Veranstaltungs und Prüfungsmerkblatt Herbstsemester ,676: Coaching und Selbstführung: Modelle für die Praxis
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- Irma Fried
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1 Veranstaltungs und Prüfungsmerkblatt Herbstsemester ,676: Coaching und Selbstführung: Modelle für die Praxis ECTS Credits: 6 Überblick Prüfung/en (Verbindliche Vorgaben siehe unten) Dezentral mündliche Prüfung (einzeln) (50%, 15 Min.) Dezentral schriftliche Hausarbeit (einzeln) (50%) Zugeordnete Veranstaltung/en Stundenplan Sprache Dozent 7,676,1.00 Coaching und Selbstführung: Modelle für die Praxis Deutsch Schulz Florian, Metelmann Jörg Veranstaltungs Informationen Veranstaltungs Vorbedingungen Aktive Teilnahme an den Kursterminen sowie an den Übungen, die im Rahmen des Kurses durchgeführt werden. Bereitschaft, konstruktives Feedback zu empfangen sowie anderen Kursteilnehmern zu geben. Auseinandersetzung mit den Kursinhalten/der (obligatorischen) Literatur und Entwicklung eigener Perspektiven in kritischer Diskussion der Thesen und des empirischen Materials. Veranstaltungs Inhalt Wie ist die Beziehung zwischen Coaching und Selbstführung, die im Titel angesprochen wird? Eine Antwort, von der der Kurs seinen Ausgang nimmt, ist die Hypothese, dass Coaching eine Institution zur Bearbeitung der Selbstführung ist. Letztere ist der Prozess, in dem Menschen (Subjekte) ihr eigenes Handeln bewusst in den Dienst der Arbeit und definierter Lebensziele stellen. Sie richten ihre Selbstführung entlang spezifischer, ideologisch geprägter Annahmen über die Welt (Diskurse) aus. Coaching als Praxis ist vor diesem Hintergrund eine individuelle (Karriere), betriebliche oder gesellschaftliche (z.b. als Beratungsdienst von Arbeitsagenturen oder anderen öffentlichen Einrichtungen) Intervention, die auf die Möglichkeit zielt, das Selbst in seiner Selbstführung zu verändern und damit natürlich zunächst von einem Selbstbezug ausgeht. In diesem Seminar gehen wir also von der Annahme aus, dass die Art und Weise, wie Menschen ihr Leben und ihre Arbeit organisieren, nicht nur von materiellen und technischen Begebenheiten abhängt, sondern auch von Modellen, die Menschen von der Welt im Allgemeinen und der Arbeit im Besonderen haben. Wollen wir verstehen, wie Menschen arbeiten, ist es essenziell zu verstehen, welche Annahmen und Bilder Menschen von Arbeit haben und wie sich diese auf ihre Arbeit auswirken (und die Berufs und Lebenserfahrungen auf diese Bilder zurückwirken). Es geht in dem Seminar im theoretischen Teil also darum, das Verhältnis von Selbst, Selbstführung und Coaching im Kontext moderner, westlichen Praktiken der Arbeitsorganisation zu verstehen. Diese Klärung wollen wir in drei Schritten versuchen, die sich an drei Spannungsverhältnissen orientieren: 1) Konzepte, Ideologien und Modelle diskutieren, die Arbeitspraktiken zunächst beschreibbar machen, aber so auch immer entlang spezifischer Schemata organisieren (Arbeitspraktiken zwischen Rationalität und Relationalität); 2) die Spielarten, in denen Menschen sich organisieren, untersuchen (Arbeitspraktiken und the pursuit of happinessʺ: Zwischen Zufriedenheit und Wohlbefinden); 3) gute und schlechte Arbeitspraktiken benennen (Arbeitspraktiken zwischen positivem Selbstmanagement und kritischem Bewusstsein). Die Studierenden werden diese theoretischen Parameter in Praxisreflexionen an konkrete Beispiele rückzubinden lernen. Zudem soll im zweiten Teil eine kleine Gruppen Forschungsarbeit dazu beitragen, die gelernten Modelle in der Praxis zu erproben. Merkblatt Version: 1.0 vom , gültig für das Herbstsemester 2015 Seite 1 / 5
2 Das Seminar will im Co Teaching zweier Dozenten mit unterschiedlichem Hintergrund Organisationspsychologie/Psychologie sowie Kultur und Medienwissenschaft multiple (mediale) Sichtweisen auf Subjekttechniken entfalten, die sich am aktuell gesellschaftlich höchst prominenten Dual von Selbstführung und Coaching praxisnah und zur Einführung geeignet darlegen lassen. Im Idealfall erhalten die MA Studierenden somit sowohl einen (ersten) Rahmen für die Einordnung aktueller Diskurse (zwischen Optimierung und Burnout) als auch eine Anleitung für die Reflexion der eigenen Studienleistung wie später der beruflichen Praxis. Der Kurs verfolgt also u.a. folgende Lernziele: Selbstreflexion stimulieren, insbesondere der eigener Arbeitsressourcen in einer zunehmend entgrenzten Arbeitswelt Aufzeigen der Veränderbarkeit von Arbeitspraktiken und deren Abhängigkeit vom sozio historischen Kontext Diskussion von Coaching und Methoden der Selbstführung als aktuellem Endpunkt einer Entwicklung von gesellschaftlicher Subjektivierungspraktiken anstossen Einführung in die Analyse von Coaching und Selbstführung als Träger bedeutsamer Ideologien, welche Handlungen orientieren und als Selbsttechnologien beschrieben werden können. Durchführen einer Gruppenarbeit zum besseren Verständnis, wie Modelle für die Praxis die Praktiken der alltäglichen Arbeit beeinflussen. Veranstaltungs Struktur 8 seminarbegleitende Veranstaltungen plus ein 2 tägiges Blockseminar Grobstruktur der Veranstaltung (vorläufig, es kann noch zu kleineren Anpassungen kommen, z.b. aufgrund von Gästen) Einführung: Ziele des Kurse, Prüfungsleistungen, Vorstellung Dozierende, etc. Theoriebasierte Interpretation: Coaching und Selbstführung: Zwischen Materialität und Diskurs. Herleiten einer Fragestellung für den Kurs. Praktische Reflexion: Ethnographischer Exkurs an der HSG und Gruppenprojekt arbeiten mittels Fotos einzufangen Theoriebasierte Interpretation: Überblick Arbeitspraktiken von der Industrialisierung bis zur Spät Moderne Praktische Reflexion: Arbeitsgruppen suchen nach medialen Beispielen und präsentieren ihre Ergebnisse Theoriebasierte Interpretation: Arbeitspraktiken zwischen Rationalität und Relationalität Praktische Reflexion: Erarbeiten von Forschungsmethoden und Fragen in der Gruppe Theoriebasierte Interpretation: Arbeitspraktiken und the persuit of happinessʺ: Zwischen Zufriedenheit und Wohlbefinden Praktische Reflexion: Ein Gast wird interviewt zu seinen Arbeitspraktiken von der Gruppe Theoriebasierte Interpretation: Zwischen positivem Selbstmanagement und kritischem Bewusstsein Merkblatt Version: 1.0 vom , gültig für das Herbstsemester 2015 Seite 2 / 5
3 Praktische Reflexion: Peer Interviews zu Arbeitspraktiken und deren Grenzen Theoriebasierte Interpretation: Zwischen Arbeit als Leid und Arbeit als Erfüllung Praktische Reflexion: Führen von Probeinterviews und erlernen guter Gesprächsführung Dezentrale Vorbesprechung Blockseminar mit Dozierenden B Coaching und Selbstführung Blockseminar: Übersetzung der Modelle in die Praxis B Coaching und Selbstführung Blockseminar: Übersetzung der Modelle in die Praxis Auswertung der Forschung und Erfahrungen sowie geleitete Diskussion Abschlusssitzung *Es gelten jeweils die aktuellen Zeitangaben von Stundenplan online. Das Kontextstudium ist der Form nach Kontaktstudium; zum ordnungsgemässen Besuch der Veranstaltung gehört daher die regelmässige Teilnahme. Die Studierenden müssen selbst darauf achten, dass sich Veranstaltungstermine nicht überschneiden. Veranstaltungs Literatur Bröckling, U.: Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierugsform. Frankfurt am Main Bröckling, U., Krasmann, S., & Lemke, T. (2000). Gouvernementalität der Gegenwart: Studien zur Ökonomisierung des Sozialen (Auflage: 6.). Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag. Clutterbuck, D. (2009). Coaching and Mentoring in Support of Management Development. In S. Armstrong & C. Fukami (Eds.), The SAGE Handbook of Management Learning, Education and Development (pp ). London: Sage. Du Gay, P., Salaman, G., & Rees, B. (1996). The conduct of management and the management of conduct. Journal of Management Studies, 33(3), Fogde, M. (2011). Governing through career coaching: negotiations of self marketing. Organization, 18(1), doi: / Foucault, M. (1988). Technologies of the self. In H. Martin, H. Gutman, & P. Hutton (Eds.), Technologies of the self (pp ). Amherst: University of Massachusetts Press. Fournies, F. F. (1999). Coaching for Improved Work Performance. McGraw Hill Professional. Illlouz, E. (2007). Cold intimacies: The making of emotional capitalism. Polity.[Dt. Gefühle in Zeiten des Kapitalismus. Frankfurt am Main 2006] Rose, N. (1990). Governing the soul: The shaping of the private self. Free Association Books New York. Stelter, R. (2009). Coaching as a reflective space in a society of growing diversity towards a narrative, postmodern paradigm. International Coaching Psychology Review, 4(2), Steyaert, C., & Schulz, F. (2011). Glück in der Organisationstheorie. In D. Thomä, C. Henning, & O. Mitscherlich Schönherr (Eds.), Glück: Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: Metzler. Veranstaltungs Zusatzinformationen Merkblatt Version: 1.0 vom , gültig für das Herbstsemester 2015 Seite 3 / 5
4 Prüfungs Informationen Prüfungs Teilleistung/en 1. Prüfungs Teilleistung (1/2) Prüfungs Zeitpunkt und Form Dezentral mündliche Prüfung (einzeln) (50%, 15 Min.) Bemerkungen Mündliche Prüfung Hilfsmittel Regelung Extended Closed Book Die Benutzung der Hilfsmittel ist eingeschränkt. Alle zusätzlich erlaubten Hilfsmittel müssen im Abschnitt ʺHilfsmittelzusatzʺ abschliessend aufgeführt sein. Grundsätzlich gilt: Für diese Prüfung sind alle Taschenrechner der Texas Instruments TI 30 Serie sowie zweisprachige Wörterbücher ohne Handnotizen zugelassen. Alle anderen Taschenrechnermodelle sowie elektronische Wörterbücher sind nicht erlaubt. Nicht erlaubt sind zudem jegliche Art von Kommunikation sowie sämtliche programmierbaren und kommunikationsfähigen elektronischen Geräte wie Notebooks, Tablets, PDAs, Mobiltelefone und weitere. Die Beschaffung der Hilfsmittel ist ausschliesslich Sache der Studierenden. Hilfsmittel Zusatz Prüfungs Sprachen Fragesprache: Deutsch Antwortsprache: Deutsch 2. Prüfungs Teilleistung (2/2) Prüfungs Zeitpunkt und Form Dezentral schriftliche Hausarbeit (einzeln) (50%) Bemerkungen Drei Essays (1. Essay: 50%, 2. und 3. Essay: 25%) Hilfsmittel Regelung Schriftliche Arbeiten Schriftliche Arbeiten müssen ohne fremde Hilfe nach den bekannten Zitationsstandards verfasst werden und es ist eine Eigenständigkeitserklärung anzubringen. Das Dokumentieren (Zitate, Literaturverzeichnisse) hat durchgängig und konsequent nach APA oder MLA Standard zu erfolgen. Die Quellenangaben für wörtlich und sinngemäss übernommene Informationen (Zitate) sind entsprechend der Vorgaben des verwendeten Zitationsstandards in den Text zu integrieren, informierende und bibliografische Anmerkungen sind als Fussnoten anzubringen (Empfehlungen und Standards z.b. bei METZGER, C. (2013), Lern und Arbeitsstrategien (11. Aufl., 3. Druck). Aarau: Sauerländer). Für alle Arbeiten, welche an der Universität St. Gallen geschrieben werden, ist die Angabe von Seitenzahlen sowohl nach MLA wie auch nach APA Standard nie fakultativ. Wo in Quellen die Seitenangabe fehlt, muss die präzise Bezeichnung anders erfolgen: Kapitel oder Abschnittüberschrift, Abschnittsnummer, Akt, Szene, Vers, usw. Für juristische Arbeiten wird der juristische Standard empfohlen (vgl. beispielhaft FORSTMOSER, P., OGOREK R. et SCHINDLER B. (2014), Juristisches Arbeiten: Eine Anleitung für Studierende (5. Auflage), Zürich: Schulthess oder beachten Sie die Empfehlungen der Law School). Merkblatt Version: 1.0 vom , gültig für das Herbstsemester 2015 Seite 4 / 5
5 Hilfsmittel Zusatz Prüfungs Sprachen Fragesprache: Deutsch Antwortsprache: Deutsch Prüfungs Inhalt Grundlagenwissen zu Coaching und Selbstführung sowie kritische Reflexion der im Kurs behandelten drei zentralen Themenblöcke: Zwischen Rationalität und Relationalität, zwischen Zufriedenheit und Wohlbefinden sowie zwischen positivem Selbstmanagement und kritischem Bewusstsein. Prüfungs Literatur Die relevante Kurs und Prüfungsliteratur wird zum auf Studynet zum Download bereit gestellt. Wichtige Hinweise Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass dieses Merkblatt vor anderen Informationen wie Studynet, persönlichen Datenbanken der Dozierenden, Angaben in den Vorlesungen etc. den absoluten Vorrang hat. Verbindlichkeit der Merkblätter: Veranstaltungsinformationen sowie Prüfungszeitpunkt (zentral/dezentral) und Prüfungsform ab Biddingstart am 20. August 2015 Prüfungsinformationen (Hilfsmittel Regelung, Prüfungs Inhalt, Prüfungs Literatur) für dezentrale Prüfungen nach der 4. Semesterwoche am 12. Oktober 2015 Prüfungsinformationen (Hilfsmittel Regelung, Prüfungs Inhalt, Prüfungs Literatur) für zentrale Prüfungen ab Start der Prüfungsanmeldung am 02. November 2015 Bitte schauen Sie sich das Merkblatt nach Ablauf dieser Termine nochmals an. Merkblatt Version: 1.0 vom , gültig für das Herbstsemester 2015 Seite 5 / 5
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