Es gibt zwei Dinge, die können wir nicht alleine tun Wir können nicht alleine heiraten und wir können nicht alleine Christ sein.
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- Edwina Holst
- vor 6 Jahren
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1 Liebe Gemeinde, John Wesley, der Begründer der Methodistengemeinden hat einmal folgende Behauptung aufgestellt: Es gibt zwei Dinge, die können wir nicht alleine tun Wir können nicht alleine heiraten und wir können nicht alleine Christ sein. Ersteres leuchtet sofort ein, aber wie steht es mit dem zweiten Teil der Aussage? Kann man nicht doch auch alleine Christ sein Ein Leben mit dem Herrn, aber ohne Gemeinschaft mit anderen Geschwistern im Glauben? Wir leben ja in einer Zeit zunehmender Individualisierung Der Einzelne scheint, zumindest in unserem Kulturkreis, mehr zu zählen als die Gemeinschaft. Da wunderte es nicht, wenn in vielen Ländern der westlichen Welt Gläubige Gemeinden verlassen oder sich ihnen gar nicht erst anschließen. Warum bzw. wozu also Gemeinde? Mit dieser Frage sind wir bei einem ganz wichtigen Bereich unseres Jahresthemas Konsequente Nachfolge. angelangt. Ich weiß nicht, ob John Wesley bei dem von mir zitierten Ausspruch auch gemerkt hat, dass Ehe und Gemeinde in einem ganz wichtigen Zusammenhang stehen, den Paulus einmal in einem seiner Briefe zum Ausdruck gebracht hat. Ich lese uns dazu den Predigttext, der in Epheser 5, steht. Epheser 5, Wir sind Glieder seines Leibes. 31»Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden "ein" Fleisch sein«(1.mose 2,24). 32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde.
2 I.) Eine doppelte Wirklichkeit Diese drei Verse stammen aus einer sog. Haustafel des Neuen Testaments. Hier hat der Apostel eine antike Stilform ethischer Anweisungen ( Hausordnung ) aufgenommen und vom Geist Gottes her entsprechend inhaltlich neu gefüllt. Dabei geht es vor allem um das Miteinander in der Ehe ( Ehemann frau ) und Familie ( Eltern Kinder ) und auch in bestimmten sozialen Gefügen ( Sklaven Herren ). Solche Haustafeln tauchen übrigens noch in anderen Briefen auf (Kol. 3, 18 4, 1; 1. Petr. 2, 18 3, 7) Das Bemerkenswerte hier im Epheserbrief ist: Paulus formuliert nicht nur wichtige Aussagen über die innere Gestalt einer christlichen Ehe, wie dies auch in den anderen Briefabschnitten der Fall ist. Darüber hinaus nimmt er diese Gemeinschaft von Mann und Frau auch als Veranschaulichung für die Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde. Wenn man die Situation der Gemeinde damals kennt, versteht man warum Paulus hier sagen wollte: Geschwister missachtet die Ehe nicht, sie ist wertvoll, weil sie eine Schöpfung Gottes und ein sichtbares Bild für die unsichtbare Gemeinschaft zwischen dem Herrn und Seiner Gemeinde ist! Auch wenn die Bibel sonst eher zurückhaltend ist mit diesem Vergleich, taucht er immer wieder im Wort Gottes auf: Zum einen im Alten Testament, wo das Volk Israel als Braut für Jahwe dargestellt wird; leider nicht unbedingt unter positivem Vorzeichen, sondern in der Regel unter dem Aspekt der Untreue der Juden gegenüber Gott (Jes. 54, 6; Jer. 2, 2: 3, 20; Hes. 16, 8; 23, 4; Hos. 2, 16) Zum anderen aber auch im zweiten Teil der Bibel: Neben unserem Predigtabschnitt und anderen Stellen (2. Kor. 11, 2) kennen wir hier vor allem die Aussagen aus der Offenbarung des Johannes, wo von der Braut Christi die Rede ist, die einer himmlischen Hochzeit entgegen geht (Offb. 19, 7; 21, 2; 22, 17). Außerdem taucht das Bild auch noch in den Evangelien auf (Mt. 25, 1-13; Joh. 3, 29b).
3 Eine doppelte geistliche Wirklichkeit steckt in diesen bildhaften Vergleichen für uns: 1.) Wenn wir von der unsichtbaren Wirklichkeit ( Christus - Gemeinde ) aus die sichtbare betrachten ( Ehe ): Die Gemeinschaft von Mann und Frau ist wertvoll und etwas heiliges, weil die Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde etwas Besonderes ist. 2.) Und wenn wir umgekehrt von der sichtbaren Wirklichkeit ( Ehe ) aus die unsichtbare Realität ( Christus Gemeinde ) in den Fokus nehmen: Die Beziehung zwischen dem Herrn der Gemeinde und uns ist wertvoll und heilig, weil die Gemeinschaft zwischen Mann und Frau in der Ehe etwas Einmaliges ist. Bei dem zweiten Punkt will ich heute eine Weile bleiben. Der erste wäre ein Inhalt eines Ehe-Seminars, aber das ist nicht mein Thema heute. II.) Gemeinde Die Braut Christi FRAGE: Wie siehst Du Gemeinde im Augenblick? Ist Dir das Leben in der Gemeinde Lust oder Last? Was würde Dir ohne Gemeinde fehlen? Das sind Fragen, die mir immer wieder in Gesprächen begegnen und die ich mir manchmal auch selbst stelle. Und sie sind auch wichtig, wenn sie auf der Grundlage einer ganz anderen Frage stehen: Wie sieht Jesus Christus seine Gemeinde? Wie geht es ihm, wenn er an die EFG Kempten denkt? Und an der Stelle ist der Vergleich mit der Ehe sehr hilfreich: Die Gemeinde ist Seine Braut, so wie ER unser Bräutigam ist. Und wir tun gut daran, uns aus der Sicht des Herrn zu sehen, bevor wir unsere eigene Wahrnehmung zum Maßstab machen. Was sagt das Bild der Braut hier aus?
4 Erstens: Damit ist Gemeinde etwas Wertvolles für den Sohn Gottes. So sehr, dass ER sozusagen den Brautpreis für uns bezahlt hat. Das war im Orient nötig gewesen, der Bräutigam musste seine Frau erst erwerben, sonst hätte keine Hochzeit stattgefunden. Und glaubt mir, einen höheren Preis hatte noch nie jemand bezahlt: Jesus Christus hat sein Leben am Kreuz für uns gegeben. Zweitens: Gemeinde ist für Jesus Christus etwas Schönes und Reines. Dafür steht das Brautkleid, das gerade in der Bildern aus der Offenbarung immer auftaucht: Es ist aus glänzendem Leinen, weißer, reiner geht es nicht mehr. Der Herr sieht uns so in unserer Vollendung trotz aller Unvollkommenheiten, die natürlich da sind. Ich kann mich noch sehr gut an den Tag unserer Hochzeit erinnern: Ich durfte das Brautkleid vorher nicht sehen und als Meike dann auf einmal so vor mir stand, hat es mir im ersten Moment die Sprache verschlagen. So schön habe ich sie noch nie vorher wahrgenommen, wie in dem Moment, einfach vollkommen, ohne Makel. Wie muss es da Jesus Christus sehen, wenn er uns so betrachtet: Schön, nicht zuletzt auch weil wir seine Reinheit durch seine Vergebungsgnade an uns tragen. Drittens: Gemeinde ist für Jesus Christus die Person, mit der er sich vereinigen, in der er sein will, um so Frucht zu erzeugen. Die eheliche Gemeinschaft, so wie sie Gott gewollt hat, soll ja auch der Raum sein, in dem Kinder geboren und in ihrer Entwicklung gefördert werden sollen. Wenn der Herr durch seinen Heiligen Geist in uns lebt, werden wir wie Maria, die Mutter Jesu auch Empfänger, Träger und Mitförderer geistlicher Frucht sein: Menschen, die durch Gemeinde zum Glauben kommen; durch Gemeinde geistlich wachsen; Viertens: Gemeinde ist für den Sohn Gottes eine Person, für die er sich verantwortlich weiß. Das Bild, das Paulus hier im Epheserbrief für Mann und Frau in der Ehe aufzeigt, betont gerade durch den Begriff Haupt für den Mann die hohe Verantwortlichkeit, die wir Ehemänner für unsere Frauen haben. Der Herr ist so übertragen auch der Versorger, Beschützer und Leiter seiner Gemeinde. Mir ist das neulich auch in einem bildhaften Eindruck wieder einmal deutlich geworden:
5 Statt in die Falle zu tappen, selbst diese Funktion für die Gemeinde zu übernehmen (die nur überfordernd sein kann), soll ich lieber Raum dafür schaffen, dass der Herr diese Rolle, die ihm (!) gehört, ausfüllen kann. III.) Unser Umgang mit der Braut Christi Was aber bedeutet das alles jetzt für uns; für unseren Umgang mit der Braut Christi, ja letztlich mit uns selbst? Ich will uns in ein dreiteiliges Pflegeprogramm für Gemeinde mit hinein nehmen: Erstens: Entdecke den Wert und die Schönheit der Braut Christi. Darauf will ich jetzt nicht mehr näher eingehen. Ich hoffe, da ist der eine oder andere Punkt in den letzten Minuten aufgeleuchtet. Seitdem ich das entdeckt habe, denke und rede ich ganz anders über die Braut Jesu. Und umgekehrt setzt es in mir eine Leidenschaft frei, wenn ich mitbekomme, wenn Gemeinde beschädigt wird, denn sie gehört ihm. Zweitens: Wenn Du Christ bist, lass Dich taufen und der Gemeinde hinzufügen. Dabei geht es nicht um eine äußere Formalität, sondern um eine Haltung der Verbindlichkeit zu Jesus Christus. Denn Gemeinde ist ja keine menschliche Organisation, sondern sein Leib, sichtbarer Ausdruck der Präsenz des Herrn in dieser Welt. So entspricht es Gottes Absicht, dass ein Mann und eine Frau einen Bund in der Ehe schließen, sich hier miteinander verbinden sollen ( anhangen ). So sollst Du Dich auch festmachen in ihm (Apg. 9, 4b), seinem Leib, statt wie bisher vielleicht in wilder Ehe mit der Braut zu leben. Verbindlichkeit ist auch ein Wesenszug von ihm, dafür hat er sich sogar am Kreuz festnageln lassen für Dich! Drittens: Auch wenn der Herr der Herr seiner Gemeinde, der Bräutigam seiner Braut ist, wodurch kannst Du seinen Leib fördern (beispielsweise indem Du beginnst, positiv von Gemeinde zu denken und sie durch Ressourcen, die Dir Gott anvertraut hat, zu segnen). Und wie kannst Du dazu beitragen, sie nicht zu beschädigen (etwa indem Du Dich dazu entschließt, nicht mehr über andere Glieder des Leibes negativ zu sprechen), sondern dadurch positiv die Reinheit des Brautkleides erhältst.
6 Liebe Gemeinde, trotz aller Herausforderungen: Gemeinde Jesu hat Zukunft, sie wird nicht untergehen, mögen die Ereignisse der Endzeit noch so dramatisch sein und noch herausfordernder werden. Warum? Weil seine Braut schon jetzt in dieser quasi Verlobungszeit dem Sieger von Golgatha gehört und das Hochzeitsdatum mit Kugelschreiber unauslöschlich in Gottes Terminkalender steht! Wenn wir jetzt miteinander Abendmahl feiern, dann lasst uns heute Morgen ganz besonders darin den Herrn preisen. Sein Leib, sein Blut, der Preis für seine Braut, die ihm auf ewig gehört. Amen!!!
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