18. Juni Sektionschef DI Gerhard MANNSBERGER
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1 18. Juni 2014 Sektionschef DI Gerhard MANNSBERGER
2 ÜBERBLICK Globale Entwicklungen mit Einfluss auf den Wald- und Holzsektor Herausforderungen für die nachhaltige Wald-bewirtschaftung Ausgangslage für die Österreichische Waldpolitik Ziel der Österreichischen Waldstrategie 2020 Verankerung in der Praxis L-TrägerInnen
3 GLOBALE ENTWICKLUNGEN Wachstum der Weltbevölkerung: 1,5 Milliarden Menschen mehr bis 2030 Wälder und Bäume leisten unverzichtbaren Beitrag (direkt & indirekt) zur Ernährungssicherheit Mehr als 1/3 der Weltbevölkerung verwendet Feuerholz zum Kochen Flächenkonkurrenz Wald - Landwirtschaft Bedeutende Ursache für globale Entwaldung ist u.a. die steigende Nachfrage nach billigen Lebens- und Futtermittel Rückgang d. Waldfläche um 13 Mio. ha pro Jahr Illegale Waldschlägerungen und bezüglicher Holzhandel Artenschwund 80% der land-gebundenen Biodiversität in Wäldern Anstieg von Plantagenwälder u. Verlust von Naturwälder Konkurrenzdruck auf Waldprodukte und Waldökosystemleistungen Steigender Rohstoff- und Energieverbrauch Quelle: TBFRA 2000, State of the World s Forest 2003 und Österr. Waldbericht
4 WÄLDER UND KLIMA Beitrag des Waldes zum Klimaschutz ist wesentlich: Wälder sind samt ihrer Böden die wichtigsten Kohlenstoffspeicher: Wälder speichern global 2.4 Billionen Tonnen CO 2 / Jahr Waldökosysteme sind aufgrund ihrer Langlebigkeit von Folgen des Klimawandels besonders betroffen, da sie sich nicht rasch an Klimaveränderungen anpassen können Die stoffliche und energetische Verwendung von Holz und die damit verbundenen Substitutionseffekte nicht-nachhaltiger Materialien ist der wesentliche Beitrag der Wälder zum Klimaschutz Herausforderungen Wald-Ökosysteme brauchen sehr lange Zeiträume um sich anzupassen 15% - 17% der Kohlenstoffemissionen stammen aus Entwaldung Kohlenstoffregulierung durch die Wälder ist in Gefahr, zur Gänze verloren zu gehen Rückkoppelungseffekt
5 GESUNDHEIT UND VITALITÄT Klimawandel als Einflussfaktor: Häufung von Extremereignissen wie Stürme, Trockenperioden, Starkniederschläge etc. Wild als Einflussfaktor: Verbiss- u. Schälschäden -> selektiver Baumartenverlust, Stabilitätsverlust des Waldbestandes Schadinsekten als Einflussfaktor: nicht nur in sekundär begründeten Reinbeständen Waldnutzung als Einflussfaktor: Degradierung, Bodenverdichtung Herausforderungen Erhaltung &Verbesserung der Widerstandskraft gegen abiotische & biotische Gefährdungen Nachhaltige Sicherung funktionsfähiger Waldökosysteme und aller Waldwirkungen Im Falle extremer Klima-Veränderungen ist natürliche Anpassung des Waldes nicht ausreichend Aufrechterhaltung der multifunkt. Waldwirkungen ist in Gefahr!
6 WÄLDER und WIRTSCHAFT Österreich ist ein Wald- und Holzland - fast 50% der Staatsfläche sind Wald ca Waldbesitzer knapp Menschen beziehen ein Einkommen aus dem Wald Betrieben erwirtschaften jährliche einen Produktionswert von rund 12 Mrd. EUR Österreichs Forst- und Holzindustrie ist neben dem Tourismus der größte Devisenbringer Exportüberschuss von 3,7 Mrd. EUR Herausforderungen Langfristige Sicherung des Einkommens aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung Relativ starke Abhängigkeit von globalen Wirtschaftsentwicklungen Nachhaltige Versorgung der Wirtschaft mit Produkten und Leistungen des Waldes
7 WÄLDER und ARTENVIELFALT Biodiversität ist Grundlage für kritische Ökosystemprozesse und -leistungen Waldverlust und degradierung sind wichtigste Ursachen für Biodiversitätsverlust Wesentlicher Bestandteil des Biodiversitätsschutzes im Wald sind Schutzgebiete: z.b. EU-Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000, das Naturwaldreservateprogramm, Biosphärenparks und Nationalparks Herausforderungen Erhaltung und Schutz der heimischen Waldbiotoptypen sowie ihrer Pflanzenu. Tierarten Erhaltung und Schutz der Wälder auf der genetischen, Arten-, Ökosystem- u. Landschafts-Ebene
8 WÄLDER und SCHUTZ Schutz vor Naturgefahren Ohne die Schutzfunktion des Waldes könnten knapp 50% des Lebens- und Wirtschaftsraums in Österreich nicht genutzt werden Ohne intakte Schutzwälder wären zusätzliche Investitionen von 600 Mio. in technische Verbauungen nötig Schutz des Wasser Der Wald ist der beste Trinkwasseraufbereiter und speicher Waldboden nimmt 6mal mehr Wasser auf als Freiflächen, wie etwa Almwiesen Waldbodenschutz Lokal geschädigte Böden (Nährelementeentzug, Versauerung, etc.) tragen zu einer reduzierten Vitalität der Bestände bei Herausforderungen Erhaltung der Funktionsfähigkeit von Schutzwäldern mit Objektschutzwirkung Sicherung der Trinkwasserressourcen Erhaltung und Wiederherstellung von funktionierenden Nährstoffkreisläufen
9 WÄLDER und GESELLSCHAFT Der Wald- und Holzsektor als Motor der ländlichen Entwicklung GREEN CARE WALD als neues Programmelement: Erholung, Tourismus und Sport Erlebnisgesellschaft übt immer höheren Druck auf den Wald aus Wald und Gesundheit (GreenCare Wald): Beitrag des Waldes zum Wohlbefinden/zur Gesundheit rückt wieder mehr ins Bewusstsein Waldpädagogik Forschung, Aus- und Weiterbildung, Waldpädagogik sind wichtige Elemente im Kontext der nachhaltigen Waldbewirtschaftung Herausforderungen Sicherung des Beitrages der Waldwirtschaft zur Entwicklung des ländlichen Raums green jobs, green economy Bewertung und Abgeltung von Ökosystemleistungen Sicherung der forstlichen Aus- und Weiterbildung Ausreichend finanzielle Ressourcen für Forschung
10 AUSGANGSLAGE in ÖSTERREICH Große Verantwortung hinsichtlich Förderung und Sicherung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung Mehrfacher, oft einander gegenläufiger globaler, europäischer, nationaler und lokaler Druck auf den Wald und seine BewirtschafterInnen Relative schwacher politischer Waldsektor in Relation zu seiner Bedeutung andere Sektoren bestimmen Waldpolitik großer Konkurrenzdruck innerhalb des Sektors und zw. den Staaten schwächt Sektorinteressen (siehe LBA-Verhandlungen) Nachhaltigkeit ist ein Modell der Forstwirtschaft und muss kontinuierlich und sektorenübergreifend weiterentwickelt werden Österreichische Waldstrategie 2020
11 ÖSTERR. WALDSTRATEGIE 2020 Hauptziel der Waldstrategie 2020 ist ausgewogene Sicherstellung und Optimierung der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Dimensionen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung mit einem besonderen Fokus auf den Mehrwert und das Potential der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft für ein lebenswertes Österreich
12 ÖSTERR. WALDSTRATEGIE 2020 Die Waldstrategie dient dazu: waldpolitische Eckpfeiler zur Sicherstellung und laufenden Optimierung der nachhaltigen Bewirtschaftung und Erhaltung der Österreichischen Wälder zu setzen die multifunktionalen Leistungen des Waldes für die jetzigen und zukünftigen Generationen zu sichern die zahlreichen Interessen und Ansprüche an die Österreichischen Wäldern in der Formulierung, Gestaltung und Umsetzung der Österreichischen Waldpolitik im Sinne von good governance bestmöglich zu integrieren
13 VERANKERUNG in der PRAXIS 13
14 VERANKERUNG in der PRAXIS 14
15 18. Juni 2014 Sektionschef DI Gerhard MANNSBERGER
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