3,668: Wertschätzung als strategisches Führungsinstrument
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- Nora Bachmeier
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1 3,668: Wertschätzung als strategisches Führungsinstrument Fach Informationen ECTS Credits: 2 Zugeordnete Veranstaltungen Stundenplan Sprache Dozent(in) 3,668,1.00 Wertschätzung als strategisches Führungsinstrument Deutsch Hoffmann Bettina Veranstaltungs Informationen Veranstaltungs Vorbedingungen Veranstaltungs Inhalt Seit 1997 haben die Meldungen psychischer Erkrankungen um 93% zugenommen und so erfolgt jede dritte Frühberentung in Deutschland mittlerweile aufgrund von psychischen Erkrankungen. Dabei ist durchaus umstritten, ob der Anstieg allein durch die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) zu erklären ist. Möglich ist auch, dass sich die Diagnosemöglichkeit verbessert und die gesellschaftliche Akzeptanz psychischer Erkrankungen erhöht hat. Fakt ist jedenfalls, dass die volkswirtschaftlichen Kosten durch fehlende Krankheitstage aufgrund von psychischen Erkrankungen hoch sind, insbesondere weil immer mehr gut qualifizierte Arbeitskräfte betroffen sind. Aber nicht nur die Mitarbeiter, die aufgrund von psychischen Erkrankungen ausfallen, verursachen Kosten, sondern auch diejenigen, die aufgrund mangelnder Motivation nur einen Bruchteil ihrer Leistungsfähigkeit einbringen. Nach der TransferPlus Umfrage 2009 sind nur 17% der Mitarbeiter in der Schweiz so motiviert, das sie sich als engagiert, leistungsfähig und effizient einstufen! Was an den heute vorherrschenden Arbeitsbedingungen müsste sich verändern, damit Mitarbeiter gesund und motiviert bleiben? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Kurses. Daher werden von einem theoretischen Blickwinkel verschiedene Motivationstheorien untersucht mit der Frage, welche Implikationen lassen sich daraus ableiten, wie ein Arbeitsumfeld gestaltet sein müsste, damit Menschen gesund und leistungsfähig bleiben. Die Forderung nach einem wertschätzenden Umgang findet sich in verschiedenen Motivations theorien und damit auch in neueren Führungsansätzen wieder. Wie aber kann Wertschätzung als ein Kulturelement gelebt werden? In praktischen Übungen erleben die Studierenden den Unterschied zwischen trennender und verbindender (kooperativer) Kommunikation und lernen den Ansatz des Appreciative Inquiry kennen. In diesem Seminar sind Theorie und Praxis eng miteinander verknüpft: Theoretisch basiert der Kurs auf dem Konzept der gewaltfreien Kommunikation und auf verschiedenen Motivationstheorien. Praktisch soll erfahren werden, wie eine wertschätzende Kommunikation das eigene Erleben, die Motivation und die Kooperation mit anderen Menschen konstruktiv beeinflussen kann. Das geschieht sowohl in Gruppenübungen, Rollenspielen und Peercoachings als auch in Einzelarbeiten. Wissenschaftstheoretisch basiert der Kurs auf der systemischen Sichtweise. Ziele Theoretische Grundlagen über Motivationstheorien und Reflektion über die Frage, wie Menschen im unternehmerischen Alltag geführt werden müssten, damit sie motiviert und leistungsbereit sind. Theoretische Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg. Praktischer Transfer für den privaten als auch beruflichen Umgang mit wertschätzender Kommunikation und dem Prozess des Appreciative Inquiry. Veranstaltungs Struktur Der Kurs findet in sechs Blöcken à vier Stunden statt. Die Veranstaltungen sind so geplant, dass auf theoretische Inputs praktische Übungen zu Zweit oder in Gruppen folgen. Ab der dritten Veranstaltung präsentieren die Studierenden die Zusammenfassung von Artikeln oder Theorien. Entsprechende Artikel und Buchbeiträge werden auf dem Studynet zur Verfügung gestellt. Die Präsentationen sollen als Grundlage für
2 eine jeweils anschliessende Diskussion dienen. Zentral ist dabei die Frage, welche Implikationen sich aus den vorgestellten Inhalten für die Frage des eigenen Führungsstils ergeben könnten. 1. Veranstaltung In der ersten Veranstaltung wird analysiert, welche grundsätzliche Bedeutung Wertschätzung für die Arbeitszufriedenheit und motivation einnehmen könnte. Zentral ist hier die Unterscheidung zwischen Wertschätzung, Anerkennung und Lob. Konkret wird von den Studierenden erarbeitet, was mit einem wertschätzenden Umgang in Unternehmen gemeint sein könnte. Darüber hinaus wird in Gruppenarbeiten erlebbar gemacht, wie sich durch eine wertschätzende Haltung die Art der Zusammenarbeit verändert und wie dadurch Kreativität und Produktivität gesteigert werden kann. Ausserdem soll das eigene Motivationsverhalten reflektiert werden: Was motiviert mich? Was demotiviert mich? Das erfolgt in Gruppenarbeiten und Plenumsdiskussionen. Darüber hinaus wird die Gruppeneinteilung für die Präsentationen vorgenommen. 2. Veranstaltung In dieser Veranstaltung wird Motivation aus neurobiologischer Sicht beleuchtet. Ausserdem werden die vier Formen der Motivation erarbeitet. Praktisch werden die vier Schritte einer auf Wertschätzung ausgerichteten kooperativen Kommunikation vorgestellt. Insbesondere wird geübt, wie Bewertung und Beobachtung voneinander getrennt werden können und welchen Einfluss das auf den Kommunikationsprozess hat. 3. Veranstaltung In dieser Veranstaltung erfolgen zwei studentische Präsentationen über einen Artikel von Nigel Nicholson: How to motivate your problem people und über das Flow Konzept nach Csikszentmihalyi. Praktisch wird für die wertschätzende Kommunikation die Unterscheidung zwischen Interpretation und Gefühl und geübt und analysiert, welche Konsequenzen das für die Beziehungsgestaltung hat. 4. Veranstaltung In dieser Veranstaltung erfolgen zwei studentische Präsentationen über die Motivationstheorien von Vroom und Locke sowie über einen Beitrag von Bruno S. Frey mit dem Titel: Motivation, der zwiespältige Produktionsfaktor. Praktisch wird für die wertschätzende Kommunikation geübt, wie die hinter den Gefühlen liegenden Bedürfnisse sowohl bei sich als auch bei anderen erforscht werden können und wie sie entsprechend kommuniziert werden können. 5. Veranstaltung In dieser Veranstaltung erfolgen zwei studentische Präsentationen über die Frage, inwieweit Lohn die Motivation beeinflusst und was die Ergebnisse von 60 Jahren Führungsforschung möglicherweise mit einem empathischen Führungsstil zu tun haben. Praktisch wird für die wertschätzende Kommunikation das empathische Zuhören geübt und seine Wirkung auf andere ausprobiert. An diesem Punkt sollten alle Teilnehmer in der Lage sein, Kritik wertschätzend zu äussern, Wertschätzend Nein sagen zu können, empathisch ein Nein hören zu können und grundsätzlich Wertschätzung ausdrücken zu können. 6. Veranstaltung In dieser Veranstaltung erfolgt eine studentische Präsentation über persönlichkeitspsychologische Grundlagen nach Julius Kuhl. Im Anschluss an die Präsentation wird darüber diskutiert, welche konkreten Möglichkeiten es für Organisationen gibt, die unterschiedlichen Bedürfnisse anzusprechen und damit die Mitarbeitenden zu motivieren. In dieser Veranstaltung erfolgt eine Verdichtung des bisher Erlernten und eine Zusammenfassung, was motivationsgerechtes Führen heisst. Ausserdem wird das Konzept des Appreciative Inquiry vermittelt ein Konzept, mit dem die Mitglieder von Teams oder ganzen Organisationen dazu angeregt werden, wertschätzend mit sich, anderen und auch der Organisation umzugehen. Das Kontextstudium ist der Form nach Kontaktstudium; zum ordnungsgemässen Besuch der Veranstaltung gehört daher die regelmässige Teilnahme. Die Studierenden müssen selbst darauf achten, dass sich Veranstaltungstermine nicht überschneiden. Veranstaltungs Literatur Aulinger, A. & Schmid, T. (2009). Empathischer Führungsstil. Zeitschrift Führung und Organisation. Jg. 78. S Frey, B. S. (2002). Motivation, der zwiespältige Produktionsfaktor. In: Frey, B. S. & Osterloh, M. (hrsg.) Managing Motivation. (S ). Wiesbaden: Gabler. Frey, B. S. (2002). Wie beeinflusst Lohn die Motivation. In: Frey, B. S. & Osterloh, M. (hrsg.) Managing Motivation. (S ). Wiesbaden: Gabler. Herzberg, F. (2003). How do you motivate employees? Harvard Business Review. January. S Hoffmann, B. (2010). Systemtheorie und Konstruktivismus. Unveröffentlichtes Paper. Hoffmann, B. (2010). Wie Kommunikation gelingen könnte. Unveröffentlichtes Paper. Hüther, G. (2009). Andere motivieren zu wollen, ist hirntechnischer Unsinn. Zeitschrift Führung und Organisation. Jg. 78. S
3 Latham, G & Locke, E. (1991). Self Regulation through Goal Setting. Organizational Behavior and Human Decision Processes. 50. S Maleh, C. (2001). Appreciative Inquiry. Zeitschrift für Organisationsentwicklung. Heft 1. S Rheinberg, F. (2006). Flowerleben als unverseller Tätigkeitsanreiz. In: Rheinberg, F. Motivation. Stuttgart: Kohlhammer. S Nicholson N. (2003). How to motivate your problem people. Harvard Business Review. January. S Scheffer, D. & Kuhl, J. (2006). Motivatinsmodelle. In: Scheffer & Kuhl. Erfolgreich motivieren. Göttingen: Hogrefe. S Scheffer, D. & Kuhl, J. (2006). Persönlichkeitspsychologische Grundlagen der Motivation. In: Scheffer & Kuhl. Erfolgreich motivieren. Göttingen: Hogrefe. S Steyrer, J. & Meyer, M. (2010). Welcher Führungsstil führt zum Erfolg. Zeitschrift Führung und Organisation. Jg. 79. S Weiterführende Litertaur: Bonsen, M. z. & Maleh, C. (2001). Appreciative Inquiry (AI). Der Weg zu Spitzenleistungen. Weinheim. Beltz. Brandenburg, T. (2009). Vertrauen in Veränderungsprozessen. In: Brandenburg, T. & Thielsch, M.T. Praxis der Wirtschaftspsychologie. Münster: MV Wissenschaft. S Bushe, Gervase R. (1995). Appreciative Inquiry with Teams. The Organization Development Journal, Heft 3. S Comelli, G. & Rosenstiel, L. v. (2009). Führung durch Motivation. München: Vahlen. Cooperrider, D. & Whitney. D. (1999). Appreciative Inquiry. San Francisco. Berrett Koehler Communications. Deissler, K.G. (2004). Die wertschätzende Organisation. Bielefeld. Transcript. Martens, J. U. & Kuhl, J. (2011). Die Kunst der Selbstmotivierung. Stuttgart: Kohlhammer. Rosenberg, Marshall. (2007). Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Junfermann. Paderborn. Wunderer, R. (1992). Die Förderung der Leistungsbereitschaft: Motivationstheoretische und führungspraktische Aspekte. In: Lattmann, C. et al. Die Förderung der Leistungsbereitschaft des Mitarbeiters als Aufgabe der Unternehmensführung. Physica: Heidelberg.
4 Veranstaltungs Zusatzinformationen Prüfungs Informationen Prüfungsform Dezentral Präsentation (in Gruppen) (30%) Prüfungs Hilfsmittel keine Hilfsmittelregelung nötig Für die Prüfungsleistung ist keine Hilfsmittelregelung notwendig. Es gilt: Für Hausarbeiten, Kurse ohne Credits etc. gibt es keine spezifische Hilfsmittelregelung. Es gelten subsidiär die Ordnungen der Universität St. Gallen sowie die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens (Quellen und Hilfen müssen immer ausgewiesen werden). Bei allen schriftlichen Arbeiten muss eine Eigenständigkeitserklärung angebracht werden. Fragesprache: Deutsch Antwortsprache: Deutsch Zentral schriftliche Klausur / Prüfung (70%, 60 Min.) Prüfungs Hilfsmittel Closed Book Die folgende Regelung gilt für alle Prüfungen, unabhängig von Bedarf und Einsatz: Ein einfacher Taschenrechner ist zugelassen (Definition des einfachen Taschenrechners: siehe Hilfsmittelreglement vom 14. Dezember 2010 und beachte das Merkblatt «Taschenrechner»). Weitere EDVund elektronische Kommunikationsmittel wie Notebooks, PDAs und Mobiltelefone etc. sind nicht erlaubt. Ein zweisprachiges Wörterbuch (ohne Handnotizen) darf benutzt werden, wenn die Prüfungsfragen und/oder antworten nicht der Muttersprache entsprechen. Elektronische Wörterbücher sind nicht erlaubt. Die Beschaffung der erwähnten Hilfsmittel (inkl. Taschenrechner) ist ausschliesslich Sache der Studierenden. Es sind keine weiteren Hilfsmittel zugelassen. Fragesprache: Deutsch Antwortsprache: Deutsch Prüfungs Inhalt Beurteilung der Präsentationen: Bewertet werden bei der Präsentation sowohl die Einzelleistungen der Präsentierenden als auch die Gesamtpräsentation zu jeweils 50%. Die Bewertung der Gesamtpräsentation erfolgt nach den Kriterien: Formale Qualität und Layout Qualität und Richtigkeit der inhaltliche Themenwiedergabe Gestaltung des Präsentationsablaufs Beurteilung der Prüfung Die Beurteilung der schriftlichen Prüfung orientiert sich an den folgenden Kriterien: Inhalte: Die inhaltlichen Begründungen und theoretischen Konzepte sind korrekt wiedergegeben. Die wiedergebenen Inhalte sind als Fliesstext geschrieben und logisch strukturiert. Argumente: Die Argumente sind überzeugend, d.h. die Thesen werden mit guten Begründungen gestützt. Die Argumente bauen insgesamt aufeinander auf und sind nachvollziehbar. Gesamteindruck: Insgesamt entsteht der Eindruck, dass der/die Verfasser/in sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und die Inhalte für sich kritisch reflektiert hat. Es geht nicht primär um die korrekte Wiedergabe der in den Skripten und in den Veranstaltungen vermittelten Inhalte und Meinungen, sondern darum, dass der/ die Verfasserin die Möglichkeit haben soll, zu zeigen, ob er/sie sich inhaltlich und persönlich mit der vermittelten Materie auseinandergesetzt hat. Prüfungs Literatur Aulinger, A. & Schmid, T. (2009). Empathischer Führungsstil. Zeitschrift Führung und Organisation. Jg. 78. S Frey, B. S. (2002). Motivation, der zwiespältige Produktionsfaktor. In: Frey, B. S. & Osterloh, M. (hrsg.) Managing Motivation. (S ). Wiesbaden: Gabler. Frey, B. S. (2002). Wie beeinflusst Lohn die Motivation. In: Frey, B. S. & Osterloh, M. (hrsg.) Managing Motivation. (S ). Wiesbaden: Gabler. Herzberg, F. (2003). How do you motivate employees? Harvard Business Review. January. S Hoffmann, B. (2010). Wie Kommunikation gelingen könnte. Unveröffentlichtes Paper.
5 Hüther, G. (2009). Andere motivieren zu wollen, ist hirntechnischer Unsinn. Zeitschrift Führung und Organisation. Jg. 78. S Maleh, C. (2001). Appreciative Inquiry. Zeitschrift für Organisationsentwicklung. Heft 1. S Rheinberg, F. (2006). Flowerleben als unverseller Tätigkeitsanreiz. In: Rheinberg, F. Motivation. Stuttgart: Kohlhammer. S Nicholson N. (2003). How to motivate your problem people. Harvard Business Review. January. S Scheffer, D. & Kuhl, J. (2006). Erfolgreich motivieren. Göttingen: Hogrefe. S Steyrer, J. & Meyer, M. (2010). Welcher Führungsstil führt zum Erfolg. Zeitschrift Führung und Organisation. Jg. 79. S Beachten Sie bitte: Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass dieses Merkblatt vor anderen Informationen wie Studynet, persönlichen Datenbanken der Dozierenden, Angaben in den Vorlesungen etc. den absoluten Vorrang hat. Verbindlichkeit der Merkblätter: Veranstaltungsinformationen ab Biddingstart am 25. August 2011 Prüfungsinformationen für dezentrale Prüfungen nach der 4. Semesterwoche am 17. Oktober 2011 Prüfungsinformationen für zentrale Prüfungen ab Start der Prüfungsanmeldung am 7. November 2011 Bitte schauen Sie sich das Merkblatt nach Ablauf dieser Termine nochmals an :46 gültig für das Herbstsemester 2011 Version 1 vom
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