Damaris Aulinger Ganzheitliches Gesundheitsmanagement//Kurse-Workshops-Coaching Landau/Pfalz
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- Catrin Ritter
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Ein Glas Wasser Eine Psychologin schritt während eines Stress-Management Seminars durch den Zuschauerraum. Als sie ein Wasserglas hoch hielt, erwarteten die Zuhörer die typische Frage: Ist dieses Glas halb leer oder halb voll? Stattdessen fragte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht: Wie schwer ist dieses Glas? Die Antworten pendelten sich zwischen 200g bis 500g ein. Die Psychologin antwortete: Das absolute Gewicht spielt keine Rolle. Es hängt davon ab, wie lange ich es halten muss. Halte ich es für eine Minute, ist es kein Problem. Wenn ich es für eine Stunde halten muss, werde ich einen leichten Schmerz im Arm verspüren. Muss ich es für einen ganzen Tag halten, wäre mein Arm taub und paralysiert. Das Gewicht des Glases ändert sich nicht, aber umso länger ich es halte, desto schwerer wird es. Sie fuhr fort: Stress und Sorgen im Leben sind wie dieses Glas mit Wasser. Denke über sie eine kurze Zeit nach und sie hinterlassen keine Spuren. Denke über sie etwas länger nach und sie werden anfangen dich zu verletzen. Wenn du über deine Sorgen den ganzen Tag nachdenkst, wirst du dich irgendwann wie paralysiert fühlen und nicht mehr in der Lage sein, irgendetwas zu tun. Es ist wirklich wichtig sich in Erinnerung zu rufen, den Stress und die Sorgen auch mal Beiseite zu schieben. Tragt sie nicht in den Abend und in die Nacht hinein. Denkt daran, dass Glas einfach mal abzusetzen! -Verfasser unbekannt-
2 Der schwarze Punkt Eines Tages kam ein Professor in die Klasse und schlug einen Überraschungstest vor. Er verteilte sogleich das Aufgabenblatt, das wie üblich mit dem Text nach unten zeigte. Dann forderte er seine Studenten auf die Seite umzudrehen und zu beginnen. Zur Überraschung aller gab es keine Fragen nur einen schwarzen Punkt in der Mitte der Seite. Nun erklärte der Professor folgendes: Ich möchte Sie bitten, das auf zuschreiben, was Sie dort sehen. Die Schüler waren verwirrt, aber begannen mit ihrer Arbeit. Am Ende der Stunde sammelte der Professor alle Antworten ein und begann sie laut vorzulesen. Alle Schüler ohne Ausnahme hatten den schwarzen Punkt beschrieben seine Position in der Mitte des Blattes, seine Lage im Raum, sein Größenverhältnis zum Papier etc. Nun lächelte der Professor und sagte: Ich wollte Ihnen eine Aufgabe zum Nachdenken geben. Niemand hat etwas über den weißen Teil des Papiers geschrieben. Jeder konzentrierte sich auf den schwarzen Punkt und das gleiche geschieht in unserem Leben. Wir haben ein weißes Papier erhalten, um es zu nutzen und zu genießen, aber wir konzentrieren uns immer auf die dunklen Flecken. Unser Leben ist ein Geschenk, das wir mit Liebe und Sorgfalt hüten sollten und es gibt eigentlich immer einen Grund zum Feiern die Natur erneuert sich jeden Tag, unsere Freunde, unsere Familie, die Arbeit, die uns eine Existenz bietet, die Wunder, die wir jeden Tag sehen.
3 Doch wir sind oft nur auf die dunklen Flecken konzentriert die gesundheitlichen Probleme, der Mangel an Geld, die komplizierte Beziehung mit einem Familienmitglied, die Enttäuschung mit einem Freund usw. Die dunklen Flecken sind sehr klein im Vergleich zu allem, was wir in unserem Leben haben, aber sie sind diejenigen, die unseren Geist beschäftigen und trüben. Nehmen Sie die schwarzen Punkte wahr, doch richten Sie ihre Aufmerksamkeit mehr auf das gesamte weiße Papier und damit auf die Möglichkeiten und glücklichen Momente in ihrem Leben und teilen sie es mit anderen Menschen! -Verfasser unbekannt-
4 Wer ist der Narr? Morgen, sagte der Prinz, wenn der alte Mann zum Marktplatz geht, um mit dem Volk zu sprechen, werde auch ich da sein. Ich werde eine Taube in meiner Hand halten und werde sagen: Weiser Mann! Ich frage dich: Ist der Vogel, den ich in meiner Hand halte, lebendig oder tot? Wenn er sagt, der Vogel sei tot, so werde ich meine Hand öffnen und die Taube davon fliegen lassen. Sagt er aber, der Vogel sei lebendig, so werde ich die Taube mit der Hand zerquetschen und tot zur Erde fallen lassen. Egal, welche Antwort er gibt, der alte Mann wird wie ein Narr dastehen. Am nächsten Tag traf der Prinz noch vor dem alten Mann am Marktplatz ein. Er wartete geduldig, bis der alte Mann erschien und mit dem Volk zu sprechen begann. Dann nahm der Prinz die Taube aus dem Käfig, erhob seine Stimme und sagte: Weiser Mann! Ich möchte dir eine einfache Frage stellen: Ist der Vogel, den ich hier in meiner Hand halte, lebendig oder tot? Die Menge schwieg, alle Augen richteten sich auf den weisen Mann. Der weise Mann hielt inne, sah zu der Menge, danach zum Prinzen und sagte: Das, was du in deiner Hand hältst, ist, was du daraus machst! -Verfasser unbekannt-
5 Welpen zu verkaufen In einer Tierhandlung hing ein großes Schild, auf dem stand: Welpen zu verkaufen. Ein kleiner Junge kam vorbei und sah das. Da der Ladenbesitzer gerade an der Tür stand, fragte er ihn: Was kosten die Hundekinder?. Zwischen fünfzig und achtzig Euro sagte der Mann. Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog einige Münzen heraus. Ich habe 7 Euro und 65 Cents, rechnete er vor. Darf ich sie mir bitte anschauen?. Der Ladenbesitzer lächelte und pfiff nach seiner Hündin. Fünf kleine Hunde stolperten hinter ihr her. Eines von ihnen war deutlich langsamer als die anderen und humpelte auffällig. Was hat der Kleine da hinten? fragte der Junge. Der Ladenbesitzer erklärte ihm, der Welpe habe einen Geburtsschaden und würde nie richtig laufen können. Den möchte ich kaufen, sagte der Junge. Also den würde ich nicht nehmen, der wird nie ganz gesund, antwortete der Mann. Aber wenn du ihn unbedingt willst, fügte er hinzu, während er in das entschlossene Gesicht des kleinen Jungen sah, schenke ich ihn dir. Da wurde der kleine Junge wütend. Er blickte dem Mann direkt in die Augen und sagte: Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genauso wie die anderen auch! Ich gebe Ihnen meine 7,65 Euro und werde jede Woche einen Euro bringen, bis er abbezahlt ist. Der Mann entgegnete nur: Ich würde ihn wirklich nicht kaufen er wird niemals in der Lage sein, mit dir zu rennen und zu toben wie die anderen. Da hob der Junge sein Hosenbein und sichtbar wurde eine Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte. Liebevoll auf den Hund blickend sagte er: Ach, ich renne selbst auch nicht gut und dieser kleine Hund wird jemanden brauchen, der ihn versteht Dan Clark Weathering the Storm, aus dem Englischen übersetzt
6 Spuren im Sand Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn: Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebensnur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?. Da antwortete er: Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen. Margaret Fishback Powers. Geschichten fürs Herz.
7 Ach, Papa, bitte nur noch fünf Minuten! An einem schönen Sommernachmittag setzte sich eine junge Frau neben einen Mann auf die Parkbank, die am Rande des Kinderspielplatzes stand. Der Kleine im roten Pullover dort auf der Rutschbahn ist mein Sohn, erklärte sie ihrem Nachbarn. Wirklich ein netter Bursche, sagte der Mann. Mein Sohn ist der im blauen Anorak dort auf der Schaukel. Und während er das sagte, schaute er auf seine Uhr und rief zu seinem Sohn hinüber: Stefan, wir sollten nach Hause gehen. Nur noch fünf Minuten! Bitte Papa, noch fünf Minuten, bettelte Stefan. Der Vater nickte zustimmend, und sein Sohn gab der Schaukel neuen Schwung. Der Vater machte es sich noch einmal bequem, genoss ein paar Minuten lang den Sonnenschein auf seinem Gesicht und schaute den spielenden Kindern zu. Doch dann rief er: Stefan, komm, wir gehen jetzt! Ach, Papa, noch fünf Minuten. Bitte, nur noch fünf Minuten! Der Vater lächelte und rief: Also gut, meinetwegen! Sie sind aber wirklich ein sehr großzügiger Vater, sagte die junge Frau. So großzügig bin ich gar nicht zu ihm. Es ist schon eher meinetwegen, erwiderte der Mann. Wissen Sie, vor einem Jahr verunglückte mein ältester Sohn Florian tödlich, als er hier in der Nähe auf seinem Fahrrädchen von einem betrunkenen Autofahrer überfahren wurde. Ich hatte wegen meiner Arbeit nie viel Zeit mit Florian verbracht, und jetzt würde ich alles geben für fünf Minuten mit ihm. Ich habe geschworen, bei Stefan denselben Fehler nicht noch einmal zu machen. Er glaubt, er habe noch fünf Minuten zum Schaukeln gewonnen. In Wahrheit habe ich noch fünf Minuten bekommen, um meinem Sohn beim Spielen zuschauen zu dürfen. -Verfasser unbekannt-
8 ANGEWANDTES POSITIVES DENKEN Michael war so eine Art Typ, der Dich wirklich wahnsinnig machen konnte. Er war immer guter Laune und hatte immer was Positives zu sagen. Wenn ihn jemand fragte, wie's ihm ginge, antwortete er: "Wenn's mir besser gehen würde, wäre ich zwei Mal vorhanden." Er war der geborene Optimist. Hatte einer seiner Angestellten mal einen schlechten Tag, meinte Michael zu ihm, er solle die positive Seite der Situation sehen. Seine Art machte mich wirklich derart neugierig, dass ich eines Tages auf ihn zuging und zu ihm sagte: "Das kann ich einfach nicht verstehen. Du kannst doch nicht ständig ein positiv denkender Mensch sein, wie machst Du denn das?" Michael entgegnete: Wenn ich am Morgen aufwache, sage ich mir: "Du hast zwei Möglichkeiten. Du kannst wählen, ob Du guter oder schlechter Laune sein willst. Und ich will eben guter Laune sein". Jedes Mal, wenn etwas passiert, kann ich selbst wählen, ob ich der Leidtragende einer Situation sein oder ob ich etwas daraus lernen will. Jedes Mal, wenn jemand zu mir kommt, um sich zu beklagen, kann ich entweder sein Klagen akzeptieren oder ich kann auf die positive Seite des Lebens hinweisen. Ich habe die positive Seite gewählt. "Ja, gut, aber das ist nicht so einfach", war mein Einwand. "Doch, es ist einfach", meinte Michael, "das Leben besteht aus lauter Auswahlmöglichkeiten. Du entscheidest, wie Du auf gewisse Situationen reagieren willst. Du kannst wählen, wie die Leute Deine Laune beeinflussen. Dein Motto ist: Du kannst darüber entscheiden, wie Du Dein Leben führen willst." Ich dachte darüber nach, was Michael gesagt hatte. Kurze Zeit später verließ ich Tower Industry, um mich selbstständig zu machen. Wir verloren uns aus den Augen, aber ich dachte oft an ihn, wenn ich mich für das Leben entschied, statt darauf zu reagieren. Einige Jahre später erfuhr ich, dass Michael in einen schweren Unfall verwickelt war. Er stürzte etwa 18 m von einem Fernmeldeturm. Nach 18 Stunden im Operationssaal und Wochen intensiver Pflege, wurde Michael mit Metallstützen
9 in seinem Rücken aus dem Krankenhaus entlassen. Als ich ihn fragte, wie es ihm ginge, erwiderte er: "Wenn es mir besser ginge, wäre ich zwei Mal vorhanden. Möchtest Du meine Operationsnarben sehen?" Ich verzichtete darauf, fragte ihn aber, was in ihm vorgegangen sei im Augenblick des Unfalls. "Nun das erste, was mir durch den Kopf ging war, ob es meiner Tochter, die bald darauf zur Welt kommen sollte, gut ginge. Als ich dann so am Boden lag, erinnerte ich mich, dass ich zwei Möglichkeiten hatte: Ich konnte wählen, ob ich leben oder sterben wollte." "Hattest Du Angst? Hast Du das Bewusstsein verloren?" wollte ich wissen. Michael fuhr fort: "Die Sanitäter haben wirklich gute Arbeit geleistet. Sie hörten nicht auf, mir zu sagen, dass es mir gut ginge. Aber als sie mich in die Notaufnahme rollten, sah ich den Gesichtsausdruck der Ärzte und Schwestern, der sagte: 'Er ist ein toter Mann.' Und ich wusste, dass ich die Initiative ergreifen musste." "Was hast Du denn getan?" fragte ich ihn. "Nun, als mich so ein Ungetüm von Aufnahmeschwester mit lauter Stimme befragte und wissen wollte, ob ich auf irgendetwas allergisch sei, bejahte ich. Die Ärzte und Schwestern hielten inne und warteten auf meine Antwort. Ich atmete tief durch und brüllte zurück: 'Auf Schwerkraft!' Während das ganze Team lachte, erklärte ich ihm: "Ich entscheide mich zu leben. Also operieren Sie mich, als wäre ich lebendig und nicht tot." Michael überlebte dank der Fähigkeit seiner Ärzte, aber auch wegen Seiner bewundernswerten Einstellung. Von ihm lernte ich, dass wir jeden Tag die Wahl haben, in vollen Zügen zu leben. Die Einstellung ist schließlich alles. Deshalb sorge Dich nicht um das, was morgen sein wird. Jeden Tag gibt Es genug, um das man sich sorgen muss. Und das Heute ist das Morgen, über das Du Dir gestern Sorgen gemacht hast. -Verfasser unbekannt-
10 Wer du bist Ein wohlbekannter Sprecher startete sein Seminar, indem er einen 50 Euro Geldschein hoch hielt. In dem Raum saßen insgesamt 200 Leute. Er fragte: "Wer möchte diesen Geldschein haben?" Alle Hände gingen hoch. Er sagte: "Ich werde diese 50 Euro einem von euch geben, aber zuerst lasst mich eins tun." Er zerknitterte den Geldschein. Dann fragte er: "Möchte ihn immer noch einer haben?" Die Hände waren immer noch alle oben. Also erwiderte er: "Was ist wenn ich das tue?" er warf den Geldschein auf den Boden und rieb ihn mit seinen Schuhen am schmutzigen Untergrund. Er hob ihn auf, den Schein, er war zerknittert und völlig dreckig. "Nun, wer will ihn jetzt noch haben?" Es waren noch immer alle Arme in der Luft. Dann sagte er: "Liebe Freunde, wir haben soeben eine sehr wertvolle Lektion gelernt. Was auch immer mit dem Geld geschah, ihr wolltet es haben, weil es nie an seinem Wert verloren hat. Es war immer noch und stets 50 Euro wert." Es passiert oft in unserem Leben, dass wir abgestoßen, zu Boden geworfen, zerknittert, und in den Dreck geschmissen werden. Das sind Tatsachen aus dem alltäglichen Leben." "Dann fühlen wir uns, als ob wir wertlos wären." Aber egal was passiert ist, oder was passieren wird, Du wirst niemals an Wert verlieren. Schmutzig oder sauber, zerknittert oder fein gebügelt, Du bist immer noch unbezahlbar für all jene, die dich über alles lieben. Der Wert unseres Lebens wird nicht durch das bewertet, was wir tun oder wen wir kennen, sondern dadurch WER DU BIST. "Du bist was Besonderes. Vergiss das NIEMALS!" -Verfasser unbekannt-
11 Die Parkbank war verlassen, als ich mich dort unter einer alten Weide zum Lesen hinsetzte. Ich war vom Leben enttäuscht und hatte allen Grund, ein säuerliches Gesicht zu machen irgendwie hatte sich die ganze Welt gegen mich verschworen. Und als ob es mir nicht schon schlecht genug ginge, kam plötzlich ein Junge auf mich zu, noch ganz außer Atem vom Spielen. Er stellte sich mit gesenktem Kopf vor mich hin und sagte aufgeregt: Guck mal, was ich gefunden habe! In seiner Hand war eine alte, verblühte Blume, ein wirklich erbärmlicher Anblick. Sie hatte offenbar nicht genug Licht oder Regen abbekommen, jedenfalls hingen ihre Blütenblätter alle schlapp herab. Ich lächelte gekünstelt, damit mich der Junge endlich in Ruhe ließ. Aber anstatt zu gehen, setzte er sich neben mich auf die Bank. Er hielt sich die Blume an die Nase und erklärte in gespielter Überraschung: Die riecht ja ganz gut. Und schön ist sie auch. Deshalb habe ich sie ja
12 auch gepflückt. Hier sie ist für dich. Die Pflanze hatte keinerlei Leben mehr in sich, sie war nur noch ein farbloses Gewächs. Aber mir war klar, dass der Junge nicht eher gehen würde, bis ich sie angenommen hatte. Also griff ich nach ihr und sagte: Danke, so etwas hat mir gerade noch gefehlt. Aber der Junge hielt die Blume nur weiterhin sinnlos in die Luft. Erst in diesem Moment bemerkte ich, dass er meine geöffnete Hand nicht sah er war blind. Mit zitternder Stimme bedankte ich mich dafür, dass er die schönste ausgesucht hatte. Und während mir Tränen in die Augen schossen, sagte er: Keine Ursache, lächelte und machte sich wieder ans spielen. Er hatte nicht bemerkt, was er bei mir bewirkt hatte. Ich saß da und fragte mich, wie er es geschafft hatte,
13 eine in Selbstmitleid versunkene Frau auf einer Parkbank zu sehen. Wie wusste er von meiner selbst verursachten Trübsal? Vielleicht hatte er es im Herzen gespürt, mit dem er mehr sehen konnte als ich mit den Augen. Durch die Augen eines blinden Kindes konnte ich schließlich sehen, dass nicht die Welt das Problem war, sondern ich. Und so schwor ich mir, für all die vielen Male, da ich selbst blind gewesen war, nun das Schönste im Leben zu sehen und mich über jede Sekunde meines Lebens zu freuen. Dann hielt ich mir die verwelkte Blume an die Nase und atmete den Duft einer wunderschönen Rose ein. Ich musste lächeln, als ich den Jungen sah, der mit einer neuen Blume in der Hand auf einen alten Mann zuging, der noch nichts von seinem Glück ahnte. Nur mit dem Herzen sehen wir wirklich gut!!! Drum schließ ab und zu die Augen!!! Stelle Dich blind!!!
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