RISIKO G E N T E C H N I K. Wissenschaftliche Fallbeispiele aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Autor: Mag.

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1 RISIKO Autor: Mag. Thomas Fertl Herausgeber: Greenpeace Österreich Siebenbrunneng. 44 A-1050 Wien Tel: ++43/1/ Fax: ++43/1/ Homepage: Bezug: Der vorliegende Report kann bei Greenpeace Österreich und Greenpeace Schweiz (Adressen siehe Seite 32) bestellt oder direkt via Internet heruntergeladen werden. Cover-Fotos: Labor: Thorsten Klapsch / Greenpeace Rapsfeld: Bernhard Nimtsch / Greenpeace Monarch-Falter: Bernhard Nimtsch / Greenpeace G E N T E C H N I K Wissenschaftliche Fallbeispiele aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion Gedruckt auf 100% Recyclingpapier Wien, im September 2000

2 Risiko Gentechnik Vo r w o r t Die Firma Novartis hat Maispflanzen gentechnisch so manipuliert, dass diese selbst ein Insektengift produzieren. Damit sollten Maiszünsler-Larven getötet werden, die sich von der Pflanze ernähren. Florfliegen-Larven wiederum fressen die Maiszünsler-Larven und sind daher in der Landwirtschaft willkommene Nützlinge. Fressen die Florfliegen-Larven nun Maiszünsler-Larven, die sich von dem genmanipulierten Mais ernährt haben, so sterben auch sie an Vergiftungserscheinungen. Der Anbau von genmanipuliertem Mais kann so zum Tod wichtiger Nützlinge führen. Diese Forschungsergebnisse eines Schweizer Wissenschafter-Teams sind nur ein Beispiel unter vielen, die aufzeigen, dass der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft mit Risiken behaftet ist. Es verwundert daher nicht, dass trotz massiver Propaganda der Gentechnik-Industrie seit Jahren die breite Ablehnung der Gentechnik in diesem Anwendungsbereich durch die EU-Bürger anhält 1. Zumal mit dem verstärkten kommerziellen Einsatz genmanipulierter Lebewesen etwa in den USA deutlich wird, dass die versprochenen Segnungen durch die neue Technologie nicht eintreten. Nach einer kurzen Einführung finden Sie in diesem Report Informationen über Risiken, die mit der Freisetzung genmanipulierter Organismen und mit Gentech-Nahrungsmitteln verbunden sind. Greenpeace hat dafür die interessantesten Fallbeispiele aus Wissenschaft und Forschung zusammengetragen. Die im Text erwähnten Studien sind jeweils in einer Fußnote zitiert, sodass Sie sich jederzeit mit Hilfe der Original-Literatur detaillierter informieren können. Am Ende der Studie finden Sie eine zusammenfassende Analyse. Und sollte Ihnen nach der Lektüre der Appetit auf Gentechnik vergangen sein, dann folgen Sie am besten den Act!-Tips über Gentechnik-freie Ernährung auf Seite 31. Mit freundlichen Grüßen Mag. Thomas Fertl Greenpeace Österreich 1 Inra (Europa) - Ecosa (2000): Eurobarometer Europeans and Biotechnology. Study on behalf of Directorate-General for Research, Directorate B - Quality of Life and Management of Living Resources Programme. Managed and organised by Directorate-General for Education and Culture Citizens Centre (Public Opinion Analysis Unit). Brüssel, 84 S. 1

3 Report I n h a l t s v e r z e i c h n i s 1. Was ist und kann Gentechnik? Risiko Gentechnik Genmanipulation mit überraschenden Folgen Unsichtbar und dennoch von größter ökologischer Bedeutung: Mikroorganismen Genmanipulierte Nutzpflanzen: Maßgeschneidert für den Acker? Wachstumssteigerung um jeden Preis: Genmanipulierte Tiere Gentechnik und Bio-Landwirtschaft: ein Widerspruch Am Ende der Gentech-Nahrungskette steht der Mensch Zusammenfassende Analyse Act!-Tips Kaufen Sie Gentechnik-freie Lebensmittel Werden Sie Gen-Detektiv Unterstützen Sie die Arbeit von Greenpeace

4 Risiko Gentechnik 1. Was ist und kann Gentechnik? In der Zeitschrift Plant Science wurde kürzlich berichtet, dass japanische Wissenschafter ein menschliches Gen in Karotten eingebaut haben. Dadurch erzeugen die Karotten eine Substanz, die ihnen Widerstandsfähigkeit gegen eine Pilzerkrankung verleihen soll. 2 Wie ist das möglich? Karotten mit menschlichen Genen wie geht das? Zellen sind die kleinsten Bausteine von Lebewesen. In jeder Zelle befindet sich Erbgut in Form von Desoxyribonucleinsäure (DNS oder englisch DNA abgekürzt). In der Abfolge der einzelnen Bausteine dieses strangförmigen Moleküls ist die Erbinformation gespeichert. Die DNS wird von einer Generation auf die nächste weitergegeben, womit sichergestellt ist, dass Frösche nur Frösche, Sonnenblumen nur Sonnenblumen, Menschen nur Menschen usw. hervorbringen. Die Desoxyribonucleinsäure (DNS) ist Träger der Erbinformation Die DNS beeinflusst die Lebensvorgänge nur indirekt. Dazu werden basierend auf der Erbinformation sogenannte Proteine (Eiweiße) gebildet. Jeweils ein Teilabschnitt der DNS, ein sogenanntes Gen, enthält die Information über ein Protein (Eiweiß). Diese Proteine sind es letztendlich, die in den Stoffwechsel der Zellen eingreifen und somit die in der DNS gespeicherte Information umsetzen. Ein Großteil des Aussehens und der Eigenschaften von Lebewesen geht damit auf die Gene zurück. Die Vererbungslehre wird auch Genetik genannt. Die Erbinformation wird in Eiweiße übersetzt Unter Gentechnik fasst man eine Reihe von Verfahren zur Manipulation der Erbinformation durch Eingriffe in das Erbmaterial (DNS) zusammen. Voraussetzung dafür sind molekularbiologische Kenntnisse, die es erlauben, ein Gen aus der DNS eines Lebewesens auszuschneiden, in ein anderes zu transportieren und schließlich dort in die DNS wieder einzubauen. Die molekularen Scheren zum Ausschneiden von Genen werden Restriktionsenzyme genannt. Sogenannte Vektoren dienen als Transportvehikel für derart isolierte Gene. Als Vektoren werden häufig Plasmide verwendet. Das sind ringförmige DNS-Stücke, die in Bakterien vorkommen. Die fremden, mittels Vektoren in eine Zelle eingebrachten Gene können schließlich mit Hilfe molekularer Kleber (sogenannter Ligasen) in die zelleigene DNS eingebaut werden. Dabei entsteht sogenannte rekombinante DNS. Die anfangs Mittels Gentechnik kann die Erbinformation verändert werden 2 M. Takaichi und K. Oeda (2000): Transgenic carrots with enhanced resistance against two major pathogens, Erysipheraclei and Alternaria dauci. Plant Science 153(2):

5 Report beschriebene Karotte mit menschlichem Gen wurde so erzeugt. Derartige Konstruktionen nennt man genmanipulierte Organismen (GMO). Weitere gebräuchliche Bezeichnungen sind genveränderte Organismen (GVO) oder transgene Organismen. Während in der Natur Erbinformation nur zwischen Individuen der selben Art oder nah verwandter Arten ausgetauscht wird, besteht für die Gentechnik diesbezüglich prinzipiell keine Einschränkung. Gene von Ratten können in Brokkoli-Pflanzen genauso eingebaut werden wie menschliche Gene in Schweine. Mittels gentechnischer Methoden können Ratten-Gene in Brokkoli-Pflanzen eingebaut werden Die Gentech-Industrie drängt mit genmanipulierten Organismen auf den Markt Ein weiterer wichtiger Vorgang ist das Klonen von Lebewesen. Dabei werden Kopien mit exakt gleicher Erbinformation erzeugt (Klone). Dies funktioniert sowohl mit nicht genmanipulierten, als auch mit genmanipulierten Organismen. Seit der Geburtsstunde der Gentechnik Anfang der Siebzigerjahre hat sich diese Wissenschaft im Eiltempo entwickelt. Viele Lebewesen wurden inzwischen manipuliert, um ihnen neue, wirtschaftlichen Erfolg versprechende Eigenschaften zu verleihen. Eine Vielzahl genmanipulierter Organismen wird heute bereits kommerziell eingesetzt. Beispiele sind genmanipulierte Bakterien zur Erzeugung bestimmter Stoffe (wie Vitamine) und genmanipulierte Pflanzen mit völlig neuartigen Eigenschaften wie Widerstandsfähigkeit gegen Pflanzenschutzmittel oder Insektenfraß. 4

6 Risiko Gentechnik 2. Risiko Gentechnik Genmanipulation mit überraschenden Folgen Genmanipulierte Pflanzen zeigen immer wieder überraschende Eigenschaften. Zum Beispiel haben Sojabohnen, die mittels Gentechnik gegen ein Unkrautvernichtungsmittel widerstandsfähig gemacht wurden, völlig unerwartet auf Temperaturänderung reagiert: Der Stengel riss in der Hitze auf. Für betroffene Farmer könnte das Ernteeinbußen von bis zu 40 Prozent bedeuten. 3 Um Millionen Dollar ging es auch in Mississippi: Genmanipulierte Baumwollpflanzen auf ca Hektar Anbaufläche haben die Blüten vor der Erntereife abgeworfen. 4 Gentech-Pflanzen reagieren häufig anders als erwartet Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist der Hauptgrund dafür, dass die Gentechnik die eigenen Versprechen nicht halten kann und zugleich Gefahren mit sich bringt, so die britische Biophysikerin Dr. Mae-Wan Ho. Sie kritisiert damit die mechanistische Annahme, dass ein Gen für eine Eigenschaft eines Organismus zuständig sei. Diese Annahme ist in vielerlei Hinsicht falsch. Denn die Funktion von Genen ist eine komplexe, vernetzte Angelegenheit, bei der eine Wirkung viele Ursachen hat und Rückkopplungen verschiedener Prozesse eine große Rolle spielen. Gene funktionieren nicht immer gleich, sondern reagieren dynamisch auf Umwelteinflüsse. Deshalb kann bei einer Pflanze, die ein Herbizidresistenz-Gen trägt, plötzlich Die Gentechnik geht von grundsätzlich falschen Annahmen aus 3 A. Coghlan (1999): Splitting headache. Monsanto s modified soya beans are cracking up in the heat. New Scientist, 20. November Elektronische Version publiziert im Internet unter: 4 K. Kleiner (1999): Monsanto s Cotton gets the Mississippi Blues. New Scientist, 1. November Elektronische Version publiziert im Internet unter: 5

7 Report durch Hitzeeinwirkung der Stengel aufreißen. Somit werden Eingriffe in das Erbgut zu einem unpräzisen Unterfangen mit nicht vorhersagbaren Folgen. 5 Versuch und Irrtum als Methode der Gentechnik? Wissenschafter in Neufundland haben versucht, Lachsen ein Antigefrier-Gen eines anderen Fisches einzubauen. Sie wollten die Tiere gegen die Kälte nordischer Winter widerstandsfähig machen. Die transgenen Lachse erwiesen sich aber nicht als kälteresistent. Dafür löste die Genmanipulation bei einem Teil der Fische eine im Vergleich zu natürlichem Lachs zehnmal höhere Wachstumsrate a u s. 6 Die überraschenden Folgen gentechnischer Manipulation an Lebewesen fallen leider nicht immer so glimpflich aus. Wie die folgenden Beispiele zeigen, sind sie oft mit großen Risiken für Natur und Mensch verbunden. 5 M.-W. Ho (1999): Genetic Engineering. Dream or Nightmare. Verl. Gateway, Dublin, 385 Seiten. 6 D. MacKenzie (1996): Altered salmon grow by leaps and bounds. New Scientist, January 6:6. 6

8 Risiko Gentechnik Unsichtbar und dennoch von größter ökologischer Bedeutung: Mikroorganismen Mikroorganismen sind Kleinstlebewesen, die zumeist einzellig und nur unter dem Mikroskop sichtbar sind. Dazu zählen unter anderem Bakterien und manche Pilze. Im Stoffkreislauf der Natur spielen sie eine enorme Rolle etwa für die Fruchtbarkeit von Böden. Auf Grund ihres relativ einfachen Aufbaus sowie der unkomplizierten und raschen Vermehrung durch Zellteilung sind sie beliebte Forschungsobjekte der Genetik. Sie dienen einerseits als ein Werkzeug der Gentechnologie und werden andererseits selbst manipuliert, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Als einfach strukturierte Lebewesen gehören Mikroorganismen zu den wichtigsten Forschungsobjekten der Gentechnik Beispielsweise werden Bakterien zur Herstellung chemischer Stoffe verwendet. Das Bakterium Klebsiella etwa wurde gentechnisch manipuliert, um mit möglichst hoher Effizienz aus biologischen Abfällen durch Vergärung Alkohol zu erzeugen. Damit sollten letztendlich Pflanzenreste aus der Landwirtschaft zur Treibstoffherstellung genutzt werden. Ein Forschungsteam ging der Frage nach, welche Auswirkungen es hat, wenn Produktionsabfälle einer solchen Vergärung als Dünger auf landwirtschaftliche Nutzflächen ausgebracht werden. Das unerwartete Versuchsergebnis: Das Einbringen des genmanipulierten Bakteriums änderte die Zusammensetzung der Bodenlebewesen, und das Wachstum von Weizenpflanzen wurde bis hin zum Absterben gehemmt. Interessant ist, dass sich ohne Pflanzenbewuchs keine nachweisbare Änderung einstellte. Bei einer Versuchsanordnung ohne Kulturpflanzen wäre man auf diesen Effekt also nicht gestoßen. Die Wissenschafter leiten aus den Ergebnissen die Notwendigkeit ab, bei Risikobeurteilungen möglichst alle Glieder der Nahrungskette mit einzubeziehen. Da die Zusammenhänge in Ökosystemen sehr komplex und großteils unerforscht sind, bleibt die Frage, ob dies praktisch durchgeführt werden kann. 7 Die Freisetzung eines genmanipulierten Bakteriums stört das Bodenökosystem 2,4-D ist ein synthetisches Unkrautbekämpfungsmittel. Weil diese Chemikalie Boden und Grundwasser langfristig vergiftet, kamen findige Wissenschafter auf die Idee, das Bakterium Pseudomonas so zu manipulieren, dass es 2,4-D abbaut. Und das tat es auch. Als Abbauprodukt Genmanipulierte Bakterien für den Umweltschutz? Ein zu kurz gedachter Ansatz! 7 M. T. Holmes, E. R. Ingham, J. D. Doyle und C. W. Hendricks (1998): Effects of Klebsiella planticola SDF20 on soil biota and wheat growth in sandy soil. Applied Soil Ecology 326:

9 Report entstand jedoch eine Chemikalie mit Namen 2,4-DCP, die sich für Bodenpilze als giftig erwies. Binnen kurzer Zeit wurden auf der Versuchsfläche alle Bodenpilze abgetötet. Ein überraschender Effekt, der weder bei den natürlichen, nicht manipulierten Bakterien, noch beim ursprünglich verwendeten Pflanzenschutzmittel auftrat. Der Einsatz genmanipulierter Organismen als Umweltschutz -Technologie hat sich in diesem Fall also als Bumerang erwiesen. Die einzig nachhaltige Lösung für dieses Problem liegt im biologischen Landbau, der ohne synthetische Chemie auskommt und daher auch keine riskante Reparatur-Technologie braucht. 8 Horizontaler Gentransfer Unter horizontalem Gentransfer versteht man den Austausch von Genmaterial zwischen verwandten oder nicht verwandten Individuen der selben Generation z. B. zwischen Mikroorganismen untereinander oder zwischen Mikroorganismen und Pflanzen. Im Gegensatz dazu steht die Vererbung an Nachkommen durch ungeschlechtliche Zellteilung oder sexuelle Fortpflanzung. Durch Horizontalen Gentransfer können manipulierte Gene in der freien Natur rasch und unkontrollierbar verbreitet werden Eine wichtige Frage bei der Risikobewertung der Freisetzung gentechnisch manipulierter Mikroorganismen lautet: Kann die genetische Information zwischen Individuen der selben Generation ausgetauscht werden? Forschungen im letzten Jahrzehnt haben gezeigt, dass dies zwischen Bakterien leichter möglich ist als ursprünglich angenommen. Dieser Horizontale Gentransfer ist aber auch von Pflanzen auf Pilze oder Bakterien möglich wiesen die deutschen Wissenschafter Gebhard und Smalla von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig in Laborexperimenten nach, dass Gene manipulierter Zuckerrüben unter bestimmten Umständen vom Bakterium Acinetobacter aufgenommen werden. Auf diese Weise beeinflussen genmanipulierte Kulturpflanzen auch die Bodenökosysteme. Jüngste, noch unveröffentlichte Forschungsergebnisse aus Deutschland haben gezeigt, dass eine Übertragung von Genen manipulierter Rapspflanzen auf Bakterien und Pilze im Darm von Bienen stattfindet. Mittels Horizontalem Gentransfer können sich manipu- 8 J. D. Doyle, G. Stotzky, G. McClung und C. W. Hendricks (1995): Effects of Genetically Engineered Microorganisms on Microbial Populations and Processes in Natural Habitats. Advances in applied Microbiology 40:

10 Risiko Gentechnik lierte Gene in der freien Natur rasch und unkontrolliert ausbreiten mit unabsehbaren Folgen. 9, 10, 11, 12 Genmanipulierte Nutzpflanzen: Maßgeschneidert für den A c k e r? Die gentechnische Veränderung von Kulturpflanzen zum Zwecke der Lebensmittelerzeugung ist ein in der Öffentlichkeit heiß diskutiertes Thema. Das Ziel der Manipulation kann die Veränderung pflanzeneigener Speicherstoffe (z. B. bei der Kartoffel) oder pflanzlicher Entwicklungsprozesse (wie bei der Anti-Matsch -Tomate) sein. Am häufigsten hat sie jedoch Herbizidresistenz, Insektenresistenz oder Resistenzen gegen Krankheitserreger zum Ziel. Soja, Raps, Mais, Kartoffeln und Baumwolle gehören zu den derzeit bedeutendsten Beispielen genmanipulierter Kulturpflanzen. Die Gentechnik sieht sich als die moderne Form der Pflanzenzucht Herbizid- und Insektenresistenz Ist eine Pflanze gegenüber einem bestimmten Umwelteinfluss resistent, so bedeutet dies, dass sie dagegen widerstandsfähig ist und durch dessen Einwirken keinen oder kaum Schaden erleidet. Im Fall der Herbizidresistenz sind die Pflanzen widerstandsfähig gegen ein Unkrautvernichtungsmittel (obwohl sie es aufnehmen). Insektenresistente Pflanzen produzieren selbst ein Gift, das ihre Fraßfeinde tötet. Eine genmanipulierte Soja-Pflanze der Firma Monsanto (RRS) beispielsweise ist herbizidresistent. Im Gegensatz zu den Unkräutern verträgt sie die Behandlung mit dem Unkrautvernichtungsmittel Roundup-Ready (Glyphosat), das Monsanto im Kombi-Paket mit der Pflanze liefert. Es handelt sich dabei um ein Totalherbizid, das alle Pflanzen auf dem Acker abtötet außer die kultivierten Gentech- Herbizidresistenz ermöglicht den Einsatz allesvernichtender Totalherbizide 09 R. V. Miller (1998): Bacterial Gene Swapping in Nature. Scientific American, January. 10 F. Gebhard und K. Smalla: Transformation of Acinetobacter sp. Strain BD413 by Transgenic Sugar Beet DNA. Applied and Environmental Microbiology 64(4): T. Hoffmann, C. Golz und O. Schieder (1994): Foreign DNA sequences are received by a wild-type strain of Aspergillus niger after co-culture with transgenic higher plants. Current Genetics 27: Presseaussendung von Pressetext-Austria Horizontaler Gentransfer zwischen Biene und Gen-Pflanzen. Mikroorganismen im Verdauungstrakt von Insekten nehmen Erbgut von Gen-Pflanzen auf vom 26. Mai Publiziert im Internet unter: 9

11 Report Pflanze selbst. Das mag auf den ersten Blick von Vorteil sein, stellt jedoch ein großes Naturschutzproblem dar. Viele der Ackerunkräuter sind bereits heute in ihrem Bestand gefährdet und der Einsatz von Totalherbiziden könnte sie zum Aussterben bringen. In der Folge sind auch jene Tiere betroffen, die an diese Ackerunkräuter gebunden sind. Amerikanische Insektenforscher sind im Rahmen von Untersuchungen über die Wanderungen des Monarchfalters auf dieses Problem gestoßen. Die Forscher befürchten, dass durch den Anbau genmanipulierter, herbizidresistenter Pflanzen die Monarchfalter gefährdet werden. Millionen von Monarchfaltern wandern jedes Jahr zwischen ihrem Winterquartier in Zentralmexiko und dem Sommerquartier in Südkanada und den USA (ca Kilometer). Der Anbau herbizidresistenter Kulturpflanzen könnte die Nahrungsquelle der Larven gefährden. Denn der Einsatz von Totalherbiziden könnte die Seidenpflanze stark dezimieren, die als Unkraut vorkommt und von welchen sich die Raupen des Monarchfalters hauptsächlich ernähren. 13, 14 Durch Auskreuzung können genmanipulierte Eigenschaften auf verwandte Wildarten übertragen werden Eine weitere Gefahr genmanipulierter Pflanzen liegt in der Möglichkeit, dass sie sich mit verwandten wilden Arten kreuzen. Verschiedene Untersuchungen haben diese Möglichkeit etwa für genmanipulierten Raps (Brassica napus)nachgewiesen, der sich beispielsweise mit wil- 13 L. I. Wassenaar und K. A. Hobson (1998): Natal origins of migratory monarch butterflies at wintering colonies in Mexico: New isotopic evidence. Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA 95(26): C. Holden [Hrsg.] (1999): Monarchs and their Roots. Science 283:

12 Risiko Gentechnik dem Kohl (Brassica rapa)oder Hederich (Raphanus raphanistrum) kreuzen kann. 15, 16, 17 In einer Studie dänischer Wissenschafter wurde mittels Versuchen nachgewiesen, dass die durch Kreuzung von herbizidresistentem Raps mit Wild-Kohl entstandenen Hybride fruchtbar sind und sich mit dem natürlichen Wildkohl rückkreuzen lassen. Nach nur zwei Rückkreuzungsversuchen mit dem Wild-Kohl waren 40 Prozent der Nachkommen ebenfalls herbizidresistent. Die Autoren folgern, dass diese Ergebnisse darauf hinweisen, dass eine schnelle Ausbreitung manipulierter Gene von Gentech-Raps auf den verwandten Wild-Kohl möglich ist. 18 So könnten beispielsweise Superunkräuter entstehen, denen auch Totalherbizide nichts anhaben können. Das würde den Gedanken von herbizidresistenten Pflanzen ad absurdum führen. Die Annahme, dass sich Hybride (Kreuzungen) in der freien Natur nicht behaupten könnten, ist leider nicht stichhaltig. Untersuchungen mit Hybriden von Raps und Senf (Hirschfeldia incana) haben gezeigt, dass diese unter bestimmten Umweltbedingungen sogar konkurrenzfähiger sind als die Senf-Mutterpflanzen. 19 Neben Raps wurde die Möglichkeit der Auskreuzung auch für eine Reihe weiterer Kulturpflanzen wie z. B. Zuckerrüben und Reis auf verwandte Wild-Arten nachgewiesen. 20 Auskreuzung ist besonders problematisch, wenn genmanipulierte Formen von Pflanzen in jenen Gebieten angebaut werden, wo sich die ursprüngliche Art im Rahmen der Evolution entwickelt hat (Entwicklungszentren). Denn dort wachsen in freier Natur viele nah verwandte Arten, die mögliche Auskreuzungs-Partner darstellen. Dies gilt z. B. für den Anbau von Raps in Europa und im Mittelmeerraum, Mais in Mexiko oder Reis in Asien. Wenn das eingebaute Gen den Wild-Pflanzen einen Konkurrenz-Vorteil verschafft (etwa durch erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge oder Krankheiten), dann ist es auch wahrscheinlich, dass sich diese Pflanzen in der freien Natur durchsetzen können. Die Folgen davon kann niemand abschätzen. 15 R. B. Jörgensen und B. Andersen (1994): Spontaneous Hybridization between Oilseed Rape (Brassica napus) and weedy B. campestris (Brassicaceae): A risk of growing genetically modified Oilseed Rape. American Journal of Botany 81(12): A.-M. Chevre, F. Eber, A. Baranger und M. Renard (1997): Gene flow from transgenic crops. Nature 389: S. Frello, K. R. Hansen, J. Jensen, R. B. Jörgensen (1995): Inheritance of rapeseed (Brassica napus)-specific RAPS markers and a transgenic in the cross B. juncea x (B. juncea x B. napus). Theoretical and applied Genetics 91: T. R. Mikkelsen, B. Andersen und R. Bagger Jörgensen (1996): The risk of crop transgene spread. Nature 380: Lefol E., V. Danielou, H. Darmency, F. Boucher, J. Maillet und M. Renard (803) Gene dispersal from transgenic crops. I. Growth of interspecific hybrids between oilseed rape and the wild hoary mustard. Journal of applied Ecology 33: British Crop Protection Council [Hrsg.] (1999): Gene Flow and Agriculture: Relevance for Transgenic Crops. Proceedings of a symposium held at the University of Keele, Staffordshire April BCPC symposium proceedings Nr. 72, Verl. BCPC Publ., Farnham, Surrey, 286 Seiten. 11

13 Report Intensiver Einsatz von Giften fördert die Bildung von Resistenzen bei den betroffenen Lebewesen Herbizidresistenz kann aber nicht nur durch Auskreuzung entstehen, sondern auch durch natürliche Anpassungserscheinungen: Durch massiven Einsatz eines Giftes entsteht ein enormer Selektionsdruck auf die betroffenen Organismen. Individuen, die Abwehrmechanismen entwickeln, pflanzen sich schneller fort als andere und so entwickeln sich über kurz oder lang widerstandsfähige Populationen wurde erstmals berichtet, dass in Australien ein Weidelgras (Lolium rigidum)gegen das Unkrautvernichtungsmittel Roundup- Ready resistent wurde. Ebenfalls 1997 tauchte eine resistente Form des Gänsegrases (Eleusina indica) Malaysien auf. Und in den USA entwickeln offenbar Amaranth-Pflanzen derzeit gesteigerte Toleranz gegen Roundup-Ready. Roundup-Ready ist ein Totalherbizid, das die Firma Monsanto mit ihren herbizidresistenten Pflanzen liefert. Der großflächige Anbau dieser Pflanzen fördert somit die Resistenzbildung bei Unkräutern. 21, 22, 23 Grundsätzlich können die gleichen Mechanismen bei virusresistenten Pflanzen 24 zur Bildung von Infektionserregern und bei Insektizid-produzierende Pflanzen zur Bildung von Insekten beitragen, welche die Abwehrmechanismen durchbrechen (siehe Seite 20). Pflanzen, die selbst ein Insektengift produzieren, töten nicht nur die Ziel- Organismen Die Idee scheint auf den ersten Blick einleuchtend: Pflanzen produzieren selbst ein Gift, das sie davor bewahrt, von Insekten aufgefressen zu werden. Doch so einfach ist die Sache nicht, denn das Gift tötet nicht nur die Schädlinge (Zielorganismen), sondern kann auch Nicht- Zielorganismen (darunter wertvolle Nützlinge) töten und damit das ökologische Gleichgewicht in der freien Natur stören. Das Gift von Bt-Pflanzen kann auch im Pollen produziert werden. Amerikanische Untersuchungen zeigen, dass durch den Wind verbreiteter Pollen von Bt-Pflanzen die Larven des Monarch-Falters schädigen kann. In Laborexperimenten wurden die Larven des Falters auf Seidenpflanzen aufgezogen, die mit Pollen von genmanipulierten Bt- Pflanzen bestäubt waren. Nach vier Tagen lebte von diesen Tieren beinahe nur mehr die Hälfte (56 Prozent), während auf den mit Nicht-Bt- Pollen verunreinigten Pflanzen alle Tiere überlebten. Weiters führte 21 S. B. Powles und D. F. Lorraine-Colwill, J. J. Dellow, C. Preston (1998): Evolved resistance to glyphosate in rigid ryegrass. Weed Science 46: B. Hartzler (1998): Are Roundup Ready weeds in your future? Proceedings 18th Annual Crop Pest Management Short Course 18: Univ. Minnesota, St. Paul, MN.. 23 J. Doll (1999): Glyphosate Resistance in Another Plant. Wisconsin Crop Manager C. Eckelhamp, M. Jäger und B. Weber (1997): Risikoüberlegungen zu transgenen virusresistenten Pflanzen. Studie des Öko-Institut Freiburg im Auftrag des Umweltbundesamtes, Berlin, 282 Seiten. 12

14 Risiko Gentechnik Bt-Pflanzen Sogenannten Bt-Pflanzen wurde ein Gen des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis (Bt) eingebaut. Dadurch produzieren sie ein Gift, das Insekten tötet, wenn sie die Pflanze fressen. Derartige Sorten sind unter anderem von Mais, Kartoffel und Baumwolle erhältlich der Bt-Pollen dazu, dass die Larven weniger fraßen und daher langsamer wuchsen. Seidenpflanzen sind die wichtigsten Futterpflanzen der Monarch-Larven. Da diese Pflanzen vor allem in und am Rand von Äckern vorkommen und viele Bt-Pflanzen zu jener Zeit blühen, zu der auch die Monarch-Larven schlüpfen, besteht für die Monarch-Larven ein erhöhtes Risiko durch die Bt-Pflanzen zu sterben. Ähnliche Untersuchungen an der Iowa State-Universität deuten darauf hin, dass die im Bereich von Bt-Pflanzen real auftretenden Pollen-Ablagerungen tatsächlich ausreichen, um Larven des Monarchfalters zu töten. Für den Großteil der Schmetterlings-Arten liegen keine vergleichbaren Untersuchungen vor. 25, 26 Und was passiert, wenn sich Insekten von Insekten ernähren, die Bt- Pflanzen fressen? Angelika Hilbeck und Forschungskollegen von der Schweizer Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau haben dazu folgenden Laborversuch durchgeführt: Maiszünsler-Larven wurden mit Maispflanzen gefüttert und zwar einmal mit gentechnisch manipuliertem Bt-Mais und einmal mit natürlichem, nicht manipuliertem Mais. Diese Insekten wurden dann an Florfliegen-Larven verfüttert. Jene Florfliegen, die mit Insekten von Bt- Mais gefüttert wurden, starben mit doppelter Häufigkeit verglichen mit jenen, die Maiszünsler von natürlichen Pflanzen fraßen. Zwei Folgestudien haben bestätigt, dass Bt-Pflanzen über die Nahrungskette Nützlinge töten können. 27, 28, 29 Insektengift-produzierende Pflanzen gefährden wichtige Nützlinge 25 L. Hansen (1999): Non-target effects of Bt-corn pollen on the Monarch butterfly (Lepidoptera: Danaidae). Poster. Veröffentlicht im Internet unter 26 J. E. Losey, L. S. Rayor, M. E. Carter (1999): Transgenic Pollen harms monarch larvae. Nature 399: A. Hilbeck, M. Baumgartner, P. M. Fried und F. Biegler (1998): Effects of transgenic Bacillus thuringiensis corn-fed prey on mortality and development time of immature Chrysoperla carnea. Environmental Entomology 27(2) : A. Hilbeck, W. J. Moar, M. Pusztai-Carey, A. Filippini und F. Bigler (1998): Toxicity of Bacillus thuringiensis CrylAb Toxin to the Predator Chrysoperla carnea (Neuroptera: Chrysopidae). Environmental Entomology 27(4): A. Hilbeck, W. J. Moar, M. Pusztai-Carey, A. Filippini und F. Bigler (1999): Prey-mediated effects of Cry1Ab toxin and protoxin and Cry2A protoxin on the predator Chrysoperla carnea. Entomologia Experimentalis et Applicata 91:

15 Report Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass das Bt-Gift von Gentech- Maispflanzen auch über die Wurzeln in den Boden abgegeben wird. Wir haben keine Hinweise darauf, wie Bodenlebewesen dadurch beeinflusst werden, so die Wissenschafter. 30 Mögliches Opfer von Gentech-Pflanzen: die nützliche Florfliege Negative Auswirkungen auf Nützlinge wurden auch bei genmanipulierten Kartoffeln festgestellt. Es handelte sich dabei um bisher am Markt nicht erhältliche, im Versuchsstadium befindliche Kartoffeln, welchen ein Gen des Schneeglöckchens eingepflanzt wurde, das sie gegen Insektenfraß schützen sollte. Wurden Läuse, die sich von diesen Pflanzen ernährten, an Marienkäfer verfüttert, so verschlechterte sich dadurch die Fruchtbarkeit, die Lebensfähigkeit der Eier und die Lebensdauer der Marienkäfer. 31 Florfliegen und Marienkäfer gehören zu den wichtigsten Nützlingen in der biologischen Schädlingsbekämpfung, da deren Larven Blattläuse und andere Schädlinge mit großem Appetit fressen ohne selbst Schaden anzurichten. Über den beschriebenen Mechanismus können Insektengift-produzierende Pflanzen diese Nützlinge töten und somit die biologische Schädlingsbekämpfung schwächen. Über ein weiteres, mit Bt-Pflanzen verbundenes Problem lesen Sie im Kapitel über Biolandwirtschaft ab Seite D. Saxena, S. Flores und G. Stotzky (1999): Insecticidal toxin in root execudates from Bt corn. Nature 402: A. N. E. Birch, I. E. Geoghegan, M. E. N. Majerus, J. W. McNicol, C. A. Hackett, A. M. R. Gatehouse und J. A. Gatehouse (1999): Tri-trophic interactions involving pest aphids, predatory 2-spot ladybirds and transgenic potatoes expressing snowdrop lectin for aphid resistance. Molecular Breeding 5:

16 Risiko Gentechnik Von Seiten der Gentech-Industrie wurde immer wieder versucht, herbizid- und insektenresistente Pflanzen als ökologisch zu verkaufen. Damit würde, so die Argumentation, der Einsatz an umweltschädlichen Chemikalien reduziert. Erste Erfahrungen aus Amerika widerlegen die Versprechen der Gentech- Industrie Doch vor dem geschilderten Hintergrund wird klar, dass diese Argumentation nicht haltbar ist. Denn wenn Unkräuter resistent werden und Nützlinge sterben, dann wird man immer mehr und immer neue Chemikalien benötigen, um dieses System aufrechtzuerhalten eine endlose Giftspirale. Der World Wide Fund for Nature (WWF) Kanada ging in einer Studie der Frage nach, ob der Anbau gentechnisch manipulierter Pflanzen zu einer Verringerung des Pestizid-Einsatzes führt. Eine Auswertung der in den Jahren 1997 und 1998 gesammelten Erfahrungen zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Ein Detail aus der Studie: In der Praxis ist es häufig so, dass gerade weil die kultivierte Pflanze widerstandsfähig ist häufiger Chemikalien eingesetzt werden. 32 Der amerikanische Wissenschafter C. Benbrook sieht die Situation ähnlich. Benbrook war jahrelang als landwirtschaftlicher Berater des amerikanischen Präsidenten und des Repräsentantenhauses sowie als Mitarbeiter der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften tätig. In einer Studie hat Benbrook Daten über den Anbau genmanipulierter Soja im Jahre 1998 ausgewertet. Farmer die gentechnisch manipulierte Soja-Bohnen angebaut hatten, brauchten zwei- bis fünfmal mal mehr Herbizide (gemessen in Gewicht/Fläche) als Farmer, die konventionelle Unkrautvernichtungsmethoden anwenden. Farmer, die beim Pflanzenschutz nicht nur auf Chemie, sondern auch auf andere Kulturmaßnahmen setzen, brauchen oft nur ein Zehntel dieser Menge. Ein Grund dafür liegt in der Tatsache, dass das Herbizid Roundup- Ready nur Pflanzen im Wachstumsstadium abtötet. Da sich aber nicht alle Unkräuter zum selben Zeitpunkt in dieser Phase befinden, wird ein mehrfacher Gifteinsatz notwendig. Ein anderer Grund liegt in der Bildung toleranter Unkräuter, wie sie weiter oben im Text beschrieben wurde. Die Studie von Benbrook brachte ebenfalls zu Tage, dass der erzielte Ertrag bei Gen-Soja durchschnittlich geringer ist als bei konventioneller Soja. In Summe kostet der Anbau genmanipulierte Soja 32 World Wide Fund for Nature Canada (2000): Do Genetically Engineered (GE) Crops reduce Pesticides? The Emerging Evidence says not likely. Toronto, 14 S. Publiziert im Internet unter: 15

17 Report den Farmern bis zu 50 Prozent mehr als bei herkömmlichen Kultursorten. Wenn also die Rede davon ist, dass herbizidresistente Pflanzen weniger Unkrautvernichtungsmittel erfordern, dann fragt Benbrook: Weniger im Vergleich zu was? Wenn es darum geht den Herbizid-Einsatz zu reduzieren, dann gibt es sicher bessere und billigere Alternativen das zu tun. 33, 34, C. Benbrook (1999): World Food System Challenges and Opportunities: GMOs, Biodiversity, and Lessons from America s Heartland. Paper presented Jannury 27, 1999 as a part of the University of Illinois World Food and Sustainable Agriculture Program. Publiziert im Internet unter: 34 C. Benbrook (1999): Evidence of the Magnitude and Consequences of the Roundup Ready Soybean Drag from University-Based Varietal Trials in Ag BioTech InfoNet Technical Paper Number 1 (July 13). 28 Seiten. Veröffentlicht im Internet unter: 35 P. Montague (1999): Sustainability and AG Biotech. Rachel s Environmental & Health Weekly Nr. 686, Electronic Edition. Veröffentlicht im Internet unter: 16

18 Risiko Gentechnik Wachstumssteigerung um jeden Preis: Genmanipulierte Ti e r e Seit Jahrzehnten wird versucht, durch Genmanipulation die tierische Produktion zu steigern. Im Unterschied zu den Kulturpflanzen stehen hier nicht Resistenzen im Vordergrund, sondern das Ziel, mit möglichst wenig Futter möglichst viel Fleisch zu produzieren. Genmanipulierte Tiere als Fortsetzung der Massentierhaltung Bereits Ende der Achzigerjahre wurde versucht, das Wachstum von Nutztieren durch den Einbau von Hormon-Genen zu beschleunigen. Hormone sind chemische Botenstoffe, die über den Blutkreislauf im Körper verteilt werden und so in den Stoffwechsel eingreifen. Viele dieser Versuche verliefen problematisch, da Hormone und Wachstum sehr komplex zusammenspielen und diese Vorgänge bis heute nur wenig verstanden sind. Beispielsweise wurden Schafen Gene für ein Wachstumshormon eingebaut. Das Hormon wurde zwar in einigen der Schafe tatsächlich erzeugt, das Wachstum stieg dadurch aber nicht an. Dafür litten die Tiere an Diabetes und starben früh. Bei einem Tier wurde die Geschlechtsreife unterdrückt. 36 Eingriffe in das Hormonsystem von Tieren verursachen Krankheit und Leid Vergleichbare Versuche mit Schweinen brachten ähnliche Ergebnisse. Die Schweine zeigten zwar den gewünschten Wachstumseffekt, litten aber an unzähligen Krankheiten: Magengeschwüre, Gelenksentzün- 36 C. E. Rexroad, K. Mayo, D. J. Bolt, T. H. Elasser, K. F. Miller, R. R. Behringer, R. D. Palmiter und R. L. Brinster (1991): Transferrin- and Albumin-Directed Expression of Growth-Related Peptides in Transgenic Sheep. Journal of Animal Science 69:

19 Report dungen, entzündliche Hautreaktionen, Herzvergrößerung und Nierenerkrankung. 37 Trotz dieser negativen Erfahrungen mit Eingriffen in das Hormonsystem wurde 1994 in den USA als erstes Gentech-Produkt im Lebensmittelbereich das sogenannte BST (Rindersomatropin), ein Rinder-Wachstumshormon, zugelassen. Es handelt sich dabei um ein mittels genmanipulierter Bakterien erzeugtes Hormon, das Kühen injiziert wird, damit sie mehr Milch geben. Ganz abgesehen von der Fragwürdigkeit solcher Maßnahmen angesichts landwirtschaftlicher Überproduktion ist dies für Tier und Mensch riskant. Es hat sich gezeigt, dass die Tiere vermehrt an Euterentzündung leiden. Der Konsum der Milch durch den Menschen, wird mit erhöhtem Risiko an Brust- oder Prostata-Krebs zu erkranken in Verbindung gebracht. In der Europäischen Union wurde daher die Anwendung des Hormons verboten. 38, 39, 40, 41, 42, 43 Die Freisetzung genmanipulierter Fische bedroht Populationen natürlicher Gewässer Als erste gentechnisch manipulierte Tiere könnten Fische in Kürze für den kommerziellen Einsatz zugelassen werden. Hauptziel der Manipulation ist es auch hier, durch Einpflanzung fremder Gene das Wachstum bei gleichzeitig möglichst wenig Nahrungsbedarf zu beschleunigen. Die amerikanische A/F Protein Inc. bietet beispielsweise Lachse mit dem Handelsnamen AquAdvantage Bred Salmon an, die vier- bis sechsmal schneller wachsen als natürliche Lachse. 44 Wenn es nach der Gentech-Industrie geht, dann kommen Lachse, Karpfen und Forellen in Zukunft genmanipuliert auf den Tisch. Was passiert, wenn solche Fische in die freie Natur gelangen? Forscher aus den USA haben diese Fragestellung mittels Computermodell untersucht und festgestellt, dass unter bestimmten Voraussetzungen schon wenige genmanipulierte Fische die natürlichen Fisch-Bestände ausrotten können V. G. Pursel, C. A. Pinkert, K. F. Miller, D. J. Bolt, R. C. Campbell, R. D. Palmiter, R. L. Brinster, R. E. Hammer (1989): Genetic Engineering of Livestock. Science June 6: P. Montague (1998): Breast Cancer, rgbh and Milk. Rachel s Environmental & Health Weekly Nr. 598, Electronic Edition. Veröffentlicht im Internet unter: 39 Scientific Committee on Animal Health and Animal Welfare (1999): Report on Animal Welfare Aspects of the Use of Bovine Somatrophin. Bericht an den Rat der Europäischen Union, 10. März 1999, 91 Seiten. Veröffentlicht im Internet unter: 40 D. S. Kronfeld (1991): Safety of Bovine Growth Hormone. Science 251: J. M. Chan, M. J. Stampfer, E. Giobannucci, P. H. Gann, J. Ma, P. Wilkinson, C. H. Hennekens, M. Pollak (1998): Plasma Insulin-Like Growth Factor-I and Prostate Cancer Risk: A Prospective Study. Science 279: S. E. Hankinson (1998): Circulating concentrations of insulin-like growth factor I and risk of breast cancer. The Lancet 351(9113): T. B. Mepham, P. N. Schofiled, W. Zumkeller, A. M. Coterill (1994): Safety of milk from cows treated with bovine somatotropin. The Lancet 344: Firmeninformationen, veröffentlicht im Internet unter: 45 W. M. Muir und R. D. Howard (1999): Possible ecological risks of transgenes effect mating success: Sexual selection and the Trojan gene hypothesis. Proceedings of the National Academy of Sciences of America 96(24):

20 Risiko Gentechnik Erfahrungen mit der Freisetzung ortsfremder Fische zeigen, dass die Ergebnisse durchaus realistisch sind. In den Sechzigerjahren wurde beispielsweise der Nilbarsch in den afrikanischen Victoriasee eingesetzt. 25 Jahre nach dem Einsetzen des ersten Nilbarsches waren bereits 70 Prozent der heimischen Fischarten ausgerottet und die Größe der natürlichen Fischgemeinschaften stark reduziert. 46 Wenn genmanipulierte Fische in die freie Natur gelangen und sich gegen die natürlich vorkommenden Fische durchsetzen, dann könnte dies ähnliche Katastrophen auslösen. Gentechnik und Bio-Landwirtschaft: ein Wi d e r s p r u c h Wir brauchen und wollen keine Gentechnik lautet die Devise von Biobauern auf der ganzen Welt. Der größte österreichische Biobauern- Verband Ernte für das Leben hat schon vor Jahren Gentechnik- Freiheit in seine Produktionsrichtlinien aufgenommen. Mittlerweile ist durch EU-Recht vorgeschrieben, dass Bio-Produkte Gentechnik-frei sein müssen. Doch die Biobauern leben nicht in einer isolierten Umwelt. Der verstärkte Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft gefährdet den biologischen Landbau durch verschiedene Wechselwirkungen. Die biologische Landwirtschaft kommt ohne Gentechnik aus Nützlinge wie der Marienkäfer sind wichtige Mitarbeiter in der biologischen Schädlingsbekämpfung 46 Kegel B. (1999): Die Ameise als Tramp - Von biologischen Invasionen. Verl. Ammann, Zürich, 416 Seiten. 19

21 Report Pollenflug von benachbarten Gentech-Äckern verunreinigt die Ernte der Biobauern Wind oder Insekten können den Pollen von genmanipulierten Pflanzen verbreiten. Werden dadurch natürliche, nicht genmanipulierte Pflanzen bestäubt, dann enthält auch diese Ernte die manipulierten Gene. In Windrichtung sinkt die Pollenkonzentration von 100 Prozent beim Acker auf etwa 2 Prozent in 60 Meter, 1 Prozent in 200 Meter und 0,5 Prozent in 500 Meter. Unter bestimmten Bedingungen kann fruchtbarer Mais-Pollen bis zu 180 Kilometer weit verweht werden. 47 Eine Studie des Ökologie-Instituts Freiburg hat gezeigt, dass unter realen Bedingungen die transgene Erbinformation durch Pollenflug von genmanipuliertem Mais auf Pflanzen eines Nachbarfeldes übertragen werden kann. 48 Der Pollen von Gentech-Raps kann durch den Wind über mindestens 2,5 km verbreitet werden. 49 Negative Auswirkungen von Gentech-Pflanzen auf Nützlinge schaden der biologischen Landwirtschaft Der Pflanzenschutz im biologischen Landbau erfolgt durch eine Kombination mehrerer Maßnahmen. Eine davon ist die Förderung von nutzbringenden Insekten, die Schädlinge fressen. Wie weiter oben im Text gezeigt wurde, können durch den Anbau Insektengift-produzierender Gentech-Pflanzen Nützlinge geschädigt werden (siehe Seite 13). Damit wird die biologische Schädlingsbekämpfung geschwächt. Großflächiger Anbau von Bt- Pflanzen könnte den Bio- Landbau um sein wichtigtes Pflanzenschutzmittel bringen Der Anbau von Bt-Pflanzen birgt noch ein weiteres Risiko für Biobauern in sich. Denn Bacillus thuringiensis-präparate werden seit Jahren erfolgreich in der biologischen Landwirtschaft als natürliches Pflanzenschutzmittel verwendet. Wird dieses Gift vermehrt eingesetzt, so steigt dadurch der Selektionsdruck auf die betroffenen Insekten. Das bedeutet, dass sich mit höherer Wahrscheinlichkeit Individuen bilden, die gegen das Gift immun sind. Die Wirkung von konventionellen Bt-Präparaten unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von jener der Bt-Pflanzen. In der Natur treten eine Vielzahl verschiedener Variationen des Giftes auf, weshalb sich Insekten nicht so leicht anpassen können. Die Gentech-Pflanzen dagegen produzieren nur eine Art des Giftes. Und Bt-Präparate werden in der biologischen Landwirtschaft sehr selektiv eingesetzt, das heißt nur zu dem Zeitpunkt und an dem Ort, wo es die Situation erfordert. Die 47 J. Emberlin (2000): Wind Pollination. In: GM on Trial Scientific evidence presented in the defence of 28 Greenpeace volunteers on trial for their non-violent removal of GM maize crops (Hrsg: Greenpeace), London, S Freiburger Institut für Umweltchemie (1998): Untersuchung zur Ausbreitung einer gentechnisch veränderten Maissorte (BT 176) auf Nachbarfelder bei Riegel. FIUC-Bericht Nr , Freiburg. 49 A. M. Timmons, Y. M. Charters, J. W. Crawford, D. Burn, S. E. Scott, S. J. Dubbels, N. J. Wilson, A. Robertson, E. T. O Brian, G. R. Squire, M. J. Wilkinson (1996): Risks from transgenic crops. Nature 380:

22 Risiko Gentechnik Bt-Pflanzen bilden im Gegensatz dazu in der ganzen Pflanze große Mengen des Giftes - und zwar immer und überall. 50, 51 Der vermehrte Einsatz von Bt-Pflanzen könnte Insekten daher widerstandsfähig gegen dieses Mittel machen und damit die biologische Landwirtschaft um ein wichtiges Pflanzenschutzmittel bringen. Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre zeigen, dass dies schneller möglich ist, als ursprünglich angenommen. In 10 Jahren, bei manchen Insektenarten bereits innerhalb weniger Jahre, könnte Bt- Resistenz bereits zum Problem werden. Die aktuelle Diskussion über Resistenz-Management-Pläne in den USA bestätigt diese Befürchtungen. 52, 53, 54, 55 Am Ende der Gentech-Nahrungskette steht der Mensch Über verschiedene Wege landen die Produkte der Gentechnik auf unserem Tisch. Entweder direkt im Fall von genmanipulierten Tomaten oder Öl aus genmanipuliertem Raps. Oder indirekt als Fleisch von Tieren, die mit genmanipulierten Sojabohnen gefüttert wurden. Und auch weniger offensichtliche Wege führen vom Acker auf das Frühstücksbrot: Englische Wissenschafter haben in Versuchen nachgewiesen, dass genmanipuliertes Eiweiß aus dem Pollen von Gentech- Pflanzen mehrere Wochen in Bienen-Honig stabil erhalten bleiben kann. 56 Gentechnisch manipulierte Lebewesen auf dem Weg in die Küche Mit Fütterungsversuchen an Mäusen haben deutsche Wissenschafter nachgewiesen, dass fremde Erbsubstanz (DNS) nicht im Magen zerstört, sondern über den Darm in den Körper aufgenommen werden kann. Sie haben Viren-DNS an Mäuse verfüttert und jene in der Folge in Blutzellen, der Milz und der Leber gefunden. Nach der Verfütterung Über den Darm kann fremde Erbsubstanz in den Körper aufgenommen werden 50 Tapesser B. (1997): The differenes between conventional Bacillus thuringiensis strains and transgenic insect resistant plants. Possible reasons for rapid resistance Development and susceptibility of non-target organisms. Prepared for the third meeting of the open-ended Working Group on Biosafety, Okt 13-17, 1997, Montreal. Gutachten des Ökologie-Instituts Freiburg, 5 Seiten. 51 Villinger M. (1999): Effekte transgener insektenresistenter Bt-Kulturpflanzen auf Nicht-Zielorganismen am Beispiel der Schmetterlinge. Studie, herausgegeben vom WWF Schweiz, Zürich, 51 Seiten. 52 Y.-B. Liu, B. E. Tabashnik, T. J. Dennehy, A. L. Patin, A. C. Bartlett (1999): Development time and resistance to Bt crops. Nature 400: F. Huang, L. L. Buschman, R. A. Higgins, W. H. McGaughey (1999): Inheritance of Resistance to Bacillus thuringiensis Toxin (Dipel ES) in the European Corn Borer. Science 284: F. Gould, A. Anderson, A. Jones, D. Sumerford, D. G. Heckel, J. Lopez, S. Micinski, R. Leonard und M. Laster (1997): Initial frequencies of alleles for resistance to Bacillus thuringiensis toxins in field populations of Heliothis virescens. Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA 94: B. E. Tabashnik, Y.-B. Liu, N. Finson, L. Masson und D. Heckel (1997): One gene in diamondback moth confers resistance to four Bacillus thuringiensis toxins. Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA 94: C. Eady, D. Twell und K. Lindsey (1994): Pollen viability and transgene expression following storage in honey. Transgenic Research 4:

23 Report an trächtige Mäuse wurde die Fremd-DNS auch in Föten und Neugeborenen gefunden. Auf diese Weise kann über Lebensmittel gentechnisch manipulierte DNS aufgenommen werden die Folgen sind unbekannt. 57, 58 Genmanipulation birgt die Gefahr ansteigender Lebensmittel-Allergien in sich Gene werden von Lebewesen in Proteine (Eiweiß) übersetzt. Und Lebensmittel-Allergien beruhen auf einer Überempfindlichkeit gegenüber Proteinen. Es besteht die Gefahr, dass mit der Anzahl neuer Proteine in Lebensmitteln auch die Häufigkeit von Nahrungsmittel- Allergien ansteigt. Wissenschafter aus den USA lieferten neuen Diskussionsstoff, als sie ihre diesbezüglichen Analysen mit genmanipulierten Soja-Bohnen veröffentlichten. Um den Nährstoffgehalt der Sojabohnen zu erhöhen, wurden den Pflanzen Gene der brasilianischen Paranuss eingebaut. Es hat sich gezeigt, dass Menschen, die auf die Paranuß allergisch reagieren, auch auf Gentech-Soja allergisch sind. Dies konnte nur festgestellt werden, da die Paranuss bereits als Allergieauslöser bekannt war. Einen eindeutigen Test für neue Allergene gibt es nämlich nicht. Die Gentechnik könnte somit unkontrollierbar allergieauslösende Lebensmittel auf den Markt bringen ein groß angelegter Versuch am Konsumenten. 59, 60, 61 Antibiotika-Resistenz als Marker-Gene Einige der derzeit für den Markt zugelassenen Gentech-Pflanzen enthalten Gene, die ihnen Resistenz gegen Antibiotika verleihen. Der Bt- Mais der Firma Novartis kann beispielsweise die Wirkung des Antibiotika Ampicillin und einiger Penicilline inaktivieren. Die Gene dienen nur als sogenannte Marker-Gene, sind also ein Werkzeug der Gentechnik. Sie haben in der Pflanze letztendlich keine Funktion mehr und wären durch andere Methoden ersetzbar. 57 W. Doerfler und R. Schubbert (1998): Uptake of foreign DNA from the environment: The gastrointestinal tract and the placenta as portals of entry. Wiener Klinische Wochenschrift, The Middle European Journal of Medicine 110(2): R. Schubbert, D. Renz, B. Schmitz und W. Doerfler (1997): Foreign (M13) DNA ingested by mice reaches peripheral leukocytes, spleen, and liver via the intestinal wall mucosa and can be covalently linked to mouse DNA. Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA 94: Nestle M. (1996): Allergies to Transgenic Foods. Questions of Policy. The New England Journal of Medicine 334(11): J. A. Nordlee, S. L. Taylor, J. A. Townsend, L. A. Thomas und R. K. Bush (1996): Identification of a Brazil-Nut Allergen in Transgenic Soyabeans. The New England Journal of Medicine 334(11): B. Weber (1998): Gesundheitliche Risiken gentechnisch veränderter Lebensmittel, insbesondere Allergierisiken transgener Pflanzen. Soziale Medizin Nr. 3:

24 Risiko Gentechnik 1928 entdeckte Arthur Fleming das Antibiotikum Penicillin. Seither haben sich Antibiotika als wichtige und teilweise einzige Medikamente gegen Krankheiten wie Hirnhautentzündung, Tuberkulose und Lungenentzündung bewährt. Seit geraumer Zeit wird jedoch ein Ansteigen resistenter Krankheitserreger verzeichnet. Dies kommt einem medizinischen Albtraum gleich: Wie vor der Entdeckung von Penicillin könnten dadurch kleine Verletzungen zu schweren Krankheiten führen. 62 Antibiotika-Marker-Gene verstärken die Bildung antibiotikaresistenter Krankheitserreger Die breite Anwendung von Gentech-Pflanzen mit Antibiotikaresistenz- Genen könnte die Bildung antibiotikaresistenter Krankheitserreger wesentlich verstärken. Bakterien können im Darm von Tieren (zum Beispiel von Gentech-Futtermittel) oder Menschen (etwa von Gentech-Tomaten) Antibiotika-Resistenzgene aufnehmen und dadurch selbst resistent werden. Dies ist ein Problem der Human- und Tiermedizin gleichermaßen. 63, 64 Prof. P. Courvalin beschäftigt sich am Nationalen Zentrum für Widerstandsmechanismen gegen Antibiotika des Pasteur-Instituts in Paris mit Fragen der Antibiotika-Resistenz. Courvalin ist der Meinung, dass gentechnisch veränderte Organismen das Problem der Antibiotika- Resistenz verstärken können. Er stellt die rhetorische Frage: Ist es angebracht, in den transgenen Pflanzen Gene verbleiben zu lassen, die für sie nutzlos sind und zur Resistenz beitragen gegen größere Antibiotikaklassen? Ist all dies angebracht, wo doch seit über zwanzig Jahren keine einzige neue Antibiotikaklasse in der klinischen Medizin eingeführt wurde? 65 Am Rowett Research Institute im schottischen Aberdeen wird seit Jahren an gentechnisch manipulierten Kartoffeln geforscht. Ziel ist es, Kartoffel-Pflanzen so zu manipulieren, dass sie ein Gift gegen Schädlinge produzieren, vom Menschen aber gefahrlos gegessen werden können. Dazu wurden den Pflanzen Gene des Schneeglöckchen eingebaut. In der Folge produzieren die Pflanzen ein Eiweiß aus der Gruppe der Lektine, das für Insekten giftig ist. Der Fall Pusztai Vom Umgang mit Gentechnikkritischen Forschungsergebnissen 62 S. B. Levy (1998): The Challenge of Antibiotic Resistance. Scientific American March: C. Eckelkamp, M. Jäger und B. Weber (1997): Antibiotikaresistenzgene in transgenen Pflanzen, insbesondere Ampicillin-Resistenz in Bt-Mais. Studie des Ökologie-Institut Freiburg im Auftrag von Greenpeace, Freiburg. 64 A. Baier und B. Tappeser (1999): Therapeutische Relevanz von Antibiotika in Zusammenhang mit der Nutzung von Antibiotikaresistenzgenen in transgenen Pflanzen. Kurzgutachten des Ökologie-Instituts Freiburg im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums, Freiburg. Publiziert im Internet unter: 65 P. Courvalin (1998): Plantes transgéniques et antibiotiques. La Recherche 309:

25 Report Dr. Pusztai, ein erfahrener und international anerkannter Lektin- Experte des Instituts, sollte in Versuchen die gesundheitlichen Auswirkungen der genmanipulierten Kartoffeln testen. Dazu wurden über 10 Tage Mäuse mit folgenden drei Nahrungstypen gefüttert: Erstens mit natürlichen Kartoffeln, zweitens mit genmanipulierten Lektin- Kartoffeln und drittens mit natürlichen Kartoffeln vermischt mit Lektin, das separat hergestellt wurde. Der Fall Pusztai begann damit, dass Kartoffeln ein Gen des Schneeglöckchens eingebaut wurde... Pusztai stellte bei einigen Versuchstieren Veränderungen fest: Es waren dies ein verringertes Gewicht verschiedener Organe sowie Veränderungen im Immunsystem. Diese Effekte traten nur bei jenen Tieren auf, die mit Lektin-Kartoffeln gefüttert wurden. Sowohl die Versuchstiere, die natürliche Kartoffeln, als auch jene, die natürliche Kartoffeln gemischt mit Lektin fraßen, zeigten keine derartigen Veränderungen. Pusztai schloß daraus, dass diese Effekte nicht auf das Lektin an sich zurückzuführen sind, sondern mit dem gentechnischen Verfahren in Zusammenhang stehen. Seiner Meinung nach sind die gängigen Verfahren zur Prüfung gentechnisch manipulierter Lebensmittel nicht ausreichend, um solche Risiken zu erkennen. 66 Die Präsentation seiner Zwischenergebnisse im August 1998 schlug ein wie eine Bombe. Pusztai wurde binnen zweier Tage vom Dienst suspendiert, weil er angeblich irreführende Schlüsse aus seinen Ergebnissen gezogen hat. Nach langem hin und her wurden die Daten Ende 1999 in der Zeitschrift The Lancet doch noch publiziert. 67 Der Streit um die Bedeutung der Resultate hält bis heute unvermindert an. Die Risikobeurteilung für Gentech-Lebensmittel ist unzureichend Zwei Erkenntnisse lassen sich aus dem Fall Pusztai aber mit Sicherheit ableiten: Erstens scheinen die Ergebnisse von großer Bedeutung zu sein, denn sonst wäre der Druck auf Pusztai und das Rowett Research Institute nicht so groß. Immerhin wurde die wissenschaftliche Reputation von Dr. Pusztai nach 35 Jahren Arbeit binnen zweier Tage ruiniert. Dr. Hoppichler von der Bundesanstalt für Bergbauernfragen in Wien hat sich gemeinsam mit Kollegen aus aller Welt hinter Pusztai gestellt und ein entsprechendes Memorandum unterzeichnet. Für mich ist es nicht akzeptabel, dass ein angesehenes 66 Bundesverband Verbraucher Initiative (1999): Streitfall Lektin-Kartoffeln. Sicherheitsüberprüfung in der Diskussion. Dossier zum Fall Pusztai publiziert im Internet unter 67 S. W. B. Ewen und A. Pusztai (1999): Effects of diets containing genetically modified potatoes expressing Galanthus nivalis lectin on rat small intenstine. The Lancet 354:

26 Risiko Gentechnik Mitglied der wissenschaftlichen Gemeinschaft suspendiert wird, weil seine Forschungsergebnisse nicht zum ökonomischen Mainstream und den Interessen der EU-Politik passen, so Hoppichler über seine Beweggründe. 68 Zweitens sind die Ergebnisse von großer Bedeutung für die Risikoabschätzung gentechnisch manipulierter Lebensmittel. Denn in der staatlichen Risikobeurteilung steht die Frage im Vordergrund, ob sich das Gentech-Produkt substanziell vom natürlichen Produkt unterscheidet. Was substanziell unterschiedlich bzw. substanziell gleich bedeutet ist nicht klar definiert. Selbstverständlich sind genmanipulierte Pflanzen anders beschaffen als natürliche. Die Gentech- Sojapflanze der Firma Monsanto wäre sonst wohl kaum herbizidresistent und als neuartiges Lebewesen patentierbar. Dennoch wurde im Zulassungsverfahren entschieden, dass sich die Gentech-Sojabohne substanziell nicht von der natürlichen Soja-Bohne unterscheidet. Und zwar weil für die einzelnen Veränderungen isoliert betrachtet keine negativen Auswirkungen erwartet wurden. Pusztai hat in seinem Versuch gezeigt, dass genau dieser Ansatz falsch ist. Er ist in seinem Versuch davon ausgegangen, dass die verschiedenen Nahrungstypen substanziell gleich sind. Doch obwohl das Lektin alleine keinen Effekt hervorgerufen hat, wirkte sich das Lektin-Gen in der transgenen Kartoffel negativ aus. Aus diesem Grund ist der Ansatz der Substanziellen Äquivalenz für die Risikobeurteilung von Gentech-Lebensmittel völlig unzureichend. 69, J. Hoppichler (1998): What we may learn from the genetically engineered lectin-potato and the suspension of Dr. Pusztai. Kommentar vom 10. September 1998, publiziert im Internet unter: 69 B. Tappeser (1999): Human and animal health impacts of transgenic crops. The results of feeding experiments with transgenic potatoes. Consequences for the Biosafety Protocol. To the participants of the Sixth Open-ended Ad Hoc Working Group on Biosafety negotiating the final wording of an internationally binding Biosafety Protocol under the Convention on Biological Diversity taking place in Cartagena, Colombia, Stellungnahme des Ökologie- Institut Freiburg. 70 Millstone E., E. Brunner und S. Mayer (1999): Beyond `substantial equivalence. Showing that a genetically modified food is chemically similar to its natural counterpart is not adequate evidence that it is safe for human consumption. Nature 401:

27 Report 3. Zusammenfassende A n a l y s e Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion birgt eine Vielzahl von Risiken in sich Der vorliegende Report zeigt anhand von Fallbeispielen aus Wissenschaft und Forschung, dass der Einsatz von Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion mit einer Reihe von Gefahren verbunden ist: Genmanipulierte Organismen zeigen in der freien Natur häufig völlig unerwartete Eigenschaften Gentech-Mikroorganismen können Bodenökosysteme massiv stören Durch Horizontalen Gentransfer können manipulierte Gene in der freien Natur unkontrolliert verbreitet werden Herbizidresistente Gentech-Pflanzen ermöglichen den Einsatz allesvernichtender Totalherbizide. Das gefährdet bestimmte Pflanzenarten sowie von den Pflanzen abhängige Tiere (z. B. Insekten, Vögel, etc.) in ihrem Bestand. Weiters wird dadurch die Bildung resistenter Superunkräuter gefördert. Insektengift-produzierende Gentech-Pflanzen können auch Nicht- Ziel-Organismen und Nützlinge schädigen Durch Auskreuzung können Gene und damit Eigenschaften von Gentech-Kulturpflanzen auf nah verwandte Wildarten übertragen w e r d e n Genmanipulation an Tieren verursacht Krankheit und Leid Die Freisetzung genmanipulierter Tiere (wie Fische) stellt für die natürlichen Lebensgemeinschaften eine Bedrohung dar Die Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft gefährdet über verschiedene Wechselwirkungen den ökologischen Landbau Genmanipulierte Lebensmittel stellen eine neue Form der Nahrung dar, die mit unabsehbaren Risiken etwa neuen Allergien verbunden ist. Atomtechnologie, synthetische Chemie und Gentechnik sind harte Technologien Gentechnik ist nicht per se gut oder schlecht. Zweifelsohne handelt es sich aber um eine harte Technologie. Eine sanfte Technologie ist fehlertolerant, wieder rückgängig machbar, dezentral, öffentlich zugängig, lokal orientiert und lokal kontrollierbar. Gentechnik ist eine harte Technologie: Kleine Fehler können zu Katastrophen führen, die Wirkung ist unabsehbar und nicht wieder rückgängig zu machen, und sie ist von den großen Gentech-Konzernen in fester Hand. 26

28 Risiko Gentechnik Mit dem Eingriff in das Erbgut werden Lebewesen geschaffen, die in der Natur keinen angestammten Platz haben. Im Laufe der Evolution entstehen Arten innerhalb extrem langer Zeiträume und immer in Interaktion mit der Umwelt. Die Gentechnik umgeht diese Mechanismen und schafft von heute auf morgen völlig neuartige Lebewesen. Ähnlich schwerwiegende Eingriffe in die Natur stellen die synthetische Chemie und die Atomtechnologie dar. Und die negativen Folgen dieser Technologien sind mittlerweile leider hinlänglich bekannt. Das Zahlenspiel mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung kann nicht beruhigen. Denn auch wenn manche potentiellen Gefahren gentechnisch veränderter Organismen nur mit geringer Wahrscheinlichkeit eintreffen: Durch die wachsende Anzahl zugelassener Gentech-Lebewesen und deren vermehrter Einsatz ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis der größte anzunehmende Unfall (GAU) eintritt. Der gentechnische GAU ist nur eine Frage der Zeit... Politik und Industrie versprechen daher, dass genmanipulierte Lebewesen nur dann erlaubt werden, wenn sie für Mensch und Natur ungefährlich sind. Doch wie wird das beurteilt? Die Ökosysteme sind bis heute nur wenig verstanden. Wie Boden, Wiesen oder Wälder funktionieren ist großteils unbekannt. Ähnliches gilt für die menschliche Gesundheit etwa das Immun- oder Hormonsystem. Daher ist es praktisch unmöglich die Gefahr abzuschätzen, die von genmanipulierten Lebewesen für Mensch und Natur ausgehen. Und wer bestätigt die Sicherheit? Die überforderten Beamten in Brüssel und die nationalen Ministerien können das nicht leisten. Es sind die Antragsteller selbst, die die Studien durchführen bzw. in Auftrag geben! Die Auswirkungen der Gentechnik auf die Natur können nur grob untersucht werden 27

29 Report Eine Analyse der Untersuchungen zu den Auswirkungen von Insektengift-produzierenden Pflanzen auf Nützlinge hat gezeigt, dass die Untersuchungen teilweise nicht einmal vom methodischen Ansatz her geeignet sind, die bekannten Gefahren zu untersuchen. 71 Wie sonst ist es erklärbar, dass Österreich ein Importverbot für den genmanipulierten Bt- Mais mit Antibiotikaresistenz-Genen verhängt hat? Dies obwohl der Mais zuvor im Rahmen der Risikobeurteilungsverfahren nach europäischem Recht geprüft, für sicher befunden und daher zugelassen wurde. 72 Die Lösung im Umgang mit der Gentechnik liegt im Vorsorgeprinzip Die Naturwissenschaften sind weder heute, noch werden sie in Zukunft im Stande sein, mit Sicherheit ein Gentech-Produkt als sicher oder gefährlich zu beurteilen. Es ist Aufgabe der Politik mit dieser Unsicherheit umzugehen. Das kann aber nicht bedeuten, dass man etwas als ungefährlich erklärt, wenn die Gefahr wissenschaftlich noch nicht bekannt, nachweisbar oder abschätzbar ist. Denn so wird Unwissenheit zum Garant für Sicherheit erklärt. Die Lösung liegt im Vorsorgeprinzip, das im Zweifelsfall für die Natur spricht. Eher unterlassen als riskieren, besser zuwarten als blind lospreschen lautet die Devise. Bauern brauchen keine Gentechnik und die Konsumenten wollen sie nicht Für Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ist das Vorsorgeprinzip besonders leicht zu realisieren. Denn es ist nicht nur sicher, dass die Gentechnik in diesem Bereich ein Risiko in sich birgt. Es ist auch sicher, dass die Bauern die Gentechnik nicht brauchen und die Konsumenten keine Gentech-Lebensmittel wollen. Das hat das Gentechnik-Volksbegehren in Österreich eindeutig gezeigt. Warum dennoch versucht wird, die Bevölkerung mittels Zwangsernährung von Gentech-Lebenmittel zu überzeugen, bleibt unverständlich. Es muss wohl am Einfluss der wenigen großen Chemie-, Agrar- und Lebensmittelkonzerne liegen, denn sie sind es, die vorrangig davon profitieren. Für die Bauern bedeutet Gentechnik, ein Stück Freiheit aufzugeben. Sie werden zu Leibeigenen der Gentech-Multis. Ihnen wird in Knebelverträgen genauestens vorgeschrieben, was sie dürfen und was sie vor allem nicht dürfen. Zu letzterem gehört zum Beispiel die Saatgut- 71 A. Hilbeck, M. S. Meier und A. Raps (2000): Review on Nont-Target Organisms and Bt-Plants. Studie der Ecostrat GmbH. (Ecological Technology Asessment & Environmental Consulting) im Auftrag von Greenpeace. Amsterdam, 80 Seiten. 72 Bundesministerium für Gensundheit und Konsumentenschutz (1997): Gründe für die österreichische Entscheidung, den Gebrauch und Verkauf von gentechnisch veränderten Maislinien, notifiziert von CIBA-GEIGY in Übereinstimmung mit der Richtlinie 90/220/EWG und zugelassen von Frankreich am zu verbieten. Skriptum, Wien, 9 Seiten. 28

30 Risiko Gentechnik gewinnung aus der Ernte. Sie müssen jedes Jahr das Saatgut und die zugehörigen Chemikalien neu kaufen, ansonsten drohen deftige Strafen. Die Entwicklung des Terminatorgens geht ebenfalls in diese Richtung. Durch diese Genmanipulation wird erreicht, dass die Samen genmanipulierter Pflanzen nicht mehr keimfähig sind. Um Gentechnik dennoch zu rechtfertigen, werden letztendlich immer wieder die Argumente Arbeitsplätze und Ernährung der Entwicklungsländer angeführt. Aber Arbeitsplätze bieten auch die alternativen, umweltfreundlichen Technologie-Sparten. Und zwar im Gegensatz zur Gentechnik nicht risikobehaftet und dafür nachhaltig. Eine Studie des Europäischen Zentrums für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung prognos stellte fest, dass die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft in Summe positive Effekte auf die Beschäftigungsbilanz hätte. 73 Die Scheinargumente von Arbeitsplätzen und Ernährung der Entwicklungsländer greifen nicht Und die Hungersnöte in den Entwicklungsländern kann Gentechnik leider nicht lösen. Denn es handelt sich dabei vor allem um ein Verteilungs- und nicht ein Produktionsproblem. Nach jahrelangem Ignorieren sind Politik und Industrie mittlerweile zumindest in der EU gezwungen, die ablehnende Haltung der Bevölkerung gegen Gentechnik in der Landwirtschaft ernst zu nehmen. Händler listen Gentech-Nahrung aus, mehrere Länder verbieten einzelne Gentech-Pflanzen und die Kennzeichnungs-Pflicht für Gentech- Lebensmittel soll verschärft werden. Die kritische Haltung ist auch schon von Europa auf die USA und Asien übergeschwappt. Selbst das Wall Street Journal riet 1999 von Investitionen in den Gentech-Sektor ab. Doch der Kampf ist noch lange nicht gewonnen. Für die Gentech- Multis bedeutet dies alles nur, dass sie mit noch mehr Druck ihre Produkte am Markt durchsetzen müssen. 73 Scheelhasse J. und K. Haker (1999): Mehr Arbeitsplätze durch ökologisches Wirtschaften? Eine Untersuchung für Deutschland, die Schweiz und Österreich. Studie des Europäischen Zentrums für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung Prognos im Auftrag von Greenpeace, Köln, 294 Seiten. 29

31 Report Greenpeace setzt sich weltweit für Gentechnik-freie Landwirtschaft und Lebensmittel ein Gemeinsam mit lokal ansässigen Bauern protestiert Greenpeace gegen illegalen Anbau von Gentech-Raps Greenpeace kämpft daher weltweit für... Eine Gentechnik-freie Landwirtschaft Die Förderung der Biologischen Landwirtschaft Die Anwendung des Vorsorgeprinzips im Umgang mit der Gentechnik Gentechnik-freie Zonen (z. B. Österreich, Schweiz, Toskana etc.) Keine Zwangsernährung mit Gentech-Lebensmittel. Nicht die Gentech-Konzerne, sondern die Kunden sollten entscheiden, was auf den Tisch kommt. 30

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