Stand des Einsatzes des kontrollierten Feuers bei der Pflege von Offenland. Feuerökologie der Mitteleuropäischen Kulturlandschaften Einführung
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- Guido Braun
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1 Ökologie der Wälder der Erde 6. Dezember 2013 Feuerökologie der Mitteleuropäischen Kulturlandschaften Einführung Arbeitsgruppe Feuerökologie, Max-Planck-Institut für Chemie Global Fire Monitoring Center (GFMC), United Nations University (UNU) c/o Universität Freiburg Stand des Einsatzes des kontrollierten Feuers bei der Pflege von Offenland Hintergrund: Entstehung der Kulturlandschaft Böschungen und Offenland: Problemstellungen heute Kostendruck und alternative Pflegeverfahren Beispiele: Böschungen Kaiserstuhl Böschungen Mittelrhein Heideflächen S-Holstein und Brandenburg Munitionsbelastete Flächen Forstwirtschaft / Waldbrandschutz Stand des Einsatzes des kontrollierten Feuers bei der Pflege von Offenland Hintergrund: Entstehung der Kulturlandschaft Feuer als Werkzeug der Landbewirtschaftung Böschungen und Offenland: Problemstellungen heute Aufgabe der Landnutzung an Extremstandorten Kostendruck und alternative Pflegeverfahren Einsatz des kontrollierten Feuers als Ersatzmaßnahme Beispiele: Böschungen Kaiserstuhl Böschungen Mittelrhein Heideflächen S-Holstein und Brandenburg Munitionsbelastete Flächen Forstwirtschaft / Waldbrandschutz Beispiel Atlantische und kontinentale Heiden: Ergebnis Jahrhunderte langer Eingriffe durch den Menschen, darunter auch Feuer Erica tetralix Calluna vulgaris Fläche 5 Begrenzung durch Flugsand Alte Brenntechniken: Dänemark um
2 Moorbrennen Ostfriesland Eero Järnefelt 1873 Waldbrennen Ateneum, Helsinki Schweden Gefährdete und durch Feuer(effekte) geförderte Arten Geranium bohemicum Dryocopus martius Picodes tridactylus Stephanopachys substriatus Pulsatilla patens Forst-Zertifizierung in Schweden (Swedish FSC): Kontrolliertes Brennen Voraussetzung (in Großbetrieben): 5% der Schlagfläche Schweden: Kontrolliertes Brennen zur Erhaltung offener Kiefernbestände 2
3 Schweden: Kontrolliertes Brennen zur Erhaltung offener Kiefernbestände Einfluss der Brandwirtschaft auf das Landschaftsbild des Schwarzwalds Dactylorhiza sambuccina Nardus Offenland (Kostgefäll, Schwarzwald) Zielarten Hesperia comma 1999 (Photo: GFMC) ca (Photo: Schneiter) Standort: Oberprechtal im Schwarzwald Nardus Offenland (Kostgefäll, Schwarzwald) Nardus Offenland (Kostgefäll, Schwarzwald) 3
4 Weinbaugebiet Kaiserstuhl: Aufgabe der Nutzung der Böschungen Temperaturen Hangabwärts Temperaturen hangaufwärts Temperature ( C) :00 0:30 1:00 Brennen 1:30 2:00 2:30 0cm 20cm 3:00 3:30 4:00 4:30 5:00 Temperature ( C) :00 0:30 1:00 Brennen 1:30 2:00 2:30 3:00 0cm 20cm 3:30 4:00 4:30 5:00 Time (min:sec) Time (min:sec) Erhaltung von traditionellen, aber Gefährdeten Landschaftselementen: Weinbauterrassen am Mittelrhein UNESCO Kulturerbe Erhaltung von traditionellen, aber Gefährdeten Landschaftselementen: Weinbauterrassen am Mittelrhein UNESCO Kulturerbe Erhaltung von traditionellen, aber Gefährdeten Landschaftselementen: Weinbauterrassen am Mittelrhein UNESCO Kulturerbe 4
5 Landschaftsmuster Lüneburger Heide Landschaftsmuster Lüneburger Heide Aufhalten der Verbuschung und Bewaldung der Dünenheide auf Hiddensee Dünenheide auf Hiddensee Feuergeschichte in Zeugenbäumen Zschornoer Heide, Brandenburg Drover Heide, NRW 5
6 Fläche 5 Begrenzung durch Flugsand Zschornoer Heide, Brandenburg (2002) Zschornoer Heide, Brandenburg (2003) Zschornoer Heide, Brandenburg (2003) Zschornoer Heide, Brandenburg (2003) Zschornoer Heide, Brandenburg Zschornoer Heide, Brandenburg 2008 Drover Heide, NRW 6
7 Drover Heide, NRW Zschornoer Heide, Brandenburg Zschornoer Heide, Brandenburg Lütjenholmer Heide Schleswig-Holstein Brennen von Krähenbeere (Empetrum) Zschornoer Heide, Brandenburg Landschaftsmuster durch Heidebrennen in Schottland Heidewälder in Schottland Lebensraum des Schottischen Moorhuhns (Lagopus lagopus scoticus) Notwendigkeit der Heideverjüngung für Auerwild (Tetrao urogallus) 7
8 Kontrolliertes Brennen zur Erhaltung des Lebensraums von Auerwild im Schwarzwald 21. April 2007 Kontrolliertes Brennen im Wald Breisach 2008 Kontrolliertes Brennen zur Erhaltung des Lebensraums von Auerwild im Schwarzwald 21. April 2007 Überlegungen zum kontrollierten Brennen (I) - Keine natürlichen Feuerökosysteme in Mitteleuropa - Lange Kulturgeschichte der Feuernutzung - Landnutzungsfeuer haben die historische Kulturlandschaft, auch Offenland, mit geprägt Überlegungen zum kontrollierten Brennen (II) - Zwei wesentliche Einsatz-Philosophien: Im Rahmen traditioneller, kultureller Feuer Regime Als Ersatzmaßnahme aufgrund - mangelnder Alternativen -Kosten - Innovation (?) Überlegungen zum kontrollierten Brennen (III) Aufklärungsbedarf und Abwägung: Feinstaub-Debatte Emotionale Diskussion um Treibhausgase 8
9 Überlegungen zum kontrollierten Brennen (IV) Rechtslage: Novelliertes Bundesnaturschutzgesetz Rechtslage: Novelliertes Bundesnaturschutzgesetz 39 Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermächtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (5) Es ist verboten, 1. die Bodendecke auf Wiesen, Feldrainen, Hochrainen und ungenutzten Grundflächen sowie an Hecken und Hängen abzubrennen oder nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzte Grundflächen so zu behandeln, dass die Tier- oder Pflanzenwelt erheblich beeinträchtigt wird Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermächtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen Die Verbote des Satzes 1 Nummer 1 bis 3 gelten nicht für 1. behördlich angeordnete Maßnahmen, 2. Maßnahmen, die im öffentlichen Interesse nicht auf andere Weise oder zu anderer Zeit durchgeführt werden können, wenn sie a) behördlich durchgeführt werden, b) behördlich zugelassen sind oder... Rechtslage: Novelliertes Bundesnaturschutzgesetz 67 Befreiungen (1) Von den Geboten und Verboten dieses Gesetzes, in einer Rechtsverordnung auf Grund des 57 sowie nach dem Naturschutzrecht der Länder kann auf Antrag Befreiung gewährt werden, wenn 1. dies aus Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer und wirtschaftlicher Art, notwendig ist oder 2. die Durchführung der Vorschriften im Einzelfall zu einer unzumutbaren Belastung führen würde und die Abweichung mit den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege vereinbar ist. Öffentliche Akzeptanz Runder Tisch Heide, Dithmarschen, 16. Juli 2010 Bündnis Naturschutz in Dithmarschen e.v.: Artenhilfsprojekt für Schlingnatter und Zauneidechse 9
10 10
11 Öffentliche Akzeptanz: Ankündigung des Brennens in Lütjenholm (2006) Ein anderes, aktuelles Thema: Kampfmittelbelastung in Deutschland... in Wäldern und Offenlandschaften hauptsächliche in Heidelandschaften Wie gehen wir damit um? Militärische und munitionsbelastete Flächen in Deutschland Etwa 700,000 ha aktive und ehemalige Truppenübungsplätze bzw. Schießplätze (= 2% der gesamten Landfläche Deutschlands) Davon sind ha naturschutzfachlich relevant ha FFH-Gebiete ha (+?) sind munitionsbelastet Quelle: Stiftung David Naturschutzfachlich relevante Militärflächen in Deutschland nach Bundesländern Quelle: Stiftung David Datenbank DAVID In dieser Datenbank sind ehemalige Kampfgebiete aus den Weltkriegen nicht erfasst. So stehen den etwa ha ausgewiesenen naturschutzfachlich relevanten Militärflächen in Brandenburg beispielsweise insgesamt ha Kampfmittelverdachtsflächen gegenüber, auf denen vor allem Altlasten aus den Kämpfen in der Endphase des 2. Weltkriegs im Großraum Berlin-Brandenburg und den Bombardierungen der Alliierten liegen. 11
12 Verteilung der Calluna-Heiden im Land Brandenburg (auf Grundlage der CIR- Luftbildinterpretation ); schwarz = als Calluna-Heide kartierte Bereiche, rot = Grenzen der FFH-Gebiete mit Calluna-Heide > 10 ha Im Land Brandenburg gab es Anfang der 90er Jahre 35 Gebiete mit Heideflächen > 10 ha (davon 23 FFH-Gebiete) Quelle: M. Düvel, Landesumweltamt Brandenburg, Eberswalde Calluna-Heiden im Land Brandenburg - Gebiete >50 ha Beispiele von Nutzung / Pflege / Dynamik Quelle: Landesumweltamt Brandenburg, geändert Marienfließ Entkusselung, Mahd Wittstock-Ruppiner Heide militärische Nutzung Entkusselung Beweidung Schafe, Kontrolliertes Brennen Perleberger Schießplatz Klietzer Heide militärische Nutzung Entkusselung, Brand Döberitzer Heide Beweidung Haustiere Beweidung Wildtiere Entkusselung Mulchen/Mahd TrÜbPl Altengrabow militärische Nutzung Hackenheide militärische Nutzung, Entbuschung Forst Zinna / Keilberg Brände Heidehof Golmberg Kontrolliertes Brennen, Energieholzgewinnung geplant Massow Kleine Schorfheide-Havel Beweidung Schafe, Mahd, Entkusselung, Energieholzgewinnung, Aerosondierung Vietmannsdorfer Heide Entkusselung, Brennen (kleinflächig) Schönower Heide Entkusselung, Mahd, kontrolliertes Brennen, Wildtierbeweidung geplant Buschschleuse Jägersberg-Schirknitzberg Reicherskreuzer Heide Beweidung Schafe Entkusselung Lieberoser Heide Zschornoer Heide (SPA) Mahd, kontrolliertes Brennen Forsthaus Prösa Beweidung Schafe, Brand, Mahd, Mulchen, Energieholzgewinnung, Aerosondierung Ehemalige Truppenübungsplätze: Wertvolles Offenlandareale für viele Vogelarten Kontrollierte Feuer auf dem TrÜbPl Münsigen Kontrollierte Feuer auf dem TrÜbPl Münsigen : Erprobung und Entwicklung von Methoden zur Heidepflege durch kontrolliertes Feuer auf munitionsbelasteten Flächen im NSG "Heidehof-Golmberg" (Landkreis Teltow-Fläming) Beispiele von Munitionsfunden auf dem Paltz... 12
13 Lage der Versuchsflächen im NSG Heidehof-Golmberg Vorgehen und Techniken Abgrenzung leicht brennbarer Flächen Schutz des Personals Abgrenzung durch Wegenetz und Flugsande Vorgehen und Techniken Abgrenzung leicht brennbarer Flächen Vorgehen und Techniken Schwerter zu Pflugscharen Schutz des Personals Abgrenzung durch Wegenetz und Flugsande Schutz des Personals beim kontrollierten Brennen Löschpanzer DTF SPOT 55 (T-55) Liter Löschwasser Vorgehen und Techniken Schwerter zu Pflugscharen Schutz des Personals beim kontrollierten Brennen Löschpanzer DTF SPOT 55 (T-55) Liter Löschwasser Innenansicht SPOT 55 13
14 Zündung von kontrollierten Feuern auf hochgradig munitionsbelasteten Flächen Schutz des Personals durch Einsatz gepanzerter Fahrzeuge und Fernzündung Entwicklung und Tests gepanzerter Zündtechnik März 2011 Entwicklung und Tests gepanzerter Zündtechnik März 2011 Entwicklung und Tests gepanzerter Zündtechnik März 2011 Zündung von kontrollierten Feuern auf hochgradig munitionsbelasteten Flächen Schutz des Personals durch Einsatz gepanzerter Fahrzeuge und Fernzündung Überwachung von kontrollierten Feuern auf hochgradig munitionsbelasteten Flächen 14
15 Luftüberwachung Fläche 10 vor dem Brennen Luftüberwachung Fläche 10 vor dem Brennen Luftüberwachung Fläche 10 beim Brennen Luftüberwachung Fläche 10 beim Brennen Luftüberwachung Fläche 10 beim Brennen Luftüberwachung Fläche 10 beim Brennen 15
16 Luftüberwachung Fläche 10 beim Brennen Luftüberwachung Fläche 10 beim Brennen Freigelegte Kampfmittel: 125 mm Granaten und Fliegerbomben Brenn-Team Wildfeuer in der Nacht vom 7. / 8. März 2012 Feuerverhalten: Durchbrennen bis nach Mitternacht und einsetzendem Niederschlag Brandmuster :40h 16
17 Schnelle Regeneration Materialien zu den Vorlesungen: Materialien zu den Vorlesungen:
Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg Kleiner Werder 5c 39114 Magdeburg Telefon: 03 91-5 35-0 www.wna-magdeburg.de info@wna-md.wsd.de
Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg Kleiner Werder 5c 39114 Magdeburg Telefon: 03 91-5 35-0 www.wna-magdeburg.de info@wna-md.wsd.de Impressum Herausgeber: Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg Stand: Oktober
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