Krankheiten beim Schaf, welche Maßnahmen sind zu setzen? Krankheiten beim Schaf, welche Maßnahmen sind zu setzen? Dr. Michael Dünser Institut für Veterinärmedizinische Untersuchungen LINZ www.ages.at Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit

Mehr

Tropeninfektionen. Chikungunya Das Chikungunya-Virus gehört zur Familie der Togaviren und gehört zu den hämorrhagischen

Tropeninfektionen. Chikungunya Das Chikungunya-Virus gehört zur Familie der Togaviren und gehört zu den hämorrhagischen Tropeninfektionen Bilharziose Erreger der Bilharziose sind in den Tropen und Subtropen vorkommende parasitisch lebender Saugwürmer, Schistosoma haematobium (Blasenbilharziose) sowie Schistosoma mansoni,

Mehr

Jetzt wird die regelmässige Entwurmung zum Genuss

Jetzt wird die regelmässige Entwurmung zum Genuss Jetzt wird die regelmässige Entwurmung zum Genuss Für die Gesundheit von Hund und Mensch ist eine regelmässige Entwurmung sehr wichtig. Die Verabreichung der Tablette braucht allerdings keine lästige Pflicht

Mehr

EINVERSTÄNDISERKLÄRUNG ZUR SCHUTZIMPFUNG

EINVERSTÄNDISERKLÄRUNG ZUR SCHUTZIMPFUNG EINVERSTÄNDISERKLÄRUNG ZUR SCHUTZIMPFUNG FSME-IMMUN 0,25 ml Junior Injektionssuspension in einer Fertigspritze Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Impfstoff (Ganzvirus, inaktiviert) Wirkstoff: FSME-Virus-Antigen

Mehr

Pandemie - Wir sind bereit!!

Pandemie - Wir sind bereit!! Pandemie - Wir sind bereit!! Informationstafel Antibakterielle Stoffhandtuchrollen Desinfektionsmittel Merkblätter Wir lassen Sie nicht im Stich! Weitere Informationen unter Maximale Sauberkeit - die antibakterielle

Mehr

Impfen schützt. Ein Ratgeber für Hundehalterinnen und Hundehalter

Impfen schützt. Ein Ratgeber für Hundehalterinnen und Hundehalter Impfen schützt Ein Ratgeber für Hundehalterinnen und Hundehalter 2 IMPFEN SCHÜTZT Ist Impfen wirklich nötig? Die Antwort ist ein klares JA! Immer noch erkranken oder sterben Hunde an vermeidbaren Infektionskrankheiten,

Mehr

EINE INFORMATION FÜR MEDIZINISCHES PERSONAL.

EINE INFORMATION FÜR MEDIZINISCHES PERSONAL. Kommen Sie der Grippe zuvor. Schützen Sie sich und Ihre Patienten! Impfen und impfen lassen. Jedes Jahr. EINE INFORMATION FÜR MEDIZINISCHES PERSONAL. EINLEITUNG Eine Gefahr, die man nicht unterschätzen

Mehr

Fieber nach Tropenreise

Fieber nach Tropenreise Fieber nach Tropenreise Dr. A. Kuhlencord 3wöchige Reise durch Indonesien, keine Malariaprophylaxe 3 Tage nach Rückflug Beginn eines Exanthems unter den Achseln, Ausbreitung über den ganzen Körper bis

Mehr

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) Behindertentageseinrichtungen

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) Behindertentageseinrichtungen 04 /2005 Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) Behindertentageseinrichtungen 1. Allgemeine Informationen 2. Spezielle Informationen für Behindertentageseinrichtungen 3. Empfehlungen zum Umgang

Mehr

schützen.at Eine Information von: Cutterguide: N/A Printing Process: Offset GD: GP 30091

schützen.at Eine Information von: Cutterguide: N/A Printing Process: Offset GD: GP 30091 Cutterguide: N/A Printing Process: Offset GD: GP 30091 Size: 100 x 210 mm Pages: 8 Colors: C M Y K (4 Colors) Native File: Indesign CC Windows Generated in: Acrobat Distiller 9.0 schützen.at Eine Information

Mehr

BIS Infobrief November 2014

BIS Infobrief November 2014 Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit BIS Infobrief November 2014 Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, wir bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen für Ihre aktive Teilnahme am

Mehr

Text: Octapharma GmbH Illustrationen: Günter Hengsberg Layout: nonmodo, Köln

Text: Octapharma GmbH Illustrationen: Günter Hengsberg Layout: nonmodo, Köln Unser Immunsystem Text: Octapharma GmbH Illustrationen: Günter Hengsberg Layout: nonmodo, Köln Bakterien und Viren können uns krank machen. Wir bekommen dann Husten, Schnupfen oder Durchfall. Unser Körper

Mehr

Steckbrief: Legionärskrankheit

Steckbrief: Legionärskrankheit Im Juli 1976 fand in einem großen Hotel in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania, USA, ein Treffen von Veteranen der American Legion statt. Während des Treffens erkrankten ca. 180 Legionäre an einer

Mehr

Rationaler Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin

Rationaler Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin Rationaler Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin Werner Handrick September 2011 Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin Antibiotika spielen eine wichtige Rolle in der klinischen Infektionsmedizin

Mehr

VOGELGRIPPE HINWEISE FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT ZUM THEMA VOGELGRIPPE

VOGELGRIPPE HINWEISE FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT ZUM THEMA VOGELGRIPPE VOGELGRIPPE HINWEISE FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT ZUM THEMA VOGELGRIPPE Warum eine Broschüre über die Vogelgrippe? Immer, wenn die Weltbevölkerung neuen Gefahren ausgesetzt ist, die die allgemeine Gesundheit

Mehr

Die ethischen Grundlagen des Impfens. 11.März 2014 Dr. med. Christiane Fischer, MPH Mitglied des DER 1

Die ethischen Grundlagen des Impfens. 11.März 2014 Dr. med. Christiane Fischer, MPH Mitglied des DER 1 Die ethischen Grundlagen des Impfens 11.März 2014 Dr. med. Christiane Fischer, MPH Mitglied des DER 1 Deutschland Keine Impfpflicht Öffentlich empfohlen von den obersten Gesundheitsbehörden der Länder

Mehr

Reisemedizinische Beratung

Reisemedizinische Beratung Reisemedizinische Beratung Gesund Reisen - Gesund Zurückkehren Gemeinschaftspraxis Diabetologische Schwerpunktpraxis Hausärztliche Versorgung Gelbfieberimpfstelle Dr. med. Ottmar Orth Dr. med. Silke Orth

Mehr

Wir stimmen mit Ihnen den Impftermin ab. Betr.: INFLUENZA Grippeimpfung. Hamburg, 01.08.2009. Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir stimmen mit Ihnen den Impftermin ab. Betr.: INFLUENZA Grippeimpfung. Hamburg, 01.08.2009. Sehr geehrte Damen und Herren, Betr.: INFLUENZA Grippeimpfung Hamburg, 01.08.2009 Sehr geehrte Damen und Herren, Krankheitsprävention ist in 2009 noch wichtiger als in den Jahren zuvor. Wir empfehlen daher auch in 2009 Ihre Mitarbeiter

Mehr

Bei den Leukämien handelt es sich um bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems,

Bei den Leukämien handelt es sich um bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems, Leukämien Bei den Leukämien handelt es sich um bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems, im Volksmund ist deshalb gelegentlich auch vom Blutkrebs die Rede. Die Erkrankung nimmt ihren Ausgang im

Mehr

Massnahme bei Schweinegrippe-Verdacht

Massnahme bei Schweinegrippe-Verdacht Massnahme bei Schweinegrippe-Verdacht Die pandemische Grippe (H1N1), bisher auch Schweinegrippe genannt, wird durch ein neuartiges Virus verursacht, das sich leicht von Mensch zu Mensch überträgt. Die

Mehr

Schnell reagieren schneller wieder fit.

Schnell reagieren schneller wieder fit. Wehr Dich gegen die Erkältungs- Viren! Schnell reagieren schneller wieder fit. Clevere Taktik: Viren ausschalten, ehe die Erkältung richtig zuschlägt Ganz egal, ob es gerade erst im Hals kratzt oder die

Mehr

Vorbeugen ist besser als heilen. Die Vorsorgeuntersuchung für Ihren Hund und für Ihre Katze

Vorbeugen ist besser als heilen. Die Vorsorgeuntersuchung für Ihren Hund und für Ihre Katze Vorbeugen ist besser als heilen Die Vorsorgeuntersuchung für Ihren Hund und für Ihre Katze Hund und Katze begleiten uns über viele Jahre durch das Leben. Doch wie beim Menschen macht sich auch beim Tier

Mehr

One Health Risikomanagement im Öffentlichem Raum. Prof. Manfred Wildner, LGL und Dr. Angela Wirtz, Hessisches Sozialministerium Ref.

One Health Risikomanagement im Öffentlichem Raum. Prof. Manfred Wildner, LGL und Dr. Angela Wirtz, Hessisches Sozialministerium Ref. One Health Risikomanagement im Öffentlichem Raum Prof. Manfred Wildner, LGL und Dr. Angela Wirtz, Hessisches Sozialministerium Ref. V3 Phasen von Public Health - Gesundheitsmanagement im öffentlichen Raum

Mehr

Krankheiten gibt es überall

Krankheiten gibt es überall Praxisstempel Krankheiten gibt es überall Ein Impfratgeber für Katzenbesitzer 035946-D. Oktober 2014 (50.000) 113 Die Wissenschaft für gesündere Tiere Intervet Deutschland GmbH ein Unternehmen der MSD

Mehr

Mindestlohnprivilegierung studienbegleitender Praktika im Masterstudium

Mindestlohnprivilegierung studienbegleitender Praktika im Masterstudium Mindestlohnprivilegierung studienbegleitender Praktika im Masterstudium 2016 Deutscher Bundestag Seite 2 Mindestlohnprivilegierung studienbegleitender Praktika im Masterstudium Aktenzeichen: Abschluss

Mehr

Vorteile und Gefahren von Impfungen für die Stillzeit. Thomas Ledig, Ditzingen

Vorteile und Gefahren von Impfungen für die Stillzeit. Thomas Ledig, Ditzingen Vorteile und Gefahren von Impfungen für die Stillzeit Thomas Ledig, Ditzingen Agenda Das Feld bereiten: Impfungen mütterliches vs. kindliches Immunsystem Vorteile des Impfens für die Stillzeit Aufbau maternaler

Mehr

Einführung in das Querschnittsfach Public Health

Einführung in das Querschnittsfach Public Health Querschnittsfach Public Health Einführung in das Querschnittsfach Public Health Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn PD Dr Thomas Kistemann MA Dr Edith Fischnaller Was ist

Mehr

Tuberkulose-Überwachung in Deutschland. Daten aus dem Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland 2013

Tuberkulose-Überwachung in Deutschland. Daten aus dem Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland 2013 1 Tuberkulose-Überwachung in Deutschland Daten aus dem Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland 2013 Robert Koch-Institut (RKI) Fachgebiet für respiratorisch übertragbare Erkrankungen Gliederung

Mehr

8669/J XXIV. GP. Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich. ANFRAGE

8669/J XXIV. GP. Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich. ANFRAGE 8669/J XXIV. GP - Anfrage (elektr. übermittelte Version) 1 von 6 8669/J XXIV. GP Eingelangt am 24.05.2011 ANFRAGE der Abgeordneten Jannach und weiterer Abgeordneter an den Bundesminister für Gesundheit

Mehr

Informationen für Schwangere. Grippeimpfung. Impfung in der Schwangerschaft schützt Mutter und Kind.

Informationen für Schwangere. Grippeimpfung. Impfung in der Schwangerschaft schützt Mutter und Kind. Informationen für Schwangere Grippeimpfung Impfung in der Schwangerschaft schützt Mutter und Kind. Gesund durch die Schwangerschaft Das Wohlbefinden und die Gesundheit von Mutter und Kind stehen in der

Mehr

Strategie zur nachhaltigen Gesundheitsversorgung. Kennzahlen im Geschäftsjahr 2014. siemens.com

Strategie zur nachhaltigen Gesundheitsversorgung. Kennzahlen im Geschäftsjahr 2014. siemens.com Strategie zur nachhaltigen Gesundheitsversorgung Kennzahlen im Geschäftsjahr siemens.com Gemeinsam mit Kunden und Partnern arbeiten wir daran, die Gesundheitsversorgung weltweit zu verbessern. Unsere Fortschritte

Mehr

Impfstatus Schutz vor Infektionen

Impfstatus Schutz vor Infektionen 1207/3/3 www.schleiner.de Bildnachweis: Getty Images: Titel; Fotolia Patienteninformation www.mvz-clotten.de 5.03 5.03 Impfstatus Schutz vor Infektionen Labor Dr. Haas, Dr. Raif & Kollegen Merzhauser Str.

Mehr

Fragen und Antworten zur Grippeimpfung

Fragen und Antworten zur Grippeimpfung Fragen und Antworten zur Grippeimpfung Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Krankheitsausbreitung 1. Brauche ich im kommenden Herbst und Winter eine Grippeimpfung, wenn ich im letzten Jahr eine

Mehr

Falschgeldkriminalität

Falschgeldkriminalität Falschgeldkriminalität Bundeslagebild 2013 Falschgeldkriminalität Bundeslagebild 2013 3 INHALT 1. Vorbemerkung 5 2. Darstellung und Bewertung der Kriminalitätslage 5 2.1 Straftaten 5 2.2 Euro-Falschnoten

Mehr

Wer ist eigentlich Osama Bin Laden?

Wer ist eigentlich Osama Bin Laden? Wer ist eigentlich Osama Bin Laden? Monika Adam LW 01 BBS III Stade Als Drahtzieher der Terrorwelle in den USA wird derzeit Osama Bin Laden vermutet, der Gründer und Anführer der radikalislamischen Terrororganisation

Mehr

Labortests für Ihre Gesundheit Autoimmunerkrankungen

Labortests für Ihre Gesundheit Autoimmunerkrankungen Labortests für Ihre Gesundheit Autoimmunerkrankungen 08 01IPF Labortests für Ihre Gesundheit Autoimmunerkrankungen Wenn der Körper sich selbst bekämpft Wenn Viren, Bakterien und Co. den menschlichen Körper

Mehr

Afrikanische Schweinepest (ASP)

Afrikanische Schweinepest (ASP) Afrikanische Schweinepest (ASP) Informationen Informationen des FLI des FLI Stand Stand 28.06.2013 28.06.2013 1 Erreger Verbreitung Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist ein großes, komplexes

Mehr

Globale Erwärmung und Ausbreitung von Infektionskrankheiten

Globale Erwärmung und Ausbreitung von Infektionskrankheiten Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2005 48:55 62 DOI 10.1007/s00103-004-0968-3 Springer Medizin Verlag 2005 B. Ebert B. Fleischer Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg

Mehr

Tipps zur Haltung junger Katzen

Tipps zur Haltung junger Katzen Tipps zur Haltung junger Katzen 1 Liebe Katzenfreunde, wir freuen uns mit Ihnen über Ihr neues Familienmitglied und geben Ihnen gerne ein paar Tipps aus Sicht des Tierarztes zur Haltung und Pflege junger

Mehr

Tiergesundheit bei Ausstellungen aus Sicht des öffentlichen Veterinärdienstes

Tiergesundheit bei Ausstellungen aus Sicht des öffentlichen Veterinärdienstes Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Veterinärwesen BVET Tiergesundheit bei Ausstellungen aus Sicht des öffentlichen Veterinärdienstes Lukas Perler Leiter Tiergesundheit BVET Herbsttagung

Mehr

Chronische Borreliose- die verkannte Epidemie

Chronische Borreliose- die verkannte Epidemie die verkannte Epidemie Dr. med. Frank Riedel Facharzt für Allgemeinmedizin Experte für Biologische Medizin Karl-Marx-Str. 1, 15926 Luckau www.riedel-luckau.de 18. Gesundheitskongress der Ärztegesellschaft

Mehr

PATIENTENINFORMATION. Bakterien und Viren. Hintergründe, Behandlung & Vorsorge - im Krankenhaus und zu Hause.

PATIENTENINFORMATION. Bakterien und Viren. Hintergründe, Behandlung & Vorsorge - im Krankenhaus und zu Hause. PATIENTENINFORMATION Bakterien und Viren Hintergründe, Behandlung & Vorsorge - im Krankenhaus und zu Hause. 1 Liebe Leserin, lieber Leser, Todeskeime und Horrorviren geistern immer wieder durch die Medienlandschaft.

Mehr

Grenzüberschreitungen aus medizinischen Gründen Demografische Aspekte

Grenzüberschreitungen aus medizinischen Gründen Demografische Aspekte Grenzüberschreitungen aus medizinischen Gründen Demografische Aspekte Unionsbürgerschaft, Patientenfreizügigkeit und Begrenzung der Ausgaben für Gesundheit Tagung Max-Planck-Institut Universität Rennes

Mehr

Saisonale Grippe, Vogelgrippe und pandemische Grippe Gut zu wissen Wichtige Informationen für Sie und Ihre Familie

Saisonale Grippe, Vogelgrippe und pandemische Grippe Gut zu wissen Wichtige Informationen für Sie und Ihre Familie Saisonale Grippe, Vogelgrippe und pandemische Grippe Gut zu wissen Wichtige Informationen für Sie und Ihre Familie 3 Was ist die Grippe und wie sehen die typischen Symptome aus? Was ist die Vogelgrippe?

Mehr

Impfen/Entwurmen. Impfschema für Katzen Art der Impfung

Impfen/Entwurmen. Impfschema für Katzen Art der Impfung Impfen/Entwurmen Impfschema für Katzen Art der Impfung 8 10 Wochen 1.Impfung Katzenseuche/-schnupfen evtl. Blutentnahme für Leukose- Test und evtl. Leukose-Impfung 12 14 Wochen 2.Impfung Katzenseuche/-schnupfen

Mehr

Umsetzung der IfSG-Novelle und spezifisches KH-Hygienepersonal

Umsetzung der IfSG-Novelle und spezifisches KH-Hygienepersonal Kliniken der Stadt Köln ggmbh Umsetzung der IfSG-Novelle und spezifisches KH-Hygienepersonal Prof. Dr. Frauke Mattner Institut für Hygiene Kliniken der Stadt Köln 1 IfSG 23; 2011 (2) Beim Robert Koch-Institut

Mehr

Legionellen in Verdunstungskühlanlagen Was können wir aus dem Fall Warstein lernen?

Legionellen in Verdunstungskühlanlagen Was können wir aus dem Fall Warstein lernen? Für Mensch & Umwelt Legionellen in Verdunstungskühlanlagen Was können wir aus dem Fall Warstein lernen? Dr. Regine Szewzyk, Fachgebiet II 1.4 Mikrobiologische Risiken Umweltbundesamt, Berlin Legionellen

Mehr

Legionellen in Schwimm- und Badebeckenwasser

Legionellen in Schwimm- und Badebeckenwasser Legionellen in Schwimm- und Badebeckenwasser Markus Funcke Dipl.-Ing. Lehr- und Versuchsgesellschaft für innovative Hygienetechnik mbh (LVHT) Mülheim an der Ruhr Trinkwasser > TrinkwV > DVGW W270 > Gefährdungsanalysen

Mehr

Hygieneanforderungen an Bäder und deren Überwachung

Hygieneanforderungen an Bäder und deren Überwachung Landratsamt Esslingen Gesundheitsamt Empfehlung des Umweltbundesamtes: Hygieneanforderungen an Bäder und deren Überwachung Stand: 2007-11-06 Dr. Albrecht Wiedenmann Sachgebietsleiter Infektionsschutz und

Mehr

Erkrankung Symptome Ansteckungsgefahr Kontaktpersonen Schutz vor Ansteckung Besuch vom Kindergarten Akute Mittelohrentzündung

Erkrankung Symptome Ansteckungsgefahr Kontaktpersonen Schutz vor Ansteckung Besuch vom Kindergarten Akute Mittelohrentzündung Erstelldatum 25.11.2008 15:19:00 1 von 5 Freiburger Kinderhausinitiative e.v. Liebe Eltern: Die Fachkräfte unserer Kitas sind befugt, die Aufnahme eines sichtbar kranken Kindes zum Schutz des Erkrankten

Mehr

West-Nil-Virus und Hepatitis E-Virus: durch Bluttransfusion übertragbare Viren

West-Nil-Virus und Hepatitis E-Virus: durch Bluttransfusion übertragbare Viren West-Nil-Virus und Hepatitis E-Virus: durch Bluttransfusion übertragbare Viren 100 nm HEV, Abb.: Center of Disease Control and Prevention WNV, Abb.: Dr. H. Gelderblohm, RKI Institut für Transfusionsmedizin

Mehr

Wann muss ich mir Sorgen machen?

Wann muss ich mir Sorgen machen? Wann muss ich mir Sorgen machen? Ein Ratgeber von Kinderärzten für Eltern von Kindern mit Atemwegsinfektionen Informationen für ELTERN Ihre Kinder- und Jugendarztpraxis: Eine Initiative der Universitätskinderklinik

Mehr

Was sind Antibiotika und wie wirken sie?

Was sind Antibiotika und wie wirken sie? Was sind Antibiotika und wie wirken sie? Antibiotika sind hochwirksame Arzneimittel, die zum Einsatz kommen, wenn eine Infektion vorliegt, die durch Bakterien verursacht wird. Bei eine Infektion dringen

Mehr

Neue Grippe (Schweinegrippe)

Neue Grippe (Schweinegrippe) Neue Grippe (Schweinegrippe) Was versteht man unter einer Pandemie und welche Phasen werden dabei unterschieden? Das Wort Pandemie stammt von den griechischen Wörtern für "alles" und "Volk". Ein Pandemie

Mehr

Tuberkulose. Heinrich - Brügger Schule ( Klinikschule ) Schulleiter S. Prändl, Oberarzt Dr. M. Rau. Waldburg-Zeil Kliniken

Tuberkulose. Heinrich - Brügger Schule ( Klinikschule ) Schulleiter S. Prändl, Oberarzt Dr. M. Rau. Waldburg-Zeil Kliniken Tuberkulose Heinrich - Brügger Schule ( Klinikschule ) Schulleiter S. Prändl, Oberarzt Dr. M. Rau Waldburg-Zeil Kliniken Was fällt Ihnen beim Begriff Tuberkulose ein? 13.03.2004 Tuberkulose 2 Infektion

Mehr

Informationen für Rinderhalter - Abschluss BHV1 Sanierung in 2015

Informationen für Rinderhalter - Abschluss BHV1 Sanierung in 2015 Informationen für Rinderhalter - Abschluss BHV1 Sanierung in 2015 BHV1-Schutzverordnung Baden-Württemberg - ergänzende Regelungen: Impfverbot ab 28. Februar 2015: Die Impfung von Rindern gegen die BHV1-Infektion

Mehr