Regenwaldschutz nach Klimagipfel Kopenhagen
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- Klaus Pfaff
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1 Regenwaldschutz nach Klimagipfel Kopenhagen Seminar Regenwaldschutz und nachhaltige Forstwirtschaft in Lateinamerika Robert Grassmann 1
2 Gliederung der Präsentation Herausforderung Klimawandel Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz REDD - Mechanismus REDD+ Stand der Debatte nach Kopenhagen Handlungsfelder für die nicht-staatliche EZ Fazit 2
3 Teil 1: Herausforderung Klimawandel Folgen des Klimawandels Degradation der Süßwasserressourcen Rückgang der Nahrungsmittelproduktion Zunahme extremer Wetterereignisse Verlust von Artenvielfalt Migration und Konflikte um Ressourcen und Lebensraum 3
4 Teil 1: Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz Brennpunkte des Klimawandels nach WBGU Quelle: GTZ,
5 Teil 1: Herausforderung Klimawandel Sinkende Ernteerträge Quelle Weltbank
6 Teil 1: Herausforderung Klimawandel Herausforderung für Ernährungssicherung Aufgaben der Landwirtschaft Ernährung von 9 Milliarden Menschen in 2050 Zusätzliche Gefahr von Ernteverlusten durch Klimawandel und extreme Naturereignisse Wassermangel, Wüstenbildung Steigerung der Landwirtschaft um 70% erforderlich Steigerung des Angebots an nachwachsenden Rohstoffen Minderung von THG Emissionen in der Landnutzung Verlust an Bodenfruchtbarkeit und landwirtschaftlicher Nutzfläche Verlust genetischer Ressourcen Zunahme extremer Wetter- Ereignisse wie Dürre, Sturm und Hochwasser 6
7 Teil 2: Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz Verankerung in UN - Konventionen United Nations Conference on Environment and Development 1992 Biodiversitätskonvention (CBD) Art 1; Art. 1: Die Ziele dieses Übereinkommens [...] sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile [...] Klimarahmenkonvention (UNFCCC) Art. 4 : Alle Vertragsparteien werden [...] d) die Erhaltung und gegebenenfalls Verbesserung von Senken und Speichern aller [...] Treibhausgase, darunter Biomasse, Wälder und Meere sowie andere Ökosysteme auf dem Land, an der Küste und im Meer, fördern und dabei zusammenarbeiten. 7
8 Teil 2: Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz Ökosystemleistungen von tropischen Wäldern Wasserfiltrierung Bereitstellung genetischer Ressourcen (50% der globalen Biodiversität in Regenwäldern) Kohlenstoffaufnahme und -speicherung 8
9 Teil 2: Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz Anteil der Entwaldung an THG - Emissionen Ursachen für Entwaldung Ausdehnung ldw. Nutzfläche Ausdehnung von Weideflächen Ausdehnung von Infrastruktur Zerstörerischer Holzgewinnung Waldbrand 9
10 Teil 2: Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz Anbauflächen für Cash Crops ,000 area u n under d cash cash cro p cu crop ltivatio cultiva n in % ation o f to tal [ha] lan d area 450, , , , , , , ,000 50, Quelle: Lars Schmidt,
11 Teil 2: Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz Brennpunkte der Entwaldung Quelle: Biodiv-Network,
12 Teil 2: Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz Inwertsetzung von Ökosystemleistungen Nach Studien im Kontext der Biodiversitätskonvention Jährliche Kosten für Erhalt biologischer Vielfalt: Mrd. US$ Jährliche Finanzierungslücke: Mrd. US$ Suche nach innovativen marktorientierten Finanzierungsmechanismen zum Erhalt von biologischer Vielfalt 12
13 Teil 2: Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz Finanzbedarf im Vergleich Welthungerhilfe / terre des hommes
14 Teil 3: REDD - Mechanismus Zielsetzung des REDD - Mechanismus REDD (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation): Mechanismus zur Inwertsetzung der Ökosystemleistung Kohlenstoffspeicherung in Wäldern. Walderhalt als Schnittstelle zwischen Erhalt der Artenvielfalt und Klimaschutz Verankerung in UNFCCC Klimaabkommen 14
15 Teil 3: REDD - Mechanismus Verankerung in UNFCCC Klimaabkommen 2005: REDD initiiert von Coalition of Rainforest Nations 2007: REDD als wichtiger Baustein eines Kyoto - Folgeabkommens ab 2012 in die Bali Raodmap aufgenommen 2009: Anerkennung der Bedeutung von REDD (+ Naturschutz) und Bereitschaft zur Schaffung eines entsprechenden Mechanismus auf Klimagipfel in Kopenhagen 15
16 Teil 3: REDD Mechanismus Vorteile und Gefahren des REDD-Mechanismus Vorteile Ökosystemdienstleistung Kohlenstoffspeicherung Erhalt der Widerstandsfähigkeit einer Gesellschaft durch Wälder (Erhalt des Wasserkreislaufs) Generierung von Einkommen aus Walderhalt Gefahren / Herausforderungen Nachteile für Biodiversität (perverse Anreize) Nachteile für indigene Völker (ca. 60 Millionen Menschen indigener Völker sind direkt auf Wälder angewiesen) Auf freien Märkten überwiegend Handel mit degradierenden Nutzungsformen Sicherstellung der Nachfrage bei Sicherstellung der Verminderung fossiler Emissionen 16
17 Teil 3: REDD - Mechanismus Voraussetzungen für Waldschutz durch REDD Politischer Wille / öffentliches Bewusstsein Governance, Gesetzgebung, Gesetzesdurchsetzung Definition von Verfügungsrechten Entwicklung nationaler (grenzübergreifender) Strategien Beseitigung von perversen Anreizen Kapazitäten schaffen um Landnutzungsszenario und Emissions-Referenzniveau festzulegen Forstinventare und Kohlenstoffflüsse zu quantifizieren Internationales Finanzierungsinstrument Etablierung von Handelsplattformen für REDD - Zertifikate 17
18 Teil 4: REDD+ Stand der Debatte nach Kopenhagen REDD+ (Wald plus Naturschutz) Internationale Anerkennung der Bedeutung von Wald für Klimaschutz im Copenhagen Accord Mobilisierung von finanziellen Ressourcen aus Industriestaaten Copenhagen Green Climate Fund Zusagen in Kopenhagen: 3,5 Mrd. USD von Australien, Frankreich, Japan, Norwegen, England und USA Bedarf : Mrd. USD bei 25%iger Umsetzung der REDD : 7 14 Mrd. USD bei 50%iger Umsetzung der REDD 18
19 Teil 4: REDD+ Stand der Debatte nach Kopenhagen Gegenstand der weiteren Verhandlungen Festlegung von Referenzniveaus: bisher keine festen Ziele zur Entwaldungsverringerung Erstellung internationaler Monitoring-Standards Modalität der Berichterstattung Finanzierungsmechanismus / Transfersystem zur gerechten und effektiven Verteilung der generierten Finanzmittel 19
20 Teil 4: REDD+ Stand der Debatte nach Kopenhagen Position der Europäischen Union Ziel: Verlust der globalen Waldflächen bis 2030 stoppen und die tropische Entwaldung bis 2020 halbieren. Schutz der Biodiversität, indigene Völkerrechte (incl. Recht auf kollektives Eigentum, autonome Gebiete und wirksame Beteiligung) sowie Armutsbekämpfung müssen verwirklicht werden. Finanzielle Unterstützung für - Aufbau von alternativem Lebensunterhalt, capacity building - Vergütung für messbare, berichtbare und verifizierbare Reuzierungen Keine Einbeziehung von REDD in den Carbon-Market bis
21 Handlungsfelder für die nicht-staatliche EZ Übertragung von komplexen Fragestellungen in einfache (schnell umsetzbare) Handlungsoptionen Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen Teilhabe an REDD, Aufbau von Durchführungs-Kapazitäten Aufbau von watch-kapazitäten Verbindung von lokalem Wissen mit neuen Methoden Entwicklung, Test und Anwendung von technischen / methodischen Innovationen Konfliktmediation Kooperation mit unterschiedlichen Akteuren (multi-stakeholder Prozesse) Dialog mit (inter)nationalen Fachinstituten und Netzwerken 21
22 Fazit Walderhalt als Beitrag zum Klimaschutz ist anerkannt. Der REDD Mechanismus kann ein Finanzierungsinstrument für den Erhalt von Wald / biologischer Vielfalt werden. Die Ausgestaltung und Einbindung des REDD-Mechanismus in das Klimaschutz-Regime (post Kyoto Vereinbarung) ist noch offen. Begleitende Politikmaßnahmen notwendig (good governance / watch-kapazitäten der Zivilgesellschaft) 22
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 23
24 ... es bleibt noch viel zu tun 24
25 Teil 1: Herausforderung Klimawandel 2010: 50 Millionen Klimaflüchtlinge 25
26 Teil 2: Biologische Vielfalt, Wald und Klimaschutz Intakte Wälder Quelle: Greenpeace,
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