Soldatenwallfahrt von Warschau nach Tschenstochau
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- Hetty Baumgartner
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Transkript
1 Soldatenwallfahrt von Warschau nach Tschenstochau Warschau/Tschenstochau, , OTL Martin Heuwinkel Auf Einladung des polnischen katholischen Militärbischofs nahm auch in diesem Jahr eine Delegation des Deutschen Heeres an der Internationalen Soldatenwallfahrt nach Tschenstochau/Polen teil. Organisation und Vorbereitung der Teilnahme lagen beim Transporthubschrauberregiment 30 aus Niederstetten. Die Marschgruppe mit insgesamt 30 Soldaten bestand im Wesentlichen aus Freiwilligen der Division Luftbewegliche Operationen und der 13. Panzergrenadierdivision, wobei das Transporthubschrauberregiment 30 mit 13 Soldaten und einer zusätzlichen Unterstützungsgruppe mit 15 Soldaten den größten Anteil stellte. Mit Kreuz und Fahnen nach Tschenstochau Die Wallfahrt ging über eine Gesamtstrecke von ca. 300 km von Warschau nach Tschenstochau, die in zehn Tagesetappen in Marschformation zu Fuß zu bewältigen war. Ziel war das größte Marienheiligtum Mittel- und Osteuropas, das Kloster Jasna Gora, in dem das bedeutendste polnische Nationalheiligtum die Schwarze Madonna von Tschenstochau aufbewahrt wird. Die Führung der Marschgruppe hatte der Staffelkapitän der Stabsstaffel Transporthubschrauberregiment 30 Hauptmann Marc Maly übernommen und Militärpfarrer Stephan Schmuck aus Augustdorf begleitete die Wallfahrt zum fünften und letzten Mal als Vertreter der Katholischen Militärseelsorge.
2 Nach der Verlegung über Dresden nach Warschau hatten die teilnehmenden Soldaten in einem durch das polnische Heer angebotenem zweitägigem Begleitprogramm Gelegenheit die Stadt Warschau und einige ihrer Sehenswürdigkeiten kennenzulernen. Neben einer Stadtführung standen Besuche des neuen Kopernikus Science Centre, des Warschauer Königsschlosses, des Łazienki Parks und des Museums Warschauer Aufstand auf dem Programm. Daneben gab es ausreichend Gelegenheit Warschau auf eigene Faust zu erkunden. Die Truppe im Łazienki Park Am begann dann die Wallfahrt mit einer Frühmesse in der Kathedrale der polnischen Streitkräfte. Im Anschluss an die Heilige Messe wurde durch den Delegationsleiter Oberstleutnant Martin Heuwinkel und den Militärpfarrer Pater Stephan Schmuck ein Kranz am Mahnmal für die Opfer der Flugzeugkatastrophe von Smolensk niedergelegt. Anschließend marschierten die militärischen Wallfahrer unter den Klängen einer polnischen Militärkapelle durch die Warschauer Altstadt, um sich vor dem Königsschloss der Akademischen Wallfahrt mit ca Studenten, Professoren und deren Angehörigen anzuschließen. Getragen von der Begeisterung der Bevölkerung an den Straßenrändern, begab sich der Wallfahrtszug auf seine erste Etappe. Abmarsch in Warschau (Quelle: POL Heer)
3 An den folgenden neun Tagen ließ die ideelle und auch materielle Unterstützung der Bevölkerung nicht nach. An vielen Verpflegungsstationen wurden die Wallfahrer mit Speisen und Getränken versorgt und in so manchen Vorgärten lud man zu einer schattigen Pause ein, was aufgrund der teilweise hohen Temperaturen oftmals als Wohltat empfunden wurde. Pause im Vorgarten und Verpflegungsstationen Am Ende der jeweiligen Tagesetappe wartete dann Hauptfeldwebel Norbert Karl mit der Unterstützungsgruppe, die den deutschen Bereich des Zeltlagers täglich neu für die Aufnahme der Truppe fürsorglich vorbereiteten und so wesentliche Rahmenbedingungen für das Wohlbefinden der Truppe schufen. Nach dem Duschen und dem Abendessen begann dann die Arbeit des SanTrp unter Führung von Hauptfeldwebel Dominik (Doc) Netzer und die der drei Physiotherapeuten. Bis spät in die Nacht wurden Blasen, Mückenstiche und andere Blessuren behandelt und Waden und Beine wieder weich geknetet. Dem unermüdlichen Einsatz der Sani s ist es zu verdanken, dass es bis auf eine Ausnahme keinen längeren Ausfall in der Marschgruppe gab. Auch für die Versorgung polnischer Kameraden fand sich noch Zeit, was sehr dankbar angenommen wurde und das positive Bild, das die deutsche Delegation insgesamt bot, noch nachhaltig verstärkte. Die Sanität im Einsatz
4 Der letzte Tag begann mit einer heiligen Messe, an der auch der stellvertretende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Bruno Kasdorf, der stellvertretende Kommandeur der Division Luftbewegliche Operationen, Brigadegeneral Ernst-Otto Berk und der Kommandeur Transporthubschrauberregiment 30 Oberst Werner Hellinger teilnahmen. Auf der abschließenden Etappe nach Tschenstochau begleitete der stv. Inspekteur und die Kommandeure die Marschformation und verschafften sich persönlich einen Eindruck vom Leistungsvermögen und der Motivation der teilnehmenden Soldaten. Sie waren hocherfreut über das positive Bild, das die Delegation als Botschafter des deutschen Heeres während der gesamten Wallfahrt bot. Der Stv Inspekteur im Gespräch BG Berk und O Hellinger Mit dem vom Stabsgefreiten Krzysztof Kempa intonierten Wechselgesang Kamalondo marschierten die deutschen und polnischen Soldaten auf das Ziel des langen Weges, dem Kloster Jasna Gora zu. Das Ziel
5 Nach einem kurzen Halt zu einer Kranzniederlegung am Grabmahl des unbekannten Soldaten erfolgte dann der Aufstieg zum Kloster, wo nach einer letzten Andacht in der Kapelle der Schwarzen Madonna angesichts des weltberühmten Kunstwerks die Wallfahrt offiziell beendet wurde. Geschafft! Anschließend hatten die deutschen Teilnehmer vor der Rückverlegung noch Gelegenheit einige Erinnerungseinkäufe zu tätigen. Gegen Uhr erreichte man dann die OSH in Dresden, von wo aus am nächsten Morgen nach einem gemeinsamen Frühstück die Rückreise in die Heimatstandorte angetreten wurde. Alle teilnehmenden Soldaten waren sich einig, dass ihre Wallfahrt von Warschau nach Tschenstochau eine hoch anstrengende aber auch eine besondere Erfahrung war, die allen nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.
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