BRUSTSCHWIMMTECHNIK FEHLERBILDER UND KORREKTURMÖGLICHKEITEN
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- Martha Bieber
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1 BRUSTSCHWIMMTECHNIK FEHLERBILDER UND KORREKTURMÖGLICHKEITEN Autor: Simon Jung Seite 1
2 Übersicht Merkmale der Brustschwimmtechnik Gegenüberstellung von Fehlerbildern und Technik Merkmale der Gleitphase Kernfehler der Gleitphase o Keine Gleitphase o Kopfnicken Merkmale der Gesamtkoordination Kernfehler der Gesamtkoordination o Phasenverschiebung o Zu später Beinschlag o Zu früher Beinschlag Merkmale der Atmung Kernfehler der Atmung o Zu späte Atmung o Zu lange Atemphase Arbeitsmaterial o Hilfen für den Beckenrand (1) Videos o Technik des Brustschwimmens (1) o Kernfehler im Brustschwimmen (2) Quellenverzeichnis Seite 2
3 Merkmale der Brustschwimmtechnik Neben den optimalen Arm- und Beinbewegungen beim Brustschwimmen 1 gibt es weitere Merkmale, die eine gute Brustschwimmtechnik kennzeichnen. Vor allem im Schulsport ist eine ausgeprägte Gleitphase von Bedeutung, um trotz angestrebter Schnelligkeit Ruhe und Präzision in den Bewegungsfluss zu bekommen. Diese Gleitphase wird vor allem durch Körperspannung und -streckung und die Kopfhaltung bestimmt. Details dazu sind im weiteren Verlauf dieser Ausarbeitung nachzulesen. Weiter ist es wichtig, die Einzelbewegungen der Arme und Beine optimal koordinieren zu können. Durch diese Abstimmung von Teilbewegungen sichert man sich den größtmöglichen Vortrieb und nutzt die Widerstände optimal aus. Auch dazu folgen im weiteren Ausarbeitungsverlauf genauere Informationen. Weiter von Bedeutung ist die Atemtechnik. Wird diese nicht beherrscht, d.h. zu lange oder zu kurz, zu früh oder zu spät ausgeführt, so entsteht eine Unterbrechung des angestrebten Rhythmus. Der Atemrhythmus muss mit der Gesamtkörperbewegung gekoppelt werden, um eine optimale Schwimmtechnik zu erhalten. Auch dazu folgen im Verlauf der Ausarbeitung weitere Details. 1 Gegenüberstellung von Fehlerbildern und Technik Das Video fasst alle im Beitrag folgenden Fehlerbilder der Brustschwimmtechnik zusammen. Nachdem das erste Fehlerbild gezeigt wurde, erfolgt die Darstellung der richtigen Ausführung. Nach gleichem Prinzip folgen die weiteren Fehlerbilder. Durch den Vergleich von Fehlerbild und richtiger Ausführung stellt das Video eine praktische Hilfe für den Unterricht dar und unterstützt den Prozess der Fehlerbilderkennung vgl. KNSU: Jung, S.: "Brustarmtechnik- Fehlerbilder und Korrekturmöglichkeiten" und "Brustbeintechnik- Fehlerbilder und Korrekturmöglichkeiten" Seite 3
4 Merkmale der Gleitphase Eine gute Gleitphase zeichnet sich durch die Streckung des Körpers und eine optimal abgestimmte Dauer aus. Optimal abgestimmt meint hierbei, dass die Phase lang genug sein sollte, um dem Körper die benötigte Entspannung zu geben, aber nicht so lange, dass die Geschwindigkeit zu sehr absinkt und ein erhöhter Krafteinsatz im nachfolgenden Bewegungszyklus erforderlich wird. Es ist vor allem für Anfänger wichtig, eine deutlich betonte Gleitphase zu zeigen. 1 Abb Seite 4
5 Kernfehler der Gleitphase Keine Gleitphase Kopfknicken Auswirkungen/ Folge Die Bewegungsausführung wirkt hektisch und das Schwimmen ist sehr kräftezehrend. Korrekturmöglichkeit Einzelne Zyklen deutlich voneinander isolieren, z.b. durch innerliches Zählen (1, 2, 3) in der Strecklage. Dem Schwimmer kann die Aufgabe gestellt werden, nur drei oder vier Armzüge pro Bahn auszuführen (lange Gleitphase wird erzwungen). Auswirkungen/ Folge Die verstärkte Auf- und Abwärtsbewegung des Oberkörpers vermindert den Vortrieb. Korrekturmöglichkeit Da der Blick den Kopf steuert, ist von dem Schwimmer ein zielgerichteter Blick zu fordern (als Hilfe kann die als Anlage beigefügte Schautafel zu diesem Fehlerbild eingesetzt werden). Abb Seite 5
6 Merkmale der Gesamtkoordination Das Anziehen der Beine geschieht zu Beginn der Druckphase der Arme, also kurz nach dem Wasserfassen. Die Bewegung ist gut abgestimmt, wenn der Körper kontinuierlich angetrieben wird. Der größere Antrieb der Beine wird in der Gleitphase genutzt. Hierzu ist zu ergänzen, dass die optimale Abstimmung individuell abweicht. Eine gute Abstimmung erkennt man an der resultierenden Bewegungsdynamik. Schaut man sich verschiedene Leistungssportler an, so bemerkt man die Vielfalt. Sind die Arm- und Beinbewegung technisch in Ordnung, so stellt die koordinative Anforderung, beides zu kombinieren, meist keine Hürde dar. Die meisten Fehler sind bereits erwähnte Fehlerbilder der Arm- oder Beinbewegung 2, die isoliert korrigiert werden sollten. 1 2 vgl. KNSU: Jung, S.: "Brustarmtechnik- Fehlerbilder und Korrekturmöglichkeiten" und "Brustbeintechnik- Fehlerbilder und Korrekturmöglichkeiten" Seite 6
7 Kernfehler der Gesamtkoordination Phasenverschiebung Zu später Beinschlag Zu früher Beinschlag Bemerkung Es werden mehr Arm- als Beinbewegungen ausgeführt. Auf einen Zyklus kommen statt jeweils einem Arm- und Beinzugz.B. eineinhalb Armzüge auf einen Beinschlag. Am Anfang ist eine Trennung der Zyklen durch eine ausgeprägte Gleitphase besonders wichtig. Auswirkungen/ Folge Die Bewegungsdynamik ist infolge von Koordinationsschwierigkeiten gestört. Keine Kopplung der Bewegung. Abbruch nach kurzer Zeit. Korrekturmöglichkeit Die Isolation der einzelnen Zyklen durch Betonung der Gleitphase kann dem Schwimmer helfen. Bemerkung In Abb. 5 erkennt man zudem die Fehlerbilder Breiter Zug nach außen, Armzug bis zur Hüfte und Angelegter Ellenbogen. Wäre die Armtechnik fehlerfrei, würde die Koordination vermutlich passen. Abb. 3 Tipp Der Beinschlag sollte aber nicht erst ausgeführt werden, wenn die Arme schon vollständig gestreckt sind. Auswirkungen/ Folge Die Bewegungsdynamik ist gestört. Korrekturmöglichkeit Als Kontrast kann die Beinbewegung zeitgleich mit dem Wasserfassen ausgeführt werden. Bemerkung Das zeitgleich mit dem Wasserfassen erfolgende Anziehen der Beine stellt ein eigenes Fehlerbild dar. 3 Es ist allerdings von wesentlich niedrigerer Priorität. Der methodische Wegvon einem markanten Fehlerbild, über ein abgeschwächtes Fehlerbild, hin zur Zielbewegung ist hier sinnvoll. Dies lässt den Körper durch Bewegungserfahrung lernen, wie er die Bewegung optimieren kann. Auswirkungen/ Folge Der Vortrieb und die Bewegungsdynamik sind eingeschränkt. Korrekturmöglichkeit Eine Möglichkeit ist die Ausführung eines kompletten Brustzyklus, an den ein zusätzlicher Beinschlag angeschlossen wird. Die Brustarmbewegung mit der Delphinbeinbewegung zu schwimmen kann ebenfalls eine Hilfe sein, um den Zeitpunkt für das Anziehen der Beine zu erspüren. Allerdings muss dafür sowohl der Brustarmzug als auch der Delphinbeinschlag beherrscht werden. 3 vgl. KNSU: Jung, S.: "Brustarmtechnik- Fehlerbilder und Korrekturmöglichkeiten" Seite 7
8 Merkmale der Atmung Aus der Strecklage wird, zeitgleich mit dem Wasserfassen, der Kopf aus dem Wasser gehoben. Das Einatmen beginnt mit der Druckphase. Der Kopf wird gleichzeitig mit dem Nachvorneführen der Arme wieder ins Wasser gesenkt. Während der Gleitphase liegt er zwischen den Armen, wobei der Blick nach schräg vorne gerichtet ist. Das Ausatmen erfolgt gegen Ende der Gleitphase bzw. mit dem Wasserfassen des nächsten Zuges Seite 8
9 » BRUSTSCHWIMMTECHNIK - FEHLERBILDER - KORREKTUR «Kernfehler der Atmung Zu späte Atmung Zu lange Atemphase Auswirkungen/ Folge Es treten Koordinationsschwierigkeiten auf. Korrekturmöglichkeit Meist steht dieses Fehlerbild in direktem Zusammenhang mit dem Fehlerbild Zu breiter Zug. 4 Wird dieses Fehlerbild korrigiert und der Schwimmer führt die Armbewegung korrekt aus, so richtet er automatisch den Oberkörper auf und die Atmung passt. Das Fehlerbild kann allerdings auch durch ein zu starkes Absenken des Kopfes zwischen die Arme während der Gleitphase hervorgerufen werden. Hierbei schaut der Schwimmer in der Strecklage senkrecht auf den Beckenboden, wodurch der Kopf zu tief unter die Wasseroberfläche gelangt. Grundsätzlich leitet der Schwimmer nun zwar korrekt die Atembewegung ein, es dauert aber zu lange bis der Kopf aus dem Wasser geführt wird und die Atmung erfolgt letztlich zu spät. Als Korrektur sollte dem Schwimmer empfohlen werden, den Blick schräg nach vorne zu richten. Durch die Ausführung einer langen Gleitphase sollte der Fehler nun behoben sein. Es empfiehlt sich, Atemzyklen im Gehen (gleichzeitige Kopplung der Atmung an den Bewegungszyklus) auszuführen. Auswirkungen/ Folge Es treten Koordinationsschwierigkeiten auf. Korrekturmöglichkeit Häufig hängt dieses Fehlerbild mit dem des Angelegten Ellenbogens zusammen und lässt sich ebenso durch bewusst verkürzte Armzyklen beheben. Das Fehlerbild kann allerdings auch dadurch hervorgerufen werden, dass der Schwimmer, während er den Kopf über Wasser führt, nicht nur ein-, sondern vorher auch ausatmet. Die Zeit, in der der Kopf über Wasser sein darf, reicht dafür aber nicht aus. Als Korrekturübungen empfiehlt sich das deutliche Ausatmen unter Wasser bei jedem Zyklus. (Dieses dient auch als Diagnoseübung, ob grundliegende Probleme mit dem Ausatmen unter Wasser bestehen.) Bei grundliegenden Problemen eignet sich die Übung Blubbern an der Wasseroberfläche. Bemerkung Die Atmung steht in direktem Zusammenhang mit der Armbewegung. Ist letztgenannte fehlerhaft, kann eine richtige Atemtechnik nicht erfolgen. Für die Atmung sind ein angstfreies Ablegen des Kopfes im Wasser und das Ausatmen unter Wasser Voraussetzung. Abb. 4 4 vgl. KNSU; Jung, S.: "Brustarmtechnik- Fehlerbilder und Korrekturmöglichkeiten" Seite 9
10 » BRUSTSCHWIMMTECHNIK - FEHLERBILDER - KORREKTUR «Hilfen für den Beckenrand 1 Gleitphase Technikmerkmale Fehlerbilder Folge Korrekturmöglichkeit lang genug Gleiten, um dem Körper die benötigte Entspannung zu geben Keine Gleitphase Hektische Bewegungsausführung Kräftezehrendes Schwim- Extrem langes Gleiten, z.b. durch innerliches Zählen (1,2,3) in der Strecklage Vorgabe der Armzüge pro Bahn deutlich betonte Gleitphase zeigen men Streckung des Körpers und eine optimal abgestimmte Dauer Kopfnicken Verstärkte Auf- und Abbewegung des Oberkörpers vermindert den Vortrieb Zielgerichteten Blick fordern, Schautafel (s. Fehlerbild Kopfnicken) Seite 10
11 » BRUSTSCHWIMMTECHNIK - FEHLERBILDER - KORREKTUR «1 Fehlerbild Kopfnicken FALSCH RICHTIG Seite 11
12 » BRUSTSCHWIMMTECHNIK - FEHLERBILDER - KORREKTUR «1 Gesamtkoordination Technikmerkmale Fehlerbilder Folge Korrekturmöglichkeit Anziehen der Beine zu Beginn der Arm-Druckphase, kurz nach dem Wasser fassen. Phasenverschiebung Gestörte Bewegungsdynamik Häufiger Abbruch der Bewegung nach zwei bis drei Zyklen Isolation der einzelnen Zyklen durch Betonung der Gleitphase Bewegung gut abgestimmt, wenn Körper kontinuierlich angetrieben wird zu später Beinschlag Gestörte Bewegungsdynamik Mit Wasserfassen, zeitgleich ausgeführte Beinbewegung (als Kontrastübung) Ausführung eines kompletten Brustzyklus mit zusätzlichem Armzug Größeren Antrieb der Beine in der Gleitphase nutzen zu früher Beinschlag Vortrieb und Bewegungsdynamik sind eingeschränkt Ausführung eines kompletten Brustzyklus mit zusätzlichem Beinschlag Seite 12
13 » BRUSTSCHWIMMTECHNIK - FEHLERBILDER - KORREKTUR «1 Atmung Technikmerkmale Fehlerbilder Folge Korrekturmöglichkeit Zeitgleich mit Wasserfassen in Strecklage wird der Kopf aus dem Wasser gehoben Zu späte Atmung Koordinationsschwierigkeiten Atemzyklen im Gehen Einatmen beginnt mit Druckphase Kopf wird gleichzeitig mit Nachvorneführen der Arme wieder ins Wasser gesenkt zu lange Atemphase Koordinationsschwierigkeiten Deutliches Ausatmen unter Wasser Ausatmen gegen Ende der Gleitphase Blubbern an der bzw. mit Wasserfassen des nächsten Wasseroberfläche Zuges Seite 13
14 » BRUSTSCHWIMMTECHNIK - FEHLERBILDER - KORREKTUR «Quellenverzeichnis Abbildung / Foto Nummer Titelbild,1-4, Arbeitsmaterial Urheber Simon Jung Video Nummer Urheber 1-2 Simon Jung Urheber des Beitrages Autor Berater Institution Jung, Simon/ Lehramtsstudent Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universität Koblenz- Landau, Campus Koblenz Seite 14
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