Homosexualität und Islam

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2 Homosexualität und Islam 1

3 EDITION WALDSCHÖSSCHEN Die Edition Waldschlösschen ist eine Schriftenreihe der Akademie Waldschlösschen bei Göttingen. Sie erscheint in eigener Verantwortung innerhalb des Verlagsprogramms von MännerschwarmSkript Hamburg und wird herausgegeben von Dr. Rainer Marbach. Die Edition Waldschlösschen bietet ein Forum, um Tagungen und Seminare zu dokumentieren und Materialien zu Veranstaltungen der Bildungsstätte zu veröffentlichen. Auch Beiträgen und Berichten der mit dem Waldschlösschen kooperierenden Gruppen und Initiativen bietet die in unregelmäßiger Folge erscheinende Schriftenreihe ein Podium. Der Band «Homosexualität und Islam. Koran Islamische Länder Situation in Deutschland» greift zurück auf Vorträge, die auf einem Seminar der Akademie Waldschlösschen im Dezember 2002 gehalten wurden. Bisher erschienen: Rainer Herrn: Anders bewegt. 100 Jahre Schwulenbewegung in Deutschland ISBN Günter Grau (Hg.): Schwulsein 2000 Perspektiven im vereinigten Deutschland ISBN Stefan Mielchen/Klaus Stehling (Hg.): Schwule Spiritualität, Sexualität und Sinnlichkeit ISBN

4 Michael Bochow/Rainer Marbach (Hrsg.) Homosexualität und Islam Koran Islamische Länder Situation in Deutschland MännerschwarmSkript Verlag Hamburg

5 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet die Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Impressum: Michael Bochow / Rainer Marbach (Hrsg.): Homosexualität und Islam Koran Islamische Länder Situation in Deutschland Edition Waldschlösschen/Band 4 MännerschwarmSkript Verlag Hamburg 2003 Umschlag: schmidt reitmann grafik, Göttingen, unter Verwendung eines Fotos von Dietrich Dettmann, aufgenommen während der CSD-Parade Köln, 2000 Druck: Interpress, Ungarn 1. Auflage 2003 ISBN MännerschwarmSkript Verlag GmbH Lange Reihe Hamburg verlag@maennerschwarm.de 4

6 Inhalt Vorwort Renate Dieterich Zum Verhältnis von Staat und Religion in der Türkei und im Iran Anja Hänsch «Religion» und «Staat» in Ägypten und Saudi Arabien eine Annäherung Andreas Ismail Mohr Das Volk Lots und die Jünglinge des Paradieses Zur Homosexualität in der Religion des Islam Ali Mahdjoubi Homosexualität in islamischen Ländern am Beispiel Iran Michael Bochow Sex unter Männern oder schwuler Sex: Zur sozialen Konstruktion von Männlichkeit unter türkisch-, kurdisch- und arabischstämmigen Migranten in Deutschland Koray Ali Günay Homosexualität in der Türkei und unter Türkeistämmigen in Deutschland. Gemeinsamkeiten und Unterschiede Abdurrahman Mercan Lebensstile und Selbstorganisation von muslimischen Homosexuellen in Deutschland Über die Autoren 157 5

7 6

8 Vorwort Seit über 40 Jahren ist die Bundesrepublik Deutschland faktisch ein Einwanderungsland. Die Türken und Kurden aus der Türkei stellen gegenwärtig mit 2,5 Millionen Menschen neben den Russlanddeutschen die größte Migrantengruppe dar. Lange wurde die Anwesenheit vor allem türkischer und kurdischer «Gastarbeiter» in Deutschland als vorübergehend angesehen. Erst seit den 90er-Jahren wächst die politische Bereitschaft, Deutschland als Einwanderungsland anzuerkennen und türkischund kurdischstämmige Menschen nicht mehr als Ausländer sondern als Inländer zu begreifen. Viele Deutschstämmige sehen in jungen Männern türkisch/kurdischer Abstammung, die in Deutschland geboren wurden, nach wie vor Fremde, obwohl diese die Türkei oft nur noch als Urlaubsland kennen. Auf diese Situation reagieren sie mit Überanpassung, Überbetonung der nationalen Herkunft oder einer souveränen Haltung des «Die Deutschen wollen mich nicht, zu den Türken gehöre ich nicht mehr. Ich mach mein eigenes Ding.» Schwule Männer und Jugendliche aus muslimischen Migrantenfamilien stecken zudem in einem doppelten Dilemma. In der Schwulenszene gelten sie oft genug als Exoten, als Fremde, auf jeden Fall gehören sie nur selten zum Alltag in der Gay Community. Für ihre besondere Situation als Migranten mit türkischem, arabischem und iranischem Hintergrund interessieren sich deutsche Schwule aber nur selten. Von ihrer Herkunftsfamilie und -gemeinschaft werden sie wegen ihrer sexuellen Orientierung zumeist ausgegrenzt, wenn diese überhaupt davon erfahren darf. Und wie stehen sie in ihren Cliquen, unter ihren gleichaltrigen Freunden da? Das vorliegende Buch will das Bewusstsein für die besondere Situation schwuler Männer aus muslimischen Migrantenfamilien in Deutschland schärfen und Anstöße für eine Diskussion liefern. Es greift zurück auf 7

9 Vorträge, die auf einem Wochenendseminar der Akademie Waldschlösschen zum Thema «Homosexualität und Islam» im Dezember 2002 gehalten wurden. Es gibt einen Überblick über die Lage in einigen Kernländern des Islam, einen Einblick in die Lebenssituation türkischer und kurdischer Schwuler in Deutschland und in die Arbeit schwullesbischer MigrantInnen-Gruppen aus der Türkei. Es eröffnet zudem einen schwulen Blick auf den Koran. Die Herausgeber danken allen AutorInnen für die intensive Kooperation und hoffen, dass der Band erst der Beginn einer engagierten Diskussion sein wird. Michael Bochow und Rainer Marbach Berlin und Göttingen, im Juni

10 Renate Dieterich Zum Verhältnis von Staat und Religion in der Türkei und im Iran Im Folgenden soll es um zwei auf den ersten Blick höchst unterschiedliche Staatsmodelle gehen, nämlich um die Türkei mit ihrem Prinzip des Laizismus und um den «Gottesstaat Iran», dessen islamische Revolution mittlerweile 24 Jahre zurückliegt. Bei genauerem Hinsehen wird sich zeigen, dass trotz aller Unterschiede dennoch bestimmte Entwicklungen in beiden Staaten ähnlich verlaufen sind. So werden heute sowohl im Iran wie in der Türkei wenngleich mit umgekehrten Vorzeichen heftige Kontroversen darüber geführt, wie die Beziehungen zwischen Religiösem und Politischem zu gestalten sind. Einleitend sollen schlaglichtartig Entwicklungen und Reformprozesse seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in beiden Staaten nachgezeichnet werden, um den Hintergrund der aktuellen Debatten zu erläutern. Türkei Die türkische Republik ist 1923 als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs gegründet worden, nachdem dieses als bedeutendes Großreich mehr als 500 Jahre bestanden hatte. Dessen Imperium, das einst fast die ganze arabische Welt von Algerien im Westen über die arabische Halbinsel bis zum Irak im Osten umfasste, erstreckte sich auch weit nach Europa hinein bis auf den Balkan. Der Niedergang des «kranken Mannes am Bosporus» wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die arabische Revolte und deren Unterstützung durch Großbritannien 9

11 bis 1918 vollendet. Es folgte nach dem Ersten Weltkrieg eine britischfranzösische «Neuordnung» des Vorderen Orients, die für weite Teile der Region bis in die 40er-Jahre hinein eine koloniale Mandatsherrschaft bedeutete. Im Kerngebiet des Osmanischen Reichs dagegen wurde 1923 in Ankara die türkische Republik unter der Führung von Mustafa Kemal Pascha ausgerufen. Es war nicht zuletzt dieser Status als unabhängiger Nationalstaat ohne direkte ausländische Einflussnahme, der es der Türkei erlaubte, eine eigenständigere Entwicklung zu nehmen als dies in den arabischen Nachbarstaaten der Fall war. Das Oberhaupt der neuen Nation, Mustafa Kemal (gest. 1938), der den Beinamen «Atatürk», Vater der Türken, erhielt, wurde zur zentralen Figur beim Aufbau der neuen türkischen Republik. Auf Atatürk gehen die sechs grundlegenden Prinzipien zurück, auf denen der neue Staat fußte: 1. Nationalismus: Errichtung eines geeinten und einheitlichen türkischen Nationalstaates; 2. Laizismus (oder Säkularismus): die strikte Trennung von Staat und Religion; 3. Republikanismus: Schaffung einer republikanischen Ordnung, die die Wiedereinführung des Kalifats verhindern sollte; 4. Populismus: die Gleichheit aller Bürger und die Bereitschaft, den Volkswillen als Grundlage der Herrschaft anzuerkennen; 5. Reformismus: Gesellschaft und Staat sind einem stetigen Reformprozess unterworfen; 6. Etatismus: der Staat übernimmt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft, also eine Art Staatskapitalismus. Diese sechs Prinzipien werden auch als «Kemalismus» bezeichnet und sind noch heute von großer Bedeutung für das Selbstverständnis der Türkei. Dahinter stand das Ziel einer radikalen Modernisierung und Anpassung der Türkei an westliche Standards. Es galt, möglichst rasch den Anschluss an Europa zu erlangen und sich vom historischen «Ballast» zu befreien. Dazu gehörte auch eine massive Zurückdrängung des Religiösen aus dem öffentlichen Leben, denn Atatürk vertrat die Auffassung, dass der Einfluss des Islam in weiten Teilen mitverantwortlich war für den Niedergang und die Rückständigkeit des Osmanischen Reiches. Das Prinzip des Laizismus, also der strikten Trennung zwischen Staat 10

12 und Religion, sollte fortan die Religion in der Türkei zur ausschließlichen Privatsache machen. Die neue Republik führte umfassende Reformen durch, um die Position der Religion im öffentlichen Leben zu schwächen: 1924 wurde das Kalifat abgeschafft, das ununterbrochen seit dem Tod des Propheten Muhammad bestanden hatte. Die tatsächliche Bedeutung des Kalifatsamts für die islamische Welt jener Zeit sollte aber nicht überschätzt werden. Zwar hatte der Kalif in der islamischen Geschichte die Funktion eines Herrschers über alle Muslime inne, aber als dieses Amt 1924 abgeschafft wurde, war es bereits einem Jahrhunderte langen Niedergang unterworfen gewesen und nur mehr ein Relikt. Der Akt der Abschaffung hatte daher letztlich nur Symbolcharakter. Heute verlangen nur noch wenige extremistische Splittergruppen die Wiedereinführung des Kalifats, während sich die überwältigende Mehrheit der Muslime an der Kalifatsfrage uninteressiert zeigt. Das türkische Zivilgesetzbuch wurde nach schweizerischem Vorbild neu gestaltet. Das bedeutete einen radikalen Bruch mit den Traditionen des islamischen Rechts, der scharia. Doch auch hier ist anzumerken, dass es im Verlaufe der osmanischen Geschichte längst zur Herausbildung eines weltlichen Rechts gekommen war, das an die Bedürfnisse der Staatsverwaltung angepasst war und somit keine Rede von einer ungebrochenen Tradition islamischer Rechtsnormen sein kann wurden die mystischen Orden, wesentliche Träger des Volksislam, verboten und die europäische Zeitrechnung eingeführt, die den bis dato verwendeten osmanischen Kalender sowie die islamische Zeitrechnung ersetzte wurde eine Schriftreform durchgeführt und die bislang verwendeten arabischen Zeichen durch die lateinische Schrift, mit geringfügigen Ergänzungen versehen, ersetzt wurde sogar der Religionsunterricht in den Schulen verboten. Die Entwicklung des Laizismusprinzips nach Atatürks Tod Eine gewisse Abkehr vom Prinzip des Laizismus hat es bereits nach 11

13 dem II. Weltkrieg gegeben, weil deutlich geworden war, dass die Maßnahmen zur Zurückdrängung der Religion nicht den Wünschen und Traditionen der Bevölkerung entsprachen. Daher versuchte man in der Folgezeit, nicht die Religion an sich zu verbannen, sondern vielmehr den Islam staatlichen Institutionen unterzuordnen und so zu einer staatlichen Religion zu machen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in der Region ist der Islam in der Türkei jedoch nicht verfassungsmäßig festgeschriebene Staatsreligion. Zur Indienstnahme der Religion im Sinne der staatlichen Interessen wurden eigene Behörden mit dem Ziel geschaffen, die Kontrolle über die religiöse Entwicklung zu behalten. Eine gewisse Rolle spielte zudem in den Zeiten des Kalten Krieges die Überlegung, durch die gezielte Förderung religiöser Tendenzen der Ausbreitung des Kommunismus entgegenzuwirken. Durch diese Maßnahmen sollte der Islam insgesamt jederzeit für den Staat kontrollierbar bleiben und keine eigenständige Entwicklung nehmen. Bis heute versteht sich der Staat als Kontrollinstanz über das Religiöse. Der türkische Staat vertritt aber lediglich den sunnitischen Islam, während andere muslimische Glaubensgemeinschaften kaum Gehör finden. Auch die Situation der Christen ist seit langem prekär. Durch repressive gesetzliche Regelungen drangsaliert, hat in vielen christlichen Gemeinden ein Exodus ihrer Mitglieder eingesetzt. Die Belange der nicht-sunnitisch-islamischen Gemeinschaften werden ebenso wie die Forderungen aus islamistischen Kreisen nach einer Reislamisierung dem «nationalen Projekt» untergeordnet. Dieses «Projekt» sieht eine starke, einheitliche und homogene türkische Nation vor, wobei alle Gruppierungen und Tendenzen, die aus der Sicht des Staates die nationale Einheit der Türkei gefährden könnten, mehr oder weniger stark bekämpft werden. Das bezieht sich sowohl auf religiöse wie auf ethnische Minderheiten. Während sich die Situation der Kurden als ethnische Minderheit in den letzten Jahren verbessert hat, ist nicht nur die Lage der Christen, sondern auch die der nicht-muslimischen Yeziden sowie der Alewiten, die von der sunnitischen Mehrheit skeptisch oder als Abtrünnige betrachtet werden, weiterhin problematisch. Der Genozid an den Armeniern 1915 ist in der Türkei bis heute Anathema. Der sunnitische «mainstream»-islam ist damit faktisch zur einzig zulässigen Religions- 12

14 auslegung geworden. Vor allem zwei Institutionen wachen heute darüber, dass die Religion den staatlich festgelegten Rahmen nicht sprengt: 1. Das Erziehungsministerium, das die Schulen und Universitäten kontrolliert. 2. Das Präsidium für Religionsangelegenheiten (Diyanet Isleri Baskanligi), das sich mit religiösen Angelegenheiten vielfältiger Art befasst. Betreuung und Besoldung des Moscheepersonals, Kontrolle der Predigten, die in den Moscheen gehalten werden, Herausgabe religiöser Texte, Unterhalt von Moscheen, Organisation der Pilgerfahrt u.v.m. fallen in den Aufgabenbereich dieser Institution. Allerdings hat innerhalb des weit verzweigten Präsidiums mittlerweile auch islamistisches Gedankengut einen Platz gefunden. In der Bundesrepublik ist mit der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) de facto ein Ableger des Präsidiums entstanden. DITIB unterhält in Deutschland zahlreiche Moscheen und versorgt diese mit Imamen. In der seit langem heftig geführten Diskussion um einen islamischen Bekenntnisunterricht für muslimische Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen hat DITIB eine gewichtige Stimme. Auf diesem Weg bemüht sich der türkische Staat darum, auch im Ausland noch einen gewissen Einfluss auf das religiöse Leben seiner Bürger zu nehmen wurde unter der Militärherrschaft auch der staatliche Religionsunterricht wieder eingeführt, um mit der Stärkung des religiösen Lagers ein Gegengewicht zu den radikalen linken Kräften zu schaffen, die die Auseinandersetzungen der 70er-Jahre dominiert hatten. Die Rolle des Militärs Das Militär in der Türkei versteht sich bis heute als Bewahrer der kemalistischen Grundsätze und insbesondere als Hüter des Laizismus. Es ist in dem einflussreichen «Nationalen Sicherheitsrat» vertreten, der als Verfassungsorgan beratende Funktion hat. Der Rat besteht aus je fünf Militärs und vier Mitgliedern der Regierung und steht unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten. Er tagt monatlich, um die Richtlinien für die nationale Sicherheitspolitik festzulegen. Zwar sind seine Entscheidungen verfassungsrechtlich gesehen nicht bindend, doch werden sie von 13

15 den Regierungsgremien in der Regel befolgt. Dadurch sichert sich das Militär seinen Einfluss auf die Regierungspolitik. Das Militär hat in der Geschichte der Türkei bereits dreimal direkt in die Politik eingegriffen, nämlich durch eine Machtübernahme bzw. einen Putsch in den Jahren 1960, 1971 und Auch der erste islamistische Ministerpräsident der Türkei, Necmettin Erbakan, ist letztlich auf Grund des Drucks durch das Militär zurückgetreten. Die herausragende Rolle des Militärs ist jedoch im Hinblick auf eine rechtsstaatliche Gewaltenteilung bedenklich. Die Bewahrung des laizistischen Prinzips wird somit mit einer Schwächung des demokratischen Prinzips der Volkssouveränität erkauft. Der Aufschwung der Islamisten Trotz der Anstrengungen des türkischen Staates, die Religionsausübung und -interpretation zu kontrollieren und zu reglementieren, gibt es heute starke antilaizistische Kräfte, die dem Islam im öffentlichen Leben größeren Raum zuerkennen wollen. Seit den 90er-Jahren erlebt die Türkei einen Aufschwung wechselnder islamistischer Parteien, also solcher Parteien, die eine enge Verknüpfung von Politik und islamischer Religion vollziehen. Ein wesentliches Ziel dieser Strömung ist es, die starken sozialen Unterschiede innerhalb des Landes durch ein islamisches System der «gerechten Ordnung» (adil düzen) aufzuheben. Der Zulauf dieser Parteien erklärt sich aus mehreren Faktoren. Die türkische Politik leidet seit den 90er-Jahren unter einer Dauerkrise, die zu einer Schwächung des bürgerlich-konservativen Lagers und zu einer Stärkung der Islamisten geführt hat. Die linken Kräfte, die in den 60er- und vor allen Dingen in den 70er-Jahren sehr einflussreich waren, sind stark an den Rand gedrängt worden. Der Niedergang der Linken weltweit hat sich parallel zu den Entwicklungen in Europa auch in den Staaten des Vorderen Orients vollzogen. Die Regierung hat in den 90er-Jahren mit einem Programm der ökonomischen Liberalisierung und einer Rücknahme des staatlichen Engagements in der Wirtschaft begonnen. Damit sind soziale Konflikte und eine zunehmende soziale Ungleichheit verbunden. Die anhaltende Landflucht und die wachsenden Armutsviertel am Rande der Großstädte bescheren den Islamisten, die eine Verbesserung der sozialen Situation versprechen, neue Wählerschichten. 14

16 Bei den Parlamentswahlen der 90er-Jahre hat sich zudem eine immer stärker werdende Zersplitterung des bürgerlichen Lagers vollzogen. Lange Zeit hat es trotz einer 10%-Hürde zum Einzug in das Parlament keine Partei geschafft, eine regierungsfähige Mehrheit zu erreichen. Zur Diskreditierung der bürgerlich-konservativen Parteien hat auch beigetragen, dass es zahlreiche Vorwürfe gegen Politiker aus diesen Reihen wegen Misswirtschaft, Korruption und sogar Verwicklungen in das organisierte Verbrechen gegeben hat. Die Islamisten vertreten dagegen das Konzept einer «islamischen Brüderlichkeit», durch das soziale Gegensätze und wirtschaftliche Nöte gemildert werden sollen. Die entsprechenden Parteien sind sehr gut organisiert und verwenden modernste technische Mittel zur Wählermobilisierung. Außerdem kümmern sie sich um ihre Wähler oder solche, die es werden sollen, auch über den Wahltag hinaus. Damit wird ein Netz der Solidarität zwischen den Anhängern der Partei geknüpft. Als erste solcher politischen Gruppierungen trat Anfang der 90er- Jahre die Refah-Partisi (Wohlfahrtspartei) unter der Führung Necmettin Erbakans in Erscheinung. Erbakan selber wird dem Sufi-Orden der Naqshbandi zugerechnet, der trotz des Verbots aller Orden weite Netzwerke ausgebildet hat und auf vielfältige Weise Einfluss auf das politische und soziale Geschehen im Lande nimmt. Auch andere Orden existieren trotz des offiziellen Verbots weiter. Die Refah-Partei erklärte zwar, dass sie sich zu den Prinzipien der türkischen Verfassung, das heißt zum Laizismusprinzip bekenne und also nicht direkt die Einführung des islamischen Rechts oder die Ersetzung des republikanischen Status durch eine Theokratie fordere. Doch indirekt bezog sich die Partei durchaus auf die Prinzipien eines islamischen Staates und sprach mit einer eindeutig islamistischen Konnotation von der «gerechten Ordnung», die sie errichten wollte. Dies war eine Herausforderung für das staatliche Laizismusgebot. Bei den Parlamentswahlen vom Dezember 1995 wurde die Refah Partisi mit 21,3% der Stimmen stärkste Fraktion. In der Koalition mit der Partei des Rechten Weges von Tansu Ciller konnte Erbakan bis Juni 1997 das Amt des Ministerpräsidenten bekleiden. Die Tatsache, dass ein Islamist Regierungschef der Türkei wurde, hat 15

17 in den Kreisen der türkischen Säkularisten, aber auch international viel Besorgnis erregt. Diese erwies sich letztlich als grundlos. Erbakan hat zwar demonstrative Staatsbesuche in die islamische Welt unternommen, trotzdem aber z. B. die militärische Zusammenarbeit mit Israel fortgeführt. Spektakuläre Aktionen im Sinne einer echten Islamisierung hat er nicht unternommen. Misstrauisch reagierten jedoch die säkularen Kräfte auf schleichende Prozesse der gesellschaftlichen Islamisierung, wie sie sich z. B. bei der Kopftuchfrage abzeichnen. Das Tragen des Kopftuchs ist in der Türkei in allen öffentlichen Institutionen einschließlich der Universitäten verboten. Erbittert wird von Seiten der Islamisten dagegen angekämpft. Diese sehen in der Kopftuchfrage ein wichtiges Symbol für das Recht auf freie Glaubensausübung, die Säkularisten dagegen meinen, das Tragen eines Kopftuchs in einer staatlichen Institution sei der Anfang vom Ende des Laizismus. 1 Nach massivem Druck der Militärs trat Erbakan 1997 zurück, seine Partei wurde 1998 verboten und er selbst erhielt ein politisches Betätigungsverbot für zehn Jahre. Auch die Nachfolgeorganisation, die Fazilet Partisi (Tugendpartei), wurde 2001 verboten. Ihr folgten die Saadet Partisi und die AKP (Adalet ve Kalkinma Partisi, Gerechtigkeits- und Fortschrittspartei), die sich an den jüngsten Parlamentswahlen im November 2002 beteiligen konnten. Während die Saadet-Partei die konservativen islamistischen Kräfte um den ehemaligen Ministerpräsidenten Erbakan vereint, hat sich in der AKP eine moderatere und reformfreudigere Koalition islamistischer Kräfte um den ehemaligen Bürgermeister von Istanbul, Tayyip Erdogan, konstituiert. Der AKP gelang mit 35% der Stimmen der Einzug als stärkste Partei ins Parlament, während die Saadet-Partei weit abgeschlagen blieb und an der 10%-Hürde scheiterte. Die AKP sieht sich selbst nicht als religiöse Partei, sondern als (wert-)konservative Kraft. Ihren Bezug zum Islam versteht sie nach eigenem Bekunden so, wie den der CDU zum Christentum. Was erwarten die Menschen nun von der neuen Regierung? Die Manövrierfähigkeit der neuen Machthaber ist begrenzt, denn das Militär wird weiterhin darüber wachen, dass die wesentlichen Grundzüge des Laizismus gewahrt werden, zumal der gegenwärtige Staatspräsident Sezer dem Lager der Säkularisten zuzuordnen ist. Europa blickt ebenfalls skeptisch 16

18 auf die neue Regierung; eine islamistische Türkei kann man sich kaum als Mitglied der EU vorstellen. Die Wähler aber wollen vor allen Dingen eins, nämlich eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage. Die AKP hat einen großen Vertrauensvorschuss und ist in den Augen ihrer Wählerschaft Mandatsträger für einen Neuanfang nach Korruption und Misswirtschaft. Mit dem Versprechen, das Land aus der wirtschaftlichen Misere zu führen, ist die AKP angetreten und daran wird sie sich messen lassen müssen. Ob das Laizismusprinzip dabei verwässert wird, muss sich erst noch erweisen. Iran Ein vollkommen anderes Staatsmodell als das türkische stellt dagegen die Islamische Republik Iran dar. Das Land unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von seinen muslimischen Nachbarstaaten. Das wichtigste Kriterium ist die Tatsache, dass die Mehrheit der Iraner (ca. 85%) Schiiten sind, die weltweit aber nur 10% der Muslime ausmachen. Die Trennung in Sunniten und Schiiten stellt die erste und bedeutendste Spaltung innerhalb der islamischen Gemeinschaft dar. Zugrunde lag diesem Schisma ein Konflikt über die Nachfolgeregelung nach dem Tod des Propheten Muhammad im Jahr 632. Die einen meinten, das Amt müsse nun an jemanden aus der Familie des Propheten übergehen, die anderen glaubten, es solle «der Beste der Muslime» sein. Die Vertreter der ersten Gruppe wollten Ali, den Schwiegersohn und Vetter Muhammads, als Kalifen, d. h. als Statthalter des Propheten einsetzen. Sie bildeten die «Partei Alis» (schiat Ali). Beginnend mit Ali hat es nach Auffassung der schiitischen Hauptströmung insgesamt zwölf Imame, d.h. Führer der Gemeinschaft, gegeben. Der Letzte dieser Imame ist nach dieser Überzeugung aber nicht gestorben, sondern vielmehr entrückt, um am Ende der Zeiten zurückzukehren. Die Anhänger dieser Glaubensrichtung werden nach der Zahl der als rechtmäßig anerkannten Imame Zwölfer-Schia genannt. Auch im schiitischen Islam gibt es wie bei der sunnitischen Mehrheit Abweichungen, Sondergruppen und Weiterentwicklungen. So erkennen z. B. die 17

19 Ismailiten nur sieben rechtmäßige Imame an und werden daher auch als Siebener-Schia bezeichnet. Aus den Ismailiten wiederum haben sich als Sonderform die vor allem im Libanon, Syrien und Israel lebenden Drusen entwickelt. Im Iran wurde die Zwölfer-Schia bereits im 16. Jahrhundert zur Staatsreligion erhoben. Das Verhältnis zwischen Sunniten und Schiiten in der islamischen Welt ist nicht spannungsfrei. Wesentliche Unterschiede zu den Sunniten bestehen sowohl im kultischen Bereich wie auch in der Herausbildung besonderer geistlicher Hierarchien, eigenständiger Rechtsschulen und spezifischer Formen der Verehrung für verstorbene religiöse Führungsgestalten. Diese inhaltlichen Unterschiede, gepaart mit ohnehin bestehenden kulturellen Eigenarten, die sich schon aus der geographischen Verbreitung des Islam über mehrere Kontinente hinweg ergeben haben, führten zu auseinander driftenden Entwicklungen von sunnitischem und schiitischem Islam. Eine Reihe der religiösen Praktiken der Schiiten wie z. B. die besondere Verehrung Alis werden von den Sunniten klar abgelehnt. Tatsächlich sind aber andere, nämlich die strukturellen Unterschiede weitaus entscheidender gewesen für die Herausbildung spezifischer theologischer Hierarchien und Herrschaftsverhältnisse im schiitischen Islam. Zum Herrschaftsverständnis des schiitischen Islam im Iran Nach traditioneller schiitischer Auffassung ist die Kompetenz der Herrscher bis zur Rückkehr des letzten Imams deutlich eingeschränkt. Die schiitischen Theologen des Iran haben daher die Macht weltlicher Herrscher nur bedingt anerkannt. Es bestand demnach eine strikte Trennung zwischen geistlicher und weltlicher Führung. Die Geistlichen waren vor allem für die Einhaltung des islamischen Rechts verantwortlich. Trotz dieser stark distanzierten Position der Geistlichkeit gegenüber der weltlichen Herrschaft hat der schiitische Klerus bereits seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zunehmend Stellung zu aktuellen politischen Fragen bezogen. Dabei verfügten die Gelehrten über einen sehr starken gesellschaftlichen Rückhalt, ein hohes Ansehen und nicht zuletzt auch über beträchtliche finanzielle Mittel. Erst viel später, mit dem Sieg der islamischen Revolution unter Khomeini, ist die traditionelle schiitische 18

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